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"American Beauty"
1999
die westliche Welt hat ihren Zenit erreicht, ihre Bewohner haben es "geschafft", sie führen ein Leben im Wohlstand, der Wirtschaft geht es gut, der böse Feind im Osten scheint besiegt, westliche Freiheiten und demokratische Systeme haben sich bewährt und man kann sich nebenbei ein paar Ländern in Afrika widmen oder mit kaum wirksamen Methoden den Klimawandel verzögern.
Ein Jahrzehnt neigt sich dem Ende zu, was vielleicht für immer als die große Glanzzeit der westlichen Länder in Erinnerung bleiben wird, die Jahre von technischem Fortschritt und Wohlstand, vor 9/11 und einer Bevölkerung wie Regierungen die ohne irgendwelche Ziele immer mehr in Dekadenz verkommen und an sich selbst immer mehr scheitern.
Zu diesem Zeitpunkt der Geschichte kam von Regisseur Sam Mendes ein absolutes Übermeisterwerk heraus.
Vielleicht DAS Zeitdokument unserer Geschichte in filmischer Form, was viel mehr ist als ein bloßer Film, sondern ein Zeitzeuge von einer ausgehenden Dekade, ein EHRLICHER Einschnitt in eine Gesellschaft die ihren Höhepunkt erreicht hat und an sich selbst scheitert, wie es alle Systeme tun, nachdem der eigentliche Feind besiegt ist.
Ohne jemals Klischeehaft zu wirken ohne je seine Authentizität zu verlieren, setzt der Film ein Skalpell an und offenbart uns die verschiedensten Facetten der Familie Burnham, eine Familie der oberen Mittelschicht in den USA. Eine Familie wie Tausend andere auch, oberflächlich betrachtet vollkommen uninteressant, eine typische Spießerfamilie wie sie jeder von uns als Nachbar haben könnte.
Eine Tochter die ihren Platz in der Welt sucht, die sich selbst nicht versteht und nicht weiß, was sie eigentlich will, ihren eigenen Weg gehen will, keine Hilfe haben will, unsicher ist indem was sie tut und sich von ihren Eltern abkapselt.
Die Mutter die an ihrem Alltag vollkommen zu Grunde gegangen ist. Nur noch in vorgegebenen Mustern handelt, morgens das Frühstück zubereitet, in ihrem Job verzweifelt versucht noch einmal Erfolg zu haben und sich selbst nicht mehr ertragen kann, wenn sie die einstige, junge und lebensfrohe Carolyn von früher nicht mehr findet.
Der Vater Lester Burnham, DER entbehrliche kleine Büroarbeiter der an seiner langweiligen Frau erstickt, keinen Draht mehr zu seiner Tochter finden kann, seit Jahren kein Erfolgserlebnis mehr hatte und ein Leben führt wie es Millionen andere Männer mittleren Alters zu diesem Zeitpunkt geführt haben.
In den 70er Jahren aufgewachsen, in einem Land das dir unendliche Möglichkeiten aufzeigt, wo du werden kannst was du willst, wo du deine Jugend so RICHTIG ausleben kannst, eine der besten Musikdekaden aller Zeiten erlebst und du dir das schönste Mädchen an der Schule klar machst.
So einer war Lester Burnham, bevor er 1999 in seinem Büro sitzt, realisiert dass die Zeiten von Joints, geilen Mädchen und lauter Gitarrenmusik schon lange der Vergangenheit angehören und er nichts aber auch GAR NICHTS wert ist, dass er einer von unendlich vielen austauschbaren, langweiligen Spießern ist, deren schönster Moment des Tages es ist, sich morgens unter der Dusche einen runter zu holen.
Alles Gezeigte ist so wahr, so ehrlich und in seiner Aussage einfach herrlich ironisch, worin unsere Zivilisation ihren Höhepunkt fand, wenn man Lester sieht, der nach all den Jahren da sitzt, ganz allein ohne einen Sinn in seinem Leben.
„Erinnern Sie sich an die Plakate auf denen stand: "Heute ist der erste Tag vom Rest ihres Lebens"? Nun, das trifft auf jeden Tag zu, außer auf einen: Auf den Tag, an dem man stirbt!"
Und dann hat man da noch uns, die Zuschauer von denen sich jeder in irgendeiner dieser vielen Rollen wiedererkennen kann, die sich dieses Sinnbild unserer Gesellschaft ansehen und fasziniert sind, von dem was sich einem da bietet ohne überhaupt genau erklären zu können, was einen hier so mitreißt.
Was ist es was mich hier so faszinierte?
Das geniale Schauspiel von allen Beteiligten?
Der einzigartige, skurrile wie feine Humor „American Beautys“?
Die großartige Inszenierung, der ein perfekter Soundtrack noch die Krone aufsetzt?
Neben all diesen Punkten ist es die Aussage sich selbst nie aufzugeben, etwas aus sich zu machen, wenn man denkt man sei schon angekommen, die Aussage das man alles schaffen kann, wenn man es versucht, wenn man es wirklich will.
Einer von diesen Streifen der einen von der ersten Minute in seine Atmosphäre zieht, einen bis zum Ende nicht mehr loslässt, der einen ergreift, wenn man sich komplett in seiner Erzählung verliert, sowie es bei „American Beauty“ der Fall war.
Ein einzigartiger Film, der uns zu keinem besseren Zeitpunkt den Spiegel hätte vorhalten können, um an uns Menschen zu appellieren und uns noch einmal aufzuwecken.
Ein Film in dessen Erzählung man selbst einfach ganz persönlich aufgehen kann, hier wird nicht versucht Spannung zu erzeugen, wenn „American Beauty“ sich schon direkt zu Anfang selbst spoilert, hier geht es ganz um die Art und Weise WIE etwas geschieht, der Weg bleibt das Ziel und dieser Weg den uns Sam Mendes hier zeigt, konnte mich auf einer ganz tiefen Ebene persönlich ansprechen, als ob ein Film einen besser verstanden hat als man selbst.
Ein film über verpasste Chancen, Sehnsüchte, neue Hoffnungen und Anfänge, ein film über uns alle.
So emotional wie bei Spaceys Schlussworten bin ich selten bei einem Film geworden
(SPOILERWARNUNG am Rande, seht den Film bevor ihr den Rest des Textes lest)):
https://www.youtube.com/watch?v=NtbbqjiFaGY
"Ich habe ständig gehört, dass in der Sekunde, bevor du stirbst, dein ganzes Leben vor deinen Augen abläuft. Zunächst einmal, ist jene Sekunde gar keine Sekunde, sie zieht sich ewig hin, wie ein Meer aus Zeit. Ich sah, wie ich im Pfadfinderlager auf meinem Rücken lag und Sternschnuppen beobachtete ... und wie gelbes Laub von den Ahornbäumen fiel, die unsere Straße säumten ... oder die Hände meiner Großmutter und wie ihre Haut wie Papier wirkte ... und das erste Mal, als ich den brandneuen Firebird von meinem Cousin Tony bestaunte ... und Janey und Janey ... und Caroline ... Eigentlich könnte ich ja ziemlich sauer darüber sein was mir wiederfahren ist, aber es fällt mir schwer wütend zu bleiben, wenn es soviel Schönheit auf dieser Welt gibt! Manchmal habe ich das Gefühl, all die Schönheit auf einmal zu sehen. Doch das ist einfach zu viel. Mein Herz fühlt sich dann an wie ein Ballon, der kurz davor ist zu platzen. Und dann geht mir durch den Kopf: Ich sollte mich entspannen und aufhören zu versuchen, die Schönheit festzuhalten. Dann durchfließt sie mich wie Regen. Und ich kann nichts empfinden außer Dankbarkeit für jeden einzelnen Moment meines dummen kleinen Lebens. Ich bin sicher, Sie haben keine Ahnung, wovon ich rede. Aber keine Angst, eines Tages verstehen Sie es."
Nach den ganzen positiven Kritiken über "Er ist wieder da" war ich doch leicht enttäuscht von dieser Komödie, die momentan mehr Aufmerksamkeit bekommt, als sie eigentlich verdient.
Es ist schon eine Weile her, dass ich das Hörbuch zu diesem Bestseller aufgelegt hatte, doch die Hauptprobleme die ich mit dem Buch hatte, bleiben auch beim Film erhalten.
Natürlich kann man sich auf diese abstruse Story einlassen, man muss in diesem Werk akzeptieren, dass der Führer ohne weitere Erklärung einfach so aus dem Himmel fällt und sich nun im Berlin des Jahres 2014 zurechtfinden muss.
Aber die Art und Weise wie Hitler von der Bevölkerung aufgenommen wird, wie man sich über seine Reden lustig macht, ist in meinen Augen extrem unglaubwürdig ausgefallen.
Ein Mann in Naziuniform der schön den Winkemann macht und rechte Parolen verbreitet...
So wie ich meine deutschen Mitmenschen kenne, würden darüber im echten Leben nur die wenigsten lachen und so einer wäre eher nach ein paar Minuten in Untersuchungshaft, als dass der Herr Hitler mit irgendwelchen Pegidademonstranten unpatriotische Deutsche auf offener Straße verprügeln kann.
Das Konzept bleibt natürlich eine gute Idee, dem auch ein paar gute Szenen folgen aber trotzdem fiel es mir schwer zu glauben, wie einfach sich Hitler hier in der Öffentlichkeit beliebt macht.
Dazu kommt auch noch ganz nebenbei dieses nervige Bild, welches der Film grade zum Ende vermittelt, dass man ja grade einem Scheitelpunkt stehe, wo Ausländerhass wieder alltäglich ist und eine Gefahr für Deutschlands Zukunft darstelle- aber irgendwie finde ich die mehr als gewagte Aussage (die durch den Film durchaus aufkommt), man stehe angesichts der Flüchtlingskrise nun vor einer ähnlich unübersichtlichen Situation wie zu Zeiten der Weimarer Republik ziemlich schwach, wo sie für mich nur zur weiteren Unglaubwürdigkeit von "Er ist wieder da" beiträgt.
Aber das nur nebenbei, wie gesagt, nimmt sich der Streifen einfach wichtiger und klüger als er im Endeffekt ist, weshalb er für mich nicht DIE große neue deutsche Komödie war, doch trotzdem bleibt dieser Film noch unterhaltsam, was sich grade im Kino lohnt, um zu beobachten, wie die Menschen reagieren, wenn sich mancher zweimal überlegt, ob er jetzt lachen darf und mancher heutzutage immer noch überrascht ist, dass Hitler nur ein Mensch war und als Onkel Adi auch menschliche Züge hatte, die man einfacherweise gerne bei solch einem Massenmörder ausblendet.
Grade zu Beginn kommen einige Lacher auf, wenn Hitler sich im modernen Berlin zurechtfinden muss und mit den aktuellen Politikfiguren abrechnet, wozu man selbstverständlich auch die Leistung von Oliver Masucci loben muss, der einen ausgezeichneten Hitler abgibt.
Teils hat man zwar extrem ausgelutschte Witze, die schon in 90er Komödien nicht mehr gezogen haben aber doch immer wieder schöne Einfälle und gute Buchumsetzungen, dass man mehre wirklich lustige Szenen in den 120 Minuten verteilt hat.
"Er ist wieder da" ist gut gespielt und sicherlich eine nette Komödie, verliert bei mir aber durch ein unmotiviertes und hingerotztes Ende (dieser lächerliche "Mission Impossible"- Maskeneffekt...) sowie seine Holzhammeraussagen, dass sich in Deutschland in den letzten Jahrzehnten nichts getan hätte und man auf den gleichen Mann nochmal so offensichtlich reinfalle.
(Hier pickt man sich viel zu einfach krasse Einzelbeispiele heraus, und während es Deutschland so gut geht, wie noch nie zuvor in der Geschichte, zeigt man lieber vereinzelte "besorgte Bürger". Ganz ähnlich wie es Uwe Boll mit seinen Sonderschülern damals bei "Auschwitz" machte.)
Bei all meinem jugendlichen Kulturpessimismus habe ich da doch grade aufgrund der aktuellen politischen Lage ein ganz anderes Bild von Deutschland.
Coole Idee von dir und die Liste gefällt mir, aber findest du nicht, dass "Schoßgebete" doch ein eher schwacher Abklatschversuch von "American Beauty" ist?
Von keinem anderen Schauspieler habe ich so viele Filme gesehen, wie von Robert De Niro "The Intern" ist nun schon der 33te Film mit De Niro, den ich beurteilen kann und reiht sich leider recht überraschungsarm in seine übliche Rollenauswahl der letzten Jahre ein.
Die Legende die wohl in so vielen Übermeisterwerken mitwirkte wie sonst keiner (unnötig hier Beispiele aus seiner langen Filmographie zu nennen) und nun gar nicht mehr versucht, bei den großen aktuellen Regisseuren zu landen, sondern sich mit 08/15 Komödien zufrieden gibt.
Aber es sei ihm gegönnt, es ist Robert De Niro und scheinbar will der Mann einfach spielen, auch wenn es nur auf Autopilot ist, irgendwo auch schön zu sehen, dass er, dessen Karriere schon vor über 40 Jahren begann, auch noch im Jahr 2015 auf der Leinwand zu sehen ist.
Und in seinem neusten Werk mit dem fragwürdigen deutschen Titel "Man lernt nie aus" gibt er immerhin eine stilvolle Performance ab, ohne sich so sehr zum Affen zu machen wie in "Zwei vom alten Schlag"- Machwerken.
Nachdem De Niro sich in den letzten Filmen ja vor allem über sein Mafiaimage lustig machte, ist es bei dieser Komödie vorwiegend sein fortgeschrittenes Alter, wo er als rüstiger Rentner ein Praktikum in einem Startup Unternehmen anfängt und die dortige Facebookgeneration mal so richtig aufmischt, um zu zeigen, was man von einem Gentleman der alten Schule noch lernen kann.
Nancy Meyers führt hier Regie, die in meinen Augen bisher recht durchwachsene Arbeiten ablieferte;
Schwache Regiearbeiten die ihre Darsteller komplett gegen die Wand fahren ("Wenn Liebe so einfach wäre") oder gelungene Arbeiten die durch ihre Figuren überzeugen können, wenn sie einem Nicholson zum Beispiel freie Hand lässt wie in "Was das Herz begehrt".
Ihre neuste Arbeit liegt irgendwo dazwischen, für eine seichte Famillienkomödie ist der Film schon ok, bleibt aber trotzdem hinter seinen Möglichkeiten zurück.
Natürlich hat man hier Stereotypen als Charaktere, teils schwache Gags und ein paar wirkliche Fremdschämdialoge (ist halt so in dieser Art von Film) aber trotzdem immer wieder ein paar tolle, wirklich witzige Ideen die nicht nur aus Witzen über De Niros Alter bestehen (Der "Einbruch" in dem Film war extrem cool) und ein paar Szenen die berühren können, ohne dass sie allzu kitschig anmuten, was vor allem den beiden Hauptdarstellern zu verdanken ist, die bringen zwar keine herausragenden Leistungen aber hat man was für Hathaway und Bobby übrig, werden sie überzeugen!
Aber wieso musste das alles auf zwei Stunden ausgedehnt werden?
Der Streifen wird so mit Nichtigkeiten und aussaglosen Szenen vollgestopft, dass man hier eine gute halbe Stunde dem Schnitt hätte opfern können, denn ohne viele triviale Konflikte die sich hier nach und nach um die Hauptpersonen einstellen, wären für diese nette Komödie bei einer kurzweiligen 90 Minuten Laufzeit ohne weiteres noch glatte 6 Punkte von mir drin gewesen.
Man lernt nie aus, tut niemandem weh, wird bald wieder vergessen sein und ist "ok", wozu es diesmal dankenswerter Weise auch kein Film ist, der De Niros Filmographie noch weiter schaden könnte, er scheint Spaß bei sowas zu haben, ihm seis gegönnt.
Das ganze rumgehate über den neuen Ghostbuster und Feigs Reaktionen interessiert mich ja eigentlich kaum, was ich bei dieser DIskussion viel interessanter finde, ist dass er ganz nebenbei ein relativ großes Problem für uns Filmfans erwähnt, da es heutzutage wirklich fast unmöglich ist, Überraschungen in Filme einzubauen.
Neben zich tausend Trailern und Teaser-Teasern die oft wichtige Szenen vorweg nehmen, ist dafür natürlich auch die vom Regisseur erwähnte Presse mitschuldig, Überraschungen in Filmen sind kaum noch möglich und ein Film wie der neue weibliche Ghostbusters, hätte alten Fans ohne Zweifel besser gefallen, wenn der alte Cast einen durch Cameofauftritte überrascht.
Solche Auftritte wie John Doe in "Seven" hatte, sind heutzutage wohl nicht mehr möglich, wo der Darsteller schon Monate vorher am Set gesichtet wurde und in allen News rund um den Film ist.
Will man sich noch richtig überraschen lassen, muss man sich heute echt zusammenreißen, alle News oder Trailer zum Film zu ignorieren, was bei mir und dem kommenden Star Wars Film zum Beispiel bei einer so großen Berichterstattung auch recht schwierig ist.
Aber zum Thema:
Cool dass neben Murray auch Sigourney Weaver dabei ist.
Da ich momentan auf eine ziemlich Geduldsprobe gestellt werde, wo es noch ein gutes halbes Jahr dauert, bis meine Lieblingsserien "Game of Thrones" und "House of Cards" in die nächste Runde gehen, musste ich mir die Zeit ja irgendwie überbrücken. Während ich meine Game of Thrones-Sucht mit dem nachträglichen Lesen der Bücher in den Griff bekam (auch noch unglaublich interessant, wenn man zuerst die Serie gesehen hat, wo einem die Bücher im Nachhinein noch etliche Hintergrundinfos liefern) brauchte ich für die nächsten Monate aber doch ein paar neue Serien und als ich mich schwer tat in "True Detective" wie auch "Boardwalk Empire" reinzukommen, wurde ich mal wieder durch mein Lieblingsgenre gerettet, den guten alten Western.
Von "Hell on Wheels" hatte ich noch nie etwas gehört, als ich die erste Staffel bei Saturn sah, doch ich kenne mich selbst so gut, dass ich weiß, bei Westernsachen ohne Zögern zugreifen zu können, ohne irgendwas falsch zu machen.
Schon als kleines Kind konnten mich die Winnetoufilme der 60er und die Lego-Western Figuren meines großen Bruders begeistern und als ich Filmfan wurde, taten die Arbeiten vom großen Sergio Leone ihr übriges, um mich dieses Genre lieben zu lassen.
Darüber hinaus fühle ich mich zu dieser Epoche auch einfach durch starkes Interesse an der US-Geschichte und Song Images von Künstlern wie Johnny Cash oder Dylan hingezogen.
Denn auch heute, lange nach den goldenen Zeiten von John Wayne oder Clint Eastwood bleibt diese Filmsparte eine Königsdisziplin, aus der man mit etwas Talent alles herausholen kann.
Durch die Grundlage für jede Westerngeschichte, ob es dabei um Legendenverklärung oder Rachestorys geht, hat man immer einen Zeitpunkt der Geschichte wo die USA zu dem wurden, was sie heute sind, als sich eine Nation im Bürgerkrieg selbst in Schutt und Asche legte und die Bevölkerung so traumatisierte, dass die Vereinigten Staaten bis heute vom Sezessionskrieg beeinflusst werden.
Was man bei dieser Ausgangslage dann für verstörte, rachegetriebene Charaktere zeichnen kann, zeigt "Hell on Wheels" dann von Anfang an mit seiner Hauptfigur Callen Bohannan;
Bohannan ist streng genommen, wie auch der gesamte Rest der Serie, ein einziges großes Westernklischee.
Immer cool, sagt nicht viel, Hand schnell am Colt und ganz eigene Ideale, die ihn irgendwo besser machen, als den restlichen Abschaum der sich nach dem Bürgerkrieg entschloss, den Westen zu erschließen.
Die Hauptstory ist dann auch schnell erzählt, wenn der ehemalige Südstaatensoldat sich an den Yankees rächen will, die in einem Massaker seine Familie ermordet haben und wäre es an sich gar nicht wert auf eine ganze Serie ausgedehnt zu werden, wo Bohannan schon in der ersten Folge seine Opferliste so gut wie abgehakt hat.
Doch wenn dieser lonesome Coywboy dann auf das historische Projekt des Eisenbahnbaus trifft, das in den 60ern die Ost- und Westküste verbinden sollte, wird es interessant.
In der Zeitstadt "Hell on Wheels" sammelt sich nämlich ein ganzer Haufen von Nebenstorys an, in die sich unsere Hauptfigur einmischen kann, irische Immigranten die es schwer haben über die Runden zu kommen, der psychopathische Arbeitsaufseher "Der Schwede"(der doch eigentlich Norweger ist) der es auf einen abgesehen hat, hilfsbedürftigte Huren, kriegerische Indianer, vom Glauben abgefallene Priester und Großkapitalisten denen jedes Mittel recht ist, um ihre Eisenbahn zu bauen.
Man kann der Serie vorwerfen, dass man keine wirklich gradlinige Story hat, aber grade das machte "Hell on Wheels" für mich so interessant, dieser unterschiedliche Westernalltag von Bohannan, der immer wieder in eine andere Geschichte verwickelt wird, dass es mir wie eine ziemlich genaue Verfilmung von "Read Dead Redemption" vorkam, wo die hauptsächliche Unterhaltung eher durch die vielen Nebenmissionen des Westernhelden zu Stande kommt, während man sich nur nach und nach auf seinem Rachefeldzug voranarbeitet.
Die Serie gewinnt durch ihre vielen Nebenstränge dann vor allem durch ihre vielen Figuren, bei deren Ausarbeitung man sich viel Zeit nimmt, ohne den Fokus zu sehr auf den Hauptcharakter zu legen, dass diese erste Staffel von Folge zu Folge mehr Spaß macht, da die Figuren nicht nur differenzierter werden, sondern auch ihr Schauspiel immer besser zu werden scheint.
"Hell on Wheels" ist Serienmäßig sicher nicht das allerbeste was man zur Zeit bekommen kann, aber wer mit Western was anfangen kann, kommt bei tollem Setting und Wild West Atmosphäre hundertprozentig auf seine Kosten!
Schön zu wissen, dass man, grade nachdem man alle großen Filme des Western Genres schon durch hat, immer wieder auf kleine Serien-Perlen wie "Hattfields und McCoys" oder eben "Hell on Wheels" trifft.
Eine 8-Stunden Busfahrt lag an vergangenem Dienstag vor mir, um aus dem für mich sehr suspekten Bayern wieder ins vertraute Düsseldorf zu kommen und was die Online Mediathek des Reisebuses an Filmen hergab, bestand dann aus der "Alvin und die Chipmunsk" Trilogie(wieso gibts von so etwas drei Teile?), dem vierten Ice-Age Teil, "Rio" und eben diesem Film;
"Wir kaufen einen Zoo".
Ich weiß nicht, ob es hauptsächlich daran lag, dass man auf einer langwierigen Busfahrt sehr einfach unterhalten werden kann aber dieser Streifen hat meine Erwartungen dann doch ein ganzes Stück übertroffen.
Der erste Eindruck von Cameron Crowes Arbeit wurde den Erwartungen zwar zunächst einmal gerecht, dass man hier eine platte Familien-Comedy Schnulze vorgesetzt bekommt, wozu ich Matt Damon auch nach der 16ten gesehenem Rolle noch nicht recht etwas abgewinnen kann(da er in allen bisher gesehenen Filmen trotz vieler verschiedenen Figuren immer den gleichen Matt Damon-Durchschnittslangweiler spielt) aber mit voranschreitender Laufzeit, überraschte mich diese Arbeit doch immer mehr.
Natürlich hat die Story von der Familie, in der die Mutter gestorben ist und nun einen Neuanfang wagen will, ziemlich viele Vorhersehbarkeiten zu bieten und oberflächliche Charaktere, wie teils doch recht platte Dialoge aber trotzdem wird einem "Wir kaufen einen Zoo" immer sympathischer, da er einige Kleinigkeiten anders macht, als die üblichen Romcom- Vertreter und durch diese Kleinigkeiten doch sehr positiv auffällt.
Jeder wird erwarten, dass der achso attraktive Damon irgendwie über den Verlust seiner Frau hinweg kommt und am Ende mit der Zoo-Mitarbeiterin Scarlett Johansson glücklich wird, aber deren Beziehung wird überraschend subtil behandelt, ohne jemals zu aufdringlich und zu platt zu werden.
Dazu wird der Verlust eines Familienmitgliedes doch sehr gut behandelt und bietet grade durch die starken und nie nervigen Kinderdarsteller (außer Elle Fanning teilweise, was aber dem Drehbuch anzukreiden ist) einige emotionale und ehrliche Momente, die ich bei so einem Film nicht in der Form erwartet hätte.
Und wann sieht man heutzutage schon noch, dass sich eine Romanze unaufdringlich und abwartend gibt und Familienprobleme ohne altbewerte Hollywoodrezepte behandelt werden?
"Wir kaufen einen Zoo" ist ein gelungener Wohlfühlfilm für die ganze Familie, der zwar in altbekannter Form unterhält aber an den richtigen Fäden zieht, um nicht üblicher Durchschnitt zu sein.
Dazu ein toller Soundtrack (Dylan und Cat Stevens inklusive), gute Darsteller die die oberflächlich geschriebenen Figuren gut ausfüllen können, ein paar echt witzige Szenen und gelungene emotionale Momente dazu und ich muss am Ende zugeben, dass mir ein Familienfilm(kitschiges Ende inklusive) wo Matt Damon in Trauerphase einen Zoo kauft, doch gut gefallen hat.
"Good luck with what ever you are doing out here."
"We all just doing a realy long walk I suppose."
Vor gut 5 Wochen kam ich an einem Mittwochmorgen am Düsseldorfer Flughafen an, ich nahm mein Gepäck auf und kurz darauf kamen mir fast die Tränen als meine Familie und meine beiden besten Freunde sich allesamt frei genommen hatten, um mich abzuholen, wo wir alle für zwei Monate nicht miteinander gesprochen oder uns gesehen hatten.
Ich kam aus Spanien wieder, genauer gesagt aus Santiago de Compostella und hatte mich noch nie in meinem Leben so gefreut, wieder nach Hause zu kommen, wie nach dem Jakobsweg, den ich ganz störrisch alleine gehen wollte(ohne dass ich mich je im Leben mal sportlich betätigt hatte oder mal wandern war) ohne Kontakt nach Hause(wo ich alles andere als ein eigenständiger Mensch war, der auf vieles von nahestehenden Menschen angewiesen ist) und nur mit wenigen hundert Euro Bargeld in der Tasche (ohne Karte zum Geld abheben)...
Ich kann hier nun nicht alles beschreiben was ich erlebt habe, aber ich bin froh diese Reise hinter mir zu haben, alles was ich zu Hause habe, mehr zu schätzen weiß als vorher, die Erfahrung vom Alleinsein gemacht zu haben, mich die letzten Tage wo ich dann pleite war, ohne Geld durchzuschlagen, einschließlich draußen zu schlafen und wenig zu essen und den Willen gefunden zu haben, nie aufzugeben und trotz aller Hindernisse wie Krankheiten und andere Beschwerden auf dem Weg nie das Ziel aus den Augen zu verlieren und trotz Unerfahrenheit im Alleinsein und im Wandern zu Fuß ganz Spanien über 800Km durchquert zu haben.
Auch wenn ich Gott nicht gefunden habe(dafür sind da inzwischen wohl zu viele Touristenpilger unterwegs) habe ich doch mich selbst mehr gefunden und das ist im Endeffekt ja dasselbe.
Während ich momentan noch einiges abarbeite, was ich mir auf dem Weg vorgenommen habe, sah ich heute dann auch endlich mal den Film "The Way" mit Martin Sheen als Jakobspilger, den mir viele Amerikaner auf dem Weg empfohlen hatten, da dieser Streifen in den USA wohl ähnliches auslöste, wie hier "Ich bin dann mal weg".
Der Vater der sich um den Sohn Sorgen macht, der irgendwie viel lieber alternativ leben will, kein Handy besitzt und ohne erreichbar zu sein, durch die Welt zieht.
Irgendwie kam mir die Situation schon bekannt vor...
Zu Anfang ist "The Way" erstmal ein großartiges Drama, indem DER Martin Sheen mal wieder zeigen kann, was in ihm steckt und der ausgezeichnet rüberbringt, wie es aussieht, einen geliebten Menschen zu verlieren, wenn er zunächst verbittert loszieht, um den Jakobsweg für seinen Sohn zu laufen.
Ich weiß nicht, ob es besser ist, diesen Film vor oder nach seinem eigenen Weg zu laufen, mir selbst hat die Erstsichtung im Nachhinein sehr gut getan.
Man erkennt sich selbst wieder, die langsame Anpassung an das neue Leben, die ungewohnten Unterkünfte, wo man als dekadenter Amerikaner/Europäer plötzlich mit 40 Leuten in einem Raum schläft und die Anfangsfehler, wenn man die ersten Tage immer an seine Grenzen geht, bis man abends entscheidet, kürzer zu treten, wenn man ein halbes Dutzend Blasen(in Blase) an den Füßen hat.
Es ist schön in Martin Sheens Verhalten den eigenen Weg teils 1:1 wiederzusehen, was den Film für mich persönlich natürlich besser machte, als für den Durchschnittszuschauer.
Jeder läuft natürlich ganz unterschiedlich seinen eigenen Weg aber manche Dinge bleiben eben gleich, die kulturellen Unterschiede auf die man stößt, die verschiedenen Pilger die man immer wieder trifft und die einem selbst die unterschiedlichsten Gedanken mit auf den Weg geben und die einen zusammen mit der Reise ungemein prägen.
So ein Film kann die Erfahrung des Camino selbstverständlich nicht perfekt wiedergeben aber wie manche in den Kommentaren den Film hier als gestellt oder "Hollywood-kitschig" abstempeln und seine klischeehafte Gitarrenmusik kritisieren, denen kann ich versichern, dass der Film höchst authentisch und ehrlich ist.
Dass die Dialoge, das Beisammensein und das Verhalten der Pilger alles andere als gestellt ist und so wirklich auf dem Camino zu finden ist.
"The Way" ist ein starker Film der "Into The Wild"- Sorte, der an mancher Stelle vielleicht die schlechten Seiten des Caminos mehr hätte beleuchten können(macht man es "richtig" und schickt sein Gepäck nicht voraus und kürzt immer wieder mit dem Bus ab, ist das eben schon eine Erfahrung wo man an Grenzen geht), aber das was man auf dem Jakobsweg findet, schon so gut es geht einfängt und vermitteln kann.
Vielleicht ist der Film ganz objektiv gesehen ja auch völliger Schund aber wer den Weg hier gegangen ist und ähnliche Erfahrungen hinter sich hat, der wird garantiert berührt werden.
An einem Punkt auf dem Camino irgendwann in der vierten Woche bin ich auf meinem Weg krank geworden und schleppte mich die nächsten Tage trotzdem mit einer Grippe weiter durch die spanische Sommerhitze und verweilte relativ lange an einem Punkt, wo ein Wegweiser der die Km zu allen möglichen Hauptstädten der Welt anzeigte, um mich auszuruhen. Ich saß da mehrere Stunden, wollte wieder nach Hause, dachte daran, wie viele Menschen hier aber schon vor mir waren, wer noch alles hierher kommen wird und war es mir am Ende natürlich schuldig weiter zu laufen;
Wenn Martin Sheen und seine Gefährten, nun ganz neben bei im Film an dieser Stelle vorbei gehen und einem wieder einmal klar wird, dass dort schon seit weit über Tausend Jahre Millionen von Pilger langgezogen sind, die allesamt dieselben Erfahrungen gesammelt haben, die gleichen Entbehrungen und Ängste ausgestanden haben, dann hat "The Way" es geschafft, mein Pilgergefühl wieder hervorzubringen, wo man ganz bei sich ist und genau weiß, dass man eigentlich nur ein ganz kleiner Teil von etwas viel Größerem ist und man es so ganz gelassen schafft, ruhig zu bleiben und sich selbst etwas weniger Ernst zu nehmen.
Ein wirklich starker Film und meinen Respekt für die Arbeit der beiden Sheens!
Vor gut drei Jahren sah ich zum ersten Mal in meinem Leben "Braveheart" und war begeistert von diesem Heldenepos, eine "300" Version in GUT, war das für mich.
Ein charismatischer Anführer der sich seine Jungs schnappt und in coolen Schlachtszenen eine Übermacht niedermetzeln kann, einfach weil er für viel höhere Ideale steht und unter dem Banner der Freiheit viel mehr erreicht, als irgendwelche Imperien.
Ungefähr zur gleichen Zeit freundete ich mich mit jemandem an, der mir inzwischen ein sehr enger und guter Freund geworden ist, als ich ihn kennen lernte, meinte ich, dass es eine Schande sei, dass er noch nie "Braveheart" gesehen habe und dass das GENAU sein Film wäre und er jemand sei, der diesen modernen Epos lieben müsste und wir beschlossen den Film bald mal zusammen zu sehen.
Drei Jahre habe ich "Braveheart" nicht mehr gesehen, drei Jahre sind wir nun befreundet und trotz zahlreicher Unternehmungen und Treffen kam es nie dazu, dass wir diesen Film guckten.
Wieso, weiß ich selbst nicht mehr aber man hat einfach immer was anderes gemacht, so dass "Mel Gibsons Meisterwerk" so zu einem Running-Gag zwischen uns wurde, wo wir uns oft sagten "Jo, nächste Woche Braveheartabend, oder?" "Ja geht klar", nur um es dann doch wieder zu verschieben und irgendetwas anderes zu unternehmen.
Letzte Woche war es dann endlich so weit, das Unmögliche sollte endlich eintreten und wir beide waren bei mir, mixten mit einigen Bier intus noch ein paar Cocktails, um dann endlich diesen Streifen zu sehen.
Und seltsamer-witziger/weise, war ich auf einmal total nervös...
Ich hatte den Film ja selbst schon ewig nicht mehr gesehen und mein Filmgeschmack hat sich sicher verändert seit all der Zeit, würde ich ihn überhaupt noch mögen und viel wichtiger würde er meinem Kumpel gefallen, bei dem ich drei Jahre nicht zu erfüllende Erwartungshaltungen aufgebaut hatte?
Natürlich hat "Braveheart" uns nochmal mitgenommen, ein Film der 90er wie es ihn heute kaum noch geben könnte.
Die Musik, die Landschaften, die Schlachten...
ein Film der das Wort "episch" wirklich noch verdient hat, der viele Hollywood-Helden Klischees über den Haufen wirft, der nicht lange fackelt, sondern einen reißerischen Kampf für die Freiheit so gut in Szene setzt, wie wenige andere Filme.
Am Ende sind meine Erwartungen dann auch voll erfüllt worden, wenn wir beide eine der größten Filmreden aller Zeiten mitgröhlten.
"Und wenn ihr einmal in vielen Jahren sterbend in euren Betten liegt, wärt ihr dann nicht bereit, jede Stunde von Heute bis an jenen Tag einzutauschen um einmal nur,ein einziges Mal nur hier wieder stehen zu dürfen um unseren Feinden zuzurufen:
"Ja sie mögen uns unser Leben nehmen, aber niemals nehemen sie uns unsere -
FREIHEIT!!!!!"
Bei dem was ich bisher erwartet habe, habe ich diesen Trailer doch überraschend positiv aufgenommen.
Richtig interessieren, tut mich das Djungelbuch in der neuen Optik zwar immer noch nicht wirklich aber auf der anderen Seite hat man für die Stimmen schon VERDAMMT gute Leute aufgefahren...
Scarlett Johansson, Bill MUrray und Christopher Walken; wenns die Möglichkeit gibt, den im Orginal zu sehen, geb ich dem vlt. doch ne Chance.
Habe erst letzte Woche wieder das Original gesehen und erneut festgestellt, dass es sich dabei um einen großartigen, zeitlosen Film handelt, der ohne Zweifel zu Disneys besten gehörte.
Ein Remake wäre an Unnötigkeit kaum zu überbieten aber immerhin lässt man den Klassiker selbst durch eine Fortsetzung unangetastet.
Trotzdem halte ich eine Fortsetzung nicht für eine gute Idee, egal wie man zu heutigen Disneyfilmen oder(wahrscheinlich zu erwartendem) CGI EInsatz steht, kann so ein Film nicht gut an einen 60 Jahre älteren Streifen anschließen, der völlig andere Darsteller und Produktionsweisen aufwies.
Dazu kommt noch(auch wenn das in den Büchern wohl anders war) dass der Film damals ein perfektes Ende hatte und die Geschichte wunderbar zu Ende erzählt war.
WIe zu erwarten, bin ich hier skeptisch, da von Disney eh noch nie gute Fortsetzungen gekommen sind, aber ich warte mal ab, vielleicht wissen die Macher ja zu überraschen.
Einer meiner liebsten Kindheitsfilme und mit Abstand mein liebster Disneyfilm, der für mich alles Großartige verkörpert, was man mit diesem Konzern verbindet!
Walt Disney war wohl ohne Zweifel einer der innovativsten und einflussreichsten Künstler, den die Filmbranche jemals erlebt hat und dieser Streifen, die Verfilmung der Mary Poppins beinhaltet ALLES wofür Walt Disneys Schaffen stand.
(Ich finde diesen Mann ja unheimlich faszinierend, wobei es mich jedoch immer wieder traurig macht, wenn ich mir ins Gedächtnis rufe, wie er Mitarbeiter und teils befreundete Regisseure wegen kommunistischer Gesinnung an Geheimdienste verriet, was so gar nicht in mein Bild vom lieben Märchenonkel passen will)
Doch egal was dieser Mann getan hat, egal was man heute mit dem Disney Konzern verbinden sollte, "Mary Poppins" ist Disneys Vermächtnis und ein großartiges, träumerisches Musterbeispiel was für phantasievolle, zeitlose Meisterwerk das man mit dem Medium Film erschaffen kann!
Julie Andrews und Dick van Dyke mit den beiden jungen Banks auf ihrem bunten Reisen durchs London von 1910 wo man an jeder Ecke irgendwelche liebevollen, detailreichen Ideen eingebracht hat.
Sei das eine Teeparty an der Decke oder ein Admiralshaus in Schiffsverkleidung, das zu jeder Stunde seine Kanone abfeuert.
Klar; alles überbunt, es wird viel gesungen und getanzt und ich kann den Film nicht klar beurteilen, wenn ich in jeder Szene wieder 6 Jahre alt werde und mir diese Geschichten durch meine naiven Kinderaugen ansehe aber die Schauspieler sind großartig, die Abenteuer innovativ und aufregend gestaltet und sogar ich als Musical-Zweifler muss sagen, dass die Songs hier ausnahmslos genial sind und einem noch lange Zeit nach dem Ansehen im Kopf bleiben.
Eine wundervolle Geschichte, mit einigen melancholischen Szenen die zu einem unglaublich starkem Filmende führen, wenn der Wind sich wieder dreht und Mr. Banks gerettet wurde.
https://www.youtube.com/watch?v=BA-g8YYPKVo
Der Boss, Bruce Springsteen ein Künstler den ich wie nur wenige andere liebe. Jemand der zu Lebzeiten zur Legende wurde, für Generationen Held und Vorbild war und der bis heute großartige Alben raus bringt, mit 64 Jahren noch unglaubliche 4 stündige Live Auftritte absolviert, bei denen er und die E-Street Band mehr geben als die meisten anderen aktuellen Performer, und der es schaffte trotz allem Erfolg stets authentisch zu bleiben, nie abzuheben und für Fans immer noch als der normale, coole Kerl von nebenan rüberkommt, mit dem man am Abend gerne ein paar Bier trinkt und über das Leben philosophiert.
Die Dokumentation "Springsteen and I" ist nun leider keine aufschlussreiche Dokumentation im Stile von "No Direction Home" oder "When You are Strange" die den Springsteen-Mythos und den Geist seiner Zeit behandelt, sondern eine reine Fan-Dokumentation die in ihrer pathetischen, sehr amerikanisch gehaltenen Art doch nur für Springsteen Fans interessant sein dürfte.
Eine objektive Berichterstattung über diesen Ausnahmekünstler sollte man hier also nicht erwarten, aber wer den Boss mag, wird vollkommen zufrieden gestellt, wenn man hier abwechselnd private Fan-Berichte von Leuten aus der ganzen Welt hört, was der Boss ihnen bedeutet und dazu immer wieder extrem interessante und seltene Live Aufnahmen zu sehen bekommt, die oft einen noch komplett unverbrauchten und wilden Bruce in den frühen 70ern zeigen.
Wie ich schon schrieb, wirkt das Gezeigte so sehr amerikanisch "auf die Tränendrüse drückend", wenn man die Geschichten von den durchschnitts- "Working Class" Menschen hört, die sich verstanden fühlen, wenn Springsteen "Factory" oder "Atlantic City" spielt, aber trotzdem wirkt das ganze(wenn auch einseitig) nie gestellt oder gar falsch. Das was man hier sieht, sind echte Fans, die ihre Geschichte erzählen, dass man nachvollziehen kann, was Springsteen einem bedeutet, da eigentlich jeder normale Fan wie ich zum Beispiel in dieser Doku seine Geschichte hätte erzählen können.
So war es bei mir vor einigen Jahren der Song "The River" der mich nicht mehr loslassen sollte, der mich heute noch mehr als andere Songs berührte, wo da eine der wahrsten Geschichten überhaupt erzählt wird, in die sich JEDER Mensch in einem bestimmten Alter hundertprozentig hineinversetzen kann.
Viele Songs folgten, die mir zeigten, dass Springsteen einer der besten Songwriter aller Zeiten war, wo ich mich in seinen Liedern immer wieder fand und eine Liste mit Lieblingsliedern von diesem Mann immer länger wurde, die weit über die üblichen "Born in The USA" Standards hinausging.
Dann irgendwann das erste Live-Konzert was eine so unglaubliche Stärke hatte und einen so mitnahm, wie es heute ansonsten höchstens noch den Stones gelingen könnte.
Springsteen hat mit Alben wie "The River" oder "Born to Run" Musikgeschichte geschrieben und kann derartigen Erfolg aus den 70ern und 80ern natürlich nicht mehr wiederholen aber das braucht er auch gar nicht, seine Musik gehört auch heute noch zum Besten was es gibt und ich freue mich weiter über jedes Album was der Mann raus bringt, dem man sich so verbunden fühlt, wie dem großen Bruder der irgendwo immer für einen da ist, einem seine Lebensweisheiten erzählt und Kraft und Hoffnung vermittelt.
Eine schöne Doku von Fans für Fans die Spaß gemacht hat und mich wieder daran erinnerte, wieso der Boss der Boss ist und wofür ich ihn und sein Schaffen liebe!
Zum Schluss noch eine Verlinkung zu einer Liveversion von meinem Lieblingslied von ihm in einer sehr coolen Version zusammen mit Michael Stipe aufgeführt
https://www.youtube.com/watch?v=KOOmaBbqYBk
Bei dem ganzen Hollywoodschen Fortsetzungs und Remake- Wahn ist es ausgerechnet der Disney Konzern der mir immer wieder positiv auffällt, wenn er in der "Ausbeutung" von alten Werken noch relativ kreativ vorgeht und durch gute Storyeinfälle wie bei "Saving Mr. Banks" oder in diesem Fall "Maleficent" wieder Lust auf die alten Meisterwerke macht, was zumindest bei mir gelingt, wenn ich wieder mal einen Blick auf alte Meisterwerke werfe.
Doch trotz einer guten Grundidee die Geschichte von Dornröschen aus einer ganz anderen Perspektive zu erzählen und eine alternative Handlung anzubieten, blieb der Streifen "Maleficent" doch ein gutes Stück hinter meinen Erwartungen zurück.
Wenn ich mich an den Disney Klassiker aus den 50er Jahren zurück erinnere, ist es wohl vor allem die dunkle Fee, die einem als herausragender Bösewicht in Erinnerung geblieben ist.
Disney hat immer schon großartige Bösewichte erschaffen, ob es ein Scar oder Dschafar war, aber einer meiner absoluten Lieblinge war diese eiskalte Hexe aus Dornröschen; beängstigen Auftreten, ein krankhafter und wirklich böser Charakter und dazu mit ihrer Zauberkraft auch ein psychisch starker Gegner, wenn sie zum Schluss sogar als Drache kämpft.
Sich in einem Film dann auf diesen Charakter zu konzentrieren und Maleficent zur tragischen Heldin zu machen gefiel mir, dazu sah das ganze optisch ganz nett aus Angelina Jolie gefiel mir in ihrer Rolle, auch wenn sie bei wenig abwechslungsreichem und sehr routiniertem Spiel teils noch etwas mehr aus ihrer Figur hätte herausholen können.
Aber trotzdem konnte mich diese feministische Version von Dornröschen nicht ganz überzeugen, wo ich mich grade selbst fragen muss, ob ich vielleicht einfach wegen der geliebten Maleficent- Figur zu hohe Erwartungen hatte.
Denn was dieser Film einem bietet, ist zu großen Teilen unglaublich nerviger Disney Kitsch für die Kleineren(waren die drei Feen im Original auch SOOOOO nervig???) seltsam unpassende Feen und Märchenfiguren die in einer "Brücke nach Therebitia" -Optik herumstolzieren, während man in den Nebenrollen des Öfteren furchtbar oberflächliche Figuren ertragen muss, wo leider wirklich NUR die Hauptfigur ein wenig Eindruck hinterlassen kann.
Und auch diese ist mit "düsteren" wie tragischen Szenen kaum wirklich erwähnenswert und macht am meisten in den wenigen Actionszenen zu Anfang und zum Schluss Spaß.
Die jüngeren Zuschauer werden sicher ihren Spaß mit diesem Streifen haben, während ich den Streifen am Ende nicht viel besser als "geht so" bezeichnen kann, was auch nur zu Stande kam, wenn ein wenig Interesse durch das alte Zeichentrickvorbild besteht.
Als Filmliebhaber hat man natürlich schon vor der Erstsichtung von Filmen ein ungefähres Bild, was einen beim Anschauen erwarten wird und man geht, grade bei aktuellen Filmen, mit einer entsprechenden Haltung an ein Werk heran.
Bei der vierten Fortsetzung von Camerons Klassiker "Terminator" fällt mir heute auch niemand ein, der guten Gewissens an eine Wiederbelebung des totgemolkenen Franchises geglaubt hätte, mich eingeschlossen, dass die Erwartungen schon recht niedrig liegen und man sich fragt, ob man sich so etwas überhaupt ansehen muss.
Aber als der Filmliebhaber der man nun einmal ist, packt einen letztendlich doch die Neugierde und man macht sich aus Interesse am aktuellen Kino auch ein Bild von den großen Produktionen mit denen der anspruchslose Zuschauer schon zufrieden sein wird, die zur Blockbuster Season fast ausnahmslos aus Sequels, Prequels, Remakes oder 3D Widerausstrahlungen bestehen.
"Terminator Genisys" setzt diesem ganzen Durcheinander aber die Krone auf, setzt sich selbst hohe Ansprüche, um sowohl vor, während als auch nach den 80er Jahre Klassikern zu spielen und bietet dazu als großen Clou noch achso "clevere" Ideen von Zeitknoten und einer komplett neuen, alternativen Terminator-Timeline...
Es ist inzwischen doch wirklich ein Armutszeugnis für die Verantwortlichen, dass man die Terminator Geschichte nicht einfach auf zwei Streifen beruhen lassen konnte, die ihren berechtigten Platz in der neueren Filmgeschichte gefunden haben, sondern alle paar Jahre noch einen weiteren Film in dieses völlig überstrapazierte Universum hinzufügen muss, dass entweder alte Figuren wie John Connor(Terminator 3) zu Idioten abstempelt, überhaupt keinen Sinn macht(Terminator 4) oder nun die alte Geschichte zur Abwendung des großen Skynet-Genozid nochmal völlig neu erzählen will, wobei die Handlung dieses Films schlicht aus einer Vermischung der coolen Szenen aus den ersten Teilen, überforderten Darstellern und vergessenswerten CGI-Schlachten besteht, dass der Zuschauer bei Genisys zum ersten Mal hofft, die Maschinen mögen doch endlich gewinnen und die Menschen ausrotten, damit man Ruhe hat und dieses ganze Hin und Her endlich beendet ist!
Die Handlung von "Terminator Genisys" beginnt in der dunklen Zukunft wo John Connor und seine Rebellentruppe gegen die Maschinen kämpfen und es Dank Connors Wissen über Skynet so aussieht, als könnte man diesen Krieg endlich beenden.
Kurz vor ihrem großen Sieg schicken die Maschinen jedoch den altbekannten T800
in die Vergangenheit, um Connors Mutter zu ermorden, weshalb Kyle Reeses, Johns engster Gefährte hinterhergeschickt wird, um Sarah zu beschützen.
So weit so gut, dieser Anfang macht vom ganzen Film wirklich am meisten Spaß und sogar die Schlachten können überzeugen, wo man sich hier doch wenigstens die Mühe machte, die Optik der Vorgänger zu imitieren.
Dann geht jedoch nach circa 10 Minuten Laufzeit eine Schwachsinnsaktion nach der anderen los, die man in den kommenden 120 Minuten immer wieder übertreffen wird.
Ohne genauerer Gründe dafür zu nennen, wird plötzlich ein Paralleluniversum erschaffen, die große Apocalypse wurde ERNEUT verschoben und wird nun im Jahr 2017 in Form von irgendeiner App von statten gehen, die alle Handys, Computer usw. mit Autos, Fernsehern und natürlich dem US-Militär verbindet, worauf sich die Menschen schon extrem freuen, da ihr Leben durch Skynet(das hier übrigens grundlos in Genisys umbenannt wird) dann viel einfacher wird.
Der ironische Unterton auf unsere heutige, vernetzte und unpersönliche Welt gehörte hier noch zu einem der besten Faktoren dieses blutleeren Films, sorgte aber natürlich wieder ungewollt dafür, dass man heimlich den Maschinen die Daumen drückt.
In diesem sinnlosen Paralleluniversum ist nun angeblich alles anders, wie die Hauptcharaktere immer betonen aber am Ende fahren Sarah, Kyle und der gealterte Schwarzenegger-Terminator doch genau wie früher durch die Gegend und ballern auf Terminatoren, die viel viel weiter entwickelt sind als die Arniefigur, die wir hier haben.
Aber genau wie früher?
Naja, halt alles nur in unspektakulär, fast langweilig, da die Actionszenen nichts mehr zu bieten haben und eben genauso aussehen wie jeder Actionfilm der heutigen Zeit, wo man besonders bei einer Verfolgungsjagd sehr schön den Unterschied zwischen den damaligen handgemachten Effekten und den heutigen CGI-Effekte-Gewitter-Langweilern sehen kann.
Dazu hat man dann noch seelenlose Hauptfiguren, die zwar deutlich schlimmer hätten ausfallen können(denkt man an die Besetzung von Nick Stahl als John Connor) aber ihren Vorbildern in keinster Weise gerecht werden können.
Für Kyle Reese hat man sich nicht einmal die Mühe gemacht einen Darsteller zu finden, der seiner Figur ähnlich sieht(oder ihm wenigstens den passenden Haarschnitt verpasst) und Emilia Clarke ist, so süß sie auch ist, mit ihrer begrenzten Mimik und schon rein optisch als starke unabhängige Sarah Connor eine unglaubliche Fehlbesetzung, die anscheinend nur gewählt wurde, um Game of Thrones Fans in die Kinos zu locken.
Dann hat man natürlich noch den Gouvernator, nach über 10 Jahren wieder in seiner Paraderolle und auch wenn nicht jeder One-Liner sitzt und der T800 schon bessere Zeiten hatte, bleibt Schwarzenegger doch noch das Beste an dieser Produktion, wo es dem Regisseur aber doch ein wenig peinlich sein sollte, dass es unter seiner Regie nur Arnie möglich ist ein paar Emotionen zu erwecken, während der Rest des Casts(sogar der großartige und hier so schmachvoll verbrauchte J.K. Simmons) sich hier nicht mit Ruhm bekleckert hat.
Arnie bleibt von den vielen Anleihen aus den Vorgängern die einzige die funktionieren will, der Rest der Anspielungen wirkt viel zu gewollt und nicht gekonnt, die Schauspieler sind fehlbesetzt und überfordert, die Action so austauschbar wie der Soundtrack und das Einzige was der Streifen hinbekommt, ist dass der Zuschauer sich nach Jahren mal wieder die guten Terminator Teile ansieht.
Sind so harte Worte gerechtfertigt?
Am Ende ist der Film ja kein komplettes Fiasko, sondern eben nur einer von etlichen austauschbaren Actionfilmen, die sich in der heutigen Zeit kaum noch unterscheiden lassen.
Aber ja, für "Terminator Genisys" sind sie gerechtfertigt, denn er zerstört etwas anstatt ein Franchise zu bereichern, genauso wie die neue Star Wars Trilogie von Lucas oder die peinlichen Hobbitfilmchen von Peter Jackson.
Solche Filme sind schlicht und ergreifend schlecht, nicht weil sie handwerklich besonders negativ auffallen, sondern weil sie in opportunistischer Weise einen Geist von alten Klassikern verkaufen wollen aber nicht innovativ genug sind, etwas draus zu machen und ohne Eigenleistung Profit aus alten Erfolgen schlagen.
Wenn Terminator noch irgendeine Relevanz hatte, so hat er diese durch einen Auftragsfilmer wie Alan Taylor als Regisseur nun endgültig verloren und ich habe schon mehr Worte über dieses Machwerk verloren, als ihm zusteht.
Was bleibt ist eine gewisse Genugtuung, dass weitere Fortsetzung sicher erspart bleiben, wo "Genisys" an den Kinokassen doch hinter den Erwartungen zurück blieb-
Vielleicht ist das ja doch noch ein wenig Hoffnung für die Menschheit.
Mit Zack Snyders "Dawn Of The Dead" Remake ging der ganze Zombie Hype der letzten Jahre ja los, der ein paar gute und ein paar schlechte Filme hervorgebracht hat, mit tollen Satiren auf das Subgenre wie "Zombieland" oder "Shaun of The Dead" seinen Höhepunkt fand und mit der langweiligen "The Walking Dead" Serie so langsam sein Ende findet.
Und über zehn Jahre nach seiner Erscheinung kann man heute sagen, dass "Dawn of The Dead" den Test der Zeit überstanden hat und immer noch ein wirklich guter Film ist, wobei man dieses Erstlingswerk mit Blick auf die folgenden Arbeiten des Regisseurs ja schon fast als Zack Snyders "Kammerspiel" bezeichnen kann...
"Dawn of The Dead" bedient ja eigentlich alle Zombiefilmklischees die es gibt, die in den letzten Jahren doch ziemlich abgenutzt wurden, macht aber immer noch großen Spaß, wo die Zutaten hier einfach sehr passend verwendet wurden. Man hat die Gruppe von Überlebenden, die sich mitten in der Apokalypse in einem Kaufhaus verschanzen und dabei mit ihren verschiedenen Charakteren öfters aneinander geraten. So besteht nicht nur durch die Zombies, sondern auch durch die Menschen selbst auf engstem Raum eine bedrohliche Atmosphäre, wo vor allem gute Schauspieler beitragen, die zwar nicht zu den allergrößten Hollywoods zählen aber mit ihrem Spiel ein sehr authentisches Bild liefern, wie eine derartige Ausnahmesituation aussehen könnte.
Die Kulisse der nach und nach verkommenden US-Stadt, die Zombies selbst und vor allem die starken Fernsehausschnitte die ein kurzes Bild der Reaktion von Regierung und Militär geben, während man den Fokus bei den "einfachen Leuten" lässt, setzen noch heute Maßstäbe wie man einen derartigen Streifen gekonnt in Szene setzt und "Dawn of The Dead" wird diesen Status sicher noch lange halten, wo Snyder sich hier auf seine Charaktere, handgemachte(GUTE) Effekte und viele liebenswerte Details in seinem Debut verlässt, was ihm bei späteren großen Produktionen oft verloren ging.
"Dawn of The Dead" ist eine zeitgemäße und konsequent umgesetzte Version von Romeros Werk und müsste jedem Filmfan gefallen, denn niemand kann einem Film widerstehen, der zu Bildern der Apokalypse direkt zu Anfang Johnny Cash`s "The Man comes Around" raus haut!
(Dieses geniale Intro hat Snyder ja selbst später noch mit seinem Meisterwerk "Watchmen" übertroffen, aber das würde jetzt zu lange werden...)
https://www.youtube.com/watch?v=kMMHYZjotHY
Es gibt ja so viele Filme die es darauf anlegen "anders" zu sein, etwas ganz Besonderes sein wollen und dabei trotz aller Bemühungen cool und innovativ zu sein so derbe auf die Fresse fallen, dass eine so große Enttäuschung wie "Crime is King" herauskommt.
Vor der Erstsichtung war ich geradezu begeistert, was sich mir hier bieten sollte.
Kevin Costner und Kurt Russel als Elvisimitatoren überfallen ein Casino in Vegas;
Costner und Russel, zwei der coolsten Typen ihrer Zeit verkleidet als KING, was kann da schon schief gehen?
So ziemlich alles, wenn man einen unbekannten und anscheinend talentlosen Regisseur wie Demian Lichtenstein hat, der über seine eigenen Ansprüche stolpert, hier anscheinend einen Tarantino-Film abzuliefern.
Coole Dialoge, abgefuckte Charaktere, Gewaltexzesse und ein paar Darsteller die wieder einen guten Film brauchen, um nicht in der Versenkung zu verschwinden, kommt einem soweit bekannt vor, nur dass das Konzept hier nach hinten losgeht.
Der Streifen weiß zu keiner Zeit was er eigentlich sein will, das Niedermetzeln von Unschuldigen zu einer Elvis Casino Kulisse wirkt seltsam unpassend in einem Werk, dass sich nach unnötig plumper Gewalt am Anfang nach und nach zu einem "witzigen" Roadtrip entwickelt, der für den Zuschauer aber einfach nur nervig ist, wenn man mit untalentierten Kinderdarstellern, gelangweilten Russels und Costners, wie einer verzweifelten Courtney Cox("Oh Gott, "Friends" ist bald zu Ende, ich muss zeigen, dass ich noch was anderes kann") konfrontiert wird.
Bei der Ausgangslage hätte man wirklich was aus den eigentlich guten Darstellern herausholen können, hätte passenderweise einen GUTEN Soundtrack wählen können(anstatt nur einen Elvis Song zu spielen) und einen netten, vielleicht sogar kultigen Heist-Film drehen können.
Stattdessen verbraucht man die netten Costner-Macho-Elvis Ideen in den ersten paar Minuten, hat keinen Plan mehr für eine gute Fluchtsstory und muss unglaubwürdigen Charakteren zusehen, die sich hier auf der Flucht vor der Polizei(die zu keiner Zeit ERNSTHAFT daran arbeitet, den Überfall auf das Casino mit Dutzenden Toten zu klären) dämlich verhalten und sich wie in einem schlechten Familienfilm um Kleinscheiß kloppen, anstatt das Geschehen hier mal Ernst zu nehmen.
Hier wäre echt mehr dringewesen, dass "Crime is King" in der Gruppe "gewollt und nicht gekonnt" für mich persönlich direkt neben "Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen" und "Wild Wild West" Platz nehmen kann, schade drum.
Tim Burton - ein einzigartiger Regisseur, ganz eigener unverwechselbarer Stil, früher oft visionär wenn der Mann einen in seine düsteren Parallelwelten entführt und durch tragikkomische Charaktere fasziniert.
"Batman" oder "A Nightmare Before Christmas" solche Werke wird es in dieser Weise nicht nochmal geben, absolutes Burton Handwerk eben, das ihm keiner nachmacht, und wenn man sich dann noch Streifen wie "Ed Wood" oder "Edward mit den Scheerenhänden" ansieht, weiß man auch, dass Burton mal ein ganz großartiger, emotionaler Geschichtenerzähler war.
Was von diesem Genie heute noch übrig ist, stimmt oft traurig, da er inzwischen einfach nur noch versucht seine alten Erfolgsrezepte zu wiederholen und seine Filmographie besudelt, indem er ohne neue Ideen einfach viel zu gewollt einen achso verrückten Johnny Depp in Szene setzen will und durch den langweiligen CGI-Welten- Mist wie in "Alice im Wunderland" nichts mehr an die alten handgemachten Burton Welten erinnern lässt.
"Sweeny Todd" von 2007 ist wohl eine seiner letzten wirklich gelungenen Arbeiten(hoffe irgendwann kommt da noch was von ihm).
Eine düstere Welt voller Details und schwarzem Humor, makaberen Figuren, einer guten Geschichte und einem Johnny Depp der aus seiner Performance noch was herausholt, anstatt komplett den "Jack Sparrow/Verrückter Hutmacher- Autopilot" zu fahren.
Eine Rachestory wo der Barbier Sweeny sich an Richter Turpin(großartiger Alan Rickman) für eine unrechtmäßige Gefängnisstrafe rächen will und zuvor seinen Hass auf die Welt an zahlreichen Kunden auslässt, denen er bei der Rasur die Kehle aufschneidet. Helena Bonham Carter als die Bäckerin Mrs Lovett verarbeitet die Toten dann zu leckeren Küchlein und die Beiden verdienen daran nicht schlecht.
Makabere Story mit viel schwarzem Humor umgesetzt, etwas derartiges funktioniert bei Burton vor der Kulisse des industriellen Londons ausgezeichnet.
Das ganze jedoch in Musicalform beizubehalten, hat diesem Projekt in meinen Augen aber doch ein wenig geschadet. Es ist was neues und grade bei einer solchen Hintergrundkulisse habe ich nichts gegen Musicals aber würden die Figuren ihren Charakter etwas mehr entwickeln anstatt zu singen und hätte man die Hintergrundmusik von Burtons Haus- und Hofkomponist Danny Elfman, würde "Sweeny Todd" noch wesentlich höher in meiner Gunst stehen.
Denn die dargebotenen Gesangsleistungen machen zwar Spaß bleiben aber nicht so sehr im Kopf hängen, wie der Soundtrack von früheren Burton Werken.
Dazu kommt noch, dass man hier teils zu viele Figuren hat und zu viele tragische Liebesgeschichten erzählen will, dass grade Sweeny Todd selbst etwas einseitig präsentiert wird und nur durch einen starken Johnny Depp unterhaltsam bleibt.
Was den ganzen Cast, ach was, den ganzen Film aber zusammenhält ist hier wohl eine mehr als herausragende Helena Bonham Carter.
Diese Frau kennt man zumeist ja nur aus Nebenrollen, wo sie eben eine weibliche Johnny Depp spielt, aber hier zeigt sie ihr ganzes Können.
Mrs. Lovett ist fürsorglich, amüsant, ängstlich und vor allem tieftraurig in ihren unerwiderten Bemühungen Sweeny zu verführen, dass jede Szene mit ihr ein Genuss war, da sie in meinen Augen jeden anderen in diesem tollen Cast mit Leichtigkeit an die Wand spielte.
Ein guter Burtonfilm, der noch viel von seinem Können zeigt, der durch die Musicalform und die dadurch leicht oberflächlichen Charaktere aber nicht mehr zu einem Lieblingsfilm von mir wird.
Eine von den Legenden die IMMER da waren, die unverwüstlich erschienen!
Es war klar, dass dieser Tag einmal kommen musste bei einem Alter von 93 Jahren aber unwirklich wirkt es trotzdem, wo man bei ihm vermuten konnte, dass er uns noch ALLE überlebt.
Die letzten Jahre waren hart für Filmfans, wenn uns Menschen wie Robin Williams oder Philipp Seymour Hoffman VIEL zu früh verlassen haben, während man beim großen Christopher Lee wohl wirklich sagen kann;
es war an der Zeit, der Mann hat ein unglaubliches Leben hinter sich und kann auf eine Karriere zurück blicken, die ihm NIEMAND nachmachen kann!
Mit knapp 300 Filmen stand dieser Schauspieler im Guinessbuch der Rekorde, hat viel Zeit seines Lebens in seine Arbeit gesteckt und Filmgeschichte geschrieben als einer DER Bösewichte;
als Bond Schurke und vor allem als Graf Dracula setze er sich ein Denkmal und wurde auch der jüngeren Generation bekannt, wenn dieser Tolkien-Fan Saruman verkörperte oder als Count Dooku einer der wenigen Lichtblicke in der neuen Star Wars Trilogie war.
Ein Mann der GESCHICHTE miterlebt hat, der die letzte Hinrichtung durch die Guillotine in Frankreich miterlebte, der im Zweiten Weltkrieg kämpfte und etliche Sprachen sprach und letztlich auch noch den Ritterschlag erhalten sollte.
Mit 90 Jahren war Sir Christopher Lee immer noch aktiv, ob als Schauspieler oder Sänger und sollte auf seine alten Tage sogar noch an einem Heavy Metall- Album mitwirken.
Ein Mann der wahrlich mit Talent gesegnet war und dies zeitlebens immer wieder unter Beweis stellte.
Wenn heutzutage ein Heath Ledger oder Paul Walker stirbt, ist man schnell dabei diese als Legenden zu betrauern aber der Tod von Christopher Lee war der Verlust einer WAHREN Legende, eines Mannes der NIE vergessen werden wird und der seinen Platz in der Filmgeschichte ganz sicher hat.
Ein traurig stimmender Verlust, der noch nicht ganz wirklich erscheint aber wo immer Sir Lee nun auch ist, er kann absolut zufrieden sein, bei dem was er aus seinem Leben gemacht hat und sich der Bewunderung von etlichen Fans gewiss sein!
Mit einer Verbeugung vor ihrem Schaffen und einer Träne im Auge,
Farewell Sir Christopher Lee
https://www.youtube.com/watch?v=5PWuvHPGsjI