Robert Sinclair - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
The BondsmanThe Bondsman ist eine Actionserie aus dem Jahr 2025 von Grainger David mit Kevin Bacon und Jennifer Nettles.+24 Kommentare
-
AdolescenceAdolescence ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 von Stephen Graham und Jack Thorne mit Stephen Graham und Owen Cooper.+20 Kommentare
-
The White LotusThe White Lotus ist eine Drama aus dem Jahr 2021 von Mike White mit Jennifer Coolidge und Natasha Rothwell.+14 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
Ghost in the Shell II - Innocence320 Vormerkungen
-
Mission: Impossible 8 - The Final Reckoning177 Vormerkungen
-
From the World of John Wick: Ballerina151 Vormerkungen
Alle Kommentare von Robert Sinclair
Heute an Heiligabend habe ich dir Ehre als Gastkommentator bei Martin Canines und Troublemakers Kritikduo mitzuschreiben, mich ihnren Fragen in einem Interview zu stellen und den Streifen "Daniel der Zauberer" zu kommentieren.
Fragen von Martin:
1. Wie fühlt es sich an, der erste Gast der größten, spektakulärsten und epochalsten Show von ganz Moviepilot zu sein?
2. Zum Thema Style or Substance: Lieber ein hirnloser Augenschmaus oder ein unansehlicher Geistesblitz?
3. Ab welchem Zeitpunkt wussten Sie: "ja, ich liebe Filme von ganzem Herzen!"?
1. Wusste bisher gar nicht, dass ihr wirklich offiziell so eine Riesenshow habt und dachte ich wäre einfach der einzige der sich für den Gastbeitrag gemeldet hat ;D
Aber ist natürlich schon eine große Ehre der erste Gast des berühmten MP-Duos zu sein, dessen bin ich mir bewusst.
2. Kommt natürlich wie bei allen Filmen ganz auf die Stimmung an, manchmal hat man nunmal keinen Bock auf eine langwierige Story aber in den allermeisten Fällen schaue ich mir doch lieber eine gut erzählte Geschichte als einen "300" an.
Wobei ich diese Frage jetzt einfach mal nutzen will, um Zack Snyder in Schutz zu nehmen, den man ja so gut wie immer mit dem Style oder Substance Vorwurf fertig macht. FInde ich teils ungerechtfertigt, wo zum Beispiel "Watchmen" eine der ambitioniertesten Geschichten der letzten jahre erzählt und man bei "Sucker Punch" neben den Schauwerten auch eine mehr als interessante und gewagte Erzählweise vorgesetzt bekommt.
3. Mit 12 oder 13 Jahren, in dem Alter habe ich zuerst durch "Der Pate" gesehen, dass es, was Filme angeht, viel größeres gibt, als ich bisher wusste, als ich kurz darauf "Forrest Gump" sah, stand für mich fest, dass man mit diesem Medium die besten Geschichten erzählen kann und ich durch Filme sehr viel mehr berührt wurde, als es zum Beispiel Bücher in dieser Zeit taten.
Fragen von Troublemaker
1. Was halten Sie von Toast?
2. Film - was ist das eigentlich?
3. Was war Ihr intensivstes Filmerlebnis?
1. Feine Sache. Grade wenn man nicht immer frisches Brot daheim hat, ist das Toast als Beilage zu allem möglichen schnell parat!
2. "Der Film ist eine Kunstform, die ihren Ausdruck in der Produktion bewegter Bilder mittels Foto-, Kamera- und Tontechnik (außer bei Stummfilmen) findet. In der Regel werden die Bilder mit einem Filmprojektor im Dunkeln auf eine Bildwand projiziert oder auf einem Bildschirm erzeugt. Heutzutage handelt es sich bei den Filmen des Kinos und des Fernsehens meist um farbige Bilder, die vertont und musikalisch untermalt sind."
Die WIkipedia- Erklärung unterschreibe ich einfach mal so ;)
3. Da gibts wohl mehrere Kandidaten, von denen ein paar wohl auch zu intim wären, um sie zu teilen, aber welches Filmerlebnis ich wohl nie vergessen werde, war im letzten Jahr Star Wars EPisode IV-VI am Stück im Kino zu sehen, am 4ten Mai, dem offiziellen STAR WARS Tag. Die ganzen großen Momente der besten Triologie der Welt auf der ganz großen Leinwand mitzuerleben und dann auch noch im Kreis von so vielen Star Wars Nerds, in Kostümen und Laiserschwertern, war für mich sogar noch intensiver als die Sichtung von EPisode VII letzte Woche. War zwar DAS Filmereignis auf das ich mich am meisten gefreut habe, aber um eine wirkliche Intensität zu erreichen, hätte mich die letzte halbe Stunde, die eine reine Kopie des 77er Films war, nicht so langweilen dürfen.
"Daniel der Zauberer" haben sich der gute Troublemaker und Martin also als Film ausgesucht, so dass ich mal endlich dazu kam, mir DEN schlechtesten deutschen Film aller Zeiten anzusehen, der Streifen der im Kino so gefloppt ist, dass er innerhalb weniger Tage aus dem Programm genommen wurde und sich heute zumeist in Filmlisten neben "Battelfield Earth" oder "Catwoman" wiederfindet.
Ich muss sagen, "Daniel der Zauberer" hat mich bisher trotz seines riesigen "Beschissenheitsstatuses" kaum interessiert. Das war eben dieses Billigfilmchen, mit einem Willy Wonka Lookalike auf dem Cover der die beeindruckende Durchschnittswertung von 0,6 Punkten bei Moviepilot erreichte.
Vor ein paar Jahren hätte ich mir diesen Quatsch vielleicht ohne zu zögern angesehen, um meinen Horizont von schlechten Filmen zu erweitern, doch inzwischen habe ich in meinem Leben ausreichend Trash und Drecksfilme gesehen, dass ich dieses Machwerk eigentlich aussparen wollte, nun kam ich doch zu einer Sichtung und ich muss sagen, es waren welche der längsten 75 Minuten meines Lebens!
Was ich festgestellt habe, ich bin wieder mal froh mich in meinem Leben nie mit Fernsehproduktionen wie DSDS oder Djungelcamp befasst zu haben, denn ich habe ziemlich überrascht festgestellt, dass der Hauptdarsteller Küblböck (mir bisher völlig unbekannt) ja wirklich so etwas wie ein C Promi ist, der durch RTL Produktionen vor einigen Jahren einen gewissen Bekanntheitsstatus erreichte und sogar bis heute so manchen Fan hat.
Dass der Regisseur Lommel ein Fassbender-Zögling ist und sich angeblich mit Filmen auskennt, überraschte jedoch noch mehr, wo der Regisseur das Phänomen Küblböck unbedingt filmisch festhalten wollte.
Seine Intention mag unter Umständen sogar löblich sein;
Ein völlig weltfremder junger „Sänger“ passt sich der Gesellschaft nicht an, schminkt sich, läuft in Frauenkleidern rum und will doch eigentlich nur, dass ihn alle lieb haben. Dann kommen die bösen Hater und wollen den Küblböck töten, der sich aber mit Musik und „Zauberei“ retten kann und sie auf seine Seite zieht.
Der Grundgedanke des Films ist ja nicht einmal sooo schlecht, ohne sarkastisch sein zu wollen, aus der Geschichte hätte man was machen können, woher kommt dieser unglaubliche Hass der sich gegen „Promis“ entwickelt (wie wir es heutzutage zum Beispiel bei einem Justin Bieber erleben können?) ist das vielleicht Eifersucht, dass so jemand im Rampenlicht steht, während man selbst nur auf dem Sofa sitzt und gegen ihn die Faust schütteln kann?
Aber was diese Grundidee angeht, bin ich mir sicher, dass Martin darüber mehr und differenzierter schreiben wird, was ich dazu nur sagen kann, sie ist grauenhaft umgesetzt.
Der Hauptcharakter ist ein Dreckskind sondergleichen, gegen den sich automatisch Hassgefühle entwickeln, nicht wegen Eifersucht oder ähnlichem, sondern weil er in einer so unglaublich aufdringlichen, penetranten Weise einem seine DSDS mäßigen Songs um die Ohren haut und er stellenweise einfach, ohne beleidigend sein zu wollen, schwerstbehindert rüberkommt.
Die Idee so eine Figur vielleicht differenziert darzustellen, ist so direkt von Anfang an gescheitert!
Dazu frage ich mich, was der Quatsch soll mit dem „Zauberer“ dieser Handlungszusatz trägt nichts zur Geschichte bei und macht das Gezeigte noch peinlicher als es ist, wenn man sowieso ununterbrochen Dinge zeigen will, die man budgetmäßig nicht umsetzen kann (Fahrt nach „Hollywood“).
Ich will mich, um an diesen Film nicht noch weitere Lebenszeit zu verlieren, kurz halten.
Die Darsteller sind grauenhaft, die Figuren unterirdisch geschrieben, die Dialoge auf Pornoniveau und die Kamera- und Lichttechnik ist so peinlich amateurhaft, dass sich jeder 12 jährige Youtuber dafür in Grund und Boden schämen würde.
Der Film ist so unsagbar schlecht, dass ich mich teils wirklich fragte, ob das hier ein Antifilm a la „00 Schneider“ sein soll(dieser ist natürlich ein allgemein anerkanntes Meisterwerk), aber dafür fehlt dem Film die Einsicht zu wissen, was er überhaupt darstellen will, denn der Dreck der hier gezeigt wird, ist absolut Ernst gemeint.
Machwerk der übelsten Sorte, das nach wenigen Minuten Kopfschmerzen bereitet und nicht einmal aus Trashsicht unterhalten kann, wie ein guter alter „Sharktopus“.
Spoiler enthalten.
Eigentlich muss man über diesen Film zu diesem Zeitpunkt wirklich nichts schreiben, JEDER wird momentan zum Star Wars Experten und kritisiert munter und unübersichtlich drauf los, was hier alles gut und schlecht geworden ist. Ich habe überlegt hier einen ewig langen Kommentar zu posten mit meiner Verbindung zum Star Wars Universum und der damit verbundenen Erwartungshaltung die sich aufgebaut hat, aber nachdem ich den meist erwartetsten Film meines Lebens nun zwei Tage sacken ließ, entscheide ich mich für eine einfache Pro und Contra Liste von "Force Awakens" auch um für mich selbst noch mal den ganzen Film in Ruhe abzuschätzen.
Pro:
- Der Film sieht großartig aus! Die Kostüme der Stoormtrooper und Rebellen, genauso wie die modifizierten Tie Fighter und X-Wings machen großen Spaß und liefern sich die Art von Gefechten, die in der alten Trilogie noch nicht derartig möglich waren und halten der Erwartungshaltung für einen 2015er Star Wars Film stand, dazu halten sich witzige Schlagabtausche der Helden mit Actionszenen und ein paar emotionalen Szenen perfekt die Waage.
Contra:
-Mit dieser Optik und dem gewollten "Star Wars Feeling"(was ja durchaus gelungen ist) stellt sich der Film aber irgendwo auch selbst ein Bein. Es ist schade, dass man nicht auf exotische Felucia Djungleplaneten oder Coruscant Stadtplaneten zurückgreift, was einer der besten Punkte an der letzten Trilogie war, um das Universum wirklich groß zu machen, sondern wie früher nur ganz simple Wald/Schnee oder Wüstenplaneten nutzen will. Insgesamt hat der Streifen sich unsagbar große Fesseln angelegt, bloß auf die Original- und ja nicht auf die neuen Filme Bezug zu nehmen.
Pro:
-Ein würdevoller Auftritt der alten Truppe!
Der alte Han der sich immer noch mit Chewie als Schmuggler rumtreibt und cool wie eh und je ist und auch noch ordentlich Screentime hat. Leia sinnvoll als Generälin eingesetzt und ein schöner, wenn auch enttäuschend kurzer Auftritt von Luke.
Contra:
-Neue Nebencharaktere werden in alter Boba Fett Manier komplett verschwendet ohne einen sinnvollen Auftritt zu bekommen wie Captain Phasma(hätte sie nicht mit der Vibroklinge auf Finn los gehen können, anstatt irgendein Stoormtrooper?)
Und einen Max von Sydow in zwei Minuten zu verbrauchen, anstatt ihm eine angemessene Supreme Leader Snoke Rolle zu geben, ist schon fast beleidigend.
Pro:
-Obwohl Disney das EU gelöscht hat( was bei diesen Ausmaßen auch notwendig war) gibt es immer wieder kleineVerweise auf Geschichten und Ideen der früheren Comics oder Star Wars Spiele. Kylo Ren an Revans Aussehen anzulegen oder die Sternenschmiede Waffe waren super und zeigen, dass da Leute die sich wirklich mit Star Wars auskennen, am Werk waren.
Contra:
-In Bars oder auf Marktplätzen treiben sich AUSNAHMSLOS neue, bisher völlig unbekannte Alienspezies herum,die sehen zwar super aus und passen auch irgendwie zu Star Wars aber wieso man hier nicht wenigstens einen Twilek oder einen Rodianer zeigt, einfach um zu sehen, JA das ist wirklich das Star Wars Universum wie wir es kennen, erschließt sich mir nicht.
Und auch beim Soundtrack hätte ich mir etwas mehr von den alten Themen gewünscht, kann der imperiale Marsch denn nicht auch die First Order untermalen?
Denn so sehr ich Williams auch verehre, vom Force Awakens Soundtrack ist bei mir leider nichts hängen geblieben, wo doch grade die Musik ein ganz, ganz wichtiger Teil der Star Wars Filme ist.
Das waren ja fast alles eher sekundäre Kritikpunkte, jetzt zu dem was der Film wirklich RICHTIG gut macht und wo er leider KOMPLETT verliert.
Die neuen Helden wurden unglaublich gut ins Star Wars Universum eingeführt und sind eine ebnbürtig dynamische Gruppe wie Han, Leia und Luke als sie damals den Todesstern infiltrierten.
BB-8 macht als neueres Droidenmodell großen Spaß und ist ein würdiger R2 Nachfolger, der mir um ehrlich zu sein, sogar etwas besser gefällt, als sein blauer Vorgänger.
Poe ist ein cooler Rebellenpilot aber bisher eigentlich nur ein Wedge Antilles mit mehr Screentime, hoffe von ihm noch wesentlich mehr im Zusammenspiel mit Finn zu sehen. Finn selbst macht ebenfalls einen guten Job als "große Nummer" der als Stoormtrooperdeserteur auch noch eine äußerst interessante Originstory hat.
Und dann gibt es noch Daisy Ridley als Rey, die für mich schon einen kompletten Wertungspunkt des Films ausmacht. Großartige Rolle, die witzig sein kann im Zusammenspiel mit Finn, gewitzt beim Flug des Falken und vor allem richtige Emotionen hervorrufen kann, die aufrichtig weint und nicht rumheult, wie ein junger Anakin! Dieses Mädchen spielt unglaublich stark und ist schon jetzt eine meiner absoluten Lieblingsfrauenfiguren, die ich je in einem Film gesehen habe. Da kann man auch gar nicht genug dankbar für sein, auf ein junges unverbrauchtes Gesicht gesetzt zu haben, als auf irgendeine Emma Watson.
Rey als neue Skywalker Jedi die in einem intensiven Lichtschwertkampf mit Kylo Ren so emotional aufgeladen kämpft, wie es Luke in Episode VI tat, ganz groß, ihr gehören(mit Han Solo) die besten Szenen des Films!
Diese Truppe die die alte Star Wars Garde in einem neuen Abenteuer 30 Jahre nach Episode VI ablöst, das hätte für mich ein 8-9 Punkte Film werden können, wären da nur die paar obigen Contra Punkte und gäbe es da nicht den letzten riesengroßen folgenden Absatz, der mich auch lange über eine 6,5er Wertung nachdenken ließ.
Das neue Abenteuer und die ganze Story von Episode VII ist handlungsmäßig einfach erbärmlich! (Über das riesige Plothole mit Lukes Sternenkarte die gesplittet wurde und am Ende in R2 steckt, der sich seltsamerweise im Winterschlaf befindet, sag ich jetzt mal nichts)
Viele sagen jetzt, es wäre nicht soooo schlimm, aber wie man Episode IV so schamlos kopieren kann, geht über mein Fassungsvermögen.
Das hat nichts mehr mit Verweisen und Verbeugungen vor der alten Trilogie zu tun (die gibt es auch, und dazu noch sehr gekonnt), das ist einfach traurig, wenn man sich bei den Fans derart anbiedert;
Ein Droide auf einem Wüstenplaneten, der mit wichtigen Daten der Rebellen rumläuft und dann von einem jungen Helden gefunden wird, der noch nichts von seinem Machtpotential und seiner wahren Herkunft weiß und dann zum ersten Mal mit dem Milenium Falken und neuen Freunden den Planeten verlässt, während man vom Imperium/First Order verfolgt wird. OK, das ging bei mir noch ohne weiteres durch, aber diese neue Superwaffe, die zehnmal so groß ist wie der Todesstern und nun ein ganzes System vernichtet, bevor die X-Wing Piloten das Ding in die Luft jagen?
Das war einfallslos und teils schon langweilig. Die Rebellenanführer mit Leia an ihren Monitoren, während sich X-Wings und Tie Fighter Grabenkämpfe über der neuen Superwaffe liefern. Hätte ich diese Szenen für sich allein gesehen, ich wäre ganz einfach von einem Remake von "A New Hope" ausgegangen.
Eine eigenständige Handlung gibt es vielleicht eine halbe Stunde, wenn unsere Truppe im Millenium Falken unterwegs ist, ansonsten hält man sich sklavisch an das große 77er Vorbild und kopiert es Schritt für Schritt.
Dieser Plot zieht das ganze Abenteuer ein ziemliches Stück runter, wozu noch dieser Quatsch mit einer neuen Republik kommt, während sich Leia aber von denen abgespalten(?) hat und gegen die Erste Ordnung kämpft, die mir ein bisschen zu sehr an Nazis angelegt sind (die Rede des Generals vor seinen Truppen war eher lächerlich als überzeugend/beeindrucken/alles andere). Eine neue Republik die in einem Satz eingeführt wird und dann inerhalb von drei Sekunden zerstört wird...
Damit wird doch die ganze alte Triologie ad absurdum geführt, man kämpft gegen das Imperium und siegt am Ende und 30 Jahre später hat man ohne große Erklärung die gleiche Ausgangslage wie bei Episode IV.
Hier muss in Episode VIII viel mehr geklärt werden, wo die einzige Möglichkeit das ganze stimmig zu machen, die Hintergrundgeschichte von Snoke und der Entstehung seiner First Order wäre. Bei dem MUSS es sich um einen auferstandenen Palpatine oder sogar Plageius handeln. Ist dieser Kerl wirklich ein ganz neuer Charakter kann man die Gesamtgeschichte von Star Wars praktisch in die Tonne kloppen, wenn sich einfach immer wieder irgendein Kerl aus dem nichts erhebt und vom Aussehen ein x beliebiger Marvel Oberschurke sein kann.
Episode VII als eigenständiger Star Wars Film ist von der Story her reinster Fanservice und scheitert dabei, uns eine neue Geschichte zu erzählen, was er aber versteht, ist viel Potential für weitere Filme zu schaffen, mit großartigen neuen Figuren und vielen Fragen die offen gelassen werden.
"The Force Awakens" ist nicht der Star Wars Film den ich mir erhofft hatte, aber er geht in die richtige Richtung und wenn man sich eine gute Handlung überlegt und die Fragen, um diese neue Republik und vor allem Snokes Hintergrund geklärt bekommt, habe ich großes Vertrauen, dass es mit den nächsten Episoden noch steil bergauf geht.
Nachtrag:
Die Geschichte um Han Solo und seinen Sohn kann ich doch nicht unkommentiert stehen lassen.
So schön die Sterbeszene auch inszeniert war( auch wie Rey und Chewie daraufhin reagieren) es passte für mich einfach nicht. Das war keine Geschichte für Han Solo, sondern viel mehr für Luke.
Han hat auf einmal den gefallenen bösen Sohn und will ihn bekehren, was doch eine klare Jedi-Aufgabe ist. Solo ist der Typ der sich überall rauswinden kann, der eigentlich gar nicht im Konflikt mit so einem dunklen Jedi steht und der Plot hätte mir mit Luke doch besser gefallen.
Irgendwie glaube ich auch, dass Harrison Ford da seine Finger im Spiel hatte, der seine Figur schon 1983 sterben lassen wollte, um Han mehr Tiefe zu geben.
Aber in Ordnung, damit kann ich mich abfinden, war gut gespielt und Han Solo hatte einen tollen letzten Auftritt mit passendem Abgang.
Das große Contra daran:
Auch wenn die Laufzeit des Films schon fortgeschritten ist, man braucht ein bisschen Trauerzeit für diese Überlegende!
Abgesehen von der ersten Reaktion von Rey und Chewies Ausraster war da später nichts mehr außer ner bedröppelten Leia!
Man kann Solo töten, aber das Chewie danach sofort wieder auf dem Damm ist, schien mir unpassend.
Ach ja Weihnachtsfilme, da gibt es ein paar deren hohe Beliebtheit ich nicht verstehen kann, wie "Kevin allein zu Haus" oder solche Totalausfälle wie "Der Polarexpress" mit denen ich gar nichts anfagen kann, aber eben auch so manche Meisterwerke die zum Fest ganz einfach dazugehören wie "Ist das Leben nicht schön?", "Nightmare Before Christmas" oder dieser Kultfilm, "Christmas Vacation"
die bei mir alle Jahre wieder gesichtet werden müssen.
Und dieses Jahr war es sogar eine ganz besondere Sichtung, als ich einen Freund anrief, welchen Film wir uns denn im Kino ansehen wollen, informierte er mich, dass das UCI doch tatsächlich diesen Chevy Chase Kalauer am Adventssontag vorführte, woraufhin wir es uns natürlich nicht entgehen ließen, dem Griswold Familienfest auf der großen Leinwand beizuwohnen.
Es ist seltsam wie hoch "Christmas Vacation" bei mir mit seinem 80er Hau Drauf-Blödel Humor punkten kann und wie ich mich bei diesem Streifen auch lange nach der zehnten Sichtung noch über jeden Gag kaputt lachen kann, wenn ich ganz genau weiß, was gleich passiert, denn das was dieser Film in den 80ern war, ist heutzutage eigentlich ein typischer Adam Sandler oder Kevin James Film.
Doch auch wenn man hier jedes Klischee des Weihnachtsfestes ausnutzt, auch manchmal an die Grenzen des guten Geschmacks geht und im Endeffekt ein ziemlich unglaubwürdiges Chaos bietet, ist dieses Werk eine der wenigen Komödien bei der für mich ALLES stimmt.
Die Ausgangslage mit dem sich selbstüberschätzenden Familienvater bei dem schief geht, was nur schief gehen kann, wird perfekt ausgenutzt und steigert sich herrlich in den absoluten Wahnsinn hinein, bis alle Beteiligten an besagter Schwelle zur Höllenglut stehen, Wortwitze, Blödelhumor, simpler Slapstick hier wird von den Beteiligten das Beste aus jeder tollen Idee des Drehbuchs gemacht und dazu hat das ganze noch das Herz am rechten Fleck, wenn man in zwei, drei ruhigen Szenen noch ehrliche, emotionale Dialoge über Familie und Weihnachten bekommt.
Auch muss ich hier wirklich die deutsche Synchrosisationsarbeit loben, man macht sein ganz eigenes Ding aber auf wirklich passende lustige Art und Weise, das man auch durch kurze Hintergrundkommentare noch Lacher erzeugen kann.
Am Ende ist "Schöne Bescherung" aber vielleicht auch wegen einem der genialsten Sidekicks der Filmgeschichte so gut, wenn Onkel Eddie pünktlich zum Fest vor der Tür steht und für mich der sympathischte faule Drecksack seit Patrick Star ist:
"Das Scheißhaus war voll! Randvoll! Frohe Weihnachten!!!"
Das Jahr 2015 neigt sich dem Ende zu und wenn ich auf meine Filmneusichtungen zurückblicke, kann ich hier zufrieden feststellen, mich nun endlich dem Werk von Woody Allen gewidmet zu haben und diesen Regisseur in seinem 80ten Lebensjahr kennen und lieben gelernt zu haben.
Angefangen hat meine Begeisterung für Allen vor fast genau einem Jahr mit "Midnight in Paris", einem tollen Autorenfilm mit gutem Schauspielensemble der durch träumerische Zeitreisen ins Paris der 20er zu Hemingway, TS Eliott und Fitzgerald faszinierte. Danach folgten "Vicky Christina Barcelona" und "Magic in The Moonlight", Spätwerke die man vielleicht nicht zu DEN Meisterwerken des Kultregisseurs zählt, die mir aber langsam ein genaueres Bild vom typischen Allenfilm machten. Irgendwie fühlte ich mich ein wenig an die Arbeiten meines Lieblingsregisseurs Wes Anderson erinnert, wo diese beiden doch viel mehr als die Initialen teilen;
Außenseitergeschichten über missverstandene Individuen und ihre Sicht auf die Welt, wo die Hauptperson zwar eigentlich nur mit ersten Welt-Problemen zu tun hat, durch eine melancholische Sichtweise auf die Liebe und das Leben an sich aber doch sehr nah am Zuschauer und seinen großen Fragen ist, dazu der ganz individualistische Regiestil, der in ein ganz eigenes Allen/Anderson Universum entführt, mit vielen verspielten Verrücktheiten wie Erzählern durch die vierte Wand hindurch oder griechische Chöre, durch die der Regisseur seine ganz eigene Handschrift einbringt.
In den letzten Wochen liefen dann noch ein paar Allens im Fernsehen, die ich mir nicht entgehen ließ und spätestens bei dem schlecht erzählten "Ich seh den Mann deiner Träume" oder dem Musical (ich kann Musicalfilme wirklich nicht leiden) "Alle sagen I love you" fiel mir auf, dass ich Allenfilme immer mag, manche mehr manche weniger, selbst wenn sie schlecht sind. Die behandelten Themen sind zwar immer recht ähnlich, wenn Woody uns seine Sicht auf die Beschissenheit der Dinge und das komplizierte Verhältnis zwischen den Geschlechtern erläutert, aber es ist trotzdem schön, wenn dieser Mann seit den 80ern jedes Jahr einen Film dreht und uns verschiedene Varianten seiner Erzählungen zeigt.
Die ganz großen filmhistorischen Meisterwerke liegen vielleicht nun schon etwas weiter zurück aber guckt man sich diese heute an, weiß man, wieso "Der Stadtneurotiker" oder "Manhatten" ihren Platz in der Filmgeschichte haben.
Die beiden Streifen in denen der frühe Allen ALLES reingepackt hat und perfekt aufeinander abstimmte.
Da hat man hier den schönen trockenen Allenhumor, über den man vielleicht nicht laut auflaucht aber so oft schmunzelnd zustimmt "Years ago I wrote this story about my mother `The Castrating Zionist´", die unglaubliche New Yorker Schwarz/Weiß Atmosphäre, tolle unverbrauchte junge Schauspieler wie Diane Keaton oder Meryl Streep. Witze über die Gesellschaft, über Künstler und Möchtegernkünstler über uns selbst und immer wieder Witze auf der Metaebene. Dazu wird das alles noch mit echten Gefühlen verbunden mit authentischen Beziehungen die hier präsentiert werden und mit den Lebensweisheiten des frühen Allens über die Vergänglichkeit aller Dinge und der eigentlichen Sinnlosigkeit des Lebens, ohne dabei die Leichtigkeit des Erzählflusses zu unterbinden oder belehrend rüberzukommen. Ganz groß dabei die Szene, wenn er sich hinlegt und überlegt, was das Leben einem überhaupt bietet und er zunächst geliebte Künstler wie Brando oder Bergman aufzählt!
"Manhatten" verbindet alles, was man an Woody mögen kann und erschafft beim Ansehen eine einzigartige melancholische aber auch hoffnungsvolle Atmosphäre. Die beste romantische Komödie die ich kenne, die zeigt was man wirklich aus dem Grundkonzept "A liebt B aber B liebt C und der liebt wieder einen ganz anderen" machen kann und dabei noch übers Leben philosophieren kann und michpersönlich so berührte, wie es lange kein Film mehr tat.
Einige der Filme hier fehlen mir auch noch, will aber gar nicht jeden davon sehen ;)
Als Audrey Fan wirst du Breakfast at Tiffanys garantiert lieben, Harry und Sally ist eine der besten Romcoms aller Zeiten(das Genre an sich bot damals noch was) und Dr. Schiwago ist wirklich ein ganz, ganz großer Epos(war mir 9 Pkt. wert) wo ich froh wäre den noch vor mir zu haben.
"Eine Frage der Ehre" finde ich dagegen aber recht eintönig und mag den nur, wegen dem übergeilen jack Nicholsons, guck dir einfach im Netz seine Gerichtsszene an, das reicht schon ;D
Aber viel Spaß mit den Filmen ist ja auch viel sehenswertes dabei.
"Hier geht's nicht darum den nächsten Bob Dylan zu finden" der bleibt selbstverständlich unerreicht ;)
Aber nun ganz im Ernst; eine tolle Liste von dir Martin, in du die viel Arbeit investiert hast(kenne die Schwierigkeit, geliebte Sachen aufzulisten) die auch sehr gut geworden ist.
Ich selbst kann mit der Musik dieser Zeit bekanntlich sehr wenig anfangen und von deiner Liste kannte ich nicht jeden und mag noch weniger von diesen Künstlern(manchen würde ich die Bezeichnung in meiner Arroganz sogar absprechen), war aber trotzdem sehr interessant und aufschlussreich, sich hier mal durchzulesen.
Katy Perry oder Lady Gaga höre ich ja teils ganz gerne und mag deren Musikvideos und auch Amy Winehous mag ich vom Stil her, auch wenn ich die alle über längere Zeit nicht hören könnte.
Miley Cyrus ist mir inzwischen durch ihre konsequente Art und wie sie die Leute schockt, recht sympathisch geworden, auch wenn ich ihre aktuelle Musik wirklich überhaupt nicht abkann, wo die früher so ein paar Sachen gemacht hat, die mir durch den altmodischen Gitarrenstil zugesagt haben wie ihre "Jolene" Version(fand ich wirklich sehr gut
https://www.youtube.com/watch?v=wOwblaKmyVw ) und sogar das Dylancover "You gonna make me lonesome when you go" (weiß nicht ob du inzwischen mal in "Blood on The Tracks reingehört hast) war ganz ok, die kann schon was und hat ne super Stimme, trifft nur überhaupt nicht meinen Geschmack, wenn die grad kein oldschool Cover macht.
("Ganz ok" ist bei nem Dylancover schon n Lob von mir ;D)
Mochte Robert Loggia schon sehr gerne (auch wenn ich den Begriff Hollywood-Legende hier etwas hochgegriffen finde) und war einer von den vielen Nebendarstellern, über die man sich immer in Filmen gefreut hat, wo er gute Streifen nochmals aufwertete "Big" "Scarface" oder "Independence Day", da blieb mir der Mann schon in guter Erinnerung.
Auch wenn die jüngere Generation ihn wohl eher wegen seinem Family Guy Auftritt kennen wird ;)
https://www.youtube.com/watch?v=Qm7bgcRVhQ0
Über 200 Auftritte in Film und Fernsehen und in großen Filmen mitgewirkt, da kann man im Alter von stolzen 85 glaube ich zufrieden abtreten.
Alles Gute Herr Loggia!
Mit Sylvester Stallone hatte ich wohl einen schlechten Start, wo ich nicht mit seinen klassischen 80er Filmen anfing, sondern ihn durch den lahmen „Zwei vom alten Schlag“ und den ganz netten „The Expandebles“ kennen lernte.
Diese Woche habe ich „Judge Dredd“ und kurz danach „Rambo“ gesehen, weshalb ich langsam anfange den Mann, trotz eingeschränkter Schauspielqualitäten richtig zu mögen.
„Rambo“ wird seinem Kultstatus auch nach über 30 Jahren mehr als gerecht, ein gradliniger Film mit klarer Botschaft, starken Actionszenen und einem tollen Stallone der mit dieser Überfigur des Actionfilms eine unglaubliche Leinwandpräsens erreicht.
Ein massiv traumatisierter Vietnamveteran zurück in der Heimat, alles was ihm dort entgegengebracht wird, ist nun Verachtung dafür, dass er seine Pflicht erfüllt hat und sein Leben riskierte. Glaube an die Heimat und daran "das Richtige" zu tun, sind zerschlagen, John Rambo ist desillusioniert und allein, woraufhin sich die einheimischen Cops mit ihm anlegen und ihn wegen Landstreicherei festsetzen wollen. Im Gefängnis kommen Rambos Traumata wieder hoch und er flieht in die Wälder.
Was schon durch eine coole Verfolgungsjagd eingeleitet wird, entwickelt sich später zu einem erstklassigen Guerillakampf, wenn Rambo seine Verfolger einzelnd im Wald ausschaltet und mit seinen Taktiken, sogar einen Predator ziemlich easy ausschalten könnte.
Die Nationalgarde wird einberufen und die Stadtbewohner greifen zu den Waffen, dass der Kampf ums Überleben immer intensiver wird.
Auch als Actionfilm alleine könnte "Rambo" mit seiner konsequenten Art und dem charismatischen Hauptdarsteller ohne weiteres den Test der Zeit bestehen aber die Art, wie der Krieg an sich hier noch zusätzlich hinterfragt wird, (ganz triviale Ursachen, Menschen die es "nicht gut sein lassen wollen" und ein hochschauckeln von beiden Seiten) macht "Rambo" letztendlich zu einem sehr guten Film, der seinen Kultstatus mehr als verdient.
Man kennt ja den typischen Steven Seagal-Film, wo ein extrem narzisstischer Hauptdarsteller ziemlich eintönig einen Gegner nacheinander erledigt, ohne dass man irgendwann mal groß überrascht wird. In den letzten Jahren sind diese Produktionen von der Belanglosigkeit noch mehr und mehr in die Lächerlichkeit abgedriftet, wo Seagal mit zunehmender Körpermasse im Alter kaum noch als Actionstar ernst zu nehmen ist.
Von „A Dangerous Man“ hatte ich mir so eine ziemlich schwache Billigproduktion erwartet, doch obwohl man dem Darsteller bei dieser Arbeit von 2009 sein Alter anmerkt und ihm seine „ehemaliger Special Agent der dann im Knast saß und nun ein neues Leben beginnen will“-Rolle nicht abnimmt, ist dieser Streifen alles in allem doch ganz ordentliche Zwischendurch-Action Unterhaltung.
Viele beteiligte Schauspieler wie die Story sind natürlich ein schlechter Witz und Dialoge und Autoexplosionen sind teils auf dem Niveau einer „Alarm für Kobra11“ Folge.
Doch obwohl man bei dem unkoordinierten Plot um korrupte Polizisten, Russenmafiosis, Chinesenmafiosis, Chinesenverräter bald keine Ahnungmehr hat, worum es bei Seagals Schießorgie eigentlich geht, kann das ganze doch ganz ordentlich unterhalten.
Die Actionszenen machen Spaß, die Beteiligten geben ihr Bestes und trotz aller offensichtlicher filmischer Schwächen kann „A Dangerous Man“ einen irgendwie bei Laune halten(vielleicht wegen zu schlechter Erwartungen) und krigt passable 5 Punkte von mir.
Wollt ihr für die Antwort den Original- oder den deutschen Titel haben?
Ich hab mir ja wirklich nichts von dem Filmchen erwartet, auf das ich zufällig im Spätprogramm gestoßen bin, dass es wohl zu viel wäre, wenn ich sagen würde, dass ich enttäuscht bin. Aber verdammt, es ist echt schade, dass man die Grundidee eines solchen Films, dermaßen gegen die Wand gefahren hat.
Abraham Lincoln einer der faszinierendsten Politiker der Weltgeschichte, DER Vorzeigepräsident der US of A als Vampirjäger, der mit seiner Axt in den Krieg zieht.
Klingt unsagbar dämlich aber die Story und was man daraus hätte machen können, finde ich ziemlich geil.
Das Bild das wir heute von Lincoln haben, ist das eines charismatischen und besonnenen Anführers, wenn man ihn nun ganz konsequent in Szene setzt und zu einem coolen, zynischen Killer macht, also als genaues Gegenstück zum historischen Abe, wäre das unterhaltsam und witzig geworden. So ein Plot noch in talentierten Händen mit einer düsteren Tim Burton Optik, hätte ein kleines Meisterwerk werden können.
Doch "Abraham Lincoln Vampirjäger" macht alles falsch, was man nur falsch machen kann. Der Hauptdarsteller ist ausdruckslos und vergessenswert, dass man ihn praktisch bemitleidet, einen Giganten wie Abraham Lincoln so schlecht zu verkörpern. Die Nebenfiguren, von denen leider zahlreiche vorhanden sind, sind klischeehafte Abziehbilchen, und noch langweiliger als der Hauptdarsteller.
Ein Plot ist quasi kaum vorhanden, wo sich der ehrliche Abe nur reihenweise durch Vampire hakt, nebenbei ein bisschen flirtet und ein Land führt, was alles sehr monoton erzählt wird, wo sich die zig Vampirkämpfe nach der ersten Auseinandersetzung sowieso nur noch im gleichen Chema wiederholen.
Alles Probleme mit denen sich heutzutage fast jeder Hollywood-Actionfilm auseinandersetzen muss, aber was den Streifen richtig schlecht macht und für ihn der Genickbruch ist, bleibt der ernste Ton und die "Tragik" die er vermitteln will.
Als ob keiner der Beteiligten das Potential der Grundidee verstanden hat, will man die Geschichte unbedingt logisch in die Historie einbauen und der Film wird zum großen Drama, wie die Union beinahe an Vampiren zugrunde gegangen wäre.
WIESO musste man diesen ernsten Ton durchziehen???
Bei so einem Plot will man einen Badass Lincoln, der Arnie-Oneliner raushaut und keinen Film der versucht die Geschichte neu zu erzählen.
Sehr schade, dass man "Abraham Lincoln Vampirjäger" so ernst genommen hat, wo das wirklich guter Trash hätte werden können, so bleibt das Ganze lächerlicher Blödsinn.
Wenn ich irgendwann mal Geld habe, kommt meine eigene Version des Stoffes, wie Helmut Schmidt Zombies und FDPler jagt.
Wäre vielleicht ne gute Crowdfunding Idee.
Das ist das erste Mal, dass mich der Tod eines Synchronsprechers wahrlich betroffen macht, wo ich noch vor kurzem bei Game of Thrones dachte, wie alt dieser Mann inzwischen eigentlich sein muss, wenn er immer noch so aktiv ist.
Er hat ja zahlreichen Produktionen mitgespielt und sein Talent gezeigt, aber verbunden bleibt er uns doch für immer als Homer.
Die älteren Simpsonsstaffel (1-15) gehören zum herausragendstem was das Fernsehen je hervor gebracht hat. Intelligent, kreativ, witzig und mit viel Herz, die Simpsons von damals habe ich wirklich geliebt und haben mein Leben mitgeprägt und das in der deutschen Version, wo Synchronisationen meist doch sehr weit vom Original abfallen. Aber in Deutschland hat es trotzdem funktioniert, unter anderem wegen Norbert Gastell, der eine einzigartige Leistung bei den Simpsons brachte und sich damit verewigt hat.
Wie er Homer Simpson verkörperte, wird uns in Erinnerung bleiben, wo seine Zitate und "Weisheiten" von uns allen nie vergessen werden.
Danke für alles Herr Gastell!
Manche Dinge ändern sich nicht, Helge zum Beispiel bleibt immer Helge, ein Universalgenie, das es so nicht noch einmal geben wird.
Eine bessere Botschaft kann es bei den gegebenen Umständen nicht geben, nicht unterkriegen lassen und weiter machen,
"denn wenn das so weitergeht, komm ich Donnerstag wieder."
Guter Mann der Herr Schneider;
https://www.youtube.com/watch?v=lOZ2VLSccds
Ich glaube ich war noch niemals so enttäuscht von einem Film auf den ich mich eigentlich gefreut hatte und habe dazu auch noch keinen Film der allgemein als "gut" angesehen wird, so schlecht bewertet.
"Wer Gewalt säht" ist nicht nur in dieser Community sehr beliebt und der Film mit Dustin Hoffman in der Hauptrolle über die Entstehung von Gewalt zählt heute zu den besten Filmen Sam Peckinpahs, während mich dieses Werk jedoch eher aufregte, da seine Regiearbeit bei mir auf allen Ebenen versagte.
Ein Ehepaar zieht in ein kleines Dorf in einer ländlichen Gegend Englands, der Mathematiker David sucht dort vor allem seine Ruhe, um zu arbeiten. Doch von Anfang an, werden die Neuankömmlinge von den Dorfbewohnern äußerst negativ aufgenommen und es kommt zu ersten Spannungen.
Die Grundprämisse ist klar und bei der Story hat man die Ausgangslage für einen tollen Film, wo der berechnende Amerikaner sich am Ende seiner Wut über zahlreiche Demütigungen hingibt und zum Gegenschlag gegen die Dorfbewohner ausholt.
Doch schon in der ersten halben Stunde hatte dieser Streifen bei mir sämtliche Sympathie eingebüßt und ich war mehr als verwundert, wie schlecht einem Charaktere und Geschichte hier präsentiert wurden.
Das Ehepaar der Summers wird von der ersten Minute an so oberflächlich, streitlustig und unsympathisch präsentiert, dass auch ein toller Darsteller wie Hoffman nicht helfen konnte, dass mir diese beiden Figuren irgendwie näher kamen.
Dass man die Hauptfiguren so darstellen konnte, ohne dass ich mich nur ein bisschen mit ihnen verbunden fühlte, führte dazu, dass ich schon recht bald dachte, dass es mir völlig egal ist, wenn die Dorfbewohner die neuen Nachbarn, nun drangsalieren und vertreiben wollten.
Doch bei den Charakteren der Gegenspieler kam dann erst das eigentliche Problem mit Peckinpahs Figurenzeichnung auf.
Das Städtchen was er präsentiert, besteht ausschließlich aus völlig überzeichneten, klischeebehafteten Hinterwäldlern, die mit wenigen Ausnahmen total kranke Arschlöcher sind und sich so unnachvollziehbar übertrieben und psychotisch verhalten, dass ihrem Handeln jegliche Glaubwürdigkeit fehlte.
Wieso sie die Neuen im Dorf derartig grausam aufnehmen und den Summers potenziell tödliche Streiche spielen oder deren Katze erhängen, steht in keinem Verhältnis und wird nie richtig erklärt, alles was als Begründung hinhalten muss, ist dass die Dorfbewohner (allesamt) eben psychopatische Idioten sind.
Dass Peckinpah eine Schwäche für skurrile Typen hat und seine Figuren ab und an auch übertrieben zeichnet, ist nichts neues und hat mich schon bei dem Entführungsplot in "Getaway" gestört, aber hier schießt er den Vogel ab, dass es für mich schon bald unerträglich wurde.
David Summer der sich wie ein Idiot verhält, seine nervige Frau, der korrupte Priester, der Kinderschänder, die 14 Jährige die auf den 30 Jährigen Kinderschänder steht. Dazu noch die ganze Redneck- Truppe die den Summers das Leben schwer macht, wo der Klischeepsycho in jeder Szene einen eklig gestellten Lachanfall bekommt, um nochmal zu unterstreichen, wie irre man ja ist...
Irgendwie ging das alles in die falsche Richtung, bis dann irgendwann in der Mitte des Films noch einer draufgesetzt wird.
Die berühmte Vergewaltigungszene, wo ich mich fragen muss, wieso diese hier nicht zumindest von weiblicher Seite hier in den Kommentaren angeprangert wird.
Sie wird vergewaltigt(!!!), wehrt sich 10 Sekunden halbherzig, geht danach aber VOLL drauf ab und hat den Fick ihres Lebens, auch wenn dabei ein, zwei Tränen vergossen werden?
Das kann man in nem Porno bringen aber doch nicht bei einem Film mit diesem Thema!?
Naja, meine Filmwertung lag zum Ende hin bei einer glatten 3, nervige Figuren und unglaubwürdige Storyentwicklung brachten mich immer mehr gegen den Film auf.
Doch das Ende reißt hier ja doch noch ein wenig was raus(viellicht werte ich noch auf 4 Punkte auf).
Zwar ist der Ausgang für mich schon fast an der Grenze zum Lächerlichen, wenn der Hinterwäldlermob das Haus der Summers angreift, aber da ich an die Unglaubwürdigkeit in diesem Film eh schon gewöhnt war, fand ich den konsequenten, brutalen Ausgang dann doch recht unterhaltsam, ungewöhnlich ein solches Gemetzel (auch für Dustin Hoffman) aber für mich schon eine gewisse Entschädigung für das Vorabgezeigte Schmierentheater.
Hoffmans Entwicklung zum Killer war für mich leider komplett unglaubwürdig, alle gezeigten Figuren oberflächlich überzeichnet und das meiste Gezeigte langweilig oder komplett daneben.
Das Gemetzel bringt das Gezeigte dann noch zu einem passablen Ende aber der Klassikerstatus kommt in meinen Augen eher durch den damals so ungewohnten Gewaltexzess zustande, als durch differenzierte Auseinandersetzung mit der Entstehung von Gewalt. Das Thema wird eher schwach rübergebracht, wo ich Peckinpahs Motive in "Convoy" oder "Pat Garret jagt Billy The Kid" zum Beispiel sehr stark inszeniert fand, schade drum.
Montag morgen hörte ich zum ersten Mal davon, dass Helmut Schmidt sich nach seiner Operation im vergangenem Monat nicht mehr erholt hatte und dass es ihm wohl sehr schlecht ginge.
Ich war folglich darauf gefasst und vorbereitet als dann am Dienstag den 10ten November die Nachricht kam, dass unser fünfter Bundeskanzler im Alter von 96 Jahren gestorben sei, doch realisieren konnte ich das nicht so richtig und auch heute einen Tag danach wirkt diese Erkenntnis noch unwirklich.
Helmut Schmidt das letzte Urgestein der deutschen Politik, jemand der noch in der Weimarer Republik aufgewachsen ist und auf etlichen Feldern mehr Fachwissen und Erfahrung besaß, als unsere heutige politische Führungsebene zusammen, der Mann der irgendwie immer schon da war und mir so "unkaputtbar" schien, war wirklich tot.
Herr Schmidt hatte seit Jahren schon großen Einfluss auf mich und war neben Bob Dylan das größte Vorbild und moralische Instanz, die ich mir vorstellen konnte.
Sicherlich sehe ich eine Person die ich im aktiven politischen Handeln nicht mehr erlebt habe, um die in den letzten Jahren auch ein gewisser Personenkult entstanden ist, verklärt und idealisiert, doch wieso Schmidt für mich DIE herausragende deutsche Persönlichkeit war und einen unvergleichlichen Vorbildcharakter hatte, dass möchte ich aktuell gar nicht ausführen oder diskutieren, wo sich die Frage nach seinem Charakter und seinen Leistungen bei der aktuellen Berichterstattung wohl eh erübrigt.
Heute will ich mich lieber kurz fassen, denn alles was ich sagen will, ist dass ich Helmut Schmidts Aussagen über unsere Welt vermissen werde und Trauer empfinde über den Tod von jemandem, der für mein Leben eine Großvaterrolle hatte, die mich die Welt besser verstehen ließ und mich in den letzten Jahren in vielfacher Hinsicht mitgeprägt hat.
Ich aber auch froh bin, diesen großen Mann noch miterlebt zu haben und dafür dankbar bin, dass diese Ikone im Kreise seiner Familie sterben durfte, ohne lange leiden zu müssen.
Danke Herr Schmidt und nur das Beste, wo auch immer sie nun sein mögen!
Sehr schön!
Wer Star Wars liebt, kann einen derartigen letzten Wunsch sehr gut nachvollziehen und es macht mich glücklich, dass dieser Mann den Film sehen durfte.
Typisch ist natürlich, dass es nun Leute gibt, die bei sowas meinen, dass das bloß gute PR für Episode VII ist, aber sowas hat der Film nicht nötig und Leute wie Abrams und Mark Hamill werden mir nur noch sympathischer, dass sie sich für diese Vorführung eingesetzt haben.
Kirk Douglas gehört ja nun schon seit ein paar Jahren zu meinen absoluten Lieblingsdarstellern, wo er mir nun durch die Rolle des Van Gogh erneut bewiesen hat, dass er einer der allergrößten seiner Zeit war.
Wieso er bis heute dann trotz zahlreicher bekannter Klassiker, wo er die Hauptrolle spielte, nie an den Ruf von Legenden des damaligen Hollywood wie James Stewart herankam, frage ich mich immer noch. Aber vielleicht ändert sich das noch, wenn uns dieser Mann, der dieses Jahr seinen 99ten Geburtstag feiert (so hoffe ich doch) eines Tages verlässt und man sich wieder mehr mit seiner Filmographie befasst.
"Vincent van Gogh" ist nun vielleicht kein großer Streifen vom Schlage eines "Spartacus" oder "Wege zum Ruhm" und heute(trotz Blurayneuauflage) ein eher unbekannter Film aus den 50er Jahren, aber für Douglas Fans ist er ein ABSOLUTES muss, wo der Hauptdarsteller als in den Wahnsinn abdriftender Van Goch wahrlich an seine Grenzen geht und eine der besten Performen seiner ganzen Karriere abliefert.
Die Verkörperung von historischen Figuren ist immer ein zweischneidiges Schwert, viel Lob für die Performance gebührt bei solchen Auftritten meist schon der Maske und auf der anderen Seite kann man auch behaupten, dass es einfacher sei eine Person zu "kopieren" sie nachzustellen, um ihr gerecht zu werden, als einen ganz neuen eigenen Charakter zu erschaffen. Aber einen getriebenen und innerlich gehetzten Mann wie Van Goch darzustellen, dafür braucht man großes Können, muss sich voll auf seine Figur einlassen, was Kirk Douglas hier wie keinem Zweiten gelingt, wenn er mit seiner Rolle vollkommen verschmilzt und die Leiden des missverstandenen Künstlers unfassbar authentisch widergibt und viel Leid und Kraft in seine Auftritte hineinlegt.
Der Film an sich ist wohl nichts besonderes, sondern nur ein sehr konservativ gehaltenes Biopic. Ohne große Innovationen werden brav die Lebensstationen und die wichtigen Personen im Leben des Malers abgearbeitet, ohne dass sich hier dramaturgisch je etwas Großes tut, dass man dem Hauptdarsteller wirklich dankbar sein muss, wo die ganze Produktion durch ihn steht und fällt(auch optisch kommt Douglas dem "einzig berühmten Holländer" sehr nahe).
Positiv erwähnen, muss man neben Kirk Douglas noch Anthony Quinn in der Rolle des Paul Gauguin und die zahlreichen Bilder Van Gochs die man hier immer wieder sieht, die auch oft den extra künstlich gehaltenen Hintergrund des Sets verzieren. Sowie die Zeit die sich der Streifen lässt, wodurch man ein authentisches Bild von einer gequälten Seele bekommt, die missverstanden ist, und trotz einer großen Gabe, daran verzweifelt, sich auszudrücken und aus sich herauszukommen.
Der Charakter des Vincent hat so einige Tiefe, um den Zuschauer zu berühren und grade in seinen Dialogen mit Paul steckt viel bittere Wahrheit über innere Kämpfe und Leidenschaft drin.
Die Inszenierung ist, wie schon gesagt, recht altmodisch und da der Film sehr ausführlich und langatmig auf jede Lebensepisode eingeht,(ohne dass man nach jeder zwingend einen neuen Erkenntnisgewinn hat) würde ich "Vincent van Gogh" nur Fans von Kirk Douglas empfehlen oder Leuten die ein wenig über Van Gogh und sein Leben erfahren wollen, für diese sind die zwei Stunden Laufzeit dann aber sehr lohnend investiert.
"Manche mögens heiß" war für mich in doppelter Hinsicht eine Premiere.
Mein erster Film von Billy Wilder, sowie mein erster von Monroe-
und ich glaube ich hätte gar keinen besseren Einstieg finden können.
Dabei habe ich dieses Meisterwerk doch recht lange vor mir hergeschoben, nicht unbedingt, weil ich gegenüber älteren Filmen insgesamt voreingenommen wäre aber doch muss ich zugeben, dass ich nicht erwartet hätte, dass mich eine 50 Jahre alte Komödie noch so zum Lachen hätte bringen können.
Doch auch nach all den Jahren gelang das diesem Film ausgezeichnet, wenn man in Wilders Film von Beginn an in einen rasanten Genremix geworfen wird, wo man ein bisschen 30er Gangsterfilm hat und dazu viele Slapstickszenen mit dem tollen Duo Curtis und Lemmon, die mir hier fast genauso gut gefielen wie Lemmon mit seinem Kumpel Matthau, wo sie herrlich zusammen agieren und sich als Gelegenheitsmusiker hervorragend ergänzen und aus den komischsten Szenen herausreden und hantieren müssen.
Die Ausgangssituation des Films ist ja weitgehend bekannt, beeindruckt mich aber immer noch, dass man damals mit so einem Thema die großen Massen begeistern konnte, wenn sich die zwei Hauptfiguren als Frauen verkleiden, um vor der Chicagoer Mafia und "Gamaschen-Joe" zu fliehen.
Der Plot bietet dabei natürlich herrlich witzige Vorlagen, hieraus eine Verwechslungskomödien zu machen und bei den Schauspielern, den Drehbuchideen, der tollen Musikuntermalung und dem genialen Wortwitz ist dabei wirklich eine der besten Screwballkomödien herausgekommen, die ich kenne und die im Jahr 2015 immer noch unglaublich frisch und unverbraucht wirkt(nicht zu vergessen die gesamte Inszenierung der Regie oder die innovativen Kameraperspektiven.)
Völlig zu Recht ein Klassiker der amerikanischen Comedy.
Und dann gab es da noch etwas, das mir den Film noch ein ganzes Stück versüßen sollte.
Marilyn Monroe,
die Legende von der ich bis vor kurzem eigentlich überhaupt keine Ahnung hatte, die mich hier so überrascht hat, wie es kein anderer Darsteller in seinem ersten Auftritt bisher vermocht hat.
Jeder hat mal von Marilyn Monroe gehört, der auf diesem Planeten lebt. Jeder der eine ungefähre Vorstellung von den USA hat, der sich ein wenig mit Popkultur auskennt, weiß um ihre Bedeutung.
Eine Person die zusammen mit Elvis und James Dean in jedem billigen US- Rockabilly Möchtegern 50ties Lokal tot vermarktet wurde.
Ich muss zugeben, dass mein oberflächliches Bild durch diese Vermarktung auch sehr getrübt worden ist, ohne je ein Werk mit ihr gesehen zu haben, hätte ich diesem Ursprungstyp des "dummen, naiven aber doch so niedlichen Blondchens" nie gutes Schauspiel zugemutet und ihr Charakter war für mich auch nicht mehr als die aufs Aufsehen reduzierte Blondine die ihr Image auslebte.
Sugar heißt ihre Figur im Film, und durch herausragende Schauspielkünste konnte sie mich wie erwartet auch nicht beeindrucken; sie IST das naive Blondchen Sugar, das ihre Schönheit nutzen will, um schnell an einen reichen Kerl ranzukommen, der personifizierte Alptraum einer jeden modernen, emanzipierten Frau.
Aber meine Herrn, hat die mir hier den Kopf verdreht...
Dieses Spiel wo sie eigentlich nicht mehr macht, als unschuldig zu lächeln und ab und an tieftraurig zu gucken, auch wenn sie mit sowas irgendwo der Prototyp für heutige "Bitch- Charaktere" ist, dem Charme von ihrer Figur bin ich nach der allerersten Sekunde verfallen und konnte meine Augen nicht vom Fernseher wenden, wenn sie in der Szene war.
Eine so einzigartige und natürliche Ausstrahlung habe ich so noch nicht erlebt, dass man sich praktisch sofort in die Filmfigur verliebt.
Vergleichen könnte ich das noch mit der bezaubernden Holly bei "Breakfast at Tiffanys" aber sogar hier hat Marilyn mehr Charme und Klasse.
Ein großartiger Film mit einer legendären Ikone in der Hauptrolle, deren ersten Auftritt ich mein Lebtag nicht vergessen werde.
Ich glaube, ich habe seit "Scarface" keinen so übertriebenen und von sich selbst überzeugten Gangstefilm gesehen wie "King of New York".
Fans des Genres kommen hier voll und ganz auf ihre Kosten, denn der Streifen kommt schnell zur Sache, zeigt uns abgebrühte Gangster und Cops die das Gesetz auf ihre eigene Art und Weise vertreten, nimmt dabei kein Blatt vor den Mund und nutzt die FSK 18 für viel nackte Haut und blutige Schießereien voll aus.
Die Story eines Frank White-Gangsterbosses hat man nun vielleicht wirklich schon des Öfteren gesehen, aber trotzdem kann die Geschichte um den King of New York auch heute noch überzeugen, wo es durch eine ausgelassene 80erJahre Inszenierung eine wahre Freude ist, diesem Werk beizuwohnen.
Obwohl ich aus objektiver Sicht auch zugeben muss, dass Abel Ferraras Film so manche Schwachstellen hat, über die man nur schwer hinwegsehen kann.
Die Inszenierung der Schießereien ist des Öfteren misslungen, da wird mit dutzenden Uzis rumgeballert, wo etliche Leute aus den rivalisierenden Verbrechebanden erwischt werden und erst ein paar Szenen weiter, fügt man dann Schusswunden ein. Dazu wirkt die Story von Anfang an gehetzt, ein paar mir logisch erscheinende Entwicklungen in Whites Geschäften bleiben unerwähnt und werden später einfach vorausgesetzt und vor allem die Charakterentwicklungen sowohl auf Seite der Gangster wie der Cops bleibt extrem oberflächlich, manches wird angerissen ohne weiter ausgebaut zu werden, auf manche Figurenbeziehungen wird im Laufe des Films schlicht nicht mehr weiter eingegangen.
(Und falls sich das nun irgendwer fragen sollte; die Kritik bezieht sich auf Uncutversion)
Diese Punkte sind ärgerlich und verhindern, dass aus "King of New York" eines der ganz großen Mafiawerke geworden ist, was die Zeiten überdauern wird aber trotzdem hat dieser Film seinen ganz eigenen Stil, welcher mich ihn immer noch als sehr gut einstufen lässt.
Zum einen macht das Zuschauen so Spaß, weil alle Beteiligten hier völlig over the top agieren und jeder sein Ding ohne zweimal zu überlegen, durchzieht.
Ganz Kind der 80er hat man hier neben den desillusionierten Cops, korrupten Anzugträgern und den bösen Schlitzaugen aus Chinatown dann noch eine klischeehafte "Niggergang" als Frank Whites Leibwächter, die vom Verhalten und den Klamotten nicht schwarzer sein könnten und feindliche Gangs mit beinharten 80er Sprüchen erledigen.
*Gang stürmt Hotelzimmer*
"Hier ist der Zimmerservice! Jetzt wird ABGERÄUMT!"
(Danach eine 5 Minuten Ballerorgie)
Übertriebene 80er Klischees die konsequent durchgezogen worden, und um das ganze noch zu veredeln Christopher Walken in der Hauptrolle!
Ein Mann wie ein Brando oder Pacino (nur eben ohne den großen Durchbruchsfilm) der alle anderen Beteiligten ohne großen Aufwand an die Wand spielt und der jede Szene dominiert.
Wie immer spielt er genial und sorgt hier mindestens für einen Extrapunkt, wenn er als großer Mafiaboss voll in seinem Element ist.
Christopher Nolan; ein Mann der von scheinbar jedem geliebt wird, dessen Filme Publikum wie Kritiker begeistern, der wie David Fincher in den 90ern einen intelligenten Blockbuster nacheinander dreht und der auch Leuten die kein herausragendes Filmwissen haben, inzwischen zum Begriff geworden ist.
Nun habe ich alle seine Filme gesehen, habe mich oft genug über seine Arbeiten aufgeregt, diesem Regisseur aber auch etwas Respekt gegenüber aufgebracht, wo ich doch allgemein die Verehrung des Nolan bis heute nicht ganz teilen kann.
Klar, Werke wie "Interstellar" gehen einen ganzen Schritt weiter als übliche Blockbuster und zeigen uns viel mehr als ein üblicher Mainstreamfilm.
Nolans Batmanreihe war ein Geschenk für alle Fans des dunklen Ritters und auch seine sehr zurückgenommene Arbeit "Insomnia" konnte mich mitreißen, wenn er nicht krampfhaft versucht, seine Filme tiefsinniger und intelligenter zu machen als sie eigentlich sind.
Doch in den Streifen wo es so richtig "Nolanmäßig" wird, kann ich immer weniger mit ihm anfangen, "Inception" oder der vorliegende "Memento" sind da so Paradebeispiele für.
Der Regisseur versteift sich so darauf einen ganz vertricksten, doppelbödigen Film zu machen, dass für mich so gut wie nichts mehr übrig bleibt, wenn man Nolans "Trick" erst einmal verstanden hat.
"Memento" wirkte über die ganze Laufzeit steril und bis ins kleinste Detail durchgeplant, bot keinen Freiraum für Überraschungen, weder von der Inszenierung noch vom Schauspiel, was den Streifen für mich letzten Endes dann nicht über das "ganz gut" hinaushob.
Nett ist diese Spielerei Nolans selbstverständlich aber nur weil man eine Geschichte rückwärts erzählt und man beim Zusehen ein Amnesiegefühl vermittelt bekommt, hat man noch keinen guten Film, dafür bräuchte ich eine spannende Geschichte oder tolle Schauspielleistungen, doch Nolan ist hier so verplant und lässt seine Darsteller so selten von der Leine, dass ich "Memento" zum Schluss eher ermüdend als bereichernd fand.
So sehr meine Meinung manchen auch vor den Kopf stoßen mag aber dieser Film wirkt für mich, wie die Abschlussarbeit an einer Filmuni, eine sehr vielversprechende zwar aber viel zu glatt und unausgereift für ein Meisterwerk, dass man bis zum geht nicht mehr in die Höhe loben muss, denn außer der tollen Grundidee, deren Faszination sich bei mir nach den ersten Filmminuten auch verabschiedete, kann ich hier beim besten Willen nichts herausragendes erkennen.
Und so ist es irgendwie bei den meisten Nolanfilmen und mir, der Streifen hat das gewisse etwas, eine große Ausgangsidee, tolle Darsteller und gute Kulissen aber richtig aufgehen, tun die Ideen des Regisseur bei mir nicht immer, wo schwache Plotauflösungen ("Prestige") oder ungenutztes Potential von Ideen ("Inception") mir das Gesamtpacket vermiesen, oder mir ein Film wie "Memento" einfach mehr verspricht, als er am Ende kann.
Slapstickszenen, bunte Bilder, übertriebenes Schauspiel, schon fast Comicartige Figuren und eine idealistische Abenteuergeschichte die zwischen Kitsch und manch tragischen Szenen hin und herpendelt, doch immer noch eine große Geschichte mit vielen historischen Verweisen, Kino vom alten Schlag bei dem trotz vieler Hollywoodschauwerte die Charaktere und ihre Schicksale im Vordergrund stehen.
So ein Film wie "Hugo Cabret" kann der Einfachheit halber schnell als Kinderfilm abgetan werden und wüsste man nicht, dass dieser Streifen unter der Regie von Martin Scorsese entstanden ist, könnte man mutmaßen, diese Arbeit sei ein Werk von Steven Spielberg zu seinen besten Zeiten.
Hugo hat mich überrascht, da ein Film in dieser Machart heute doch recht selten geworden ist, eine so altmodische Abenteuergeschichte wo sich ein junger Oliver Twist Charakter durchs Paris der 30er schlägt.
Scorsese inszeniert seinen Film mit so viel Liebe zum Detail, überrascht seine Fans der ersten Stunde sicherlich durch eine so ungewohnt naiv verträumte Erzählung und fasziniert Filmfans immer wieder durch zahlreiche Anspielungen auf die Ursprünge des Mediums Films, wo einem die Liebe zum Kino noch einmal vor Augen geführt wird, wenn er sich hier so respektvoll vor Georges Melies verbeugt.
Scorsese der einem ja eher durch zahlreiche Mafiafilme ein Begriff ist, inszeniert hier mit den Augen eines Kindes vor träumerischer Kulisse und zeigt mit vielen kleinen Ausschnitten die frühe Filmgeschichte bis in die 30er Jahre hinein, wozu noch viele Auftritte von Schauspielikonen wie Ben Kingsley oder Christopher Lee beitragen.
(Bei seinem kleinen Auftritt ging mir wirklich das Herz auf, wo es das erste war, das ich nach seinem Ableben von dieser Legende sah.)
“If you've ever wondered where your dreams come from, you look around...
this is where they're made.”
Ein bisschen zuviel Kitsch ist hier und da wirklich drin aber die Aussage stimmt, der Film zeigt für alle Altersklassen die Magie des Kinos (am Rande durch den wunderbaren Christopher Lee auch die Magie von Büchern) und bleibt ohne zuviel Pathos durchgehend authentisch.
Denn die Hauptgeschichte die Beziehung zwischen Hugo und Isabelle ist so wunderbar geworden, wie ich es weder Scorsese noch irgendwelchen Kinderdarstellern zugetraut hätte.
Chloe Moretz und Asa Butterfield spielen so großartig, dass man hier eine Beziehung zu sehen bekommt, die man in so ehrlicher Form von erfahreneren Erwachsendarstellern kaum erwarten könnte, so ein Pärchen kenne ich ansonsten nur von Wes Anderson Filmen wie "Moonrise Kingdom" oder "Grand Budapest Hotel".
Fantastisch gespielt, toll inszeniert mit vielen Details und Anspielungen ist "Hugo" zwar grundsätzlich anders als alles andere was ich bisher von Martin Scorsese sah, aber nichts desto trotz ein kleines Meisterwerk von dieser Regielegende bei dem man erkennt, dass diese Arbeit eine Herzensangelegenheit.
Auch was die ganzen Jedi Mythen angeht, hat die Prequel Trilogie einen miserablen Job gemacht.
Guckt man sich nur die alten Filme an wirkt es, als seien die Klonkriege und die Jediritter mindestens ein halbes Jahrhundert schon Geschichte, dann wäre es auch absolut logisch dass man (wenn Luke sich ja scheinbar zurückgezogen hat und keinen neuen Orden gegründet hat, wie im damaligen EU) die Jedis nach weiteren 30 Jahren vlt. vergessen hat.
Aber dadurch dass zwischen Episode 3 und 4 nur 19 Jahre liegen, ist es ziemlich unglaubwürdig, dass man den Jediorden der Tausende Jahre Bestand hatte völlig vergessen hat und sich nur noch ein paar hohe Imperiale daran erinnern.
Einer der vielen blöden Anschlussfehler der Prequels. (Wie auch Obi Wan der in "A New Hope" a erst 59 Jahre ist obwohl er aussieht und sich verhält wie ein 80 Jähriger.)
Ansonsten klingt diese Theorie an sich ja recht plausibel, Luke hat sich zurückgezogen, um die Macht auch im Gleichgewicht zu halten, bis er in "Force Awakens" einen mega coolen Comebackauftritt bekommen wird, da er den Möchtegernsith Kylo Ren aufhalten muss, der zwar kein Sith ist, aber ein Machtnutzer und Vader Fanboy.
Kylo Ren wird sicherlich auch nicht der Oberschurke sein, sondern nur der Mann fürs Grobe(sowas wie ein Darth Maul, den man aber hier nicht nach 10 Minuten Screentime im ersten Film sterben lassen sollte) sein Auftraggeber wird sicherlich ganz allmählich wie der Imperator in der alten Trilogie eingeführt, vielleicht handelt es sich dabei ja auch um Max von Sydow.
Nett von euch, dass ihr extra ne Spoilerwarnung gesetzt habt, für alle die sich von Star Wars noch überraschen lassen wollen!
So habe ich, da ich bisherigen Infos ausgewichenb bin, bisher auch kaum Ahnung, wer diese ganzen neuen Figuren sind und wie sie heißen und auch den Trailer morgen will ich umgehen.
Aber das neue Poster lässt mein Fanherz doch höher schlagen.
Sieht verdammt cool aus, alt und neu gut miteinander verbunden, dazu das erste Bild von Leia.
Nur der dritte Todesstern(???) macht mir ein wenig Sorgen, dass da die Kreativität ausgegangen ist und was Luke angeht, kann ich einfach nicht glauben, dass er nur einen 5 Minuten Auftritt bekommt oder am ENde nur ein blöde Postcredit Szene .
Ich sag jetzt einfach mal, dass das ne clevere PR Aktion von Abrams ist, der Luke im Film gut unterbringen wird und hiermit gewollt Spannung und Diskussionen auslösen will.
Al Pacino...
Meine allererste Begegnung mit dem Mann hatte ich vor ungefähr 10 Jahren, als ich bei meinem damaligen besten Freund übernachtete und wir mitten in der Nacht durchs Fernsehn zappten. Dabei sind wir dann an einem Film hängen geblieben (über den man wohl streiten kann, ob er für 8 Jährige geeignet ist)wo ein herumfluchender, koksender Exilkubaner einen Ausraster nacheinander hat und zum Ende des Films die wohl beeindruckendste und krasseste Schießerei der Filmgeschichte abliefert, nachdem er kurz davor beinahe von seiner Schwester "gefickt" wurde.
Als 8 Jähriger hatte ich so dann meine erste Begegnung mit Al Pacino, ich hatte keine Ahnung was das für ein Film war (der mich damals ehrlich gesagt, doch extrem verstört hat) oder wie sein Hauptdarsteller hieß, aber den Namen "Tony das Narbengesicht" sollte ich nicht mehr vergessen, auch wenn ich jahrelang nicht wusste, dass es sich um (damals in der ungeschnittenen Fassung in Deutschland noch indizierten) De Palmas Meisterwerk "Scarface" handelte.
Als sich so im Alter von 12 oder 13 meine Filmleidenschaft langsam entwickelte, sah ich mir die ersten beiden Paten Filme an, die mein Opa noch als VHS bei sich stehen hatte. Ich LIEBTE "Der Pate" von Anfang an (den Zweiten verschmähte ich zunächst und lernte ihn erst über die Jahre genauso zu lieben wie den ersten, wo mir damals Marlon Brando zu sehr fehlte) doch ich hatte keine Ahnung, dass es sich beim Schauspieler des Michael Corleone um mein Kindheitstrauma Tony handelte.
Dieser Al Pacino war ein ganz anderer, jemand der am Anfang seiner Karriere ruhig und subtil spielte, ohne den späteren "Overacter" raushängen zu lassen, vielleicht habe ich ihn deshalb nicht erkannt.
Mit der fortsetzenden Auseinandersetzung mit dem Medium Film wurde Al Pacino mir nach den Paten-Filmen natürlich mehr und mehr zum Begriff, ich sah tolle Streifen mit ihm wie "Donnie Brasco" oder "The Insider" bekam unheimlichen Respekt durch Meisterwerke wie "Serpico" oder "Heat" und vergötterte ihn schließlich durch Rollen, wie er sie ihn "Duft der Frauen" oder "Im Auftrag des Teufels" ablegte.
Die Art und Weise WIE er spielt, machte ihn für einen Menschen mit eigenen Schauspielambitionen dann bald zu DEM Schauspielvorbild.
Auch bei Drecksfilmen wie "Kurzer Prozess" fand ich den Mann noch faszinierend, jede kleine Geste, die Augen die immer in Bewegung sind und sein gesamtes Verhalten in dem er jeden Moment explodieren kann...
Kein anderer riss mich mit seinen Rollen so mit wie er!
Vielleicht spielen manche Darsteller wie De Niro authentischer, und sind nicht immer nur "Pacino" oder haben sich nicht so viele schwache Filme geleistet, aber für mich blieb Al der größte!
Der Verehrung wurde die Krone aufgesetzt, als mir ein Freund zu Weihnachten vor zwei Jahren dann endlich den wieder frei gegebenen "Scarface" schenkte und ich den Streifen endlich nochmal voll genießen konnte.
Was für ein Genie, was für eine Schauspiellegende, welche ich in Freundeskreisen immer als "Der Dylan unter den Schauspielern" bezeichne, wie passend dieser Vergleich ist, darüber darf man streiten aber wer mich kennt, weiß dass es wohl keine größere Verbeugung von mir geben kann.
Doch nun zum eigentlichen Grund des Al Pacino Postes:
Ende Dezember werde ich mit einem engen Freund 10 Tage in New York verbringen, worauf ich mich schon lange freue und wo wir grade mitten in der Planung stecken.
Für mich war klar, dass man dann natürlich auch ein Broadway Stück besuchen müsste, und als ich dann so im Internet nach potentiellen Stücken suchte, konnte ich mein Glück kaum fassen aber zu der Zeit tritt doch allen Ernstes Al Pacino in einem neuen Stück am Broadway in New York City auf.
Auch wenn es für manche Wucherpreise sein mögen, aber für 150$ Dollar pro Karte habe ich jetzt Tickets und kann kaum in Worte fassen, wie sehr ich mich freue DEN Al Pacino LIVE im Theater zu sehen.
Wenn die Aufführung vorbei ist, kann ich eines Tages noch ein wenig glücklicher zu Grabe getragen werden , wo ich jetzt schon dankbar dafür bin, dass eine 75 Jährige Filmlegende immer noch den Stress und die Arbeit aufnimmt, auf der Bühne zu spielen!
Ein großes Dankeschön an Al Pacino!
Dustin Hoffman ist, guckt man sich seine Filmographie der 60er und 70er an, wohl der bedeutendste Darsteller des New Hollywood.
"Asphalt Cowboy" "Die Reifeprüfung" "Papillon" "Marathon Man" "Little Big Man"
Für die damalige Zeit war dieser Mann vielleicht noch prägender als De Niro und Pacino, die sich im Gegensatz zu ihm noch öfters in nachfolgenden Hollywooddekaden in wirklich großen Rollen hervortun sollten (natürlich gabs immer noch weitere gute Rollen und Filmen aber niemand hatte im New Hollywood wohl so einen Lauf wie Hoffman)
Heutzutage sieht man diese Legende dagegen nur noch selten auf der Leinwand und wenn zumeist in Nebenrollen, was er selbst damit erklärte, mit der heutigen Art von Filmen kaum noch etwas anfangen zu können.
Gucke ich mir nun einen seiner alten Filme wie "John und Mary" an, sieht man was Mr. Hoffman meint.
Zwei extrem talentierte, junge Schauspieler, ein paar wenige Raumkulissen und Außenaufnahmen und ein Film dessen Geschichte sich damit genügt ganz authentisch ein Pärchen der 60er in New York zu zeigen.
"John und Mary" ist ein recht ruhiger Film, mit vielen hübschen Ideen und Details wie sich die Hauptfiguren kennen lernen und übereinander denken, unglaublich charmant und in seiner eigenen Art auch ganz Kind der 60er.
So etwas unaufgeregtes, wo man sich im Grunde nur auf die Ausstrahlung der jungen Darsteller verlässt, wäre heute kaum mehr nötig.
Seltsam wie sehr in Vergessenheit dieser Streifen dann doch geraten ist.
Vielleicht fehlt wirklich noch etwas Besonderes, das Herausragende das aus diesem Werk mehr macht, als einen verträumten Geheimtipp aus den 60ern.
Denn ein Meisterwerk hat man hier auch wieder nicht vor sich (auch wenn ich mich wahlweise mal an "Frühstück bei Tiffanys" und "Die Reifeprüfung" erinnerte) aber diese Ansprüche hat der Film (zum Glück)auch gar nicht, so ist er einfach ein kleines Zeitdokument über das Leben und Sein im New York der 60er, das mit etwas Humor und viel Gefühl zeigt, dass Menschen in ihren Beziehungen, beim Loslassen und in der Liebe früher irgendwo genau die gleichen Probleme und Gedanken wie heute hatten.
Auch wenn man über die 60er als Zeit des Umbruchs vielleicht etwas anderes erwartet, aber der Zeitgeist selbst, kommt hier eh nur im Hintergrund vor und wirkt angenehm zurückgenommen, ohne den Fokus auf Rassenunruhen oder Vietnam zu legen, dass man sich ganz auf John und Mary konzentrieren kann.
Derartige Beziehungen wird es immer geben, aber Filme die sich die Zeit nehmen, so etwas ehrlich und ausführlich zu zeigen, werden heutzutage doch sehr rar.