Robert Sinclair - Kommentare
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Alle Kommentare von Robert Sinclair
Ach die zu erwartenden unlustigen Kommentare, der nervtötenden Twitteruser. Was diese Typen wohl geben würden, um in diesem Alter nur die Hälfte von dem erreicht zu haben, was Harrison Ford geschafft hat und noch mehr, um nur halb so fit, cool und charismatisch zu sein, wie es Ford mit 77 Jahren ist.
Kevin Spaceys meisterhafte Schauspielkunst ist ja bekannt und seine Imitationen anderer Künstler überall sehr beliebt aber das hier setzt dann doch irgendwie noch einen drauf, wenn er nicht nur einen Schauspieler imitiert:
https://www.youtube.com/watch?v=pYBDHCmlXco
Freewheelin Fonda bewertet die "Oscar Bester Film 2015"-Kandidaten:
5/8 "Mad Max: Fury Road"
Die Sichtung von diesem Film liegt nun schon einige Monate zurück, weshalb ich mich mit meiner Bewertung relativ kurz halte. (Nein das hat natürlich nichts damit zu tun, dass mein Ziel, alle "Oscar Bester Film"- Anwärter bis morgen zu bewerten knapp wird ;D)
"Mad Max Fury Road" war wohl eine der ganz großen Kinoüberraschungen des letzten Jahres. Über 30 Jahre nach dem ersten "Mad Max" bringt Regisseur George Miller ein eigenes Quasi Remake auf die Leinwand und macht aus dem Gibson Kultfilm einen DER Actionfilme des Jahres 2015. Sich selbst so gekonnt neu zu erfinden und beim Publikum und Kritik durchzukommen, schafft nach so vielen Jahren auch nicht jeder.
"Mad Max" liefert seinem Publikum volle zwei Stunden lang genau das was man erwartet, kaum Charakterentwicklung, eine extremst simple Story und dafür einfach nur einen wortkargen "Helden", coole Autos und unglaublich stark inszenierte Action, mehr braucht man nicht.
Der neue Mad Max macht durchgehend Spaß, unterhält blendend, sieht einzigartig aus und hat so wunderbare Old school Actionszenen, die man viel zu oft im heutigen Kino vermisst. Das hier fühlt sich eben nicht an, als würde ein Michael Bay an ein paar Computern dicke Explosions zum Besten geben, nein hier denkt man wirklich, dass sich da ein paar total abgefuckte Jungs hingestellt haben, sich aus allem erdenkbaren Schrott die abgefahrensten Vehikel zusammengeschraubt haben und die mit vollem Einsatz in einander reinfahren, um ein paar echte Explosionen zu erzeugen.
Tolle Darsteller und Optik, (technisch und von den Actionbildern her, kann ich mir auch vorstellen, dass der Star Wars bei den Academys ziemlich alt aussehen lässt)
hier steckt viel Herzblut in diesem Actioner, der so herrlich anders ist, als die sonstige aktuelle Action Ware und wirklich Spaß macht!
Fazit und Oscarprognose:
Für mich nicht das ganz, ganz große Ausnahmefilm-Ding wie für manche andere Movipiloten aber doch ein sehr guter Film, der sich gerade im Kino gelohnt hat.
Zu dem Oscar "Bester Film; Das war für mich DIE Überraschung der letzten Jahre was die Oscars angeht.
Das der im Technikbereich so einiges abräumt, war zu erwarten, aber die Academy die sonst solche vorhersehbaren "Imitation Game" Dramen immer wieder in die Beste Film Kategorie reinhaut, stellt "Mad Max Fury Road" als Besten Film zur Wahl???
Ich muss sagen, dass ich diesem Werk wenig bis gar keine Chancen einräume, sollte er aber gewinnen, fände ich es zwar unverdient aber doch irgendwo extrem cool, das so ein Streifen in der Hauptkategorie abräumt.
Freewheelin Fonda bewertet die "Oscar Bester Film 2015"-Kandidaten:
4/8 "The Revenant"
"The Revenant" war ja schon lange vor Kinostart in aller Munde, wo Di Caprio nun mal wieder gute Chancen auf seinen lange ausgebliebenen Oscar hat und auch ich habe mich auf diesen Film gefreut, Inarritu hatte im letzten Jahr mit "Birdman" meine Aufmerksamkeit gewonnen und Di Caprio und Tom Hardy sieht man sowieso immer gerne, wozu es mich auch ganz persönlich freut, wenn es ein Western Film im Jahr 2016 immer noch schafft viele Zuschauer ins Kino zu locken.
Inarritus Arbeit ist auch ein guter Film geworden, wahrscheinlich auch größer und besser, als ich ihn empfand, blieb nur nach meinen eigenen Erwartungen ein wenig zurück, wo ich mir vom diesjährigen Oscarfavouriten schon eine glatte 8 erwartet hätte.
"The Revenant" geht ziemlich stark los, man sieht großartige Bilder des frühen Nordamerikas und eine kurze Schlachtsequenz zwischen den US-Scouts und Indianer ist packend und mitreißend festgehalten, dass man sehr schnell im Geschehen drin ist.
Bei der anschließenden Flucht auf einem wackeligen Boot bieten sich weiterhin eindrucksvolle Bilder und Kamerafahrten, dass man schon direkt zu Beginn den Film für seine realitätsnahen Bilder und die Gesamtoptik bewundert. Das ganze wird einige Minuten später dann sogar noch getoppt, wenn die inzwischen schon berüchtigte Bärenangriffsszene kommt.
Und diese Szene hat es wirklich in sich, erschütternd und packend ist dieser Kampf um Leben und Tod etwas Intensives was man selten in so einer krassen Form in einem Film findet und stellte eindeutig einen der Höhepunkte des Streifens dar.
Wenn die Truppe der US Trapper dezimiert wird und von den Einheimischen verfolgt wird, weiß man dann schon schnell worauf die Geschichte hinausläuft, wenn sich mehr und mehr herausstellt, dass der lädierte Di Caprio nach dem überlebten Bärenangriff zurückgelassen wird.
Di Caprio wird alleine in der Wildnis zurück gelassen, um seinen Wunden zu erliegen und sinnt auf Rache, nachdem sein Mitstreiter Tom Hary ihn nicht nur lebendig begraben hat, sondern auch seinen Sohn tötete.
Bis hierhin fand ich war "The Revenant" einen großartigen Film, imposante Bilder, starke Nebendarsteller wie Hardy als herrlicher Gegenspieler und ein toller Ausgangspunkt für eine Rachestory.
Doch die nächsten zwei Stunden kamen mir dann doch recht zäh vor.
Di Caprio spuckt Blut und Galle und kriecht Kilometerweit durch den Schnee, hat Halluzinationen und ist viel mehr Tod als lebendig, während er auf Rache sinnt.
Der Mann spielt sich hier wirklich halb tot, was auch eine beeindruckende Leistung ist, mir auf 2 Stunden aber irgendwann zuviel wurde, wenn man nur große Bilder und einen hustenden Hauptdarsteller hat.
Bis man in der letzten Viertelstunde einen Showdown zwischen dem durch die Hölle gekrochenen Di Caprio und Tom Hardy hat, vergeht viel Zeit, bei der mich auch die großen Bildern und intensivstes Schauspiel nicht mehr komplett bei Laune halten konnten. Dazu kommen auch noch Caprios Halluzinationen über seine tote Indianerfrau, die ich ehrlich gesagt leicht nervig fand und versuchten den Film künstlerisch noch eine ganze Ecke tiefer zu machen, was bei mir nie so richtigen Anklang finden wollte.
Fazit und Oscarprognose:
"The Revenant" ist ohne Zweifel ein toller Film und hat eine ganze Menge zu bieten,war mir persönlich nur viel zu lang für so wenig Inhalt, dass die herausragende Szenerie und Darsteller so wenig Story nicht komplett über 150 Minuten tragen konnten.
Die Oscarchancen stehen hier aber trotzdem mehr als gut, wurde dieses Werk doch mit allen erdenklichen Filmpreisen überhäuft und gibt es auch keinen Film im Rennen, der ihm ernsthafte Konkurrenz für den diesjährigen Besten Film machen könnte. Denke mal, dass Inarritu hier im Folgejahr nach "Birdman" direkt nochmal ausgezeichnet wird. Auch Di Caprio und Tom Hardy haben beide berechtigte gute Chancen auf ihren Goldjungen und gegen diese drei Academys für "The Revenant" kann ich eigentlich auch nichts gegen haben.
Freewheelin Fonda bewertet die "Oscar Bester Film 2015"-Kandidaten:
3/8 "Bridge of Spies"
Ein wenig schade fand ich die Auswertung dieses Streifens ja schon, wie ich hiefür vor wenigen Monaten im Kino war. Ein neuer Spielberg Film kommt raus und niemanden schien das wirklich zu interessieren, wobei dieser Regisseur doch einmal DER Publikumsgarant war.
Aber auf der anderen Seite war dieses nicht so überschwengliche Interesse der Zuschauer ja auch berechtigt, dass Spielberg älter geworden ist, sieht man seinen Produktionen an. Das was er wirklich gut kann, Blockbuster vom Schlage eines "Der weiße Hai" oder "Jurrasic Park" drehen, macht er kaum noch, zwar sind bei seinem neuerem Output, wo er niemandem mehr was beweisen muss, so offensichtliche Herzensprojekte wie der unsägliche "War Horse" dabei, die man dem Mann ja auch irgendwo gönnen will aber eine wirkliche Relevanz für das aktuelle Kino oder einen Mehrwert für seine Fans, haben Spielberg Filme schon seit einigen Jahren nicht mehr wirklich.
Sein neuester Film "Bridge of Spies" ist nun ein guter und sehenswerter, wenn aber auch sehr routinierter Spionagefilm über den Kalten Krieg geworden und obwohl die genialen Coen Brüder das Drehbuch schrieben und mit Tom Hanks einer meiner Lieblingsdarsteller zu sehen war, konnte auch dieser Oscarfilm mich nicht 100prozentig überzeugen.
Auf der Proseite hat man einen starken Cast, wie tolle Kulissen die einen authentisch ins Deutschland und USA der 50er Jahre versetzen, auf der Contraseite einen relativ spannungsarmen und vorhersehbaren Plot über einen Spionageaustausch und das zwischenmenschliche Klima im Kalten Krieg. Spielberg verzichtet zwar auf zu viel Pathos aber richtig gelingen will es ihm nicht hier wirkliche Dramatik aufkommen zu lassen. Wie schon früher, zum Beispiel bei "Schindlers Liste" hat er große Ambitionen einem Ungerechtigkeiten von Systemen und Organisationen zu zeigen, verzichtet aber im entscheidendem Moment auf wirklich explizite Szenen und lockert sein Werk lieber durch ein paar humorvolle Szenen auf ohne das was er eigentlich zeigen will, bis zum Ende durchzuziehen. "Bridge of Spies" erzählt seine Geschichte darüber hinaus noch in ziemlich ungewohnter Art, ist am Anfang ein Gerichtsdrama und schwenkt dann später zu einem Thrillermäßigen Gefangenenaustausch-Streifen über. Kommt dem Film zwar zugute und macht das ganze kurzweiliger aber einen richtigen Fokus auf eine große Geschichte legt man hier nur sehr ungefähr.
Spielberg schafft es nicht durchgehend hier die richtigen Töne für sein Werk zu finden, zeichnet aber eine gelungene Darstellung der McCarty Ära in den USA und wie das Leben zu dieser Zeit war, gut inszeniert und gespielt ist das Ganze auch, wozu auch noch positiv auffällt, dass man sich patriotisch etwas zurückhält und auch die Seite des Ostens darstellt, anstatt nur einseitige US-Helden.
Fazit und Oscarprognose:
Ein guter Film, wenn auch nicht wirklich so gut, dass man ihn mal gesehen haben muss, der auch keinen Meilenstein in Steven Spielbergs oder Tom Hanks Filmographie markiert.
Die Oscarchancen für "Bester Film" sehe ich hierbei auch nicht besonders hoch und halte es ähnlich wie bei "Der Marsianer" eher für eine Nominierung aufgrund des großen Namens im Regiestuhl. Ich mochte den Streifen schon ganz gerne aber als Besten Film 2015 wäre mir diese Arbeit nie in den Sinn gekommen, schon gar nicht, wo "Alles steht Kopf" oder "The Hatefull 8" von der Academy nicht einmal eine Nominierung bekommen haben, die ich sehr viel lieber in dieser Kategorie vertreten sehen würde.
Freewheelin Fonda bewertet die "Oscar Bester Film 2015"-Kandidaten:
2/8 "Der Marsianer"
Von den Oscar Bester Film-Anwärtern ist "Der Marsianer" für mich persönlich mit Abstand der schlechteste Kandidat, wo ich hier (scheinbar im Gegensatz zu vielen anderen) einen ziemlich belanglosen Streifen mit Story 1:1 aus dem Lehrbuch gesehen habe, der mich weder durch seine Ideen, Optik, Schauspieler, Geschichte oder Humor komplett überzeugen konnte.
Ridley Scott hat es mit dieser Regiearbeit mal wieder ins Weltall verschlagen, wo er sich diesmal aber nicht mit Aliens beschäftigt, sondern den Astronaut Mark Watney der nach einer schief gelaufenen NASA Mission allein auf dem Mars zurück gelassen wird und auf seine Rettung wartet.
Von der Ausgangslage klingt das soweit ja auch ganz interessant, einsamer Überlebenskampf mit wenig technischen Mitteln und kaum vorhandenen Vorräten auf diesem weit entfernten Planeten. Was dem Film hierbei auch fantastisch gelingt (auch mit der verbundenen PR Kampagne "Rettet Mark Watney") ist, dass diese Überlebensmission sehr authentisch inszeniert ist, dass mancher fast glauben möchte, diese Geschichte hätte sich wirklich so ereignet und sei jetzt von Hollywood verfilmt worden.
Das war aber auch schon fast das Positivste was ich zu diesem Streifen sagen kann, klar er sieht toll aus, was man bei den bekannten Namen in der Produktion und dem zu Verfügung stehenden Budget auch erwarten kann aber ich hatte die ganze Laufzeit keinen wirklichen Bezug zu Mark Watney (was wohl auch daran liegt, dass ich mit Matt Damons Schauspielkünsten äußerst wenig anfangen kann) oder dem Rest der Crew aufbauen können. Auch das Drehbuch schlägt unausgewogen manchmal Comedytöne an, um dann sofort wieder in eine realistische "Apollo 11" Mission umzuschlagen, wobei mir keiner der beiden Töne wirklich ankam, wo sich beide Arten für mich recht unpassend ergäzten. Auch andere Darsteller wie Jeff Daniels, Kate Mara oder Sean Benn holten wenig aus ihren Nebenrollen raus und nach einem langen Überlebenskampf auf dem Mars und NASA Rettung, hatte ich nicht nur keine Lust mehr auf weitere langwierige Raumfahrtfilme, sondern fragte mich auch sehr ernsthaft, wieso dieser Streifen bei allen anderen außer mir so beliebt war.
Klar toll ausgestattet ist er, Matt Damon spielt sicher auch passabel(wenn man ihn denn mag) und auch der teils aufkommende Galgenhumor machen diese Produktion doch noch etwas kurzweiliger und sympathischer aber für mich war das insgesamt ein ziemlich stereotypischer Film ohne große Überraschung. Nicht schlecht und auch nicht komplett langweilig aber doch eine typische "Geht so-5".
Fazit und Oscarprognose:
Da dies bisher mein unbeliebtester Anwärter der Kategorie "Bester Film" ist, ("Spotlight" und Raum" muss ich bis Sonntag immer noch sehen) wünsche ich mir weder für Scott noch Damon einen Gewinn. Glaube aber auch objektiv nicht, dass "Der Marsianer" bei der Konkurrenz die besten Chancen auf den Gewinn hat und wenn doch, wäre hier doch ein großer Sympathiebonus für einen großen Regisseur der letzten Jahrzehnte sicher mitverantwortlich für einen Sieg.
Freewheelin Fonda bewertet die "Oscar Bester Film 2015"-Kandidaten:
1/8 "Brooklyn"
Einmal wollte ich es schaffen vor der Oscarverleihung alle Filme der Kategorie "Bester Film" gesehen zu haben, um mich dann am Ende berechtigt über die Entscheidungen der Academy aufzuregen. Eine Woche habe ich nun Zeit bis die 88ten Academy Awards in Hollywood anstehen, 6 von 8 Filmen habe ich bereits gesehen und bis nächsten Sonntag sollen alle gesichtet sein und mit einem Text meinerseits kommentiert werden.
Den Auftakt meiner Kommentarreihe macht der Film "Brooklyn" von John Crowley, wo ich mir einfach mal direkt zu Anfang rausnehme zu sagen, dass ich die Nominierung für diesen Streifen nicht hunderprozentig nachvollziehen kann.
Die junge Ellis verlässt ihre Familie in Irland, um im New York der 50er Jahre ein neues Leben anzufangen und fern vom aussichtslosen Europa den American Dream zu leben. Nun gut, ein Loblied auf die USA der 50er Jahre als sich Ausländer noch immigrieren durften und das Land groß gemacht haben, mit einer hochkarätigen Besetzung, dazu noch ein Hauptcharakter der eine sehr amerikanische Charackterentwicklung durchmacht, um nach anfänglicher Unselbstständigkeit als starke Persönlichkeit dazustehen, das gefällt der Academy sicher. Aber über weite Strecken ist diese Produktion doch etwas schön gefärbt und ein solcher Wohlfühlfilm, dass mich die Nominierung, einfach wunderte, hat man die letzten Jahre doch zumeist die klischeehaftesten Hollywooddramen gehabt und keinen"Brooklyn" der zu großen Teilen einfach mehr gute Romanze als Drama ist.
"Brooklyn" ist vom Storyablauf recht vorhersehbar, wenn die junge Ellis sich allein auf den Weg in ihre neue Heimat macht und sich dort erst einmal einleben muss, was aber nicht weiter schlimm ist, wo der Film durch großartige 50er Kulissen und eine starke Hauptdarstellerin überzeugen kann, die die ganze erste Hälfte des Films tragen. Nervig sind an diesem Teil für mich so manche Nebendarstellerinnen gewesen, die zum einen over the top gespielt werden, zum anderen (zumindest in der deutschen Fassung) schreckliche Dialoge auferlegt bekommen haben, die bei den Nebenfiguren oft eher lächerlich klingen, als authentisch die Charaktere der 50er wiederzugeben.
Etwas traurig fand ich auch, dass man trotz ausführlicher Bebilderung von Ellis neuem Alltag relativ wenig vom eigentlichen Stadteil "Brooklyn" sieht, hier wäre mehr über den Stadtteil selbst drin gewesen aber es geht hier wohl eher um das gesamte
US-Amerikanische Alltagsleben in dieser Zeit. Interessant wurde die Story für mich, wenn sich Ellis in den Italiener Tony verliebt und mit ihm ihre erste Beziehung eingeht. Dieser Wohlfühlteil des Films ist äußerst authentisch geworden, was wohl nicht zuletzt am Autor Nick Hornby liegt, der normalen Beziehungsalltag einfach toll beschreiben kann, dass mir der Teil zwischen Tony und Ellis in der Mitte des Films am meisten gefallen hat und in Erinnerung bleibt.
Wenn der eigentliche Konflikt des Films dann recht spät losgeht, wo Ellis für einige Zeit in ihre Heimat zurückkehrt und sich dann zwischen alter und neuer Heimat und Liebe entscheiden muss, wirkte die ganze Geschichte auf mich doch etwas zu sehr gewollt und gehetzt, dass ich mich nach einer (schön inszenierten) Schlusseinstellung doch wieder fragte, ob das hier wirklich als "Bester Film" durchgehen kann.
Fazit und Oscarprognose:
Ich mochte "Brooklyn", die Hauptdarstellerin, die Kulissen, die Beziehung der Protagonisten aber teils war mir das an mehreren Punkten zu sehr aufgesetzt, um wirklich komplett zu überzeugen und auch von der Geschichte ging es letzten Endes um nichts wirklich Großes, dass ich auch nicht glaube, dass "Brooklyn" trotz
US-Pathos(der hier übrigens wirklich gut und nicht verlogen rüberkommt) die allerbesten Chancen bei der Academy auf "Bester Film" hat. Vielleicht kann ja Saorise Ronan mit einem Darstelleroscar überraschen, während ich dem Streifen gute Chancen auf das beste adaptierte Drehbuch für Nick Hornby einräume.
Was Film als Medium für mich zum allerliebsten Medium macht, ist, dass ein guter Film so viele verschiedene Kunstformen in sich vereinen kann.
Da hat man die Schauspielkunst in einem Film oder einzigartige Bilder die durch verschiedenste Kameraarbeiten eingefangen werden dazu endlose Möglichkeiten auf welche Art man eine Geschichte erzählen will und worauf man den Fokus legt.
Einer der wichtigsten Punkte, die Filme dann so großartig machen, ist aber wohl die Musik.
Da gibt es etliche Songs, die man einfach mit ein paar bestimmten Filmszenen verbindet. So werde ich bei "San Francisco" melancholisch, wo ich durch dieses Lied an Forrest Gump denke oder muss beim CCR Klassiker "Looking out my Backdoor" oft anfangen zu lachen, wenn ich an den Dude beim kiffen in seinem Auto denke. Soundtracks tragen eine Menge zum Film bei, "Der Pate" wäre auch nicht das Meisterwerk was es ist, ohne seine Musik, der Kultstatus von "Der weiße Hai"; "Star Wars" oder "Indiana Jones" wäre ein anderer, wenn John Williams bei diesen Streifen keinen Score für die Ewigkeit komponiert hätte, Woody Allen wäre nicht Woody Allen ohne seine Jazzuntermalungen und Tim Burton Filme wären nur halb so verrückt genial, ohne seinen Haus und Hof- Komponisten Danny Elfman.
Worüber sich die meisten Filmfans aber einig sind, ist dass der unangefochtene Meister der Filmkomponisten Ennio Morricone ist.
Selbst wenn irgendwer die Kompositionen von diesem Genie nicht mögen sollte (ist das wirklich möglich bei diesem riesigen, vielfältigem Gesamtwerk?) muss man zugeben, dass nichtmals ein John Williams an den Einfluss und an die Stilprägungen heranreicht, die Morricone vor vielen Jahren mit seinem Schulfreund Sergio Leone in ein paar der besten Western Filme aller Zeiten erschuf.
87 Jahre alt ist diese Legende nun, hat ein paar der besten Filme aller Zeiten mitgeprägt, ob dass coole Kultmedlodien wie in "Für ein paar Dollar mehr" waren oder einfühlsame, schöne Stücke wie in "Cinema Paradiso", er ist dieses Jahr wieder für einen Oscar nominiert und trotz hohem Alter und Krankheiten immer noch auf Tournee.
Wo ich nun die große Ehre hatte, am vergangenen Donnerstag in Köln anwesend zu sein. Der Kreis der lebenden Legenden die ich in meinem Leben schon live bewundern durfte, hat sich nach Bruce Springsteen, Bob Dylan und Al Pacino noch mal erweitert und war ein unvergesslicher, schöner Abend.
Man merkte diesem Mann sein hohes Alter an, wenn (schon zu Beginn unter Standing Ovations) er die Bühne betritt, nur schwerfällig läuft und sich zum Dirigieren hinsetzt (hinter einem Pult vor dem Publikum leicht versteckt) aber wenn er dann voll bei der Sache ist, dieses 100 Mann starke Orchester erstmal loslegt und Publikum wie Künstler so in der Musik dieses Genies aufgehen, sind körperliches Nachlassen oder sonstiges Weltliches schnell vergessen, bei dem was sich da bietet.
Stück zu Stück steigern sich die gebotenen Werke, werden intensiver und schöner, dass man bei den zahlreichen Kompositionen völlig die Zeit vergisst. Viele der ersten Filmkompositionen sagten mir nichts (bis auf "1900" hatte ich von vielen unbekannteren italienischen Filmen gar nichts gesehen) waren aber auf einem ebenso großen Niveau wie die bekanntesten Klassiker des Meisters, wo mir vor allem das Stück H2S (den Film gibt es nicht einmal hier in der Datenbank) in Erinnerung blieb, hört es euch selbst an, ein wunderschönes Stück und eine große Schande in einem so unbekannten Film untergegangen zu sein:
https://www.youtube.com/watch?v=qI3CNLnnNp4
Nach dem Einstieg mit diesen 7 eher unbekannten Werken, dann der erste große Gänsehautmoment des Abends.
"Man with the Harmonica"
Ich kriege schon beim Gedanken daran noch mal Gänsehaut. Zuerst das ikonische Mundharmonikasolo bis das komplette Orchester einstiegt und mit dem Lied vom Tod den ganzen Saal in den Bann zieht.
Weitere Klassiker werden gespielt, das Titelthema aus "The Good The Bad and The Ugly" lässt einen an den jungen 60er Eastwood mit Eli Wallach denken, bei "Jills Theme" hat man sofort Claudia Cardinales Ankunft am Bahnhof in "Spiel mir das Lied vom Tod" vor Augen.
Vorläufiger Höhepunkt mit "Ecstasy of Gold" das uns in die Pause entlässt.
Unglaubliche Musik bisher, wo vor allem die Westernthemen für Gänsehaut sorgten, wenn ich auch bedauere, dass die Arena in Köln von der Akustik beim "Ecstasy of Gold" etwas zu wünschen übrig ließ, wo die starke Sängerin nicht zur vollen Geltung kam.
Der zweite Teil des Abends wird dann durch den aktuellen "Hatefull Eight" Score eingeläutet, womit Morricone ein starkes Spätwerk herausgebracht hat (Den Oscar MUSS er gewinnen, dann ist mir alles egal und sogar "Der Marsianer" darf gewinnen was er will, wenn nur Morricone endlich ausgezeichnet wird) und perfekt an frühere Arbeiten anschließt.
Der Abend wird danach nur noch besser, der tolle Soundtrack aus "The Red Tent" lässt mich diesen lange vergessenen Streifen vormerken und "Deborahs Theme" treibt mir fast die Tränen in die Augen.
Die Zugaben bringen dann mit "The Mission" nochmal alles was man sich erhoffen darf, noch vor den Zugaben gibt es 10 Minütige Standing Ovations (selten hat wer das bei seiner Arbeit so verdient) und wie das gesamte Orchester mit
"On Eart as it is in Heaven" schließt, ist das einfach nicht von dieser Welt:
https://www.youtube.com/watch?v=uKqwHrb6tKU
Ich kann nicht in würdige Worte fassen, was dieser Abend für eine unglaubliche Bereicherung war und bin dem Meister der Filmmusik sehr dankbar für dieses unvergessliche Konzert, dass bei mir zahlreichen Emotionen und Erinnerungen auslöste, wenn man so großer Kunst beiwohnen darf.
Ich kann den Namen "Trump" ja eigentlich nicht mehr hören.
Ein selbsgerechtes, pathetisches, arrogantes Arschloch; dieser Beschreibung würden hier sicher die Allermeisten zustimmen. Ein Mann der es sich ganz einfach macht und wie viele Demagogen vor ihm alle bestehenden Probleme auf Minderheiten schiebt. Der die (durchaus berechtigten) Ängste und die Wut seiner Mitbürger ausnutzt, ihnen mit rassistischen und teils erlogenen Äußerungen weiß macht, die USA könnten wieder DIE Supermacht werden, wenn man den bösen Barack HUSSEIN Obama aus dem weißen Haus jagt und direkt danach alle Muslime und Mexikaner hinter eine gigantische Mauer verbannt.
In den USA ist man für solche pathetischen Schreihälse sicher noch anfälliger als heutzutage in Europa oder speziell Deutschland aber sein ersten Wahlergebnisse und der nicht abbrechende Zuspruch für den Millionär und Antipolitiker hat doch so manchen Experten und politischen Beobachter überrascht.
So gefährlich jemand wie Mr. Trump nun auch ist, aber sollte er es bis ins weiße Haus schaffen (was ich nach wie vor bezweifle, wo es momentan nicht nach einem Republikaner Sieg aussieht) gäbe es von mir nicht einmal einen großen Aufschrei. Die Leute dort haben etablierte, gefakte Bush/Clinton Politiker absolut satt und sehen lieber einen Mann mit einfachen Antworten, der sich nicht kaufen lässt, klar ist Trump unberechenbar und eine Gefahr als "Anführer der freien Welt" am Atomsprengknopf aber in diesem Wahlkampf haben für mich bisher ganz andere Menschen Mist gebaut, als der Milliardär der die USA wieder groß raus bringen will: Etablierte Politiker die jeden Bezug zum Volk verloren haben, sich von Lobbyisten kaufen lassen und Wall Street Interessen sehr viel engagierter vertreten als den Mittelstand und eine solche Unzufriedenheit in der US-Bevölkerung zugelassen haben, genauso wie die Medien die von Anfang an einen Donald Trump in einer so übertriebenen, unseriösen Art derart hochgeschaukelt haben, dass die Leitmedien der USA und Europa einen großen Teil zu Trumps Popularität beigetragen haben. (Trump muss nur irgendwen auf niedrigstem Niveau beleidigen und ist dafür wochenlang im Gespräch, wo ihm Beleidigungen als Ehrlichkeit angerechnet werden, da die Leute sowas hören wollen. Über einen Bernie Sanders auf der anderen Seite, der die USA von Grund auf erneuern will Sozialmaßnahmen durchsetzen will, als erster Präsidentschaftsbewerber überhaupt seinen Wahlkampf nicht von Lobbyisten bezahlen lässt und gegen Korruption auf Kongressebene ankämpft und dabei Zehntausende Menschen für seine Wahlkampfauftritte begeistert, berichten von den Leitmedien zunächst kaum welche, wo sich das nicht so gut verkauft wie ein rum pöbelnder Millardär.)
Aber nun zum Film, wo politische Meinungen bei MP ja eh nichts verloren haben.
Auch wenn ich mich mit der Person Trump nur noch am Rand beschäftige, wo der Vorwahlkampf zwischen Sanders und Clinton von den Demokraten grade wesentlich spannender ist, habe ich mir mal diesen Kurzfilm "The Art of The Deal" angesehen, der passend zur Wahlkampfzeit als kleine Satire auf Donald Trump rausgekommen ist.
Die Grundidee ist hier ja eigentlich auch recht witzig, wenn sich Ron Howard hergibt, der uns diesen angeblich lange verschollenen 80er Streifen präsentiert und auch Johnny Depp gefällt in der Rolle des exzentrischen Multimillionärs, wo er trotz starker Maske und Trump Gestiken immerhin etwas von seinem Standard Jack Sparrow Rumgeschwuchtel-Autopiloten abweicht und offensichtlich Spaß beim Spielen hat.
Auch der übertriebenen 80er Stil dieser Pseudodoku gefällt mir, wozu noch zwei, drei gelungene Gags und Seitenhiebe hinzukommen, aber insgesamt ist diese Produktion selbst mit kurzen 50 Minuten ziemlich schlecht geraten.
Vielleicht wäre das Projekt mit 20 Minuten wesentlich kompakter und passender gewesen aber auf 50 Minuten war dieses Filmchen irgendwann nur noch nervig und eintönig. Es gibt eigentlich nur den einen Witz, dass Donald Trump ein dummer, rassistischer Idiot ist und dieser Gag wird bis zum Erbrechen wiederholt. Er mag keine Mexikaner und spricht wie ein geistig Behinderter der keinen Bezug mehr zur Realität hat. Dass dies überhaupt nichts mehr mit dem realen Trump zu tun hat, sondern komplett überzeichnet ist, ist ja satirisch gewollt aber nach den ersten paar Minuten ist das ganze einfach schon ausgelutscht und es macht auch keinen Spaß mehr zuzusehen, wie sich Johnny Depp selbstmitleidig als Opfer von Presse und Politik darbietet. So wird das Ganze trotz einer guten Grundidee schnell wirklich langweilig und hat auch als Satire keinen großen Gewinn zu bieten.
Scheint bei anderen Leuten gut anzukommen, meins war nicht.
Wer trotzdem schnell lernen will, wie man Millionär wird (auch wenn andere dafür ein 200 Millionen Dollar Startkapital ihres Vaters hatten) kann sich den Film hier noch ansehen, bevor Präsident Trump dieses Machwerk nächstes Jahr auf die schwarze Liste setzt;
http://www.funnyordie.com/videos/ad38087bac/donald-trump-art-of-the-deal-movie?_cc=__d___&_ccid=2e10848c60bae002
Cooles Video mit ner lustigen Grundidee, auch wenn dieses "Di Caprio muss endlich den Oscar gewinnen"langsam nervig wird.
Ich mag Di Caprio sehr und würde ihm die Trophäe auch gönnen aber es gab schon bessere Schauspieler als ihn, die länger auf diese Auszeichnung warten mussten. Wirklich verdient hätte er es schon vor einigen Jahren bei "Gilbert Grape" oder "Aviator" danach gab es halt immer auch sehr starke Konkurrenz.
Am schönsten fände ich es wirklich, wenn er den Oscar gewinnt und dann eine "Ich nehme diesen Preis nicht an" -Rede hält und der Welt zeigt, dass man eine Auszeichnung von einer weltfremden Hollywoodbonzen-Jury nicht braucht, um ein großer Künstler zu sein.
Sehr schöner Zusammenschnitt, auch durch die großartige Swing Untermalung. (man verliert ja auch als Fan der Serie leicht den Überblick bei den unzähligen Popkulturverweisen)
Wird man direkt wieder nostalgisch was die Simpsons in ihren ersten 14 Staffeln für eine einzigartige, intelligente und lustige Serie waren, deren neuere Folgen man heute nur noch versuchen kann, zu ignorieren.
Witzigerweise kannte ich fast jede der Filmanspielungen durch die Simpsons schon vor dem eigentlichen Film, was mir im Leben schon etliche "Aha Erlebnisse" bescherte, wenn man rausfand, dass es eigentlich Jack Nichsolson und nicht Homer war, der die Tür mit der Axt einschlägt und sein legendäres "Here`s Johnny" ruft.
Warcraft ist Herr der Ringe sehr ähnlich, nur besser, größer, klüger, cooler und in 3D!!!!!
Peinlich, dass man sich überhaupt traut Vergleiche mit der HdR Trilogie aufzustellen.
Habe selten einen so hässlichen Trailer wie zu Warcraft gesehen und hoffe dass das DIng ganz gewaltig floppt.
https://www.youtube.com/watch?v=6THpqoPjong
Ekelhaft immer diese Doppelmoral was Drogen wie das Rauchen betrifft in unserer Gesellschaft. Finde es auch als Nichtraucher ne Frechheit, dass hier immer mehr Länder rauchen in Kneipen generell verbieten und was die Unterhaltungsindustrie angeht, wird dieses lächerliche "Rauchen ist ein schlimmes Vorbild für Kinder" schon seit Jahren immer ärgerlicher (unten wurde schon die falsche Walt Disney Darstellung in "Saving Mr. Banks" erwähnt) und macht Filme und Serien leider nur unauthentischer, anstatt einen Wert für die Gesellschaft zu haben.
Bin mal gespannt, wann sich so ein Verbot endgültig durchsetzt, aber bei großen Produktionen der letzten Jahren sind rauchende Hauptdarsteller ja eh schon fast komplett verschwunden. Liegt auch daran, dass rauchen heute nicht mehr so "cool" ist, wie früher und ist teils auch ne natürliche Entwicklung aber solche Verbotsvorschriften wären nichts weiter als Zensur.
Bleibt abzuwarten, wie weit dieser Quatsch geht(auch wenn ich nicht glaube, dass sich das ganz durchsetzen lässt), vielleicht kommen wir ja irgendwann in den Genuss eines überarbeiteten "Casblanca" wo der Bogart zu einem echten Vorbild wird und alle Zigaretten schön rausretouchiert wurden ;)
Natürlich reden die ganzen Darsteller davon, dass die nächste Staffel jetzt DIE Staffel wird, womit die sich letzten Endes sicher keinen Gefallen tun, wenn Staffel 6 schon genug zu schultern hat, ohne die Buchvorlage was ordentliches abzuliefern und Erwartungen zu erfüllen.
Aber vielleicht wirkt das ja auch wirklich befreiend auf die Serie, solange die sich zu Staffel 5 ein wenig steigern, ist ja alles ok.
Was man Episode VII wirklich ankreiden muss, ist dass er potentiell gute Nebenfiguren in Dauerschleife mit aller Gewalt gegen die Wand fährt.
Zunächst wirkt es, als wird Poe ein neuer Teil der Heldentruppe, um dann den halben Film nicht vorzukommen und am Ende nur ein besserer Wedge Antilles zu sein, stört nicht besonders aber schade um Oscar Isac.
Max von Sydow war dagegen eine Frechheit. Man hat eine Schauspiellegende zu Verfügung der man ruhig eine Snoke mäßige Strippenzieher-Rolle hätte geben können und lässt ihn nach 5 Sekunden sterben, obwohl seine Figur anscheinend eine Menge Ahnung hatte, was alles zwischen Epiosde VI und VII passiert ist, (worüber der Zuschauer leider fast komplett im DUnklen gelassen wird)
Und die Figur von Captain Phasma war der schlechteste Witz im Film.
Man hat nichts aus Boba Fett gelernt und gibt ihr einen so blöden, sinnlosen Part, dass sie für mich persönlich gar nicht mehr auftauchen muss. Als ob ein solcher Supersoldat auch noch die Schilde seiner Basis runterfahren würde, anstatt sich Solo und Finn zu widersetzen. Phasmas Rolle hätte sogar einigermaßen gut werden können, wenn sie statt irgendnem Statistentrooper gegen Finn im Schwertkampf angetreten wäre, aber so steht sie nur rum, als Depp in ner coolen Rüstung. (Christie hätte nach ihren GoT Erfahrungen sicher nichtmals n Stuntman für so einen Schwertkampf gebraucht.)
Gut dass Episode VII tolle neue Hauptfiguren um Rey einführt, sonst würde mich dieses verschwendete Potential wirklich stören;D
Biopics interessieren mich oft nicht wirklich aber auf einen Film über die Menschen hinter den Rollen von Stan und Ollie freue ich mich doch wirklich.
Die Darsteller passen zumindest optisch schon mal sehr gut und auch die Aussagen des Autors lassen auf einen guten Film hoffen.
Stanley Laurel und Oliver Hardey sind zwei Menschen die unglaublich stark mit ihren Filmfiguren verschmolzen sind, dass man von ihnen privat so überhaupt kein Bild hat, dass dieser Film wirklich unglaublich interessant werden könnte und dazu auch wieder die von vielen in Vergessenheit geratenen Dick und Doof Filme bewerben könnte.
An dieser Stelle seien allen Piloten einfach mal die Streifen "Die Wüstensöhne" und "Way Out West" empfohlen, die auch heute mit über 70 Jahren auf dem Buckel noch komödiantische Meisterwerke sind!
Wird aber doch eine Herausforderung eine so einzigartige und Generationprägende enge Freundschaft angemessen darzustellen, nach dem Tod von Hardey hat sein Freund Stanley ja durch den Schock auch die Fähigkeit zu sprechen verloren, bin gespannt ob der Film meinen doch recht hohen Ansprüchen an ein derartiges Projekt standhält.
https://www.youtube.com/watch?v=BHqgHFcmAOc
Habe lange nicht mehr so stark über eine Meldung lachen müssen!
Wir haben es wirklich geschafft, wir sind politisch so verdammt Korrekt, dass eine weiße Figur in einer Fortsetzung jetzt schwarz sein kann!
Einem schwarzen Han Solo Darsteller steht dann ja jetzt auch nichts mehr im Weg, Disney will doch sicher nicht so ignorant sein, wie die pösen Hermine Kritiker ;D
Fondas Al Pacino Tag 3/3
Der letzte Text meines Pacino Tages, den ich neben dem großen Schauspieler selbst auch noch dem MP User und Freund Andy Dufrese widmen muss, der mir diesen Film hier geschenkt hat, wo Filmfans schon seit Jahren warten, dass die Dvd/Bluray zu "Carlitos Way" mal neu aufgelegt wird oder immerhin ab und an im Fernsehen läuft.
Durch die schlechte Vermarktung ist dieser Streifen wohl einer der unbekannteren Filme (außerhalb unserer Filmnerdkreise) mit Pacino, was schon eine kleine Tragödie ist, wo es sich um den letzten WIRKLICH guten Film von Brian De Palma handelt.
Zwar kommt der Streifen für mich noch nicht an seine "The Untouchables" oder "Scarface" ran aber es ist sein letzter Film der eine vergleichbare Qualität besitzt und eine wirklich gute Geschichte erzählt.
10 Jahre nach "Scarface" kommen Pacino und De Palma nicht noch einmal zusammen, um das Selbe wie in den 80ern zu erzählen, nein, mit "Carlitos Way" geht man einen ruhigeren Weg und erzählt über einen Mann der seine kriminelle Vergangenheit hinter sich lassen will, der sich nur zurückziehen will und nicht etwa Gift und Galle spuckend 30 Exilkubaner im Alleingang zusammenschießt.
Carlito wird durch seinen schmierigen Anwalt Kleinfeld viel früher als erwartet aus der Haft in die Freiheit gelassen und will diese neue Chance nun nutzen, um ehrlich zu werden und seine Verbindungen in die Unterwelt hinter sich zu lassen.
Aber wie das Aussteigen aus der Kriminalität in solchen Filmen nun mal ist, gelingt es Carlito nicht und er wird durch sein Umfeld immer wieder zurück in Gangstermachenschaften gezogen, weshalb er plant mit seiner großen Liebe das Land endgültig zu verlassen.
Die Story ist gut erzählt und reiht sich in viele andere Pacino Gangsterstreifen ein (und man muss zugeben, dass das auch seine besten Filme sind) die Kamera und Gesamtinszenierung ist wie immer bei De Palma hervorragend und Al Pacino ist hier sowieso auf dem absoluten Höhepunkt seines Könnens in den 90ern, als er schon Legende war und dann nochmal einen Überfilm nach dem anderen ablieferte.
Dazu Sean Penn der hier eine so abgefuckte Rolle abliefert, wie ich sie ihm gar nicht zugetraut hätte, schauspielerisch wagt er hier wohl am meisten, auch wenn es ihm trotzdem nicht gelingt Al die Show zu stehlen, der hier einfach Omnipräsent ist und als Gangsterlegende in seinem eigenen Nachtclub auch ein Jahr nach "Der Duft der Frauen" noch einmal einen Oscar (oder zumindest eine Nominierung) hätte einheimsen können.
Obwohl man hier einen verdammt starken Film hat, hat der Streifen teils zu viele der üblichen Gangsterfilmstereotypen an Bord und auch die Tracklist des Films zog mich ein bisschen aus der sonst so gebannten Filmatmosphäre.
Aber wirklich schlecht macht "Carlitosy Way" eigentlich nichts und das was man hier in den letzten 20 Minuten für ein unglaubliches Spannungskino geboten bekommt, stellt selbst einen Hitchcock in den Schatten, dass ich mich wieder mal fragte, wieso man dieses Werk nicht ab und an im Fernsehen zeigt?
Richtig starker Streifen und in der Liste meiner liebsten Pacino- und Gangsterfilme, der nach weiteren Sichtungen auch noch Luft nach oben hat, wenn ich vielleicht bis auf 9 Punkte weiter gehe.
Bis dahin ist das der Abschluss für meinen Al Pacino Tag und ich bedanke mich bei Andy für die Dvd zu diesem tollen Film!
Fondas Al Pacino Tag 2/3
Ich kann immer noch nicht ganz fassen, wie unglaublich viel Potential man mit dem Film "Danny Collins" verschwendet hat.
Rein zufällig stieß ich auf diesen recht neuen Streifen und hatte keine Ahnung was mich hier erwarten sollte, aber bei einem Cast mit Christopher Plummer, Annette Bening und DEM Pacino konnte ja eigentlich nichts mehr groß schief gehen.
Die ersten 15 Minuten gehörten dann für mich zum Besten was ich jemals in Filmform gesehen habe. Das war riesiges Lieblingsfilmpotential,was mich von der erste Sekunde an gepackt hat. Vielleicht nicht übermäßig innovativ was uns Regisseur Fogelman hier vorsetzt, aber es hat mich persönlich auf verschiedensten Ebenen erreicht und mich dieses Werk anfangs wirklich lieben lassen:
Da hat man meinen Lieblingsschauspieler doch wirklich in einer Altersrolle als BOB DYLAN Verschnitt!
Diese beiden Überlegenden und Lieblingsmenschen von mir in einer cleveren Kombination ließ mein Herz höher schlagen, wo ich eh schon immer gesagt habe, dass Dylan und Pacino Brüder sein könnten, die nach der Geburt getrennt wurden und sich dann in verschiedenen künstlerischen Bereichen versucht haben, wo sie beide zu den Besten geworden sind.
In den 60ern gab es einen Mann der mit Folksongs zunächst die Friedensbewegungen inspirierte und kurz darauf die Rockmusik komplett revolutionierte, womit er alles nach ihm kommende prägen sollte.
Die Figur ist eindeutig, nur dass es sich in diesem Filmuniversum nicht um den eigenbrötlerischen "Song and Dance Man" handelt, sondern um Danny Collins, der einen ähnlichen Karrierestart wie der junge Dylan hinlegte.
Hier hat man für die 60er Szenen übrigens tolle Albumcover mit dem jungen Pacino erstellt und auch noch einen Darsteller gefunden, der dem jungen Michael Corleone zum Verwechseln ähnlich sieht.
Zeitsprung in unsere heutige Zeit wo Musik kaum noch was mit dem zu tun hatte, worum es in der frühen Dylan Zeit ging. Danny Collins ist ein abgehalfteter Rockstar, verdient noch ordentlich Geld durch den Verkauf vom xten Best of Album und muss alle paar Wochen für ein Rentner Publikum seine alten Hits zum besten geben, die er nicht mehr hören kann.
Al Pacino ist herrlich in dieser Rolle, leicht overactend wie immer aber mit dem nötigen Charme, Charisma, Desillusion und dem Rest von früherer Würde, die eine solche Figur braucht, die nur noch eine schwache Kopie von sich selbst ist.
Danny Collins Leben soll aber bald aus den Fugen geraten, seine (ca. 40 Jahre jüngere) Frau betrügt ihn und sein bester Freund (Plummer) übergibt ihm unerwartet einen alten an ihn gerichteten Brief von John Lennon, kurz bevor dieser erschossen wurde, der nie abgeschickt wurde.
Collins kann nicht mehr schlafen, überdenkt sein Leben und kann nicht fassen, dass er doch tatsächlich persönlich von John Lennon mit einem Brief bedacht wurde.
Pacino spielt diese emotionalen Szenen so groß wie in seinen besten Zeiten und auch der Kitschoverkill "Imagine" ist hier verdammt gut eingesetzt und kein bisschen zu viel!
Der Altrocker will sein Leben nun komplett umkrempeln, verlässt seinen dekadenten Palast und will wieder Musik wie in den alten Zeiten schreiben, als er es schaffte sogar einen John Lennon zu bewegen.
Und nach diesen genialen ersten 15 Minuten die man nun zu einem starken Selbstfindungstripp hätte werden lassen können, fällt der Film so dermaßen auf die Fresse, wie ich es selten erlebt habe.
Es gibt ja kaum was so schlimmes wie "verschwendetes Potential" und bei diesem Anfang ist "Danny Collins" ein Paradebeispiel dafür, wie man Potential mit ALLEM was geht, gegen die Wand fährt.
Was sich in der restlichen Laufzeit bietet, ist eine einzige lächerliche Farce, dass sogar meine 6 Punkte trotz starkem Anfang noch übertrieben sind.
Ein bisschen klischeehafte Romcom hier mit peinlichen, aufgesetzten Dialogen durch die sich Bening und Pacino quälen müssen und dazu noch eine ekelhaft inszenierte Familienversöhnungsgeschichte, wenn Collins seinen Sohn aufsucht, den er nie zuvor im Leben besucht hat. Jetzt will sich der Exrocker um seine Familie kümmern, die dieses arrogante Arschloch (die anfänglichen Eigenheiten der Collins Figur werden immer mehr zu egoistischen, hassenswerten Eigenschaften) zwar zu Recht hasst, aber da der Mann nun mal Kohle ohne Ende hat, erkauft er sich einfach die Liebe seiner Familie, die man mit ein paar Toys R us Geschenken für die Enekeltochter auch schnell überzeugt hat.
Die Rückbesinnung auf die frühen musikalischen Wurzeln, die man von Danny nach der Lennon-Brief Szene erwartet hat? Gibts irgendwo am Rande, wenn er einen Song schreibt, der genau wie "Imagine" klingt, den er aber später nicht auf Konzerten vorstellen will.
Man schmeißt die Ausgangslage eines Selbstfindungstripp und Erinnerung an frühere Zeiten für eine ekelhafte Hollywood Drama-Schmonzette raus, die an Kitsch und Unglaubwürdigkeit kaum zu überbieten ist, am Ende will man durch offene Enden der Geschichten, wohl noch ein bisschen gegen die ganzen "Heile Welt-Klischees" ankämpfen, aber dafür ist es zu spät, der Film hat sich selbst zerstört und ist eine Schande, wenn man bedenkt was hier möglich gewesen wäre.
Der Reeves zieht das Ding (wie jeden seiner Filme) zwar ziemlich runter aber der Pacino reißt hier eine SOOO geile, übertriebene Performance raus, dass man den mal gesehen haben sollte ;)
Hab mir den Clip jetzt nicht angesehen aber ich hab selten erlebt, dass man einen Film durch einen solchen Trailerüberschuss in den letzten WOchen schon im Vorhinein so langweilig machen kann.
Bei Filmen auf die ich mich wirklich freue, schaue ich eh keine Trailer, aber wenn man sich das bisher veröffentlichte Material zu dem BvS ansieht, weiß ich nicht, was einem der Film selbst noch bringen soll.
Alle neuen Charaktere wie Luthor oder WOnderwoman werden schon vorab eingeführt und gezeigt und der Kampf von Batman gegen SUperman ist eh irrelevant, wo man einfach schon raushaut, dass sich am Ende alle gegen Doomsday verbünden...
Abgesehen davon, was soll eigentlich der Quatsch in einem Film so viele Figuren auf einmal einzuführen und dabei direkt DEN Doomsday rauszuhauen?
Weiß nicht wie es den DC Fans damit geht, aber das Projekt ist durch die übertriebene Vermaktung schon jetzt für mich nichtig geworden und ich bekomme den Eindruck, dass man sich so sehr bemüht Marvel endlich Konkurrenz zu machen, dass man mega auf die Schnauze fallen wird, wenn man den zweiten(!!!) Film des DC Universe sofort komplett überlädt.
Schade drum, mit richtiger Herangehensweise hätte man gute Filme raushauen können, um die Figuren bis zu einem "Justice League" aufzubauen der dann einen Gegenentwurf zum kunterbunten AVengers hätte liefern können.
Mal sehen, was noch kommt aber die Erwartungen sinken immer weiter.
Fondas Al Pacino Tag 1/3
Vor ein par Monaten schrieb ich hier auf der Seite einen ziemlich euphorischen Text, wie sehr ich Al Pacino als Schauspieler verehre und dass ich mich unglaublich darauf freue, diesen Mann im Theater am Broadway sehen zu dürfen.
Jetzt ist es schon zwei Wochen her, dass ich diesen Mann live gesehen habe, aber da ich immer noch in einem so gewaltigen Pacino-Fan Modus bin, wollte ich ihm heute mal ein paar mehr Texte widmen.
Al Pacino ist zurzeit im Stück "China Doll" am Broadway zu sehen und liefert dort mit 75 Jahren immer noch intensives Schauspiel ab, auch wenn sein Stück von Kritikern komplett auseinandergenommen wurde.
Und obwohl mir arrogante Kritiker öfters total egal sind, fiel mir im Theater auf, dass sie eigentlich Recht haben.
Dieses Stück war objektiv gesehen, das schwächste Theater, was ich bisher erlebt habe und reiner Selbstzweck, damit Pacino nochmal sein "Muhaa" raushauen konnte.
Bis heute habe ich keine Ahnung, worum es eigentlich in diesem Stück ging, die Geschichte lief auf nichts hinaus und Pacino läuft zwei Stunden als exzentrischer Milliardär in seinem Zimmer auf und ab, der sich am Telefon mit Geschäftskonkurrenten anlegt.
Aber spielte das eine Rolle? Kein bisschen!
Irgendwer auf Moviepilot hat mal treffend festgestellt, das es sogar interessant wäre, wenn Martin Scorsese irgendwann das Telefonbuch verfilmen würde und so bleibt es auch für mich noch eine kleine Offenbarung, wenn man Al Pacino in einem Stück spielt, wo es um nichts geht.
Nur wenige Meter vor einem auf der Bühne steht er und man sieht, wie sehr diese Legende in seiner Arbeit aufgeht und noch genau so ein Charisma wie zu seinen besten Zeiten hat.
Ein ganz großer, erfüllender Abend für mich, von dem ich nicht gedacht hätte, dass dieser noch getoppt werden könnte.
Als wir das Theater später verließen, war vor dem Vordereingang ein riesiger Menschenauflauf und ich konnte nicht fassen, dass Pacino nun (von zwei Securitys geschützt) inmitten von Dutzenden Fans stand und Autogramme verteilte.
Ihr könnt mir glauben, dass es ein harter Kampf war, sich durch radikale Autogrammjäger nach vorne zu kämpfen, um eine Unterschrift auf mein Poster der Corleone Familie zu bekommen. Als Pacino dann mit meinem Vordermann noch ein Selfie machte und sich schon umgedreht hatte, um zu seinem Auto zu gehen, rief ich noch mit aller Kraft hinterher, dass ich extra aus Deutschland gekommen sei, nur um ein Foto mit Mr. Pacino zu machen.
Was dann passierte, ist bei mir nicht mehr ganz klar abgespeichert, Pacino hörte mich, drehte sich um, wir machten ein gemeinsames Foto und ehe ich wusste, was grade genau passierte, klopfte mir diese Legende auf die Schulter und verschwand nach 15 Minuten Fanservice nach der Arbeit endgültig in seinem Wagen und fuhr davon.
Eine Freudenträne konnte ich mir da nicht mehr zurückhalten und ich musste auch lange Zeit immer wieder realisieren, dass ich grade wirklich ein gemeinsames Foto mit meinem Lieblingsschauspieler aufgenommen hatte und kann es wohl auch erst wirklich fassen, wenn der bestellte Ausdruck davon an meiner Zimmerwand hängt.
Ein unglaublicher Abend für mich, auch wenn ich es nicht für möglich gehalten hätte, ist Al Pacino in meiner Gunst noch weiter gestiegen!
(Leichte Spoilerelemente enthalten, wer komplett unvoreingenommen ins Kino will, sollte besser nicht weiterlesen.)
31. Dezember 2015;
das Jahr ging mit schnellen Schritten seinem unvermeidlichen Ende entgegen und ich befand mich mit einem engen Freund in New York City, wo wir den längsten Abend des Jahres gegen 6 Uhr im Kino anfingen.
Der neuste Tarantino wurde ja vorab schon in 70mm Format in einigen ausgewählten Kinos der USA gezeigt, weshalb wir die Gelegenheit hier nicht verpassen wollten und so welche der ersten waren, die Tarantinos 8ten Film erleben durften.
Dieser Abend sollte zu einem der größten Kinoerlebnisse meines jungen Lebens werden und "The Hateful Eight" zum Lieblingsfilm des Jahres 2015, was mich ehrlicherweise bei einer 6-7 Punkten Erwartungshaltung ziemlich überrascht hat.
Ich mag Tarantino, er zählt zu meinen Lieblingsregisseuren hat mich durch "Kill Bill" "Django" und "Pulp Fiction" umgehauen und hat mit "Reservoir Dogs" wohl eines der eindrucksvollsten Regiedebutes aller Zeiten abgeliefert.
Aber der Mann kann auch langweilen, wenn er will, kann einen schlechten Film machen indem NICHTS erzählt wird, indem er sich im Grunde nur selbst kopiert und zitiert und wird dafür von Fanboys jedes Mal gefeiert, als hätte er einen neuen "Pulp Fiction" abgeliefert.
"Jackie Brown" oder "Death Proof" können davon ein Lied singen und sein 2009er Basterd Film ist wohl DER Streifen in der Filmgeschichte welcher am meisten Potential verschwendet hat.
Was ich vor dem Kinobesuch zu "Hatefull Eight" las/sah ließ mich an eine dreistündige Selbstbeweihreucherung sondergleichen glauben. 8 Typen in ner Hütte, viel tarantinosches rumgefucke mit endlosen Dialogen ohne dass das ganze auf irgendwas hinausläuft, während sich der Regisseur selbst bis zum geht nicht mehr selbst feiert.
Ein bisschen recht hatte ich mit meinen Erwartungen hier wohl auch, aber wie diese Geschichte hier erzählt wird, das hat meine Erwartungen dann doch gesprengt!
Tarantino ist hier voll bei der Sache bietet uns ein Essenzwerk seines bisherigen Schaffens und zeigt sein Können im vollen Ausmaße.
Keine verschenkten Ideen wie in "Inglorious Basterds", keine nicht vorhandene Story mit verschenkten Darstellern wie in "Jackie Brown" und kein unfokussierter Möchtegerntrash wie in "Death Proof".
Bei "Hatefull Eight" zieht Tarantino alle Fäden genau richtig zum perfekten Kammerspiel zusammen, indem seine Geschichte am Ende stimmig als Meisterwerk herauskommt.
Eine Winterlandschaft irgendwo in den USA, eisiger Wind, meterhohe Schneeschichten, man kann den anrückenden Blizzard förmlich spüren, wenn die Kamera diese Naturgewallt zu den intensiven Tönen von Ennio Morricones neuestem Score festhält.
Irgendwo in dieser Eiswüste bahnt sich eine Kutsche ihren Weg durch den Schnee und hält bei einem zugeschneiten Jesuskreuz vor einem unserer Protagonisten.
Samuel L. Jackson in seiner größten Motherfuckerrolle, als Pfeife rauchender Kopfgeldjäger auf einem Leichenberg.
In der Kutsche Kurt Russel, ebenfalls Kopfgeldjäger mit seiner Beute Jennifer Jason Leigh.
Jackson wird nach anfänglichen Diskussionen mitgenommen, später steigt ein weiterer der später als Hatefuls bekannten Truppe in die Kutsche zu, Walton Goggins der sich als Chris Mannix und neuer Sheriff ihres Zielortes Red Rock ausgibt.
Die erste halbe Stunde ist vielleicht das einzige was ich an diesem Film kritisieren kann.
Tarantino hört sich/seine Darsteller ja verdammt gerne reden viele Dialoge, möglichst lang und nicht unbedingt handlungsförderlich, einfach um zu zeigen, dass er ein cooler Kerl ist, der sich nicht scheut das Wort "fuck" ganz oft zu verwenden.
Hier fallen diese Wortgefechte besonders auf, wenn sich vier Typen im Schnee gegenseitigen abchecken, während sich eigentlich in einem Höllentempo vor dem anrückenden Blizzard fliehen müssten.
Aber die Kulisse in tiefster Kälte, die Präsens der Schauspieler und die Morricone Untermalung (was ist dieser Mann auch heute noch für ein verdammtes Genie!) trösten über Ungereimtheiten hinweg und man genießt es trotzdem diese Charaktere hier kennen zu lernen.
Aufgrund des Schneesturms macht die Truppe später an Minis Kurzwarenladen halt wo sich der Rest des Casts aufhält, wenn dann der eigentliche Film losgeht.
Irgendwer der anwesenden ist nicht der für den er sich ausgibt und will an dir Beute von von Kurt Russel ran.
Hier werden zwischen den Beteiligten brüchige Allianzen geschmiedet, zwischen ehemaligen Kriegsteilnehmern kommt unterdrückter Rassismus hoch und vieles in der kleinen Hütte scheint nicht ganz ins Bild zu passen.
Die erste Hälfte des Films wird mit einer unfassbaren Erzählung beendet, untermalt von einer ganz eigenen Version von "Silent Night" wird der Zuschauer danach traumatisiert in die Intermission gelassen.
Schon hier ist klar, der Film kann was, baut lange seine Ereignisse auf und das was man grade gesehen hat, war nur ein Vorspiel, was auf die Ruhe nach dem Sturm folgen wird.
Wenn die zweite Hälfte dann beginnt, gibt es kein Halten mehr, hier werden alle Register gezogen, die Schauspieler gehen komplett in ihren Rollen auf, die Dialoge sind pointiert und treffen alle ins Schwarze, die Gewalt erreicht einen ganz neuen Messwert und stellt einen "Django" und "Kill Bill" in den Schatten.
In dieser kleinen Hütte mit den 8 Hatefuls wurde nicht nur ein doppeltes Spiel getrieben, hier steckt viel mehr hinter als man vermutet, was bei der Auflösung zu etlichen intensiven Plottwists zusammenläuft und von L. Jackson in einer genialen Sherlock Holmes Manier ins rechte Licht gerückt wird.
Der Film nähert sich dem Ende, alles macht plötzlich Sinn, ein unfassbares Blutbad im Schnee, ein Brief von Abraham Lincoln und zwei sterbende Männer, die zu so etwas wie Freunden geworden sind.
Alle sind tot, auf brutalste Weise umgekommen und der Marsch "There wont be many coming Home" ertönt. Der Abspann beginnt und ich muss eine Träne verdrücken, wenn ich mir das grade gesehene noch einmal klar mache!
Das Jahr 2015 hatte für mich nicht die ganz großen Filme geliefert, der lang erwartete Star Wars blieb hinter meinen Erwartungen zurück, viel vergessenswertes war ins Kino gekommen, Spielberg bewies erneut wie alt er geworden war, ich hatte den neuen Woody Allen verpasst, weder Wes Anderson, die Coens oder Scorsese brachten was neues ins Kino und nur "Mad Max" und "Inside Out" sollten mir als innovativ, geniale Streifen in Erinnerung bleiben, doch Tarantino hat hier sprichwörtlich kurz vor 12 das Jahr mit einem neuen Meisterwerk gerettet!
Der erste Weihnachtstag geht zu Ende und wie ich hier den Tag ausklingen lasse, will ich daran interessierten Moviepiloten nicht vorenthalten, wie Bob Dylan mit seiner unverwechselbaren Dylanstimme "Twas The Night Before Christmas" vorträgt,
https://www.brainpickings.org/2015/12/23/bob-dylan-reads-twas-the-night-before-christmas/
Während der Konsum und Kitsch zu Weihnachten die meisten Leute völlig zu Recht nervt, muss ich mich immer wieder wundern, dass ich zur Weihnachtszeit doch immer wieder ganz Kind werde und dieses Fest grade in diesem Jahr aufrichtig genieße. Deshalb möchte ich einfach allen die das hier lesen von Herzen ein frohes Weihnachtsfest wünschen und hoffe, dass ihr einen schönen Abend im Kreis von geliebten Menschen habt!
Und dieser Film "Ist das Leben nicht schön?"?
Einer der humanistischten Streifen die ich kenne übers Miteinander, der mich mit seinem solidarischem, herzerwärmenden Ende, immer zutiefst rührt und mir auch nach der vierten Sichtung doch ein paar Tränen in die Augen steigen lässt.
https://www.youtube.com/watch?v=CaI00okIa8w&spfreload=10
Bezeichnend für das paranoide Amerika, das dieser Film einst als kommunistisches Machwerk verschrien wurde, heute völlig zu Recht ein Klassiker, der immer funktionieren wird und mit seiner zutiefst menschlichen Botschaft niemals seine Wirkung verliert.
Frohes Fest an alle!