samploo - Kommentare
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Alle Kommentare von samploo
Ein sehr seltsames Filmchen aus deutschen Landen, welches mit einem skurrilen Setting, Charakteren und einer ebenso ominösen Story (?) aufwartet.
Erstmal muss man ja die Macher des Films loben, einen derart kruden Film in Deutschland zu produzieren und zu veröffentlichen. So etwas bekommt man nicht mehr oft serviert und wenn, dann meist nur noch alle paar Jahre, was schade ist.
Zum Film selbst:
Ich würde ihn gerne besser bewerten, jedoch war es bei mir der Fall, dass zwar alles schön kurios und ungewöhnlich ist, jedoch gibt es für mich keinen richtigen Aufhänger bzw. Knackpunkt. Nachdem man eine Weile lang fasziniert auf den Fernseher starrt und das Gesehene versucht nachzuvollziehen, gewöhnt man sich allmählich an das Eigentümliche des Films (z.B. ist der Schauspieler des achtjährigen Klaus' eigentlich ein Jahr älter [und somit ca. Anfang 30] als die Darstellerin seiner Mutter), was gut ist, sofern man sich darauf einlassen kann, aber ab einem gewissen Punkt hat der Film nichts Neues bzw. Interessantes mehr gebracht. Was möchte man mir sagen, kommt noch eine Message? Ich habe jetzt ein paar Tage über den Film nachgedacht, was ja auch schon nicht jeder Film schafft, aber gleichzeitig konnte sich mir kein tieferer Grundgedanke erschließen.
Vater, Mutter, Kind, die in ihrem ganz persönlichen Kosmos leben, bekommen Besuch und versuchen auf ihre Art die Situation auszunutzen und ihr kleines, dunkles Utopia unter der Erde langsam zu erweitern, was zum Scheitern verurteilt ist. Düsterer Mix aus Komödie, Drama, Mystery und vielleicht ein bisschen Horror. Von mir leider nur 6.5, aber trotzdem gerne mehr davon.
Der auf dem gleichnamigen Roman basierende Film "The Girl with All the Gifts" greift ähnlich wie der Playstation-Hit "The Last of Us" das Konzept eines in der Realität bestehenden parasitären Pilzinfektes auf und arbeitet dies auf eine interessante, spannende und sehr unterhaltsame Art und Weise aus.
Marginale Spoiler voraus, die das Sehvergnügen aber nicht wirklich trüben sollten.
„Ophiocordyceps unilateralis“ heißt die Pilzart, welche zur Inspiration diente. Findet sich häufig in Südamerika oder eben in tropischen wie subtropischen Wäldern wieder. Opfer dieses Parasiten stellen Ameisen dar. Dabei wird die Ameise von einem Parasit befallen, welcher nach und nach komplett die Kontrolle übernimmt und die Ameise an einen Ort lenkt, der den Lebensbedingungen des Pilzes entspricht, wo sich die Ameise dann festbeißt und stirbt. Unterdessen infiziert die Ameise evtl. weitere Insekten der Kolonie.
Es wurden wohl schon mehrere Millionen Jahre alte „Friedhöfe“ von infizierten Ameisen gefunden. Diese „Berge von infizierten Ameisen“ bilden irgendwann ein großes „Gewächs“ des Pilzes, welcher wiederum neue Fruchtkörper und Sporen bildet und dadurch versucht so viele Wirte, wie möglich zu finden.
Dieses Konzept wurde für den Roman von M. R. Carey bzw. dem Film von Colm McCarthy verwendet und auf die Menschheit übertragen.
Die erste halbe Stunde, welche im Prinzip als Prolog gesehen werden kann, ist unglaublich intensiv und manchmal bleibt die Kinnlade auch erstmal unten stehen. Es wird von Beginn an deutlich, dass die Geschichte hauptsächlich aus der Sicht des kleinen Mädchens Melanie erzählt wird. Diese ist, neben einigen anderen Kindern, zu Forschungszwecken in einer Einrichtung eingesperrt, da sie, wie alle anderen Kinder auch, infiziert ist.
An dieser Stelle hat mir der Gedanke gefallen, dass der Parasit sich auch verändert, mutiert und es auf Dauer offenbar andere Formen gibt, wie eben hier in Verkörperung der infizierten Kinder, die noch zu einem gewissen Grad Kontrolle über ihre Handlungen haben und zuweilen wie normale Menschen wirken.
Während die Gruppe, die man im Film verfolgt – zwei Soldaten (u.a. Paddy Considine), eine Forscherin (Glenn Close), die Lehrerin der Kinder (Gemma Arterton) und die kleine infizierte Melanie (Sennia Nanua), durch das von der Natur zurückgewonnene und einhergehend sehr atmosphärische London begleitet, erlebt man zuweilen sehr intensive Szenen, die nicht durch Gore oder dergleichen zu beeindrucken wissen, sondern viel mehr schafft es das ganze Setting derart zu überzeugen, sodass das Gesehene einfach so spannend und tiefgreifend auf den Zuschauer wirkt, da man bereits mit den gut ausgearbeiteten Charakteren mitfiebert.
Dass man mit mehreren Charakteren mitfiebert ist hier nicht selbstverständlich, da alle unterschiedliche Auffassungen bzw. Moralvorstellungen haben (Soldaten, Forscher, Lehrerin, Kind) aber man kann jede Entscheidung irgendwie nachvollziehen und akzeptieren, was meiner Meinung nach von guter Charakterzeichnung zeugt. Sogar der vermeintliche Bösewicht innerhalb der Gruppe hat gewisse Standpunkte, die nachzuvollziehen (Überlebensinstinkt, Erhaltung der Menschheit) sind.
Im letzten Drittel lässt der Film storytechnisch leider etwas nach und man könnte einige Handlungen in Frage stellen, aber gen Ende war's doch ganz gut und und man hat hier einen mehr als ordentlichen neuen Beitrag zum Zombiefilm bzw. Infizierten-Film... ihr wisst schon, wo die einen vermoddern und einen essen wollen und manchmal auch etwas auf Zack sind (28 Days later) – die Art von Filme.
Ich möchte aber nochmals betonen, dass man den Film vermutlich noch mehr genießen kann, wenn man das PS3 bzw. PS4 Spiel „The Last of Us“ gespielt hat, da der Film quasi wie ein Beitrag aus diesem Spieluniversum stammen könnte.
PS: Hier ein drei minütiger Clip zu dem Parasiten und infizierten Ameisen https://www.youtube.com/watch?v=XuKjBIBBAL8
Was ich über den Film wusste, war lediglich "Single-Dasein ist verboten, Partner werden zugeteilt"... oder so. Ich wusste nicht, ob mich etwas futuristisches, dystopisches oder sonst etwas erwartet. Möchte an dieser Stelle jetzt aber nicht nochmal auf den Plot an sich eingehen, das wurde hier schon zur Genüge getan.
Marginale Spoiler voraus, sollten das Filmvergnügen nicht trüben.
Persönlich würde ich nicht sagen, dass der Film eine dystopische Zukunftsvision aufzeigt, sondern eher eine Art dystopisches Paralleluniversum bzw. es wird einem einfach ein Märchen erzählt.
Jemand (Stuforcedyou) schrieb hier mal schlicht und simpel "Tinder, der Film.". Da musste ich schon etwas schmunzeln, da es ja irgendwie schon zutrifft. Kleinste Gemeinsamkeiten bilden den Grundstein einer Beziehung - der Rest ist egal. Falls es doch noch Ärger im Paradies gibt, bekommt man eben noch ein Kind zugeteilt, das wird schon!
Nachdem ich mich nach etwas Eingewöhnungszeit mit dem Konzept anfreunden konnte, war der Film wirklich unterhaltsam, wunderbar skurril (die Theater-Szenen "Mann isst allein" & z.B. "Frau geht allein spazieren"), interessant und zuweilen auch sehr witzig (wenn, sich ein vermeintliches Pärchen über die Schreie einer sterbenden Frau beschwert, da man ja schließlich Ruhe und Frieden braucht).
Weiterhin scheint es in dieser Welt beinahe kein Schamgefühl zu geben. Man spricht fast alles aus, was einem in den Sinn kommt. Banale Gedankengänge werden ausgeführt und das wird auch noch interessiert zur Kenntnis genommen.
Colin Farrell spielt dabei wunderbar seinen Part des Mannes, der auf der Suche nach einem (Gemeinsamkeits-)Match mit einer anderen Frau ist. Was ich jedoch nicht abschütteln konnte, war der Gedanke, dass man doch versuchen kann vor diesem System zu fliehen, dem ganzen den Rücken zu kehren und zu sagen: "Fickt euch, doch! Ich werd doch kein Tier, nur weil ich in x Tagen keinen Partner gefunden habe!".
Umso enttäuschender war für mich die zweite Hälfte bzw. das letzte Drittel des Films. Da hat sich der Protagonist mal auf die andere Seite schlagen können, aber hier ist alles ebenso abstrus und leider zieht es sich hier auch zu sehr in die Länge. Von einem seltsamen Konstrukt aus fraglichen Regeln gerät er einfach in das Nächste, welches sich zum vorherigen zwar unterscheidet, aber dafür nicht unbedingt "normaler" erscheint.
Zwar sehen die Aufnahmen, v.a. im Wald, allesamt wirklich gut aus, aber das rettet nicht über die Längen hinweg, wenngleich es noch ein paar amüsante Szenen zu sehen gibt (Code-Sprache).
Ferner hat sich mir der Sinn hinter einigen Handlungssträngen einfach nicht mehr erschließen können. Wieso handelt die Anführerin der Rebellen, so wie sie es tut? Wenn man schon rebelliert, dann muss man doch nicht trotzdem ein absoluter Einzelgänger sein, aber hier bekommt vielleicht der eingangs erwähnte Begriff Paralleluniversum wieder eine Bedeutung, denn die Menschen scheinen hier einfach ein völlig anderes Verständnis von ihrem bzw. dem Leben zu haben, sodass sich gewisse Dinge einfach gar nicht erst hinterfragt werden. Rationales Denken, wie wir es kennen, scheint es in der Form nicht zu geben. Ach, ich weiß es auch nicht...
Schlussendlich fand ich den Film zu 60% wirklich gut, aber danach sackte er zu sehr ab. Auch eine Rachel Weisz konnte da nicht mehr helfen, auch wenn der überraschend prominent besetzte Cast insgesamt wirklich gut war.
SPOILER voraus; nur lesen, wenn gesehen:
Das Ende, sprich die letzte Szene, fand ich insofern gut, da es sich prinzipiell um die gleiche Szene mit dem Pärchen zwischen Hotelmanagerin und Sänger (?) handelete, als der Mann entscheiden musste, ob er sich oder seine Frau erschießen würde.
Die finale Szene lehnt sich insofern an der erwähnten an, dass er beim Erblinden quasi sich selbst opfert (außerdem hätten dann beide wieder einen Match durch die Blindheit) und falls er sich entscheiden sollte, die Blindheit vorzutäuschen, würde er seine Partnerin belügen, um sein eigenes Wohl an erster Stelle zu setzen (erschießen).
Ich fand diesen spanischen Beitrag zum Knastgenre recht gut.
Die Story, von welcher ich im Voraus nur sehr wenig wusste, ist eigentlich recht interessant. Ein vermeintlicher Schließer, Juan Oliver, muss sich notwendigerweise als Insasse tarnen und gerät dabei mitten ins Zentrum des Aufstands. Ganz nebenher muss der Zuschauer seine Sympathien irgendwann neu ordnen, da sich das Geschehen fast ausschließlich um den tragischen Fall des Juan handelt und ebenjener sich im Laufe des Films in einem Wechselbad zwischen Gut und Böse wiederfindet.
Obgleich einige Handlungen des Hauptcharakters vielleicht noch nachvollziehbar sind, so hat man, meiner Meinung nach, mit dem letzten Viertel oder Drittel den Bogen etwas überspannt und wollte zu viel. Zwar reißt das Gesehene noch mit, wirkt aber nicht mehr zu 100% glaubwürdig bzw. man identifiziert sich plötzlich nicht mehr gänzlich mit dem Protagonisten (wobei ich nicht bestreiten möchte, dass es anderen Zuschauern evtl. anders erging).
Hervorzuheben waren für mich insbesondere die Charaktere, welche fast allesamt ein gewisses Profil vorzuweisen haben und nicht nur namentlich erwähnt werden und manchmal durchs Bild laufen. Einige Nebencharaktere haben das gewisse Etwas und gehen nicht einfach in der Menge unter, sei es der ein oder andere Wärter bzw. "Schließer" oder eben die Gefangenen (z.B. Apache).
Insgesamt ein guter und spannender Genrebeitrag, den ich mir gern nochmal ansehen kann - dann jedoch vermutlich im O-Ton, denn die Synchro war zuweilen nicht durchgängig überzeugend, ging aber auch schon schlechter, weshalb ich das nun nicht als echten Kritikpunkt ggü. der guten Schauspielleistung werten wollte, welche durchweg gut war.
Überraschend mehr als in Ordnung.
"Unter dem Sand" ist einer dieser (Anti-)Kriegsfilme, die eigentlich unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg spielen, es für die Pro- bzw. Antagonisten jedoch noch längst nicht vorbei ist.
Apropos Antagonisten: Das ist direkt ein guter Punkt des Films - man zeigt nicht dauerhaft mit dem Finger auf die bösen Jungs (die vermeintlichen Nazis), damit auch ein klares Feindbild entsteht, sondern man hat es hier sehr neutral gehalten, wenngleich es im Film auch Rollen gibt, die in den jungen, unerfahrenen deutschen Soldaten schlichtweg böse Nazis sehen.
Gleichzeitig wird aber auch gut herausgearbeitet, dass eben diese Ansicht hier fehl am Platz ist, wie es auch Sgt. Carl Rasmussen (Roland Møller) feststellen muss, während er einen kleinen Trupp junger deutscher Soldaten (ausschließlich von dt. Darstellern gespielt) an Dänemarks Stränden Minen entschärfen lässt.
Der Film ist nicht laut, spektakulär oder sonderlich überraschend. Man hat es eben schonmal gesehen, wie sich eine Person, z.B. in Form eines Wärters, mit den Gefangenen anfreundet bzw. eine Bindung mit ebenjenen eingeht und dies wiederum anderen nicht passt.
Ist das nun schlimm? Ich würde sagen nein, denn der Wahrheitsgehalt dieser Geschichte lässt ein gewisses Unbehagen zurück. Weil die deutsche Wehrmacht damals dachte die dänische Westküste sei ein wahrscheinliches Invasionsgebiet für die Alliierten, wurden die Strände mit ~2 Millionen Minen „bestückt“. Ausbaden durften das die vermutlich kurz vor Kriegsende eingezogenen deutschen Soldaten, welche bekanntlich hauptsächlich aus Jugendlichen oder gar Kindern bestanden.
Auch wenn der Film ungemein ruhig ist und sich langsam aufbaut, entwickelt sich eine interessante Atmosphäre, was den guten Darstellern zu verdanken ist. Da wäre der oben erwähnte Carl Rasmussen, welcher zu Beginn noch viel Hass und Wut in sich trägt und sich nicht sträubt dies seinen Gefangenen in Form von bspw. Demütigungen zu zeigen.
Dann sind da die deustchen Soldaten, welche schätzungsweise zwischen 14 und maximal 18 Jahren alt sind. Es wird nicht allen ca. zehn Soldaten ein Profil verpasst, dafür würde die Zeit nicht reichen, aber was man vertiefen kann, hat man gut gemacht und die zunehmend freundlichere Beziehung zwischen Rasmussen und Gefangenen ist stimmig und nachvollziehbar, v.a. zum Soldaten Sebastian, gespielt von Louis Hofmann (wird auch im Nachfogler zu „Lammbock“ zu sehen sein).
Nicht unerwähnt bleiben soll der Darsteller des Lt. Ebbe Jensen – gespielt von Mikkel Boe Følsgaard. Dieser stellt den Vorgesetzten von Rasmussen dar und somit quasi den Antagonist und was soll man sagen? Ich habe ihn spontan gehasst – also hat er seinen (zugegeben kleinen) Job wohl recht ordentlich gemacht.
Aus technischer Sicht gibt es nichts zu bemängeln. Es gibt einige schöne Aufnahmen und wiederum andere, die gleichermaßen gruselig und beeindruckend anzusehen sind. Als Beispiel sei hier die Strandfußballszene, umzingelt vom Minenfeld, während alle Spaß haben, erwähnt.
Sicherlich: einige Handlungsstränge waren etwas vorhersehbar bzw. wenig überraschend, aber es handelt sich dennoch um einen wirklich sehenswerten, handwerklich gut umgesetzten Film, der von einem Stück (Nach-)Kriegsgeschichte erzählt, von welchem man noch nicht viel gehört hat.
Minimale Spoiler voraus, nicht wirklich bedenklich.
Ein Thriller aus Deutschland. Hm. Da kommt schon erste Skepsis auf, denn deutsche Produktionen stehen bei mir erstmal unter keinem guten Stern. Klar gibt es genug Ausnahmen, aber ich weiß selbst nicht so genau, weshalb mir deutsche Produktionen so missfallen. Nunja.
Bei dem Thriller "Tattoo" merkt man bereits während der ersten zwanzig Minuten, was das Vorbild dieses vermeintlichen "Serienkiller-Films" ist - nämlich David Fincher's genialer und unerreichter "Sieben", wie es hier bereits einige Leute angemerkt haben. Das sollte allerdings jedem, der etwas Film-affin ist auffallen.
Im Vergleich zum US-Vorbild muss man allerdings sagen, dass „Tattoo“ weitaus trister daherkommt. Schrader, der Hauptcharakter, gespielt von August Diehl, ist eigentlich gar nicht der Typ für einen Polizisten. Durch den verbitterten und alteingesessenen Minks (Christian Redl) gerät er in die Mordkommission und von da an gibt es wohl kein Entkommen mehr aus diesem Strudel aus Gewalt und Mord. Die beiden unterscheiden sich in ihren Charakterzügen jedoch maßgeblich von den US-Pendants Brad Pitt und Morgan Freeman. Hier gibt es nur Tristesse und offenbar kein Licht am Ende des Tunnels, während die Welt von „Sieben“ nicht vollends negativ zu sein scheint.
Schauspielerisch fand ich persönlich Christian Redl als taffen „Du-hast-mir-gar-nichts-zu-sagen-Bullen“ am besten. Er scheint sehr verschlossen, extrem verbittert aber immer mit einem Ziel vor Augen, während sich nur erahnen lässt, was da noch in ihm schlummert.
August Diehl, welchen ich sonst nur in Tarantino's „Inglourious Basterds“ gesehen habe, fand ich in Ordnung, aber letztlich empfand ich ihn nicht als Identifikationsfigur geeignet, was sich auch durch einige wenige Handlungen des Charakters ergibt (Stichwort: Molotow-Cocktails - absolut übertrieben).
Damit einhergehend fanden sich auch ein paar Plotholes, welche mir eher die Stirn runzeln ließen (Bsp.: Schrader scheint gen Ende auf einmal komplett das Sagen zu haben, obwohl er eigentlich noch ein „Rookie“ ist bzw. gerade erst von der Akademie kommt).
Was mich überraschte waren die teilweise sehr grotesken und brutalen Szenen. Ich muss zugeben, dass ich das bei einer dt. Produktion so nicht erwartet hatte. Das passte gut zum dunklen Ton des Films.
Während man sich dem Ende des Films näherte, bemerkte man, wie das Konstrukt anfing zu wackeln. Vieles wirkte einfach zu weit hergeholt, nicht ganz durchdacht und am Ende nicht mehr glaubwürdig, was auch durch Wendungen herbeigeführt wurde, die einfach viel zu plötzlich daherkamen (Stichwort: Päckchen; sehr stark von „Sieben“ abgeguckt!). Dadurch konnte ich leider auch nicht mehr wirklich mitfiebern.
Am Ende bleibt eine interessante Idee, welche im letzten Drittel etwas schwächelt und sich einmal zu viel bei Fincher's „Sieben“ bedient hat. Angucken kann man sich diesen Thriller aus dem Heimatland aber sicherlich mal.
Sooo... was haben wir hier? Zunächst muss ich erstmal sagen, dass ich den Film gänzlich ohne Vorwissen gesehen habe. Nichteinmal die Plot-Angabe war mir bekannt, was man bei diesem Film auch wirklich nicht anders halten sollte.
Ich möchte jetzt gar keine persönlichen Theorien bzw. Interpretationen zum Besten geben, denn das wurde in weiteren Kommentaren (inkl. Spoiler) auf Moviepilot und sonst wo im Netz bereits reichlich getan.
Was mir beim Schauen des Films auffiel war zunächst eine nicht minder-große Ähnlichkeit zu dem spanischen Indie-Film „Timecrimes“ von Nacho Vigalondo, welchen ich mir immer wieder gerne ansehe. Mit diesem Film im Hinterkopf waren für mich viele, wie ich zunächst dachte, Storyelemente vorhersehbar und so blieben Überraschungen zunächst (!) aus.
An einem bestimmten Punkt im Film kam dann aber doch der Moment die eigenen bisherigen Theorien in Frage zu stellen, man ins Stocken und Grübeln gerät und es nochmal unerwartet interessant wird (nicht, dass es vorher langweilig war), was mich zum nächsten, für mich sehr erfreulichen, Punkt führt:
Manchmal gibt es diese Art Filme, bei denen der Spaß erst nach dem Film anfängt (weitere Beispiele: „Walhalla Rising“, „Memento“ oder o.g. „Timecrimes“), wenn es im Kopf anfängt ordentlich zu rattern und man noch länger vom Film verfolgt wird. Man weiß natürlich nie genau, was der Drehbuchautor/Regisseur sich bei dem Ganzen gedacht hat und wie viel er wirklich dem vermeintlichen Genius des Zuschauers überlassen wollte oder ob es eine wirkliche Erklärung für dieses Konstrukt gibt, die dem ganzen eine gewisse Logik verschafft. Denn, wenn es diese geben sollte, muss dem Autor ein gewaltiger Respekt gezollt werden, wenn man das Streuen der Hinweise durch den ganzen Film bedenkt (als Stichwort z.B. „Sisyphos“).
Eine echte Überraschung für mich und ich danke für den Tipp (kasten-pils), da ich den Film sonst wohl nie geschaut hätte und man sollte nicht nach der ersten Stunde erwarten, dass man das Konzept bereits durchschaut hat. Erst wollte ich nur eine 6.5 oder 7.0 geben, aber je mehr Gedanken ich mir zum Film gemacht habe, desto faszinierter war ich. Ein echtes Kleinod.
Falls man sich nicht selbst noch etwas im Netz zu dem Film umschauen möchte, empfehle ich unbedingt diese ungemein detailierte Interpretation von Peng Yang (die 15 Minuten sind sehr gut investiert): www.youtube.com/watch?v=uWZfHfQokMA
Ein wirklich gut gespieltes Thriller-Drama, welches durchaus zu überraschen weiß. Ich muss zugeben, dass ich einen typischen koreanischen, harten Thriller erwartet hatte, aber was heißt schon "typisch", wenn es um Filme aus Südkorea geht?
Der Film bietet einen ziemlich gemächlichen Aufbau, was ihn dadurch zum größeren Teil zu einem Drama werden lässt, als zu einem Thriller. Einige würden vielleicht sagen, die ersten zwei Drittel des Films seien etwas zu gestreckt oder gar langweilig, aber ich denke das kommt der Charakterentwicklung nur zugute und man kann die späteren Handlungen vielleicht etwas besser nachvollziehen.
Nach ca. 90 Minuten zieht der Film dann die Spannungsschraube nochmal an und man sieht neben der titelgebenden Mutter noch mehr von den Nebendarstellern, wovon man sich insgesamt auch etwas mehr Screentime gewünscht hätte - insbesondere vom Freund des vermeintlichen Killers, Jin-Tae, habe ich mir noch mehr Szenen erhofft.
Mit der ansteigenden Spannung gen Ende steigt auch der aus koreanischen Thrillern mittlerweile übliche Gewaltgrad an. Zwar wird die Härte von koreanischen Pendants wie z.B. „The Chaser“, „A bittersweet Life“ oder gar „I saw the Devil“ bei Weitem nicht erreicht, aber das scheint hier auch gar nicht nötig sein, da die menschliche Tragödie klar im Vordergrund steht.
Den geistig zurückgebliebenen Sohn fand ich persönlich gut dargestellt, da man immer irgendwie den Gedanken hatte, dass er zu einem gewissen Grad genau weiß, was eigentlich passiert oder getan wurde, er es jedoch instinktiv mit seiner Behinderung kaschiert (Bsp.: Szene mit dem Akupunktur-Set am Busbahnhof).
Weiterhin lässt sich noch sagen, dass es viele sehr schöne Aufnahmen gab und der Film insgesamt eine gute Optik hat, die stets sehr trist wirkt, was gut zur Stimmung des Films passt.
Alles in allem wiedermal gutes koreanisches Kino, welches die Spannungsschraube vielleicht etwas früher hätte anziehen können und den Nebendarstellern noch etwas mehr Raum hätte geben können.
Wieso ist Star Lord dabei gewesen? Der ist doch bloß ein Mensch, oder irre ich mich?
Unter Umständen ein wirklich amüsanter Film. ¦)
Kommt naechstes Jahr. Wer "Waltz with Bashir" mochte, sollte diesen Film im Auge behalten:
https://vimeo.com/51293049
Gerade über den Trailer gestolpert und gedacht: Wow. Muss ich sehen!
Umso mehr wunderte mich, dass hier noch gar nicht über den Film geschrieben wurde, daher hier zumindest mal ein Link zum Trailer:
https://youtu.be/-5d4DGCdpmU
Nette, kurz zusammengefasste Wiedererzählung der guten alten Gameboy-Varianten von Pokemon Rot / Blau. Damals als kleiner Drops stundenlang gespielt, mit Freunden gekämpft, getauscht und in diese kleine fantastische Welt eingetaucht. Die 4-teilige Miniserie lässt den geneigten Fan nochmal richtig nostalgisch werden. Feine Sache.
Ich muss sagen bei meiner Zweitsichtung heute, ca. Sechs Jahre nach dem ersten Mal, was damals eine riesige Enttäuschung war, hat mir der Film nun um einiges besser gefallen. Diesmal wusste ich, was mich erwartet. Fand ich Samuel L. Jackson zuvor noch absolut over the top und peinlich, fand ich ihn jetzt herrlich trashig (O-Ton wohlgemerkt). Wenn man den Film nicht in den gleichen Topf wie Sin City wirft, sondern ihn als das sieht, was er ist, nämlich eine kleine abstruse Hollywood-Trashperle, kann der Streifen funktionieren.
Sicher nicht für jedermann, aber bei mir hats diesmal hingehauen. Manchmal gibt es eben diese Filme, die einen enttäuscht haben, aber trotzdem irgendwie im Hinterkopf verharren und nur auf eine zweite Chance warten.
Damals noch magere 5/10 rote Krawatten, jetzt nette 7/10 Octopoden.
Alter einsamer Griesgramm bekommt es plötzlich mit einem Halbling zu tun, die beiden haben eine Menge Spaß und dann... fängt es zu regnen an, bis am Ende doch alle glücklich und zufrieden sind.
Der Film bietet absolut nichts Neues. Gar nichts. Nach 30 Minuten Laufzeit kann man bereits den Grundriss des restlichen Films erahnen. Wieso das nicht schlimm ist? Naja, eine Salami Pizza ist für mich persönlich auch eine verdammt tolle Erfindung. Manchmal verwendet man noch das ein oder andere Gewürz, um etwas mehr Pepp reinzubringen oder packt sogar ein paar Pepperonis mit rauf, aber am Ende ist es eine Salami Pizza.
Soll heißen: Wieso überhaupt etwas altbekanntes anders und womöglich schlechter machen? Es ist zudem Bill Murray, um den es hier geht. Dem Kerl kann ich einfach nichts abschlagen und das möchte ich auch gar nicht. Die Geschichte kommt derart sympathisch daher, da möchte man sich einfach mal zurücklehnen und die eigenen Sorgen vergessen und für die vollen 103 Minuten (unbedingt mit Abspann gucken, ein Appetithäppchen für Murray wie Bob Dylan Fans!) in dieser Gut-Welt versinken und kurz mal träumen. Vielleicht etwas naiv, aber das macht mir nichts, 8 von 10 Punkten. Außerdem ist noch Murray-Monday.
Ich sage mal 74. Ich wünsche dir alles Gute und viel Erfolg. :]
Ich möchte jedem geneigten Film-Fan diese fünf Minuten wärmstens ans Herz legen.
Am besten direkt anschauen, denn es ist nicht leicht über fünf Minuten zu sprechen, ohne direkt etwas vorwegzunehmen: https://vimeo.com/9078364
Wenn es um Kurzfilme geht, gehört dieses Werk des Kanadiers Arev Manoukian mit Sicherheit zu meinen absoluten Lieblingen. Das Setting ist so ungemein gut, dazu die Musik, welche selten in diesem Medium so gut zu einer Szene gepasst hat, wie hier (ja, das meine ich wirklich so).
Dann haben wir die Szene an sich... ich habe mir diesen Kurzfilm bzw. diesen Schnippsel mittlerweile unzählige Male angesehen und bin anschließend immer wieder auf's Neue fasziniert. Jeder hat sicher schonmal irgendwo rumgesessen und einfach vor sich hingeträumt und sich mögliche Szenarien mit außergewöhnlichen Handlungsweisen ausgemalt - was man hier sieht, ist eine sehr besondere Widerspiegelung dessen und mit ein bisschen Glück kann man ohne Probleme in diese Atmosphäre eintauchen, welche hier binnen Sekunden aufgebaut wird, und sich schlichtweg mitreißen lassen.
Für einen Moment scheint in der Welt der beiden Protagonisten alles perfekt zu sein und nichts und niemand scheint dies verhindern zu können. Ganz groß. Immer wieder.
Sweet. Hätte ja nicht gedacht, dass mich nochmal ein Film mit Hailey Joel 'i see dead people' Osment reizen würde, aber der hier scheint einen Blick wert zu sein. Mystery, Zeitreise, Wurmlöcher und einige gute Schauspieler. Bin dabei.
Hätte ja "Lone Survivor" selbst gewählt, aber so... hmmm.
Bester Film wäre imho "The Fighter", aber wenn es um Wahlberg selbst geht, tendiere ich bei der Auswahl in Anbetracht meiner Sichtungen zu "Die etwas anderen Cops".
Ha! Nehm ich glatt.
Ich hoffe mal, dass es kein Eigentor wird.
http://www.youtube.com/watch?v=Y1q4OwlwpyI
Wow, lange nicht mehr etwas derart Bekacktes gesehen.
Sehr schoen. Erinnert mich irgendwie an "Pi" oder "Following" von der Art her.
Ein Titel, der aus drei Wörtern besteht? Bei einem Tarantino? Kann ja schon fast nur eine Falschmeldung sein.
Das ging schnell mit der Aufnahme des Films ("Killers"). Schön, dass das so gut funktioniert, besten Dank! :)