SteveKeko - Kommentare

Alle Kommentare von SteveKeko

  • 7 .5
    SteveKeko 10.03.2025, 17:39 Geändert 10.03.2025, 18:05

    Ich habe nichts als Lob für dieses Werk übrig.

    Selten bin ich, besonders bei einem Horrorfilm, so oft hinters Licht geführt worden, wie bei diesem hier. Wenn das erste Mal der Filmtitel unangekündigt reinhämmert, hat er mich ehrlicherweise schon gekriegt. Man hat am Anfang überhaupt keine Ahnung, was hier passiert. Einerseits ist es die typische „junge Leute in der Waldhütte“-Ding, wie man es schon kennt. Und andererseits werden uns immer diese Angestellten gezeigt, wo man sich fragt, was es damit auf sich hat. Mit der Zeit fängt man langsam an zu verstehen, was hier passiert. Aber der Film schafft es dennoch, mich auf so viele Ebenen immer und immer wieder zu überraschen. Dieser lebt eben von der Ahnungslosigkeit seiner Zuschauer.

    Hier funktioniert einfach so vieles. Ob es die klischeehaften Charaktere sind, die eigentlich in ihre Klischeehaftigkeit unwissentlich gezwungen werden. Ob es die amüsanten Reaktionen „der Puppenspieler“ auf die Handlungen unserer fünf Opfer sind. Sie sind cool, scherzen und bringen ein bisschen Pep in diese eigentlich schreckliche Arbeit. Aber sie machen das, was wir alle tun würden. Sie gehen mit Humor an die Sache ran, jedoch immer mit dem Hintergedanken, was hier doch alles auf dem Spiel steht.

    Auch das ganze Setting mit der Hütte und dem See ist richtig stark inszeniert. Auch das Creature Design, und da gibt’s schließlich einiges zu designen, sieht zum Großteil echt gelungen aus. Eine wirklich schöne Auswahl an allem horrorhaften, was man in den letzten Jahrzehnten so erleben durfte. Die Anzahl an Anspielungen auf Horrorfilme, seien es Kreaturen, Zitate oder sogar Cameos wahrer Horrorikonen, ist wirklich beeindruckend.

    Der Humor, sei es in der Hütte oder bei den Angestellten, ist on point. Der Film ist blutig, er ist spannend und er hat ein intelligentes Drehbuch. Viel zu selten bekommt man so etwas präsentiert.

    Es ist ein Film, der sich aufgrund seiner Idee von allen anderen abhebt und das feiere ich.

    • 8

      Nachdem ich von keinem Teil dieses Franchises enttäuscht wurde, hatte ich davor schon ein wenig Angst, dass man es aus irgendeinen Grund vielleicht gegen die Wand fahren würde. Zu leicht, wie man in jüngster Vergangenheit gesehen hat, verkommen gute Franchisen in den falschen Händen. Aber die Angst war unbegründet. Der neue Teil ist Spitze.

      Man bekommt bei Evil Dead jetzt nichts neues präsentiert. Die alte Formel wird ein wenig abgeändert: Anstatt einer alte Hütte, ein abrissreifes Gebäude. Anstatt eine Gruppe von Freunden, eine 5-köpfige Familie. Der Rest bleibt gleich. Das Buch wird gefunden und gelesen. Jemand wird besessen und dann geht die Post schon ab.
      Und wie auch im Vorgänger gibt es ab einem bestimmten Punkt nur noch Vollgas. Der Terror nicht exponentiell zu und lässt einfach nicht mehr nach. Allerdings was die Gewalt schon ein wenig mit angezogener Handbremse. Der Grund ist: Es sind Kinder an Bord. An und für sich haben Kinder in einem so unangenehmen Franchise nichts verloren. Denn wer bringt es schon übers Herz, süße kleine Kinder zu quälen und zu töten. Von daher schwebt natürlich so ein leichter Schutzwall über der jungen kleinen Kassie, was einem natürlich was Spannung betrifft, den Wind aus den Segeln nimmt. Bei den älteren Geschwistern gilt dieser Wall nicht. Ich persönlich wäre entweder konsequent genug gewesen und hätte auch die süße Kassie über die Klinge springen lassen und man möge sich vorstellen, was sie für einen hervorragenden Deadite abgegeben hätte. Oder ich hätte das Thema Kinder rausgestrichen. Die haben einfach nichts verloren in diesem Franchise.

      Aber wenn man das von der psychologischen Seite aus betrachtet und sich das Thema aus den Augen der Kinder genauer ansieht, ist es doch auf einer bestimmten Ebene schrecklich. Man hat ohnehin kein leichtes Leben aufgrund des Gebäudeabrisses und einer ungewissen Zukunft. Und dann wird Mami krank. Der Mensch, der dich großzieht, in dessen Arm du immer Schutz finden wirst und der immer für dich da ist, der dir Halt im Leben gibt, wird plötzlich zu etwas absolut Bösem. Nicht nur, dass dieser Mensch gestorben ist, nein, er ist zu deinem größten Albtraum geworden.

      Und die besessene Mutter hat es in sich. Sie verspricht dir, dass alles gut wird. Sie gibt dir Hoffnung, nur um sie dir im nächsten Augenblick wieder wegzunehmen, weil sie weiß, dass dieser Schmerz genau so süß wie rohe Gewalt sein kann. Leider springt der Funke aus diesem Gedankenkonstrukt nicht bei mir über.

      Habe ich jetzt deswegen weniger Spaß gehabt? Überhaupt nicht. Einfach aus dem Grund, weil die besessene Beth grandios rüberkommt. Optisch sieht sie großartig aus und ihr Verhalten, was einem Tier, vielleicht einer Spinne ähnelt, wirkt schon furchteinflößend. Sie ist es, die ihre Kinder mit Worten quält. Und auch die nächsten Deadites sind großartig. Es wird geraspelt, geschnitten, gestochen und noch viel mehr. Während sie im vorherigen Teil eher emotionslos auftraten, sind sie im diesen Teil richtig fies. Das war wiederum erfrischend.

      Was mir nicht so gefiel waren die CGI-lastigen Effekte. Fede Alvarez setzte im vorherigen Teil wesentlich mehr auf praktische Effekte. Lee Cronin dagegen nicht. Und man merkt, dass vieles davon am Computer nachbearbeitet wurde.

      Schauspielerisch machen besonders Lily Sullivan und Alyssa Sutherland ihre Sache richtig gut. Aber auch die drei Kinder haben mir gefallen. Ich fand, die fünf Familienmitglieder hatten wirklich eine Chemie miteinander.

      Trotz der Handbremse und dem CGI wurde ich grandios unterhalten. Er war nicht so spannend wie der vorherige Teil, aber ich hatte eine tolle Zeit und denke, dass der Film seinem Namen schon gerecht wird. Kamera, Schnitt, Sound, Helligkeit und Drehbuch haben gepasst. Außerdem sah das Buch in diesem Teil richtig stark aus und mir gefällt der Gedanke, dass da draußen mehrere Bücher unterwegs sind.

      Schlussendlich kommt der Film nicht an seinen Vorgänger ran, bekommt trotzdem eine glasklare Empfehlung von mir.

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      • 8 .5

        Zu Beginn muss ich sagen, dass es meiner Meinung nach im Evil Dead Franchise keinen Film gibt, der schlecht ist. Jeder der ersten drei Teile, ob er eher ernsthaft ist oder albern, ist auf seine Art unterhaltsam. Das kann kein anderes Franchise von sich behaupten.

        Aber dieser Film hier setzt in Sachen Horror neue Maßstäbe und ist ganz oben auf meiner Liste.

        Denn das hier ist purer Terror. Es gibt in den ersten zehn Minuten vielleicht ein paar herzerwärmende Momente. Aber dann wird er exponentiell drastischer, deprimierender und extremer.

        Und das funktioniert nur durch die perfekte Inszenierung durch Regisseur Fede Alvarez. Das Drehbuch ist schlüssig und für einen Horrorfilm ist das Verhalten der Protagonisten stimmig und nachvollziehbar. Es sind zwar nur 91 Minuten Laufzeit, aber es wird davon nicht eine Sekunde sinnlos verschwendet.

        Dann ist da noch dieser Look. Die Bilder sind glasklar. Das Spiel mit Schärfe, das Spiel mit Licht und Schatten und die Farbsättigung: Alles sieht so verdammt gut aus und man merkt, dass dieses Werk mit Bedacht, Hirn und Respekt vor den Klassikern verfilmt wurde. Die Geräusche und die musikalische Untermalung verstärken jeden visuellen perfekt inszenierten Moment. Und auch die zum Großteil praktischen Effekte sowie die wenigen am Computer erstellten Effekte setzen neue Maßstäbe. Da sind Szenen dabei, die habe ich so überhaupt noch nie gesehen. Was dies Leute in dieser Hütte erleben, ist der pure Albtraum.

        Des Weiteren sind da noch die Besessenen, die so genannten Deadites. Das Aussehen und das Verhalten lassen einem schon das Blut in den Adern gefrieren. Sie sind fies und kennen nur Schmerz und Gewalt. Auch das Buch Necronomicon sieht großartig aus.

        Vom schauspielerischen Standpunkt fand ich Jane Levy perfekt besetzt. Die gibt in der Rolle der drogenabhängigen bzw. besessenen Mia einfach alles. Lou Taylor Pucci, als zynischer Lehrer hat mir ebenfalls ganz gut gefallen. Der restliche Cast ist natürlich auch in Ordnung.

        Bedauerlicherweise muss ich jedoch wegen zwei Szenen Punkte abziehen. Einmal eine ziemlich schlechte CGI-Explosion und die Szene mit der Autobatterie. Aber was ist heutzutage schon frei von Fehlern?

        Vielleicht ist er nicht der schockierendste, ekelhafteste oder brutalste Film. Aber von der Atmosphäre, der Handlung und vom audiovisuellen Aspekt her betrachtet ist er in seiner Gesamtheit der stimmigste Horrorfilm, den ich gesehen habe. Und an diesem Film müssen sich alle anderen messen.

        Für alle Leute da draußen, die jetzt Lust darauf haben: bitte schaut die richtige Fassung, den Extended Cut an. Sonst entgeht euch der meiste Spaß.

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        • 4 .5

          Zu Beginn muss ich gleich sagen: ich habe weder einen Trailer gesehen, noch irgendeine Info bezüglich des Filmes erhalten.

          Und zu Beginn dachte ich, ich sehe den langweiligsten Home Invasion Film überhaupt. Zwar gab es ein paar Jump Scares, wobei nur jeder zweite wirklich funktionierte, aber im Grunde muss das ein Lowburner sein. Hier dauert es eben, bis es zur Sache geht. Ich dachte mir sogar, dass ich die Babysitterin und den Jungen schon ganz süß finde. Die Art, wie ein verliebter kleiner Junge versucht, sich an die ältere Babysitterin ranzumachen. Daher war ich umso überraschter, in welche Richtung der Film ging.

          Die Richtung gefiel mir. Aber irgendwie fühlt es ich so an, als wäre es „Funny Games“ auf eine eher kindliche Art und Weise. Und auch so fährt er irgendwie mit angezogener Handbremse. Man sieht zwar interessiert zu, was da jetzt kommen mag, aber wirklich mit Spannung war ich nicht dabei.

          Olivia Dejonge ist schon ganz in Ordnung. Aber die beiden Jungs, Levi Miller und Ed Oxenbould, gefielen mir besser. Dessen ungeachtet gibt das Drehbuch nicht wirklich viel her. Sogar das Weihnachtssetting hat mich nicht überzeugt.

          Wenn es um das Thema Horror und Babysitter gehen soll, empfehle ich eher den Film „The Babysitter: Killer Queen“. Oder ich sehe mir anstatt der Kinderversion gleich „Funny Games“ an. Und zwar das Original aus Österreich.

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          • 5

            „Operation:Overlord“ mixt Krieg mit Zombies. Das funktioniert nicht ganz so gut. Obwohl ich eher aufgrund des Horrors den Film angeschaut habe, ist es das Thema Krieg, was besser funktioniert. Ein Serum, dass Tote auferstehen und mutieren lässt und 1000-jährige Nazizombies (wenn man das Wort schon hört!!!) erzeugt, ist schon ziemlicher Quatsch. Nach kurzer Recherche, man mag es kaum glauben, ist das Terrain gar nicht so neu. Allerdings denke ich, dass das hier zu dem Thema fast schon das beste Werk sein wird.

            Was mir gefallen hat, war der Cast. Ich mochte den Hauptdarsteller Jovan Adepo. Und mit Mathilde Ollivier besteht sogar eine gute Chemie. Auch, Wyatt Russell, den ich persönlich gar nicht gut finde, hat hier eine passable Performance abgeliefert. Pilou Asbæk, den ich hauptsächlich als Bösewicht kenne, hat sichtlich Spaß an seiner Rolle. Natürlich in der Rolle eines Hauptsturmführers.

            Und untypisch für so eine Art Film waren die Effekte ganz gut gemacht. Auch die Explosionen oder einstürzende Häuser sahen schon spektakulär aus.

            Trotz der guten und ich nehme mal an handgemachten Effekt bei den Zombies, kam weder Ekel noch Spannung oder Grusel auf. Es war alles nett anzusehen, aber mehr ist es dann auch nicht gewesen. Es gibt so typische Merkmale, die man aus zu vielen Filmen gesehen hat. Der Böse wirft den Guten lediglich ein paar Mal durch den Raum, redet dabei zu viel. Für gewöhnlich plaudert er den großen Plan aus, was hier nicht der Fall ist. Das wurde vorher erwähnt. Und Sprachbarrieren werden irgendwann missachtet.

            Im Grunde ist es eine Durchschnittsnummer für die ich eher keine Empfehlung aussprechen möchte.

            • 5 .5

              Der Film aus dem Genre Home Invasion kommt trotz seines geringen Budgets (1 Mio. USD) überzeugend genug rüber, um zu unterhalten. Die Schauspieler sind überzeugend. Besonders die taffe Einzelkämpferin Erin, gespielt von Sharni Vinson, fand ich sehr sympathisch. Auch Ti West vor er Kamera zu sehen, fand ich amüsant. Auch wenn die screen time sehr kurz ist.

              Technisch ist er durchschnittlich gemacht. Obwohl mir schon klar ist, dass die wackelige Kamera das herrschende Chaos verstärken soll, störte sie mich in der ersten Hälfte. Dafür werden wir in der zweiten Hälfte mit ein paar gut inszenierten Momenten belohnt. Die Kills sehen auch durchschnittlich aus, sind dafür aber einfallsreich. Die Musik war passend, das Sounddesign unauffälliger Standard.

              Das Drehbuch hat die eine oder andere Lücke in der Handlung und das ein paar Logiklöcher. Und die Hauptdarstellerin wird schon teilweise durch Plot Armor unterstützt. Dazu kommt eine eigenartige Hintergrundgeschichte, wieso sie so ist, wie sie ist. Aber wenigstens gibt es eine. Die Angreifer stellen sich teilweise schon dämlich an. Da erinnern sie einen schon ein wenig an „Kevin allein zuhause“, nur eben an ein erwachseneres Publikum gerichtet.

              Mit 91 Minuten ohne Abspann ist es ein Horrorfilm, der sich gerade noch über den Durchschnitt bewegt. Für mich hat der Film schon gepasst.

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              • 6

                Bei den bisherigen Bewertungen ist ja ziemlich jede Meinung vertreten. Ich persönlich finde, „Bloody hell“ kommt frisch rüber und bietet gute Unterhaltung, obwohl ich ihn nicht als Horrorfilm sehe.

                Schuld an meiner guten Meinung ist vor allem der mir bis dato unbekannte Schauspieler Ben O´Toole. Die Idee mit der Persönlichkeitsstörung und einem zweiten imaginären Ich fand ich im Film „Mr. Brooks“ mit Costner und Hurt schon genial. Hier werden beide Persönlichkeiten von O´Toole gespielt und das wirklich ausgezeichnet. Die zwei Persönlichkeiten werden von ihrem Charakter her unterschiedlich genug dargestellt, um sie wirklich als zwei Personen wahrzunehmen. Die von Meg Fraser gespielte Alia fand ich auch überzeugend. Ebenfalls die restlichen Mitglieder dieser gestörten Familie war glaubhaft inszeniert. Und bin ich der Einzige, der in Travis Jeffery, der die beiden Brüder Gael und Gideon spielt, einen Matthias Schweighöfer sieht?

                Vom technischen Aspekt gibt’s nichts zu bemängeln. Mir gefiel Kamera und Schnitt, das gut geschriebene Drehbuch und die Dialoge. Der Film ist nicht ganz unblutig und der Humor ist in meinen Augen on point.

                In Summe eine coole Nummer.

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                • 3 .5

                  Teil zwei fängt unmittelbar da an, wo Teil eins sein Ende fand. Und auch qualitativ ist keine Besserung in Sicht. Ich würde eher von einer Verschlechterung ausgehen.

                  Wie bereits erwartet, bekommen wir anstatt der Schauspielerin Najarra Townsend nun den Schauspieler Matt Mercer präsentiert, welcher von einer Nebenrolle, der er bereits kaum gewachsen war, in die Hauptrolle katapultiert wurde. Nun erfahren wir, wie es mit dem von ihm gespielten Charakter Riley nach dem Geschlechtsverkehr mit Samantha weiter geht.

                  Das schwache Drehbuch schickt Riley völlig sinnbefreit von einem Ort zum anderen. Es werden ein paar weitere Charaktere, gespielt von mittelmäßigen Schauspielern, etabliert, die im Grunde nur als Kanonenfutter dienen. Der ganze Film lässt einem nur den Kopf schütteln. Zwischendurch werden völlig zusammenhanglose Szenen eingestreut, wie zum Beispiel eine Drogenabhängige, die sich ihre Wunden auf aggressive Art und Weise aufkratzt und sich dabei das Fleisch und die Haut vom Körper löst. Und dann sieht das nicht mal gut aus. Bei einer Trauerfeier, die bereits einen Tag nach dem Tod abgehalten wird, wird eine peinliche Rede gehalten, wobei die Rednerin nicht mal in der Lage ist, das Schmunzeln dabei einzustellen. Und um das Ganze noch zu toppen, wurde der unbekannte BJ, welcher für all das Leid die Schuld trägt von einem geheimnisvollen Mann zu einem Bondschurken umfunktioniert, der sich am Ende mit einer Bombe in einem Krankenhaus in die Luft sprengen will. Aus was für einem Grund auch immer.

                  Natürlich gibt es literweise Blut im Urin, infizierte Wunden, zentimetergroße Blasen, Zahnverlust und dunkle Flecken. Und auch eine Augenszene, die vielleicht die schockierendste sein soll. Auch das hat bei mir eher nicht funktioniert.
                  Einerseits lobe ich, dass der Film sich mit dem ersten Teil wie ein zusammenhängendes Werk anfühlt und er wirklich so etwas wie eine Geschichte erzählen will. Aber nichts davon wirkt organisch, alles ist so willkürlich zusammengeschustert worden. Der Film ist mit 71 Minuten ohne Abspann nochmal kürzer als sein Vorgänger, schafft es aber nicht, mit dieser Zeit etwas Sinnvolles anzufangen. Ein kleiner Teil wird sogar nochmal für Rückblenden hergenommen.

                  Teil zwei ist in jeder Hinsicht noch eine Spur schlechter und lässt die kurze Laufzeit sich wie ein Epos anfühlen. Das war ein Projekt, dass bereits am Beginn zum Scheitern verurteilt wurde.

                  Absolut keine Empfehlung meinerseits.

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                  • 4

                    „Contracted“ ist einer der Bodyhorrorfilme, die außer den Versuch zu schocken nicht viel zu bieten haben. Man merkt relativ schnell, dass das Budget für dieses Projekt nicht sehr hoch war. Daher setzt er auf wenige Handlungsorte, eher mittelmäßige Schauspieler und ein schwaches Drehbuch.

                    Hauptdarstellerin Najarra Townsend macht ihren Job gut genug, um Fans dieses Genres bei der Stange zu halten. Die kurze Laufzeit von 78 Minuten ohne Abspann passt, weil es ohnehin nicht mehr zu erzählen gibt. Zwar hat der Film so etwas wie eine Rahmenhandlung (nicht erwiderte Liebe, Probleme zwischen Mutter und Tochter usw.). Diese dient lediglich als Lückenfüller zwischen den einzelnen Verfallsstufen.

                    Dabei hätte die Grundidee durchaus Potential. Durch ungeschützten Geschlechtsverkehr zieht man sich eine Krankheit zu, die die Person langsam in ein zombieähnliches Wesen verwandelt. Und auch das Makeup sieht gar nicht mal so schlecht aus. Teilweise sind da schon unappetitliche Szenen dabei. Auch fand ich den Beginn gut. Man sieht, jemand vergreift sich an einer Leiche, die scheinbar eine ansteckende Krankheit hat. Und diese Person, welche man nur unscharf zu Gesicht bekommt, vergeht sich an einem betrunkenen Mädchen. Ich hätte jetzt reininterpretiert, dass das schemenhafte Erscheinen dieser Person signalisiert, wir kennen die Person, die wir zufällig an unseren heiligen Körper ranlassen eigentlich gar nicht kennen. Wir wissen nichts über diesen Menschen. Dennoch geht man das Risiko ein, seinen Körper für ein wenig Spaß einer ungeahnten Gefahr auszusetzen.
                    Ich fand es auch noch gut, dass unsere Protagonistin Samantha zum Arzt geht. Auch das zweite Treffen. Unrealistisch finde ich es, dass der Arzt sie nicht umgehend stationär aufgenommen hat. Zu diesem Zeitpunkt sieht man bereits, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmt. Auch scheinen alle in ihrem Umfeld nicht die Reaktion auf ihr Aussehen zu zeigen, die natürlich wäre. Der Chef lässt sie trotz ihres Aussehens weiterzuarbeiten. Die Gäste im Restaurant schütteln lediglich den Kopf, als sie einen Fingernagel in ihrem Essen finden und Riley, der in sie verliebt ist, schläft mit ihr trotz ihres furchtbaren Aussehens.

                    Zugutehalten möchte ich noch die einzelnen Kapitel (Tag 1, Tag 2, Tag 3 von 3).
                    Leider hat der Film ansonsten nicht sehr viel, was man positiv hervorheben könnte. Auf technischer Sicht ist der Film absolut nichts Besonderes. An manchen Stellen fand ich die Kamera, die oft verwackelte Bilder liefert, als lästig.

                    Und da ich bereits gesehen habe, dass in seinem Nachfolger „Contracted – Phase 2“ die Nebenfigur Riley McCornick, gespielt von dem minder talentierten Schauspieler Matt Mercer zum Hauptcharakter emporgehoben wurde, erwarte ich schon Schlimmes.

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                    • 8

                      Ich habe schon einige Horrorfilme mit Spinnen hinter mir, aber dieser hier legt die Latte wirklich hoch.

                      Weil er nicht nur als Horrorfilm funktioniert. Er erzählt, oft auch nonverbal, das Leben von jungen Leuten, die sich aufgrund ihrer gesellschaftlichen Stellung gerade mal so über Wasser halten können. Und man versucht irgendwie aus dieser Situation rauszukommen und man hat Ziele vor Augen. Aber das Leben gibt einem durch eine schlechte Ausgangslage, arme Verhältnisse zum Beispiel oder auch ein Schicksalsschlag durch den Verlust der Eltern keine echte Chance dazu.

                      Die Charaktere wirken in meinen Augen unglaublich natürlich. Wenn sie mit all ihren charakteristischen Fehlern gemeinsam im Zimmer abhängen, streiten und alle gleichzeitig reden, erinnert es mich auch an meine Jugend. Und da gab es auch schon mal Streitereien und man musste der Person, die einem auf freundschaftlicher oder familiärer Ebene was bedeutet, unschöne Dinge ins Gesicht sagen. Man hat seine kleinen Geheimnisse und es kann schon sein, dass man seinen gegenüber disst. Weil es Vorfälle in der Vergangenheit gab. Weil man nicht immer einer Meinung ist. Oder weil man jemanden einfach nicht mag. Kommt es aber zu einer Situation, in der Hilfe benötigt wird, ist sie auch. Man steht füreinander ein.

                      Aber dann kommen wir zu dem Thema an sich: die Krabbeltiere. Ich habe noch keinen Film gesehen, in dem diese Tiere so gut gemacht sind. Es ist natürlich nicht alles CGI, weil laut meiner Recherche auch 80 echte Huntsman Spinnen mit einer tatsächlichen Spannweite (?, sagt man das so?) von 30 cm zum Einsatz kamen. Die Tiere sind am Anfang klein, aber werden exponentiell größer und werden immer mehr. Und hier setzt der Film wirklich einen drauf und gibt Richtung Vollgas. Auf Kosten der Logik natürlich. Das ist ein Punkt, der nicht jedem gefallen wird, aber ich find es großartig.

                      Cineastisch ist der Film eine richtige Augenweide. Die Kameraarbeit ist auf einem wirklich sehr hohen Niveau. Gute Kameraperspektiven, fixe Kamera, shaky cam, Unschärfe und der Schnitt sorgen für eine Intensivität, wie ich sie bei keinem Film dieser Art noch gesehen habe. Wenn man die Ausmaße eines Bisses sieht, wird es einem ganz anders zumute. Blasen tun sich am ganzen Körper auf, die Bilder dazu wirken unscharf, surreal und die Geräuschkulisse in diesem Moment ist so bedrückend, dass man diesen Moment wirklich mitfühlt.

                      Die Schauspieler machen alle ihre Sache gut. Nicht nur, dass sie symphytisch und realistisch rüber kommen sorgen dafür, dass man mit Spannung am Ball bleibt. Sie bringen die Panik, die Angst und die Verzweiflung gekonnt rüber. Und sie greift auf den Zuschauer über.

                      Von Minute zu Minute wird die Ausgangslage, in der sie sich befinden schlimmer. Die Schlinge schließt sich immer weiter zu und die Leute werden immer weniger, während die Spinnen wachsen und sich vermehren und man sucht einen Fluchtweg. Und was durch das Durchqueren des Gebäudes, sei es ein Keller, ein Stiegenhaus oder ein Flur, alles passiert, grenzt an eine Treibjagt albtraumhaften Ausmaßes. Und zwischendurch gibt es kurze Momente für Verschnaufpausen. Diese werden für natürliche Reaktionen gekonnt genutzt. Es wird gezweifelt, es wird um verlorene Freunde getrauert und es werden Pläne geschmiedet.

                      Natürlich kommt nicht jeder mit den Charakteren klar oder die Steigerung der Anzahl und der Größe der Spinnen. Aber wenn man klar kommt und bekommt man ganz großes Horrorkino präsentiert.

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                      • 5

                        Der koreanische Found Footage Horrorfilm, basierend auf der tatsächlich existierenden, scheinbar von Geistern heimgesuchten, Nervenheilanstalt, wurde von mir eher mit gemischten Gefühlen aufgenommen.

                        Die Idee, live in einem heimgesuchten Gebäude zu streamen ist nicht ganz neu. Das gab es bereits in "Deadstream", der übrigens auch für einen gruseligen und unterhaltsamen Abend sorgen kann. Aber die Idee, alles in einer Irrenanstalt spielen zu lassen, macht die Sache interessant genug. Solche Gebäude sind geöffnet und in vollem Betrieb an sich schon unangenehm. Und auch, dass die Anstaltsleitung scheinbar alle Insassen getötet hat, gibt dem Ganzen schon einen bösen Touch.

                        Auch der Einsatz von so vielen Kameras stört gar nicht. Dem Found Footage Charakter geht dadurch nichts verloren. Weil der Grundgedanke, die Personen für einen Livestream mit unzähligen Kameras auszustatten sich organisch anfühlt. Ein paar Jungs haben sich zur Aufgabe gemacht, sich professionell solchen Gebäuden zu stellen. So haben wir die bereits erfahreneren jungen Männer, denen noch großteils unerfahrene Mädchen zur Seit gestellt werden. Die Einführung der Personen und deren Kennenlernen ist gut umgesetzt. Auch finde ich die Idee mit der Drohne und dem Badengehen, bevor sie zum Haus aufbrechen, amüsant. Das gab dem Ganzen noch ein Gefühl der Lockerheit, die dann nach und nach zu Bröckeln beginnt.

                        Die Irrenanstalt ist wirklich gut inszeniert worden. Das sieht alles schon sehr gruselig, richtig unangenehm aus. Man stelle sich vor, man steht spät nachts tatsächlich nur mit einer Taschenlampe bewaffnet da drinnen.

                        Dann wird langsam das Gebäude untersucht, Riten durchgeführt und währenddessen zieht sich die atmosphärische Schlinge immer weiter zu. Und der Film hat wirklich ein paar gruselige Momente und auch der Teil mit dem flüsternen Mädchen, fand ich zuerst nervig und lächerlich. Doch je länger das andauerte, merkte ich schon ein beklemmendes Gefühl dabei. Das hat dann doch deutlicher gewirkt, als ich es mir vorgestellt habe. Auch Szenen, die draußen im Zelt stattfanden, fand ich sehr spannend.

                        Aber ab einem bestimmten Punkt hat mich der Film verloren. Mit Sicherheit trägt der Produkt im Zelt seinen Teil dazu bei. Dieser wird mit jeder Minute immer mehr in das Klischee eines geldgeilen Produzenten, der auf das Wohl seiner Darsteller pfeift, gedrückt. Auch der wirkliche Horror, der sich im letzten Drittel abspielt, war leider nicht meins. Es hätte mich gruseln sollen, aber bei mir verfehlte dies alles seine Wirkung. Die erste Zeit im Gebäude, wo man spannungsgeladen vor dem Bildschirm sitzt und auf es einem bei jedem Quietschen einer Tür zusammenzieht, hat mehr bei mir bewirkt, als wenn die Situation dann am eskalieren ist.

                        Was mich diesmal störte und normalerweise fällt mir das gar nicht so extrem auf, ist Synchronisation. Zwar sind die Stimmen gut gewählt, allerdings weicht das Gesagte so von den Lippenbewegungen dermaßen ab, dass es mich aus der Bahn geworfen hat. Es war ein Störfaktor.

                        Im Grunde ist der Film, trotz seiner guten Location und ein paar interessanten Ansätzen, aufgrund der Handlung in der zweiten Hälfte für mich doch nur Durchschnitt und ich denke nicht, dass mir der Film länger im Gedächtnis bleiben wird.

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                        • 7

                          Das ist der Grund, warum es sich doch noch lohnt, Horrorfilme mit dämlichen Titeln wie z.B. Exorzismus 2.0“ anzusehen und dafür belohnt wird. Natürlich habe ich den Trailer gesehen und das hat schon interessant ausgesehen. Austreibungen im Livestream hört sich albern, aber könnte für gute Unterhaltung sorgen. Und das hat es.

                          Vor diesem Film kannte ich keinen der Darsteller, wo immer ein Risiko bleibt, schlechte Performances zu erleben. Machen sie ihre Sache gut, sind unbekannte Schauspieler natürlich viel authentischer. Und das tun sie. Alle drei, Ryan Guzman, Alix Angelis und besonders Kyle Gallner haben wir wirklich gut gefallen.

                          Natürlich muss ich zugeben, dass die CGI-Effekte teilweise nicht so gut aussehen. Jedoch sind sie gut genug, um mich nicht daran zu stören. Das Budget wird ohnehin nicht groß gewesen sein. Ansonsten kann ich mich bei den technischen Aspekten nicht beklagen. Ob Schnitt, Kamera, Synchro, Sound: das alles war schon in Ordnung. Sogar die Synchronstimme von Sandra Schwittau (Bart Simpson) fand ich nicht wirklich störend.

                          Der Film ist an den richtigen Stellen ernst, hat aber den oder anderen humoristischen Moment. Auch das Ende fand ich mehr als gelungen. Das habe ich echt nicht kommen sehen. Es fühlte sich sogar wie ein zusätzlicher Bonus an.

                          Ich denke, wenn man über den einen oder anderen Mangel hinwegsieht, wird man 90 Minuten lang gut unterhalten.

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                          • 2 .5

                            Was für eine Zeitverschwendung das doch ist. Der Film hat die schlimmste Sünde begangen, die möglich ist: er ist langweilig. Die Geschichte könnte, hätte man ein anständiges Drehbuch, sicher interessant sein. Möglichkeiten, sie zu erzählen gibt es ja unendlich viele.

                            Der Film ist ein Slow Burner. Dagegen habe ich nichts. Wenn es Charaktere, für die man sich begeistert, gäbe, die es aufzubauen gilt oder ein Spannungsbogen, der stetig wächst oder eine Handlung, die langsam an Fahrt aufnimmt, wäre das alles kein Problem. Aber der Film hat absolut nichts von alledem.

                            Zwei Stunden Laufzeit und ich schwöre, in der ersten Stunde passiert so gut wie gar nichts. Es wird gefühlt unendlich lang jedes Gespräch mittels Pausen, in denen man während den Sätzen vor sich hin schweigt, in die Länge gezogen und nie enden wollende und unnötige Kamerafahrten gezeigt. Die schauspielerische Leistung ist auch mangelhaft. Die Frauen, kommen ein wenig besser rüber als die männlichen Kollegen, denn von denen ist jede Filmminute kaum zu ertragen.

                            Natürlich gibt es vereinzelt schöne Aufnahmen. Die Kulisse Wald und Dorf ist in Ordnung. Auch die Musik passt. Aber das sind alles Dinge, die einen Film aufwerten und nicht tragen.

                            Mehr habe ich nicht zu sagen. Der Film hat schon mehr als genug Lebenszeit verschwendet.

                            Finger weg.

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                              SteveKeko 28.02.2025, 10:21 Geändert 28.02.2025, 14:44

                              Eine wahre Legende unter den Horrorfilmen...

                              Viele von uns sind mit diesem Film aufgewachsen und ich denke, dass viele von uns danach das Weltall mit anderen Augen betrachten.

                              Und obwohl der Film bald 30 Jahre auf seinem Buckel hat, habe ich kein bisschen weniger Spaß beim Schauen. Natürlich bin ich ein wenig voreingenommen. Ich ignoriere mal die schlechten gealterten CGI-Effekte und die teilweise schlechten One-Liner. Und vergesse auch, dass der Crew erst kurz vor Erreichen der Event Horizon einen Haufen Exposition hingeworfen bekommen. Zu einem viel zu späten Zeitpunkt. Das war schon ein Punkt, der mich bei "Prometheus" gestört hat. Aber über all das schaue ich drüber, weil es dennoch ein großartiger Horrorfilm im Weltall ist. Mit dem kann sich nur "Alien" messen.

                              Man beachtet, den unglaublich guten Look von den Raumschiffen. Dieses Set Design wirkt auch nach so vielen Jahren glaubhaft. Die Schauspieler, allen voran Laurence Fishburne und Sam Neill geben zwei gute Gegenpole ab. Auch die Nebenrollen sind mit Richard T. Jones, Jaosn Isaacs und Sean Pertwee grandios besetzt. Und obwohl viele von den Gesprächen schon ein wenig trashig wirken, gibt es dennoch so legendäre Dialoge, dass sie sich über Jahre ins Hirn gebrannt haben. Was haben wir in unserem Leben an Wissen angehäuft, aber auch wieder vergessen. Jedoch Sätze wie "dort wo wir hingehen, brauchen wir keine Augen, um zu sehen" sind fest verankert.

                              Ich verstehe durchaus, wenn man ihn heutzutage erst begutachtet und ihn für Trash hält. Aber der Film hat so viele Menschen beeinflusst und war seiner Zeit tatsächlich richtungsweisend. Da wundert es einem, dass hier noch kein Remake gemacht wurde. Könnte aber sein, dass der Satz "überlege dir gut, was du dir wünscht. Denn es könnte war werden" hier mehr als zutrifft.

                              Nichtsdestotrotz hat Paul W.S. Anderson einen legendären Film kreiert.

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                                über Azrael

                                Obwohl ich gerne sehe, wenn ein Horrorfilm im Wald angesiedelt ist und dieser hier beinahe ohne Worte auskommt, hat mich der Film leider nicht erreicht.

                                Ich denke, es liegt genau daran, dass nicht gesprochen wurde. Normalerweise ist es in einem Horrorfilm eher ein Vorteil, wenn mal nichts gesagt wird. Aber mir fiel es schwer, mit der Protagonistin mitzufiebern. Und ich mag Samara Weaving. Sie spielt in einer ausgezeichneten Auswahl an Filmen mit und nur ihr ist zu verdanken, dass ich überhaupt am Ball blieb.

                                Was den Wald betrifft, gibt es die besten Kamerabilder ab der Hälfte. Hier werden dann wirklich ein paar düstere und schöne Szenen gedreht. Vieles habe ich aber schon wesentlich besser gesehen, z.B. in „Lovely, Dark, and Deep“. Und auch das Creature Design, wenn man das so nennen kann, ist nicht wirklich innovativ. Sieht er nach kahl rasierten, schwarz angemalten und mit eine paar Stoff- oder Papierfetzten bedeckte Männer, die vor sich hin grunzen. Grusel oder Ekel sieht anders aus. Zwar gibt es hie und da ein paar blutige Szenen, die zwar Großteils gut gemacht sind, aber das Ruder auch nicht rumreißen.

                                Die Geschichte lässt aufgrund der Wortkargheit natürlich jede Menge Interpretationsspielraum. Oder man nennt es: offene Fragen, die ich doch irgendwie gerne beantwortet bekommen hätte. Man kann sich schon so einiges zusammenreimen, aber wirklich Gewissheit erlangt man dadurch nicht.

                                Lediglich die letzten Schlussminuten fand ich gut gemacht. Es gibt einen kleinen Plot Twist, den ich natürlich nicht erwähnen möchte. Wer sich den Film ansieht und sich auch eher durchgähnt als gespannt zusieht, soll wenigstens mit diesem Highlight belohnt werden.

                                Das war leider eher eine Zeitverschwendung.

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                                  Das letzte Kapitel in dieser Trilogie knüpft nahtlos am zweiten Teil an und versetzt uns ins Jahr 1666. Hier verbringen wir so ca. die Hälfte des Filmes. Da ich nicht den blassesten Schimmer habe, wie es in diesem Jahr ausgesehen haben könnte, gehe ich davon aus, dass das schon authentisch ist, was ich da sehe. In der ersten Siedlung spielt jemand mit dem Teufel und die Menge glaubt, naiv wie man zu der Zeit scheinbar war, die Schuldige gefunden zu haben.

                                  Die erste Hälfte geht ziemlich humorlos über die Bühne. Und das passt. Denn ich denke, dass ein Leben zu dieser Zeit sehr hart war. Nicht nur aufgrund mangelnden technologischen Fortschrittes, sondern an den einfältigen Glauben der Menschen. Man deutet Zeichen, wo keine sind und man sieht in jedem Unglück gleich die Einmischung des Teufels. Und nun muss ein Schuldiger gefunden werden. Es ist erstaunlich, wie viel Ähnlichkeit das damalige Verhalten dem unseren heute noch gleicht. Nicht nur, dass in vielen Teilen der Erde nach wie vor der Glaube mehr Menschen tötet als so manche Krankheit. Auch durch Fehlinformation und das Aufbringen von Menschenmassen (man denke an die sozialen Plattformen und Medien allgemein) ist es heute noch möglich, Unschuldige etwas anzulasten und so Leben zu zerstören.

                                  Die zweite Hälfte spielt wieder im gegenwärtigen 1994 und passt sich vom Stil an den ersten Teil ran. Auch Humor ist hier wieder anzutreffen. Und der Polizist aus dem ersten Teil, wo ich mich bereits gefragt habe, wieso es diesen überhaupt gibt, hat auch eine größere und nicht ganz unwichtige Rolle.

                                  Mit gefielen die beiden vorherigen Teile eine Spur besser, finde aber, dass Teil drei ein zufriedenstellender Abschluss ist. Es geht wieder blutig zur Sache und die Spannung bleibt erhalten, da in den ersten beiden Teilen den einen oder anderen Fanliebling das Leben ausgeblasen wurde. Ich vermisste lediglich die eine oder andere Idee, die sich von Filmen in diesem Genre abhebt.

                                  Für meinen Geschmack ist das schon eine einfallsreiche und unterhaltsame Trilogie gewesen, die mehr auf dem Kasten hatte, als ich ursprünglich vermutet habe.

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                                    "The Gorge", der bunte Genremix (Romantik, Mystery, Horror, Action) aus dem Hause Apple lässt mich ein wenig zwiegespalten zurück. Er brilliert zwar durch eine gute Ausgangssituation, starken Schauspielern und einem beeindruckenden Setting, hat aber die selben Kinderkrankheiten, wie all die oben erwähnten Genres so mit sich bringen.

                                    Zunächst mal die guten Seiten des Filmes, ein wenig detaillierter: Der Cast ist hervorragend. Anya Taylor-Joy, die ich ohnehin immer gerne sehe und Miles Teller haben eine ausgezeichnete Chemie. Und da spielt es keine Rolle, ob es beim gemeinsamen Dinner oder am Schlachtfeld ist. Auch die Ikone Sigourney Weaver macht ihre, wenn auch kleine Nebenrolle, ordentlich. Wirklich etwas zu tun, hat sie allerdings nicht.

                                    Und die Schlucht mit seinen Türmen sieht wirklich gut aus. Auch all das, was sich so in der Schlucht befindet. Großartig war auch das Creature Design und die meisten Effekte. Die Schlucht hätte ich gerne auf der großen Kinoleinwand gesehen. Allerdings waren manche Effekte nicht wirklich kinoreif, für VOD allerdings ausreichend.

                                    Die Ausgangssituation war schon interessant. Zwei Scharfschützen, die ohne irgendeine Ahnung zu haben, was hier vor sich geht, sollen ein Jahr lang das Equipment um die Schlacht in Schuss halten und bei einem Angriff die Schlucht verteidigen. Insofern finde ich es schon faszinierend, dass, obwohl sie nicht miteinander kommunizieren dürfen, sich eigentlich gegenseitig den Rücken frei halten. Denn die Person gegenüber ist eher in der Lage, aufgrund von einem freien Schussfeld, die gegenüberliegende Person zu beschützen. Man bekommt relativ schnell eine Ahnung, gegen was man sich eigentlich verteidigen soll. Das ganze Ausmaß wird ab der Hälfte des Filmes in wenigen Minuten erzählt.

                                    Abgesehen von dem, was in der Schlucht lauert, finde ich es ein wenig unrealistisch, dass zwei Scharfschützen, die ja ein hohes Maß an Disziplin vorweisen müssen, nach kurzer Zeit jede Regel über dem Haufen werfen und sich doch auf die Person gegenüber einlassen. Andererseits ist der Drang nach Kontakt mit anderen Menschen in uns eingebettet. Dann denke, es ist unverantwortlich, so eine Verantwortung immer wieder aufs Neue zwei Menschen anzuvertrauen.

                                    Der Übergang von Mysterie und Romantik zum Horror- bzw. SciFigenre geschieht sehr rasch. Das hat Hand und Fuß. Allerdings sind die Dialoge dann genretypisch und mehr als klischeehaft geschrieben. In der Schlucht selber bekommen wir einen Haufen Exposition und einen One-Liner nach dem anderen. Da flacht er schon ein wenig ab.
                                    Die Geräusche und die musikalische Untermalung sind wirklich hervorragend und so manche Szenen in der durch Nebel durchtränkten Schlucht mit all seinen Kreaturen darin sieht schon stark aus.

                                    Der letzte Akt wirkt ein bisschen übereilt. Zu Kosten der Logik steuert man in affenartiger Geschwindigkeit dem Ende entgegen. Man schließt alle offenen Handlungslücken, die es teilweise gar nicht gebraucht hätte (z.B. Infektion) und greift das Thema eigentlich gar nicht mehr auf.

                                    Der Film ist besser als ich erwartet hätte und dennoch fühle ich mich nicht ganz zufrieden damit. Aber es wäre ein Fehler, ihn nicht anzusehen.

                                    • 5 .5

                                      Vor kurzem wurde mir eine Kurzgeschichtensammlung von Junji Ito empfohlen. Eine Abwechslung zu all den Horrorromanen, die ich normalerweise lese. Mit Animes bzw. Mangas habe ich gewöhnlich nicht viel am Hut, jedoch fand ich den Zeichenstil und manche der Geschichten von Junji Ito erfrischend anders. Da freute es mich umso mehr, dass ich auf Netflix eben diese Anthologie Serie stieß.

                                      Und wie bei allen Anthologie Serien schwankt die Qualität der Episoden. Ein Fehler ist es meiner Meinung nach, die Episoden 1 und 2 zuerst zu zeigen. Diese sind eher von der schwachen Sorte. Es würde mich nicht überraschen, wenn viele hier schon abschalten. Ich kann nur sagen, die besseren Episoden fangen aber der Dritten an.

                                      Als Anime Laie find ich den Zeichenstil in Ordnung. Bei den alltäglichen Szenen ist er echt nichts Besonderes. Aber wenn mal das Chaos und der Terror ausbrechen, bekommt man wirklich starke Bilder präsentiert. Da ist es egal, ob es schwebende nach deinem Leben trachtende Köpfe sind, Geisterfrauen, die dir ins Ohr flüstern oder besessene Katzen. Hier zeigen sich die Stärken von Junji Ito.

                                      Erfrischend finde ich diese, ich nenne sie mal, asiatische Andersartigkeit. Man findet Horror, an dem man ihn nie vermutet hätte und Junji Ito hat teilweise wirklich großartige Ideen. Lediglich drei der zwanzig Geschichten habe ich in Comicform bereits gelesen und diese wurden wirklich gut in das Medium Film und Fernsehen adaptiert.

                                      Die Synchronisation war sehr gut und die 12 Folgen, die meistens aus zwei und vereinzelt aus einer Geschichte bestehend, haben eine angenehme Länge von ca. 25 Minuten.

                                      Bei der Bewertung habe ich auf wohlwollende 5,5 aufgerundet.

                                      S1E01 Die seltsame Geschichte der Hikizuri-Geschwister (4)
                                      S1E02 Die Geschichte des mysteriösen Tunnels (3,5); Der Eiswagen (4,5)
                                      S1E03 Hängende Köpfe (7)
                                      S1E04 Vier x vier Wände (5,5); Der Unterschlupf des Sandmanns (6,5)
                                      S1E05 Eindringling (4,5); Langes Haar auf dem Dachboden (7)
                                      S1E06 Schimmel (6); Vision in der Bibliothek (4)
                                      S1E07 Stadt der Gräber (5)
                                      S1E08 Schichten des Schreckens (6); Das Ding, das an Land gespült wurde (5)
                                      S1E09 Tomi • Foto (6)
                                      S1E10 Das unerträgliche Labyrinth (5); Der Fiesling (6,5)
                                      S1E11 Die Gasse (3,5); Die kopflose Statue (4)
                                      S1E12 Die flüsternde Frau (5,5); Soichis geliebtes Haustier (6,5)

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                                      • 6 .5

                                        Ich denke, wem der erste Entwurf „Last shift“ gefallen hat, wird auch hier seine Freude haben.

                                        Der Film übertrifft aufgrund eines höheren Budgets seinen Vorgänger in fast allen Belangen. Regisseur Anthony DiBlasi hat mit mehr Mitteln den Film diesmal so gedreht, wie er es ursprünglich vorhatte und meiner Meinung nach, kann sich das Werk sehen lassen.

                                        Zuerst mal sieht der Film viel besser aus. Bessere Kamera, bessere Ausstattung, bessere CGI-Effekte. Bei nahezu gleicher Filmlänge erzählt der Film diesmal mehr. Auch wenn der Großteil gleich ist und auch die Dialoge sich nicht allzu sehr unterscheiden, ändert er gerade genug, um auch trotz des gesehenen Vorgängers Spannung zu erzeugen. Er ist böser, brutaler, alle Personen sind wesentlich feindseliger, was auch zu einer unangenehmeren Atmosphäre beiträgt. Die musikalische Untermalung, die Sound Effekte, das Spiel mit Helligkeit und Dunkelheit. Alles wurde gut aufeinander abgestimmt.

                                        Vorher meinte ich, „in fast allen Belangen besser“. Das größte Problem ist die Hauptdarstellerin Jessica Sula. Im Vorgänger hatte Juliana Harkavy diese Rolle inne. Und sie machte das großartig. Sula ist schrecklich in dieser Rolle. Eine schreckliche Schauspielerin. Ich fand sie unangenehm, lästig und nervig. Ich habe jetzt leider keinen Vergleich zu einen anderen ihrer Filme, aber nach diesem habe ich nicht das Bedürfnis, mir noch einen anzutun. Ich finde, sie wertet den Film massiv ab.

                                        Zwei Punkte muss ich noch anmerken. Ich glaube kaum, dass ein Rookie seine Waffe gegen einen abgesicherten Schrank im Umkleideraum richten und abdrücken sollte.

                                        Aber der wesentlich wichtigere Punkt ist, dass sie mehrmals Dinge ausspricht, die, wenn man die Augen offen hat, ohnehin selbst bemerkt. Das muss echt nicht jedes Mal gesagt werden.

                                        Gesamt kommt der Film besser weg wie sein Vorgänger, weil er eben vom technischen Standpunkt besser ist, aber Jessica Sula ist in meinen Augen ein zu großer Störfaktor und ein Downgrade in Sachen Besetzung. Schade.

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                                          Man stelle sich nur mal vor, man sitzt allein da, schiebt eine ruhige Kugel, weil es die letzte Schicht ist, bevor der ganze Laden schließt und dann fängts an zu spuken.

                                          Am Anfang noch ein wenig gespenstisch. Hier ein Knattern, da eine Bewegung, dort ein Geräusch. Und sobald man merkt, es gibt keine logische Erklärung für all das und auch keine Hirngespinste, fängt es an unangenehm zu werden. Und zwar richtig.

                                          Der Film spielt mit unseren Urängsten. Man ist allein. Man ist auf sich gestellt und zum Großteil hilflos. Und Regisseur Anthony DiBlasi lässt uns das sehr gut spüren. Die Kamera ist ständig in Bewegung und nah an der Protagonistin Jessica Loren dran, was das Ganze intensiviert. Die akustischen Effekte sollten natürlich auch nicht unerwähnt bleiben, denn die tragen natürlich dazu bei, die beklemmende Atmosphäre zu steigern.

                                          Vielleicht mag man sich denken, dass Jessica eine hohe Toleranzgrenze hat, was Übersinnliches betrifft und das mag dann natürlich unglaubwürdig wirken. Aber wollte man eine realistische Reaktion auf die Situation, wäre der Film nach 20 Minuten vorbei. Also das muss man halt akzeptieren.

                                          Auch hätte dem Film ein paar Dollar Budget sicherlich noch gutgetan. Dann hätte der eine oder andere Special Effect besser ausgesehen. Die Schauspielerin Juliana Harkavy überzeugt. Man fühlt ihre Unsicherheit, ihre Angst und ihre Verzweiflung.

                                          Zusammenfassend ist es ein gut gelungener Horrorfilm, der besonders auf Atmosphäre ausgelegt ist.

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                                          • 3 .5

                                            Es kommt bei mir nicht oft vor, dass ich wirklich von einem Film gelangweilt bin. Irgendetwas gibt es normalerweise immer, dass mich bei der Stange hält. Hier leider nicht.

                                            Die größten Probleme liegen am Drehbuch und an der Hauptdarstellerin. Aleksandra Drozdova spielt nicht wirklich gut und scheint mir ein wenig zu überfordert mit dieser Rolle, die ohnehin nicht wirklich viel hergibt. Ihre Freundin, gespielt von der Darstellerin Anastasiya Kuimova hätte eine wesentlich bessere Hauptrolle abgegeben. Irgendwie erinnert sie mich an Karoline Herfurth. Aber egal. Die männlichen Darsteller machen einen besseren Eindruck.

                                            Was ich in Ordnung fand, war die Kameraführung und vereinzelte Teile des Settings. Auch die CGI-Effekte waren für einen russischen Horrorfilm nicht so schlecht, wie ich es vermutet habe. Und ein bis zwei Gewaltszenen waren konsequent in seiner Ausführung. Aber das war es dann schon mit dem Lob.

                                            Andere Szenen, hätte man sie besser umgesetzt, hätten den Film durchaus aufgewertet. Hier denke ich zum Beispiel an die Szene mit der Wand, die immer näher rückt. Also so erzeugt man heutzutage keine Spannung mehr.

                                            Und zum Thema "heutzutage": In den ersten 30 Minuten, die großteils eher in Innenräumen spielen, sieht das Mobiliar aus, als wäre der Film in den 80er gedreht. Würde nicht hin und wieder ein Smartphone oder ein LapTop benutzt werden, könnte man das fast annehmen. Auch wenn man die alten Fernseher im Schlafinstitut sieht. Mir fiel noch die gepolsterte Tür in einer der Wohnung auf. Wann hat man das letzte Mal so etwas gesehen?

                                            Das würde ich alles gar nicht so bemerken, wenn der Film nicht so langweilig wäre. Der Schlusslicht dieses Filmes bildet natürlich der Schluss. Denn der kommt plötzlich mit einem aus den Haaren herbeigezogenen Plottwist aus Themen daher, die in den ersten 20 Minuten mal erwähnt worden sind, aber zu weiten Teilen keine Erwähnung mehr findet. Man könnte noch fast davon ausgehen, dass dies ein Mehrteiler werden könnte, was ich nicht hoffe.

                                            Russland hat sowas echt schon besser hingekriegt, z.B. "Sputnik",

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                                              über Devil

                                              Ich kann verstehen, wenn andere Leute den Film nicht gut finden. Er ist in vielerlei Hinsicht Standard. Für einen Horrorfilm ist er eher blutarm und auch die Kamera ist echt nichts Besonderes. Dennoch ist er großartig.

                                              Vielleicht liegt es am Kammerspiel, dass sich nur 75 Minuten zum Großteil im Fahrstuhl abspielt. Oder an den Dialogen, die zu Beginn noch ein wenig humoristisch sind und mit jeder Minute ernster werden, weil auch die Situation sich mit jedem Lichtausfall zuspitzt. Oder es sind die Personen im Fahrstuhl, die alle unterschiedlicher nicht sein könnten und bis kurz vor Schluss alle auf ihre Art und Weise geheimnisvoll bleiben. Oder es ist das Rätselraten über das wer, wie und warum.

                                              Ich mag ihn einfach. Dieser Film braucht keine Blutorgie oder ausgefallene Kameraeinstellungen. Und die Schauspieler werden nicht den Academy Award für diese Rollen bekommen, aber sie haben dieses Kammerspiel überzeugend genug rübergebracht, dass man gespannt am Ball bleibt. Und in meinen Augen wird man mit einem grandiosen Finale betont. Nicht nur die Auflösung, auch das Ende, dass mich mehr als zufrieden gestellt hat.

                                              Sicher ist dieser Film nicht frei von Fehlern, aber über kleinere Plotholes, den einen oder anderen Charakter, der nicht wirklich notwendig fürs Storytelling ist, dennoch aber vorkommt, kann ich locker drüber hinwegschauen, weil ich in wesentlich interessanter fand als eine mit Budget und CGI-Effekten aufgeblasene Hollywood Produktion.

                                              Wer ein wenig mehr als eine Stunde Zeit hat, solle sich diesen Film ansehen.

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                                              • 5

                                                „Thanksgiving“ hat mich ein wenig enttäuscht. Aber meiner Vermutung nach liegt das eher an den hohen Erwartungen.

                                                Ich war von diesem Grindhouse Projekt (Planet Terror und Death Proof incl. seiner Fake Trailer) vollauf begeistert. Es war eine grandiose Idee von Tarantino und Rodriguez, nicht nur dies beide Filme „Planet Terror“ und „Death Proof“ zu machen, sondern auch von namhaften Regisseuren (Eli Roth, Rob Zombie, Edgar Wright) ebendiese Fake Trailer zu produzieren. Und ich schwöre, ich würde jede einzelne Idee als vollständige Filmumsetzung, ohne mit der Wimper zu zucken, ansehen.

                                                Daher ist das Ergebnis nun ein wenig ernüchternd. In erster Linie, weil der typische Grindhouse Look abhandengekommen ist. Ich mochte diese alten und körnigen Bilder. Schade.

                                                Das zweite große Problem sind die Darsteller. Bis auf Patrick Dempsey fand ich keinen der Schauspieler gut. Jeder Einzelne im Film ist austauschbar. Einige sind einfach langweilig, andere zu klischeebehaftet. Das ist jetzt im Horrorgenre nichts Ungewöhnliches, aber ein wenig Sympathie für die Charaktere, um mit ihnen mitzufiebern, wäre schön gewesen und hätte die Spannung ein wenig in die Höhe getrieben. 2 x Schade

                                                Die Kills sind teilweise überzeichnet und auch ein wenig albern, was ich ursprünglich als drittes Problem gesehen habe. Aber wenn ich ehrlich bin und den alten Trailer dazu nochmal angesehen habe, muss ich sagen, dass die Trailer auch überzeichnet und ein wenig albern gewirkt haben. Also kann ich das dem Film nicht anlasten. Manche Kills hat man schon so oder so ähnlich im Trailer gesehen. Es wurde teilweise gerade mal so viel daran geändert, dass man doch ein klein wenig überrascht ist. Im Grunde ist es in diesem Punkt das, was man sich vor längerer Zeit gewünscht hat. Jedoch denke ich, dass der Film mehr Ernsthaftigkeit, wie es bei älteren Werken („The green infero“ und „Hostel“) der Fall war, besser gestanden hätte. Es wirkt halt ein wenig unglaubhaft, wenn der Typ, den das Blut bereits aus der Halsschlagader nur so rausschießt, dennoch ganz gierig auf das Verkaufsschnäppchen ist.

                                                Das Whodunit Prinzip ist hier unbrauchbar, weil es nicht wirklich möglich ist, den Mörder zu erraten. Natürlich sieht man die Person im Film, aber die Anzeichen und auch das Motiv ist nicht wirklich erkennbar bzw. der Mörder müsste sich teleportieren können, um das alles so zu bewerkstelligen. Aber was ich am Mörder mochte, ist seine Tierfreundlichkeit. Sowas lob ich mir.

                                                Es ist nicht die beste Arbeit von Eli Roth, aber auch nicht die schlechteste. Aber wenn ich mir seine Filmografie ansehe, ist da ein leichter Abwärtstrend erkennbar. Ich hoffe mal, da ändert sich noch was.

                                                Nichtsdestotrotz: er ist schon ok.

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                                                • 5 .5

                                                  "Caddo Lake" ist ein Film, der mein Interesse aufgrund des Settings geweckt hat. Diese Sumpflandschaft hat einfach etwas fremdartig faszinierendes und wird auch sehr gut abgefilmt. Der Trailer war gut, hat nicht zu viel verraten und umso spannender war es natürlich, herauszufinden, was hier vor sich geht.

                                                  Leider ist es diese Richtung, die mir so gar nicht gefallen hat. Der große Twist war leider eher enttäuschend. Ab einem gewissen Punkt hat man es schon riechen können, worauf das Ganze hier hinausläuft. Dann verlor leider ein wenig das Interesse.

                                                  Getragen wurde der Film von den zwei großartigen Hauptdarstellern Eliza Scanlen und Dylan O`Brien. Ihnen allein ist es zu verdanken, dass ich bis zum Schluss bei der Stange blieb und es wäre gelogen, wenn mich die letzten Sekunden des Filmes nicht bewegt hätten. Aber der Weg nach dem Plottwist war mühsam. Auch lassen die Special Effects massivst zu wünschen übrig. Wieso ein so Einbruch an Qualität möglich ist, kann ich mir echt nicht erklären. Weil ansonsten ist der Film vom technischen Standpunkt ordentlich gemacht.

                                                  Schade, dass der Film diese Richtung einschlägt, weil bis dahin wusste ich überhaupt nicht, womit ich es zu tun habe. Hinterwäldler, Tierhorror, Krimi... es hätte auf alles hinauslaufen können. Leider nahm der Film eine Richtung, die in meinen Augen schlechter nicht hätte sein können. Ist natürlich nur meine subjektive Meinung.

                                                  Aber aufgrund der Location und den Darstellern ist der Film schon sehenswert.

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                                                    SteveKeko 22.02.2025, 06:58 Geändert 27.02.2025, 18:15

                                                    Teil zwei kann sich mit dem ersten Teil qualitativ auf alle Fälle messen. Das Setting ist ein klassisches Ferien Camp, dass authentisch mit anderen Slasher seiner Art mithalten kann. Es gibt wie einen Mörder (Lieblingswerkzeug Axt). Es gibt Sex. Es gibt Drogen. Wie immer.

                                                    Aber das ist kein Vorwurf. Ist man Fan von diesem Genre, kommt man hier schon auf seine Kosten. Der visuelle Stil passt sich erstklassig dem Thema an, weicht vom Drehbuch aber in den entscheidenden Momenten ab, um für sich alleine stehen zu können. Das Thema Hexe wird gekonnt mit dem Thema Serienkiller verwoben und auf Horrorfilmniveau glaubhaft miteinander verwoben. Auch der Übergang von Teil eins zu zwei ist mehr als gelungen. Ich sogar die Rückblende vom ersten Teil.
                                                    Die Schauspieler sind durchwegs gut und man sympathisiert mit ihnen. Humor und ernsthafte Szenen, in denen den Charakteren mehr Tiefe verliehen wird, gehen Hand in Hand.

                                                    Einen Funken schlechter ist der Film lediglich bei den Kills. Kinder wären Offscreen getötet, was ein akzeptabler Kompromiss ist, aber in einigen Szenen ist das CGI nicht ganz gelungen. Aber das ist Jammern auf hohen Niveau. Der Film hat mich gut unterhalten und darum geht es doch.

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