SteveKeko - Kommentare

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    SteveKeko 22.02.2025, 06:44 Geändert 01.05.2025, 17:20

    Eine Found-Footage-Film über ein Horrorhouse in einer Mockumentary verpackt. Das bringt es so ziemlich auf den Punkt.

    Bei diesem Film gilt: Der Weg ist das Ziel. Man wird Zeuge, wie ein Horrorhouse langsam Gestalt annimmt. Es wird die Location gesucht, Leute eingestellt, alles verkabelt, mit Puppen platziert, die Beleuchtung installiert. Alles ganz interessant. Und während der Fortschritt bei der Erstellung des Hauses zunimmt, geschehen immer wieder merkwürdige Dinge. Hier spielt der Film gekonnt seine Karten aus. Es gibt kein großartiges CGI. Dennoch schafft es der Film einen gewissen Grusel zu erzeugen. Und steigt man noch in den Keller, wird es schon mal unangenehm. Gut gemacht.

    Was nicht gut gemacht ist, ist der Schluss. Man fiebert auf ein größeres Finale hin, den Eröffnungsabend, an dem wir zu Beginn des Filmes erfahren, dass hier etwas passiert ist, was Menschenleben gefordert hat. Aber das Finale wird dem bisherigen Aufbau nicht gerecht. Es scheint, als wäre dem Film kurz vor Ende das Pulver ausgegangen.

    Die Schauspielleistung ist in Ordnung. Da es sich schließlich um einen Found-Footage-Film handelt, passt das schon. Die Kamera und die Dialoge passen sich dem Genre gut an und machen uns glaubhaft, alte Aufzeichnungen zu sehen.

    Ich hätte mir ein bisschen mehr gewünscht. Der Grusel hat gepasst, aber eine wirklich spürbare Gefahr kommt leider nicht rüber.

    Und so bleibt der Film leider in seiner Durchschnittlichkeit stecken und ich denke nicht, dass dieses Werk lange in meinem Gedächtnis bleiben wird.

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    • 3

      Das ist ja mal eine miese Mogelpackung. Einer der ersten Gedanken, bereits nach wenigen Sekunden, war: Bin ich auf einen billigen TheAsylum Film reingefallen? Jein. Er ist nicht von TheAsylum. Dennoch ist er kaum von einem zu unterscheiden.
      Wen ich Lob aussprechen muss, sind die Person, die diese Location ausgewählt hat. Denn die ist wirklich schön zu betrachten. Oder wäre sie. Wenn sie nur ein Funken Talent in den Dschungel verloren hätte. Aber diesen Dschungel kann man wochenlang durchforsten. Talent wird man hier nicht finden.

      Das zweite Lob geht an die Jungs, die den Trailer erstellt haben. Sie haben es wirklich geschafft, diese unterdurchschnittliche Arbeit als etwas Gute zu verkaufen. Und es gab wirklich nicht viele Stellen, die man ohne Schamesröte herzeigen kann. Er kaschiert sogar, dass die Kamera eine schlechte war. Ich meine nicht die Arbeit. Ich meine die Kamera selber, weil die Bilder einfach qualitativ nicht gut aussehen.

      Sonst gibt es nichts wirklich gutes zu sagen, weil es ein schlechtes Produkt ist. Ich meine, das grobe Konstrukt des Drehbuches wäre schon in Ordnung. Aber dann kommen die Dialoge, die Schauspieler, der Schnitt, die Kostümierung, die Effekte... alles, einfach alles ist unwürdig. Es ärgert mich, dass hier ca. 86 Minuten meiner Lebenszeit draufgegangen sind. Und während des Filmes frage ich mich, warum ich mir das hier antue. Es ist nun mal verschwendete Lebenszeit.

      Ehrlich gesagt will ich nicht genauer drauf eingehen. Was hatte ich für amüsante Sprüche schon in meinen Fingern, während der Film meine Lebenskraft aussaugt, aber es ist es nicht wert noch mehr Zeit dafür zu verschwenden.

      Es ist nur der Gedanke am Schluss: was wäre gewesen, wenn dort wirklich gute Filmemacher einen Film gedreht hätten?

      Ich bringe es auf dem Punkt: schaut ihn nicht an!!!

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      • 6

        Der Film blieb bei mir leider hinter den Erwartungen, würde ihn aber deshalb nicht abschreiben. Ich würde ihn dennoch empfehlen.

        Ehrlich gesagt, macht der Film sehr vieles richtig. Von der Ästhetik und der Atmosphäre ist er auf alle Fälle gelungen. Die Kameraarbeit ist gut, ebenso die musikalische Untermalung und die Soundeffekte. Mir gefiel der Look, mir gefiel das Setting. Ob es jetzt die Flussfahrt am Beginn oder das Haus ist: optisch ist hier alles gut aufeinander abgestimmt und sieht sehr gut aus. Es entsteht durchaus eine Immersion, dass man mit den Protagonisten bei dem Haus ist, dass scheinbar schwer zugänglich, mitten in der wilden Natur ist. Ist ja nicht so selbstverständlich.

        Schauspielerisch passt auch alles. Auch dieses Drama, dass für ein angespanntes Verhältnis zwischen den drei Protagonisten sorgt, fand ich in Ordnung und nicht deplatziert. Es gibt der Geschichte noch ein wenig Glaubhaftigkeit. Wer mir nicht gefallen hat, war die Rolle des Physikers. Der hat mich nicht überzeugt. Außerdem erinnert er mich durch sein Grinsen an Andrew Divoff aus Wishmaster. Der hatte auch so ein blödes und unnötiges Grinsen auf dem Gesicht.

        Was die Effekte betrifft, macht er auch mehr richtig als falsch. Die Special Effects, aber auch die handgemachten sahen zu weiten Teilen gut aus. Ich glaube, dass das Budget nicht das Größte war, er aber handwerklich das Beste rausgeholt hat.

        Und nun zu den Dingen, die mir nicht so gefallen haben: die Handlung. Zu Beginn fand ich die Idee Wissenschaft mit Okkultismus zu verbinden gar nicht mal so dumm. Auch gibt es von der Geschichte her einige Akzente, die echt nicht schlecht waren. Das Problem ist, dass man am Ende nicht recht wusste, was man daraus machen soll. Teilweise geht es geisterhaft zu. Es gibt sich selbstschließende Türen, Schatten an den Wänden, die dann abrupt verschwinden. Wozu? Das wird nie mehr aufgegriffen und wirkt im Nachhinein deplatziert. Es wird von einem Teilchenbeschleuniger gesprochen, der in der Hütte sein soll. Falls jemand schon mal sowas in einer Dokumentation gesehen hat: die sehen anders aus. Und größer. Unwahrscheinlich, dass dieser verrückte Wissenschaftler sowas sich mitten in die grüne Pampa hat stellen lassen. Beim Haus an sich musste ich schon ein wenig schlucken, aber der Teilchenbeschleuniger war zu viel. Und das Thema Okkultismus und die Wissenschaft wurde auch nicht befriedigend aufgeklärt. Auch bei der Verwandlung des Charakters Jakob bleiben Fragen offen. Hat dieser sich jetzt aufgrund von den Insektenstichen verwandelt? Warum stand er schlaftrunken vor dieser Maschine? Das ergibt leider überhaupt keinen Sinn.

        Das Ende lässt mich auch teilweise lächelnd (in Bezug auf die Frau Meg) und teilweise kopfschüttelnd (im Bezug auf die Nachrichten aus dem Radio) zurück.

        Schade. Da wäre mehr drinnen gewesen, aber anschauen kann man ihn trotzdem.

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          SteveKeko 19.02.2025, 11:15 Geändert 19.02.2025, 11:17

          Die Thematik „Killer und seine Privatprobleme“ gab es leider schon zu oft. Und ehrlich gesagt auch schon wesentlich besser.

          Ich versuche die ganze Zeit herauszufinden, was mich hier nicht überzeugt hat. An Seann William Scott liegt es nicht. Die ernsthafte Rolle steht ihm ganz gut. Besser gefallen hat mir aber Mariela Garriga. Sie ist aber auch die, die wesentlich mehr Emotionen an den Tag legen muss. Am geringen Budget von Blumhouse Productions liegt es auch nicht, weil um eine Geschichte wie diese zu erzählen, nicht viel Geld notwendig ist. An den Gewaltdarstellungen auch nicht. Ok, vielleicht. Ein paar Sterbeszenen sahen nicht wirklich gut aus; wirkten fast schon ein kleines bisschen lächerlich. Die Musik ist es auch nicht. Die gefiel mir sogar gut. Sie erinnerte mich an die 80er Jahre Slasher bzw. die alten Giallo.

          Meine Vermutung ist, dass die Geschichte im Vergleich zu anderen Filmen nicht gut erzählt wird. Das Drehbuch wirkt schnell zusammengeschustert; der Film schnell abgedreht. Vielleicht habe einfach zu viele und auch bessere seiner Art gesehen.

          Ich kann nur empfehlen, sich Stephen King´s „A good marriage“ oder eher „Mr. Brooks“ von 2007 anzusehen. Gleiches Thema, jedoch wesentlich mehr Tiefe.

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          • 6 .5

            “Knock knock knock” ist ein sehr atmosphärischer Film, der im letzten Drittel die Karten auf den Tisch legt und dadurch dann etwas schwächer wird.
            Seine Stärken bezieht er aus zweierlei Punkten:

            Der erste Punkt ist Lizzy Caplan und Antony Starr. Beide Schauspieler hat man bereits als äußerst unangenehme Zeitgenossen in „Castle Rock“ (Caplan als Annie Wilkes) und „The Boys“ (Starr als Homelander) kennen gelernt. Und auch hier liefern sie eine grandiose Performance ab. Der Vater, ist dominant, sein Wort hat Gewicht und ist er einmal präsent, wird es gefühlt um ein paar Grad kälter im Raum. Die Mutter ist ähnlich. Auch sie wirkt trotz ihrer Nervosität eiskalt. Selbst wenn sie ausnahmsweise lächelnd mit einem Tablett Cup Cakes vor einem steht, bekommt man Gänsehaut. Scheinbar ist Liebe in dem Haus genauso kaum vorhanden, wie raumausfüllendes Tageslicht.

            Der zweite Punkt ist der technische Aspekt. Alles scheint in einem kalten blauen Licht getaucht zu sein. Die Ausleuchtung sowie die Ausstattung verstärken dieses unangenehme Gefühl, dass hier Gefahr droht. Aber auch die Kamera trägt keinen allzu kleinen Teil dazu bei. Mit drehenden Kamerafahrten, Schattenspielen und ein Wechsel zwischen hell und dunkel wird uns die zunehmend unangenehme Situation nähergebracht.

            All diese Punkte greifen wie viele kleine Zahnräder einer gut geölten Maschinerie zusammen und bringen uns einen spannenden Film.

            Und während wir die ersten zwei Drittel, sprich die erste Stunde, spannungsgemäß mit dem Jungen mit fiebern (dessen Schauspielerei auch mal gelobt werden muss), kommt der große Twist und der Film geht plötzlich in eine andere Richtung.

            Hier muss man verstehen, dass wir all das durch den Betrachtungswinkel des Jungen erleben. Auch wenn vieles nicht so ist, wie es scheint, ist es genau das, was der Junge sieht und fühlt. Er hat Angst, hat keine Freunde und fühlt sich allein in einer Situation, die er nicht so recht begreifen kann. Was passiert, wenn man die Menschen, die man liebt, die dafür da sind, einen zu umsorgen und zu beschützen, einem plötzlich feindselig gegenüberstehen und einem vielleicht sogar nach dem Leben trachten? Antworten auf nicht gestellte Fragen gibt es nicht. Nun gilt es darauf zu achten, wen man vertraut.

            Von diesem Standpunkt aus gesehen, ist der Film sehr interessant und er spielt seine Karten gekonnt aus. Jeder Schnitt, jeder Kameraschwenk und jedes Schattenspiel lassen die Alarmglocken aufleuchten und am spürt förmlich, wie sich minütlich die Schlinge zusieht.

            Ob einem der dritte Akt inklusive des Finales gefällt? Bestimmt nicht jeden. Auch ich finde, dass er qualitativ ein wenig abnimmt. Aber im letzten Drittel passiert, ist nicht so schlecht, wie manche meinen. Auch hier gibt es wieder große Kamerabilder und gut inszenierte Spiele mit Licht und Dunkelheit. So manch ein CGI-Effekt sieht bei genauerer Betrachtung nicht ganz so gelungen aus, aber das geht noch in Ordnung. Bis auf das Gesicht sieht das Creature Design, inklusive der spinnenartigen Bewegungen, gut aus. Die Einbeziehung einer dummen Gruppe Jugendlicher bzw. Kinder war unnötig und dient rein dazu, den Kill Count ein wenig in die Höhe zu treiben. Und das Ende war schrecklich. Es fühlt sich ein wenig an, als wäre auf der Zielgeraden die Luft bereits raus gewesen. Schade.

            Unter all diesen Tatsachen ist „Knock knock knock“ ein Film, der auf mehreren Ebenen erstaunlich gut funktioniert und mit einem großartigen Cast auftrumpfen kann, auch wenn er am Ende nachlässt.

            Kann ich nur empfehlen.

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            • 3 .5

              Leider gibt der Film "Offseason" nicht sehr viel her. Man ist auf einer Insel, auf der Teufel seine Bewohner mittels eines Paktes als Geisel hält, gefangen. Darum geht es.
              Ich würde hier nicht die "gesamte" Geschichte spoilern, wenn wir es nach ca. 20 Minuten ohnehin nicht erzählt bekommen.

              Und so plausibel die Handlung ist, schafft es der Film in weniger als 80 Minuten nicht, diese unterhaltend zu füllen. Viel mehr habe ich das Gefühl, dass das fertige Werk noch mittels Rückblenden und Kapiteleinteilungen in die Länge gestreckt wurde. Die Rückblenden erzählen nichts, was wir nicht schon vorher erfahren haben und die Kapiteleinteilung ist absolut unnötig.

              Was mir gefallen hat, war die Atmosphäre. Die Landschaft, sei es der Strand oder die schöne Straße, die zur Insel führt, sieht richtig gut aus. Der Nebel, die Schatten, die Nacht und die Geräuschkulisse. Alles vermittelt schon recht früh ein Gefühl der Einsamkeit, des Unbehagens und der Verzweiflung. Es gibt nach Saisonende absolut nichts schönes mehr an dieser Insel. Und das macht schon Eindruck.

              Jocelin Donahue holt so ziemlich alles aus der Rolle raus. Ehrlich gesagt, gibt es nicht allzu viel zu tun. Ein paar Zeilen Dialog, aber die meiste Zeit besteht die Arbeit darin, wild umherzuirren und verängstigt zu sein. Ihr Filmehepartner bleibt für die wenigen Minuten Screentime blass. Er dient lediglich dazu, um in ein bis zwei Gesprächen mit seiner Ehefrau die Geschichte ein wenig voranzutreiben.

              Aber eine optisch und akustisch gut erzeugte Atmosphäre täuscht nicht darüber hinweg, dass der Film quasi keine Handlung hat. Die Punkte, die mir gefallen, dienen schließlich nur ganze Szenerie atmosphärisch umzusetzen. Sowas ersetzt keine Handlung.

              Was mir auch unangenehm aufgefallen ist, ist die Kameraarbeit. Besonders wenn sich zwei Personen unterhalten, kommt es zu Aufnahmen, die genau auf das Gesicht der aktuell redenden Person zeigt. Es fällt mir dann zunehmend schwer, mir vorzustellen, dass diese zwei Personen wirklich im selben Raum bzw. am selben Ort stehen und sich wirklich unterhalten.

              Irgendwie lief dieses ganze Projekt ins Leere. Es gab einfach nichts zu erzählen. Ich denke nicht, dass ich in einer Woche noch weiß, worum es hier überhaupt ging.

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              • 5

                Es fällt mir schwer, den Film neutral und ohne den ersten Teil zu berücksichtigen, zu bewerten. Weil der erste Teil die Messlatte so weit hochgelegt hat, dass ich es in keinster Weise verstehe, wieso hier ein zweiter Teil folgen musste. Die Geschichte ist ausgezählt und der neue Teil hat weder etwas hinzuzufügen, noch reicht er atmosphärisch, technisch oder erzählerisch an den ersten Teil ran. Viel mehr ist es einfach nur eine lahme Kopie.

                Für sich allein ist der Film gar nicht so schlecht. Die Gladiatorenkämpfe sehen ganz passabel aus. Das Setting und die Kostüme wirken weitgehend glaubhaft und... naja, mehr fällt mir nicht ein. Und es gibt Denzel Washington. Er ist der einzige Schauspieler, der auch eine gute Leistung bringt und am ehesten im Gedächtnis bleibt. Alle weitere Darsteller sind austauschbar und bleiben hinter ihren Erwartungen, weil auch das Drehbuch nichts hergibt. Nicht nur vom äußerlichen Erscheinungsbild sind die Antagonisten, die Kaiserbrüder Caracalla und Geta blass. Auch ihrer Figuren sind es. Wenn ich den Vergleich mit dem Antagonisten Commodus ziehe: dieser hatte Charakter. Wenn er im Bild war, spürte man Abscheu, man spürte Hass. Auf ihn, auf seine Taten, auf seine Worte. Bei den beiden Brüder spürt man nichts. Pedro Pascal sieht aus, wie ein geschlagener Hund, obwohl dieser wohl in der Lage wäre, eine gute Performance abzuliefern. Aber mit Paul Mescal haben sie das größte Verbrechen begangen oder vielmehr hatte er doch keine Chance, ein gutes Bild abzugeben. In die Fußstapfen zu treten von einem Russell Crow, der ewig mit der Rolle des Maximus Decimus Meridius verbunden sein wird, ist unmöglich.

                Wir sollen mit Lucius Verus Aurelius mittrauern und mit fiebern. Er hat im Krieg seine Frau verloren, die nicht einmal zwei Minuten Zeit hatte, eine emotionale Verbindung zwischen ihr und ihrem Geliebten vor unserer Augen rüberzubringen. Genauso gut hätte sie eine x-beliebige Magd in dieser Stadt sein können. Es würde nicht weniger interessant wirken.

                Die Gladiatorenkämpfe sehen in Ordnung aus, sind aber nach wie vor nicht so gut choreografiert und in Szene gesetzt worden, wie in Teil eins. Gefallen hat mir lediglich der Kampf in der unter Wasser stehenden Arena.

                Der finale Kampf gegen Macrinus war ein Witz. Man spürte keine Spannung, keinen Impact, wenn die Klingen aufeinander trafen und Macrinus wurde in wenigen Szenen unspektakulär abgefertigt. Lauscht man den Reden von unserem Gladiator, spürt man nichts. Es gibt ein paar bedeutungsschwangere, aber dennoch irgendwie nichtssagende Worte und dann wird gekämpft. Gegen CGI Affen, die ich schon im ersten Teil kritisiert hätte, wären sie vorgekommen.

                Teil zwei hätte ohnehin nie an Teil eins rankommen können. So etwas begeistert vielleicht jemanden, der den ersten nicht gesehen hat. Aber wir, die Gladiator schon mal genießen durften, gehen enttäuscht aus der Nummer raus.

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                • 6

                  Zuerst dachte ich, es ist lediglich ein Netflix Scream Verschnitt. Tja, Überraschung. Das ist er absolut nicht.

                  Sicher, es ist ein Teeny Slasher, bietet jedoch genug eigene Ideen, um für sich zu stehen. Der Start wirkt zwar wie der übliche Genrevertreter, biegt aber nach den ersten zwanzig Minuten in eine Richtung, mit der ich nicht gerechnet habe. Und überhaupt hat der Film in der zweiten Hälfte öfters Wendungen, die ich nicht habe kommen sehen.

                  Es ist auch das erste Mal seit einer langen Zeit, dass mir die Teeny Beute nicht egal war. Die Charaktere sind sympathisch. Sie haben Herz, Persönlichkeit und sie sind echt nicht auf dem Mund gefallen. Ich finde sogar die Kraftausdrücke amüsant.
                  Kamera und Schnitt wirken frisch, die Musik passt zum 90er Jahre Setting und wird, wenn man es nicht mehr glauben mag, irgendwann dann doch noch blutig. Denn in der ersten Hälfte ist er für dieses Genre erstaunlich blutleer. Das hat mich kaum gestört, weil durch die Präsenz der Jugendlichen fühlte ich mich auch so ganz gut unterhalten. Es gibt eine Vielzahl von kaum funktionierenden Jump Scares, aber da schaue ich einfach mal drüber.

                  Der Film war gut genug, dass ich mich auf den zweiten Teil schon freue und gespannt bin, was der so zu bieten hat.

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                  • 6 .5

                    Ohne Vorkenntnisse oder Sichtung eines Trailers habe ich mir auf Anraten den Film angesehen. Es ist ein teilweise bedrückendes Werk. Das Leben dreier Freunde wird durch den Vietnamkrieg, insbesondere die Zeit während ihrer Gefangennahme, verändert. Sie werden physisch, wie auch psychisch mit voller Härte vom Krieg gezeichnet; jeder auf seine Weise. Gezeigt wird alles aus der Perspektive von Michael, gespielt von Robert De Niro.

                    Schauspielerisch, weil die Besetzung hochkarätig ist (De Niro, Walken, Savage, Streep), gibt es überhaupt nichts zu bemängeln. Vom filmischen Aspekt in meinen Augen schon.

                    Der Film ist zu lange. Das erste Drittel, das Leben vor dem Krieg, insbesondere der Teil mit der Hochzeit, ist unnötig in die Länge gezogen worden. Sicher ist es ein wichtiger Bestandteil, all die Personen vor dem Krieg zu beleuchten. Nichtsdestotrotz wäre die eine oder andere Szene zu kürzen bzw. auszulassen eine bessere Entscheidung gewesen. Auch die massiven Cuts, von der Heimat direkt rein in den Krieg, hätten besser inszeniert gehört. Dies betrifft auch den Handlungswechsel vom Krieg zurück in die Staaten. Das wäre natürlich möglich gewesen, wenn man vorher erwähnte Kürzungen vorgenommen hätte.

                    Und klar, man sieht Michael, wie er nach dem Krieg mit dem Leben hadert. Es fällt ihm schwer, wieder in sein altes Leben zu finden. Es fällt ihm schwer, sich wieder in die Gesellschaft zu integrieren. Aber auch das finde ich nicht besonders gut herausgearbeitet.

                    Das sind aber auch schon die einzigen Punkte, die mich störten. Ansonsten ist der Film gelungen. Seine Academy Awards wird er sich schon verdient haben.
                    Gefallen hat mir der Abschnitt mit der Jagd. Man sieht, die wunderbare Natur der vereinigten Staaten und weshalb es sich aus Sicht eines Patrioten zu leben lohnt. Aber auch, dass es Freunde und Familie gibt, die zuhause auf einen warten. Umso tragischer ist natürlich das Ende, wenn Michael sein Versprechen einzulösen versucht, seinen Freund Nick auf keinen Fall in Vietnam zurückzulassen.
                    Bei Antikriegsfilmen steht der Film dennoch nicht auf dem ersten Platz, weil es nach über 45 Jahren doch noch weitere Meisterwerke gegeben hat, die uns das Thema Krieg näherbringen und uns die Augen öffnen, auf welche Art und Weise die Hölle sich auftun kann.

                    Sehenswert ist er allemal und weil Kriege traurigerweise nach wie vor Teile dieser Welt beherrschen.

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                    • 7

                      Zuerst möchte ich sagen, dass ich hochgradig voreingenommen bin, da ich alle Bücher von King gelesen habe und dieser Film mich in meiner Kindheit begeistert hat. Von daher werde ich wahrscheinlich wohlwollender werten, als es für so manch einen nachvollziehbar wäre.

                      Fairerweise muss man sagen, dass hier ein Buch adaptiert wurde, welches so umfassend ist, so viele Charaktere beinhaltet und so viel Handlung trägt, dass es unmöglich ist, dies zufriedenstellend in das Medium Film zu übertragen. Das Buch vom Heyne Verlag hat 880 klein geschriebene Seiten.

                      Aber wenn jemand das Buch verfilmt, in dem Wissen, dass es so ein Brocken ist, muss auch mit der Kritik leben, dass es nichts eins zu eins verfilmt wurde. Unzählige Charaktere und Handlungsstränge kommen nicht vor. Vieles muss einfach durch "tell" erzählt werden, weil für "show" keine Zeit ist und das wirkt dann natürlich oft deplatziert. Oder manche Handlungen sind einfach nicht ganz nachvollziehbar. Auch die Dialoge sind teilweise wirklich klischeebehaftet und die Charaktere oft eindimensional.

                      Ich denke, ein Zitat von Leland Gaunt beschreibt den Film gegen Ende passend "Das war nicht meine beste Arbeit. Noch nicht einmal annähernd. Natürlich ein paar Morde und einige ziemlich hübsche Explosionen. Ich würde es nicht einen rauschenden Erfolg nennen, aber..."

                      Die Besetzung für die Hauptcharaktere Alan Panborn und Leland Gaunt wurden ausgezeichnet besetzt. Besonders Max von Sydow als Teufel ist genial. Auch Amanda Plummer als Netitia Cobb hat mir gut gefallen. Der restliche Cast ist in Ordnung, teilweise austauschbar.

                      Und aus heutiger Zeit betrachtet ist der Film schon ein wenig trashig. Die Dialoge sind kaum ernst zu nehmen, aber amüsant. Es würde mich nicht wundern, wenn andere Betrachter nur den Kopf schütteln und sich fragen, was das alles soll. Ich liebte den Film als Kind, ich liebe ihn heute noch und kann über all seine Filmfehler, Logiklöcher und seinen Trash drüber hinwegsehen und sehe nur eine Geschichte, in der der Teufel gekonnt die Leute gegeneinander aufspielt. Ich kann nur raten, dass sich jeder mal das Buch schnappt, welches eines der besten Werke Kings ist und es liest.

                      Der Film ist auf alle Fälle sehenswert.

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                      • 6

                        Meiner Meinung nach ist der Film zu overhyped. Aber ich würde ihn nicht als schlechten Film bezeichnen. Bei weitem nicht. Er macht mehr richtig als alle Action Filme, die ich so in letzter Zeit gesehen habe.

                        Das größte Problem sehe ich im Hauptdarsteller Ansel Elgort. Ich wurde mit ihm leider nicht warm und denke, dass jemand anderes sicher besser geeignet gewesen wäre. Und mit ihm steht und fällt die Begeisterung für den Film. Ich verstehe schon das ganze Prinzip mit der Action, die in Einklang mit dem Rhythmus der Musik geht. Nicht nur im Auto. Auch auf der Straße.

                        Und technisch ist der Film schon hochwertig. Die Action sieht gut aus. Die Schnitte, die Kamera, die Dialoge und auch die Darsteller. Alles auf richtig hohem Niveau. Auch, dass die Charaktere alle vielschichtiger sind, als man zuerst erahnen mag. Wer sich vorher um dich Sorgen gemacht hat, kann später plötzlich dein größter Feind sein. Sowie jemand, der dich zu etwas drängt, sich schlussendlich als dein Helfer erweist.

                        Von der Geschichte her hat Edgar Wright das Beste aus dem Drehbuch rausgeholt. Allein ihm und den Schauspielern ist es zu verdanken, dass man bei der mageren Geschichte dennoch gespannt, besonders gegen Ende, dabeibleibt und mitfiebert. Hin und wieder gibt es brutalere Szenen, aber die sind eher die Ausnahme als die Regel. Und die Laufzeit ist für die Geschichte auch angemessen.

                        Ich hatte schon Spaß an dem Film. Aber meine Erwartungshaltung wurde leider nicht erfüllt.

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                          SteveKeko 13.02.2025, 20:35 Geändert 13.02.2025, 22:50

                          Was kann man über Teil 3 sagen, was nicht schon bei Teil 2 gesagt wurde? Bei Teil 3 nehme ich mal an, dass mittlerweile nur noch die eingefleischten Fans des Horror Genres dabei sind. Darum hake ich einige Punkte gleich mal ab: Ja, die Handlung ist mau und er ist um 15 Minuten sicher zu lang. Ja, die schauspielerische Leistung lässt nach wie vor zu wünschen übrig. Ja, der Film spielt wieder fast nur in Innenräume, aufgrund von geringem Budget (mittlerweile schon 2 Millionen Dollar).

                          Das Thema Weihnachten bringt einen frischen Wind in die Sache und dem Einfallsreichtum bei den Gore Szenen sind nach wie vor keine Grenzen gesetzt. Wie es eben bei den Menschen immer schon war, wenn es ums Töten oder Quälen geht. Aber ob er jetzt brutaler als der Vorgänger ist, wage ich zu bezweifeln. Die Messlatte ist auf gleicher Höhe geblieben.

                          Es gibt ein paar Jump Scares, die mich wirklich gekriegt haben und das Böse kann auch sprechen. Und das in Form des Sidekicks, den wir schon aus Teil eins und zwei kennen. Finde ich ehrlich gesagt nicht so gut. Besonders der letzte Akt erinnert mich schon beinahe ein wenig an James Bond. Unser weiblicher Hauptcharakter ist in einer ausweglosen Situation. Das Böse labert und labert und durch einen Kniff schafft es unsere Darstellerin Sienna zumindest, sich aus dem Schlamassel teilweise zu befreien. Und der Endkampf ist besser als in Teil zwei. Hier wird sich nichts geschenkt und auch Sienna muss dabei einiges einstecken.

                          Natürlich kommt auch der Humor nicht zu kurz. In vorherigen Teilen fand ich es eine Spur besser, aber da geht es nur um ein paar Prozentpunkte. Die brutalen Szenen sehen, wie immer gut aus und die Schauspielerin Lauren Lavera ist auch ein bisschen besser. Irgendwie ist es wie bei einem McDonalds Besuch: da weiß man, was man kriegt.

                          Und wenn der vierte Teil kommt, wird ich den höchstwahrscheinlich auch ansehen. Also so schlecht ist es wieder mal nicht gelaufen.

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                            Der Low-Budget-Horrorstreifen ist das Erstlingswerk von dem mir unbekannten Regisseur Sam Walker. Und für seinen ersten Film ist er erstaunlich gut. Da habe ich schon wesentlich schlechtere gesehen.

                            Sicher könnte man den Film vorwerfen, dass er mit weniger als 90 Minuten Lauflänge erst im letzten Drittel die Horrorfans befriedigt und vielleicht das nur teils, aber ich finde, dass die zwei Drittel davor gar nicht so übel waren. Sie waren amüsant. Die drei Mädels, so klischeehaft sie vielleicht sein mögen, haben mich bis dahin auf gewollt humorvolle Art bei Laune gehalten. Die eine ist die Eingebildete, deren Leben mehr am Smartphone existiert. Die Zweite ist immer die, die Angst hat, ihr Vater würde sie wegen kleiner Vergehen am Haus gleich umbringen, ungerechtfertigterweise versteht sich. Und die Dritte ist die Normale. Sie arbeitet in einer Tierhandlung und ist eher bodenständiger. Aber die Drei geben ein gutes Team ab, haben eine Chemie und ihre Dialoge sind meiner Meinung nach erstaunlich realistisch.

                            Dann kommen wir zu dem Viech. Wenn man es betrachtet, weiß man nicht, ob man es füttern oder drauftreten soll. Zweiteres wäre für alle Beteiligten besser gewesen. Das steht fest. Aber ich fand den Umgang mit dieser verrückten Situation echt unterhaltsam. Teilweise ist es furchterregend, teilweise amüsant. Auch mit dem Schluss konnte ich mich zufriedengeben.

                            Der Film spielt an sehr wenigen Schauplätzen, sieht trotz der Thematik sehr farbenfroh aus und auch die Effekte und das Design der Kreatur finde ich jetzt nicht schlecht. Teilweise sind schon ein paar starke Bilder dabei.

                            Ich verstehe, dass der Film bei einigen Leuten nicht gut ankommt. Aber unter den Umständen, dass das der erste Film mit voller Länge und wenig Budget ist, ist da echt was Gutes draus geworden. Notfalls hat man 87 Minuten verschwendet.

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                              SteveKeko 13.02.2025, 11:59 Geändert 24.04.2025, 18:28

                              "The front room" ist kein Horrorfilm. Er ist weder brutal, noch erschreckend oder besitzt sonst eine Eigenschaft, die ihn als Horrofilm kennzeichnet. Vielleicht versucht er mich auf psychologischer Ebene zu treffen. Aber das tut er nicht. Sicher ist die Situation, in der sich werdenden Eltern eine pflegebedürftige und eigentlich gar nicht so erwünschte Person sich ins Haus zu holen eine unangenehme. Aus persönlichen Gründen habe ich so etwas ähnliches miterlebt und der Film schafft es teilweise, die psychischen und körperlichen Strapazen, die die beiden durchleiden zu übermitteln. Leider kriegt er mich damit nicht.

                              Sicher gibt es die eine oder andere unappetitliche Szene, die mit einhergeht, wenn man eine pflegebedürftige Person bei sich zuhause aufnimmt. Doch selbst die hatten nicht die Wirkung, die man erzielen wollte. Und die übernatürliche Komponente, die alte Dame hätte einen guten Draht mit Gott, zieht nicht, weil diese Karte nicht konsequent ausgespielt wird.

                              Es wäre gelogen, wenn ich nicht trotzdem unterhalten worden wäre. Denn die Gespräche zwischen den Dreien, die gegenseitigen Beleidigungen oder Erniedrigungen waren teils schon spannend anzusehen. Schauspielerisch ist Kathryn Hunter großartig und ich habe lange Zeit nicht mehr so ein Biest gesehen. Brandy hat mich nicht so überzeugt. Auch wenn sie schon in diversen Filmen und Serien mitgespielt hat, ist sie in erster Linie eine Musikerin und funktioniert als Schauspielerin nur so semi. Andrew Burnap hat nicht so viel Screentime, wie die beiden erstgenannten, aber das ist vielleicht besser so. Seine Leistung war unauffällig. Die musikalische Untermalung fand ich gut, die Kamera und der Schnitt war in Ordnung. Ein paar gute Kameraperspektiven hat es schon gegeben. Was mir auch nicht gefallen hat, war die deutsche Synchro. Weder bei Brandy, noch bei Hunter wurde eine glaubhafte Stimme etabliert. Da wird es natürlich auch ein Stück schwerer, mit dem Film zu connecten.

                              Durch all dies Gründe bleibt der Film meiner bescheidenen Meinung nach hinter seinen Erwartungen. Oder die Leute, die den Trailer gemacht haben, haben sich wieder übertroffen und aus wenig wesentlich mehr rausholen können.
                              Also wenn man ihn nicht gesehen hat, geht die Welt auch nicht unter. Fehler ist es keiner ihn anzusehen, aber Pflicht bestimmt auch nicht.

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                                Obwohl es schon dutzende Filme mit ähnlicher Thematik zu geben scheint, ist der hier nach wie vor sehenswert.

                                Vor allem finde ich, als Weltenbummler, die Location Flughafen nach wie vor sehr interessant. Man bekommt den einen oder anderen Einblick hinter die Kulissen. Ob jetzt alles tatsächlich so abläuft, weiß ich nicht. Aber alles scheint recht authentisch.
                                Der zweite Punkt sind die Schauspieler Taron Egerton und Jason Bateman. Für beide habe ich echt was übrig. Taron ist hier der Gute, während Bateman den bösen spielt. Und sie haben eine Chemie zueinander, die den Film trägt. Vielleicht mag eine Zeit lang nichts Außergewöhnliches, außer beiden bei Gesprächen zu lauschen, passieren. Für mich reicht das. Diese Art von Unterhaltungen fand ich z.B. in „Collateral“ mit Tom Cruise und Jamie Fox schon großartig. Meiner Meinung der beste Cruise Film. Nur so nebenbei.

                                Action gibt es gar nicht so viel, aber während Faustkämpfe nicht so gut choreografiert wurden, passt die Action auf der Autobahn.

                                Kamera und Musik hat gepasst. Da gibt es nichts auszusetzen und auch Logiklöcher, die den Film die Glaubhaftigkeit nehmen, fand ich jetzt nicht wirklich.

                                Wie schon erwähnt: sehenswert.

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                                  Don´t look up ist eine satirische, durchaus unterhaltsame Komödie über alles, was in unserer Gesellschaft, besonders auf politischer Ebene, nicht stimmt. Natürlich komplett überzeichnet. Es gibt Seitenhiebe auf unqualifiziertes Personal in der Politik, Technologiekonzerne, Mediengesellschaft und noch vieles mehr. Genaueres ist schon mehr als genug gesagt worden.

                                  Der hochklassige Cast hatte sichtlich Spaß an diesem Dreh und überzeugt durch überzeichnete Charaktere. Und es ist amüsant anzusehen, wenn die unserer Meinung nach intelligenteren Menschen, auf die man hören sollte, von all den Menschen, die in der Position sind, etwas zu ändern oder uns zu schützen verpflichtet sind, nur belächelt oder gar als hysterisch abgestempelt werden. Während dem Film werden immer wieder kurze Momente aus der Natur, dem Tierreich oder von anderen Völkern eingespielt, damit uns klar gemacht wird: wir sind nicht die einzigen Lebewesen hier. Aber wir tragen die Verantwortung. Und man sieht ja, was daraus gemacht wird.

                                  Die musikalische Untermalung ist gut gelungen, die Special Effects sind bis auf eine Ausnahme (die Explosion eines internationalen Shuttles) sehenswert. Und auch der Schluss ist rührselig auf der einen (Familie beim gemeinsamen Essen) und witzig aber der anderen Seite (der Stabschef in der letzten Einstellung).

                                  Und egal ob es DiCaprio, Jennifer Lawrence, Meryl Streep oder Melanie Lynskey ist: alle performen großartig.

                                  Eines der besseren Produkte aus dem Hause Netflix.

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                                    Nachdem ich vor Jahren die Buchvorlage von King/Hill gelesen habe und sie eigentlich als gelungen empfand, war ich schon gespannt, wie die filmische Umsetzung von Regisseur Vincenzo Natali geworden ist. Der hat ja schon bei einigen Werken Regie geführt. Mal waren gute Adaptionen dabei, wie z.B. „Locke & Key“ oder Serien wie z.B. „American Gods“ oder „Westworld“, die ich alle als gelungen betrachte. Er hat aber auch „The Stand“ von Stephen King verfilmt, der ein ziemlicher Griff ins Klo war. Hier nun hätte alles rauskommen können.

                                    „Im hohen Gras“ ist für das, was er ist, schon in Ordnung. Ein Buch zu adaptieren ist schwer. Eine Kurzgeschichte zu verfilmen noch schwerer. Denn es hat schon einen Grund, warum manches eine Kurzgeschichte und kein Roman ist. Weil die Geschichte eben nicht mehr her gibt. Auch hier ist es so. Die Kurzgeschichte hat lediglich 14.900 Wörter und man hat einen Film gedreht, der ganze 94 Minuten dauert. Er ist viel zu lang. Ich denke, dass man eine Viertel Stunde locker hätte streichen können.
                                    Was die Schauspieler betrifft, gibt’s nicht zu meckern. Owen Wilson macht gute Arbeit und dass ich Laysla De Oliveira nach der Joe Hill Adaption „Locke & Key“ wieder sehe, freute mich besonders. Und bin ich der Einzige, der meint Avery Whitted sieht wie ein Alan Harper Verschnitt aus?

                                    Die Geschichte weicht natürlich von der Buchvorlage ab, aber nur im geringen Maße, wobei das Buch wesentlich konsequenter ist, was die Härte betrifft. Ansonsten ist das Gras gut eingefangen. Man spürt die Ausweglosigkeit und den Kontrollverlust, der sich bei den Protagonisten durch unzählige Schreie und ewiges Stapfen durch die grüne Hölle. Ich denke, dass jeder mal an einem Kornfeld oder so ähnlichem Gewächs vorbei gefahren ist und sich gedacht hat, wenn ich da reingehe, na dann gute Nacht. Die Kamera fängt hier wirklich gute Bilder ein und wenn man die ersten zwanzig Minuten überstanden hat, beginnt die Geschichte ein wenig mehr Fahrt aufzunehmen.

                                    Ich glaube aber, dass nicht jeder diesen Film als gelungen ansieht. Grob gesagt: 94 Minuten lang Leute durch Buschen wandeln zu sehen, ist nicht jedermanns Geschmack.

                                    Ich als alter Kingfang war zumindest nicht unzufrieden mit diesem Werk.

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                                      über Calls

                                      Nachdem ich so ziemlich von jedem Werk begeistert bin, dass aus den Händen von Fede Álvarez stammt, war ich schon gespannt, was es mit diesem Projekt auf sich haut.

                                      Zuerst ein wenig skeptisch, da ich mehr der visuelle als der auditive Typ bin und Hörbücher mich nur für kurze Zeit bei der Stange halten. Aber durch die kurze Laufzeit der neun Episoden zwischen 13 und 20 Minuten lässt sich das ganze gut portionieren.

                                      Die Idee ist großartig. Aber nicht gerade neu. Hörbücher und Hörspiele gibt es in Hülle und Fülle. Der große Unterschied ist, dass man auch visuell bis zu einem bestimmten Grad teilhaben kann. Jede Grafik und man bekommt pro Episode etwas anderes präsentiert, ist grotesk, farbenfroh und passt sich der Geschichte gut an. Man sollte jedoch wissen, dass es lediglich eine Begleitung zur eigentlichen Story ist und man keine optischen Meilensteine erwarten darf. Aber es kann einen, wenn man eifrig bei der Sache ist, schon einen ein wenig in den Bann ziehen.

                                      Zur Geschichte an sich: Es werden uns neun unterschiedliche Geschichten gezeigt, wobei sich ganz langsam ein roter Faden erkennen lässt. Ist man erst mal dahinter gekommen, worum es sich hier überhaupt handelt, verliert die Sache ein wenig ihren Reiz und alles ist lediglich durchschnittlich. Massivst gestört haben mich manchmal die wenig nachvollziehbaren Gespräche. Es mangelt ein wenig an Realismus, was die Reaktionen auf gewisse Ereignisse betrifft.

                                      An und für sich ist das hier schon eine gute Sache. Interessent, weil es fernab von allen anderen Konzepten ist. Aber in dieser Nummer wäre mehr drinnen gewesen. Eine bessere Geschichte. Sie war in Ordnung, nichts besonderes. Potential nach oben sehe ich auf alle Fälle und ich wünsche, da kommt noch eine zweite Staffel. Denn da ist noch ordentlich was rauszuholen. Eine Handlung, die sich über mehrere Episoden ergibt, ist für mich nicht einmal zwingend notwendig. Die Episoden sollen eine Spur länger sein und jede steht für sich. Das ist selbstverständlich nur meine Meinung.

                                      Nichts desto trotz: Kann man durchaus probieren.

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                                        Als wenn man „John Wick“, „Crank“ und irgendein Beat ’em up in den Mixer schmeißen würde…

                                        Irgendwie hatte ich die Befürchtung, der Film würde nach hinten losgehen und wäre verschwendete Zeit. Tja, wurde wieder mal positiv enttäuscht. Sicher kann man sagen, dass der Film sich an allen Ecken bedient, aber er hat genug eigene Ideen, um für sich allein zu stehen. Er ist rasant, brutal, witzig und versucht nicht, sich selbst so ernst zu nehmen. Man wusste bei der Produktion genau, was das hier werden soll.
                                        Der erste Glückgriff ist der Cast, allen voran Bill Skarsgård, der seine Sache gut macht. Mir ist schon klar, wenn man bei den Kampfszenen hauptsächlich den Hinterkopf eines Schauspielers ist, dass da natürlich ein Double dahintersteckt. Es wäre schön gewesen, wenn er sich selber so ins Zeug gelegt hätte, aber ich denke, da bin ich durch die John Wick Filme ein wenig zu verwöhnt worden. Aber die Action sieht gut aus. Die Kamera ist rasant, schwirrt regelrecht um die ganze Szenerie herum und meistens wirkt es auch. Wenn jemand meint, dass diese Art der Inszenierung nichts für einen ist, würde ich das auch verstehen. Das ist nicht jedermanns Sache. Aber es passt alles gut zusammen. Die Gewalt ist teilweise echt extrem, aber sie ist genau so over the top, dass man das alles eher mit einem Schmunzeln als mit Abscheu betrachtet. Erinnert ein wenig an die Splatter Szenen von „Planet Terror“. Da war eben auch alles so drüber.

                                        Der restliche Cast wie z.B. Brett Gelman, Sharlto Copley oder Famke Jannsen waren auch in Ordnung.

                                        Die Handlung, die wirklich nur durch einen seidenen Faden getragen wird, schreitet rasch voran. Die Art von Humor passt gut zum restlichen Film. Diverse amüsante Ideen sind hier eingeflossen und alles wirkt auf einer Seite so willkürlich, auf der anderen Seite passt alles sehr gut zusammen.

                                        Gefallen hat mir, dass Boy taubstumm ist, wir aber durch die Stimme in seinem Kopf dennoch erfahren, was in ihm vorgeht. Auch, dass er seine imaginäre jüngere Schwester sieht und sich mit ihr unterhält. Ich fand die Outfits klasse, die wenigen Special Effects zu Beginn und die einfallsreichen Kills. Natürlich kann man den Film fehlenden Realismus anlasten, aber solche Filme wie diese gibt es nun mal und die funktionieren am besten, wenn man sich auf das ganze schon beinahe comichafte Gemetzel einlässt.

                                        Würden sie einen zweiten Teil drehen, wäre ich bestimmt zur Stelle und sehe ihn mir an.

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                                        • 6 .5

                                          Ich mag "The hunt". Er bringt frischen Wind in eine Geschichte, die nicht nur erst einmal verfilmt wurde. Eine Gruppe von Leuten werden von reichen Menschen gejagt. Alles schon mal gehabt.

                                          Genau deshalb ist es umso amüsanter, wenn der Film es mehrmals schafft, die Erwartungshaltung des Zuschauers zu durchbrechen. Man wird von einer Szenerie in die nächste geschmissen und auch wenn es in anderen Filmen zum Kopfschütteln einlädt, ist es hier gut umgesetzt. Zu Beginn wurden wir mit den einen oder anderen Twist gleich mal wachgerüttelt und durch teils überzeichnete Brutalität in Stimmung versetzt. Viele Tode sind übertrieben, andere passieren offscreen, aber immer bekommt man unterhaltungstechnisch was geboten.
                                          Die Kamera, der Schnitt oder die musikalische Untermalung ist mir gar nicht aufgefallen. Hier gibt es nichts besonderes. Das ist schon in Ordnung, wenn der Rest stimmt. Die Schauspieler, teilweise überzeichnet, machen alle einen guten Job. Die Dialoge sind knackig und alle möglichen und zur Zeit weltrelevanten Themen werden mal angeschnitten: Demokraten vs. Republikaner, Gendern, Arm vs. Reich, Rednecks, die Hautfarbe und Verschwörungstheorien.

                                          Getragen wird der Film von Betty Gilpin, die mir bereits in "Mrs. Davis" außerordentlich gut gefallen hat. Bad ass like und mit ihrer einzigartigen Mimik und ihren coolen Sprüche marschiert sie von Szene zu Szene und mimt die unaufhaltsame Protagonistin Crystal. Auch Hilary Swank liefert grandios ab und die Szenen gemeinsam mit Betty Gilpin, ob Dialog oder im Kampf sind die besten in diesem Film. Natürlich darf der Bösewicht gegen Ende noch vor dem eigentlichen Finalkampfwie es Bösewichte of so tun, belanglos über French Toast schwafeln.

                                          Das Ende war sehr passend und mit einem Gefühl, 85 Minuten (ohne Abspann) gut unterhalten worden zu sein, kann ich nur empfehlen: bitte anschauen. Das zahlt sich auf alle Fälle aus.

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                                            „Brightburn“ wurde unmittelbar vor der ersten Staffel „The Boys“ veröffentlicht. Somit war die Thematik damals neu. Der Gedankengang, was wäre denn, wenn Superman vielleicht doch nicht so freundlich ist und den anderen Weg einschlägt. Kurze Zeit später bekamen wir in "The Boys" Homelander präsentiert, bei dem einen schon der Atem stockt, wenn er nur im Bild auftaucht. Na gut, vielleicht hatten wir noch "Hancock", der schon mal leicht in diese Richtung tendiert.

                                            Auch dieser Film behandelt die Thematik gut. Er ist nicht überfüllt mit Effekten, wie es bei "Hancock" der Fall ist, sondern alles findet eher auf einer kleineren Bühne, einem bescheidenen Vorort von Amerika statt und fokussiert sich dadurch mehr auf wenige Personen. Und die Personen wirken glaubhaft. Das Dreiergespann, Vater-Mutter-Sohn, kommt überzeugend genug rüber, dann den drei Hauptdarstellern Banks, Denman und Dunn, den ich gerne nochmal irgendwo gesehen hätte. Die Rollenverteilung ist klar. Die Mutter, blind vor Liebe, glaubt am längsten an das Gute im Jungen. Denkt bis zum Schluss noch, dass das Schicksal es trotz der Todesfälle gut mit ihnen und dem Jungen meint. Der Vater ist eher strenger, geerdeter und somit skeptischer. Das Verhalten des Jungen wird früh im Film mit rasanter Geschwindigkeit aggressiver. Sehen wir ihn in wenigen Szenen zuvor noch als lieben Jungen, wird er gefühlskälter, zorniger und ist sich schon sehr bald bewusst, dass er einer überlegenen Spezies angehört und in der Lage ist, die Menschheit zu dominieren.

                                            Die Gewaltszenen sind zum Großteil gut inszeniert. Lediglich die Effekte beim Autounfall haben mich nicht überzeugt, aber der Rest passt. Einige werden bei einer Szene vielleicht mal anständig schlucken müssen. Meiner Meinung nach sehr gut gemacht. Und die Kleinigkeiten wie z.B. das Pfeifen beim Versteckspielen, das erste Interesse an einem Mädchen, die Zeichnungen, das Symbol etc. bringen der Geschichte die Würze um sie abzurunden und uns nicht einfach eine billige Nullnummer im Horrorgenre unterzujubeln.

                                            Es ist natürlich nicht der Blockbuster schlecht hin, aber ein kleiner und gut gemachter Horrorfilm, der mal eine andere Richtung eingeschlagen hat. Wer jetzt natürlich "The Boys" schon gesehen hat, wird hier nicht die gleiche Erfahrung machen, wie ohne die Serie. Der Film hätte einfach früher rauskommen sollen, um vielleicht mehr Beachtung zu bekommen. Das ist der einzige Fehler, den ich hier anlasten kann. Ansonsten fand ich ihn großartig.

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                                              Éric Falardeaus Body Horror Schocker ist leider nur eine 0815 Nummer.

                                              Und das hat folgende Gründe: Der Film hat kaum Handlung. Für diese lange Laufzeit hat der Film von der Geschichte her überhaupt nichts zu bieten. Der weibliche Charakter, der langsam vor sich hin fault ist mir egal, weil hier so gar keine Charakterentwicklung oder überhaupt eine Eigenschaft, Meinung oder gar Seele hat. Vielleicht soll das ja sogar so sein, aber dann fehlt es mir, mit der Protagonistin mitzufiebern, sie auf diesem albtraumhaften Weg zu begleiten und Mitgefühl zu zeigen. Viel mehr ist es mir ehrlich gesagt egal, was mit ihr passiert. Und ist mir die Person egal, kann mit ihr alles passieren und in mir gibt es keine Gefühlsregung. Das betrifft dann natürlich auch den Ekel. Die unappetlichen Szenen sind einfach des Ekels wegen da und haben ansonsten keinerlei Zweck. Und so gut sind sie meiner Meinung nach auch nicht. Sie verfault, verliert Körperteile, Maden tummeln sich um und in sie herum. Es gibt Szenen mit allen möglichen Körperflüssigkeiten und es ist vollkommen belanglos. Es regt sich nichts mit ihr, weil es keinerlei Bindung zu diesem Menschen gibt. Hätte man ihr ein paar Charaktereigenschaften gegeben, hätte alles vielleicht anders ausgesehen.

                                              Aber das ist leider nur der Anfang von einer endlosen Liste an Dingen, die mich stören. Es ist die lange Laufzeit, wobei man minutenlang nur sieht, wie sie badet, Zähne putzt, die Post holt, Frühstück macht und alles wird minutenlang abgefilmt, obwohl es keinen erzählerischen Grund dafür gibt.

                                              Der Film ist schlecht ausgeleuchtet, der Ton ist schrecklich und es wird ein Blasinstrument gespielt, leider weiß ich nicht welches, aber selbst ich als Laie weiß, dass der Musiker sein Instrument scheinbar auch nicht beherrscht.

                                              Und all diese Unglaubwürdigkeiten. Die Person ist körperlich schon so gut wie am Ende, ist aber immer noch in der Lage, sich selbst zu befriedigen, Sex von anderen Männern einzufordern und teilweise gehen diese der Bitte sogar noch nach. Kein normal denkender Mensch würde Geschlechtsverkehr mit einer vor sich hin faulenden Person haben. Niemand kommt auf die Idee mit ihr zum Arzt zu gehen. Doch, später trifft das ein, aber da hat derjenige sich bereits oral befriedigen lassen, obwohl der Frau das Blut schon aus allen Poren rinnt. Der Film "Contracted" mit ähnlicher Thematik hat all dies besser gelöst. Es gibt eine Handlung, Dialoge und Arztbesuche. Sicherlich kann man sagen, dass die Person in diesem Film schon wesentlich schlimmer gezeichnet ist, aber man hätte im Laufe des Filmes (und da war mehr als genug Zeit) die Person zumindest einmal zum Arzt schicken können. Sogar im Filme "Bite", einem weiteren Body Horrorfilm, schafft es die Protagonistin zumindest mal beim Arzt anzurufen.

                                              Vielleicht hätte all das als Kurzfilm besser funktioniert. Der Regisseur hat schon davor und danach Kurzfilme gemacht. Hätte man diesen auf vierzig Minuten runtergestutzt und nur sie gefilmt, wie sie einsam und allein dahinscheidet, dann hätte all das eventuell eine andere Wirkung gehabt. Man könnte mehr Licht in die Wohnung bringen. Bessere Musik oder gar keine. Dann hätte Éric Falardeau seine meiner Meinung nach bescheidenen Talente bezüglich Make Up und andere praktische Effekte besser inszenieren können.

                                              Aber so bekommt der Film die schlechteste Wertung, die ich bisher vergeben habe und wenn man im Bereich Horror bereits vieles gesehen hat, muss das echt was heißen.

                                              Mein Tipp: "Contracted"

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                                                über Sting

                                                Nach dem Film "Itsy Bitsy" haben wir einen weiteren Horrorfilm, der eine Spinne zur Thematik hat. "Sting" macht allerdings einiges besser, als es eben der 2019 erschienene "Itsy Bitsy" tut.
                                                Zu aller erst nimmt er sich selber nicht so ernst. Natürlich gibt es auch hier ein kleines Familiendrama. Kleine Familie (aufmüpfige Tochter, überarbeitete Eltern; also Stiefvater und Mutter), die mit diversen Problemen zu kämpfen haben. Das würde stören, wenn es nicht halbwegs überzeugend rüber gebracht wird. Aber diese Dreieckskonstellation ist meiner Meinung nach interessant und man fühlt mit den dreien mit. Es ist glaubhaft.

                                                Jedoch gibt es eine humoristische Seite. Diese Karte wird meist mittels anderen Bewohnern des Gebäudes, indem die Handlung spielt, gut ausgespielt. Die Charaktere sind dann leicht überzeichnet, aber nicht zu viel, um es albern zu finden. Es geschieht nicht oft, dass ein Horrorfilm genau die richtige Portion Humor rüber bringt.
                                                Wie schon gesagt, spielt alles in einem Gebäude während eines stärkeren Schneesturms. Nur selten bekommen wir Außenaufnahmen zu sehen. Meist handelt es sich um einen eingeschneiten Wohnblock, reicht gerade aus, um die Isolation zu verdeutlichen. Das Gebäude ist quasi eine Zeit lang ein Mikrokosmos.
                                                Und selbstverständlich gibt es da eine Spinne. Und sie ist gut umgesetzt. Hauptsächlich CGI, hin und wieder praktische Effekte. Aber es sieht gut genug aus, um mit Überzeugung dabei zu sein und uns zu gruseln.

                                                Horrorschocker bekommen wir hier nicht. Es ist ein guter-Laune-Spinnen-Film und funktioniert, weil die Kamera gute Bilder liefert, wenige aber effektive Jump Scares liefert und dennoch ein Herz hat für die Familie, mit der wir irgendwann mit fiebern, wenn es ans Eingemachte geht. Der Film hat ein paar gute Einfälle z.B. wenn zu Beginn Töchterchen, frech wie sie ist, selber wie eine Spinne durch die Schächte des alten Gebäudes krabbelt, die Nachbarskatze genauso einen bösen Blick draufhat, wie die überzeichnete Vermieterin.

                                                Der Film ist mit 85 Minuten ohne Abspann eine schnelle Nummer und vergeudet keine Sekunde mit unnötigen Nebensächlichkeiten. Ich persönlich hatte Spaß an dieser Nummer. Einer der besseren Tierhorrorfilme.

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                                                  über Bite

                                                  Bite ist ein Bodyhorrorfilm, der nur in den seltensten Augenblicken einen sehenswerten Moment hat. Bedauerlicherweise sind die Dinge, die hier falsch laufen in der Überzahl als die Dinge, die mir hier wirklich gefallen haben.

                                                  Nachdem ich im Internet recherchiert habe, konnte ich bei keinen der Schauspieler so etwas wie eine Filmkarriere entdecken und das zurecht. Niemand hier ist in der Lage, halbwegs einen realen Menschen zu verkörpern. Ehrlich gesagt, ist die schauspielerische Leistung unterm Hund (wie man so schön sagt). Aber das macht nichts, denn das Drehbuch ist es auch. Nicht einmal von Elma Begovic, der Hauptdarstellerin kommt eine gute Leistung. Ihre besten Momente erlebt sie leider, wenn es keine Sprechrolle für sie gibt und sie einfach, von Make Up überzogen, zum Großteil schon verwandelt, durchdringend und eher einem Reptil ähnlich vor sich hin blickt und mit ihrem Kopf ruckartig zuckt. Das belauft sich bei einem Film mit einer Lauflänge von 89 Minuten auf etwa zwei gute Minuten. Da braucht man keine Mathematura, dass man weiß, es zahlt sich nicht aus.

                                                  Aber auch das Drehbuch ist amateurhaft geschrieben. Die Dialoge und Reaktionen auf gewisse Geschehnisse sind so fernab von der Realität, dass die Verwandlung noch möglicher ist, als das Gesagte und das Verhalten aller Protagonisten.
                                                  Wenn ich etwas loben müsste, dann ist es das Setting und die Kostümierung plus Makeup. Hier bekommt man noch am ehesten etwas für das Durchhaltevermögen, weil interessant wird er erst nach einer langweiligen dreiviertel Stunde, geboten.
                                                  Man müsste wirklich viel an dem Film ändern, dass halbwegs brauchbares Material herauskommt. Hier fehlt es leider an so vielem.

                                                  Ach ja: Der Hund vom Nachbarn war mir sympathisch.

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                                                    Eines von Ti Wests frühesten Werken und das merkt man den Film schon an. Aber eher am geringen Budget als an Ti Wests Können. Man spürt hier schon deutlich seine Handschrift.

                                                    Der Film ist ein Mix aus Slasher und Spukhaus, spielt seine Karten für das, was der Film ist, gut aus. Er erfindet bei weitem nicht die Geschichte neu, macht aber mit dem Wenigen, was er hat, sehr viel daraus. Jocelin Donahue trägt den Slowburner aufgrund der meisten Screentime gekonnt und macht das gar nicht mal so schlecht.

                                                    Besonders bei der Kameraarbeit spürt man sofort, dass da Ti West am Zug war. Es gibt diverse originelle Kameraperspektiven, ein paar Jump Scares (die meisten davon gelungen) und wenige blutige Szenen, die aber gut umgesetzt wurden.

                                                    Das 80er Jahre Setting ist glaubhaft, die Laufzeit passt genau und ist, trotz aller Originalität interessant gestaltet.

                                                    Kann man sich schon ansehen.