SteveKeko - Kommentare

Alle Kommentare von SteveKeko

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    SteveKeko 14.04.2025, 18:21 Geändert 14.04.2025, 18:22

    Das war leider nichts. Schade. Denn bisher fand ich alles, was Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillett produziert oder dabei Regie geführt haben, ausnahmslos gut. Und der Found-Footage-Stil mit den wenigen Effekten sieht ordentlich aus. Das tat es bei den V/H/S Filmen auch. Das Pärchen fühlt sich authentisch an. Die schauspielerische Leistung ist in Ordnung. Aber irgendwie ist das Drehbuch langweilig und großteils sehr vorhersehbar. Es passieren zwar hin und wieder ominöse Ereignisse, aber das hat mich nie wirklich gekriegt. Keine Atmosphäre, keine Spannung, alles ziemlich einfallslos. Viel zu spät kommt die Geschichte zur Sache.

    Ein wirklich unbefriedigendes Werk.

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    • 6

      Ich muss sagen, der Film gefällt mir besser als er es eigentlich tun sollte. Da gibt es so einiges, was überhaupt keinen Sinn ergibt. Die wichtige Fragen: warum sind überhaupt die ganzen Fallen im Haus aufgestellt? Was ist überhaupt das Motiv? Das ergibt alles nicht wirklich einen Sinn.

      Aber wenn man über das eine oder andere Plot Hole hinwegschaut, bekommt man einen soliden Torture-Porn-Thriller präsentiert. Es gibt nicht nur einen creepy Antagonisten, sondern auch einen ebenbürtigen Antihelden, gespielt von Josh Stewart. Der ist nicht nur sympathisch, sondern hat auch Köpfchen und geht raffiniert mit der ganzen Situation um. Die Gore Effekte sind wirklich sehenswert und wenn es unseren Protagonisten erwischt, lässt einem das nicht kalt, weil man tatsächlich mal was für die Person übrig hat. Das hat das "Saw"-Franchise, dass aus den falschen Gründen in eine echt schlechte Richtung gedriftet ist, vermissen lassen. Auch Madeline Zima ist in wenigen Szenen dabei. Wieder einmal oben ohne.

      Es ist schon spannend, wenn unser Held bei einem Gewitter durch das Haus schleicht und den Fallen mit viel Raffinesse meist erfolgreich ausweicht. Bei jedem Geräusch, dass erzeugt wird, staucht es einen kurz zusammen und man ist wirklich bis zur letzten Sekunde bei der Sache. Alles ist eher mit einem grünen oder blauen Filter belegt und die Musik verstärkt die angespannte Atmosphäre.

      Der Film ist auf alle Fälle eine gelungene Alternative zum "Saw"-Franchise.

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      • 6

        "Düstere Legenden" ist zwar auf den Slasherzug, den "Scream" in Gang gebracht hat, aufgesprungen und hat ihn in vielen Teilen kopiert, allerdings macht er das von allen anderen Slasher Kopien der 2000er am besten. Dicht dahinter folgt "Schrei, wenn du kannst". Überraschenderweise sind beide von Jamie Blanks, der Jahre später auch noch den kleinen Film "Long Weekend" gemacht hat. Den habe ich zwar jahrelang nicht mehr gesehen und fand den eigentlich gelungen, obwohl der echt keine guten Kritiken bekommen hat. Wie auch immer...

        Der Film hier tauscht Horrorfilmthematik, Maske und Messer gegen Legendenthematik, Axt und Parka. Sogar einen Randyverschnitt gibt es hier. Hier heißt er Parker. Und auch wenn es bloß eine Kopie ist, weiß der Film durch seine oben erwähnten Änderungen dennoch frisch zu bleiben und unterhaltet. Natürlich muss man die eine oder andere Pille der Unlogik schlucken, aber bei welchen Slasher muss man das nicht? Es macht(e) Spaß zu raten, warum und weshalb hier die Leute wie die Fliegen fallen. Und das Motiv ist nicht mehr oder weniger glaubhaft als bei "Scream".

        Außerdem ist der Cast interessant. Da sind einige Darsteller dabei, die später noch richtig groß rausgekommen sind bzw. sogar Legendenstatus erreicht haben: Robert Englund, Jared Leto, Alicia Witt, Tara Reid, Brad Dourif und Joshua Jackson.

        Natürlich erreicht der Film bei weiten nicht den Legendenstatus (obwohl er den Namen im Titel trägt) wie "Scream", aber auch heute ist er immer noch gut anzusehen.

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          Der Film schafft etwas, was nur wenige vor ihm gelungen sind. Er hat eine gute Idee, was die Geschichte betrifft und auch die technischen Mittel wie der schwarz-weiß-Look, wenn die Menschen Zombies sind, die grüne Flüssigkeit, das unverständliche Reden und die schnellen Bewegungen der nicht infizierten Leute. Sogar die vier Hauptcharaktere habe ich irgendwie ins Herz geschlossen. Das ist alles schon sehr kreativ.

          Und dennoch ist der Film über weite Strecken langweilig. Ein paar Gags sind schon komisch. Die Schauspielleistung ist, für so einen Klamauk auch in Ordnung. Und ich muss gestehen: die Zombies, wenn sie im schwarz-weiß-Look umherwandern, sehen echt klasse aus. Aber wenn ich ich am Ende vom Film froh bin, ihn hinter mir zu haben, dann kann ich keine positive Gesamtwertung geben.

          Respekt für den frischen Ansatz im Zombiegenre, aber am Ende kommt zu wenig dabei raus.

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          • 6 .5
            über Oddity

            Damian Mc Carthy, dessen Erstlingswerk "Caveat" mir gut gefallen hat, liefert auch mit seinem zweiten Werk einen ganz passablen Horrorfilm ab. Und man merkt, dass er in Sachen Drehbuch und Regie einiges dazu gelernt hat.

            Es war auch ein geschickter Schachzug, Carolyn Bracken in einer Doppelrolle zu besetzen. Diese Frau ist nicht nur äußerlich sehr wandlungsfähig, sondern auch talentiert ("You are not my mother"). Ich hätte sie ehrlich gesagt gar nicht erkannt. Auch die restlichen Castmitglieder machen einen wirklich guten Job. Ob es der einäugige Tadhg Murphy ist oder Caroline Menton. Mit ihr tat ich mir anfangs ein wenig schwer, weil sie zu sehr dem Klischee der unsympathischen und unsensiblen Neuen entspricht. Aber mit jeder Minute gefiel mir ihre Rolle immer mehr. Steve Wall war auch sehr gut. Fehlbesetzt finde ich hingegen Gwilym Lee. Er wirkte für mich zu blass.

            Die Anfangsszene fängt schon stark an und weckt sofort das Interesse. Und auch wenn mich persönlich das Ende nicht ganz zufrieden stellte, war der Weg dorthin spannend, ästhetisch hübsch anzusehen und hat einige wirklich großartige Gruselmomente. Der Film schreckt nicht vor ein paar für die Charaktere unangenehme Szenen zurück und löst seine Geheimnisse zufriedenstellen auf. Diese Holzfigur und wie sie im Laufe des Filmes immer wieder eingesetzt wirkt schon gruselig. Die wenigen Jump Scares funktionieren großteils auch. Und das Setting, also dieses schöne Haus hat auch seinen Charme. Zumindest am Tag. Und wenn ich nachts dort auf keinen Fall sein will, hat der Regisseur Damian Mc Carthy schon einiges richtig gemacht. Auch der eigenartige Hase aus "Caveat" ist mir sofort aufgefallen.

            Für ein Zweitwerk gar nicht mal so schlecht. Freu mich jetzt schon auf das Dritte Werk.

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            • 4 .5

              Die neue Horrorkomödie von Nick Frost bleibt leider hinter den Erwartungen. Man hat ihm schon wesentlich besseres gesehen. Dabei ist nicht sein Schauspiel, sondern das eher schwächelnde Drehbuch, dass nicht überzeugt. Man ist von Frost einfach besseres gewohnt. Aber so ganz abschreiben sollte man den Film nicht.

              Er hat schon seine humoristischen Elemente. Viele Wortwitze zünden, genauso viele tun es aber nicht. Die ständigen Kraftausdrücke, besonders von den beiden Jungdarstellern, können einen schon nerven. Überhaupt finde ich nur 50% der vier Hauptdarsteller in Ordnung. Nick Frost (Vater) und die junge Maisie Ayres (Tochter) waren gerade noch in Ordnung, anders als die von Mutter und Sohn gespielten Schauspieler Aisling Bea und Sebasistan Croft, die ich einfach nur schrecklich fand. Maisie Ayres ist noch jung und am Beginn ihrer Karriere. Da sehe ich noch ein, dass sie das bestimmt noch besser kann. Nick Frost war schon viel besser. Der Finne Eero Milonoff hat mir fast am besten gefallen. Erwähnenswert ist noch die alte Frau. Leider weiß ich ihren Namen nicht. Aber es ist die, die irgendwie wie Gollum aussieht. Die war auch amüsant.

              Logiklöcher in den Dialogen und eine unglaubwürdige Familienzusammenstellung stellen sich als geschicktes foreshadowing heraus. Denn nach genau einer etwas zähen Filmstunde zeigt sich, was tatsächlich mit dieser harmlosen Familie los ist. Und dann bekommt man in Nick Frost typischer Manier eine Gewaltorgie präsentiert, die auch hier nur teils funktioniert. Ein paar Gewaltszenen wurden gut abgefilmt. Andere überzeugen so gar nicht. Wenn die Menschen in den lustigen Spinnen- und Entenkostümen vor Angst im Gebäude zittern, sieht das schon amüsant aus. Oder wenn die alte Frau meint, alles wird wieder gut, während im Hintergrund ein in Flammen stehender Mann schreiend durch den Wald rennt. Dennoch wird nicht viel davon lange im Gedächtnis bleiben. Auch das zufriedenstellende Ende wird nichts daran ändern.

              Ist er mal kostenlos im Stream verfügbar und man hat 90 Minuten Zeit, warum nicht? Aber Geld sollte man dafür keines ausgeben.

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              • 6 .5

                Das ist einer der besten Filme, die den Cthulhu Mythos zum Thema haben.

                Nach sieben Minuten geht’s gleich richtig zur Sache und man verliert nicht viel Zeit mit Charakterentwicklung. Alles, was wir wissen müssen, erfahren wir während dem Film. Während die Handlung in der ersten Hälfte noch ein wenig lockerer ist, schlägt er in der zweiten Hälfte schon einen ernsteren Ton an, was mir deutlich mehr gefällt. Weil die Umgebung und die Gegebenheiten absolut nicht zu lachen sind.

                Der Cast ist überzeugend, allen voran Kristen Stewart die ihr Twilight Image schon längst durch großartiges Schauspiel und die Auswahl ihrer Rollen ablegen konnte. T.J. Miller mag ich normalerweise gerne, aber durch sein Verhalten geht viel an Atmosphäre verloren.

                Und Atmosphäre erzeugt er richtig, wenn die Überlebenden am Boden des Meeres waten müssen. Beklemmend ist angsteinflößend ist das. Dann schalten sie auch noch alle Lichter aus. Das muss man sich mal vorstellen, man steht da selber in der Tiefsee im Dunkeln!!!!

                Cthulhu mit seinen Kreaturen, obwohl eher nur angedeutet, sehen gut aus und tragen durchaus zur menschenfeindlichen Atmosphäre bei. Die Kamera, ob im oder außerhalb vom Wasser, liefert wirklich tolle Actionbilder, weil auch die Effekte großartig in Szene gesetzt wurden. Die Handlung schreitet rasch voran. Man hat kaum Pause zum Durchatmen (kleiner Wortwitz; ihr wisst schon: wegen Sauerstoffmangel da unten). Und das musss er auch, weil die ganze Nummer lediglich 90 Minuten dauert.

                Die Stimme aus dem Off hätte ich persönlich nicht gebraucht, aber wenn es nur das ist…

                Spitzen Film

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                • 5

                  Ich verstehe es nicht. Wie kann es sein, dass es keinen guten Horrorfilm gibt, wenn es um die ägyptische Mythologie geht. Dabei wäre hier so vieles aus dem Thema rauszuholen: eine traumhafte Wüstenlandschaft, Pyramiden mit engen Gängen und Fallen, gruselige Mumien, erbarmungslose Götter etc. Zugegeben waren die Filme mit Brandon Frasier damals schon ganz lustig anzusehen. Die wussten schon zu unterhalten. Aber ab dem Jahr 2002 gibt es so gut wie nichts, was sich zu sehen lohnt. Der schreckliche Film mit Tom Cruise und der hier.

                  Fairerweise muss ich sagen, gefällt mir dieser sogar besser als „Die Mumie“ mit Tom Cruise. Das macht ihn aber noch lange nicht zu einen guten Film. Und das hat folgende Gründe:

                  Die Idee, den Film nur zur Hälfte im Found-Footage-Stil zu drehen, war schlecht. Die ständigen Wechsel zwischen der normalen Kamera und den Aufnahmen des Kameramannes tun der ganzen Atmosphäre nicht gut. Hier hätte man konsequenter sich auf eine Art festlegen müssen.

                  Zusätzlich kommt noch das schlechte CGI, dass dem geringen Budget geschuldet ist. All diese Kreaturen sehen nicht gut aus. Das geht natürlich auf Kosten der Glaubwürdigkeit.

                  Schlussendlich gibt es natürlich ein paar schwache Dialoge und Richtungen, die die Handlung einschlägt. Gesamt sind es nur drei Punkte, aber die Gewichtung dieser Punkte ist so gravierend, dass aus diesem Werk ein schlechter Film geworden ist. Und aufgrund der geringen Anzahl an Alternativen zu diesem Filmthema, ist es umso ärgerlicher, wenn daraus nichts wird.

                  Aber es gibt auch einige Punkte, die mir gefallen haben. Viele bemängeln, dass der Film teilweise zu dunkel ist. So ist das nun mal, wenn man mit wenigen Lichtquellen in der Dunkelheit umherwandert. Und wenn man zuhause das Licht ausschaltet, sieht man genau so viel, wie man sehen sollte. Das ganze Setting, also die engen Schächte und Gänge mit ihren Fallen sehen für das, was er an Geld zur Verfügung hatte, gar nicht mal so schlecht aus. Auch die Special Effects, damit meine ich die Verletzungen, die Wunden und die Augeninfektionen, sehen schon stark aus. Und die schauspielerische Leistung ist in Ordnung. Denis O`Hare, ein Mann mit viel Talent, holt das Beste aus der schlecht geschrieben Rolle raus. Und die Laufzeit von 83 Minuten ist ok.

                  Ich verstehe es, wenn jemand sagt, dass der Film ein Reinfall und komplette Zeitverschwendung ist. Ich verstehe es, wenn er jemandes Guilty Pleasure ist. Ich persönlich gebe dem Film eine Durchschnittswertung, weil er eben genauso viel falsch, wie auch richtig macht.

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                  • 7 .5

                    Der Trailer hat meine Erwartungen dermaßen hochgeschraubt, dass er sie gar nicht erfüllen konnte. Dachte ich. Denn er hat sie sogar übertroffen.

                    Aber worum geht es? Eine in einer Kleinstadt in Ungnade gefallene junge Frau wird in ihrem Zuhause von einer außerirdischen Rasse bedroht.

                    Die Länge des Filmes beträgt zwar nur 88 Minuten, aber nach den ersten 10 Minuten beginn die Home Invasion bereits. Und man merkt, dass es sich hier um einen wahnsinnig atmosphärischen Film handelt. Ausgehend von einem guten Drehbuch und befüllt mit guten Einfällen und großartigen Kamera- und Soundaufnahmen schafft er die Spannung bis zur letzten Sekunde aufrecht zu erhalten. Kaitlyn Dever (von der ich bisher noch nie was gesehen hatte) trägt den Film über die gesamte Länge mit Bravour und das wohlgemerkt, ohne zu sprechen. Alleine durch ihre Mimik und ihre Gestik weiß der Zuschauer, was er wissen muss.

                    Die Effekte sehen stark aus, das Setting ist hübsch anzusehen und durch die gelungene Erzählweise (show, don´t tell) ist dieses Werk in jeder einzelnen Sekunde pure Unterhaltung. Zuerst denkt man, dass das Aussehen der Aliens nur Standard ist (Lang, dünn, großer Kopf, ovales Augenpaar). Wenn man wenig später mehr von ihnen zu Gesicht bekommt und sie in ihrer „vollen Pracht“ sieht, ist das schon kreativ. Allein ihre Bewegungen, wie sie stehen, wie sie gehen, ihre Art der Kommunikation und welche Fähigkeiten sie haben… All das wirkt dennoch innovativ genug, um sie als eine erfrischend neue Art von Alien zu betrachten.

                    Vielen mag das Ende vielleicht nicht zusagen. Ich fand es mutig und abwechslungsreich. Und das genügt mir.

                    • 7 .5

                      Die Serie kommt mir so vor, als wenn man die "Desperate Housewives" mit vielen Handlungselementen von "Lost" nimmt und sie in der kanadischen Wildnis aussetzt. "Desperate Housewives" eben, weil die Frauen in der Gegenwart von Zeit zu Zeit ein dermaßen verrücktes, eher schon gestörtes Verhalten an den Tag legen. Und "Lost", weil sie aufgrund der Situation, in der sie sich befinden, ein völlig anderes Verhalten an den Tag legen, sich neue Gesetze entwickeln und man zu Dingen getrieben wird (und ab einem bestimmten Punkt auch will), zu die der moderne Stadtmensch gar nicht mehr in der Lage wäre. Und es ist großartig.

                      Die Erzählweise funktioniert vielleicht nicht so wie bei "Lost", denn da wurde das Verhalten der einen Zeitebene durch die Ereignisse und Erfahrungen aus der anderen erklärt. Hier ist das nicht so. Aber die Serie schafft es über weite Strecken, natürlich mit ein paar handlungsarmen Leerläufen, beide Zeitebenen interessant zu gestalten und auch einen gewissen Spannungsbogen aufzubauen. Zwar gibt es auch scheinbar ein übernatürliches Element, lässt uns aber dennoch zum Großteil im Unklaren, was es hier damit auf sich hat. Notwendig hat die Serie das nicht, weil sie auch so zu überzeugen weiß.

                      Schauspielerisch machen alle einen großartigen Job. Ob es die Mädchen in der Wildnis, die übriggebliebenen Frauen in der Gegenwart oder die Nebencharaktere sind. Die sind alle von wirklich talentierten Schauspielern besetzt. Dann ist da noch das wahnsinnig beeindruckende Setting, was mit guten Kamerabildern eingefangen wird. Und auch nach drei Staffeln kann ich mich an der wunderschönen Wildnis Kanadas, sei es im Winter oder im Sommer, kaum satt sehen. Dann ist da noch der gelungene Spagat zwischen witzig und todernst. Der Humor wirkt nie wirklich deplatziert und wenn die Situationen wieder eskalieren und Gefühle wie Trauer, Wut und Angst gezeigt werden, ist das glaubhaft.

                      Die Vielzahl an Charakteren sind alle großartig geschrieben. Manche waren vorher schon nicht ganz dicht, andere verlieren nach und nach den Verstand. Dann haben alle ihre Geheimnisse, Bündnisse werden geschmiedet und gebrochen, man verliebt sich, man verrät sich. Kennt man ja. Hin und wieder kommt es zu dermaßen verrückten Momenten, in denen die Menschen sowas von austicken und ihrer animalischen Seite Freigang gewähren und dann sterben Leute. Die Gewalt wird sehr explizit dargestellt. Man tötet, zerlegt und isst. Eiskalt, wie die Natur nun mal sein kann.

                      Die ersten drei Staffeln sind schon beeindruckend und ich bin mehr als gespannt, ob die Macher es schaffen, dem Ganzen ein würdiges Ende zu verleihen. Bei "Lost" hat man sich da immer mehr in etwas reinmanövriert, dass man schlussendlich nicht wirklich zufriedenstellend entwirren konnte. Hier hab ich ein besseres Gefühl.

                      Sehr sehenswert.

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                      • 7

                        Dieser Serie ist neben „Stranger Things“ das Beste, was dieser Streamingdienst je rausgebracht hat. Früher gab es „Twilight Zone“. Dann gab es „Outer Limits“. Beides großartige Anthologie Serien im übernatürlichen Bereich. „Black Mirror“ nicht (bis auf zwei Folgen). Hier wird veranschaulicht, ich welche Richtung es uns mittels dem technologischen Fortschrittes verschlagen könnte. Obwohl ich mich eher im Horrorgenre wohlfühle, sind es so manche Folgen dieser Serie, die mir die Nackenhaare aufstellen lassen. Denn wir wissen, welch großartige Erfindungen sich durch unsere Menschlichkeit ins Negative entwickelt haben. Und manche Szenarien sind gar nicht mal so abwegig. Ob wir Menschen mittels einer Sterneskala beurteilen, Virtual Reality, Verurteilungen eines Menschen in den sozialen Netzwerken, das Treffen eines fremden Menschen mittels Online-Dating-Algorithmen usw.

                        Die Serie ist hochqualitativ abgefilmt, die Effekte einfach großartig und die Folgen mit großartigen Schauspielern besetzt. Hier gibt es überhaupt nichts zu bemängeln. Daher kann ich nur die Handlung, die Idee und die Twists beurteilen. Das ist natürlich Geschmackssache.

                        Anmerken kann ich lediglich, dass es zwei Tabubrüche gibt, in Staffel 6 erstmal Folgen mit übernatürlichen Elementen und in Staffel 7 kommt es zu Anspielungen auf andere Folgen, wo doch jede Folge eine eigene Realität hat (Ausnahme: Die Folge "Black Museum". Ich hoffe, diese Tabubrüche bleiben eher die Ausnahme, als dass sie zur Gewohnheit werden.

                        Einige Filmenden oder Schicksale so mancher Protagonisten waren die unangenehmsten, die ich je erlebt habe. Joes Schicksal in der Simulation in der Folge „Weiße Weihnacht“. Dort muss er Millionen von Jahren in einem Raum verharren. Ein horrorhaftes Schicksal. Der Grund, weshalb der Junge in der Folge „Mach, was wir sagen“ eben alles macht, was ihm gesagt wird. Das Ende der Folge Beyond the sea“. Das sind die besten Folgen, eben weil sich da wirklich etwas in mir bewegt.

                        Hier die Bewertung der einzelnen Episoden:
                        Staffel 1: E1 8/10; E2 6/10; E3 8/10
                        Staffel 2: E1 5/10; E2 8/10; E3 5,5/10
                        Special: 9/10
                        Staffel 3: E1 9/10; E2 8/10; E3 8/10; E4 4,5/10; E5 7/10; E6 7,5/10
                        Staffel 4: E1 6,5/10; E2 7/10; E3 8/19; E4 5/10; E5 7/10; E6 8/10
                        Staffel 5: E1 5,5/10; E2 6/10; E3 6/10
                        Staffel 6: E1 9/10; E2 6/10; E3 9/10; E4 6/10; E5 8/10
                        Staffel 7: E1 8/10; E2 7/10; E3 6/10; E4 8/10 E5 6 /10 E6 6/10

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                        • 6

                          Die Regisseure Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillett haben in meinen Augen eine 100%-ige Unterhaltungsquote. Neun Filme gesehen, neun Filme gefeiert. Das haben die wenigsten Regisseure geschafft. Die "V/H/S"-Reihe, die "Scream"-Teile, der freche "Abigail" und der bitterböse "Southbound" waren gut bis großartig. Natürlich geht es meistens um Horror mit komödiantischen Anleihen und nicht um Filme mit viel Tiefgang. Einen Academy Award wird es keinen geben. Aber sie machen verdammt viel Spaß.

                          Auch "Ready or Not" kann sich da einreihen. Samara Weaving, als flüchtige und kecke Braut auf der einen Seite. Auf der anderen Seite eine reiche Familie, deren Mitglieder jeder auf seine Weise schrullig, verrückt und erstaunlicherweise nicht nur böse sind. Für Antagonisten sind erstaunlich symphatisch geschrieben. Und sie sind sich ihres schlechten Charakters durchaus bewusst. Manch einer kommt besser damit klar, z.B. Tante Helene. Andere nicht so gut, z.B. Daniel (Adam Brody). Im Grunde überzeugen alle Schauspieler in ihren Rollen.

                          Der Humor ist wie immer schwarz und albern. Und auch die diversen Farbfilter passen sich gut des jeweiligen Settings, im Inneren des Hauses oder im Freien, gut an. Der Film schafft es gekonnt in einigen Szenen gute Spannungsmomente aufzubauen und nicht mit glücklicherweise zu keiner Sekunde ernst. Denn er weiß genau, was er sein soll. So sind die Dialoge frech, mit Schimpfwörtern untermalt und die brutalen Szenen sind komplett überzogen in ihrer Splatterhaftigkeit. Und bis zum Ende fragt man sich, ob tatsächlich am Familienfluch etwas dran ist.

                          Der Film sorgt für lustige 90 Minuten Horrorunterhaltung.

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                          • 4

                            Die Ausgangslage hört sich eigentlich nach guter Unterhaltung an. Frau, gefesselt an ihren toten Ehemann. Abgeschieden in einer verschneiten Landschaft. Fluchtmöglichkeiten und scharfe Gegenstände wurden alle entfernt, die Heizung wurde abgedreht. Und als Sahnehäubchen zwei Männer, die ihr ans Leder wollen. Aber irgendwie schafft der Film nichts Brauchbares aus dieser Situation rauszuholen.
                            Zugegeben: er fängt stark an. Die Grundstimmung zwischen dem Ehepaar könnte kaum toxischer sein. Sie ist traumatisiert durch ein gewaltsames Erlebnis in der Vergangenheit, betrügt ihren Ehemann, weil der das Gaslighing praktisch perfektioniert hat. Da fragt man sich schon, wie es möglich war, dass diese beiden so lange ein Paar waren. Man kann sich gar nicht vorstellen, dass diese zwei Menschen jemals miteinander glücklich waren.

                            Auch das Setting des Hauses im tief zugeschneiten Nirgendwo ist stimmig. Die Kamera liefert gute Bilder einer schönen Winterlandschaft.

                            Aber dann gibt es unzählige Szenarien, wo es aufgrund von schwachen Storytelling und Plot Holes einfach an Glaubwürdigkeit fehlt. Megan Fox spielt trotz ihrer mangelnden Talente akzeptabel. Dann gibt es aber noch die klischeebehafteten Bösewichte, das Brüderpaar. Der Ältere: er war damals für ihr Trauma verantwortlich und ist trotz seiner Verschuldung komplett uneinsichtig und gibt für sein späteres Schicksal ihr die Schuld. Der Jüngere: er hat noch einen Funken an Moral in sich. Er will ja nur Geld stehlen, niemanden töten. Und Megan Fox trauert mir ein wenig zu sehr über ihre Affäre. Zu Beginn will sie sich trennen. Später heult sie ihm hinterher. Das haut ja hinten und vorne nicht hin.

                            Da wäre sicher mehr drin gewesen.

                            • Der Betriebsausflug einer Gruppe von Angestellten, die in einem Waffenunternehmen beschäftigt sind und in den tiefen Wäldern von Ungarn stranden, ist ein wahrer Hochgenuss. Der englische Humor in Kombination mit der Horrorthematik ist perfekt ausbalanciert. Dafür sorgt eine ausgefeilte Story, der zum Großteil britische Cast und die wunderschöne Natur.

                              Vom technischen Standpunkt betrachtet ist alles stimmig. Kameraarbeit, Sounddesign und die Soundtracks. Das passt einfach alles.

                              Laura Harris und Danny Dyer geben ein gutes Leinwandpaar ab. Beide sieht man mittlerweile viel zu selten. Auch die Unterhaltungen mit dem ehemaligen Bond Bösewicht Toby Stephens und Claudie Blakley wirken sehr organisch. Dann gibt es noch den Chef, sowie den unterwürfigen arschkriecherischen Anhang. Auch der restliche Cast kann sich durchaus sehen lassen. Und trotz der Anstellung in einer Waffenfirma sind nicht alle überzeugt von ihren Produkten, was ihnen eine gewisse Vielschichtigkeit verleiht.

                              Der Film ist witzig, er ist blutig, ironisch und bis zum Schluss bleibt es spannend, wenn es darum geht, wer der Gruppe eigentlich ans Leder will.

                              In meinen Augen ist das ein Film, der wesentlich mehr Beachtung verdient hätte. Man muss bedenken, dass er im Jahr 2026 auch schon 20 Jahre auf dem Buckel hat und nach wie vor unterhaltsamer wie so vieles, was danach kam.

                              • 5 .5

                                Freitag der 13. hat Kultstatus, die meisten Teile ungerechtfertigt, weil man so viele Teile sowas von gegen die Wand gefahren ist. Und wenn man sich eingesteht, ist der erste Teil auch nicht wirklich gut. Aber er hat den Stein des Slasher Genres auch mit ins Rollen gebracht. Und da fragt man sich, wie schwer es sein kann, einen wirklich gelungenen Slasher zu kreieren.

                                Dieser Teil ist trotz unzähliger Mängel dennoch der Beste seiner Reihe. Das liegt zum Großteil an Jason. Denn hier ist er ein Jäger. Er geht wesentlich geschickter und raffinierter vor, als in all den anderen Teilen. Denn bisher wurde er als ein zurückgebliebener Hinterwäldler dargestellt. Hier ist er einfach nur eine Naturgewalt. Den zweiten großen Pluspunkt gibt es für die Kills, die wirklich abwechslungsreich und gelungen sind.

                                Dann hört das Lob leider schon auf. Denn während Regisseur Marcus Nispel Jahre zuvor einen beeindruckenden "Texas Chainsaw Massacre" abgedreht hat, hat er hier auf voller Länge versagt. Nicht ganz. Die ersten paar Minuten, in schwarz-weiß gehalten, fassend den ersten Teil gekonnt zusammen, während die nächsten Minuten sich mit dem zweiten Teil befassen. Und das sieht großartig aus. Wenn Jason mit der Machete auf dich zustürmt, sieht das einfach nur grandios aus. Dann erst kommt der Filmtitel und zwanzig Minuten sind rum. Dann lässt der Film massiv nach. Optisch wirkt er grauenhaft. Am Tag hat er diesen sandigen Farbfilter, der aufgrund des Settings bei "Texas Chainsaw Massacre2 gut gepasst hat, hier aber völlig fehl am Platz wirkt. Die Kameraarbeit ist nicht wirklich gut. Die Schauspieler sind gerade noch akzeptabel. Und mit dem "Supernatural" Schönling Jared Padalecki hat man sich auch keinen Gefallen getan. Man weiß bereits zu beginn, dass er entweder überleben wird. Dafür fehlt dem Drehbuchautor der Mut, ihn über die Klippe springen zu lassen. Oder er stirbt den Heldentod. Von daher gibt es keine Spannung mehr. Die Dialoge sind unter jeder Würde. Auch die Handlungen einiger Protagonisten. Da ist der Hinterwäldler, der in den leeren Raum spricht, er hätte seine Jungfräulichkeit an ein Mannequin verloren. Oder einer der Jugendlichen meint, er müsse sich auf eine Frau in einem Winterwäschekatalog einen runterholen. Wenn die Menschen im Film echt so wären, ist ihr Tod für die Allgemeinheit eine Bereicherung. Slashertypisch gibt es natürlich jede Menge nackter Brüste und jede Menge Drogen. Manche Dinge sind eben Gesetz.

                                Im Grunde hätte das hier wirklich was werden können. Denn es gab Momente, die auch gut inszeniert waren. Wenn von unten die Kamera auf das Dach schwenkt und Jason stehen sieht, wie er regelrecht auf seine Opfer lauert, sieht das richtig stark aus. Oder wenn er merkt, jemand hat seine Geisel (wieso hat er überhaupt eine???) befreit und er die Machete zuckt und vor Wut schäumend die unterirdischen Gänge durchsprintet. Somit ist er zwar der beste Teil einer Reihe, gesamt betrachtet gerade so über dem Durchschnitt, um ihn als sehenswert zu erachten.

                                • 6 .5

                                  Dieser Film zeigt hervorragend, dass viele Filme lediglich nur einen kurzen Lebensabschnitt der Protagonisten, die uns gezeigt werden sehen. Wie ihr Leben nach unserem Einblick weitergeht, ist oft uns überlassen. Man glaubt, alles wurde gut und das Leben hat jetzt nichts als Glückseligkeit für unsere Protagonisten übrig. Hier wird uns sehr gut veranschaulicht, dass es manchmal nicht so ist. Denn neuen Jahre später ist vom glücklichen Familienleben der Lamberts nicht viel übrig. Das Löschen des Gedächtnisses von Josh und Dalton hat sie auseinandergetrieben. Beide leben isoliert, besonders voneinander und sie verzweifeln daran, besonders Josh.

                                  Viele meinen, dass dies kein würdiger Nachfolger ist. Das sehe ich nicht so. Er hat was den Horroranteil betrifft, vielleicht schon den Großteil seines Pulvers verschossen. Vieles hat man schon so ähnlich gesehen und meistens auch besser. Aber der Kern der Serie, das Familiendrama an sich, wurde großartig umgesetzt. Die richtigen Stärken finden sich nicht im Grusel sondern in der Trauer.

                                  Man fühlt sich sofort wieder in die Welt zurückversetzt, die man aus den ersten beiden Teilen kennt. Die gleiche Besetzung vermittelt einem sofort das Gefühl der Vertrautheit und während Ty Simpsons in seiner Kinderrolle nicht wirklich schauspielerisch brillieren konnte, zeigt er hier durchaus, das er es ganz gut kann. Patrick Wilson bringt dies Ängste, die innerliche Zerrissenheit und die Verzweiflung großartig über die Bühne. Und auch am Regiestuhl macht er sich nicht so schlecht. Die Kamera und das Setting passen. Allerdings nicht auf dem Level eines James Wan, was ihn jedoch nicht zu einem schlechten Film macht. Ja, die Messlatte war verdammt hoch oben, aber als Epilog (so sehe ich dieses Werk) funktioniert der Film sehr gut.

                                  Das größte Problem sehe ich in der neuen Bekannten Chris, gespielt von Sinclair Daniel. Sie soll anscheinend für die Brise Humor zuständig sein, die in früheren Teilen von Specs und Tucker übernommen wurde. Sie wirkt regelrecht wie ein Fremdköper und hat mich immer wieder aus der Bahn geworfen. Auch das ganze Thema mit der Freshmanparty hat überhaupt nicht zu diesem Konzept gepasst. Weil der Großteil am Campus eine düstere Atmosphäre hatte. Man spielte viel mit Schatten. Die ganze Welt wirkte dunkler und passte zur Stimmung von Dalton. Auch das Ewigreich mit dem Lickstick-Dämon war nicht so gut inszeniert, wie in allen anderen Teilen.

                                  Dennoch finde ich dieses Werk als einen würdigen und zufriedenstellenden Abschluss (und ich hoffe, dass der Film das auch ist).

                                  • 4
                                    SteveKeko 07.04.2025, 17:41 Geändert 07.04.2025, 17:44
                                    über Humane

                                    Das Szenario der Überbevölkerung und wie die Regierung damit umgehen möchte, nämlich 20% der Menschheit zu eliminieren, ist nicht so weit hergeholt. Menschen haben sich schon wegen unbedeutenderer Gründe gegenseitig getötet und Regierungen haben sich ebenfalls schon gegen das eigene Volk gewendet. Des Familienansehens wegen opfert sich der Vater. Die Stiefmutter bekommt kalte Füße und haut ab. Jetzt liegt es an den vier erwachsenen Kindern. Einer von ihnen muss sterben.

                                    Was hätte man aus dieser Ausgangssituation machen können? Interessante Diskussionen, schwarzhumorige Handlungen, tiefgründigere Ideen, die es aufzugreifen gilt. Nichts von alledem wurde daraus gemacht. Die vier Charaktere und ihre Dialoge sind schwach geschrieben. Technisch ist der Film in keinem Aspekt irgendwie außergewöhnlich. Sogar die Charakterentwicklung nimmt plötzlich eine 180° Kehrtwende, die überhaupt nicht nachvollziehbar ist. Wenn es etwas Interessantes an diesem Film gibt, ist es der Charakter Bob. Und dann entscheidet man sich für das feigste Ende, dass ich seit langer Zeit erleben durfte. Oder wohl eher musste.

                                    Ich empfehle eher den Film „Der Kreis“ auf Netflix. Der hat eine ähnliche Thematik, die wesentlich besser inszeniert wurde.

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                                    • 6 .5

                                      Der vierte Teil der Reihe spielt zeitlich zwischen Teil eins und Teil drei, gibt aber aufgrund vieler Rückblenden Einblicke in die Kindheit des Mediums Elise. Und diese Kindheit war keine leichte. Grunde dafür sind nicht nur die Geister, sondern auch ihr gewalttätiger Vater. Nach Jahren muss sie sich wieder ihrer Vergangenheit stellen. Zur Seite stehen ihr wie in den Teilen davor Specs und Tucker. Außerdem werden noch ihr Bruder, sowie ihre zwei Nichten eingeführt.

                                      Und man könnte meinen, dass diese Geister- und Dämonengeschichte bereits ausgelutscht ist und hier nichts mehr zu holen ist. Aber dem ist nicht so. Die Vergangenheit und die neuen Castmitglieder geben den ganzen noch frischen Wind. Die Geschichte ist gut erzählt und wenn vielleicht der Grusel ein wenig nachgelassen hat, so nimmt die Handlung in meinen Augen an Tragik zu. Natürlich waren die Begegnungen mit Geister und Dämonen meist mit einer tragischen Geschichte verknüpft. Hier wird sie mittels einem intelligent geschrieben Drehbuch und ein paar erschreckenden Twist besser erzählt, als im Vorgänger.

                                      Die drei Hauptcharaktere sind wie immer sympathisch, wobei nicht jeder Witz um Specs und Tucker zündet. Aber der Großteil überwiegt, finde ich und wären die beiden nicht dabei, hätte der Film sicher an Charme eingebüßt. Besonders hervorzuheben ist die Rolle des Vater, gespielt von Josh Stewart, den ich im Film "The Collector" schon gut leiden konnte. Auch die Mutter, gespielt von Tessa Ferrer, die ich aus "Mr. Mercedes" kenne, hat mir sehr gut gefallen. Die Nichten von Elise haben sich auch erfolgreich in das Franchise integriert, wobei ich Caitlin Gerard besser fand, als Spencer Locke. Und Bruce Davidson, der Elise Bruder spielt, hat man aufgrund seiner endlos langen Filmografie sicher auch schon mal gesehen.

                                      Die Regie übernimmt das erste Mal nicht James Wan oder Leigh Whannell. Letzter hat zumindest das gute Drehbuch geschrieben. Diesmal war es Adam Robitel, der nicht an die Klasse von Wan herankommt, aber als schlecht würde ich ihn bei Weitem nicht bezeichnen. Optisch sieht er schon ganz gut aus, erfindet das Rad jedoch auch nicht neu. Aber was besonders hervorzuheben ist, ist das Aussehen des Schlüsseldämons. Keiner der bisherigen Dämonen hat so gruselig ausgesehen. Auch wenn das Setting des Ewigreiches anders aussieht, passt es sich der Geschichte um ein Haus in der Nähe eines Gefängnisses und der Thematik der Gefangenschaft großartig an.

                                      Aufgrund des Drehbuches, des Creature Designs und ihren Charakteren, kann ich locker darüber hinwegsehen, dass er beim Grusel ein wenig nachlässt, einfach weil ich ihn als durchdachter als seinen Vorgänger betrachte. An die ersten beiden Teile kommt er nicht ran. Meinen Spaß hatte ich dennoch damit.

                                      • 5 .5

                                        The Bondsman kommt raus, wenn man die Gewalt von "Evil Dead" und die Handlung von "Supernatural" und alles wunderschönen ländlichen Georgia ansiedelt.

                                        Zugegeben tat ich mich am Anfang schwer. Weil Supernatural sah ich schon zur Genüge und das "Monster der Woche" Prinzip wäre besser, wären die Dämonen optisch und charakteristisch ein wenig differenzierter wären. Die Serie hat auch die klassischen Probleme, die es noch auszumerzen gilt. Die Dämonen können in ihrer Brutalität schon einfallsreich sein. Aber nur, wenn es um Statisten geht. Kommt es zu einer Konfrontation mit dem Hauptcast, werden diese eigentlich nur durch die Gegend geworfen, so dass keine wirkliche Gefahr von ihnen ausgeht und dadurch keine Spannung entsteht. Und ein Kopfgeldjäger in einer Kleinstadt wird nicht wirklich viel zu tun haben. Auch mit den einzelnen Personen brauchte ich ein paar Folgen, um einen Zugang zu finden. Aber nach vier Folgen begann die Geschichte an Fahrt und Tiefe zu gewinnen.

                                        All das sehe ich aber als Startschwierigkeiten. Die Beziehungen aller Charaktere zueinander werden intensiver und auch glaubwürdiger. Sogar der menschliche Antagonist Lucky, den ich anfangs mit seinem Jogginganzug und seinem Cowboyhut ein wenig blass fand, wird auch facettenreiche dargestellt. Hin und wieder bekommt die Serie auch den Biss und den Humor, den ich mir mehr gewünscht hätte.
                                        Optisch ist die Serie schon in Ordnung. Georgia als Handlungsort sieht gut aus, die Kamera liefert auch des Öfteren richtig gute Bilder und die Effekte sind für das, was es ist, passabel.

                                        Kevin Bacon sehe ich ohnehin sehr gerne, aber irgendwie viel zu selten. Damon Herrigan, der Lucky spielt, macht auch das, was er scheinbar immer macht: einen Kriminellen in mafiaähnlichen Kreisen verkörpern. Aber das macht er gut. Mein persönlicher Blickfang ist Jolene Purdav als Midge. Ihr wird in dieser Serie die tragischste Rolle zugeschrieben.

                                        Kommt es zu einer zweiten Staffel, hoffe ich, dass sie gewisse Fehler ausmerzen, weil Potential ist durchaus zu erkennen. Es muss nur noch abgerufen werden.

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                                        • 9 .5

                                          Ich muss feststellen, wie sehr wir doch das Thema Vampirismus in den letzten Jahren in Bezug auf seine Gefährlichkeit haben schleifen lassen. Viel zu lange wurden Vampire zu blutsaugenden Waschlappen degradiert.
                                          Dann kommt Robert Eggers, der in meinen Augen einer der größten Künstler unserer Zeit ist, hat uns gezeigt, wie Vampirismus auszusehen hat und welches Elend er über die Menschen verbreitet. Der Vampir ist eine Gewalt, die nichts als Tod mit sich bringt. Bill Skarsgård, man erkennt ihn kaum wieder, verleiht der Gestalt des Nosferatu eine beeindruckende und dominante Präsenz, dass es einem kalt den Rücken runterläuft.

                                          Der Cast ist, wie bei allen Eggers Filmen wieder gut gewählt. Ein großer Teil davon war schon in früheren Werken zu sehen. Warum etwas ändern, wenn das Altbewehrte schon so gut funktioniert hat. Willem Dafoe, der ohnehin jeden Film aufwertet, Aaron Taylor-Johnson und Emma Corrin überzeugen in ihren Rollen. Nicholas Hoult: wahnsinnig gute Performance. Aber wer mich komplett überrascht hat, war Lily-Rose Depp, mit der ich bisher gar nichts zu tun hatte. Was sie an Gefühlen wie Trauer, Verzweiflung und auch Lust in ihre Rolle bringt, hat mich förmlich umgehauen. Ihr wurde einiges abverlangt und sie hat auf voller Länge geliefert. Bei Robert Eggers weiß man, dass auch nichts in den Film kommt, wenn es nicht zu hundert Prozent seinen Vorstellungen entspricht. Ein Perfektionist, wie es viel zu wenige heutzutage gibt.

                                          Aber ich denke, der Film ist nicht jedermanns Sache. Die Dialoge und die Kameraschwenks wirken, als würde man sich eher ein Theater und weniger einen Film ansehen. Besonders wenn sich die Charakter in Innenräumen befinden. Es wird groß mit Händen in der Luft gestikuliert und die Dialoge sind sehr bedeutungsschwanger und für seine Zeit authentisch. Das gilt natürlich auch für das Szenenbild. Hier kann es sein, dass er so manchen Zuschauer verliert. Ich kann mit dieser Art von Inszenierung auf alle Fälle etwas anfangen und weiß die ganze Mühe, die dahintersteckt zu schätzen.

                                          Die große Stärke von Eggers ist diese Bildgewalt. Besonders in der ersten Hälfte, wenn sich der Anwalt auf den Weg zum Schloss von Graf Orlok aufmacht. Es ist eher eine traumhafte Aneinanderreihung von wunderschönen Bildern, die sich umso näher er dem Schloss kommt in einen beklemmenden Albtraum verwandelt. Thomas Weg dorthin sowie sein ganzer Aufenthalt im Schloss ist so atmosphärisch in Szene gesetzt, dass ich nicht einmal blinzeln möchte, nur um nicht eine Viertelsekunde zu verpassen. Und Nicholas Hoult sieht man die ständig steigende Angst in der Nähe vom Grafen unglaublich an. Aber der Graf selber, mein Gott, ist eine absolute Wucht. Wie er sich bewegt. Wie er in langsamen und wohl überlegten Sätzen spricht, während dieses unangenehme Atmen die Sprechpausen füllt. Man sieht ihn nur schemenhaft und das reicht vollkommen aus. Seine dominante Art zieht einen vollkommen in den Bann.

                                          Ich sehe in diesem Film nichts als ein Meisterwerk.

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                                          • 4

                                            Erik Bloomquist, der das Drehbuch schrieb und auch gleich am Regiestuhl Platz nahm, präsentiert uns eine Mischung aus Slasher und Satire auf die amerikanische Kleinstadtpolitik und stattet die Personen mit einer anständigen Portion Klischeehaftigkeit aus. Und so sehr dieses Konzept in Amerika fruchtet, erreicht es mich als Europäer, der in einer Großstadt lebt, überhaupt nicht. Ich glaube, so wird es nicht nur mir gehen.

                                            Dass es sich hier um eine Satire handelt, musste ich tatsächlich während des Filmes, im ersten Drittel, nachlesen. Weil wirklich herauskristallisiert hat sich das nicht gerade. Ich wollte aufgrund der teils weirden Handlungen und Dialoge nachschauen, was es hier auf sich hat. Vielleicht lag es tatsächlich an mir, dass ich das einfach nicht mitbekommen habe. Vielleicht lag es auch am Film. Im weiteren Verlauf der Handlung wird das Satirethema schon deutlicher, aber der Versuch wirkt auf mich plump und einfach nicht gut umgesetzt. Die Idee mag vielleicht gut sein, aber spätestens wenn man alles in ein Drehbuch verpackt hat, zeigt sich das mangelnde Talent. Das Budget war auch nicht besonders hoch, aber das war nur sicher nicht der ausschlaggebende Punkt, weshalb der Film so überhaupt nicht funktioniert hat.

                                            Die Personen werden zu seelenlosen Statisten, denen jegliche Tiefe fehlt. Auch wird nicht eine, sondern alle Personen die gleiche Aufmerksamkeit zuteil. Die Überzeichnung aller Charaktere, besonders den Eltern zweier Familien, die sich im Wahlkampf befinden und den Wahlkampf über den Tod ihrer eigenen Kinder stellt, wirkt dadurch weder lustig noch spannend. Auch ist er schon ein klein wenig vorhersehbar. Ich habe zwar nicht das komplette Ende kommen sehen, aber Teile davon auf alle Fälle. Und das bereits in der Eröffnungsszene. Sehr bitter.

                                            Noch bitterer: er funktioniert auch als Slasher nicht. Die Verfolgungsjagden und Kills sind unspektakulär inszeniert. Manche Szenen wirkten übereilt, manche waren komplett sinnbefreit und trugen weder zur Handlung, noch zur Atmosphäre bei.
                                            Aber richtig vermasselt hat man es bei der deutschen Synchro. Teilweise gab es Text, den ich gehört habe, die Lippen der Schauspieler sich jedoch gar nicht bewegt haben. Natürlich gab es das auch in ungekehrter Form. Zumindest spielten sie einen Song, der mir ganz gut gefallen hat. "We want more" von Keep Shelly in Athens. Wenigstens das konnte ich mitnehmen, weil lange im Gedächtnis wird dieses Werk bestimmt nicht bleiben.

                                            Das ist für meinen Geschmack definitiv zu wenig.

                                            • 8 .5

                                              Seit meiner Kindheit sind die Simpsons der Maßstab, an dem ich jede animierte Serie messe. Dann kam die Folge S26E22, in der Rick und Morty im Intro die Simpsons versehentlich mit einem Schlag ausgelöscht hat und sie somit auf den zweiten Platz verdrängte.

                                              In Bezug auf Kreativität und Einfallsreichtum bei der Handlung, den Wendungen und den Dialogen kann ich nur in Superlativen sprechen. Hier werden neue Maßstäbe gesetzt. Ich liebe die Charaktere. Ob es der talentfreie Jerry ist, die taffe Summer, die schlagfertige Beth oder eben Rick und Morty sind. Ich liebe die Gewalt, die Gossensprache, die Tabulosigkeit und den schwarzen Humor.

                                              Dann ist noch die tabulose Thematisierung von kulturellen Bereichen wie Film, Musik, Sport, Literatur, Religion, Geschichte, Politik, Massenmedien, Wissenschaft usw.

                                              Und so sehr ich den schwärzesten Humor feiere, der mir je untergekommen ist, gibt es auch Momente, die mich wirklich bewegt haben. Speziell fiel mir die Folge mit den Cronenbergs ein, in der Rick und Morty ihre eigenen Leichen im Garten begraben, während Mazzy Stars Lied "Look on down from the bridge" im Hintergrund gespielt wird. Diese ausdruckslosen Augen von Morty und wie er mit dieser Szene einfach nicht klarkommt…. Ich glaube, ich habe die schrecklichsten Schicksale in dieser Serie gesehen und meistens waren sie sinnlos, wie eben alles, was passiert.

                                              Großartig ist auch, dass sie wissen, dass sie in einer Animationsserie sind.
                                              Die Liste, wieso ich diese Serie so feiere, ist endlos lang und ich glaube nicht, dass meine Worte dieser Serie ansatzweise gerecht werden können.

                                              Staffel 1: 9/10
                                              Staffel 2: 9/10
                                              Staffel 3: 9/10
                                              Staffel 4: 9/10
                                              Staffel 5: 9/10
                                              Staffel 6: 8,5/10
                                              Staffel 7: 7/10

                                              In meinen Augen ist durch die letzten zwei Staffeln ein leichter Abwärtstrend erkennbar. Sorgen mache ich mir jedoch keine.

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                                              • 6
                                                SteveKeko 05.04.2025, 11:51 Geändert 05.04.2025, 11:52
                                                über V/H/S

                                                Der erste Teil des V/H/S Franchises hat mich vor einem Jahr positiv überrascht. Da ich zu diesem Zeitpunkt ohnehin auf der Suche nach Found Footage Filme war, bin ich hier auf eine wahre Goldgrube gestoßen.

                                                Von den Darstellern kannte ich überhaupt niemanden, was ich als positiv betrachte (sofern die Schauspieler ihren Job beherrschen. Und das tun sie.). Die Handlungen der einzelnen Geschichten sind reich an kreativen Ideen, abwechslungsreich und schaffen es immer wieder zu überraschen. Aufgrund des Stils rechnet man kaum mit digitalen Effekten. Aber die gibt es und sehen umso besser aus, weil es absolut nicht mit dem Found Footage Stil zusammenpasst. Auch die praktischen Effekte wirken überzeugend.

                                                Tape 56 (Rahmenhandlung): 5/10
                                                Amateur Night: 5/10
                                                Second Honeymoon: 5/10
                                                Tuesday the 17th: 7/10
                                                The sick thing that happened to Emily when she was younger: 5,5/10
                                                10/31/98: 7,5/10

                                                Der erste Teil ist meiner Ansicht nach mit einer aufgerundeten Wertung von 6 der „schlechteste“ Teil der Reihe. Dies zeigt aber, dass da noch Potential nach oben ist und nachdem ich den Großteil der anderen Teile bereits gesehen habe, kann ich nur versprechen, die anderen Filme sind großartiges und auch spaßiges Horrormaterial.

                                                • 1 .5

                                                  Der Film hat überhaupt nichts zu bieten. Also wirklich gar nichts.

                                                  Die besten Szenen waren tatsächlich die, in der man nackte Brüste sah. So weit ist es gekommen!!!! Über die gesamte Lauflänge gibt es meinerseits nicht eine einzige emotionale Regung und wenn der Film tatsächlich nur den primitivsten Teil meines Ichs appelliert, ist „hat zu wenig bieten“ die Untertreibung des Jahrhunderts. Irgendwie ist der Film einfach da. Vieles auf unserer Erde ist einfach da. Aber das schaue ich mir nicht 81 Minuten lang an.

                                                  Man kann nur den Kopf schütteln. Der Schauspieler, der hier Adolf spielt, ist nicht mal „weiß“ sondern lateinamerikanischer Abstammung. Auf dem Papier hört sich das vielleicht auf eine trashige Art gut an: Eine dystopische Welt, in der sich Samurai Surfer und Nazi Surfer bekriegen. Aber man hat die langweiligste Art gefunden, diesen Stoff umzusetzen. Sogar für SchleFaZ reicht es nicht aus. Und wenn der Film dafür zu schlecht ist, soll das was heißen.

                                                  Während des Filmes stellt man sich jede Menge essenzielle Fragen. Wer bin ich? Bin ich glücklich? Bin ich schön? Was ist der Sinn des Lebens? Was sind meine Ziele? Wo stehe ich aktuell in meinem Leben? Ist das, was mir im Leben wichtig ist, nur für mich von Bedeutung? Und wird die Bedeutung in zehn Jahren die gleiche Gewichtung haben? Lerne ich aus meinen Fehlern oder drehe ich mich immer wieder im Kreis? Warum schaue ich gerade „Surf Nazis must die“?

                                                  Ich kann nur sagen: schaut ihn nicht. Geht raus. Besucht eure Angehörigen. Trinkt einen Kaffee im Freien. Streichelt eine Katze. Füttert Tiere im Zoo.

                                                  Er bekommt von mir die schlechteste Wertung, die ich bisher vergeben habe: 1,5
                                                  (unter 1,5 behalte ich mir vor für moralisch fragwürdigere Werke)

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                                                    Selten kam es vor, dass ich einen Film mit so vielen unsympathischen Menschen gesehen habe. Hier wird das Leben von ein paar reichen Mitzwanzigern portraitiert, die eine Party während eines Sturms feiern und einer von ihnen einen gewaltsamen Tod erleidet. Während sich die Frage stellt, wer der Mörder ist, bröckelt langsam die Fassade der einzelnen Personen und es kommen Themen zur Sprache, die man sonst eher hinter vorgehaltener Hand beredet, nur um den Schein von Freundschaft und dem perfekten Leben zu wahren.

                                                    Zunächst Mal muss ich den großartigen Cast erwähnen. Jeden einzelnen wünsche ich von Szene Eins an den Tod. Insbesondere Pete Davidson. Das ist als Kompliment zu betrachten, weil Davidson in meinen Augen ein wirklich talentiertes Kerlchen ist und ich ihn immer gerne auf der Leinwand sehe. Und die Suche nach dem Täter ist tatsächlich spannend. Die Suche nach dem Mörder gestaltet sich tatsächlich unterhaltsam. So wird das Motiv von den ach so guten Freunden von einer Person auf die andere geschoben, während die Situation immer weiter eskaliert. Und um hier nicht so spoilern: das Ende ist richtig einfallsreich.

                                                    Die Dialoge sind für einen Horrorfilm erstaunlich gut geschrieben. Sie sprühen gerade so vor Realismus. Leider habe ich mehr als einmal solche Unterhaltungen in der Öffentlichkeit über mich ergehen lassen müssen. Hier spürt man förmlich, dass es sich hier um einen A24 Produktion handelt und nicht bloß ein stinknormaler Horrorfilm. Auch würde ich ihn eher als eine Mischung aus Thriller und Satire einordnen. Das Whodunit-Prinzip funktioniert auch sehr gut, auch weil sich durch jedes kleine Indiz, soweit hergeholt es auch sein mag, sofort ein Mob zusammentut. Es werden Lügen aufgedeckt, Geheimnisse offenbart und vielleicht sogar das erste Mal jemanden die Meinung gegeigt, während sich der Kreis der Privilegierten immer weiter dezimiert. Es kommen so ziemlich alle Begriffe wie Ghosting, Gaslighting, Triggering und Toxing vor, wo man als 40-jähriger aufgrund von aufkeimendem Brechreiz schon den Erstickungstod befürchten muss.

                                                    Optisch macht dieses Werk schon was her, wenn sie mit ihren Leuchtstoffringen und Taschenlampen bewaffnet durch das große Anwesen streifen, während draußen das Unwetter tobt, als ob die Welt untergehen würde. Auch das Sounddesign fand ich sehr passend.

                                                    Im Grunde ist das hier schon eine solide Nummer.

                                                    Gesellschaft 1 – privilegierte rich kids 0