SteveKeko - Kommentare
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Alle Kommentare von SteveKeko
Der Monsterfilm, produziert von J.J. Abrams, bekam durch den Found-Footage-Stil nicht nur einen frischen Anstrich. Der Film ist auch abseits dieser Idee wirklich gelungen. Er hat zwar nur eine Länge von 73 Minuten, aber ab Minute 18 geht das Chaos auch schon los. Bis dahin wurden uns alle relevanten Charaktere nähergebracht.
Und das macht schon Eindruck, wenn man den Kopf der Freiheitsstatue mit riesigen Kratzern in den Straßen New Yorks liegen sieht. Minuten später herrschen schon kriegsähnliche Zustände. Explosionen, Straßenplünderer, flüchtende Menschen. All das sieht durch den Stil realistischer aus, wie bei so manch anderen Monsterfilm. Als ich ihn damals gesehen habe, kannte ich Schauspieler wie Lizzy Caplan, T.J. Miller und Jessica Lucas nicht. Das verstärkte selbstverständlich die Authentizität.
Außerdem hat der Film ein hervorragendes Pacing. Kommt es zum Tod eines geliebten Menschen, gibt man den Leuten schon ein paar Momente zu trauern. Mehr Zeit bleibt nicht, denn das Chaos und die allgegenwärtige Gefahr lassen nicht mehr zu. Aber die Menschen, wenn sie sekundenlang, regungslos dastehen und einfach versuchen, die Situation überhaupt zu begriffen, finde ich schon gut umgesetzt. Es gibt gruselige Momente, wenn man zum Beispiel den U-Bahn-Tunnel durchquert und erst beim Nachtsichtmodus diese Krabbelviecher entdeckt. Manche Szenen sind brutaler, wenn man offene Leiber und hinter Vorhängen explodierende Körper sieht. Alles wird aber nur einen kurzen Moment gezeigt. Nichts davon ist plakativ. Das gilt auch für das Monster und seine kleinen Artgenossen. Vieles wird gerade mal angedeutet und es dauert richtig lange, bis man dieses Wesen in seiner ganzen Pracht sehen kann. Aber das passt schon. All das wird dem Realismus untergeordnet. Die Auswahl an verschiedenen Settings ist abwechslungsreich wie auch nachvollziehbar. Mal ist man auf der Flucht vor einer direkten Gefahr. Mal sucht man einen geliebten Menschen. Das Design der Kreaturen ist auch in Ordnung.
Nachteilig ist, dass manche Effekte vielleicht nicht so gut gealtert sind. Und die cheesy Kommentare von T. J. Millers Charakter Hud, der die Kamera hält, passen nicht immer zur eigentlichen Grundstimmung.
Jedenfalls macht der Film wesentlich mehr richtig als falsch.
Der zweite Teil kam ein gutes Jahr nach Teil Eins heraus und ist für diesen kurzen Abstand gar nicht so schlecht. Man wollte schließlich noch alles aus dem Slasher Hype rausholen, bevor der sich wieder verflüchtigt. Und ich muss sagen: er gefällt mir sogar besser.
Nachdem die Hälfte des Casts aus Teil Eins das Zeitliche gesegnet hat, bleiben nur noch Jennifer Love Hewitt und Freddie Prinze Jr. übrig. Und natürlich Muse Watson als Ben. Neu hinzugekommen sind Brandy und Mekhi Phifer. In weiteren Rollen gibt’s noch John Hawkes, Matthew Settle und Jack Black, der einen überhaupt nicht witzigen Jamaikaner spielt.
Der Film ist ebenfalls exakt 95 Minuten lang ist; lässt sich somit super vergleichen, wie dieser Teil seine Laufzeit nutzt:
Die erste Viertelstunde verbringt man damit, zuzusehen wie unsere Hauptdarstellerin einen Albtraum und eine Panikattacke nach der nächsten schiebt. Es gibt spannungsgeladene Musik, Jump Scares, alles jedoch heiße Luft. Doch dann wendet sich das Blatt und sie entspannt sich ein wenig, weil sie eine tropische Inselreise gewonnen hat. Ungerechtfertigt versteht sich. Wie kann man die Hauptstadt von Brasilien nicht kennen???
Und dann kommt es schließlich zum ersten Kill. Und ich muss sagen: gar nicht mal so schlecht. Auf der Insel, die ausschließlich von Mitarbeitern betrieben wird, die alle den Tod verdient haben, geht es gleich weiter. Zunächst trifft es mehr die Belegschaft, ehe langsam der nähere Kreis um Julie zu schrumpfen beginnt. Spätestens auf der Insel sieht man: der Film hat die besseren Kills und auch das Blut sieht nicht mehr wie aus einem Eimer roter Farbe aus. Natürlich wird wieder alles hochdramatisch, wenn nur eine Schublade geöffnet wird. Und wie im Vorgänger: Julie sieht Leiche, Julie schreit, Leute kommen, Leiche ist weg. Ja, klar. Kurze Zeit später checken alle, was hier los ist.
Das Setting dieser verregneten Tropeninsel fand ich als erfrischend anders. Die neuen Charaktere lagen mir wesentlich mehr als in Teil eins. Der Film ist einfallsreicher in seiner Brutalität und teilweise ist er sogar witzig. Manchmal auch, wenn er es nicht sein sollte. Und es schaut richtig stark aus, wenn Ben wieder mit seinem Haken und der Regenhaut auf die Jagd geht. Diesmal braucht er sie auch, bei dem Monsun.
Auch die Kleidung fand ich stark. Die hätte ich auch gerne. So schnell, wie die nach einem Ausflug im Regen trocknet. Dann gibt es Brandy und ihren Lover, die ja der Inbegriff eines klischeebehafteten dunkelhäutigen Pärchens sind. Denn nur er kann zu ihr ständig „Hey Baby“ sagen. Würde das jemand mit heller Haut sagen, zeichnet ihn das meistens als Charakterschwein aus. Und auch Julie macht es wieder: sie steht im Regen mit ausgebreiteten Armen und schreit zum Killer „wenn du mich haben willst, komm und hol mich“. Dann gibt’s eine minutenlange Überdosis an Jump Scares und man bekommt von der Musik schon ein Ohrenleiden. Auch Tauben fliegen mal durchs Bild. Ich glaube, die gehören John Woo.
Natürlich hört sich das an, als wäre der Film eine Katastrophe, aber trotz seiner Fehler passiert auch ständig etwas und hat so gut wie keinen Leerlauf in der Handlung. Der Bodycount ist höher, noch dazu sind die Kills besser. Und ich habe schon schlechtere Cliffhanger gesehen. Wie gesagt: Besser als Teil eins.
Die Miniserie bestehend aus acht einzelnen Episoden, gedreht von unterschiedlichen Regisseuren und präsentiert vom Altmeister Guillermo del Toro, haben eine Gemeinsamkeit: sie sind im Horrorgenre angesiedelt.
Man merkt gleich, dass die Geschichten, die tatsächlich von Romanautoren wie H.P. Lovecraft, Michael Shea und Henry Kuttner stammen, die interessanteren sind. Eine Ausnahme bildet die Folge „Die Besichtigung“. Die ist auch ohne Romanvorlage großartig.
Alle Geschichten können sich optisch sehen lassen. Die verschiedenen Regisseure haben ihre jeweiligen Folgen gut in Szene gesetzt. Manchmal sind die düster, manchmal gruselig, einige sehr blutig. Vom CGI schwankt die Qualität zwischen „nicht so gelungen“ bis „sehr gut“. Bei der Besetzung hat man auf so manche Größen der Film- und Serienindustrie gesetzt (Rupert Grint, Eric André, Sofia Boutella, Andrew Lincoln und man sieht eigentlich in jeder Folge durchaus bekannte Gesichter. Eher aus dem Serienbereich. Aber alle machen ihre Arbeit ordentlich.
Der Cast, sowie die technischen Aspekte sind bei allen Folgen auf gleichem Niveau. Auch dieser düstere Look zieht sich durch alle Folgen, was es mehr wie ein Gesamtwerk erscheinen lässt. So bezieht sich die Wertung eher auf die Handlung.
Von 3,5 (langweilig) bis 9 (grandios) ist alles vertreten, sodass eine Wertung von 6,5 (aufgerundet) zustande kommt.
Lager 36: 5/10
- Vorlage: Guillermo del Toro
- ein Lagerraum mit dämonischem Inhalt
- einseitig geschriebener, unsympathischer Charakter; schlechtes Pacing
Friedhofsratten: 6/10
- Vorlage: Henry Kuttner
- Makabre Geschichte eines Grabräubers, der ein Rattenproblem hat
- klaustrophobisch, zemmniphobisch, gutes Creature Design, aber schlechtes CGI
Die Autopsie: 7,5/10
- Vorlage: Michael Shea
- Eine Begegnung zwischen einem Pathologen und einem Alien
- eine großartige Geschichte mit viel Gore; eine der Top 3 Folgen
Das Äußere: 4,5/10
- Vorlage: Emily Carroll
- skurrile Geschichte über Schönheitswahn mit makabrem Ausgang
- konnte mit der Handlung nichts anfangen, trotz einer guten Kate Micucci
Pickmans Modell: 9/10
- Vorlage: H.P. Lovecraft
- grauenhafte Bilder, die das pure Böse zeigen
- eine richtig düstere Geschichte mit einem Wahnsinnsende
Träume im Hexenhaus: 7,5/10
- Vorlage: H.P. Lovecraft
- eine Suche nach der toten Schwester in einem Hexenhaus
- bestes Hexendesign, dass ich je gesehen habe
Die Besichtigung: 8/10
- Vorlage: -
- Alkohol, Drogen, Musik und eine außerirdische Lebensform
- eine abgefahrene Geschichte vergleichbar mit einem psychodelischen Trip
Das Rauschen: 3,5/10
- Vorlage: Guillermo del Toro
- Zwei Ornithologen (Vogelkundler) trauern um ihr Kind, eingebettet in eine Geistergeschichte
- langweilig
Falls jemals eine 2. Staffel geplant ist, werde ich sie mit Freuden erwarten.
Der Slow Burner kommt mit ca. 2,5 Stunden Laufzeit daher und baut gekonnt langsam an Atmosphäre auf. Von den seelenlosen Wolkenkratzern regiert von korrupten, macht- und geldhungrigen Vorstandsmitgliedern wechselt das Setting zu den malerischen Alpen der Schweiz (was tatsächlich in Deutschland gedreht wurde). Man dreht quasi der Welt, in der Geld die Welt regiert den Rücken zu und begibt sich wieder auf die Ursprünge zurück. Besonders Wasser, dass ja für Leben steht, ist ein essentielles Thema in diesem Film. Es geht um Gesundheit, um die Reinigung des Körpers und der Seele. Dass der Ort und das darauf befindliche Sanatorium ganz anderen Zwecken dient, gilt es hier herauszufinden.
Und diese teils surreale und unangenehme Reise sehen wir aus der Perspektive von Lockhart, einen jungen und machthungrigen Konzernangestellten, dargestellt von Dane DeHaan. Sein Gegenspieler ist Dr. Volmer, gespielt von Jason Isaacs. Auch die mysteriöse Hannah spielt eine größere Rolle. Die wird von Mia Goth dargestellt. Alle drei Schauspieler spielen ihre Rolle mit Bravour. Verschossen habe ich mich seit langem in Mia Goth, die in den meisten ihrer Filme jeden anderen Schauspieler an die Wand spielt.
Optisch ist der Film auch sehr ansehnlich. Die Außenaufnahmen wirken wirklich bezaubernd, hingegeben sind die Innenaufnahmen des Sanatoriums in entsättigten Farben dargestellt. Und es hat, obwohl alle dort auf den ersten Blick glücklich erscheinen, schon etwas Unangenehmes. Grüne und weiße Wände, gekachelte Böden, hohe Räume. All das vermittelt den Eindruck, den man selber in Sanatorien und Krankenhäusern hat. Man fühlt sich unwohl, obwohl es eigentlich Orte der Heilung sein sollten. Und dann ist da dieses ständige Misstrauen derer Menschen gegenüber, die uns doch von unserem Leid befreien sollten. Auch beim Casting hat man bereits auf Darsteller (Mia Goth und Dane DeHaan)gesetzt, die einen natürlichen, eher blassen Teint haben und in manchen Kreisen als nicht ganz gesund wirken könnten.
Die Handlung umwirbt ein durch das Setting entstehender unsichtbarer Schleier. Stück für Stück offenbaren sich die Geheimnisse um diese Anstalt. Es gibt ein paar Wendungen und hin und wieder bekommt man ein paar echt harte Momente präsentiert, die schon als Folter gelten dürfen. Und die immer wieder auftauchenden Aale sind auch nicht gerade als Lieblingstiere bekannt, verursachen ein dementsprechendes Unbehagen. Man vermixt ein wenig Surrealismus mit Gothic und bekommt ein paar wirklich gute Bilder präsentiert. Da handelt es sich hauptsächlich um Außenaufnahmen.
Aber der Film ist nicht frei von Fehlern. Die Vorstandsmitglieder sind komplett überzeichnet, ebenso wie die Dorfbewohner. Scheinbar leben dort ausschließlich Punks. Es gibt ein paar Lücken und Logiklöcher in der Handlung und das Motiv einiger Mitwisser ist mir auch irgendwie schleierhaft. Außerdem fand ich die Zelebrierung am Ende auch komplett unnötig. Ebenfalls war der CGI Hirsch nicht sehr glaubhaft.
Dennoch ist der Film trotz seiner langen Laufzeit unterhaltsam und ich konnte nicht wirklich Stellen erkennen, die ich gekürzt hätte, weil alles seinen Sinn ergibt bzw. den Handlungsaufbau dient und er sich sonst irgendwie überhastet angefühlt hätte.
Ein solider Mystery-Thriller mit ein paar echt krassen Ekelmomenten.
Über 25 Jahre sind vergangen, seit ich den Film gesehen habe. Und selten passiert es, dass ein Film (besonders in diesem Genre) mit der Zeit besser wird. Das ist auch hier der Fall.
Er hat dieselben Macken wie all die anderen Filme seiner Art: Logiklöcher, schlecht geschriebene Dialoge, unlogische Handlungen und für das Final Girl eine anständige Portion Plot Armor.
Für einen Slasher ist die schauspielerische Leistung unserer vier Freunde in Ordnung. Die meisten von ihnen steckten zu dem Zeitpunkt erst in ihren Anfangsschuhen und wie man heute sieht, haben sie alle eine beachtliche Karriere hingelegt.
Was gut ist: der Film kommt ziemlich schnell auf den Punkt. Man gibt den Charakteren gerade mal 15 Minuten Zeit, bevor es ans Eingemachte geht. Die Truppe trifft sich nach einem Jahr wieder und dann wird nach dem Täter geforscht. Währenddessen gibt es ein paar spannende Verfolgungsjagden und hin und wieder erwischt es mal jemanden. Das wird nicht besonders drastisch dargestellt. Ehrlich gesagt sieht das Blut auch nicht besonders gut aus. Aber man fiebert schon mit den Charakteren mit und die Laufzeit verfliegt nur so. Das Motiv des Mörders ist jetzt auch nicht schlechter als in anderen Filmen und nach gut gefüllten 95 Minuten beginnt der Abspann.
Es gibt schon ein paar peinliche Szenen, wenn sich zum Beispiel eine Jennifer Love Hewitt im Kreis dreht und schreit „worauf wartest du???“. Oder man wundert sich, warum plötzlich jede fünfte Person das gleiche Outfit wie der Mörder hat.
Leider schafft es der Film nicht, sich von anderen Slashern besonders hervorzuheben. Der Mann mit der Fischerkutte und dem Hacken ist schon ikonisch, aber ob jemand, der den Film noch nie gesehen hat, die gleichen Gefühle hegt, wage ich zu bezweifeln.
Nur so am Rande: Ich finde es großartig, dass Sarah Michelle Gellar und Freddie Prinze junior immer noch ein Paar sind. Das gibt es nicht mehr sehr oft. Oder dass die Buchvorlage schon im Jahr 1973 geschrieben wurde und nur aufgrund des Scream-Hypes das vor längerer Zeit bereits geschriebene Drehbuch verfilmt wurde, wusste ich auch nicht. Auch dass man den allseits beliebten Leonard Hofstadter aus TBBT als richtigen Bad Ass sehen darf, hat mir sehr gefallen.
Nur aus nostalgischen Gründen kann ich hier eine Durchschnittswertung vergeben.
Der Film ist laut meiner Ansicht nach nur auf Platz 3, was 2000er Jahre Slasher betrifft.
Platz 1: Scream (aber mit Abstand!!!)
Platz 2: Düstere Legenden + Schrei, wenn du kannst
Platz 3: Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast
Ich kenne die Buchvorlage von Kōtarō Isaka nicht, kann also nur meine Meinung zum Film preisgeben. Wenn ich mich in die Entstehungsgeschichte reinlese, hat das alles scheinbar nur noch rudimentär mit dem Buch zu tun. Wie auch immer.
Der Film macht richtig viel Spaß. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, es handelt sich hier um eine Comicadaption. Die Action ist sowas von übertrieben, die Dialoge witzig, wirklich schlagfertig geschrieben und nichts davon kann man ansatzweise ernst nehmen. Sollte man auch nicht. Denn der Regisseur David Leitch und Drehbuchschreiber Zak Olkewicz haben das auch nicht gemacht.
Außerdem hat der Film einen echt frischen Look. Die Kamera, der Schnitt und die visuellen Effekte lassen die großteils im Zug spielende Handlung stark aussehen. Es gab ein paar richtig gute inszenatorische Einfälle, wie z.B. der Ruheraum oder das Kätzchen Kostüm.
Eine Aufzählung aller bekannten Darsteller würde den Rahmen sprengen. Ob es jetzt Sandra Bullock ist, die man hauptsächlich übers Telefon hört, die große Anzahl an Cameos (Masi Oka als Schaffner, Karen Fukuhara als Zugbegleiterin, Masi Oka als Schaffner, Channing Tatum als No-Name-Passagier etc.) oder die Vielzahl an Auftragskillern, die wirklich topbesetzt sind. Am besten gefielen mir die Dialoge und Interaktionen mit den drei Hauptdarstellern Brad Pitt, Brian Tyree Henry und Aaron Taylor-Johnson. Sogar Bad Bunny, von dem ich vorher noch nie gehört habe, fand ich sehr gut besetzt. Auch Joey King, die ich absolut nicht ausstehen kann, machte ehrlicherweise einen großartigen Job. Lange Rede, kurzer Sinn: Großartiges Casting.
Die exakt zweistündige Handlung, so abstrus sie auch scheinen mag, gibt jeden relevanten Charakter Hintergrundgeschichte, meistens genug Screentime, sie auch zu erzählen und verschiedenste interessante Charaktereigenschaften. Somit schafft er in Kombination mit vielzähligen inszenatorischen Kniffen den Unterhaltungswert bis zum Schluss hoch oben zu halten.
Wer über die unlogische Handlung und die Realitätsferne hinwegsehen kann, wird hier gut unterhalten werden.
Die Film handelt von der gleichnamigen Geschichte H.P. Lovecrafts und erzählt den Absturz eines Meteoriten auf dem Grundstück einer fünfköpfigen Familie und wie die Farbe sie und die umgebende Flora und Fauna physisch und psychisch beeinflusst. Ich muss erstmal sagen, dass diese Geschichte meiner Meinung nach schon eine der besten von Lovecraft ist. Verfilmungen, besonders wenn es um den Ctulhu Mythos geht, sind besonders schwierig, weil diese Art von Cosmic Horror sehr auf die Psyche ihrer Protagonisten geht und es eher darum geht, dass der menschliche Verstand schlichtweg mit diesen Wesen nicht klar kommt. Aber diese Geschichte hier ist für das Thema, das sie behandelt erstaunlich gut umgesetzt.
Auf einer Seite finde ich die Kameraarbeit nicht besonders außergewöhnlich. Nicht schlecht, aber nicht besonders gut. Aber die Effekte in Bezug auf die Farbe und die Body Horror Szenen sind schon erstaunlich gut gemacht. Der Film ist teilweise sehr blutig und die Abscheulichkeiten, die durch die Farbe entstehen, sehen fantastisch aus. Auch die Geräusche, besonders dieses Pfeifen, haben schon etwas unangenehmes an sich. Diese abgeschiedene Farm mit ihren Alpakas und dem Einfamilienhaus ist auch schön anzusehen.
Vom Schauspielerischen her gefällt mir die junge Madeleine Arthur und der Elliot Knight, der den Hydrologen spielt, fast am besten. Nicolas Cage ist mir für die Rolle des Verstand verlierenden Vaters dennoch viel zu drüber. In manchen Szenen wirkt es einfach nur lächerlich. Ein paar Szenen sahen aber auch großartig aus.
Die Geschichte nimmt in einem angenehmen Tempo Fahrt auf und er hat zu Beginn sogar ein paar amüsante Szenen. Es gibt wenige Jump Scares, die aber gut funktionieren und die Geschichte hält sich großteils an die Originalvorlage. Ich finde es als eine wirklich gelungene Adaption eines sehr schwierigen Stoffes.
In der Zeit um 1860 macht eine Gruppe, angeführt vom Rache erfüllten Südstaatler Carver, Jagd auf den Nordstaatler Gideon. Denn dieser hat ihm durch ein unglückseliges Aufeinandertreffen alles genommen. Die Jagd zieht sich über diverse Vegetationsebenen, beginnend in verschneiten Bergwäldern über vom trockenen Gras bewachsenen Steppen bis in trostlose Steinwüsten. Auf dem Weg begegnen sie verschieden Gruppierungen wie Cowboys, Eisenbahnarbeitern, Dieben und Pilgerreisenden. Währenddessen wird die Gruppe um Carver aus diversen Gründen dezimiert, bis schlussendlich nur die zwei Kontrahenten übrig bleiben.
Als ich ihn zum ersten Mal sah, fand ich den Film wesentlich besser. Ich war begeistert von den unterschiedlichen Aufnahmen. Leider haben die Jahre und der heutige Standard in Bezug auf die Bildqualität dem Film teilweise übel mitgespielt. Mit heutigen Fernsehgeräten kommen die Naturaufnahmen nicht mehr so gut zur Geltung, wie es einst mal war. Der Film hat leider nicht mehr viel zu bieten. Liam Neeson und Pierce Brosnan machen ihre Sache ganz gut. Aber ihre Dialoge sind weder reich an Wortgewalt, noch ist die Handlung zu irgendeiner Zeit reich an Spannung. Der Ton ist rau, passend zur damaligen Zeit (vermute ich mal; ich war ja nicht dabei) und die vereinzelten Gewaltdarstellungen dementsprechend drastisch.
Ich schätze mal, dass der Film absichtlich nicht auf große Action oder Atmosphäre setzen soll. Viel mehr geht es um das Verlangen nach Rache und das diesem Durst alles andere untergeordnet wird. Sei es Moral, Geld oder das eigene Leben. Gegen Ende kommt es für die zwei Kontrahenten zu je zwei separaten, ich würde sogar sagen, mystischen Begegnungen, die den Film in eine komplett andere Richtung driften lassen, als es bisher der Fall war. Einerseits fand ich diese Momente auf einer metaphorischen Ebene geschickt umgesetzt, andererseits ist er ein Bruch in der bisherigen Tonalität des Filmes, was mich irgendwie schon stört. Schwer zu sagen.
Auch das Motiv der Rache und die Schwere der Schuld rechtfertigt diese Hetzjagd nicht wirklich. Auf der anderen Seite ist es im Leben ja auch so, dass durch Gefühle wie Liebe und Wut einem einfach die Objektivität abhandenkommt.
Das ist leider einer jener Filme, die im Gedächtnis besser waren, als sie es nach neuerer Betrachtung sind.
Aber es wäre dennoch falsch, ihn komplett abzuschreiben, weil er auf einer gewissen Art und Weise dennoch seine Vorzüge hat.
Als ich den Film das erste Mal gesehen habe, war ich vollauf begeistert. Jetzt, 10 Jahre später, hat der Film ein wenig von seiner Wirkungskraft eingebüßt. Vielleicht weil ich schon weiß, was passieren wird. Vielleicht weil andere Aspekte eines Filmes mittlerweile mehr wertschätze als andere. Vielleicht hat man mittlerweile einen anderen Maßstab aufgrund der bereits gesehenen Filme.
Dennoch ist es ein guter Film. Diese scheinbar unberührte und rohe Natur, die großartig eingefangen wurde, versetzt mich immer noch in Staunen. Die gut choreografierten und teilweise wirklich langen Kamerasequenzen sind sehr schön anzusehen. Oft ist die Kamera sehr nah an den Personen dran, was einen eigentlich nicht so aufregenden Moment zu einem intensiven Erlebnis werden lässt. Die Gewalt ist kalt und roh, wie es eben zu damaliger Zeit gewesen sein mag. Auch das kommt der Authentizität zugute.
Die Geschichte gibt einerseits nicht sehr viel her, ist es doch im Grunde nur eine Rachegeschichte, aber sie ist mit schönen Bilder gepackt. Das rechtfertigt, zumindest bei einer zweiten Sichtung nicht die lange Laufzeit. Ich denke, dass beim ersten Betrachten all das schon wesentlich imposanter daherkommt und man so die Laufzeit ganz anders wahrnimmt.
Leonardo DiCaprios erster Academy Award. Ich denke, sie mussten ihn irgendwann mal einen geben. In meinen Augen hat er in vielen Filmen wesentlich besser gespielt. Schauspielerisch ist er nicht besser oder schlechter als Tom Hardy oder Will Poulter. Aber körperlich ist er hier wirklich ans Äußerste gegangen. Hier wurde ihm wirklich alles abverlangt. Das tut sich sicher nicht jeder an und das respektiere ich.
Mein Problem ist die Glaubwürdigkeit, die in dem Moment verloren ging, als er sich plötzlich aufrafft und seine Reise antritt. Da dachte ich mir: da hat sich jemand aber halbwegs schnell erholt. Da wird Plot Armor in ganz schön großen Buchstaben geschrieben. Diesen Bärenangriff allein hätte er schon nicht überlebt, geschweige denn die daraus resultierenden Folgen wie Unterkühlung, Verhungern, Verdursten, Blutvergiftung, Blutarmut etc. Bei vielen Filmen schaffe ich es, über das eine oder andere hinwegzusehen. Hier funktionierte es bei mir leider nicht. Auch der mystische Teil, die Träume von seinem Sohn, die Stimme der Indianerfrau aus dem Off, all das hätte man sich auch sparen können.
Ungeachtet der oben erwähnten Vorwürfe bekommt man ein visuell beeindruckendes Filmerlebnis präsentiert, dass es sich schon zu sehen lohnt.
Das zweite Werk von Ari Aster könnte sich optisch kaum weiter von seinem Vorgänger entfernen. Während "Hereditary" Pfade der Dämonologie beschreitet, geht es hier um seine Sekte in der Abgeschiedenheit von Schweden (auch wenn er nicht wirklich in Schweden gedreht wurde). Schön aussehen tut es trotzdem. Das Thema Trauer ist nach wie vor ein wichtiges Thema, wird hier aber nicht so intensiv behandelt, wie im ersten Teil. Das Thema betrifft zwar gleich das erste Drittel des Filmes, verkommt aber mit der Zeit und wird nur noch am Rande aufgegriffen. Hier geht es viel mehr um Familienzugehörigkeit, die unserer Hauptperson durch tragische Umstände entrissen wird.
Zunächst mal sieht der Film großartig aus. Die Bilder sind hell und die Handlung spielt sich aufgrund der Sommersonnenwende hauptsächlich tagsüber ab. Die Wiesen sind grün und die Kleidung der Sekte weiß. Auch wird an vielen Stellen mit Überbelichtung gearbeitet, sodass die blutigen und zum Großteil sehr expliziten Szenen besonders hervorstechen. Ein interessanter inszenatorischer Ansatz, der schon Wirkung zeigt. Die Gewalt im Film ist sehr drastisch dargestellt, allerdings sind die handgemachten Effekte an manchen Stellen nicht so gut gelungen. Aber sie kommen meistens genau dann, wenn man am wenigsten mit ihnen rechnet. Emotionen wie Panik und Abscheu werden auch sehr gut abgefilmt. Meistens werden die Reaktionen durch sekundenlange Nahaufnahmen der jeweiligen Person sehr gut rübergebracht. Das Unbehagen kommt besonders am Beginn des Filmes bis zum Eintreffen in das Camp der Sekte zur Geltung, legt sich aber. Will Poulters Charakter ist der, der mich am ehesten Gefühle wie Wut und Freude empfinden hat lassen. Beim Hauptcharakter Florence Pugh hat es gar nicht funktioniert. Sie spielt die Rolle nicht schlecht, aber irgendwie konnte ich mit ihrem Charakter nicht wirklich connecten.
Auch ging der Film zunehmend in eine Richtung, die ich nicht so gelungen finde, wie es der erste Film tat. Oft fehlte mir die Sinnhaftigkeit von allem. Bei den ersten beiden Opfern dachte ich noch, der Fokus liegt auf dem Unbehagen und dem Unverständnis gegenüber den Riten einer fremden Kultur. Und irgendwie ist es das auch. Aber die Herangehensweise hat mir nicht gefallen. Zwar tötet die Sekte die Neuankömmlinge auf bestialische Art und Weise, wobei der Eindruck erweckt wird, es handelt sich einfach um böse Menschen in hellen Kleidern. Andererseits haben sie gewisse Ansichten vom Leben, die gar nicht so uninteressant erscheinen und teilweise auch nachvollziehbar sind. Auch fand ich einen bestimmten Aspekt sehr gut. Jedes Mal, wenn einer der ihren auf irgendeine Art trauert oder Schmerzen verspürt, leidet die ganze Gemeinschaft mit. Sei es der Mann beim misslungenen Sprung oder sei es der Schmerz, den die Hauptdarstellerin durch den Betrug ihres Freundes empfindet. Das gleiche gilt für Lust. Respekt übrigens an Jack Reynor für seine Nacktheit. Das ist nicht selbstverständlich. Ich mag die Nacktheit ja, wenn sie der Handlung dient und hier ist so ein Fall. Sein Charakter und die bereits angezählte Beziehung zu seiner Freundin wurde auch nicht gut aufgelöst. Durch seine Handlungen im Camp wird im zusehends ein schlechter Charakter zugeschustert. Dabei ist aber zu beachten, dass er in der schwierigsten Phase dennoch bei seiner Freundin blieb und der Betrug an ihr mittels dem Unterjubeln von Drogen passiert ist. Natürlich will ich ihn deswegen keinesfalls heilig sprechen, aber sein Ende war dennoch unwürdig.
Wie gesagt: der Film sieht schon toll aus. Es gibt in jeder Szene interessante Dinge zu sehen und er bleibt auch sehr lange geheimnisvoll. Er lässt auch Raum für Interpretationen und das Forshadowing funktioniert auch ganz gut. Auch diverse Szenen, in denen alle auf einen Magic Mushromm Trip sind, sind sehr realistisch umgesetzt. Auch sind es die verstörenden Verhaltensweisen und all die Runen und Zeichnungen, die eigentlich so gar nicht zum hellen und fröhlichen Setting passen. Sehr widersprüchlich und wirkungsvoll.
Ein Problem habe ich mit der Länge des Filmes (und ich rede nicht mal vom viel längeren Director´s Cut). Hier hätte man sicher 20 Minuten einsparen können z.B. die Szenen mit dem Pärchen aus London. Ich fand es schade, dass sich gegen Ende des Filmes schon eine leichte Müdigkeit breit machte und ich, obwohl der Film ja toll aussieht, eine leichte Sättigung spürte und der Film somit an Wirkung verloren hat.
Fazit ist: der Film ist schon sehr gut, reicht aber nicht an den Vorgänger ran.
Ari Asters erster Langfilm ist ein unangenehmes Werk. Die Themen wie Schuld und Trauer, die sich mit Gore Effekten und Grusel mischen werden hier außerordentlich intensiv dargestellt. Schuld daran ist eben Asters großartiges Drehbuch und eine mit Liebe zum Detail geprägte Inszenierung. Natürlich trägt auch das Schauspiel der vier Hauptcharaktere bei, wobei Toni Collette und Alex Wolff Großartiges vollbringen. Gabriel Byrne hat für meinen Geschmack zu wenig zu tun und in dieser im Vergleich zu den anderen beiden kurzen Screentime keine herausfordernden Momente. Und Milly Shapiro. So ein verstörtes und creepiges Mädchen habe ich sowieso noch nie gesehen.
Die Idee mit den Miniaturen, die sich auch durch den ganzen Film ziehen, fand ich auch sehr gelungen. Die handgemachten, wie auch die CGI Effekte sind vereinzelt eingestreut und vielleicht deshalb so wirkungsvoll. Der Film lässt einen bis kurz vor Schluss im Ungewissen, was hier vor sich geht. Ich denke, wer sich in Sachen Dämonologie besser auskennt, wird schon eher erahnen, was hier gespielt wird. Der Schluss mag vielleicht nicht jedermanns Sache sein, aber nachdem ich "Midsommar" und "Beau is afraid" gesehen habe, weiß ich, dass bei Ari Aster nie eine 0815 Hollywood Standardhandlung dabei rauskommt, ebenso wie kein klassisches Happy End. Das trifft natürlich nicht jedermanns Geschmack. Ich liebe zumindest diese Andersartigkeit und Detailverliebtheit seiner Werke.
Ich fand den Film an gewissen Stellen zutiefst verstörend. Die Schuld am Tod eines geliebten Menschen ist kein leichtes Thema und verbunden mit der ohnehin schon deprimierenden Vergangenheit aller Beteiligten, erzielen gewisse Szenen umso mehr ihre Wirkung, weil es schon weit über die Belastbarkeit eines Menschen hinausschießt. Er hat jetzt nicht die selbe Wirkung wie ein "Irréversible" oder ein "Eden Lake", sodass ich ihn aufgrund seines Wirkung auf meine Gefühlswelt ihn nie mehr sehen möchte, aber er ist schon sehr hart.
Nicht schlecht für ein Langfilmdebüt.
Der zweite Teil ist trotz der fehlenden Beteiligung des ZAZ-Trios nur eine Spur schwächer als sein Vorgänger. Das liegt zum einen daran, dass ein Großteil des Casts wieder mit von der Partie ist (bis auf Leslie Nielson) und zum anderen, weil der erste Teil noch der schwächste Film des ZAZ-Trios war. Mit späteren Filmen wie z.B. "die nackte Kanone" kann er auf keinen Fall mithalten.
Zum Lachen bringt der Film mich nicht. Unterhaltsam war er dennoch. Viel länger hätte der Film keinesfalls sein dürfen. Die Witze sind flach und kommen im Sekundentakt, so dass man immer etwas zu sehen bekommt. Und ich muss feststellen, dass man das Thema Kindesmissbrauch noch wesentlich lockerer genommen hat. Das ist mir beim ersten Teil schon aufgefallen, wenn der Pilot sich mit einem kleinen Jungen im Cockpit unterhält. Hier gibt es auch so eine Szene. Zusätzlich sieht man noch ein playboyähnliches Heft für Pfarrer mit Jungs darin. Das wird man heutzutage nicht mehr zu sehen kriegen. Auch Gewalt gegen Frauen, das Rauchen in Filmen, rassistische Witze, die männliche Dominanz gegenüber Frauen. Interessant zu beobachten. Auch ist der zweite Teil wesentlich freizügiger und auch zeigt sich ein Anstieg beim Gebrauch von Schimpfwörtern. Das ZAZ-Trio kam ganz gut ohne Schimpfwörter aus. Nur so am Rande bemerkt. Es gibt noch den einen oder anderen Verweis auf E.T. oder HAL, William Shatner ist dabei. Auch nur so am Rande bemerkt.
Kann man schon sehen, muss man aber nicht. Aber eher als ein interessantes Relikt der Filmgeschichte, weniger als gut gelungene Slapstickkomödie.
Nach dem ich vom ersten Film "Terrified" von Regisseur Demián Rugna enttäuscht wurde, aber doch das Potential in ihm gesehen habe und der Trailer zu diesem Film sehr vielversprechend aussah, konnte ich es kaum erwarten diesen Film endlich zu sehen. Und ich muss sagen: den Namen Demián Rugna kann man sich schon mal merken.
Horrorfilme aus Südamerika sind insbesondere interessant, weil man erstens ein exotisches Setting vor sich hat und die Menschen dort noch wesentlich gläubiger sind. Daraus ergeben sich ganz andere Betrachtungs- und Herangehensweisen bei den Handlungen. Auch hier bekommt man etwas ganz Besonderes präsentiert.
Die Themen wie Besessenheit und Dämonologie wird anders erzählt, als man es sonst präsentiert bekommt. Es ist etwas wirklich neues und das gefällt mir. Und er ist kompromisslos. Wo andere Filme aus Tabugründen im letzten Moment wegschwenken, hält dieser voll drauf. Hier wird auf nichts und niemanden Rücksicht genommen. Über die gesamte Filmlänge schwebt so ein unsichtbarer Schleier aus Verzweiflung und Unbehagen. Dass es hier um Besessenheit geht, wird zu keiner Sekunde angezweifelt und scheint in dieser Welt vollkommen normal zu sein. Auch das fand ich sehr gut. Die Effekte, die alle von Hand gemacht sind, sehen großartig aus. Wirklich eindrucksvoll. Damit kann der Film auf alle Fälle auftrumpfen und bleibt dadurch sicher länger in Erinnerung. Das Setting wechselt von abgelegenen Farmen bis zu vorortlichen Gegenden. All das ist sehr schön anzuschauen und hat für uns Europäer, wie oben bereits erwähnt, schon etwas Exotisches. Auch die Musik trugt ausgezeichnet zur jeweiligen Situation bei und intensivierte somit die Atmosphäre. Die Kameraarbeit war auch wesentlich besser als bei seinem Vorgänger.
Die Nachteile: wie immer das Budget und so mancher Darsteller.
Wie beim Vorgänger hapert es auch hier am geringen Budget. Ich bin mir sicher, der Film hat das Beste daraus rausgeholt, aber wenn man die exakt gleiche Handlung mit einer ordentlichen Finanzspritze unterstützt, wertet das den Film nochmal ordentlich auf. Auch war ich mit dem Schauspieler Demián Salomón, der den jüngeren Bruder Jimi spielt, überhaupt nicht zufrieden. Es war einfach dieser ständig misstrauische Gesichtsausdruck, wie bei einem klischeebehafteten, dummen Kleinganoven. Für gewöhnlich mag ich dieses theatralische Telenovelaverhalten nicht, dass man sonst so aus Südamerika kennt. Aber nachdem der Film von Beginn an Vollgas gibt, die Stimmung ohnehin voll von Trauer, Verzweiflung und Panik ist, kommt es der Handlung sogar zugute. Und mit der deutschen Synchro kann ich ganz gut leben. Sie ist bei weitem nicht perfekt, aber ich hab sie schon sehr viel schlechter erlebt.
In Summe bekommt man hier einen etwas härteren Splatterfilm präsentiert, der sich aus vielerlei Gründen gekonnt vom Rest seiner Genrekollegen abhebt.
Wenn jemand für einen Film das Drehbuch schreibt, ihn produziert und auch dreht, kann das resultierende Werk ein Meistwerk werden. Viele Autorenschreiber, wie Christopher Nolan, Quentin Tarantino und Joran Peele haben dies bewiesen. Und dann gibt es Leute wie Andy Fickmann.
Dieser hat bei diesem Autounfall von Film vom Drehbuch bis zur Regie alles übernommen. Das erklärt, dass im ganzen Entstehungsprozess nicht einer kurz mal aufgeschrien hat und das Drehbuch hinterfragt hat. Denn dort fing der bekannte Fisch schon an zu stinken. Und die Misere zieht sich wie ein Rattenschwanz bis zur letzten Filmminute durch. In diesem Fall tun mir wirklich die Schauspieler(innen) leid. Denn die tun nur auch das, was das Drehbuch und der Regisseur von einem verlangt. Jeder von uns hat beruflich sicher schon mal fragwürdige Tätigkeiten erfüllen müssen, wo man von vornherein weiß, dass es zum Scheitern verurteilt ist bzw. zu nichts führen wird. Weil die drei Hauptdarstellerinnen machen eigentlich gar keinen schlechten Job und holen so ziemlich alles aus dem schwachen Drehbuch raus.
Bei einem Teenyhorrorfilm ist man es ja gewohnt, dass dumme Entscheidungen getroffen werden. Sie sind ja Teenies. Für gewöhnlich gibt es eben eine, das Final Girl, die man mag und mit der man mit fiebert. Aber ich habe es selten erlebt, dass wirklich alle strunzdumm geschrieben sind. Hier gibt es Plot Holes und irre Dialoge, die nur dadurch zu erklären wären, dass alle entweder eine geistige Behinderung haben, was das Gedächtnis betrifft oder sie einfach nur mit Drogen zugedröhnt sind. Ich habe noch nie so ein kollektives Totalversagen bei Protagonisten gesehen, wie es hier der Fall ist. Scheinbar sind wir hier in "Memento", weil die Teenies sich fünf Minuten später nicht erinnern können, was passiert ist. Weil ihre Vermutungen, die Schlussfolgerungen und die daraus entstehenden Entscheidungen und Handlungen sind echt nicht zu erklären. Und warum liegt einer, der Drogentyp, hinten in diesem Wohnwagen und niemand hält es für nötig, ihn aufzuwecken bzw. wach zu halten. Nein, sie lassen ihn weiter schlafen. Ich würde ja gerne sagen, dass er wenigstens stark begonnen hat. Aber der Anfang ist schon so schlecht gemacht, dass man erhofft, sie mögen doch alle sofort bei einem Verkehrsunfall draufgehen. Dann hätte der Film nach wenigen Minuten schon sein Ende gefunden. Dann ist da noch dieser Typ, der aussieht, als hätte er vor einem Jahr die Schule abgeschlossen Und dieser Mensch soll aber ein Marine sein. Wer castet einen Schauspieler wie ihn für so eine Rolle bitte???
Das erste Opfer stirbt Offscreen. Der zweite Charakter beinahe auch. Dann gibt es so komische Hinterwäldler, die in einer so dermaßen schlechten Kampfchoreografie vermöbelt werden, dass man aus dem Kopfschütten gar nicht mehr rauskommt. Oder es gibt die Szene, wo einer in die Dunkelheit rausgeht, obwohl irgendeine Entität mit den Stimmen von hunderten Leuten seinen Namen ruft. Warum geht er da raus bitte? Hier ist so viel falsch gelaufen und ich will nicht spoilern, aber der Schluss ist genauso enttäuschend.
Und das Traurige dabei ist, dass es tatsächlich vereinzelt Momente gibt, die gar nicht mal so schlecht sind. Wenn der ständig lustige Drogentyp erzählt, dass sein krebskranker Vater gestorben ist. Immer und immer wieder ist sein Vater gestorben. Das geht einem nahe. Und niemand wusste davon, weil ihn niemand nach seinem Leben fragt. Auch weiß niemand, dass er am MIT studiert. Scheinbar sind sie doch gar keine so guten Freunde. Da gibt es wirklich Szenen, die kurz mal erahnen lassen, was der Film hätte sein können. Auch sieht er optisch gar nicht mal so schlecht aus. Das Setting "Wohnwagen in einer einsamen Straße umgeben von Wald" sieht stark aus. Er hat auch den einen oder anderen inszenatorischen gut gelungenen Einfall. Aber der Film versaut es bis dahin auf so vielen Ebenen, dass keine Spur Spannung aufkommt und man nur hofft, möge das Elend sein Ende finden.
Ich kann nur raten: lasst es bleiben. Der Film ist die Zeit nicht wert.
Was habe ich diesen Film damals geliebt. Nun, 20 Jahre später schaue ich ihn mir an, nicht ohne festzustellen, dass er schon so einige Macken hat.
Manche Dialoge sind nicht besonders gut geschrieben und weil einige Darsteller noch eher an den Anfängen ihrer Schauspielkarrieren standen, ist die Leistung auch nicht gerade die Beste. Und er ist schon ein wenig klischeebehaftet, in Bezug auf Gefängnisfilme versteht sich. Auch technisch schafft er es nicht, besonders hervorzustechen.
Aber er hat diesen typisch britischen Humor, den ich so liebe. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich meinen, Guy Ritchie hätte ein wenig seine Finger im Spiel gehabt. Weil einige seiner Darsteller auch hier dabei sind. Jason Flemyng, Jason Statham, Robbie Gee und Vinnie Jones. Für Vinnie Jones war es die erste Hauptrolle und für das, was der Film ist, macht er das schon sehr gut. Jason Statham, damals konnte ich den Typen noch richtig leiden, hat als psychopathischer Torwart den Spaß seines Lebens. Auch Jason Flemyng als Fußballkommentator war echt lustig. Und auch den großartigen Danny Dyer habe ich hier das erste Mal erleben dürfen.
Der Film macht richtig Spaß, schafft es aber auch in einigen wenigen Szenen etwas ernster zu sein. Und auch wenn das Ende stark vorhersehbar ist, kann ich jeden Fußballfan diesen Film nur empfehlen.
Christopher Nolan macht jetzt Biopics. Naja....
Persönlich halte ich von Biopics nicht allzu viel, weil ich bei so einer Art von Film tatsächlich das sehen will, was tatsächlich passiert ist. Das heißt, ich will die exakten Wortlaute, die tatsächlichen Reaktionen und die realen Meinungen der Menschen darin sehen. Und da Wahrheit oft subjektiv ist und ich sogar ein (höchstwahrscheinlich langweiliges) Biopic über mich nicht als glaubhaft betrachten würde, halte ich mich für gewöhnlich von solche Art von Filmen fern. Das gilt auch für Bücher. Steht der Satz "nach wahren Begebenheiten" am Beginn eines Werkes, hat er mein Interesse in diesem Moment auch schon verloren. Weil die Wahrheit wird ohnehin rund um die Uhr verdreht.
Und jetzt wird mir der wichtigste Lebensabschnitt eines Menschen gezeigt, der in der Menschheitsgeschichte einen sehr bedeutsamen Platz eingenommen hat. Und das auf eine Spielfilmlänge von 180 Minuten.
Auch wenn ich nicht allem, was ich da sehe, meinen Glauben schenke, ist es dennoch ein sehr guter Film. Christopher Nolan ist ohnehin ein Garant für ausgezeichnete und sehr niveauvolle Unterhaltung. Alle beteiligten Schauspieler, von der kleinsten Nebenrolle bis zum namensgebenden Hauptcharakter, liefern eine überzeugende Performance ab. Aber das habe ich erwartet. Das setze ich bei Nolan voraus. Er würde keine Szene, die nicht zu 100% seinem Perfektionismus entspricht, in den Film reinbringen. Das klingt jetzt ein wenig anmaßend, aber er hat immer abgeliefert und hat dementsprechend die Erwartungshaltung nach oben geschraubt. Das muss er schon aushalten.
Die Bilder sehen großartig aus, aber was er mit den Geräuschen und der Musik macht, sprengt wieder einmal den Rahmen. Besonders ab der Explosion von Trinity hört man regelrecht, wie es Oppenheimer ergangen sein mag. Man spürt regelrecht, dass der wissenschaftliche Stolz, der mit seinem Erfolg einhergeht, immer mehr dem Bedauern seines Handels, seiner Schuld und dem Entsetzen weicht, was er eben geschaffen hat. Auch wenn das Bild sich im Hintergrund langsam verzerrt und das weiße Licht alles andere um ihn rum zu verschlingen droht, spürt man alle möglichen Gefühle, die nun in ihm schlummern. Mich persönlich lief die Eiseskälte förmlich den Buckel runter. Das wären die intensivsten Momente in diesem Film. Alles davor und danach sind hauptsächlich Unterhaltungen an hunderten unterschiedlichen Orten. Die Settings sind natürlich sehr überzeugend aus. Die Bildsprache in jeder Szene ist schön anzusehen.
Über die Spielfilmlänge lässt sich streiten. Drei Stunden ist schon ein Brocken, aber der Film deckt alle möglichen Richtungen in Oppenheimers Leben ab. Ob es wissenschaftliche, politische oder private Aspekte sind und ein dennoch kurzer Lebensabschnitt einer solchen Person ist für nur drei Stunden wirklich gut verpackt. Nicht ganz zufrieden war ich mit der nichtlinearen Erzählweise. Zwei verschiedene Ausschüsse und die eigentliche Handlung hätte nicht sein müssen, auch wenn es gut inszeniert war. Zu keiner Zeit hatte ich das Gefühl, der Film verschwende eine Sekunde kostbarer Lebenszeit.
Nur Nolan schafft es, einen Skeptiker wie mir ein Biopic unterhaltsam zu machen.
Es ist fast schon peinlich, wenn ich sage: ich hab den Film heute das este Mal gesehen. Und das als 40-jähriger Filmliebhaber. Der Film ist um fünf Jahre älter als ich. Das kann schon mal nicht als Ausrede herhalten. Es ist fast so, wie erst nach einer Ewigkeit ein Restaurant zu besuchen, dass eigentlich um die Ecke ist.
Eigentlich unglaublich, weil ich Filme wie "Die nackte Kanone", und "Hot Shots" liebe und es erst heute geschafft habe, diesen Film mit Kultcharakter anzusehen. Dafür bekomme ich im Vergleich zu euch anderen in den Genuss einen neuen Film mit Leslie Nielson zu sehen. Und das ist auch schon was wert. Und nicht nur das. Ich bekomme noch eine extra Portion Lloyd Bridges, um den es auch so schade ist, ihn nie mehr auf der Fernsehleinwand betrachten zu können. Allein diese zwei Menschen haben jede Szene mit ihren humoristischen Auftritten zu einem lustigen Erlebnis gemacht, wie es heute niemand mehr zustande bringt. Das waren noch witzige Menschen.
Natürlich haben die zwei Schauspieler das getan, was das Drehbuch vom legendären ZAZ-Trio verlangt hat. Und laut ihrer Filmografie waren das ja noch eher die Anfänge und das merkt man auch. Die "Nackte Pistole"-Serie, "Nackte Kanone"- und "Hot Shots"-Filme, aber auch "Top Secret!" waren natürlich schon von höherer Qualität. Nicht jeder Witz hat gezündet, bei weitem nicht, aber dennoch hat der Film Charisma und Niveau.
Was uns heutzutage an slapstickhaftem Material präsentiert wird, schmückt sich auf parodistische, eher auf parasitäre Art und Weise mittels Erkennungsmerkmale bekannterer Filme. Und nicht nur diese bekannteren Filme sind immer mit Qualität verbunden. Heutige Filme sind nur noch ordinär, geschmacklos und oft unter der Gürtellinie. Scheint so, als wären die letzten großen Helden in diesem Genre vor langer Zeit ausgestorben und mit ihnen eine eigene Kunstform - Slapstickkomödien.
Der Coming-of-Age-Film bedient sich gleich mehrerer Genres: Science-Fiction gepaart mit (einem Tropfen) Horror, Drama und Komödie, schafft dies aber gekonnt gut miteinander zu verbinden.
Es geht um die erste Liebe, um das Erwachsen werden, um Freundschaft. Und um das Explodieren. Ja, plötzlich fangen die Mitschüler von Zeit zu Zeit an zu explodieren, sodass nur noch rote Flüssigkeit übrig bleibt.
Das wäre jetzt alles sehr schockierend, wenn wir das nicht aus der Perspektive von Mara erleben müssten, die mit einer träumerischen Leichtigkeit durchs Leben beinahe zu gleiten scheint und ihre erste Liebe währenddessen kennen lernt. Alles sieht irgendwie süß aus und es ist keine Spur von dem typisch toxischen Teenagerverhalten zu erkennen, wie man es sonst so kennt. Sicher wird viel Blödsinn angestellt, aber es fehlt diese Ernsthaftigkeit, die solcher Zeit sonst so anhaftet. Im späteren Verlauf des Filmes und mit jeden weiteren toten Jugendlichen wird die Komödie zu einer Tragödie. Die Regierung versucht der Ursache auf den Grund zu gehen, während die Jugendlichen jederzeit mit ihrem Tod rechnen müssen. Und mit dieser Situation geht jeder anders um. Manche feiern und versuchen alles aus ihrer noch kurzen Zeit rauszuholen. Man stellt, aber nur am Rande, die Sinnhaftigkeit von Schule oder gesellschaftlichen Regeln in Frage. Aber hier wird auf emotionaler Ebene eher an der Oberfläche gekratzt, dass es eher eine seichte Unterhaltung bleibt. Wer hier eine tiefgründige und hochdramatische Geschichte wird nichts davon hier finden. Für zwischendurch passt der Film; wird aber auf lange Sicht nicht im Gedächtnis bleiben.
Die Geschichte wird durch die Stimme von Mara aus dem Off erzählt, was in Ordnung war. Man bekommt den einen oder anderen einfallsreichen Ansatz in der Erzählstruktur und ansonsten gibt es keine großen Mängel aus der technischen Perspektive. Das Platzen der Menschen erinnert an mit roter Farbe gefüllte Ballons. Daher ist es eher die Nicht-Existenz der Person als die Blutexplosion an sich tragisch.
Kann man sich schon anschauen, aber wenn man ihn nicht gesehen hat, ist es auch egal.
Es ist der Alptraum aller Eltern. Dein Kind wird vergewaltigt, wird verbrannt und noch dazu wird der Schuldige nie gefunden. Nicht, dass es das Wichtigste in deinem Leben je wieder zurück bringen würde. Nein. Schlussendlich bleibt dir nur Rache oder Gerechtigkeit. Für viele ist es das Gleiche. Aber dazu kommt es nicht. Somit ist es unmöglich, jemals damit abzuschließen, was ohnehin keine Garantie wäre. Und noch dazu hast du das Gefühl, dass es in Vergessenheit geraten wird, weil in deinen Augen diese Angelegenheit von der Polizei nicht mehr priorisiert wird. Was tust du?
Mildred wählt den Ansatz, mittels dreier Werbetafeln stellvertretend den Polizeichef Bill Wiloughby dadurch anzuprangern. Und somit setzt sie eine Handlung in Gang, die so herzergreifend ist, dass es kaum auszuhalten ist. Hauptakteure sind der Polizeichef, Mildred und Officer Dixon. Und durch ihre vielschichtige Charakterzeichnung und ihre teils unvorhersehbaren Handlungen und Unterhaltungen bekommt man einen organische und intensive Geschichte präsentiert. Mildred (Frances McDormand) ist rabiat und direkt. Der Polizeichef (Woody Harrelson) ein an Krebs erkrankter Familienvater. Officer Dixon (Sam Rockwell) ist ein handgreiflicher, inkompetenter und eher unterdurchschnittlich intelligenter Polizeiangestellter. Aber auch die Menschen um sie rum, gespielt von Peter Dinklage, John Hawkes, Lucas Hedges, Samara Weaving und Željko Ivanek, sind sehr komplexe Charaktere. Und gerade wenn Meinungen in wahnsinnig gut geschriebenen Konfrontationen aufeinanderprallen kommt plötzlich so viel Menschliches und Gutes, aber auch hin und wieder Böses zum Vorschein, dass man förmlich aus den Socken gehauen wird vor Betroffenheit. Niemand ist nur böse, niemand ist nur gut. Und gute Menschen vollbringen manchmal schlechte Taten, sowie auch böse Menschen doch ihre Menschlichkeit zeigen, wenn man es am wenigsten erwartet.
Und das Unglaubliche ist, dass der Film an erstaunlich vielen Stellen humoristisch ist. Jeder einzelne hat ein Schandmaul, flucht und beleidigt und man ist erstaunt, wie man solch ein schreckliches Thema mit einzelnen Sätzen, einen kurzen Blick eines der Hauptcharaktere oder eine amüsante Nebensächlichkeit im Hintergrund auflockern kann und man hin und wieder durch dieses Drama doch lächeln kann. So ein Drehbuch ist nicht selbstverständlich. Filme wie diesen habe ich selten erlebt. Würde ich Preisverleihungen wie die Academy Awards ernst nehmen und sie sich wirklich um Kunst als um Image scheren würden, würde ich sagen: er hätte den Preis als bester Film mehr als verdient.
Der Biothriller zeigt in ruhiger Erzählweise die Auswirkungen einer Pandemie aus verschiedenen Perspektiven und schockt durch Realitätsnähe, anstatt mit Action. Es gibt teils drastische Bilder bei Obduktionen oder beim Verhalten die Infizierten. Jedoch sind alle Szenen wichtig für die Handlung, wie auch schonungslos in seiner Darstellung. Der breite Cast ist sehr gut besetzt und erzeugt in seiner Glaubwürdigkeit.
Glaubwürdigkeit ist ohnehin das Um und Auf in diesem Film. Mit ihr steht und fällt der ganze Film und das Konzept geht voll auf. Man sieht in angenehmer Erzählweise das rasante Fortschreiten der Epidemie. Die Perspektiven decken ein breites Spektrum ab. Vom gewöhnlichen Infizierten über alle relevanten Behörden, ob gesundheitlich oder politisch, bis hin zum Nachrichtenblogger. Vielleicht ist das eine oder andere Klischee vertreten. Dies schadet jedoch dem Film nicht. Auch zeigt er hervorragend die vielen Facetten der Menschheit: Egoismus, Aufopferung, Trauer, Unverständnis, Verzweiflung und Mitgefühl. Natürlich kommen auch Themen wie Geldgier, Korruption, Massenpanik zum Einsatz.
Der Film ist zum Großteil mit einem blauen, kalten Farbton überzogen. Überhaupt ist die Farbe Blau auch anhand der Ausstattung wie z.B. Schilder und Hauben sehr präsent. Die Kameraarbeit ist in Ordnung und passt sich mittels Nahaufnahmen oder Unschärfe, je nach Szenario an. Das gleiche gilt für die musikalische Untermalung.
Wenn der Film nicht die Aufmerksamkeit bekommen hat, die er verdient, bekam er sie spätestens nach der Covid Pandemie. Ich weiß nicht, wie nahe der Film tatsächlich an der Realität dran ist, aber es fühlt sich auf alle Fälle so an. Er zeigt auf, welche Vor- und Nachteile die globale Vernetzung mit sich bringt und regt vielleicht auch zum Nachdenken und zu mehr Vorsicht an.
Bei David Priors Regiedebüt wurden drei fatale Fehler begangen. Der Zeitpunkt der Veröffentlichung, der Filmtitel und mangelndes Marketing. Der falsche Zeitpunkt ist Covid geschuldet. Der Filmtitel den anderen "Man"-Filmen, die sich damals wie ein Virus, z.B. Covid, verbreitet haben. Und die mangelnde Werbung. Weil der Film ist ein Wahnsinn.
Man muss bedenken: das war der erste Film in Spielfilmlänge für David Prior und in meinen Augen hat er beeindruckendes Werk abgeliefert.
Der Film bedient sich szenenweise an so vielen verschiedenen Subgenres, hat sich quasi überall das Beste rausgesucht. Es gibt wirklich gruselige Szenen. Es gibt Slasher Elemente. Es gibt Gothic Elemente. Und alles ist in einem Mix aus Crime und Mystery verpackt. Die Musik, die Geräusche und das Flüstern sind für die akustische Atmosphäre verantwortlich und das passt einfach. Es verstärkt die Spannung und auch diese Düsternis, die sich wie ein Schleier über den kompletten Film zieht. Die Effekte sehen fantastische aus und die Kameraarbeit, die gelungenen Kamerawinkel, die Schnittarbeit. Alles greift so gut ineinander. Der Schauspieler James Badge Dale spielt die Rolle des James Lasombra großartig. Und auch Marin Ireland, die die ehemalige Affäre von ihm spielt, überzeugt. Die Frau ist der Inbegriff von Verzweiflung. Ein wahnsinnig guter Film mit ihr "The dark and the wicked".
Der Film wechselt von einer schönen und interessanten Location zur nächsten und für die Länge, die mir persönlich für gewöhnlich gar nicht zusagt, ist er immer unterhaltsam. Es ist rätselhaft und bis zum Schluss ist man gespannt, was das alles soll. Gelegentlich ist der Film durch die Reaktion und die Dialoge des Charakters James auch witzig. Aber der Humor wirkt nie wie ein Fremdkörper. Und die über 20-minütige Anfangsszene, die schon so großartig war, wird schlussendlich gekonnt mit der restlichen Handlung zusammengefügt. Und wenn ich nur an diese Kreatur in der Höhle von Butan denke, muss ich glatt einen Hut aufsetzen, um ihn vor dem Regisseur zu ziehen. Selten gelingt es einem Regisseur gekonnt der Spagat zwischen Humor und Ernsthaftigkeit und der Sprung zwischen den einzelnen Genres.
Natürlich gefällt so etwas nicht jedem. Aber bei mir ist der Film durchaus eingeschlagen.
Was einem sofort auffällt, ist die stimmungsvolle Musik, die sehr gut vermittelt, dass hier ein eher ernsthafterer Ton angeschlagen wird.
Während wir in den ersten 20 Minuten die Entmenschlichung der Kinder sehen, indem sie an Stühlen gefesselt werden und man sie nur als „es“ bezeichnet werden, erfahren wir nach dem Verlassen ihres Kerkers, wie es wirklich um die Welt steht. Sie ist besiedelt von „Hungries“, durch einen parasitären Pilz infizierte, nach Fleisch gierende Zombies. Ich fand es auch stark, dass sie später quasi im Ruhemodus starr, manche nur leicht schwankend vor sich hin stehen, bis sie aufwachen und mit affenartiger Geschwindigkeit zum Angriff ansetzen.
Nach 20 Minuten sehen wir erst das Ausmaß, in welcher Lage sich die Menschheit befindet und kurze Zeit später ist man schon in der postapokalyptischen Umgebung um London unterwegs. Man sieht in beeindruckenden Bildern, wie sich die Natur langsam wieder mittels Pflanzen über die menschlichen Bauwerke hermacht, wobei die schönen Bilder eher Nahaufnahmen betreffen. Die Totalaufnehmen sehen mittlerweile nicht mehr so gut aus, aber er Glaubhaftigkeit der Szenerie hat es nicht sehr geschadet.
Besonders gefallen hat mir die Charakterzeichnung und das Aufeinanderprallen verschiedener Betrachtungsweisen in Bezug auf Melanie und ihresgleichen. Während Helen sie noch am ehesten als Mensch betrachtet und auch so behandelt, sind es Dr. Caldwell und Sgt. Parks, die in ihr lediglich ein Monster bzw. ein Versuchsobjekt sehen. Aber während Helen mit der Zeit lernen muss, dass das sympathische und kluge Mädchen auch ganz anders kann, machen die beiden anderen Charaktere ebenfalls eine Wandlung durch.
Das Aussehen und das Verhalten der „Hungries“ wirkt bedrohlich und gewisse Verhaltensmuster, wie das vor sich hin Beißen erinnert schon ein wenig an Hannibal Lector. Auch findet scheinbar mit einem Generationswechsel bereits ein evolutionärer Fortschritt statt. Geht ein bisschen zu schnell, aber es ist ja keine Dokumentation, sondern ein Horrordrama. Die wackelige Kamera intensiviert das Gefühl der Gefahr, wie man es teilweise in „28 days/weeks later“ gehandhabt habt. Gewalt findet nur statt, wenn es zur Handlung passt und nicht umgekehrt. Und auch die Schauspieler wirken glaubhaft.
Ich denke, wenn man „The last of us” mag, wird man hier auch seine Freude haben, denn die Ausgangslage ist dieselbe. Der Film geht natürlich schon in eine andere Richtung, aber von einem Pilz infizierte Zombies gibt’s auch hier. Es gibt einen großartigen Cast, gut geschriebene Charaktere und eine spannende Handlung. Und die Schelle, die Glenn Close kassiert, war auch sehr befriedigend.
Den Film ist als Satire wirklich gelungen. Ein Horrorfilm ist er auf keinen Fall. Nichtsdestotrotz weiß er zu unterhalten. Die Idee ist einfallsreich und Handlung erfrischend anders. Die Umsetzung in technischer Hinsicht, also die Kameraarbeit, das Setting, das Sounddesign. Alles ist, wie die Speisen, die uns präsentiert werden, gut aufeinander abgestimmt. In den Gästen befinden sich einige namhafte Schauspieler (Paul Edelstein aus "Prison Break" und "Private Practice", John Leguizamo, Judith Light, die ich seit "Wer ist hier der Boss?" nicht mehr gesehen habe) Und die bekanntesten Gäste: Nicholas Hoult und Anya Taylor-Joy. Nicholas Hoult mag ich sehr, allerdings war mir sein Charakter sogar für eine Satire viel zu drüber. Durch seine Rolle verlor der Film sehr an Ernsthaftigkeit, die sich bis auf wenige amüsante Momente konsequent durch den Film zog. Anya Taylor-Joy war großartig. Aber wie immer war es Ralph Fiennes, dessen bloße Präsenz jede Szene zu einem Erlebnis machte.
Die Geschichte zeigt uns natürlich unterschiedliche Menschen, die alle den Wert von gutem Essen und der harten Arbeit, die dahinter steckt, nicht zu würdigen wissen. Der psychopathische Maître Julian Slowik hat die Schnauze voll und zeigt auf seine Art und Weise, was er von diesen Menschen hält, die ihn die Liebe an seiner Leidenschaft, der er sein Leben gewidmet hat, genommen haben.
Ich fand den Film gelungen, weil er eben anders ist, ein paar interessante Ideen, wie z.B. die Kapitel mittels der einzelnen Gänge darzustellen, die wie Soldaten abgerichteten Köche oder die einzelnen Themen zu jedem Gang. Auch hat er ein paar interessante Gedankengänge, wie die Wertschätzung des toten Tieres, dass man eben verspeist hat oder ein gutes Essen nicht als selbstverständlich zu betrachten. Da ich persönlich mehr der Cheeseburgertyp bin und mich in einem gehobenen Restaurant fehl am Platz fühle (dennoch eher Rotwein als Flasche Bier), verstehe ich den Charakter, den Anya Taylor-Joy verkörpert, voll und ganz. Natürlich ist es beeindruckend, mit wie viel Hingabe man ein Menü zubereiten kann, aber wie bei allem im Leben kann man es übertreiben.
Aber ich muss sagen, der Teil des Filmes, in dem sie das Essen zurück gehen lässt, einen Cheeseburger bestellt und diesen dann fürs Mitnehmen einpacken lasst, war einer der besten Szenen, die ich in den letzten Jahren gesehen habe. Die Konfrontation, er koche nicht mit Liebe, sondern mit Obsession und er ihr einen Burger brät, so einen billigen, den ihre Eltern sich gerade noch leisten konnten, die Zubereitung und ihr erster Biss. Das ist eine wahnsinnig gute Szene. Schon alleine der unvergessliche Gesichtsausdruck von Ralph Fiennes, wenn sie Cheeseburger sagt. Köstlich, im wahrsten Sinne des Wortes.
Hätte nicht gedacht, dass der Film so kontrovers aufgenommen wird. Als reiner Animationsfilm sieht der Film echt gut aus. Er funktioniert ebenso als eine kunterbunte und liebe Unterhaltung für Kinder, sowie als Fanservicemeisterwerk für Spieler erster Stunde. Vielleicht muss man manche unter euch erinnern, dass es sich um eine Videospielverfilmung handelt, von einem Spiel, dass nicht für seine Handlung, sondern für sein kinderfreundliches und gewaltfreies Gameplay bekannt ist. Macht jetzt bitte nicht mehr daraus, als es ist.
Optisch macht der Film schon was her. Die Figuren, die Elemente wie z.B. Feuer und Wasser, die Wetterverhältnisse und etwaige andere Effekte sind sehr gut animiert. Er ist wirklich bunt und die Welt ist voll mit unzähligen Personen und Dingen, die wir aus den Spielen kennen. Die Synchro ist auch in Ordnung. Akustisch bekommt man auch allerlei Geräusche und Musikstücke geboten, die ein warmes wohliges Gefühl vergangener Tage vermitteln. Dazu gibt es noch ein paar aktuellere Songs, die in meinen Augen auch zur gezeigten Situation passen. Die Dialoge und die Handlung sind passend zur uns bekannten Spielwelt von Mario und Donkey Kong geschrieben. Der Gewaltgrad ist für Kinder gerade so hoch, dass man die Bösen auch böse ansieht. Die Charaktereigenschaften entsprechen denen der Spiele. Das Worldbuilding der Spiele (Power Ups, Röhren, Plattformen und Münzen, einzelne Spielewelten und Fortbewegungsmittel) sind klug in die Handlung integriert und Spielemechaniken z.B. das Werfen von Krötenpanzern ergeben in dieser Welt durchaus Sinn. Der Humor ist niedlich flach, slapstickhaft und albern und zielt eher auf Kinder ab. Lachen musste ich nicht, aber für ein Schmunzeln reichte es allemal.
Natürlich könnte man den Film komplett analysieren und zerdenken, z.B. die Zeitmäßigkeit einer Rettung der Prinzessin (veraltetes Frauenbild), Thema Female-strong-character), Zwangsheirat, Monarchie als Regierungsform oder ob Mobbing durch einen Affen in Ordnung ist. Ich denke, man sollte den Film einfach als lustiges Spieleabenteuer betrachten.
Jetzt habe ich noch den ersten Teil gelobt, weil er mehr zu bieten hat, als was uns z.B. das "Saw" Franchise präsentiert. Und dann das hier.
Im ersten Teil konnte ich noch über so manche Logiklöcher hinwegsehen, weil vieles dennoch gut funktioniert hat. Es war ein Katz-und-Maus-Spiel von einem creepy Antagonisten und einem Antihelden, der tatsächlich mit Verstand die Situation bewältigt. Der Film war sehr atmosphärisch und war wirklich spannend. Auch die Splattereffekte waren in Ordnung. Und der Look. Alles zusammen war gut aufeinander abgestimmt und daraus entstand ein unterhaltsamer Film.
Hier muss ich im Minutentakt eine strunzdumme Idee nach der anderen über mich ergehen lassen. Der Film setzt wesentlich mehr auf Splattereffekte, doch die Rechnung geht nicht auf. Die Zensurschere hat dieses ohnehin schwache Werk dermaßen kastriert, dass man sich fragen muss, ob das überhaupt der gleiche Film ist, der er hätte sein sollen. Ich habe mir im Nachhinein noch die entfernten Szenen im Netz angesehen und ja, die waren ganz nett, aber reißen das Ruder auch nicht rum. Die Handlung, die Charaktere und die Dialoge, sowie eine scheinbar unendliche Anzahl an Logiklöchern und Filmfehlern lässt mich ehrlich gesagt wütend zurück. Man versucht Atmosphäre durch das Setting zu erzeugen. Die Personen wandern von einen kuriosen Raum in den nächsten. Der eine hat unheimliche Puppen, der andere hat eine Collage mit Körperteilen. Der nächste Raum hat irgendwelche gruseligen Bilder. Und nichts kommt annähernd an das Haus aus dem ersten Teil ran. Im ersten Teil gab es nur Arkin. Im zweiten Teil führt man noch Elena ein, sodass wir jetzt mit zwei Personen mitfiebern sollen.
Na gut, Josh Stewart taucht hervorragend in seine alte Rolle ein und Emma Fitzpatrick ist auch irgendwie sympathisch. Und auch der Collector hat die gleiche bösartige Präsenz wie aus dem ersten Teil. Der Anfang war ebenfalls einfallsreich. Es ist aber zu wenig. Und wieso hat die Nichtbeschafftung des Geldes, dass im ersten Teil eigentlich der Grund für das Eindringen ins Haus war, überhaupt keine Auswirkung? Es ist ist einfach alles so schwachsinnig. Ich fühle mich regelrecht betrogen und falls da wirklich ein dritter Teil gedreht wird: nicht mit mir.