SteveKeko - Kommentare

Alle Kommentare von SteveKeko

  • 5
    SteveKeko 24.03.2025, 21:51 Geändert 26.03.2025, 19:36

    Ich mag die Anfänge so mancher Regisseure. Da sind sie noch voller frischer Ideen.

    Jedoch muss ich gleich zugeben, dass der Start ein schwieriger ist. Die Dialoge, die Schauspieler, die Kamera, einfach alles deutet darauf hin, dass es sich hier um einen Pornofilm (nur ohne Sex eben) handelt und es dauert tatsächlich fast 40 Minuten, bis die Geschichte an Fahrt aufnimmt.

    Und genau dann, wenn man glaubt, bei der Filmauswahl einen Fehler begangen zu haben, geht’s los mit der Belohnung. Der Film hat zwar immer noch die gleichen Probleme wie oben, aber er wird witzig, er wird brutal und nimmt sich keineswegs ernst dabei. Denn das wäre der größte Fehler. Um ehrlich zu sein: wenn man weiß, dass man einen Film mit Nazizombies sieht und glaubt, er hat hier eine ernstzunehmende Geschichte vor sich, der ist sowieso selber schuld.

    Sieht man sich noch die Filme an, die Regisseur Tommy Wirkola anschließend gemacht hat, kann man erstens feststellen, dass er später einige wirklich gute Filme gemacht hat wie z.B. „The Trip“ mit Noomi Rapace oder„Violent Night“ von 2022, einer der besten Weihnachtsactionfilme seit „Stirb langsam“.

    Und zweitens sieht man, dass es tatsächlich noch einen zweiten Teil namens „Red Snow: Red vs. Dead“ gibt. Jetzt vermute ich mal stark, dass bei Teil zwei ein größeres Budget zur Verfügung gestanden hat. Mal sehen, was daraus geworden ist…

    Dieser bekommt zumindest eine wohlwollende Durchschnittsbewertung.

    1
    • 6 .5

      Das ist einer dieser Filme, die so unscheinbar daherkommen. Teilweise wird damit beworben, er erinnere an Tarantino, was meistens der letzte Strohhalm ist, in einen schlechten Film noch wenigstens ein paar hoffnungsvolle Zuschauer heranzulocken. Denn meistens ist es nur schwaches Material.

      Auch hier ist es so. Dachte ich zumindest.

      Und die einzigen beiden Gründe, weshalb ich ihn mir angesehen habe, sind Richard Brake und Jocelin Donahue. Richard Brake gibt meistens eine großartige Leistung, wenn es darum geht, Antagonisten darzustellen. Das hat er einfach drauf. Und Jocelin Donahue mochte ich bereits in „Offseason“ und „House of the devil“; zwei Filme, die nur durch sie getragen wurden.

      Nach 50 Minuten dachte ich, dass hier eigentlich gar nicht viel passiert. Ein Diner. Alle warten auf den Tankwagen und unter den Gästen sind zwei Bankräuber. Relativ simpel die Geschichte. Und obwohl so einfach die Sachlage ist und handlungstechnisch zurzeit, also in der ersten Stunde, nichts Erwähnenswertes geschieht, ist er ganz interessant anzusehen. Es sind nicht mal die Dialoge oder eine ausgefeilte Kameraperspektive, die mich bei der Stange halten. Irgendwie ist es diese Ansammlung diverser Charaktere, die alle mehr oder weniger unscheinbar sind. Komischerweise reicht mir das aus.

      Und obwohl dann alles eskaliert, weil scheinbar jeder Amerikaner eine Waffe hat und der Film dann vorbei sein sollte, geht er noch eine halbe Stunde. Hier wurde die Situation plötzlich interessant. Ich hatte selten einen Film, in dem ich tatsächlich nicht genau sagen konnte, was mir an ihm gefällt. Manches muss man einfach erlebt haben.

      Eigenartiger Film. Aber gut.

      • 4

        Es ist immer wieder der gleiche Kampf zwischen Glaube und Wissenschaft. Hat der Junge nur eine Persönlichkeitsstörung mit einer Inselbegabung oder sind mystische Kräfte im Spiel. Das wäre interessant, wenn man das nicht schon unzählige Male und meistens sogar besser gesehen hat. Natürlich gibt es eine Hetzjagd von den Ultragläubigen, die Gewalt mit Gewalt bekämpfen wollen.

        Der Film kommt auf 80 Minuten ohne Abspann und fühlt sich dennoch länger an. Er hat einfach nicht viel zu bieten. Amber Heard spielt ein wenig zu theatralisch die Person der Wissenschaft, der die ganze Situation sehr nahe geht und kommt den kleinen Jungen, der mich an den jungen Edward Furlong erinnert, langsam näher. Natürlich ist das nicht Furlong, allerdings hat dieser hier dafür eine coole Kontaktlinse drin, die befremdlich und mysteriös wirken soll. Er macht seine Arbeit ganz gut.

        Was mir sehr gegen den Strich ging, waren die unzähligen Szenen mit dem Priester, der die Meute mit Bibelfersen traktiert und immer wieder hört man die lateinamerikanischen Menschen schreien "Preiset den Herren", "Ketzerin", "Sie ist verflucht" und ähnliche Sätze, die man schon hunderte Male schon gehört hat.
        Der Süden von Amerika, keine Ahnung wie weit südlich, war ganz nett anzusehen. Es gibt ein paar schöne Haciendas, ein hübsches Kirchenareal und wenige, aber prachtvolle Aufnahmen von der Gegend. Auf technischer Ebene ist der Film relativ unspektakulär und die Gewalt, so fern es eine gibt, wird nicht großartig dargestellt.

        Im Grunde haben wir eine alte Geschichte, mit wenig bis gar keine Innovationen und bleibt mir zumindest nicht sehr lange im Gedächtnis.

        2
        • 6 .5

          Der Trailer war schon sehr vielversprechend und bot feinste Material Arts Action aus Hongkong im 80er Jahre Stil. Mal sehen, ob der wahre Künstler wieder der Zuständige für den Trailer war....

          Gleich vorweg: der Film ist gut. Schon allein die Inszenierung der Walled City sieht richtig stark aus, weil auch die Kamera in schönen breiten weitwinkeligen Bildern diesen Mikrokosmos abfilmt. So bekommt man ein richtiges Gefühl für diesen slumähnlichen Siedlungskomplex.

          Dann nimmt man sich genug Zeit, den Hauptcharakter einzuführen und Stück für Stück die anderen Protagonisten zu integrieren. Die Guten in dieser Geschichte sind mehrschichtig, was mir auch sehr gut gefallen hat. Die Bösen sind mir ein wenig zu einschichtig. Sie streben lediglich nach Macht. Das fand ich ein klein wenig zu schwach.

          Die Geschichte nimmt zur Einführung richtig Fahrt auf und liefert großartige Kampfszenen, während es im Mittelteil eher um den langsamen Aufbau der Geschichte geht. Man erfährt über die Hintergründe bzw. Beweggründe der einzelnen Personen oder Fraktionen und Freundschaften werden geschlossen. Die Charaktere wirken gut ausgearbeitet und die Gespräche sind für uns Europäer wesentlich angenehmer, als die übertriebenen cheesy Dialoge, die man sonst so präsentiert bekommt. Das ist natürlich nur meine Erfahrung.

          Gegen Ende kommt natürlich ein großer Showdown, wobei ich ehrlich zugeben muss, dass er hier ein wenig von der Inszenierung nachlasst und sich bei mir schon leichte Ermüdungserscheinungen breit machten, wenn es lediglich darum geht, den overpowerten Schurken zu besiegen. Warum sein Körper sogar Stahlklingen etc. trotzt und seine Haut scheinbar unzerstörbar ist, wird nicht erklärt. Natürlich werden jeden anderen auch Verletzungen zugefügt, wobei unsereiner schon längst gestorben wäre, aber das geht in diesem Genre schon in Ordnung. Nur dieser Oberschurke tanzt aus der Reihe, was nicht hätte sein müssen.

          Die Kämpfe sind gut choreografiert, verletzten jedes physikalische Gesetz, je weiter der Film voranschreitet, aber die Gewalt ist nicht explizit dargestellt. Der Schnitt ist teilweise sehr schnell, hatte aber selten das Gefühl, das räumliche Gespür dabei zu verlieren.

          Vielleicht ist er ein wenig unter meinen Erwartungen geblieben, aber gut unterhalten fühlte ich mich dennoch.

          1
          • 6

            Ich kann die vielen negativen Bewertungen durchaus verstehen. Dieses Werk hier zu verteidigen, ist sicher nicht so einfach. Zumindest kann ich meinen Standpunkt darlegen.

            Die Kameraarbeit ist teilweise schon ein Anschlag auf den Sehnerv. Die Kameras (und das waren fix zwei von unterschiedlicher Qualität) liefern teilweise verwackelte und unscharfe Bilder. Ob jemand überhaupt irgendeine Szene ausgeleuchtet hat, weiß ich nicht. Und dann ist da noch der Schnitt, der wirklich nicht gut gelungen ist. Die deutsche Synchronisation gibt dem ganzen den Rest. Das passt ehrlich gesagt alles hinten und vorne nicht. Aber was einige vielleicht nicht ganz verstanden haben: das war ein Regiedebüt, also ein Erstlingswerk.

            Und man kann den Film von technischer Sicht her einiges vorwerfen, aber man merkt, dass man sich hier Mühe gegeben hat und aufgrund von geringem Budget vielleicht nicht mehr drinnen war. Regisseur Neil Marshall hat in meinen Augen nicht so schlecht abgeliefert. Man muss auch bedenken: dieser Mann hat drei Jahre später den großartigen Film "The Descent" gemacht, der auf moviepilot beinahe eine Wertung von 8 erreicht.

            Außerdem macht der Film wirklich Spaß. Er wirkt ein wenig trashig, hat aber durch seine simple Geschichte und seinen Soldatenhaufen ein paar wirklich tolle Charaktere. Ich bin ohnehin ein Freund von englischen Schauspielern und hier sind einige dabei, die es wirklich weit gebracht haben. Ob es jetzt Kevin McKidd ist, den viele aus "Greys Anatomy" kennen oder den Zwiebelritter aus "Game of thrones", gespielt von Liam Cunningham. Oder Sean Pertwee, den ich seit "Event Horizon" sehr leiden kann.

            Die Werwölfe habe ich auch schon in viel höher budgetierten Filmen wesentlich schlechter gesehen. Man hört ein paar amüsante Dialoge und es geht auch recht blutig zur Sache. Zwischenzeitlich gibt es schon ein paar skurrile Momente von fliegenden Kühen, Hunde, die an den Därmen eines noch lebenden Soldaten zerren oder die Verteidigung mittels Feuerzeug, Pfannen oder anderen Gegenständen.

            Der Film bietet mehr Unterhaltung als er unter diesen Umständen tun sollte und mit ein wenig Nachsicht und vielleicht aus Nostalgie sollte man ein Auge zudrücken. So schlecht ist dieses Werk auf keinen Fall.

            1
            • 4

              "Die Frau in Schwarz" war vielleicht zum Zeitpunkt seines Erscheinens um das Jahr 2012 gruselig. Über 10 Jahre später ist hier in meinen Augen nicht viel übrig geblieben. Das liegt vielleicht daran, dass ich in der Zwischenzeit wesentlich atmosphärischer und von der Inszenierung einfallsreichere Filme gesehen hab. Genreverwandte wie z.B. "Conjuring", "Insidious" oder "Oculus" haben das besser gemacht. Oder es ist die Tatsache, dass ominöse Bewegungen oder Erscheinungen im Hintergrund, die nur wir und nicht der Protagonist sieht, heute keinen mehr jucken. Weil auch zu keiner Minute ein wirkliches Gefühl der Gefahr aufkommt. Da kann noch so viel um den Charakter passieren: wenn er es nicht mitkriegt, kann es nur halb so schlimm sein. Und dann bleibt es dabei, dass jemand ständig von einer Ecke im Haus zur anderen rennt, vielleicht auch mal ein wenig ins Freie, weil er irgendwo einen Schatten gesehen oder ein Geräusch gehört hat.

              Radcliffe macht seine Sache gut. Mehr aber auch nicht. Eine andere Besetzung, wäre eventuell eine bessere Wahl gewesen.

              Und obwohl mich der Film atmosphärisch nicht gefallen hat, sind es die Aufnahmen der Eltern, die eben über ihren Verlust der Kinder trauern, die ich am stärksten empfand. Die Aufnahmen um dieses Anwesen fand ich sehr stark. Ein Areal, welches durch Ebbe und Flut zwischenzeitlich abgeschnitten ist, sorgt immer für ein wenig Einsamkeit und verstärkt das Gefühl des auf-mich-gestellt-seins. Der Schluss gefiel mir. Eines der wenigen Dinge, die mich versöhnlich stimmten.

              War leider nichts für mich.

              1
              • 5

                Leider ist der Film eine Enttäuschung. Trotz der interessanten Prämisse "eine an Agoraphobie gebeutelte Spieletestern bekommt eine neue Technologie präsentiert, mit verheerenden Konsequenzen" kann er irgendwie überhaupt nichts Vernünftiges draus machen. Von der Geschichte her, greift man, wie ein Ertrinkender, nach jedem Strohhalm, ohne irgendeine gut durchdachte Richtung einzuschlagen und diese sinnfüllend, logisch und interessant zu präsentieren. Ständig fragt man sich, ob all das Geschehene aufgrund der Technik zustande kommt oder ob vielleicht doch etwas Übernatürliches sein Unwesen treibt. Logik oder zufriedenstellende Antworten am Ende findet man vergeblich.

                Schauspielerisch fand über weite Strecken die Leistung von Sasha Luss nicht prickelnd. Ironischerweise in den Szenen, in den die Agoraphobie sie im Griff hat, wenn es um jegliche Interaktionen mit der Eingangstür geht, spielt Luss richtig stark. Da hat sie mich vollkommen überzeugt. In jeder anderen Szene war sie zu blass. Die von Alex Ren gespielte Freundin Jen fand ich aufgrund ihres quirligen Charakters wesentlich interessanter. Aber quirlig und Agoraphobie vertragen sich eben nicht.

                Die Effekte sind durchschnittlich und eher auf ein geringeres Budget zurückzuführen. Was mir gefiel, war die Kameraarbeit. Da waren ein paar gute Aufnahmen dabei, eben wenn die Ängste von Hana visuell dargestellt werden. Auch die ruhige Tetris Musik am Beginn fand ich sehr stimmig. Später waren die musikalischen Einspieler, wenn Hana am Spielen ist, eher störend.

                Die meisten Punkteabzüge gib es schlussendlich eben für die maue Geschichte und das unbefriedigende Ende.

                1
                • 6

                  Ich glaube, es war im 99er Jahr, als ich diesen Film als Jugendlicher im Kino gesehen habe. Laut meiner Erinnerung war der richtig witzig. Heute, nach über 25 Jahren und einer nochmaligen Sichtung hat der Film nicht mehr die gleiche Wirkung. Wie bei allem im Leben ist es in der Erinnerung meistens besser. Das ist auch hier der Fall. Aber ich würde lügen, wenn ich nicht doch das ein oder andere Mal ein sehr breites Grinsen aufgesetzt hatte.

                  Wie bei all diesen Parodien wäre es von Vorteil, einige der Filme auch gesehen zu haben, die er parodiert. Jedoch bin ich der Meinung, dass viele dieser Filme bei der heutigen Generation gar nie mehr auf dem Schirm aufscheinen dürften. Natürlich erkennt man das Laser Schwert aus Star Wars oder die roten Badeanzüge aus Baywatch. Aber vieles davon geratet zunehmend in Vergessenheit. Und dann geht natürlich in diesem Film einiges an Wirkung verloren.

                  Leslie Nielson, mit dessen Namen wieder nur im deutschen Titel geworben wurde, macht seinen Job nach wie vor anständig. Allerdings funktioniert er mit seiner wiederkehrenden Rolle des Lt. Frank Drebin aus "Die nackte Kanone" besser. Der Humor ist albern und vielleicht hin und wieder ein wenig unter der Gürtellinie, funktioniert aber zu weiten Teilen. Was überhaupt nicht funktioniert, was ich sogar ein wenig peinlich empfand, sind die aufgesetzten Dialoge, die natürlich auch diverse Filme zu parodieren versuchen. Man versucht die ganzen One-Liner aus alten Klassikern wie "Vom Winde verweht" mit einzubinden, fühlt sich aber zu keiner Sekunde irgendwie organisch an, sondern eher wie ein Fremdkörper. Jede Zeile in einer der Unterhaltungen zwischen den von Leslie Nielson gespielten Ryan Harrison mit seiner Femme fatale namens Cass Lake war eher unangenehm und störend.

                  Für Menschen, die während der 80er bzw. 90er geboren sind, ist der Film sicher eher was. Ob sich jemand an die unzähligen Anspielungen in diesem Film erinnern kann, der nicht aus dieser Zeit stammt, wage ich zu bezweifeln. Qualitativ hat er nicht die Klasse wie die älteren Werke von Leslie Nielson, ist aber dennoch ganz unterhaltsam. Eventuell bin ich ein klein wenig voreingenommen, was zu einer leicht höheren Wertung führt, da ich aufgrund meines Alters mit dem Film wesentlich besser connecten kann und ich einen lustigen Kinoabend mit einem Mädchen damit verbinde.

                  1
                  • 4 .5
                    SteveKeko 21.03.2025, 07:11 Geändert 21.03.2025, 08:19

                    „Super Drama Movie“, auf den ich nur gestoßen bin, weil es scheinbar der letzte Film mit der Ikone Leslie Nielson war, ist genau das, was ich erwartet habe: kein guter Film.

                    Aber er hat mir besser gefallen als seine anderen „…Movie“-Namensvetter.
                    Der Unterschied liegt schon daran, dass es sich um eine spanische Produktion handelt, die lediglich spanische Werke wie z.B. „The Others“, „REC“ oder „Open your eyes (spanisches Original von Vanilla Sky“) veralbert und nichts mit den schlechten Werken von Aaron Seltzer bzw. Jason Friedberg zu tun hat. In Spanien war der Film ein Erfolg. Wenig überraschend, da der englische Titel „Spanish Movie“ ist. Natürlich ist ein Filmtitel nicht gleich ein Erfolgsgarant. Ich vermute mal, dass man hier ganz stark das Gefühl des Patriotismus getriggert hat.

                    Der Humor ist wie in den anderen Filmen slapstickhaft und funktioniert zu meinem Bedauern nur in den seltensten Momenten. Was ich den Film aber anrechne: er versucht wenigstens eine Geschichte zu erzählen. Am Anfang tat ich mich ein wenig mit den Charakteren schwer, aber mit der Zeit entwickelte ich tatsächlich Sympathie. Während mir Alexandra Jiménez irgendwie fehlbesetzt vorkam und ich Silvia Abril als das Highlight des Filmes betrachte, wurde ich aber am Ende mit den Charakteren warm und entwickelte gar Interesse für sie.

                    Die zweite Hälfte des gerade mal 80-minütigen Filmes ist besser, weil die Geschichte sich dort langsam zu entwickeln scheint. Die Witze gehen dann ein wenig mehr unter die Gürtellinie, aber überschreiten nie die Grenzen des Unappetitlichen. Vermutlich liegt es an gewissen Wissenslücken, was spanische Produktionen betrifft. So kann es durchaus sein, dass einige humoristische Einlagen bei mir nicht zünden. Es wäre gelogen, wenn ich nicht dachte, dass da echt ein paar interessante Ideen eingeflossen sind. Über weite Teile gab es kein Lachen, keinen Schmunzler, aber irgendwie fühlte ich mich dennoch unterhalten.

                    Mit was man sich anfreunden muss und womit man eigentlich rechnen muss: es wird hin und wieder gesungen und überall schwebt diese gefühlsschwangere Atmosphäre, die man eben aus Telenovelas kennt.

                    Ich verstehe natürlich die schlechte Wertung hier. Und ich denke, dass ein Spanier beim Betrachten von „der Schuh des Manitu“ auch nur verständnislos den Kopf schütteln würde. Viele Filme, die auf Slapstick setzen sind wesentlich besser. Aber mittlerweile habe ich auch genau so viele schlechtere Filme gesehen.

                    Darum: knapp unter Durchschnitt

                    PS: Die Szene mit Leslie Nielson war nicht gut.

                    1
                    • 3 .5
                      SteveKeko 19.03.2025, 15:31 Geändert 20.03.2025, 07:05

                      Das ist einer dieser Filme, die leider in die schlimmste Kategorie von Film fallen: langweilig. Ich habe die Bewertungen gelesen, wollte mir dennoch selber eine Meinung bilden. Weil ich meistens etwas finde, dass mir trotz Alledem doch gefallen hat. Der Film hier macht es mir echt nicht einfach.

                      Die Geschichte, so simpel sie ist, könnte mit interessanten Charakteren, einer einfallsreichen Erzählweise oder aufgrund irgendeines raffinierten Kniffes in technischer Hinsicht dennoch frischen Wind reinbringen. Aber auch hier versagt er auf voller Länge. Die Charaktere, die immer in verschiedenen Paarkonstelationen auftauchen, sind großteils unsympathisch geschrieben. Großteils ist das Schauspiel schlecht und bis auf Laura Buckles, die mich aus manchen Perspektiven äußerlich an Lin Shaye erinnert, bleibt mir keiner ansatzweise positiv im Gedächtnis.

                      Dann ist da die Idee, die vielleicht auf Papier gut klingt, dass die Geschichte in diversen Handlungssträngen erzählt wird. Zwei Pärchen, die allesamt so toxisch sind, dass man sie würde sie wirklich existieren, auf alle Fälle meiden sollte. Zwei Cops verschiedenen Geschlechts, die außerdem bei voneinander so gut wie geschieden werden. Und der männliche Cop säuft während der Arbeit (tja, vielleicht sogar noch nachvollziehbar, wenn man mit seinem Expartner auch noch zusammen arbeitet muss) und stellt die dümmsten Theorien im Film auf, wie es zu den ganzen Toden kam. Denn sie bilden quasi das Schlusslicht der Handlung. Und oben drauf gibt es das verrückte Pärchen, was vielleicht psychologische Spielchen mit den Gästen spielen sollte, es aber nur unangenehm peinlich ist, wie sich die ganze Situation eben entwickelt, gefüllt mit ihren scheinbar tiefgründigen und nichtssagenden Unterhaltungen. Hier wollte man Stimmung erzeugen, wie man es bei "Schweigen der Lämmer" hatte. Ein Gespräch wie bei all den großen psychopathischen Genies, die wir aus unzähligen Filmen kennen, sollte es werden. Aber es ist nur Unfug, der kitschigsten Sorte.

                      Und technisch ist der Film durchschnittlich mit Ausreißern nach unten. Denn fängt nach einer Stunde erst mal die Sache zu eskalieren an, gibt es ein Schnittgewitter der aller schlimmsten Sorte. Ich darf nur noch anmerken: Der Film dauert keine 80 Minuten. Das ist fast so, als wenn du nach einem schweren Marsch auf einen Berg feststellst, dass oben der Wirt geschlossen hat und daneben nur ein Getränkeautomat steht.

                      Genau weil all diese Dinge, so sind wie sie sind, ist die simple Geschichte eher ein mühsames Ereignis, dass es sich echt nicht zu schauen lohnt.
                      Mir fiel eben noch, die gut 60-jährige Serviererin auf, die raucht, während sie den Cops Kaffee einschenkt. Was für ein Quatsch.

                      1
                      • 8

                        Es ist ein wahrliches Klamauk Feuerwerk und wer ein wenig für diesen albernen Humor übrighat, wird hier seine Freude haben. Vielleicht sehe ich es durch eine nostalgische Brille, weil ich mit diesen Filmen groß geworden bin. Aber warum gefallen mir dann Serien wie „Angie Tribeca“ oder Filme „Sehr verdächtig“? Einfach weil es schön ist, fernab von Logik, einfach mal sein Hirn abzuschalten und sich voll und ganz auf diesen Slapstick Film einzulassen. Er ist nicht ordinär, aber frech und hin und wieder leicht anzüglich. Die Gewalt ist dermaßen übertrieben, dass man sie zu keiner Sekunde ernst nehmen.

                        Und dann ist da noch der Schauspieler Leslie Nielson, der mit diesen Filmen auf ewig verbunden sein wird. Laut meiner Erfahrung wertet das Auftreten von Nielson bisher noch jeden Film auf. Seine emotionslose Mimik ist einfach legendär. Eine Schande, dass dieser Mensch, der doch so viele Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern konnte, schon von uns gegangen ist.

                        Aber man sollte natürlich David Zucker nicht vergessen, auf dessen Kappe eine Vielzahl von Parodien gehen. „Top Secret!“, „High school high“ oder „Partyalarm“ sind nur einige davon. Zugegeben die letzten paar Filme waren jetzt nicht mehr so berauschend. Aber David Zucker hinter der und Leslie Nielson vor der Kamera hat immer ausgezeichnet funktioniert.

                        Da spielt es keine Rolle, welcher „Nackte Kanone Film“ der beste ist, weil alle auf ihre Art und Weise etwas Grandioses an sich haben. Daher gilt die Wertung für alle Filme.

                        Legendenstatus.

                        3
                        • 8

                          Es ist ein wahrliches Klamauk Feuerwerk und wer ein wenig für diesen albernen Humor übrighat, wird hier seine Freude haben. Vielleicht sehe ich es durch eine nostalgische Brille, weil ich mit diesen Filmen groß geworden bin. Aber warum gefallen mir dann Serien wie „Angie Tribeca“ oder Filme „Sehr verdächtig“? Einfach weil es schön ist, fernab von Logik, einfach mal sein Hirn abzuschalten und sich voll und ganz auf diesen Slapstick Film einzulassen. Er ist nicht ordinär, aber frech und hin und wieder leicht anzüglich. Die Gewalt ist dermaßen übertrieben, dass man sie zu keiner Sekunde ernst nehmen.

                          Und dann ist da noch der Schauspieler Leslie Nielson, der mit diesen Filmen auf ewig verbunden sein wird. Laut meiner Erfahrung wertet das Auftreten von Nielson bisher noch jeden Film auf. Seine emotionslose Mimik ist einfach legendär. Eine Schande, dass dieser Mensch, der doch so viele Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern konnte, schon von uns gegangen ist.

                          Aber man sollte natürlich David Zucker nicht vergessen, auf dessen Kappe eine Vielzahl von Parodien gehen. „Top Secret!“, „High school high“ oder „Partyalarm“ sind nur einige davon. Zugegeben die letzten paar Filme waren jetzt nicht mehr so berauschend. Aber David Zucker hinter der und Leslie Nielson vor der Kamera hat immer ausgezeichnet funktioniert.

                          Da spielt es keine Rolle, welcher „Nackte Kanone Film“ der beste ist, weil alle auf ihre Art und Weise etwas Grandioses an sich haben. Daher gilt die Wertung für alle Filme.

                          Legendenstatus.

                          1
                          • 8

                            Es ist ein wahrliches Klamauk Feuerwerk und wer ein wenig für diesen albernen Humor übrighat, wird hier seine Freude haben. Vielleicht sehe ich es durch eine nostalgische Brille, weil ich mit diesen Filmen groß geworden bin. Aber warum gefallen mir dann Serien wie „Angie Tribeca“ oder Filme „Sehr verdächtig“? Einfach weil es schön ist, fernab von Logik, einfach mal sein Hirn abzuschalten und sich voll und ganz auf diesen Slapstick Film einzulassen. Er ist nicht ordinär, aber frech und hin und wieder leicht anzüglich. Die Gewalt ist dermaßen übertrieben, dass man sie zu keiner Sekunde ernst nehmen.

                            Und dann ist da noch der Schauspieler Leslie Nielson, der mit diesen Filmen auf ewig verbunden sein wird. Laut meiner Erfahrung wertet das Auftreten von Nielson bisher noch jeden Film auf. Seine emotionslose Mimik ist einfach legendär. Eine Schande, dass dieser Mensch, der doch so viele Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern konnte, schon von uns gegangen ist.

                            Aber man sollte natürlich David Zucker nicht vergessen, auf dessen Kappe eine Vielzahl von Parodien gehen. „Top Secret!“, „High school high“ oder „Partyalarm“ sind nur einige davon. Zugegeben die letzten paar Filme waren jetzt nicht mehr so berauschend. Aber David Zucker hinter der und Leslie Nielson vor der Kamera hat immer ausgezeichnet funktioniert.

                            Da spielt es keine Rolle, welcher „Nackte Kanone Film“ der beste ist, weil alle auf ihre Art und Weise etwas Grandioses an sich haben. Daher gilt die Wertung für alle Filme.

                            Legendenstatus.

                            2
                            • 6

                              Der Film ist eine Hommage an alle Egoshooter Zocker, der nicht weniger als 100% gibt und Adrenalin pur verspricht. Er wird sicher seine Fans haben, da er doch so auf ihre Vorlieben zugeschnitten ist und kann höchstwahrscheinlich außerhalb von seinem Fankreis nur noch wenige Menschen erreichen.

                              Ich habe selber mehr als genug Videospiele gespielt, um sagen zu können, dass der Film schon beeindruckend in seiner Machart ist. Bisher habe ich nichts vergleichbares gesehen und ich denke, die Macher auch nicht. Man hat eine unzählige Anzahl an Ideen in einen Mixer reingeschmissen und auf Teufel komm raus alles in einen Film gepackt. Und ja, der Film hat kaum eine Handlung und ja, Logik und physikalische Gesetze sind hier auch fehl am Platz. Aber darum geht es hier nicht.

                              Hier geht es darum, dass Zockerherz permanent bis zum Anschlag in die Höhe schlagen zu lassen. Es wird mit allen verletzt und getötet, was das Waffenarsenal zu bieten hat. Ob von Pistolen, über Scharfschützengewehre, Granatwerfern, Feuerwerfern oder Panzerfausten. Parkourartig wird an Häuserfassaden und Brückenbögen geklettert. Mittels Motorrädern, Autos, Panzern und Hubschraubern fortbewegt und geflucht, gekifft und gekokst. Nackte Haut darf natürlich auch nicht fehlen. Die Dialoge sind bewusst so trashig geschrieben, weil ein normales Gespräch ohnehin wie ein Fremdkörper in diesem Film wirken würde. Es gibt Cyborgs, Luftschiffe und Telekinese. Es ist alles dabei, was das Action Herz begehrt. Und Sharlto Copley der mit hunderten von Jimmy Klonen unseren Hauptdarsteller Henry von einen Ort, quasi einem Level ins nächste schickt. Ja, es gibt viele Jimmy Klone (der Kiffer Jimmy, der Kokser Jimmy, der Soldaten Jimmy....) Und Sharlto Copley hatte sicher Spaß an der Sache. Gespickt ist der komplette Film mit großartigen Raffinessen, für die man gar nicht wirklich Zeit hat, sich darüber zu freuen, weil der Charakter schon wieder in der nächsten Szene ist. Es ist eine regelrechte 90-minütige Reizüberflutung.

                              Und ich muss gestehen, ich hatte wirklich Spaß mit dem Film. So etwas habe ich noch nie gesehen und man kann den Film sicher noch einige Fehler vorwerfen, weil es einfach etwas Neues ist und nichts beim ersten Versuch perfekt ist. Ich fand ihn im letzten Drittel schon ein wenig mühsam. Es ist anstrengend, die ganze Laufzeit über visuell wie akustisch (und die Musik, so divers sie auch oft ist, sitzt immer) so gefordert zu werden. Ich würde empfehlen, nach einer dreiviertel Stunde eine Pause einzulegen, um auch bei der zweiten Hälfte wieder mit vollem Akku dabei zu sein.

                              Ein wirklich guter Film, der allerdings nur eine begrenzte Zielgruppe erreichen wird, die es dann aber auch zu schätzen wissen, was sie hier vor sich haben.

                              1
                              • 8

                                Noch nie wurde das Thema Unsichtbarkeit so großartig in einem Film verpackt.

                                Es ist beeindruckend, was Leigh Whannell, der mitverantwortlich für Filme wie „Insidious“ und „Saw“ ist, hier wieder auf die Beine gestellt hat. Nicht nur das Drehbuch ist meisterhaft geschrieben und mit einer Vielzahl an großartigen Ideen gefüllt. Auch in technischer Hinsicht wurde alles ins kleinste Detail durchdacht. Man merkt, dass jeder Schnitt und jeder Kameraschwenk eine Bedeutung hat und mit Absicht und einem Hintergedanken genauso eingesetzt wurde, wie wir es wahrnehmen. Noch nie war ein (scheinbar) leerer Raum so interessant. Man sitzt da und hört beinahe zum Atmen auf, nur um vielleicht eine Bewegung im Gang oder eine Sitzfalte in dem Sessel zu erblicken. Die langsamen Fahrten durch die Räumlichkeiten sehen zwar aus, aber sie fühlen sich nicht so an. Sie sind spannungsgeladen und die Erwartung, dass etwas passiert, sich mit jeder Sekunde steigert. Die dazu nötigen Effekte sehen beinahe perfekt aus. Man muss wirklich angestrengt dasitzen, um einen kleinen Fehler zu finden.

                                Und die Hauptdarstellerin Elisabeth Moss, die ich seit „The Handmaids Tale“ lieben gelernt habe, erfüllt ihre Rolle mit Auszeichnung. Denn den Charakter hat sie einfach drauf. Die Angst, die Verletzlichkeit, die Panik und die Verwundbarkeit bringt sie ausgezeichnet rüber. Man geht nicht wirklich ins Detail, was diese Frau durchmachen musste. Aber wenn man ihren Gesichtsausdruck sieht, spürt man, dass sie bereits durch die Hölle gegangen ist. Man denkt an Themen wie Stalking, heimische Gewalt, Gewalt gegen Frauen. All das spiegelt sich in dem Verhalten des Charakters Cecilia Kass wider.
                                Die Vorstellung, dass ein böser, skrupellos wie intelligenter Mensch die Fähigkeit besitzt unsichtbar zu sein und dir nicht nur nach dem Leben trachtet, sondern alles zerstört, was dir lieb und heilig ist, ist ein wahrer Albtraum. Die ständige Unsicherheit und der Kontrollverlust in deinem Leben oder einfach der Verlust von Frieden und Ruhe; wenn dir all das genommen wird, bleibt nur die Frage wie lange du noch durchhaltest, bist du daran zerbrichst.

                                Aber der Charakter Cecilia ist großartig geschrieben. Glaubhaft und sympathisch genug, um mit ihr mitzufiebern, mit ihr mitzuleiden und mit genug Schneid und Schläue, dass sie diesen unfairen Kampf aufnehmen kann.

                                Ich hatte vom starken Beginn bis zum großartigen Ende einen Spaß daran und saß spannungsgeladen und teilweise, gerade in den ruhigen Momenten, luftanhaltend da und genoss jede Minute.

                                Genau so muss man ein über 100 Jahre alten Schinken (H.G. Wells Der Unsichtbare von 1897; ein großartiges Buch) in moderner Verpackung adaptieren.

                                2
                                • 4

                                  Ein Knopfdruck und man reist 57 Sekunden zurück in die Zeit. Was hätte man mit dieser Idee alles machen können? Und was hat man gemacht? Nichts.

                                  Man hat einen 90-minütigen langweiligen Film produziert, wobei ich von den ersten Szenen an überhaupt Spaß daran hatte, weil auch das Storytelling nicht wirklich gelungen war. Lediglich dem Schauspieler Josh Hutcherson und der Hoffnung, der Film könnte doch noch was werden, haben mich dazu gebracht, ihn bis zum Ende zu schauen.

                                  Morgan Freeman spielt gut, hat aber auch keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Das lässt die Rolle, die er verkörpert, gar nicht zu. Da kann ich ihm gar keinen Vorwurf machen. Am schlimmsten empfand ich Franklins Freundin Jala, gespielt von Lovie Simone. Ich fand sie extrem unsympathisch, weil sie in meinen Augen arrogant wirkte und ständig am Nörgeln war.

                                  Auch vom technischen Aspekt hat der Film nichts zu bieten. Er springt von einem Schauplatz zum nächsten und wirkt irgendwie zusammenhanglos. Auch wird auf bestimmte Handlungen überhaupt nicht mehr eingegangen, wie z.B., dass Frank betäubt wird und scheinbar mit drei Prostituierten schläft und alles auf Video aufgenommen wird. Was war der Zweck dahinter? Das Drehbuch wirkt einfach in Eile und ohne groß nachzudenken geschrieben worden zu sein.

                                  Das Thema von Zeitreisen auf kurze Zeitdistanzen ist echt nichts neues. Vor Jahren habe ich „Next“ mit Nicolas Cage gesehen. Hier kann der Charakter 60 Sekunden in die Zukunft schauen, ist also von der Thematik nicht ganz unähnlich. Und da hatte man wirklich ein gutes Drehbuch mit ein paar echt gelungenen Einfällen und auch optisch machte der Film was her.

                                  Dieser Film hier ist reine Zeitverschwendung, wenn man es tatsächlich schon in allen Belangen besser gesehen hat. Mit „Next“ aus dem Jahr 2007 ist der weit bessere Film.

                                  1
                                  • 7
                                    über Oculus

                                    Ich liebe die Arbeit von Mike Flanagan. Er hat durch eine Vielzahl an Serien und Filmen bereits gezeigt, dass er das Fürchten lehren kann. Allein seine Horrorserien auf Netflix waren ohne Ausnahme grandios.

                                    Dieser Film hat jetzt schon ein paar Jahre auf dem Buckel, hat nicht das größte Budget und weiß dennoch einen von Minute zu Minute immer mehr in seinen Bann zu ziehen. Anfangs noch eine nette und sympathische Familie, werden die Eltern immer mehr negativ vom Spiegel beeinflusst. Man kann förmlich spüren, wie sich die Schlinge um den Hals der Kinder zuzieht.

                                    Schauspielerisch gibt es nichts zu bemängeln. Die sechs Hauptcharaktere überzeugen. Die Kinder können ängstlich und tapfer sein. Die Eltern können furchteinflößend sein. Gemeinsam ergibt das eine perfekte Symbiose und treibt die Spannung ziemlich weit nach oben.

                                    Technisch gut gemacht mit vereinzelten, aber effektiven Jump Scares wird uns auf zwei Zeitebenen die Geschichte nähergebracht. Je weiter die Geschichte voranschreitet, desto mehr vermischen sich beide Zeitebenen. Und dann sind da noch diese Erscheinungen, die mit ihren gläsernen Augen und ihrer blassen Haut Furcht verbreiten. Gestreut ist alles noch mit ein paar unangenehmen Szenen, wenn der Spiegel den Menschen etwas vorspielt. Sei es der Biss in eine Glühbirne anstatt eines Apfels oder das Abreißen eines Nagels mit einem Klammernentferner.

                                    Kleiner, aber feiner Horrorfilm.

                                    1
                                    • 7 .5

                                      Bisher hatte ich keines der Werke von Wes Anderson gesehen. Der Name war mir schon ein Begriff, aber bisher kam es nie zu einer Sichtung seiner Filme. Jedenfalls dieser hier ist vom Drehbuch und seiner Inszenierung beispielhaft für Perfektion.

                                      Jeder Schnitt und jeder Kameraschwenk präsentierten eine weitere beeindruckend gut durchdachte Kulisse. Befüllt wird diese Kulisse mit einer Vielzahl an Schauspielikonen und großartigen Jungstars, die ich aufgrund ihrer Anzahl gar nicht aufzählen mag.

                                      Der schwarzweiße Look in der Rahmenhandlung, sowie die entsättigten Farben in der eingebetteten Geschichte sehen fabelhaft aus. Alles ist wie ein Bühnenstück aufgebaut, aufgeteilt in mehreren Akten und ist gefüllt mit trockenhumorigen Dialogen, erzählt von skurrilen Charakteren. Vereinzelt gibt es gut umgesetzte Special Effects. Und sogar die musikalische Untermalung habe ich gefeiert.

                                      Die Geschichte selber plätschert so dahin und kommt erst aufgrund der großen Anzahl an Charakteren nur sehr langsam in Fahrt. Sofern der Begriff „in Fahrt“ überhaupt zutrifft. Ich habe es selten erlebt, dass eine Begegnung mit Außerirdischen so unspektakulär vonstattengeht. Ist er deswegen langweilig? Keineswegs.

                                      Ich bin mir sicher, dass der Film nicht jedermanns Sache ist. Aber man kann nicht von der Hand weisen, dass der Film, so eigenartig er ist, vom inszenatorischen Aspekt ein echter Blickfang ist. Und wenn noch jemand etwas für trockenen Humor übrighat. Tja, dann hat man bei der Auswahl dieses Filmes schon gewonnen.

                                      1
                                      • 6

                                        Horrorfilme waren schon immer ein Spiegel der Ängste seiner Zeit und zeigten uns die Traumata, mit denen wir zu kämpfen hatten. Zum Beispiel beim Film „Phase 4“ waren es die Atombombentests. Und zu Covid Zeiten hat eben dieser taiwanesische Film den Zeitgeist erkannt.

                                        Zu Beginn lernen wir das Pärchen Kat und Jim kennen. Durch diese beiden ergeben sich zwei verschiedene Handlungsstränge, die wir mitverfolgen. Wirklich zu haben nichts, außer ständig auf der Flucht zu sein. Von daher fiel es mir schwer, mit ihnen eine Verbindung aufzubauen bzw. mit ihnen mitzufiebern. Jedenfalls geht es nach den ersten 15 Minuten, wen das Pärchen getrennte Wege geht, richtig zur Sache. Der Virus greift um sich und bringt die schlimmsten Seiten anhand der niedersten Triebe zum Vorschein. Es wird geflucht, gequält, vergewaltigt und getötet.

                                        Man spürt schnell, dass die Intention von Rob Jabbaz, der das Drehbuch und Regie führte, eigentlich nur auf das Überschreiten der Grenzen in Sachen Gewalt ist, sei es körperlich oder seelisch. Hier geht es hauptsächlich darum, neue Maßstäbe zu setzen. Und es sind wirklich einige Szenen dabei, die ich in diesem Ausmaß so noch nicht gesehen habe. Leider bleibt hier der große Schock auf der Strecke. Nicht weil es wegen mangelnder Qualität überzeugend aussieht, denn das tut es. Es ist in manchen Momenten die Übertreibung, die mich das alles nicht so ernst nehmen lässt. Blut spritzt meterhoch in Fontänen in alle Richtungen. Das wirkt nicht glaubhaft. Und dadurch verliert der Film mich.

                                        Bezüglich dies Virus gibt es keine Erklärung und auch keine Lösung. Da war für mich in Ordnung, weil wir zu Covid Zeiten auch eher im Ungewissen blieben.
                                        Aber ich muss sagen, der Film hat schon was. Erstens ist er qualitativ sehr gut abgefilmt. Die Bilder sind glasklar und die Kamera liefert wirklich gute Bilder. Sei es die explizite Gewalt oder eine einfache Fahrt mit dem Moped durch die schöne Landschaft von Taiwan. Die Kamera ist wackelig, passend zum Thema. In ruhigen Momenten ist sie eher ruhiger. In lebhafteren Szenen wackelt sie mehr z.B. bei Verfolgungsjagden. Vom schauspielerischen Niveau gibt es nichts zu meckern. Die Handlung gibt nicht sehr viel her und hin und wieder gibt es die typischen dummen Entscheidungen, die Menschen eben in Horrorfilmen begehen. Die Infizierten sehen auch großartig aus. Große schwarze Pupillen, rote Flecken in der oberen Gesichtshälfte und dieses fiese Grinsen. Unangenehme Zeitgenossen.

                                        Dem Hype wird der Film in meinen Augen nur teilweise gerecht. Ja, er hat sehr drastische Gewaltdarstellung. Aber geschockt hat mich nichts davon. Für mich als Laie, was Filme aus Taiwan betrifft (es ist nämlich mein erster), kann ich dennoch nur sagen: Hut ab.

                                        1
                                        • 6

                                          Regisseur Jon Harris war anscheinend selber nicht ganz mit dem Ende von Teil eins zufrieden, sodass er den Charakter Sarah wieder aufleben ließ. Im Vorgänger ging man davon aus, dass sie die Hölle nie verlassen wird. Sie hier wieder teilnehmen zu lassen, war ein kluger Schachzug. Sie ist schließlich das Band, das beide Teile glaubwürdig miteinander verknüpft.

                                          Vieles, was im Vorgänger funktioniert und den Film zu etwas ganz Besonderem gemacht hat, kommt auch hier vor, nur ein wenig schwächer. Dass Sarah ein weiteres Mal in die Höhlen geht, wurde mit einem Gedächtnisverlust erklärt. Das schreit jetzt nicht gerade nach gutem Storytelling. Andererseits würde mir kein Grund einfallen, warum sich jemand diesen Albtraum nochmal antun würde.

                                          Was gleichgeblieben ist, sind die Kreaturen, die Brutalität und so manch gut inszenierter Jump Scare. Dabei ist man sich treu geblieben. Man versucht die Jump Scares einfallsreich in Szene zu setzen, aber das gelingt leider nicht immer. Was die Brutalität anbelangt, gibt es schon ein paar Momente, dir mir wirklich gut gefallen haben. Und die Kreaturen sind gleich unangenehm wie im ersten Teil.

                                          Das größte Problem und das ist essenziell, ist die Ausleuchtung. Während im ersten Teil die Dunkelheit die Höhle beherrschte, kommt es mir hier fast so vor, als würde das ganze Höhlensystem mit Spots ausgeleuchtet werden. Es ist wesentlich heller, als es eigentlich sein sollte, und das geht viel zu sehr auf Kosten der Atmosphäre. Nur bei einer Szene, die ihm Wasser spielt, konnte der Film die klaustrophobische Spannung erzeugen, die bereits im ersten ständig präsent war.

                                          Vom Cast her sind die Schauspieler auf gleichem Niveau wie im ersten Teil. Lediglich der Sheriff fällt immer wieder durch sein selten dummes Verhalten negativ auf.

                                          Schlussendlich ist der zweite Teil aufgrund von wiederkehrenden Charakteren und Gegenden zwar als Nachfolger spürbar, bleibt allerdings nur eine aufgewärmte Nummer.

                                          1
                                          • 7 .5

                                            Der Film ist jetzt mittlerweile 20 Jahre alt und war damals meines Erachtens der intensivste Horrorfilm. Mittlerweile ist die eine oder andere Aufnahme nicht so gut gealtert, aber die unangenehme Atmosphäre ist nach wie vor präsent.

                                            Eine Vielzahl an Urängsten wird hier bedient, wo eine allein schon für einen guten Film ausreichen würde. Aber die Vorstellung, durch enge Spalten zu klettern, in vollkommener Dunkelheit zu krabbeln und zu wissen, dass ein kleiner Fehler, ein bisschen Pech oder vielleicht eine Lichtquelle weniger den Tod bedeuten könnte. Und als wäre das alles nicht schon schlimm genug, gibt es noch diese grässlichen Kreaturen, die ebenfalls nach deinem Leben trachten.

                                            Schon allein der Gedanke, in einer dieser Höhlen zu stecken, auch ohne diese Viecher lässt mich das Licht noch ein wenig heller drehen. Falls irgendwann mal das Interesse bestand, eine Höhlentour zu machen, hat sich das seit diesem Film endgültig erledigt.
                                            Vom technischen Aspekt ist der Film in Ordnung. Die Bildqualität ist aufgrund der heutigen Bildschirmauflösung nicht mehr so gut, reicht aber aus, um seine Wirkung nicht zu verlieren. Selbiges gilt für die Schauspielerinnen und die Dialoge. Während am Anfang die Dialoge eher nichtssagend sind, werden sie später aufgrund der Situation besser. Die Charaktere bekommen alle ein paar Ecken und Kanten. Es gibt geneckt und manchmal auch gestritten. Alles, was man in einer Gruppe von Freunden ebenso hat.

                                            Und es wurden ein paar geschickte Ideen eingeworfen. Um ein wenig Licht in die Dunkelheit zu bringen, gibt es eine überschaubare und begrenzte Anzahl an Lichtquellen (Fackeln, Feuerzeuge, Knicklichter etc.). Die Kreaturen nehmen ihre Umgebung über den Schall wahr, was für ein paar der spannendsten Momente sorgt, wenn man weiß, dass jedes Geräusch die Aufmerksamkeit dieser Viecher auf sich zieht. Der Großteil der Jumpscares funktioniert hervorragend und ich würde lügen, wenn ich nicht ein paar Mal selber die Atmung eingestellt habe, um bloß keinen Laut von mir zu geben.

                                            Dann ist das noch das Verhalten und das Aussehen dieser Kreaturen. Furchterregende Jäger, die mit ihren Schreien und ihrem Geknurre für Schnappatmung sorgen. Großartiges Creature Design.

                                            Man sollte keine Höhenangst haben oder sich zu sehr vor Fäkalien ekeln. Es gibt Knochenbrüche und jede Menge Blut. Der Film bedient wirklich alle Ängste und das mit Bravour.

                                            Einziger Minuspunkt ist das Ende, dass so nicht hätte sein müssen.
                                            Dennoch lautet das Urteil: Eine Pflicht für Horrorfans.

                                            1
                                            • 6 .5

                                              Ungeachtet dessen, welcher Religionsgemeinschaft ich angehöre bzw. ob ich an etwas glaube und der Tatsache, dass der Film in ein Themengebiet fällt, dass mir normalerweise nicht liegt, ist der Film sehr interessant. Sofern man dem Prozedere, wie man es hier sieht, Glauben schenken mag, war ich doch neugierig, was sich bei einem Konklave tatsächlich abspielt. Wie sieht es hinter den Kulissen aus?

                                              Und der Film weiß dank Regisseur Edward Berger zu überzeugen, denn dieser weiß es, den Ablauf gekonnt zu inszenieren. Wir sehen alles aus der Perspektive von Ralph Fiennes Charakter Kardinal Lawrence, der diese Prozedur leitet. Und Ralph Fiennes überrascht mich immer wieder mit seinem Talent. Man muss sich vorstellen, dass dies die selbe Person ist, die einen Nazi namens Amon Göth, einen bösartigen Zauberer namens Voldemort und den Maitre Slwok in „The Menu“ verkörpert. Und er spielt die Kardinalsrolle so großartig, dass ich ihm diese Rolle voll abkaufe. Auch die anderen Schauspieler wie z.B. Stanley Tucci oder John Lithgow sind überzeugend.

                                              Mischt man dieses Schauspieltalent mit großartigen Schauplätzen, die in beeindruckenden Aufnahmen dank Regisseur Edward Berger entstanden sind, hat man eine spannende und realitätsnahe Geschichte über die Wahl des Papstes. Auch die Gespräche, die teilweise in italienischer, aber auch in spanischer Sprache gehalten werden, fördert die Authentizität. Einer der Kardinale ist sogar ständig am vapen, was diese Person für mich nur noch realer gemacht hat.

                                              Der Film nimmt sich viel Zeit und das ist auch gut so. Man lernt die Anwärter kennen und nimmt an den Gesprächen hinter den Kulissen teil. Man merkt schnell, dass trotz des gleichen Glaubens unterschiedliche Meinungen über die Richtung der Kirche existieren. Es werden Bündnisse geschmiedet, Absprachen gehalten und man geht auf Stimmenfang. Und mit der Zeit merkt man, dass es schlussendlich doch nur Menschen, Männer sind, die alle aus unterschiedlichen Gründen nach der höchsten Macht im Christentum streben. Immer wieder werden bestimmte Themen aufgegriffen: Islamismus, uneheliche Kinder, Verfehlungen in der Vergangenheit, Stimmenkauf etc. Und keines dieser Themen, wirkt, wenn man sie aufgreift, erzwungen.

                                              Die Nominierungen bzw. Auszeichnungen bei den Academy Awards sind schon gerechtfertigt und ich fand ihn sehr interessant, optisch gut inszeniert und schauspielerisch auf einem Topniveau.

                                              Den sollte man sich schon ansehen.

                                              2
                                              • 5 .5
                                                SteveKeko 11.03.2025, 21:49 Geändert 12.03.2025, 16:01

                                                Ich muss gestehen, dass einzig allein das in meinen Augen uninteressante Zeitalter, in dem dieser Film spielt, mich bisher abgehalten hat, ihn anzusehen. Lediglich den beiden Darstellern Mia Wasikowska und Tom Hiddleston, für die ich sehr viel übrig habe, ist es zu verdanken, dass ich ihn schlussendlich doch angesehen habe. Und natürlich Guillermo del Toro, der das Drehbuch geschrieben und selbst Regie geführt hat.

                                                Und optisch kann sich der Film schon sehen lassen. Die Küste und das Szenenbild sehen beeindruckend aus. Auch die Kamera liefert wirklich schöne Bilder. Von der Farbsättigung her erinnert er mich an „The Mortuary“, der auch eine Augenweide war. Sogar die Geister hatten ein unangenehmes Aussehen. Auch die Szenen, in denen Gewalt dargestellt wird, sind explizit, was ich für einen Horrorfilm natürlich positiv bewerte.

                                                Aus schauspielerischer Sicht machen alle einen guten Job. Hiddleston, Chastain, Wasikowska und auch Charlie Hunnam waren überzeugend. Während Hiddlestons Charakter vielschichtiger war, war mir die von Jessica Chastains gespielte Rolle der Lucille zu einseitig.

                                                Aber das, was mich am meisten gestört hat, war die Geschichte per se. Sie war unoriginell, langweilig und vorhersehbar. Das finde ich insofern schade, weil die optischen und schauspielerischen Aspekte wirklich überzeugend waren. Ich fand ihn streckenweise zäh und ich wünschte, ich hätte diesen Film mehr abgewinnen können.
                                                Schlussendlich war es gar nicht die Epoche, in der der Film spielt, das Problem, sondern seine lahme Geschichte.

                                                1
                                                • 6

                                                  Der Low Budget Film ist eine nette, kleine Slasher Komödie mit einer Laufzeit von 84 Minuten ohne Abspann. Aber das macht nichts, denn die Macher wussten Zeit und Budget gut einzusetzen.

                                                  Er hat diesen 80er Jahre Look, den wir bereits aus unzähligen Slashern kennen und das sieht schon sehr authentisch aus. Lässt man die Technik wie z.B. Smartphones außer Acht, könnte man schon denken, dass er aus dieser Zeit stammt. Auch das Design der Waffe und der Maske des Killers haben mir echt gefallen. Das habe ich in den Klassikern „Freitag der 13.“ oder „Halloween“ schon wesentlich schlechter gesehen. Was ich auch positiv hervorheben kann, ist dieses verzerrte Zittern des Bildes, wenn der Killer von der Maske in den Bann gezogen wird.
                                                  Fran Kranz, der mir in „Cabin in the woods“ schon gefallen hat, macht hier auch einen guten Eindruck. Zusammen mit „HIMYM“-Star Alyson Hannigan ergeben die zwei ein charismatisches Team, dass lediglich über das Telefon miteinander agiert. Der restliche Cast ist eher Kanonenfutter. Die schauspielerische Leistung war in Ordnung.

                                                  Die Idee ist frisch genug, um zu unterhalten, ebenso wie die Umsetzung, die anhand von Rückblenden und diversen Texteinblendungen, wie z.B. den aktuellen Body Count rübergebracht wird. Der Film ist nicht besonders gruselig oder spannend. Aber die Kills sind brutal, vielleicht ein wenig überzeichnet, sehen ansonsten echt gut aus. Auch der Humor anhand von Witzen oder etwaige humoristische Momente zündeten nicht immer, jedoch hatte ich einen misslungenen nie als unangenehm peinlich empfunden.

                                                  Der Film geht schon in diese Meta Richtung wie „Cabin in the woods“, kann dem aber nicht das Wasser reichen. Dennoch kann ich den Film empfehlen.

                                                  1
                                                  • 6

                                                    Nach den ersten paar Filmminuten merkt man relativ schnell, in was für eine Richtung der Film geht. Absolut nichts hier kann man ernst nehmen. Ob das was Schlechtes ist? Manchmal schon. Hier aber nicht.

                                                    Die Gliedmaßen fliegen umher und das Blut spritzt literweise durch die Räume und jeder, nicht nur Nicolas Cage overacted sich einen ab, nein. Auch die anderen Schauspieler tun das. Aber da haben sie sich nicht irgendwelche Personen geholt, die dazu nicht in der Lage sind. Sie haben sich Awkwafina und Ben Schwartz geholt, die in solchen Rollen hervorragend aufgehen. Sogar bei der Story kann man nur schmunzelnd den Kopf schütteln. Wenn der Verbrechersohn auf der Flucht zu Fuß mit Kokainpäckchen nach der Polizei wirft oder die Verbrecherfamilie so nebenbei behauptet, sich einfach bei der NSA reinzuhaken, weiß man, dass die Ernsthaftigkeit auf null runtergedreht wurde. Und ich denke, wenn man für so eine alberne Nummer offen ist, hat man Spaß an der Sache.

                                                    Ohne ein paar Klischees kommt der Film natürlich nicht drum rum. Der ganze Polizeiapparat ist korrupt. Der Vater war auch Beamter und ist ehrenhaft im Dienst gestorben etc. Und dazu gibt es noch eine Portion draculatypischen Klischees, wie z.B. das Nichtbetreten eines Raumes ohne Einladung, eine leichte Sonnenallergie, das Trinken des Blutes Unschuldiger etc.

                                                    Vom technischen Aspekt ist der Film zu weiten Teilen in Ordnung. Mit dem CGI-Blut wurde bewusst übertrieben, ebenso wie mit der Gewalt an sich. Kostüm und Make-Up sehen auch gut aus. Vielleicht die eine oder andere Szene zeichnet sich durch schlechtes CGI aus, aber dem sei verziehen. Was mich schon eher gestört hat, waren die unzähligen Schnitte bei den Kampfszenen. Sie wirken regelrecht zerschnitten, so dass es schwerfällt, räumlich den Überblick zu bewahren. Natürlich sind die Kampfszenen maßlos übertrieben und scheinbar war es nur so möglich, die Szenen drehen zu können. Weil Gesetze der Physik scheinen hier ohnehin nicht zu gelten. Die Geschichte schreitet rasch voran und nimmt sich für unterhaltsame Dialoge auch ein paar Verschnaufpausen.

                                                    Die Horrorkomödie ist für Vampirfans eine gelungene Abwechslung und bringt ein wenig frischen Wind in das Genre.

                                                    3