Strackymandias - Kommentare

Alle Kommentare von Strackymandias

  • WTF! Was war das gerade mit Jim Carrey :D

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    • Übrigens. Wer kein TNT hat: Ich schaue gerade über amerikanisches VPN (Windscribe) und Youtube TV (kostenloser Test, den ich direkt danach kündige). Bin echt etwas unglücklich, dass ich keinen einfacheren Weg gefunden habe. Wenigstens laufen die Oscars immer auf Pro7

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      • Damn. Andy Samberg und Sandra Oh sind ja ON FIRE. Die "Roasts" waren super.

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          Strackymandias 05.01.2019, 19:22 Geändert 05.01.2019, 19:23

          Was zur Hölle war das denn für ein geiles Ding? Die ersten 40 Minuten sind echt anstrengend: Trashig, schlecht gespielt, billigst produziert. Man fragt sich echt, wieso man sich das anschaut, aber dann kommt plötzlich mitten im Film der Abspann und der Rest des Filmes ist dann eine Rückblende. Und plötzlich wird alles klar. WHAT THE FUCK! Dieser Film beginnt als 2/10er-Film und wird mit einem Mal zum absoluten Geniestreich. Im restlichen Film folgt ein Aha-Moment auf den nächsten, man versteht immer mehr Zusammenhänge und plötzlich versteht man auch alle Sachen, die einem in der anfänglichen Plansequenz so komisch vorkamen. Und am Ende, wenn man in die glücklich strahlenden Gesichter der Mitwirkenden schaut, spürt man förmlich die Leidenschaft, mit welcher ein paar Newcomer hier ihre einzigartige Vision in die Tat umgesetzt haben. Äußerst inspirierend!
          Man sollte nur wirklich keinen Zombiestreifen erwarten, sondern vielmehr eine Satire auf Filmschaffende und eine Liebeserklärung an den Amateurfilm.

          PS: Schaut euch bitte auf keinen Fall den Trailer an! Bei diesem Film sollte man so wenig wissen, wie irgendwie möglich. Wenn euch der Anfang abschreckt, haltet bitte durch, später wird alles einen Sinn ergeben. Versprochen!

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          • 8 .5

            Ein sehr stilsicheres, eigenwilliges Regiedebüt mit zwei vielversprechenden Jungdarstellerinnen, einem leider viel zu früh verstorbenen Anton Yelchin in seiner letzten Rolle und einem hervorragenden, einzigartigen Sound-Design. Knackige Laufzeit, flottes Tempo und interessante Charaktere. Ein sehr unterhaltsamer Film, der gegen Ende auch ordentlich boshaft wird.

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              Strackymandias 02.01.2019, 00:18 Geändert 02.01.2019, 00:18

              Puh, das war ja ein ordentlicher Brocken, um das Jahr zu beginnen. Ich hatte mich im Vorfeld wenig über den Film informiert und wusste nur, dass Ethan Hawke einen Pfarrer spielt, der an seinem Glauben zweifelt, und war überrascht, in welche Richtung sich der Film entwickelt.
              Letztlich ist First Reformed eine brandaktuelle Aufbereitung von Taxi Driver, verlegt in ein kirchliches Setting. Ein formal sehr streng inszenierter Film mit unterkühlten, statischen 4:3-Digitalaufnahmen. Man spürt Depression und Ausweglosigkeit förmlich. Ethan Hawke spielt den körperlich, wie spirituell gebrochenen Ernst Toller absolut überragend. Klar, First Reformed wird nicht zugänglich genug sein für die Academy, aber hier wäre eine Oscarnominierung als Bester Hauptdarsteller definitiv angebracht.
              Vollends zufrieden bin ich mit dem Film allerdings nicht. Die Auseinandersetzung mit Umweltverschmutzung und Klimawandel fand ich etwas platt und plakativ und auch die Entwicklung, welche Rev. Toller im Verlauf des Films durchmacht, war für mich nicht durchweg nachvollziehbar. Am abrupten Ende werden sich vermutlich einige stören, mir hat es in seiner Ambiguität allerdings recht gut gefallen.
              First Reformed ist definitiv ein faszinierender Film und eine beeindruckende Quasi-One-Man-Show für Ethan Hawke. Man muss allerdings auch in der Stimmung sein, sich auf diesen langsamen, hoffnungslosen und sperrigen Film einzulassen.

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                über Aquaman

                Visuell innovativ, mit Darstellern, die durchweg Laune machen und toller Filmmusik, aber einem idiotischen Drehbuch voller Quatsch-Dialoge ist Aquaman als Edeltrash durchaus ein unterhaltsamer Film. Die übertriebene Laufzeit von über 140 Minuten trübt zwar das Gesamtbild etwas, aber man kann schon seinen Spaß haben. Ein wirklich gelungener Film ist das in meinen Augen aber nicht.

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                • Ruhe in Frieden.

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                  • Mandy fand ich leider nicht so geil, wie erwartet. Der Trailer hat mich mega angesprochen, aber den Film fand ich dann gähnend langatmig.

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                    • Ach, ihr habt doch alle keine Ahnung! Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten, aber bei dieser Liste bin ich kurz davor diesen Grundsatz zu vergessen. Deadpool 2 und Ready Player One in den Top 5? The Greatest Showman auf Platz 10 (man bedenke: alle die für den Film gestimmt haben, sehen ihn als den besten Film DES JAHRES an!!!)? Und dann natürlich der größte Witz: Avengers hat auf Platz 1 mehr als dreimal so viele Stimmen, wie der (zugegebermaßen tatsächlich sehr tolle) Zweitplatzierte Three Billboards!

                      Pah. Kein Wunder, dass ich mich immer weniger auf MP und immer mehr auf Letterboxd aufhalte. Die halb-offizielle Topliste des Users "moulton" ist da deutlich spannender als das, was man hier so findet (wenn auch etwas zu Doku- und Festival-lastig): https://letterboxd.com/moulton/list/letterboxds-official-top-50-of-2018/

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                      • Die hohen Bewertungen für Infinity War werde ich wohl nie verstehen. Ein schöner Film, aber die Kulmination des größten Kinouniversums der Gegenwart hätte man noch viel besser inszenieren müssen in meinen Augen.

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                          Strackymandias 29.12.2018, 00:02 Geändert 29.12.2018, 00:02

                          Ich hatte gerade eine ausführliche Diskussion mit einer guten Freundin, die der Meinung ist, dass dieser Film ganz übel ist, total falsch besetzt und den Ton der Vorlage deutlich schlechter trifft, als die Serie mit Colin Firth.

                          Ich kenne die Vorlage nicht und kann das demzufolge nicht beurteilen. Mir hat die Verfilmung einen Riesenspaß gemacht. Temporeich, visuell brillant (wie man es von Joe Wright erwarten könnte), mit einer wundervollen Keira Knightley in der Hauptrolle und famoser Filmmusik von Dario Marianelli (Gott, ist dieser Mann ein Genie!).

                          Dann werde ich mir mal die Serien-Adaption auf die Uhr setzen und bin gespannt, ob diese mir auch so gut gefallen wird.

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                            Inszenatorisch eine recht konventionelle Dokumentation, aber Fred Rogers (von dem ich zuvor wenig wusste) ist so ein empathischer, liebenswerter und hochintelligenter Mensch, dass ich über die gesamte Laufzeit gut unterhalten war und interessiert, mehr über ihn zu erfahren. Der perfekte Film, um ihn an einem ruhigen Weihnachtsabend neben dem erleuchteten Weihnachtsbaum und bei Kerzenschein zu schauen. Und eine schöne Erinnerung daran, dass es auch berühmte, erfolgreiche Leute gibt, die dennoch durchweg gute Menschen zu sein scheinen. Und wenn ein Film "Fish Beach" von Michael Nyman verwendet, sind bei mir Tränen garantiert.

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                            • Bumblebee war eine schöne Überraschung für mich. Obwohl, so überrascht war ich letztlich doch nicht, da die Trailer ja schon sympathische Unterhaltung fernab vom Bay-Bombast versprachen. Dennoch hätte ich noch vor einem Jahr nie vermutet, dass mir ein Transformers-Film so viel Spaß machen könnte.
                              Ansonsten fand ich Spider-Man: Into the Spider-Verse absolut brillant. Ich hatte nach den Trailern große Erwartungen, welche aber noch WEIT übertroffen wurden. Für mich ist der Film ein Meisterwerk verglichen mit dem Gros der Comic-Verfilmungen.

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                                Strackymandias 21.12.2018, 03:43 Geändert 21.12.2018, 03:43

                                Ok, das glaubt mir jetzt vermutlich kein Mensch, aber das Transformers-Prequel Bumblebee ist ein süßer, verdammt liebenswerter Wohlfühl-Blockbuster. Ich habe schon den ersten Transformers-Teil gehasst mit seinem Machotum, den Bay'schen Feuerwerks-Explosionen und den unverständlichen Actionszenen, in denen sich ständig gleich aussehende Metallmonstren permanent transformieren. Damit ist unter der Regie von Travis Knight (Kubo – Der tapfere Samurai) jetzt Schluss. Die Action ist dynamisch, aber dennoch übersichtlich und gut choreografiert, die Transformer sind farbenfroh und gut unterscheidbar und bei der Story geht es nicht um die Zerstörung der Welt, sondern um die Beziehung zwischen einer Teenagerin und ihrem Freund Bumblebee. Die Protagonistin Charlie nimmt tatsächlich mindestens genauso viel Platz ein, wie die Sci-Fi-Rahmenhandlung und ist (trotz der Verwendung einiger Stereotypen) ein glaubhafter Charakter, vor allem dank der enorm charismatischen Hailee Steinfeld. Nachdem sie mich schon in The Edge of Seventeen begeistert hat, bin ich überzeugt, dass die junge Dame eine steile Karriere haben wird. Hoffentlich sieht man sie in nächster Zeit öfters in Hauptrollen!

                                Dass Effekte und Ton sehr stark sind, ist eigentlich bei einem Transformers-Film gegeben, aber Bumblebee schafft etwas, was ich nicht erwartet hatte: Er hat mich berührt. Die Beziehung zwischen Charlie und Bumblebee ist so liebevoll inszeniert und B ist so ein süßer Charakter. Klar, auch hier bedient sich der Film reichlich bei Vorbildern, wie Big Hero 6 und The Iron Giant. Insgesamt wird der Film bei den meisten Zuschauern wohl damit stehen und fallen, wie stark man ihm ankreidet, dass er wenig neues schafft, sondern sich oft wie ein Remix bekannter Versatzstücke anfühlt. Mich hat das dank Hailee Steinfeld, dem knuffigen Bumblebee und vor allem dem 80s-Setting samt zeitgenössischer New-Wave- und Rockmusik wenig gestört. Mag sein, wenn ich da nicht ganz objektiv bin, aber sobald ein Film in den 80ern spielt, hat er bei mir einen großen Sympathiebonus! Und wenn dann B die Faust in die Luft streckt, wie Judd Nelson in The Breakfast Club, geht mir als John-Hughes-Fan das Herz auf.

                                Klar, Bumblebee ist kein Meisterwerk. Die Transformers-Rahmenhandlung ist austauschbar und war mir recht egal. Auch die Beziehung zwischen Bumblebee und der Protagonistin ist nichts neues, aber dennoch liebevoll und sympathisch in Szene gesetzt. Ich hatte wahnsinnig viel Spaß und bin mit einem positiven Gefühl aus dem Kino gegangen. Wenn die nächsten Transformers-Filme diesen Stil fortführen, gehe ich definitiv wieder ins Kino. Hätte nicht erwartet, das mal über einen Transformers-Film zu sagen.

                                PS: John Cena ist echt cool als Geheimdienst-Agent. Könnte ihn mir von der Optik und vom Charisma gut als Nachfolger von Arnold Schwarzenegger vorstellen.

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                                • Strackymandias 20.12.2018, 15:29 Geändert 21.12.2018, 15:15

                                  Meine Topliste nach den Kriterien dieses Artikels:

                                  Spider-Man: A New Universe
                                  Your Name
                                  Three Billboards Outside Ebbing, Missouri
                                  Call Me By Your Name
                                  Hereditary
                                  Roma
                                  The Shape of Water
                                  Lady Bird
                                  Mission Impossible: Fallout
                                  The Guilty (fehlt in obiger Liste!)
                                  A Star is Born
                                  The Death of Stalin (fehlt!)
                                  The Rider
                                  Suspiria (fehlt!)
                                  Aufbruch zum Mond (fehlt!)

                                  Edit: Ich hatte ursprünglich A Silent Voice auf Platz 3, der allerdings nicht in dieses Jahr gehört, weil er letztes Jahr bereits einen limitierten Kinostart hatte. Dafür ist jetzt Aufbruch zum Mond nachgerückt.

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                                    Strackymandias 17.12.2018, 00:44 Geändert 17.12.2018, 00:44
                                    über Roma

                                    Ich trauere um alle Zuschauer, die den Film im Heimkino ohne Surround-Sound sehen werden. Zum Glück hatte ich die Gelegenheit, den Film in einem Kinosaal zu sehen und die revolutionäre Tonkulisse und die wunderschönen Schwarzweißbilder in mich aufzusaugen. Was für eine technische Meisterleistung! Doch auch abgesehen davon hat der Film einiges zu bieten. Alle Darsteller (insbesondere Marina de Tavira und die Debütantin Yalitza Aparicio) sind überragend, der Film ist voll von elegantem visuellen Storytelling und hat im späteren Verlauf Szenen, die einem emotional einen heftigen Schlag in die Magengrube verpassen. Außerdem schön, wie selten die Perspektive von Cleo gebrochen wird. Wir erleben fast den gesamten Film aus ihrer Perspektive, haben aber dennoch das Gefühl, dass alle anderen Charaktere ebenfalls real sind und ihre eigenen Geschichten haben. Insgesamt habe ich seit Langem keinen Film gesehen, der so immersiv ist. Selbst die typischen Plansequenzen dienen nicht dem Selbstzweck sondern verstärken nur den Eindruck, in die Welt des Filmes versetzt zu werden. Und hier muss einfach nochmal auf das Sounddesign hingewiesen werden! Während der Szenen, welche im Kino spielen habe ich mich öfters nervös umgeschaut, weil ich plötzlich das Gefühl hatte, direkt hinter oder neben mir Stimmen gehört zu haben. Ich kann mich selten an einen Film erinnern, welcher die Möglichkeiten von Surround-Sound so perfekt ausnutzt!
                                    Tja, warum dann nur 8,5 Punkte trotz des ganzen Lobs? Bei aller Faszination, die ich für den Film habe, ist es doch wieder einer der Filme, bei denen ich jegliches Lob nachvollziehen kann und welche ich wahnsinnig respektiere, welche mich aber nicht genug erreicht haben, um sie zu meinen Lieblingsfilmen zu zählen. Roma ist ein fantastischer Film, aber ich habe auch seine Laufzeit deutlich gemerkt. Man muss auch wirklich in der richtigen Stimmung sein, um sich auf die ruhige Erzählweise einlassen zu können. Aber gesehen haben, muss man den Film auf jeden Fall!

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                                      Strackymandias 14.12.2018, 00:05 Geändert 14.12.2018, 12:47

                                      Was für ein Film! Into the Spider-Verse ist fürs Animations-, wie fürs Comic-Kino in etwa das, was Fury Road für den Actionfilm war. Eine neue Messlatte, an der sich die Filme der nächsten Jahre messen werden müssen. Eine kleine Kino-Revolution, die das Medium Animation ausnutzt, wie ich es nie für möglich gehalten hätte.

                                      Wenn man einen Film in diesem Jahr unbedingt im Kino erlebt haben sollte, dann diesen. Die Farben, die Animationen, der fette Soundtrack... Dazu kommt, dass der Film seine Charaktere ernst nimmt, Humor und Ernsthaftigkeit perfekt balanciert (anders als bei vielen Marvel-Filmen, werden traurige Stellen nicht durch Gags gebrochen!) und eine schöne Geschichte erzählt. Bisher habe ich immer Disney verteidigt, wenn sie ihren obligatorischen Oscar bekommen, aber wenn dieses Jahr statt diesem liebevollen, originellen Animationskunstwerk die hübsche, aber recht generische Fortsetzung von The Incredibles oder Wreck-It Ralph 2 (dessen Trailer mich nicht optimistisch stimmen) gewinnt, gehe ich auf die Barrikaden!

                                      Ich bin so begeistert von dem Film ♥

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                                      • Die Relevanz des Artikels habe ich nicht ganz verstanden, aber solange viele hochkarätige Regisseure weiterhin für Netflix Filme oder Serien drehen, bleibt mein Abo bestehen. Bong Joon-ho, die Coen-Brüder, Saulnier, Greengrass, David Mackenzie und Andy Serkis haben bereits Filme veröffentlicht, Cuarón folgt diese Woche und im kommenden Jahr bekommen wir über den Streamingdienst Filme von Dan Gilroy, Noah Baumbach, Scorsese, J.C. Chandor (zu Triple Frontier gab es heute erst den ersten Trailer und es sieht einfach stark aus!) und David Michôd. Für mich als Martial-Arts-Fan kommen dann noch Filme, wie BuyBust oder The Night Comes for Us dazu, außerdem gibt es ja dann noch Serien wie Fargo, Stranger Things, Mindhunter, Arrested Development uvm. Und neulich habe ich auch wieder gesehen, dass das Anime-Angebot deutlich aufgestockt wurde. Cowboy Bebop und One-Punch Man gibt es z.B. schon länger, im nächsten Jahr soll noch der Klassiker Neon Genesis Evangelion dazu kommen.

                                        Das Angebot für Netflix ist von allen Streaming-Anbietern meiner Meinung nach das Stärkste und was mir außerdem sehr wichtig ist: Man kann die meisten Filme im Originalton mit Untertiteln schauen (anders als oft bei Prime). Mein Kommentar klingt vielleicht etwas arg nach bezahlter Werbung, aber ich bereue mein Netflix-Abo echt nicht. Ich habe in meiner Watchlist immer etwas, was mich interessiert und dabei habe ich viele Kategorien noch kaum erkundet (z.B. die Stand-Ups, Dokus oder internationale Filme).

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                                          Strackymandias 08.12.2018, 23:39 Geändert 08.12.2018, 23:41

                                          Wow, was für ein starker Film! So eine authentische Darstellung der Jugendzeit sieht man im Kino kaum. Witzig, sympathisch, intelligent und oft verdammt unangenehm. Genau so fühlt es sich an, ein schüchterner Außenseiter in der Schule zu sein. Ein Glück, dass ich nie auf eine amerikanische Middle School musste :)

                                          Neben Hereditary, Blindspotting, A Star is Born und The Guilty schon wieder ein hervorragendes Regiedebut. Wenn man nach deutschem Kinostart geht, könnte man noch Lady Bird dazurechnen, dann bestünde meine derzeitige Jahres-Top-10 zur Hälfte aus Debutfilmen. Läuft! Scheint so, als ob das Kino lebendig ist, wie selten zuvor. Ich bin sehr gespannt, wie sich die neuen Regietalente weiterentwickeln werden. Die Zukunft des Films sieht jedenfalls gut aus.

                                          Apropos junge Talente: Elsie Fisher ist ebenfalls eine wahre Entdeckung. Selten sieht man Jungschauspieler, die so unfassbar authentisch und überzeugend spielen. Und ihre Rolle ist wahrhaftig keine einfache, da sie den gesamten Film fast alleine trägt. Da der Film aus ihrer Perspektive erzählt wird, ist sie der Mittelpunkt jeder Szene und sie meistert dieses Aufgabe mit Bravour. Ich war nie eine Achtklässlerin, schon gar nicht in den USA, dennoch konnte ich die Gefühle ihrer Figur Kayla so gut nachvollziehen und mich in ihre Perspektive hineinversetzen. Ganz großen Respekt!

                                          Noch ein kurzer, abschließender Punkt: Normalerweise mag ich es nicht, wenn Filme aktuelle Trends oder Technologien so stark in den Vordergrund rücken, da es den Film schnell altmodisch wirken lässt. Hier passen dieses Elemente aber einfach so gut, von Dab und Flossing, bis hin zu Instagram, Snapchat, Tumblr und YouTube-Vlogs. Die heutige Jugend ist einfach so stark geprägt durch Technik, dass es sich falsch anfühlen würde, dies im Film nicht zu thematisieren. Wenn ich einen Film nennen müsste, der das Jahr 2018 perfekt wiederspiegelt, wäre es Eighth Grade.

                                          Schade, dass der Film noch keinen deutschen Verleih hat, es ist auf jeden Fall einer, den möglichst viele Leute und vor allem möglichst viele Jugendliche sehen sollten.

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                                            Die Schwarzweißbilder sind unglaublich schön (schade, dass ich den auf so einer kleinen Leinwand gesehen habe und dass der Bildrand nicht kaschiert war), ich mochte die beiden Hauptdarsteller, besonders Tomasz Kot fand ich sehr charismatisch, und auch die Musik hat mir gut gefallen. Leider konnte ich mit der elliptischen Erzählweise, welche die unglückliche Liebesbeziehung der Protagonisten über mehrere Jahrzehnte anhand ihrer seltenen Begegnungen schildert, nicht so viel anfangen. Leider hatte ich am Ende nicht das Gefühl, die Charaktere besser zu kennen, als am Anfang des Filmes. Dadurch, dass mir die Figuren fern blieben, fühlte sich der Film für mich recht kalt an und die tragischen Momente (und der Film wird stellenweise richtig bitter) wirkten auf mich weniger emotional, als es vermutlich die Intention des Regisseurs war.
                                            Doch ich möchte nicht zu negativ klingen. Cold War ist ein sehr guter Film und ich würde mich nicht ärgern, wenn er tatsächlich für den Auslandsoscar nominiert wird. Es ist nur eben ein Film, den ich eher schätze und respektiere, als dass ich ihn wirklich mochte.

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                                              Der Film hat allerdings nicht das NASA-Mondprogramm als zentralen Fokus, sondern die Person Neil Armstrong, weswegen ein großer Teil des Filmes von seinem Familienleben handelt. Und hier hat mich der Film stellenweise etwas verloren, da Armstrong von Ryan Gosling als sehr distanzierte Person gespielt wird, welche sich vor familiären Schwierigkeiten in die Arbeit flüchtet. Dadurch ging mir die Familiendrama-Ebene des Filmes weniger zu Herzen, als es wohl vom Regisseur beabsichtigt war und auch der Payoff am Ende hat bei mir nicht vollständig den gewünschten Effekt erzielt. Gosling spielt zwar gut, aber auch nicht bedeutend anders, als man es von ihm gewohnt ist. Herausragender fand ich da Claire Foy (The Crown​), welche seine Ehefrau Janet Armstrong spielt. Außerdem ist der Film mit seiner Laufzeit von 142 Minuten in meinen Augen mindestens eine Viertelstunde zu lang.
                                              Fazit: Für die Weltraumszenen, insbesondere die Mondlandung (welche natürlich den Höhepunkt des Films darstellt), sollte man den Film definitiv gesehen haben, denn was Damien Chazelle hier schafft, gehört wohl zum Kunstvollsten und Beeindruckendsten, was man auf diesem Gebiet bisher gesehen hat. Ob man die Handlung des Filmes gleichermaßen mitreißend finden wird, hängt wohl hauptsächlich davon ab, inwiefern man Zugang zur Person Neil Armstrong, wie sie Ryan Gosling verkörpert, finden wird. In seiner Gesamtheit kein Meisterwerk, aber ein gelungener Film.

                                              Mögliche Nominierungen (10-12):
                                              Film (Favoriten: Roma, A Star is Born, The Favourite, Beale Street)
                                              Nebendarstellerin (Favoriten: Regina King für Beale Street, Amy Adams für Vice)
                                              Adaptiertes Drehbuch (Favorit: BlacKkKlansman)
                                              Kamera (Favorit: Roma)
                                              Schnitt (Favorit: First Man)
                                              Filmmusik (Favoriten: First Man, Nicholas Brittell für Beale Street)
                                              Ton (Favoriten: First Man, A Star is Born)
                                              Tonschnitt (Favoriten: First Man, A Quiet Place)
                                              Szenenbild (Favorit: The Favourite)
                                              Visuelle Effekte (Favoriten: Avengers: Infinity War, First Man)
                                              evtl. Hauptdarsteller (Favoriten: Bradley Cooper für A Star is Born, Christian Bale für Vice)
                                              evtl. Regie (Favorit: Alfonso Cuarón für Roma)

                                              Mögliche Preise (3-5):
                                              Schnitt
                                              Tonschnitt und/oder Ton
                                              Visuelle Effekte (Effekte sind bei Avengers präsenter, aber auch weniger glaubhaft)
                                              evtl. Filmmusik (könnte auch an Beale Street gehen)

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                                              • 6 .5

                                                Starke Darsteller, wunderschöne Bilder und eine der bedeutungsvollsten, letzten Einstellungen, die ich seit langem gesehen habe. Dennoch ein Film, der mir nicht zu Herzen ging. Dasselbe Problem hatte ich schon mit The Lost City of Z, vermutlich werde ich mit Regisseur James Gray nicht warm :(

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                                                • Strackymandias 01.12.2018, 14:55 Geändert 01.12.2018, 14:57

                                                  Der Film läuft in Leipzig, in Chemnitz, sogar in Meißen, Görlitz und Zwickau (krass, wie überrepräsentiert Sachsen ist), aber nicht in der Landeshauptstadt Dresden, der Stadt mit der höchsten Kinodichte Ostdeutschlands. Das ist echt enttäuschend. Kann es sein, dass Netflix einen Exklusivdeal mit Cinestar/Filmpalast abgeschlossen hat?

                                                  • 9

                                                    Was für ein unfassbarer Film! Stellenweise enorm lustig, geht Blindspotting genau dann noch einen Schritt weiter und zeichnet ein bedrückendes Bild eines Oakland in Mitten von Gentrifizierung, Diskriminierung und Polizeigewalt. Ein Film, der aufrüttelt, der beschäftigt und betroffen macht, dabei jedoch nicht annähernd typisches Betroffenheitskino ist. Im Gegenteil! Blindspotting ist modern, unterhaltsam, authentisch, rau. In einer Szene sympathisch und saukomisch, dann wieder schonungslos und intensiv.
                                                    Und die beiden Hauptdarsteller Daveed Diggs und Rafael Casal sind beide famos. Schade, dass sie bei den aktuellen Preisverleihungen ja keine Rolle zu spielen scheinen. Meine Herzens-Oscars haben sie auf jeden Fall in der Tasche.

                                                    PS: Absolut unbegreiflich, wie sich noch kein deutscher Kinoverleih gefunden hat! Aber vielleicht ist das Thema auch zu amerikanisch für deutsche Befindlichkeiten?

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