Yowan - Kommentare

Alle Kommentare von Yowan

  • 3 .5

    "Nach was Sie streben in Ihre Leben am meisten?"
    "Unsterblichkeit. Unsterblich werden... und dann sterben."

    Hat er wohl geschafft, der gute alte Godard, die Sache mit der Unsterblichkeit. Doch warum erschließt sich mir bei diesem Film nicht so ganz. Ja, Kunst hin oder her, revolutionär hin oder her, dieser Film wird mir in unrühmlicher Erinnerung bleiben, der erste gewesen zu sein, dessen Schnitte mir auf die Nerven gegangen sind. Jump-Cuts sind ja schön und gut und dass wir hier den ersten Film haben, der diese verwendet, ist noch schöner und besser, aber wenn in einer Dialogszene die Kamera 10 sekunden lang auf den männlichen Gesprächspartner gerichtet ist und bei durchlaufender Tonspur 5 Schnitte erkennbar sind, dann kommt in mir doch mein ehemaliger Physiklehrer durch und mahnt:
    "KV. Was hoast'n des? Naa. Ned Köchelverzeichnis. Auch ned Kehrvers. Des Hoast Koa Verständnis!"

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    • Da Fuq?! Was ist das denn?
      (...)
      Hm. Ok.
      (...)
      Lass nochmal hören... :-)

      • 7 .5
        über Fargo

        Enthält extra gekennzeichnete Spoiler.

        Eine Krimikomödie à la "Snatch" oder "Bube Dame König GrAs" habe ich erwartet. Bekommen hab' ich aber was anderes.

        Doch von vorne: Wer an den Film herangeht und erwartet, dass es eine ähnliche Farce wird, wie "Burn after Reading", der liegt vielleicht nicht einmal falsch. Humor spielt durchaus (vor allem in den sehr trockenhumorigen Dialogen) eine Rolle. Die Geschichte ist genauso abstrus und verwickelt. Doch eine Sache ist anders: Die Charaktere gehen einem weitaus mehr zu Herzen. Wo man es in genanntem Film lustig findet, dass die Protagonisten sich gegenseitig umbringen, so ist es hier vielmehr tragisch.
        Jetzt kommt ein SPOILER!
        Man fühlt z.B. mit Jerry mit, der seinen toten Vater findet und kann dessen Tod deswegen nicht als komisch ansehen. Ob es wirklich komisch sein sollte sei hintenangestellt.
        SPOILER Ende!
        Doch was bleibt übrig, nimmt man den Humor weg?
        Ein künstlerisch interessanter (man betrachte allein die Kamerafahrt über das Essen in der Polizeikantine) Film, nichts anderes erwartet man von den Coen-Brüdern.
        Eine Tragödie über das, was wirklich wichtig ist im Leben, verkörpert durch die ermittelnde Polizistin Marge Gunderson. Als einzige in diesem Film sind ihre Motive nicht von Geld bestimmt, als einzige pflegt sie einen guten Umgang mit ihren Mitmenschen (man vergleiche ihre Beziehung zu ihrem Mann, mit der Jerrys zu seinem Sohn). Eine Ode auf das Leben des Durchschnittsbürgers, auf die Ente, die auch auf der 3-Cent-Briefmarke stolz macht. Nicht nur auf der 29-Cent-Marke.

        "Es gibt mehr im Leben, als ein bisschen Geld, wissen Sie das etwa nicht?"
        "Jesses", der Film hat noch Potential nach oben!

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        • Mal unabhängig von dem obligatorischen: "40 Jahre lang einen Star Wars Film pro Jahr!!! Ja san die narrisch!! Ne Milchkuh hat doch auch Rechte!"

          Mir fällt gerade auf: der 18.12.2015 ist ein Freitag. Seit wann kommen denn Filme am Freitag in die Kinos? Kommen die nicht immer Donnerstags?

          • Hm. war irgendwie klar. Ich zitiere aus dem Kopf einen Kommentar zur Meldung der Film würde nicht gedreht werden: "Die üblichen Querelen vor einem Tarantino-Film".

            Scheint sich zu bestätigen.

            • Lasst mich mal ein wenig anecken.
              Folgendes mag wohl ein wenig hysterisch erscheinen. Ist es vermutlich auch. Und dennoch: Ist nicht die Bezeichnung als "Mindfuck-Film" für sich genommen schon ein Spoiler? So weist sie doch darauf hin, dass zum Ende des Film ein sehr unerwarteter Twist kommen wird. Das bedeutet man stellt sich beim Schauen schon darauf ein, dass gleich etwas Unerwartetes geschehen wird. Natürlich weiß man noch nicht was, aber immerhin dass.

              ! Achtung Spoiler!
              Die Freude an einem Film kann einem dieses Wissen natürlich nicht nehmen, doch muss ich persönlich gestehen, dass ich es als sehr positiv erlebt habe z.B. Fight Club zu sehen ohne das Wissen, dass am Ende ein atemberaubender Twist kommt. Natürlich freue ich mich nicht weniger darauf "Memento" zu sehen, jetzt da ich weiß, dass am Ende das Geschehene offensichtlich uminterpretiert werden muss. (Falls das falsch ist weist mich bitte nicht darauf hin.)
              !Ende Spoiler!

              Dennoch versuche ich selbst derartige Andeutungen, wie "Mindfuck-Film" oder "Das Ende ist total überraschend" zu unterlassen, da ich denke, dass nur so die Überraschung voll zum Tragen kommen kann. Ich bin jedoch nicht sauer, wenn andere Leute dies nicht tun.

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              • 7 .5

                "Hast du nie von dem Dämon gehört, der entsetzt war, als er erkannte wie schlecht die Menschen sind, und geflohen ist?

                Bin ich eigentlich der Einzige hier, den es genervt hat, dass die Darstellerinnen mitten auf die Stirn gemalte Augenbrauen hatten? Hat mich total irritiert.

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                • 8
                  über Gravity

                  In schlichten weißen Lettern erscheint das Motto der nächsten 1,5 Stunden auf der Leinwand: "Gravity". Dazu eine musikalische Klimax. Eine atonale Geräuschkulisse, lauter und immer lauter werdend, bis - man hofft gerade, es möge aufhören - ohne großen Knall Stille einkehrt und die Weltkugel auf der Leinwand erscheint und man seinen Nachbarn verflucht, weil er trotz dieser Stille nicht aufgehört hat Popcorn zu futtern. Damit wäre eigentlich alles gesagt über "Gravity", da jedoch vermutlich 99% der Leser jetzt noch nicht verstehen, was ich meine schreibe ich noch ein bisschen weiter.

                  Was macht Gravity anders, als durchschnittliche Sci-Fi Filme? Es ist weitaus realistischer. Science Fiction ohne viel Fiction, gewissermaßen. Natürlich bin ich (noch) kein Astrophysiker, doch vergleicht man Gravity diesbezüglich mit Filmen, wie "The Core" oder "Sunshine", so wird ein riesiger Qualitätsunterschied deutlich.
                  Nun macht Realismus noch lange kein gutes Drehbuch und hier kommen wir auch zu einem kleinen Kritikpunkt. Es als schlecht zu bezeichnen wäre maßlos, doch bietet es primär herkömmliche Action-Einlagen, bei denen dank großartiger visueller Effekte nicht weiter auffällt, dass alles gerade Gesehene am Computer "gedreht" wurde. Bis zu einem gewissen Grad wird den Figuren auch Tiefe gegeben. Sie besitzen beide eine Vorgeschichte, die durch Gespräche entwickelt wird, und werden von George Clooney und Sandra Bullock ganz passabel verkörpert. Vermutlich hätte es jedoch passendere Darsteller für diese Rollen gegeben.

                  Unzählige Nahaufnahmen von Sandra Bullocks verzweifeltem Gesicht später sitzt man also im Kino und denkt, man sähe sich gerade einen soliden, aber etwas belanglosen Film an.
                  Und dann das.
                  Ein Erlebnis, das man nur haben kann, wenn man den Film auf der großen Leinwand sieht. Man versteht plötzlich, weshalb man die vergangenen zwei Stunden im Kinosaal verbracht hat.
                  Man schnappt unwillkürlich nach Luft, sieht das Bild nicht nur, nein.
                  Schmeckt es, riecht es, fühlt es.
                  Und man verlässt den Kinosaal und ist sich eines Grundes mehr bewusst, weshalb man das Kino liebt.

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                  • hm. Ich hol meine Konsole erst wieder für das nächste Spiel von Quantic Dream raus. Aber bis das soweit ist kanns noch ne gute Weile dauern.

                    • 4 .5

                      Was war das denn??

                      Ein zweistündiger, perfekt inszenierter Drogenrausch (zumindest denke ich dass er perfekt inszeniert war, da ich auf diesem Gebiet natürlich keinerlei Erfahrung mitbringe)? Zwei Trottel, die zwei Stunden lang einfach nur Blödsinn machen? Wobei einer der beiden ein kahlgeschorener Johnny Depp war? Oder hab isch mir das bloss eingebildet? Oder am ende dohc nur swei vergeudete schtunden meins Lebns?? Naja. Isch 'abs ja wie jesascht nich ssso mid drooogen, also fand isch das ganse troz guder Kamera un Inzsenierung leijer uninteressant.

                      Ums abschliessent mit den Wörtern des Filmsch su sagen:
                      "Das war einfach aöäohh!!" *Wild mit den Händen fuchtel*

                      *kicher*

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                      • 8

                        Könnte Spoiler enthalten!

                        Eine Buchreihe zu verfilmen, die u. A. die Sensationslust der Medien und Formate wie Das Dschungelcamp anprangert, ist gewagt. Allzu leicht verfällt man dazu genau das zu sein, was man eigentlich kritisieren will. Erst recht, wenn die Kritik durch das primäre Verlangen nach der Belustigung der Massen durch Kampfdarstellungen in den Hintergrund gerückt wird. Ob sich der Film bewusst ist, dass er durchaus Ähnlichkeiten zu dem aufweist, was er kritisieren will? Ich weiß es nicht. Genial finde ich ihn trotzdem; oder vielleicht gerade deswegen?
                        Vielleicht gerade weil er gekonnt ein triviales Thema mit dem Anspruch den Zuschauer zu erziehen verbindet. Ein Harry Potter mit Message gewissermaßen.
                        Inhaltlich gibt es gar nicht groß etwas zu sagen. Die Storyline ähnelt der des ersten Films, funktioniert aber wieder ebensogut, die filmische Umsetzung ist genau, wie man sie von einem Mainstream-Blockbuster erwartet. Nur an wenigen (aber immerhin vorhandenen) Momenten erlaubt sich der Film auszubrechen aus gewöhnlichen Darstellungsweisen, so zum Beispiel gegen Ende in Form der gekreuzigten Pose oder der Nahaufnahme der (gerade in dieser Szene großartig spielenden) Jennifer Lawrence.

                        Fazit: Popcornkino mit Verstand. Was will man mehr?

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                        • 5

                          Mein erster Film von Tarantino. Einer der besten bis jetzt gedrehten Filme (zumindest laut IMDb). Angesehen auf Beamer und mit Stereo-Boxen. Beste Voraussetzungen also für einen großartigen Filmabend. Möchte man meinen.
                          Fakt ist: Selten enttäuschte mich ein Film so sehr. (Was heißt, dass ich durchaus sehr hohe Erwartungen hatte.)
                          Doch der Reihe nach:
                          Zunächst sollte man lobend erwähnen, dass Kameraführung sowie Regiearbeit durchgehend auf höchstem Niveau gehalten sind. Sie sind der Grund, weshalb man sich diesen Schund (wie der Titel schon sagt) ansehen kann und holen aus den Szenen das möglichste heraus.
                          Doch gibt es leider nicht viel herauszuholen. Wieso der Film außgerechnet für sein Drehbuch den Oscar bekommen hat ist mir schleierhaft. Meiner Meinung nach handelt es sich dabei nämlich um das schwächste Rad am Wagen. Es wechseln sich pseudophilosophische Dialoge über irgendwelche Fast-Food Bezeichnungen ab mit hanebüchener Handlung (im Ernst: die Szene im Keller des Waffenhändlers. Was sollte das denn bitte??) Manche mögen das cool finden, andere halt eher dämlich. Ein Film dessen Handlungsverlauf Blödsinn ist, wird noch lange nicht gut, dadurch, dass er weiß, dass sein Handlungsverlauf Blödsinn ist.
                          Bleibt nur zu hoffen, dass nicht jedes Tarantino-Drehbuch Schundliteratur zitiert. Der Regisseur Tarantino hat nämlich durchaus Potential mich zu begeistern.

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                          • 7 .5

                            ACHTUNG ! SPOILER-Alarm!

                            Ein weiterer großartiger Film, des besten aktiven Regisseur-Duos (meiner Meinung nach). Langsame Erzählweise, lange Einstellungen und dennoch (oder gerade deswegen) vor allem in den stilleren Momenten unsäglich spannend, z.B. wenn Bardem vor der Türe steht, man jeden Moment erwartet, dass er eintritt und den Protagonisten erschießt, man den Schatten seiner Füße durch den Spalt unter der Türe sehen kann und dann... das Licht ausgeht.
                            Der Titel lässt schon erahnen, dass es dem Film jedoch um mehr geht, als auf höchstem Niveau inszeniertes Unterhaltungskino zu sein. Dass es den Regisseuren eigentlich um irgendwas mit menschlichem Verhalten, um Unterschiede zwischen den Generationen geht. Um was genau, habe ich jedoch nicht verstanden. Klar. Daran ist wohl nicht der Film schuld, dennoch lässt er mich irgendwie mit vielen offenen Fragen zurück. Z.B.: Wieso wird !Spoiler! der Tod von Llewelyn Moss nach all den vorangegangenen Gewaltexzessen nicht gezeigt? Und wie genau ist das Ende zu interpretieren?

                            Fragen über Fragen. Doch macht das nicht einen faszinierenden Film erst aus? (Dennoch wäre ich erfreut, wenn irgendwer sie beantworten könnte.)

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                            • Norris, Chuck Norris.
                              Das letzte Bild macht die Sache relativ einfach.