Yowan - Kommentare
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Alle Kommentare von Yowan
>>[...] Auch Edwards packt als Fan alles in den Film, was er einst in der Spielzeugkiste an "Star Wars"-Kram hatte. Aber er zitiert nicht nur rein dekorativ. "Rogue One" ist [...] eigenständiger und tragischer, als J.J. Abrams' Episode VII, die doch nur ein (wenngleich liebevoll-amüsantes) Remake des Ur-"Star Wars" ohne dessen mythischer Kraft war.
Die Krux aber bleibt freilich: Auch George Lucas hat einst nichts Anderes gemacht, als auferstehen zu lassen, was ihn in Kindheit und Jugend prägte. Aber er hat aus "Flash Gordon"-Serien, Errol-Flynn-Filmen, Kurosawa-Meisterwerken, Weltkriegs-Wochenschauen, Märchen und Mythenstrukturen seinen eigenen Kosmos gemixt. Selbst Episode I bis III sind in ihrer völlig verirrten Art Autorenfilme.
"Rogue One" muss sich als heutiger Blockbuster mit einer bereits etablierten Welt begnügen, Sub-Schöpfung zweiter Ordnung bleiben. Darf interpretieren, nicht komponieren. [...] Um uns "Star Wars"-Geprägte zu [erfreuen], taugt "Rogue One" allemal. Aber auch um kommende Generationen zu inspirieren?<<
Münchner Merkur, 15.12., S. 18
Ich würde da auch gerne was Eigenes zu sagen aber das bringt es bestens auf den Punkt.
So prinzipiell sollte eine Filmeseite doch politische Neutralität wahren, oder? Also bitte wenn schon politischer Artikel zum Thema US-Wahl, dann bitte der Art "Es ging drunter und drüber..." "Überraschendes Ergebnis" "Sehr viel Emotion im Spiel, zu wenig Lockerheit, deshalb jetzt zur allgemeinen Erheiterung und gegen den Bierernst ein paar politische Satiren:"
Danke.
Ja moment einmal. Der Kerl ist doch freigesprochen worden und damit kein Straftäter. Ich bin ja generell immer dafür sein eigenes moralisches Gesetz diesbezüglich nicht über das des Staates zu stellen.
Aber selbst im Falle Polanskis muss ich sagen: Solange er nicht einen Film über Kindesmissbrauch dreht, ist es mir herzlich wurscht. Ja, der Kerl gehört (vlt.) in den Knast. Aber wenn ihr ihn schon ins Kittchen steckt, dann lasst ihn dort wenigstens weiter Filme drehen. Denn das kann er!
Erste Zwischeneinschätzung, quasi die Metaebene des Fragebogens, nach sieben Teilnehmern:
1. Wie erhofft hat jeder der Teilnehmer eine Meinung zu diesem doch sehr speziellen Thema. Es laufen hier also offensichtlich lauter Nerds wie ich herum.
2. Die Mehrheit der Teilnehmer hat angegeben sich die Nägel gar nicht zu schneiden, sondern auf natürlichere Methoden des Kürzens unserer Krallenüberbleibsel zurückzugreifen. Das ist schonmal interessant, auch wenn es mir etwas Sorgen bereitet. Der Rest schneidet die linke Hand zuerst. Die Nymphomanin aus Nymphomaniac hat also Unrecht, wenn sie die Menschheit in zwei Kategorien aufteilt, nämlich diejenigen, die die Rechte und diejenigen, die die Linke zuerst schneiden. Sie hätte die Menschheit lieber in Nägelkauer und Nägelschneider aufteilen sollen. Niemand (außer Seligman im Film) schneidet sich offensichtlich die Rechte zuerst. Ergibt auch überhaupt keinen Sinn.
3. und 4. lassen wunderbar tief blicken.
5. Die interessanteste Wahl bislang hat Roach getroffen, Alex de Large hat gecheated.
6. Hier haben alle Teilnehmer wieder einen recht ähnlichen Geschmack. Wackelkamera und Voice-Over sind out, die Moviepiloten hier mögen es lieber ruhiger mit längeren Einstellungen etc.
7. Viele, die Klassiker nachholen wollen (aber nicht zu Alte, bei Stummfilmen scheint niemand Nachholbedarf zu haben) und ein Nolan-Fanboy.
8. Die Mehrheit der Teilnehmer ist der Meinung, dass Filmpreise "schnurzpiepegal" sind. Als Fragesteller finde ich das etwas schade, zumal hier von den Teilnehmern vermutlich ein unbewusster Mehrheitsdrang ignoriert wird. Filme, die von Anderen für gut befunden werden haben es auch leichter von einem selbst als gut befunden zu werden. Diejenigen, denen Filmpreise nicht egal sind, kennen offensichtlich quasi nur die Oscars und Cannes, was auch etwas schade ist.
9. Die Frage fiel den Teilnehmern offensichtlich recht schwer, da sie recht offen gestellt war.
10. Hier wurde von etlichen Teilnehmern ignoriert, dass "welchen Film" definitiv ein Singular ist. Außerdem bemerkenswert ist die Häufigkeit mit der Filme von Lynch genannt wurden. Vielleicht sollte ich mir davon mal etwas ansehen.
Und nun: Auf die nächsten sieben Teilnehmer, die vielleicht irgendwann im Laufe der nächsten sagen wir eventuell vielleicht auch mal zusammenkommen können dürften. Haut rein, macht es gut und ich geh jetzt pennen.
Welcher Depp meldet denn meinen Beitrag weiter unten? Wortwahl ist doch etwas viel zu Schönes, als dass man es durch irgendwelche Richtlinien einschränken sollte. Aber eigentlich sollte ich froh sein, dass zum ersten Mal der oftmals ironische Unterton, der meinen Kommentaren innewohnen mag, und in seltenen Fällen (wie hier) zu derber Ausdrucksweise verleitet, entsprechende Würdigung, nämlich Unverständnis vom Pöbel (*Zwinkersmiley* für die ganz Blöden (*Zwinkersmiley*)), erhält.
Ich fordere dazu auf ein bisschen mehr zwischen den Zeilen zu lesen, das virtuelle Gegenüber als denkenden Menschen zu begreifen und nicht alles gleich persönlich zu nehmen, wenn ich die generelle Nutzerschaft beschimpfe. Die soziologische Rolle eines Sich-Empörenden (reflektiert) zu übernehmen ist doch wohl noch lange kein Verbrechen! Kalkuliertes Evozieren von Ablehnung und Widerspruch sollte als Einladung zum (Wett-)Streit, zum Diskurs und zu einem "battle of the wits" gesehen werden und nicht als stumpfes, vordergründiges Beleidigen.
In diesem Sinne: Gute Nacht und ihr könnt mich alle mal, ihr Idioten.
Vielen Dank, Herr Nase. Ist vorgemerkt.
Road to #1000 - Folge 9: 1970er
Der letzte vor der magischen Marke und durchaus ein Würdiger. Jack Nicholson als auf eigene Faust ermittelnder Privatdetektiv kommt irgendwas auf die Spur. Ein Film, der keine wässrige Angelegenheit ist. (*BadummTss*)
Was ist gutes Storytelling? Die erste Einstellung von Chinatown. Man sieht Bilder eines Aktes zwischen einem Mann und einer Frau, unterlegt von entsetzten Schnaufern. Die Kamera fährt zurück, erfasst die komplette Szene: Ein Mann sitzt am Schreibtisch und schaut mitleidig drein. Der Mann, der die Bilder durchgeblättert hat, wirft sie erbost in die Ecke und schlägt mit der Faust gegen eine Wand. Nichts wurde gesagt, alles ist klar.
Was ist großartiges Storytelling? Die erste Einstellung, die aus Drehbuchsicht dazu diente unseren Protagonisten vorzustellen, wird später im Film wieder aufgegriffen und eine zu Beginn getroffene Entscheidung des Protagonisten wird unerwartet zu einem für die Handlung essentiellen Moment.
Was ist nicht so gutes Storytelling? Ein Privatdetektiv ermittelt in einem Fall. Dieser baut sich langsam vor unseren Augen auf, geneigter Zuschauer hat seinen Spaß dabei mitzufiebern und mitzurätseln und schafft es schließlich sämtliche Puzzelstücke zu einem großen Ganzen zusammenzustecken. Allerdings muss, damit auch nicht so geneigte Zuschauer die Handlung verstehen, der Protagonist den Fehler machen, den sonst nur Filmbösewichte in schlechten Filmen machen: Den bösen Masterplan verraten. Taktisch unklug, filmisch unklug, einfach nur unklug und nebenbei eine der wenigen Szenen, die man hier wirklich stark kritisieren muss.
Wer sich übrigens beim Betrachten fragt, wieso dieser Film Chinatown heißt, obwohl stets nur von Chinatown gesprochen wird und keine Szene in Chinatown spielt, dem sei gesagt, dass HUUUUUUUUUUUUP!
Road to #1000 - Folge 8: 1950er
So langsam spitzt es sich zu. Nun eine Billy Wilder Komödiäääh, vielleicht doch nicht.
Gleich zu Beginn sieht man den Asphalt des titelstiftenden Boulevards mit dem sprechenden Namen und die kalte Betonwüste stimmt einen auf das ein, was folgen wird. Zunächst, wie Jahrzehnte später wieder in American Beauty, das Voice-Over eines Toten. Eines etwas mitteilungsbedürftigen Toten. Der Kerl könnte wirklich ein bisschen weniger labern. Aber de mortuis nihil nisi bene, also wollen wir ihn mal seine Geschichte erzählen lassen.
Eine Geschichte, die beginnt, wie auch ein Hitchcock oder ein klassischer Horrorfilm beginnen könnte: Unbedarfter junger Mann stolpert, verfolgt, in ein unheimliches, altes scheinbar verlassenes Haus und wird von den Bewohnern quasi in Beschlag genommen. Mit etwas mehr Wahnsinn und etwas weniger Tragik hätte, speziell bei der gewählten Inszenierung, auch ein eben solcher "suspense" Film daraus werden können. Wilder will das aber nicht, sondern auf etwas Anderes hinaus: Die kranke Psyche Hollywoods.
Tragisch nahe an den realen Figuren sind die Charaktere hier besetzt, von den Haupt- (Gloria Swanson, Erich von Stroheim) bis in die Nebenrollen (Cecil B. DeMille, Buster Keaton). Doch es geht nicht nur um die Gnadenlosigkeit des hollywoodschen Studiosystems, sondern auch viel allgemeiner um das Altern an sich. Wie gehe ich damit um alt zu werden? Nicht mehr gebraucht zu werden? Das betrifft schließlich nicht nur im Extremen Hollywoodstars, sondern auch im Kleinen jeden, der sich von der Welt und seinen Mitmenschen vergessen fühlt. Was die Protagonistin Norma Desmond nicht akzeptiert, ist etwas, was kaum jemand von uns akzeptieren könnte/ kann/ (für meine Leserschaft wohl am relevantesten:) können wird: Auf das Abstellgleis der Gesellschaft geschoben werden.
Deswegen tut dieser Film so weh. Nicht, weil man weiß, dass er auf ein mörderisches Ende hinarbeitet. Nicht, weil man auf ein gutes Ende für Norma hofft. Sondern, weil man erkennt, dass die meisten von uns, wenn es soweit ist, bereit sind, für ihre Großaufnahme. Welche Lösung präsentiert uns der Film in Form der Liebesgeschichte zwischen Gillis und Betty Schäfer? Lebe? Solange du kannst?
Vielleicht auch nicht.
1. So leid es mir um Star Trek tut, bei einer Frage "Star Wars oder X" kann die Antwort nur lauten: Star Wars.
Kirk oder Picard? Spock!
Jedi oder Sith? Eindeutig Jedi.
2. Linke Hand zuerst.
3. Schwere Sache. Über Leute wie mich macht man keine Filme, denn ein Film braucht ja immer Konflikt. Vielleicht am ehesten eine etwas ältere Fassung von Brian Johnson aus The Breakfast Club.
4. Mr. Spock. Wieso? Er hat einen tollen, wissenschaftlichen Beruf, bei dem er Atemberaubendes erlebt, jedoch nicht allzu viel Verantwortung schultern muss, er empfindet eine Abwesenheit von Emotionen nicht als etwas Bedauerliches und scheint generell mit sich recht im Reinen zu sein. Er hat ein langes, erfülltes Leben und dass der alte JJ seinen Heimatplaneten in die Luft gesprengt hat vergessen wir jetzt lieber ganz schnell. Das zählt ohnehin nicht, denn es gibt nur einen wahren Spock, möge er in Frieden ruhen.
5. Weil eine Rückkehr in die Gegenwart ja nicht mit allzu viel Wehmut verbunden sein soll, schließe ich hier Science-Fiction Welten mal lieber aus. Was natürlich seinen Reiz hätte, wäre ein Wanderurlaub in Mittelerde mit Schwerpunkt Bruchtal, da muss man dann nur hoffen, dass nicht zwischendurch ein Weltkrieg ausbricht. Da ich genereller Fan antiker und noch älterer Geschichte bin, hätte auch eine Reise ins antike Rom seinen Reiz, also z.B. in die Welt von Ben-Hur, oder ähnlichen Sandalenfilmen. (Vielleicht lieber nicht Spartakus, weil ich einen Sklavenaufstand während meiner Anwesenheit eher suboptimal fände...) Mir scheint der Tourismus in den meisten Filmen generell sträflich vernachlässigt zu sein. Eigentlich will ich ja nur gute Kunstmuseen mir zu Gemüte führen, aber in welcher Filmrealität ich das jetzt am besten mache? Keine Ahnung.
P.S.: Ein Animationsfilm wäre sicher auch mal eine Erfahrung. ^^
6. Liebstes: Fourth-Wall-Break. Am allerbesten, wenn man von einer Figur direkt angestarrt wird. Frei nach Brecht soll einem bewusst werden, dass man einen Film sieht, damit die Katharsis effektivst vollzogen werden kann.
Gehasstes: a) Mein Profiltext sagt es schon: Die Stimme aus dem Off/ Voiceover. Wenn du als Filmemacher etwas zu sagen hast, dann sag es visuell und hämmer dem Zuschauer keine Informationen in die Ohren. Besonders schlimm ist es bei Terrence Malick.
b) Shaky-Cam. Will meist nur schlechte Action-Choreographien verschleiern (es sei denn wir sind bei Dogma). Außerdem hat eine durch die Gegend schwenkende Kamera die Angewohnheit bei mir auf die Dauer Übelkeit auszulösen.
7. Andrej Tarkowski (oder wie auch immer man den schreiben will). Bislang nur Der Spiegel gesehen, aber diese poetische, ausdrucksstarke, unvergleichliche Bildsprache schreit nach viel viel viel viel mehr. Mit nur einem Film hat es Tarkowski immerhin schon geschafft die schönste Kamerafahrt zu liefern, die ich bislang gesehen habe (die erste Szene mit der brennenden Scheune: Kinder sitzen am Tisch, rennen raus, die Kamera wartet, Stille, ein Gefäß fällt vom Tisch, die Kamera schwenkt, Spiegel, Kinder im Spiegel, Regen, rot lodernde Scheune von grüner Natur eingefasst, wunderbar! Aber ich schweife ab.)
8. Die Oscars haben vor zwei bis drei Jahren ihren Reiz für mich verloren, wirklich wagemutige Projekte werden da nicht ausgezeichnet. Nichts gegen konservative Filme, aber die mag das Publikum ohnehin schon, da müssen nicht noch einige Selbstbeweihräucherungsfilmschaffende herkommen und sagen: Das war ganz toll.
Also lieber: Cannes, weil: Die Filme, die hier laufen (mit Abstrichen auch Venedig und Berlin), sind von Filmschaffenden, die halbwegs in meinem filmischen Horizont sind, und die Filme, die dort im Wettbewerb laufen genügen einigermaßen künstlerischen Ansprüchen (meist). Allerdings scheinen mir die Auszeichnungen zu einem Politikum zu verkommen (vielleicht war das auch schon immer so), was Abstriche in der B-Note gibt und zur Folge hat, dass der wirklich wichtigste, supertollste und überhaupt Filmpreis aller Zeiten bis jetzt ist:
Die MoCas. Kurz für Moviepilot Community Awards. Auf keiner Startseite der Welt zu finden, garantiert frei von repräsentativem Anspruch und solange nicht zu viele Idioten mitmachen sogar mit Gewinnern, die es wirklich verdient haben. Also: Wenn du ein Idiot bist, dann bitte Finger davon lassen, ansonsten: Psssst! Streng geheim! Bloß nicht weitersagen!
9. Ich habe mir gerade acht Fragen ausgedacht. Ich finde das reicht. Ok. Wenn ihr darauf besteht:
Frage: Bist du ein ganz toller Hecht?
Antwort: Ja selbstverständlich!
10. Das geht irgendwie nicht. Kann mir schlecht selbst einen Film empfehlen.
Road to #1000 - Folge 7: 1980er
Nachdem niemand Lust auf Loriots Ödipussi hatte und ja schließlich auch was aus Asien dabei sein sollte, nun: Meister aller Klassen.
Ein Film, der, zugegeben, für westliche Mägen etwas hart zu verdauen ist, zum Einen, weil das Schauspiel wie aus Hong-Kong gewohnt William Shatner wie einen zurückgenommenen Schauspieler erscheinen lässt und die Inszenierung teilweise eigenen Regeln gehorcht, bzw. Witze reißt, die für westliche Zuschauer nicht witzig, sondern einfach nur verstörend sind (vergleiche z.B.: hin und her gezoome in einer lächerlich dramatischen Szene zu Beginn).
Meister aller Klassen lässt sich grob in drei Teile aufspalten: Zu Beginn wird, mit eher weniger als mehr Augenzwinkern, eine recht ernste und ernsthafte Geschichte erzählt, die mit der Zeit fließend in eine typische (und stellenweise wirklich brüllend komische), screwball-artige Verwechslungskomödie übergeht. Wer Jackie Chan typische wüstkreative und wahnwitzigwitzige Kampfchoreographien erwartet, der wird nur in diesem zweiten Teil auf seine Kosten kommen. Im dritten Teil, welcher fast ausschließlich aus einem zwar intensiven, aber wenig amüsanten, überlangen Endkampf besteht, ist die Stimmung wieder etwas ernster und seehr over-the-top.
Kann man sich als europäischer Jackie Chan Fan mal ansehen, muss man aber nicht. Auf jeden Fall ist der Film gewöhnungsbedürftig.
Road to #1000 - Folge 6: 1940er
Der Master of Suspense höchstpersönlich muss natürlich auch dabei sein, deshalb nun eine berüchtigte Bergmann als Agentin bei den Nazis und ich in Bedrängnis, denn: Was schreibt man über so einen Film?
Doch von vorne: Hitchcock lässt sich wieder einmal recht viel Zeit zu Beginn die Ausgangslage zu schildern. So viel Zeit, dass man nicht umhin kommt sich - wie bei vielen anderen Hitchcock-Filmen auch - zu fragen, wie der Kerl es schafft Ottonormalkinogänger von damals so lange bei der Stange zu halten. Richtig Spannung kommt erst auf, als im Anwesen der Nazis zur Party geladen wird, dann jedoch auf derart überlegene und ungewohnte Art und Weise, dass sich am besten jeder das selbst ansieht und für gut befindet, gipfelnd in einer der ikonischsten letzten Einstellungen, die Hitchcock so zu bieten hat.
Wer wirklich - auf eigene Gefahr - mehr dazu wissen will, der geht am besten zwei Kommentare nach unten. Besser hätte ich das auch nicht sagen können.
Mir bleibt soweit dann nur noch anzumerken, dass zwischen Grant und Bergmann der Funke der Romanze irgendwie nie so richtig überspringen will. Daran ändert auch der (damals) längste Kuss der Filmgeschichte nichts, allerdings soll nicht ausgeschlossen werden, dass das teilweise geplant war.
Road to #1000 - Folge 5: 1990er
Es geht mit Eskapismus weiter, diesmal jedoch höchstens aus Versehen gesellschaftskritisch, da primär darauf spezialisiert eine Hommage zu sein. Nämlich auf den Film Noir der 1950er Jahre. Und das gelingt mit Bravour! Einzig die Farbigkeit und die etwas "modernisierte" Kamera erinnern daran, dass man hier sich nicht in der typischen Noir Zeit befindet, aber hey: Sieht man nur eines dieser wunderbar klassischen Autos wunderbar beleuchtet durch die Landschaft fahren mit wunderbarem Saxophon-Gedudel dazu, dann schmilzt einem schon vor Stil das Herz.
Diese zwanghafte Treue des Films wird ihm allerdings leider auch zum Verhängnis. Bei aller Errungenschaft um die atmosphärisch dichte Kopie muss die Frage erlaubt sein, ob man - 40 Jahre verspätet - noch einen derart klassischen, naiven Film Noir überhaupt drehen darf/ sollte. Ob ein mittlerweile mit den Regeln des Genres vertrautes Publikum nicht einen Film verdient hätte, der im überraschenden Moment mit den Regeln des Genres bricht und dadurch etwas Eigenes, etwas Neues, etwas Wertvolles kreiert. (Betrachtet man die generelle Rezeption des Films, dann lautet die Antwort wohl: Nein.)
Außerdem sind trotz überwiegend überzeugender Charakter-(vor allem)-Entwicklung, Schwächen darin erkennbar, wie Charaktermerkmale dem Zuschauer präsentiert werden. Das fängt schon dabei an, dass den drei Protagonisten zu Beginn nach schlechtester Drehbuch-Lehrbuch Manier drei Szenen gewidmet sind, die sie möglichst gut charakterisieren sollen (prinzipiell nichts Schlechtes nur hier viel zu offensichtlich), hört dort aber leider nicht auf.
Fazit: Ein würzig-nostalgischer Geschmack mit einem etwas naiven Abgang und leichten Abzügen in der B-Note. Am besten beschrieben mit: Der Film zu dem Spiel L.A. Noire. Oder halt umgekehrt.
Road to #1000 - Folge 4: 1930er
Nach dem ganzen trist-traurigen Realismus-Quark wird es Zeit für ein wenig schwarz-weiß schillernden Eskapismus. Was träfe sich da besser, als ein Film mit dem Titel Duck Soup, der garantiert nichts mit Sozialkritik und ach verdammt. Wieder daneben, aber immerhin ist's witzig diesmal.
Vorweg: Unter suboptimalen Bedingungen gesehen. Mit nur 380p und alle sechs Minuten eine Werbeunterbrechung. Gibt deswegen vielleicht einen ausgleichenden Zusatzpunkt.
Die einzige Referenz zum Titel, der übersetzt soviel heißt wie Ein Kinderspiel ergibt sich gleich in der ersten Einstellung. Quack! Ansonsten wird mit vielviel Wortwitz und einigem Slapstick das Kinderspiel namens Diplomatie (und in Folge Krieg, daher der deutsche Titel) gespielt.
Eine Fülle an potentiell ikonischen Zitaten, überbordende Kreativität, die auch mal notgedrungen zur Folge hat, dass der eine oder andere Spruch nicht lustig, sondern nur noch willkürlich und gaga erscheint. Letztlich ist es das, was man dem Film auch am ehesten anlasten kann, nämlich, dass das Gesamtprodukt als Summe dieser sprühenden Ideenflut ein wenig zerfahren wirkt und der kompositorische Rahmen ein wenig abgeht. Und, aber das ist persönliche Einstellung, ist die starke Komponente von Wortwitz nicht optimal für diesen Film. Für mich jedenfalls spielen nach wie vor die großen Stummfilmkomiker Keaton und Chaplin eine Liga höher.
Gerade den historischen Kontext des Films bedenkend, erwächst in mir der Wunsch den War-Song zum Pflichtprogramm einer jeden kriegsführenden Nation zu machen. Wer sich danach nicht absolut lächerlich vorkommt, hat weder Herz noch Verstand.
Und wenn Sie schon keine Hilfe schicken können, dann schicken Sie wenigstens noch zwei Frauen.
Road to #1000 - Folge 3: 2000er
Wenn wir schonmal sozialkritisch sind, dann bleiben wir auch dabei. Diesmal aus Rumänien unter kommunistischer Herrschaft mit einem Film, bei dem man erstmal lange, lange warten muss, bis man versteht, was da überhaupt los ist, wenn man es nicht schon vorher weiß.
Mit einem Film, der sicher einiges an Atmosphäre hinzu gewänne, wenn man die Möglichkeit hat ihn im Original mit Untertiteln zu sehen.
Mit einem Film, bei dem man sich, wenn man denn dann mitbekommen hat, worum es geht und etwas akklimatisiert ist mit diesem poetischen Realismus-Stil, fragt, ob es wirklich so eine gute Idee war sich ihn mit den Eltern anzusehen. (So schlimm ist es dann letzten Endes gottseidank nicht.)
Und, um die Anaphern endgültig zu überreizen: Mit einem Film, der endlich mal lange Einstellungen nicht dazu benutzt anzugeben, sondern seiner realistischen Prämisse unterordnet. Darin ist er ähnlich wie Victoria, wenn auch man sich bei diesem darüber streiten kann, ob das jetzt angeberisch ist, oder nicht. Ähnlich ist auch die soghafte Wirkung von annähernd gleicher Erzähl- und erzählter Zeit. Als absoluter Feind von Handheld-Kameras muss ich jedoch schon fordern, dass etwas öfter mal ein Stativ verwendet wird, wenn auch man die leicht schwankende, unbefestigte Kamera als Ausdruck der emotionalen Unsicherheit der Hauptfiguren sicherlich deuten kann.
Was also bleibt ist ein Film, der ohne viel Tam-Tam im heruntergekommenen Ostblock einen Hauch von Poesie findet.
Road to #1000 - Folge 2: 1920er
Schwuppdiwupp, ein Ausflug an das andere Ende der Filmgeschichte, allerdings ein relativ enttäuschender. Murnau lässt sich hier etwas viel Zeit mit seiner Studie darüber, wodurch sich der Mensch definiert. Das Ergebnis freilich ist auch heute noch relevant, denn das Drama entfaltet sich nicht nur aufgrund der auf soziale Rollen fixierten Gesellschaft, sondern diese Grundeinstellung wird auch von dem Protagonisten, deutlich gemacht durch Overacting der schlimmsten Sorte, wie (vordergründig) von dem gesamten Film geteilt.
Die Frage, ob dieser Film letztlich eine Kritik an dem dargestellten Kleider-machen-Leute-Denken und der Uniformhörigkeit der "Nachwehen des Kaiserreiches", wie von den anderen Moviepiloten hier behauptet, oder aber dieser Unterton nur durch unsere zeitlich entfernte Reflexion ins Spiel kommt, will ich einer intelligenteren Person, als mir überlassen. Selbst der geniale Epilog ändert daran nichts, bleibt er doch ohne doppelten Boden in dem oberflächlichen Glück/ Unglück-Denken verhaftet.
Mir bleibt folglich nur die doch recht behäbige Dramaturgie zu kritisieren, die jeden Punkt der Handlung etwas breiter tritt, als das nötig gewesen wäre, und zu schwärmen von diesem herrlichen, diesem großartig voluminösen, diesem weiß im Wind wehenden, diesem unvergleichlichen Bart.
Road to #1000 - Folge 1: 2010er
Wer Dogma hasst, kann sich diesen Film getrost ansehen. Das ist poetischer Realismus und kein Shaky-Cam-Orgasmus, wie sonst so oft. Und wer Dogma hasst, der kann nicht nur, sondern der sollte sich diesen Film ansehen (so wie jeder Andere auch). Denn hier werden die fatalen Konsequenzen zutiefst menschlichen Verhaltens deutlich.
Was bedeutet es mit einem Menschen/ einer Gruppe von Menschen nicht in Dialog treten/ kommunizieren zu wollen? Was können überhaupt die Konsequenzen von Dialog sein? Zwei Parteien/ Personen unterschiedlicher Meinung reden miteinander. Jeder legt seine Argumente dar, erklärt seinen Standpunkt, auf dass ihn die andere Partei nachvollziehen und für gut befinden kann (,was freilich nie passiert.) Am Ende haben dann im besten Fall alle eine andere, neue, gemeinsame Meinung, im Schlechtesten (meistens) nach wie vor ihre alte eigene. Also wovor hat man Angst? Einer Korrektur des eigenen Weltbildes? Der Wahrheit gar? Oder dem Zeitverlust? Sei dir immer bewusst: Sobald du es ablehnst mit Jemandem zu reden, gibt es keine Möglichkeit mehr divergierende Meinungen wieder zusammenzuführen. So ist die Ablehnung von Dialog nicht nur Symptom von Hass, sondern auch Ursache. Audiatur et altera pars. Egal um was es geht. Biddedanke.
Soweit so allgemein. Jetzt geht es in dem Film aber um ein ganz spezielles Thema, das so heikel ist, dass ich dazu lieber nichts sage. Lars von Trier hat in Nymphomaniac ohnehin die passenden Worte bereits gefunden:
"Think about their suffering. Sexuality is the strongest force in human beings. To be born with a forbidden sexuality must be agonizing. The pedophile who manages to get through life with the shame of his desire, while never acting on it, deserves a bloody medal."
Wenn mir jetzt einer daherkommt und sagt: Das Zitat passt aber doch nicht zu dem Film!
Dann kann ich nur antworten: Stimmt.
Es ist aber trotzdem ein schönes Zitat. Die Dämonisierung von Pädophilie in unserer Gesellschaft schießt meiner Meinung nach weit über ihr Ziel heraus. Eine stärkere Trennung zwischen Pädophilen und Kinderschändern, zwischen Neigung und Handlung wäre wünschenswert.
Ich fürchte ich habe jetzt sinnlos in der Gegend 'rumpalavert und noch gar nichts über den Film gesagt. Muss ich auch nicht. Ich würde sowieso nur schwärmerisch von einer tollen Kamera *schnief* schwärmen, oder *schnief* von einem grandiosen Mikkelsen am Rande des Nervenzusammenbruchs und *schnief* darüber hinaus, oder von sinnstiftender Beleuchtung, entweder durch *schnief* Dunkelheit, die die Wahrheit verhüllt, *schnief* oder dem Geschändeten Zuflucht liefert, oder einfach nur großartig ist in der vorletzten Einstellung. *schnief*
Meine Fresse, regt mich dieses Mädchen mit ihrem Tick auf, verdammte Scheiße!! Da hilft nur eins:
Kirsten!
Aus aktuellem Anlass?
Der Film steht auf jeden Fall auf meiner Liste. Hatte nicht vermutet, dass er so niederschmetternd ist. Hab auf jeden Fall jetzt ein wenig Angst vor ihm.
Letzten Endes ist es immer wieder ... faszinierend ... dass Menschen Akte der Nächstenliebe und der Gemeinschaft als "menschlich" bezeichnen und Akte der Agression und des Hasses als "unmenschlich". Jede von Menschen ausgeführte Handlung ist zu einem gewissen Grad "menschlich". Vielleicht sollten wir nicht menschlicher werden, sondern - im positivst möglichen Sinne - unmenschlicher und mehr wie der Herr auf meinem Profilbild.
Was heißt da eigentlich "einer der größten"?
#JohnWilliamsistheman!
987
Bald ist Jubiläum!
Faszinierend. Hab mal gehört Bud Spencer hätte Terence Hill aufgrund seiner chronischen Unpünktlichkeit und miesen Arbeitsmoral nicht ausstehen können. Ist das frei erfunden?
Wie dem auch sei. R.I.P. Carlo.
Uiiii! Den kenn ich, den Kerl! Glückwunsch, Alex!
Den Kommentar habe ich noch nicht gekannt, aber trotzdem kam er mir irgendwie bekannt vor. Diese Mischung aus romantischer Schwärmerei und Kritik an der Leistungsgesellschaft, die kann nur von einem hier kommen.
P.S.: Hab mir selbst schonmal überlegt einen Kommentar von dir zu nominieren aber partout keinen gefunden, der sich qualitativ deutlich von den Anderen abhebt. Du schreibst einfach zu konstant auf einem hohen Niveau.
Kann es sein, dass der Film wider Erwarten jetzt doch im Kino anläuft? Und zwar nächste Woche schon? Sagt zumindest Filmstarts.de:
http://www.filmstarts.de/kritiken/224882.html
Michse habens Star Wars: Episode III, Star Wars: Episode VII undse Star Wars: The Corellian Edition in meinse Regal stehens.
Aber wer hat heutezutage eigentlich seine Musik noch im Regal stehen?
Ach ja: Und Herr der Ringe natürlich auch noch.
Und Fluch der Karibik. Und Game of Thrones.
Und so.
Du bist scheiße, ich weiß wo dein Haus wohnt, ich hol gleich meine Machete raus und dann heißt es
"Machete kills".