ZeddaZogenau - Kommentare
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Alle Kommentare von ZeddaZogenau
Sandalen-Action mit einem Mix aus Wagners "Ring" und dem Nibelungenlied
Dieser von Emimmo Salvi im Jahre 1965 inszenierte Film ist auch unter dem deutschen Titel "Der versteinerte / steinerne Wald" bekannt. Im italienischen Original heißt er "Il tesoro della foresta pietrificata". Und um einen Schatz / tesoro geht es auch in der Auseinandersetzung zwischen dem Nibelungenfürsten Sigmund (gespielt von dem kroatischen Schauspieler Ivo Payer, eigtl. Ivica Pajer) und dem finsteren Wikingeranführer Hunding (mit beeindruckender Physis: Gordon Mitchell, der für "Maciste, der Sohn des Herkules" aus dem Jahre 1961 als Hauptdarsteller entdeckt wurde). Mit dem Schwert von Walhalla und dem Nibelungenschatz könnten die Völker des Nordens beherrscht werden, was sich Hunding naturgemäß nicht zweimal sagen lässt. Aufwändige Kämpfe, bei denen Hunding seine gewaltigen Muskeln spielen lassen kann, und diverse Intrigen, in die die beiden ungleichen Schwestern Siglinde und Gertrud (dargestellt von der bezaubernden Eleonora Bianchi und der phantastischen Luisa Rivelli in einer sehr ambivalenten Rolle) eingebunden sind, lassen kaum Langeweile aufkommen. In interessanten Nebenrollen sind Pamela Tudor als Walküre Brunhild, die natürlich immer mit Richard Wagners berühmten "Walkürenritt" angekündigt wird, und der kleinwüchsige Schauspieler Franco Doria als Narr Knut, der immer wieder für Lacher, aber auch für spannende Befreiungsaktionen mit komplizierten Seilwinden sorgt.
Das Problem des Films besteht darin, dass allzu offensichtlich in billigen Studiokulissen gedreht worden ist. Auch die Kampfszenen sind nicht immer überzeugend, wobei die beiden Hauptdarsteller ausdrücklich ausgenommen sind. Insgesamt ist die Geschichte etwas unausgegoren, weil mit dem Nibelungenlied und Wagners "Ring des Nibelungen" zwei doch sehr unterschiedliche Erzählungen miteinander vermischt werden, was einfach nicht gelingen kann.
Für Fans von Gordon Mitchell sehenswert, für andere wohl eher nicht!
Westernkomödie mit Marisa Mell und Antonio Sabato
In diesem 1972 von Sergio Grieco inszenierten Film geht es - wie der Titel schon sagt - um fünf Klumpen Gold, die gemeinsam eine Schatzkarte zu einer ertragreichen Goldmine ergeben. Fünf zwielichtige Typen sind hinter diesem Schatz her und liefern sich einen wahnwitzigen Wettstreit um die Goldklumpen und damit letztlich die Mine.
Allen voran geht der junge Gipo (gespielt von Antonio Sabato), der mit harten Fäusten und enormer Treffsicherheit gesegnet ist. Unterstützt wird er von der Barsängerin Lulu Belle (wunderschön wie immer: der österreichische ItaloCinema-Star Marisa Mell), die sich anfangs mit Gipo noch einige Gefechte (nicht nur mit Worten!) liefert, dann aber seinem betont herausgestellten Brustpelz und dem charmanten Lächeln doch nicht widerstehen kann. Weitere Widersacher um das große Gold werden von dem deutschen Schauspieler Peter Carsten (bekannt aus den "08/15"-Filmen), Lionel Stander (als Lucky Capone aus Chicago) und Fernando Sancho als General gespielt. In einer kleinen, aber offenherzigen Rolle ist die bezaubernde deutsche Schauspielerin Brigitte Skay zu sehen.
Es kommt zu heftigen Prügeleien und wilden Schießereien, die durchaus überzeugen können. Mit dem großartigen Giovanni Cianfriglia (seitdem er als Stunt-Double für Steve Reeves gearbeitet hatte, trat er in unzähligen Filmen des ItaloCinema als Stuntman in Erscheinung) als einem der Prügel-Kontrahenten ist für ebenbürtige Kampfgegner gesorgt. Auch einzelne Gags zünden durchaus. Besonders nennenswert sind hier der originelle Schlagabtausch zwischen den Hauptdarstellern Marisa Mell und Antonio Sabato und Gipos Metallophon-Spiel auf der mit Orden gespickten Brust des Generals.
Leider ist die deutsche Synchronisation richtig schwach, was man besonders bei den eigentlich ganz gelungenen Kampfszenen merkt. Hier wäre viel mehr möglich gewesen. Sehenswert ist diese Westernkomödie vor allem wegen der beiden Hauptdarsteller, die hier mal in für sie eher ungewöhnlichen Rollen zu erleben sind. Die oft etwas unterschätzte Marisa Mell (1939-1992) konnte bereits einige Jahre zuvor in dem Mario-Bava-Klassiker "Gefahr: Diabolik" neben John Phillip Law begeistern. Antonio Sabato war ein Jahr später an der Seite von Brad Harris in der witzigen Prügel-Klamotte "Zwei Schlitzohren in der gelben Hölle" zu sehen. Darin spielte er einen ähnlich schlagkräftigen Draufgänger (mit leichtem Hang zum fiesen Sadismus) wie in "Fünf Klumpen Gold".
Mit Abstrichen sehenswert! Aber mit tollen Hauptdarstellern!
Erster Sauerkraut-Western der Rapid-Film mit Brad Harris und Hansjörg Felmy
Bereits ein Jahr nach dem phänomenalen Erfolg von Harald Reinls Karl-May-Verfilmung "Der Schatz im Silbersee" kam dieser Western nach einem Trivialroman des deutschen Schriftstellers Friedrich Gerstäcker (1816-1872) in die deutschen Kinos. Regie führte Jürgen Roland, wobei in einigen Action-Sequenzen bereits Gianfranco Parolini verantwortlich zeichnete, der einige Jahre später auch einige Filme aus der Kommissar X - Filmreihe inszenieren sollte. Produziert hat den Film Wolf C. Hartwig.
In der Nähe der Stadt Helena am Mississippi kommt es immer wieder zu Überfällen der Flusspiraten, bei denen die Opfer teilweise sogar ums Leben kommen. Wer hinter dieser Bande steckt, bleibt unklar. Einzig der neue Sheriff (Hansjörg Felmy) stellt sich gemeinsam mit einem alten Kumpel (Brad Harris, der hier auch für die hervorragenden Stunt-Szenen verantwortlich ist) den Verbrechern. Durch eine fiese Intrige des Oberbösewichts (Horst Frank) wird auch ein Indianerstamm unter dem Häuptling Schwarzer Adler (Tony Kendall) in die Auseinandersetzungen mit hineingezogen.
Die Kampf- und Actionszenen dieses im CinemaScope-Verfahren (was bei gar nicht so vielen Filmen deutscher Herstellung der Fall ist) gedrehten Westerns sind hervorragend. Besonders Brad Harris und Dan Vadis in einer Schurkenrolle stechen hier besonders hervor. Drei Jahre später sollten die beiden Schauspieler im Film "Kommissar X - Drei gelbe Katzen" wieder in einer spektakulären Kampfszene aufeinandertreffen. Hervorragend agieren auch Horst Frank (böse und hinterlistig wie gewohnt), Dorothee Parker als seine mondäne Komplizin und der italienische Schauspieler Tony Kendall als majestätischer Indianerhäuptling. In naher Zukunft sollte Kendall ja zusammen mit Brad Harris das erfolgreiche Kommissar X - Gespann bilden. Schwach und wenig überzeugend agieren die deutschen Hauptdarsteller. Hansjörg Felmy vermag die Rolle des Helden nicht angemessen auszufüllen. Und Sabine Sinjen nervt als "love interest" sehr schnell, was auch daran liegen mag, dass sie von einer anderen Schauspielerin nachsynchronisiert wurde.
Die Dreharbeiten fanden im damaligen Jugoslawien (nahe Rijeka und an der Save) statt und waren mit mehr als 3 Mio. DM für damalige deutsche Verhältnisse ungewöhnlich teuer.
Auch wenn manchmal wie in vielen deutschen Filmen zu viel herumgequatscht wird, vermag dieser Western mit seinen guten Action-Szenen zu fesseln und durchaus zu begeistern. Nicht nur für Fans des deutschen Genrefilms sehenswert!
Andere Titel des Films:
Agguato sul grande fiume
Les pirates du Mississippi
Pirates Of The Mississippi
Force 2 - Die Fortsetzung des Action-Krachers mit John Abraham
Dieser indische Action-Thriller ist die Fortsetzung des Films "Force" aus dem Jahre 2011. Regisseur ist diesmal Abhinay Deo. John Abraham fungiert nicht nur als Hauptdarsteller, sondern ist über seine JA Entertainment auch Mit-Produzent des Films.
Der von Abraham gespielte Polizeibeamte Yash geht noch immer gewohnt schlagkräftig seiner Arbeit nach, so dass diverse Bösewichte nun wahrlich nichts zu lachen haben. Privat ist er weiterhin eng mit seiner ermordeten Frau Maya (Genelia D´Souza in einem Cameo-Auftritt) verbunden, die ihm immer wieder als guter Geist erscheint.
Eines Tages wird Yashs alter Kumpel Harish (gespielt von Freddy Daruwala) in China als indischer Spion enttarnt und ermordet. Gemeinsam mit der Geheimdienst-Agentin KK (gespielt von der beeindruckenden Sonakshi Sinha) soll Yash den Maulwurf im indischen Geheimdienst RAW enttarnen, der solch brisante Informationen an die chinesischen Gegner weitergibt. Die beiden müssen sich in ihrer gemeinsamen Arbeit erst zusammenraufen, da es auch in Indien durchaus Spannungen zwischen Polizei und Geheimdienst gibt.
Eine heiße Spur führt sie schließlich ins ungarische Budapest, wo der Informant im indischen Konsulat tätig sein soll. Nach einigem Hin und Her gelingt es auch, den Maulwurf (gespielt von dem großartigen Tahir Raj Bhasin) ausfindig zu machen. Doch dieser junge Mann (erst Shiv, dann Rudra) entpuppt sich als pfiffiger Gegner, der sich sowohl der taffen KK als auch dem bärenstarken Yash zu erwehren weiß.
Es kommt zu allerhand Komplikationen, in denen Budapest von seiner schönsten Seite zu sehen ist. Dabei spielt auch eine geheimnisvolle Informantin von KK (gespielt von dem wunderschönen ungarischen Fotomodell Patricia Mittler) eine wichtige Rolle. Diese Martinez ist von dem kraftstrotzenden Yash derart begeistert, dass sie dem allzu prüden Mann gehörig an die Wäsche will, was für einige Lacher gut ist.
Neben den vielen und sehr gut gemachten Action-Sequenzen wird also auch noch viel - nur ein wenig schlüpfriger- Humor geboten. Auch zwischen Yash und KK gibt es durchaus Geplänkel, was aber immer wieder durch die Ernsthaftigkeit ihrer beider Pflichten unterbrochen wird.
Endlich gelingt es Yash und KK, herauszufinden, was Hauptbösewicht Rudra eigentlich im Schilde führt. In einem spektakulären Showdown gelingt es ihnen, das Schlimmste zu verhindern. Dabei spielt auch ein von dem deutschen Schauspieler Björn Freiberg (war als deutsche Stimme in dem ungarischen Welterfolg "Son Of Saul" aus dem Jahre 2015 zu hören) gespielte Scharfschütze eine wichtige Rolle. In allen Action-Sequenzen macht vor allem John Abraham eine hervorragende Figur. Auch Sonakshi Sinha porträtiert eine Action-Heldin mit Tiefgang. Hörenswert ist der Song "Rang Laal", in dem auch John Abraham zumindest mit Sprechgesang vertreten ist. Eins kann man sagen: An diesem Muskelpaket ist durchaus ein Rocksänger verloren gegangen! Kleine Notiz am Rande: Als die Dreharbeiten in Budapest im September 2015 beginnen sollten, kam es wegen der damaligen "Flüchtlingskrise" zu leichten Verzögerungen.
Manche Versatzstücke dieser spannenden Spionagegeschichte hat man durchaus schon mal gesehen. Der Film ist aber hervorragend gemacht und wartet mit tollen Bildern auf. Anschauen lohnt sich!
Action-Kracher aus Indien mit John Abraham und Vidyut Jammwal
Dieser im Jahre 2011 herausgekommene Action-Thriller von Nishikant Kamat (einige Jahre später Regisseur von und auch Darsteller in "Rocky Handsome", ebenfalls wieder mit John Abraham in der Hauptrolle) ist die Hindi-Neuverfilmung des tamilischen Films "Kaakha Kaakha" aus dem Jahre 2003.
Bollywood-Superstar John Abraham spielt den extrem erfolgreichen und ehrgeizigen Polizeibeamten Yash, der sein ganzes Leben seinen Pflichten der Polizeiarbeit gegenüber unterordnet. Sowieso schon ohne Angehörige hat er Angst davor, sich in jemanden zu verlieben, da er durch die ihn möglicherweise schwächende Sorge um eine geliebte Person ja seine Pflichten als Polizist vernachlässigen könnte. In seinem Job ist der muskelbepackte Hüne durch nichts zu beeindrucken. Gauner und Ganoven werden durch harte Fäuste zur Strecke gebracht. Da wird dann auch schon mal ein Motorrad auf einen Spitzbuben geworfen!
In verschiedenen Situationen seiner diversen Ermittlungen läuft ihm immer wieder die wunderschöne Maya über den Weg, die zuerst so gar nicht von diesem sie eigentlich eher erschreckenden durchsetzungsstarken Haudrauf begeistert ist. Gespielt wird Maya von der bezaubernden Genelia D`Souza, die nach ihrem Hindi-Filmdebüt einige Jahre lang im TeluguCinema aktiv war. Nach einigen Irrungen und Wirrungen kommen sich Maya und Yash (dabei knöpft sich Yash auch ein paar Dumpfbacken vor, die junge Mädchen mit Säureattacken bedrohen) dann doch näher und beschließen sogar, einander zu heiraten.
In der Zwischenzeit gelingt es einer von zwei Brüdern geführten Drogengang, immer mehr Fuß in Mumbai zu fassen. Natürlich ermitteln auch Yash und sein Team. Und so gelingt es denn auch, den älteren Bruder (gespielt von Mukesh Rishi) dingfest zu machen. Durch eine Unachtsamkeit wird dieser aber von allen Mitgliedern des Teams erschossen, so dass der extrem bösartige jüngere Bruder blutige Rache schwört.
Und somit kommen wir zur eigentlichen Entdeckung dieses Films. Vidyut Jammwal gibt in der Rolle des jüngeren Gangsters Vishnu sein Debüt. Und was für eins! Jung, durchtrainiert, kampfeslustig...und extrem bösartig absolviert er eine Action-Sequenz nach der anderen. Das macht er dermaßen gut, dass er ab da Hauptrollen (Commando I is III) in seinen eigenen Filmen spielen konnte. Wahnsinn! Was für ein Action-Talent! Der Höhepunkt ist natürlich die finale Auseinandersetzung mit dem Hauptdarsteller John Abraham, in der sich die beiden Mega-Männer mit nacktem Oberkörper aber auch so gar nichts schenken. Für die Stunt-Choreographie ist Allan Amin verantwortlich, der schon in "Dhoom" (2004) mit John Abraham zusammengearbeitet hat.
Dieser von den zur Walt Disney Company gehörenden Fox Star Studios verliehene Film verbindet auf großartige und wohl auch typisch indische Weise eine süße Liebesgeschichte mit einem wuchtigen Action-Kracher, in dem beide männlichen Darsteller mehr als zu überzeugen wissen. Für westliche Zuschauer agieren die Darsteller vielleicht manchmal zu überdeutlich. John Abraham gibt sich betont hölzern in der Rolle des seine Gefühle allzu sehr verdrängenden Polizisten. Genelia D´Souza spielt gelegentlich zu plappernd die kommunikative Maya. Im Großen und Ganzen passt es aber. Sehr schön ist dabei auch einer der unvermeidlichen Songs, die das Empfinden der Protagonisten ausdrücken. "Khwabon Khwabon" beeindruckt mit brennenden Bäumen und bringt so das dramatische Gefühlsleben der Protagonisten auf den Punkt. Vidyut Jammwal hat sich mit einer beeindruckenden Leistung in die erste Reihe der indischen Action-Stars gespielt. Sehr empfehlenswert!
Atommacht Indien - John Abraham in einem kaum bekannten Kapitel der indischen Zeitgeschichte
Im Jahre 1998 führte die indische Armee einen Atombombentest durch, der die gesamte Weltöffentlichkeit überraschte. Indiens SuperStar John Abraham, der inzwischen die Möglichkeit hat, seine eigenen Filme (JA Entertainment) zu produzieren, spielt in "Parmanu" auch die Hauptrolle des IAS-Offiziers Ashwat Raina.
Dieser Offizier riet bereits im Jahre 1995 der damaligen Regierung Indiens, einen Atombombentest durchzuführen, um auf die Tests des ebenfalls sehr großen Nachbarn und Rivalen China eine entsprechende Antwort der Stärke zu geben. Dies schlägt aus unterschiedlichen, von Raina nicht selbst verantworteten Gründen fehl, was aber dennoch zur Degradierung und Zwangsversetzung Rainas führt.
Erst als drei Jahre später eine neue Regierung unter Premierminister Vajpayee im Amt ist, erinnert man sich an ihn und seine ehrgeizigen Pläne. Unter allergrößter Geheimhaltung - so dass Ashwat nicht einmal seine Ehefrau Sushma einweihen kann - wird ein Team ( zu dem auch Diana Penty in der Rolle der Kapitänin Ambalika Bandyopadhyay gehört) gebildet, das die Tests in Pokhran (der Film wurde dort auch vor Ort gedreht) vorbereiten soll. Das größte Problem besteht darin, die ganze Unternehmung vor der Weltöffentlichkeit und damit vor allem vor den amerikanischen Satelliten geheimzuhalten. Dies gelingt nur mit übergroßen Mühen. Auch privat fällt es Ashwat (Deckname: Krishna) zunehmend schwerer, seinen Auftrag vor seiner eifersüchtigen Ehefrau zu verbergen, die ihn dann auch noch mit seiner attraktiven Mitarbeiterin Ambalika (Deckname: Nakul) in einer scheinbar verfänglichen Situation ertappt. Auch ein von Mark Bennington gespielter CIA-Agent ist misstrauisch und kurz davor, die Gruppe um Ashwat auffliegen zu lassen. Nach vielen Mühen und Verschleierungstaktiken, die spannend und auch sehr witzig in Szene gesetzt sind, gelingt das Vorhaben. Damit ist Indien mit einem Schlag im Kreis der wenigen Atommächte auf der Welt gelandet.
Dieser Film ist gut gemacht, spannend inszeniert, schelmenhaft-witzig und beleuchtet einen Konflikt der Zeitgeschichte, der in Europa eher wenig Beachtung findet. John Abraham agiert in diesem fast dokumentarisch gehaltenen Film eher zurückhaltend und lässt eben nicht seine Muskeln spielen, um die Geschichte selbst in den Vordergrund zu stellen. Natürlich werden auch ein wenig der indische Nationalstolz über dieses Husarenstück und die Verehrung der Hauptfigur für die Armee (und damit für das Andenken seines Vaters) herausgestellt. Das ist aber nicht weiter störend und passt gut zur Geschichte und dem Charakter der Hauptfigur.
Sehr sehenswert!
Matteo und Simone - Nachahmer der erfolgreichen Prügel-Champions Bud Spencer und Terence Hill
Nach den phänomenalen Publikumserfolgen des Prügel-Duos Bud Spencer und Terence Hill kam es ganz schnell zu Nachahmer-Produktionen, die sich an den Erfolg des Originals dranzuhängen versuchten. Dieses Phänomen konnte schon in anderen Genres der italienischen Filmindustrie beobachtet werden.
Matteo und Simone - gespielt von dem italienischen Schauspieler Antonio Cantafore (der einige Jahre zuvor auch an der Seite des deutschen Weltstars Elke Sommer in dem Mario-Bava-Klassiker "Baron Blood" bella figura machte) und dem amerikanischen Schauspieler Paul L. Smith - waren dabei das Duo, das am deutlichsten dem großen Vorbild Hill/Spencer nachempfunden war. Es hatte schon einige Filme mit den beiden gegeben, als Giuliano Carnimeo im Jahre 1975 bei dieser italienisch-spanischen Ko-Produktion die Regie übernahm.
Die Handlung ist schnell erzählt. Völlig abgebrannt sind Matteo und Simone (die in der deutschen Synchronisation - warum auch immer - Toby und Butch heißen) gezwungen, jeden erdenklichen Job anzunehmen. Sie werden beauftragt, einen Lkw samt Ladung nach Marseille zu fahren. Unterwegs sollen sie ohne darüber eingeweiht zu sein von vier Kleinganoven (deren Anführer wird von dem amerikanischen Schauspieler Dominic Pinto gespielt, der seine Rolle wild grimassierend ausfüllt) überfallen werden. Dies misslingt regelmäßig, weil die beiden Haudegen sich ihrer Haut zu wehren wissen. Unterwegs kommt es zu wahnwitzigen Verfolgungsjagden, die damit enden, dass die vier Ganoven ihr Auto dermaßen schrotten, dass es in zwei Teile zerlegt wird. In Marseille angekommen, kommt es in einer Tiefgarage zu einer heftigen Prügelei, bei der Matteo und Simone die vier Ganoven samt einen dort auf sie wartenden Kompagnon dermaßen vermöbeln, dass die vier im weiteren Verlauf durch erhebliche Verletzungen gezeichnet sind. Diese Schmach können die Gangster natürlich nicht auf sich sitzen lassen, und so planen sie einen Gegenschlag.
Bevor es dazu kommt, gönnen sich Matteo und Simone erst einmal einen gemütlichen Kneipenabend. Natürlich kann der nicht ohne eine zünftige Schlägerei enden. Aus nichtigem Anlass zerlegen die Raufbolde das gesamte Mobiliar und lassen einen Haufen an Verprügelten zurück.
Die Racheaktion der lädierten Kleinganoven geht so schief, dass diese sich gemeinsam im Krankenwagen wiederfinden. In einem Showdown auf einem Schiff verprügeln Matteo und Simone die restlichen Schergen des Hauptgangsterbosses. Einer von diesen wird von dem spanischen Schauspieler Fernando Bilbao gespielt, der zwei Jahre zuvor noch eine der beiden Hauptrollen in der Prügel-Klamotte "Zwei tolle Hunde in HongKong" ausgefüllt hatte. Am Ende des Films begeben sich Matteo und Simone nach Afrika, wo sie im nächsten Film "Vier Fäuste - hart wie Diamant" weitere Abenteuer erleben sollten.
Diese Prügel-Klamotte gehört zu den weniger gelungenen Werken des Genres. Die Chemie dieses Duos funktioniert nicht. Der Funke vermag nicht so recht überzuspringen. Die Prügel-Szenen sind teilweise ganz lustig, vieles geschieht aber auch abseits der Kamera. Das Bildmaterial entspricht ebenfalls keiner besonderen Qualität. Preisverdächtige Drehbücher findet man in Prügel-Klamotten sowieso nicht, aber dieses ist schon besonders schlecht. Das Hauptproblem aber ist, dass Charme und Humor einfach zu kurz kommen.
Nur für absolute Prügel-Enthusiasten zu empfehlen!
Italienisch-türkischer Prügel-Klassiker mit Brad Harris und Giancarlo Prete
Dieser im Jahr 1975 in Istanbul entstandene Prügel-Klassiker von Giorgio Ferroni ("Der feurige Pfeil der Rache", "Die Bacchantinnen", "Der Kampf um Troja") ist in italienisch-türkischer Ko-Produktion entstanden. Der muskulöse Brad Harris und der attraktive Frauentyp Giancarlo Prete bilden ein sympathisches und ziemlich schlagkräftiges Gespann.
Der von Prete gespielte Antonio gerät in einen Konflikt mit einer Waffenschieber-Bande, gegen die er sich aber mit Witz und Muskelkraft durchaus behaupten kann. Antonio ist aber doch froh, als er zufällig in dem von Harris gespielten Placido einen noch durchsetzungsstärkeren Kumpel gegen die Übermacht der Gangster findet. Placido hat der Gewalt nach seinen schlechten Erfahrungen in der Vergangenheit eigentlich abgeschworen und hat durch eine Sekte zum Glauben gefunden. Aber dennoch geraten die beiden immer wieder in heftige Auseinandersetzungen mit den Schergen des von Gianni Rizzo (auch schon zwei Jahre zuvor in "Zwei Schlitzohren in der gelben Hölle" dabei) gespielten Gangsterbosses. Seinen beiden Hauptschergen wird dabei sowohl von Antonio als auch von Placido so ordentlich eingeschenkt, dass deren Ohren klingeln, als wären es dröhnende Weihnachtsglocken.
Einer der beiden wird von dem großartigen italienischen Stunt-Darsteller Giovanni Cianfriglia dargestellt. Noch im selben Jahr hat Cianfriglia einen spektakulären Auftritt in dem Henri-Verneuil-Klassiker "Angst über der Stadt", in welchem er als Gangster von Jean-Paul Belmondo über die Dächer von Paris gehetzt wird. Oft als Bösewicht oder unterlegener Prügelknabe eingesetzt, ist es doch ein so phantastischer Stuntman wie Giovanni Cianfriglia, der neben anderen Vertretern seines Fachs all die Genre-Erfolge des europäischen Kinos der 1950er bis 1970er Jahre überhaupt erst möglich gemacht hat.
Auf dem Schiff eines schottischen Kapitäns (gespielt von dem dänischen Schauspieler Lars Bloch), der mit Antonio befreundet ist, hat die Verbrecherbande gefährliche Waffen verschiffen lassen. Zur Crew des Kapitäns gehört übrigens auch ein von dem deutschen Stuntman Wolf Goldan gespielter Seemann. Es kommt zu allerlei handfesten Auseinandersetzungen, bei denen auch einmal die Leidenschaft des Gangsterbosses für Militärflugzeuge im Spielzeug-Format eine spektakuläre Rolle spielt. Die beiden sympathischen Helden prügeln sich wacker durch die Handlung und stoßen immer wieder auf die begriffsstutzigen Verbrecher, die auch nach dem x-ten Mal noch nicht genug Keile von den bärenstarken Buddies abbekommen haben. Es ist aber auch zu schön, dabei zuzusehen, wie böse Buben nach Herzenslust verdroschen werden! Letztlich kommt es zum großen Showdown im Restaurant des Gangsterbosses, als auch die Mannschaft des schottischen Kapitäns beherzt in das Geschehen eingreift. Dieses mehrminütige Spektakel präsentiert Harris und Prete in Bestform! Beide zeigen akrobatische Kunststückchen und vermöbeln ihre Widersacher nach Strich und Faden. Da bleibt nur ein beherzter Sprung ins Marmara-Meer, um solch einer gewaltigen Muskelmacht zu entkommen.
Am Ende entspannen die beiden Draufgänger im Schwimmbad, in Begleitung holder Weiblichkeit. Antonio hat nebenbei seine große Liebe gefunden, während sich Placido mit vier zauberhaften Damen austoben darf.
Ein großartiger Film, bei dem man nicht zu viel nachdenken sollte! Stattdessen sollte man die aktionsgeladenen Szenen einfach genießen und aus dem Lachen nicht mehr herauskommen. Ganz großes Kino!
Zwei Himmelhunde räumen auf
Attenti ragazzi...chi rompe paga
Who breaks, pays...
Gemeinsam mit Kartal Tibet spielt Kadir Inanir ein schlagkräftiges Duo von Raufbolden, die ihre Widersacher nach Lust und Laune vermöbeln. Sie treten in den türkischen Yesilcam-Produktionen "Bitirim Kardesler" und "Bitirimler Sosyetede"auf, die in der ersten Hälfte der 1970er Jahre entstanden sind. Anders als im italienischen Vorbild geht es noch etwas deftiger und rücksichtsloser zu. Der elegante Kadir Inanir spielt dabei den siegessicheren Womanizer, während der kräftigere Kartal Tibet den bärenstarken Haudrauf gibt.
Auch wenn man des Türkischen nicht mächtig ist, bereitet dieses durchschlagende Prügel-Gespann mit seinen wahnwitzigen Kloppereien viel gute Laune.
Sehenswert!
Zusammen mit Kadir Inanir bildet Kartal Tibet in den türkischen Yesilcam-Filmen "Bitirim Kardesler" und "Bitirimler Sosyetede" ein schlagkräftiges Prügel-Duo, das seine zahlreichen Gegner mit Witz und fröhlicher Gnadenlosigkeit in Grund und Boden hämmert. Auch wenn man des Türkischen nicht mächtig ist, machen diese Filme viel Spaß. Lohnt sich!
Knots Landing ist eine von David Jacobs entwickelte und dann von Michael Filerman produzierte Fernsehserie, die von 1979 bis 1993 im amerikanischen Fernsehen, auf dem Sender CBS, gelaufen ist. In Deutschland wurde sie ab 1988 im Nachmittagsprogramm bei verschiedenen Fernsehsendern gezeigt. Vorbild für diese Familienserie war allen Ernstes der schwedische Ingmar-Bergman-Klassiker "Szenen einer Ehe" mit Liv Ullmann und Erland Josephsson. David Jacobs wollte die im Film verhandelten Probleme und Konflikte in Gestalt einer zur Hauptsendezeit (PrimeTime) ausgestrahlten Familienserie machen. Deshalb stehen in den ersten drei Staffeln pro Folge eher abgeschlossene Geschichten im Vordergrund. Fortlaufende Storylines gibt es erst ab 1982 so richtig, dann aber gewaltig...Die amerikanischen Fernsehsender bissen aber bei diesem Konzept nicht so recht an. Erst als Jacobs das eigentlich für ihn zweitrangige Konzept der Serie "Dallas" verkauft hatte, bot sich die Gelegenheit, mit den Eltern der Dallas-Hauptfigur Lucy Ewing (gespielt von Charlene Tilton) einen Dallas-Ableger nach dem geplanten Konzept zu starten. Die Geburtsstunde von Knots Landing!
Im Mittelpunkt stehen vier Ehepaare, die in einem Küsten-Vorort im Großraum Los Angeles leben:
- Valene und Gary Ewing (gespielt von Joan Van Ark und Ted Shackelford), die aus Dallas zugezogenen Eltern von Lucy Ewing
-Karen und Sidney Fairgate (gespielt von Michele Lee und Don Murray)
-Laura und Richard Avery (gespielt von Constance McCashin und John Pleshette)
-Ginger und Kenny Ward (gespielt von Kim Lankford und James Houghton)
Diese vier Ehepaare durchleben Folge um Folge typische Komplikationen der Zeit, die aus heutiger Sicht sicher etwas aus der Zeit gefallen sind und langweilen können.
Dann passiert etwas Ungeheuerliches!
Mit dem Cliffhanger 1982 startet das mindestens bis 1985 (in den nervenzehrenden Bibber-Wochen vor dem Cliffhanger im Mai 1985 wird Knots Landing zum erfolgreichsten TV-Produkt in Amerika, und zwar völlig zu Recht!!!) anhaltende goldene Zeitalter dieser Serie, was zum Besten in der Fernsehseriengeschichte überhaupt gehört. Das ist kein Witz! Es kommt zu Storylines, die in Fan-Foren noch heute mit Begeisterung diskutiert werden. Auch die Staffeln von 1985 bis 1993 sind noch überragend gut und äußerst sehenswert, zeigen aber hin und wieder leichte Ermüdungserscheinungen.
Anders als DALLAS und DYNASTY wurde Knots Landing in Deutschland kein Programm der Hauptsendezeit. So kommt es, dass die Serie hier nicht ganz so bekannt geworden ist. Das ist schade für das deutsche Publikum! Dadurch wird aber die Möglichkeit geschaffen, diese Ausnahme-Serie noch einmal ganz neu kennenzulernen.
Es lohnt sich! Und wie!
SPOILER-Alarm!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Ab jetzt gebe ich kleinere Einblicke, was den Serien-Fan erwartet. Ich bemühe mich darum, nicht zu genau zu werden. Aber das ein oder andere wird dann vielleicht doch zu viel gesagt, was den eigenen Spaß an der Sache trüben könnte. Und das wäre wirklich sehr schade! Denn es wird melodramatisch wie in den besten Filmen von Douglas Sirk. Es wird spannend-kriminalistisch wie bei Agatha Christie und Sherlock Holmes. Die Pop-Mucke der Eighties spielt eine verdammt große Rolle, was übrigens auch der Grund dafür ist, dass es diese Top-Serie nicht auf DVD oder BluRay gibt. Die Rechte an den Songs, die gesungen werden, sind leider unbezahlbar. Es wird zukunftsrelevant wie sonst in keiner der PrimeTimeSoaps der 80er (in einer Storyline der siebten Staffel geht es um ein digitales Überwachungsprojekt, wie es nur das SiliconValley und das US-Militär sich ausdenken konnten). Es wird politisch wie in den Polit-Klassikern der 70er. Und auch die Jugendlichen aus Knots Landing spielen eine wichtige Rolle. Diese Serie bietet für jeden was, und das auf jeweils herausragend hohem Niveau.
Fortsetzung folgt...
Der dritte Teil der Teufelskerl-Reihe
Diese italienisch-türkische Koproduktion ist der dritte Teil der Teufelskerle-Reihe des deutschen Regisseurs Ernst Hofbauer, der mit den Report-Filmen (man mag es kaum glauben) die erfolgreichste Kinofilmreihe aus Deutschland zu verantworten hat. Nach dieser sehr einträglichen Zeit hatte Hofbauer wohl Lust auf das damals boomende Genre der Prügelklamotte. In den ersten beiden Filmen der Reihe, "Zwei Teufelskerle auf dem Weg zur grünen Hölle" und "Zwei Teufelskerle auf dem Weg ins Kloster", lernten die Kinozuschauer die beiden Herumtreiber Jim und Jeff kennen, gespielt von dem deutschen Stuntman Wolf Goldan und dem italienischen Stuntman Alberto dell`Aqua. Jim und Jeff sind zwei ausgesprochene Prügelknaben, die keine Hemmungen haben, ihre zahlreichen Gegner mit ihren harten Fäusten windelweich zu prügeln. Dabei gehen sie ziemlich rabiat und für das Genre der Prügelklamotte erstaunlich rüde vor
Im dritten Teil hat es Jeff (Alberto dell`Aqua bzw. Robert Widmark) allein nach Istanbul verschlagen, wo er durch krumme Geschäfte auf zwei Rivalen stößt, die von Reza Fazeli (oder Jim Gordon) und vom türkischen SuperStar Cüneyt Arkin gespielt werden. Diese drei Super-Raufbolde geraten in Streit und stolpern miteinander von einer abstrusen Situation in die nächste. Die beiden von Arkin und dell`Aqua gespielten Charaktere zeichnen sich dabei nicht nur durch ihre ultra-harten Fäuste aus, sondern beglücken mit der Kraft ihrer Lenden zahlreiche junge Damen (z. B. Gülsen Bubikoglu und Franca Gonella). Dabei lassen es sich die Herren nicht nehmen, sich gegenseitig die Damen auszuspannen, was zu einigen zotigen Sex-Szenen führt.
In Sachen Prügelei sind alle drei Männer gleichermaßen involviert, was zu zahlreichen Massenschlägereien führt, in denen die kräftigen Rabauken sich nach Herzenslust austoben können. Zuerst wird von den dreien eine ganze Dorfgemeinschaft aufgemischt, was zu zahlreichen Lachern führt. Als nächstes stoßen die testosterongetriebenen Krawallbrüder auf eine ganze Mannschaft von durchtrainierten Turnern, die aber von ihnen ohne große Bedenken in die Bewusstlosigkeit geprügelt werden. Zum Schluss muss eine ganze Gangsterbande dran glauben und wird von den drei Dampfhämmern dermaßen malträtiert, dass nur noch die Polizei eingreifen kann. Das Diebesgut, um das die drei Raufbolde die ganze Zeit gestritten haben, ist damit auch verloren.
Interessant ist auch die Art, wie die drei sich zur Wehr setzen. Alberto dellAqua verwirrt mit seiner akrobatischen Geschicklichkeit seine Gegner. der iranische Schauspieler Reza Fazeli (Jim Gordon) ist der kräftige Typ, der die Widersacher mit brachialer Gewalt einfach umhaut. Und Cüneyt Arkin überzeugt mit quasi-fernöstlichen Kampftechniken. Die Entstehung des Films ist auch faszinierend. Als deutsche Produktion, die weitgehend in der italienischen Filmindustrie entstanden ist, kommen im dritten Teil die Yesilcam-Studios in Istanbul mit an Bord. In den 1970er Jahren war die türkische Filmindustrie zeitweise die drittgrößte der Welt.
Diese Prügelklamotte ist ein wahres Unikum. Amusement unter dem eigenen Niveau, my guilty pleasure, aber doch auch sonderbar faszinierend, von einer rohen und ungestümen Kraft. Bitte nicht allzu ernst nehmen! Es ist Kintopp alter Schule. Macht aber irre viel Spaß!
Zwei Teufelskerle auf dem Weg nach Istanbul
Che carambole...ragazzi!
Üc Kagitcilar
LA GRANDE CHATAIGNE
The Three Superboys strike again
Inspektor-Clouseau-Klassiker mit Christopher Plummer
Über den auch in diesem Film großartigen Peter Sellers ist schon genug geschrieben worden. In diesem Teil der legendären PinkPanther-Reihe glänzen auch die Nebenfiguren. Der spätere Oscar-Preisträger Christopher Plummer (besser spät als nie) spielt den ehemaligen Juwelendieb Sir Charles Litton, der mit dem Vorwurf, wieder rückfällig geworden zu sein, konfrontiert wird. Obwohl sich der virile Gentleman-Verbrecher schon länger zur Ruhe gesetzt hat, verfügt er noch über genug Saft und Kraft, um sich schlagfertig seiner Widersacher zu entledigen. Einem von dem großartigen Komiker Graham Swift gespielten Kleinganoven bricht er mit süffisant-boshafter Nonchalance in mehreren Anläufen sämtliche Finger der linken Hand, um den kleinen Handlanger zu dominieren, damit er, Litton, bekommt, was er will. Extrem garstig, aber unfassbar lustig zu sehen, wie der distinguierte Christopher Plummer als bärenstarker Draufgänger in Szene gesetzt wird.
Als Lady Litton ist das Bond-Girl Catherine Schell (Nebenrolle in "Im Geheimdienst Ihrer Majestät") zu sehen, das einige Jahre später im wahren Leben die Schwägerin des deutschen Weltstars Hildegard Knef werden sollte. Hier im Film hat sie als Lady Litton die Aufgabe, den sie beschattenden Clouseau zum Narren zu halten. Was nimmt eine liebende Ehefrau nicht alles auf sich, um die eingerostete Abenteuerlust des Gatten wiederzuerwecken?
Für Regisseur Blake Edwards war dieser Film ein willkommenes Comeback, nachdem er einige Jahre zuvor mit seiner Ehefrau Julie Andrews und Rock Hudson einen großen Misserfolg ("Darling Lili") gelandet hatte. Die veränderten gesellschaftlichen Verhältnisse seit der 68er Zeit zogen veränderte Sehgewohnheiten und Unterhaltungsbedürfnisse nach sich. Mit dem Peter-Sellers-Klassiker "Der Partyschreck" hatte er diesen neuen Verhältnissen huldigen können. Erst mit der Rückkehr zur PinkPanther-Reihe konnte er daran anknüpfen.
Ein großartiger Komödien-Klassiker, der nicht nur wegen Peter Sellers ein absoluter Hammer ist.
Doris Days Antwort auf die EuroSpy-Welle
Nach dem großen Erfolg der ersten James-Bond-Filme werden in vielen Ländern Spionagefilme gedreht, die man unter dem Begriff EuroSPY zusammenfasst. In Deutschland ist in dieser Zeit die Reihe der Kommissar X - Filme entstanden, in denen Brad Harris als muskelbepackter, aber brav-biederer Polizeichef mit einem von Tony Kendall gespielten charmant-durchtriebenen Privatdetektiv, der nichts anbrennen lässt, oftmals widerwillig zusammenarbeitet, um gefährlichen Verbrechern an exotischen Schauplätzen das Handwerk zu legen.
Da liegt es doch nahe, dieses damals so erfolgreiche Genre mit einer eingefleischten Komödiantin zu parodieren. Die famose Doris Day glänzt in diesem Sixties-Klassiker als Industriespionin auf der Jagd nach einem bahnbrechenden Kosmetikprodukt, das verhindert, dass Haare nasswerden. Aber eigentlich geht es um etwas viel Geheimnisvolleres, was auch mit der Vergangenheit der blonden Heldin zu tun hat...
An ihrer Seite agiert Richard Harris als James-Bond-Verschnitt, was aber nicht weiter störend auffällt. Die phänomenale Doris Day trägt ausgefallene Sixties-Kostüme, jettet von einem Traumort zum nächsten und hat eine witzige Szene nach der anderen. Unvergesslich bleibt es, dabei zuzusehen, wie Miss Day knusprige Kartoffelchips zum Mittagessen verspeist, um einen Lauschangriff auf sie zu unterbinden. Oder wenn sie in den Hügeln von Los Angeles unterhalb einer todschicken Villa herumklettert, um einem Fotomodell eine mit dem geheimnisvollen Hairspray besprühte Haarlocke abzuschneiden. Zur Auflösung des ganz großen Geheimnisses geht es in die Schweiz, wo unsere Doris noch einmal ausgiebig im Schnee herumtollen kann. Ihren James Bond für Arme hat sie inzwischen vom Womanizer zum Pantoffelheld umfunktioniert.
Das alles ist sehr vergnüglich und nicht weiter tiefschürfend. Gut gemachte Unterhaltung eben. In schönen Bildern! Mit flippigen Klamotten, die so auch nur Doris Day in den Sixties tragen konnte. Dieser Doris-Day-Klassiker wird oft unterschätzt, ist aber auf jeden Fall eine Wiederentdeckung wert.
Steve-Reeves-Klassiker von Meisterregisseur Jacques Tourneur
Der in den 1940er Jahren mit in Schwarz-Weiß gehaltenen Horrorfilmen wie "Katzenmenschen" und "Ich folgte einem Zombie" in Hollywood erfolgreiche Regisseur Jacques Tourneur drehte im Jahr 1959 diesen italienischen Sandalenfilm. Tourneurs Filme zeichneten sich durch eine geheimnisvolle Düsternis aus, in der der Schrecken meist nur als Schattenspiel angedeutet wurde und sich somit in der Phantasie des Zuschauers noch weiter entfaltete. Auch der später sehr berühmte italienische Regisseur Mario Bava soll an dem Film beteiligt gewesen sein, ohne im Vorspann erwähnt zu werden. Ein Jahr später sollte Bava sein Erstlingswerk "Die Stunde, wenn Dracula kommt" herausbringen, das weltweit sehr erfolgreich war und zur Geburtsstunde des italienischen Horrorfilms werden sollte.
Der durch die ersten beiden Herkules-Filme aus den Jahren 1957 und 1958 (auch an diesen Filmen war Mario Bava im Hintergrund beteiligt) bekanntgewordene amerikanische Schauspieler Steve Reeves gerät als Philipp in die Schlacht von Marathon, in der sich die Griechen gegen den Perserkönig Dareios behaupten müssen. Auch gegen Rivalen aus den eigenen Reihen, die mit dem Perserkönig gemeinsame Sache machen, muss sich Philipp mit seiner gewaltigen Kraft durchsetzen. In dem mit sehenswerten Kampfszenen (auch unter Wasser) gespickten Peplum glänzt ebenfalls - in der Rolle der Andromeda - die französische Schauspielerin Mylene Demongeot, die einige Jahre später auch in dem deutschen Filmklassiker "Onkel TomsHütte" (einer der wenigen deutschsprachigen Filme, der in einem dem CinemaScope vergleichbaren Verfahren gedreht wurde) zu sehen war. Andromeda muss sich gegen die von Daniela Rocca gespielte Karis behaupten, die sich mit vollem Körpereinsatz - erst mit intriganter Absicht, später aus Liebe - um die Gunst des muskulösen Helden bemüht.
Für Konflikte und Komplikationen ist also ausreichend gesorgt. Der erste Marathonlauf der Weltgeschichte, nämlich von Marathon nach Athen, wird natürlich auch noch absolviert. Die ganze Geschichte wird mit großer Naivität, aber doch auch mit nostalgischem Charme erzählt. Die prächtigen Farben und die vielen Schauwerte sorgen für kurzweilige, aber gelegentlich auch gedankenarme Unterhaltung. Die Vorgaben des Genres werden ansprechend bedient: Kampfgetümmel und Liebesgeplänkel satt!
Auch für nicht eingefleischte Peplum-Fans durchaus sehenswert!
Charles Dickens a la Bollywood mit Katrina Kaif und Aditya Roy Kapur
Dieser Bollywood-Film aus dem Jahr 2016 orientiert sich lose an den berühmten Charles-Dickens-Klassiker "Große Erwartungen". In wunderschönen Bildern wird die große Liebesgeschichte von Noor und Firdaus erzählt, die mit gesellschaftlichen Barrieren konfrontiert werden. Sehr beeindruckend sind die beiden Kinderdarsteller, vor allem der junge Noor (begeisternd: Mohammad Abrar Sheikh) ist hervorragend getroffen.
Die erwachsenen Hauptrollen werden vom Londoner Bollywood-SuperStar Katrina Kaif (ein Jahr zuvor erst an der Seite von Hrithik Roshan in dem Kassenknüller "BangBang") und dem noch nicht ganz so bekannten Aditya Roy Kapur gespielt. Katrina Kaif sieht wie gewohnt wunderschön und elegant aus, muss aber gelegentlich darauf achten, von ihrer wunderbaren Kollegin Tabu in der Rolle ihrer Mutter nicht an die Wand gespielt zu werden.
Aditya Roy Kapur überzeugt mit einer kraftvollen und zugleich sensiblen Darstellung. Seine bereits in diesem Film eindrucksvollen Muskeln hat der indische Schauspieler für seinen Auftritt in dem Action-Kracher "Malang" aus dem Jahre 2020 noch weiter gestählt. Respekt! Von diesem attraktiven und talentierten "DesiBoy" werden Filmenthusiasten in aller Welt noch manches zu sehen bekommen.
Weite Teile des Films spielen in Kaschmir. Diese Szenen sind in Polen gedreht worden, da in Kaschmir wegen der Kriegshandlungen nicht oder nur sehr eingeschränkt gefilmt werden kann. Die außergewöhnlichen Erfolge und Möglichkeiten des polnischen Kinos haben sich schon bis nach Indien herumgesprochen. Das sollte so manchen Filmschaffenden aus Deutschland zum Nachdenken bringen!
Ein toller Bollywood-Film mit drei charismatischen Hauptdarstellern, der der nicht enden wollenden Rezeption von Charles Dickens` Werk einen sehenswerten Blickwinkel hinzufügt. Ausgezeichnet!
Italienischer Sandalenfilm mit dem unvergessenen Brad Harris (1933-2017)
Dieses sehenswerte Werk (1962 entstanden) des Peplum-Genres müsste nach dem italienischen Original-Titel eigentlich "Im Jahre 79 - Die Zerstörung von Herculaneum" heißen. Der diesmal bärtige Brad Harris spielt einen siegreichen römischen Feldherrn, der nach allerlei Irrungen und Wirrungen in den Vulkanausbruch des Vesuvs gerät, der die antiken Städte Herculaneum und Pompeji zerstören sollte. Die weibliche Hauptrolle spielt die bezaubernde italienische Schauspielerin Susan Paget. In markanten Nebenrollen glänzen Giuseppe Mattei und die slowenische Schauspielerin Mila Kacic.
Der muskelbepackte Hauptdarsteller Brad Harris, der noch am Anfang einer langen Filmkarriere in der europäischen Filmindustrie der 1960er und 1970er Jahre stand, begeistert mit einigen spektakulären Kampfszenen. Gladiatorenkämpfe, die Christenverfolgung und sogar ein Kampf mit Krokodilen sorgen in der Mischung dafür, dass der Film ein überdurchschnittlicher Beitrag des Genres ist. Leider sind viele Szenen des Films auf unnötige Weise gekürzt.
Regie führte der italienische Genre-Spezialist Gianfranco Parolini, der später einige Filme der deutschen KommissarX-Filmreihe und den vergnüglichen Prügel-Klassiker "Zwei Schlitzohren in der gelben Hölle", in dem sich der kraftstrotzende Brad Harris und der attraktive Antonio Sabato als schlagkräftige Rabauken durch HongKong raufen sollten, inszenierte.
Für Fans des italienischen Sandalenfilms sind "Die letzten Stunden von Pompeji" unbedingt empfehlenswert.
Berliner Schule goes Genrefilm - Thomas Arslans Gangsterfilm "Im Schatten"
Während Usain Bolt bei der Leichtathletik-WM 2009 im Berliner Olympiastadion zur Legende wird, baldowert der Kleingangster Trojan (gespielt von dem großartigen Misel Maticevic) neue Pläne aus, um über die Runden zu kommen. Dabei gerät er an Unterstützer und Widersacher. Auch vor Gewalt schreckt Trojan nicht zurück. Es kommt, wie es im Gangsterfilm kommen muss.
Detailgetreu, genau beobachtet und mit phantastischen Darstellern besetzt (neben anderen Karoline Eichhorn und Rainer Bock) zeichnet der deutsche Regisseur Thomas Arslan ein Kriminellen-Leben im modernen Berlin. Wobei, so haben wir die Hauptstadt nur selten auf der Leinwand gesehen. Kalt, abweisend, ohne Hoffnungsschimmer!
Auf der Berlinale 2010 stellte Arslan, ein Vertreter der Berliner Schule, seinen ersten Genrefilm vor, der beweist, dass auch mit den scheinbar passiven Beobachtungen der Berliner Schule mit Hochspannung erzählt werden kann. Ein großartiger Film, der Hoffnungen weckt, dass das deutsche Kino den Genrefilm wiederentdeckt und dabei neue Fassetten hinzufügt, die nur hier in Deutschland gefunden werden können.
Ansehen! Staunen! Sofort! Unbedingte Empfehlung!
Deutscher Indianerfilm mit DEFA-SuperStar Gojko Mitic
Nach einigen Auftritten in Karl-May-Filmen wie "Winnetou II" und dem Alfred-Vohrer-Actionkracher "Unter Geiern" war Gojko Mitic hier zum zweiten Mal der Hauptdarsteller in einem DDR-Indianerfilm. Der wunderschön fotografierte und ausgestattete Film ist ein wahres Kleinod. Tolle Aufnahmen des muskulösen Protagonisten vor herrlicher Naturkulisse machen den Film zu etwas ganz Besonderem. Durch seine beeindruckende Physis begeistert Gojko Mitic auch in den zahlreichen Kampfszenen. Überzeugend sind ebenfalls Rolf Römer und Lilo Grahn. Die übrigen Schauspieler agieren eher der deutschen Schauspieltradition entsprechend statuarisch. Trotz dieser kleinen Mängel ist dieser Film toll gemacht und sehr sehenswert.