5 Gründe, warum Hollywood nur noch recycelt

27.07.2013 - 08:50 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Franchise-Helden
Paramount/Warner Bros./Universal
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Die einstige Traumfabrik Hollywood wird immer mehr und mehr zur Maschinerie für Einheitsbrei lukrativer Franchise-Projekte. Hier sind fünf Gründe, warum so gerne am Alten festgehalten wird.

Während die viel bejammerte Hollywood-Krise rund um einen Blockbuster-Overkill noch Zeit braucht abzukühlen, zieht schon seit Jahren ein anderes Gewitter am sommerlichen Kinohimmel auf. Hollywoods Franchise-Wahn schickt diese Woche den sechsten X-Men-Film Wolverine: Weg des Kriegers in die Kinos und ich frage mich: Wieso besinnen sich die Damen und Herren in L.A. nicht auf originelle Mainstream-Streifen? Oder tun sie das etwa, jedoch ohne Erfolg? Natürlich kommen jedes Jahr zahlreiche neue Hollywood-Ideen ins Kino, doch gerade dieses Jahr sieht es bisher mit wahrlich guten Produktionen inmitten Will Smiths Abenteuer-Fabel After Earth, der Terroristen-Action White House Down und dem übernatürlichen Komödien-Quatsch R.I.P.D. – Rest in Peace Department ziemlich erbärmlich aus. Es ist also kein Wunder, dass die Studios nach gefloppten „Erstlingswerken“ frustriert in Richtung Marvel blicken. Dort werden seit Jahren Superhelden verheizt, um sie dann in einem tatsächlich gelungenen Crossover aufeinander loszulassen. Ironischerweise gehört Marvel ja zu Disney, die diesen Monat mit Lone Ranger und letztes Jahr mit John Carter – Zwischen zwei Welten Megaflops eingefahren haben.

Und welche 10 Filme haben heuer weltweit das Kinokassen-Los gezogen? Laut BoxOfficeMojo sind es Sequels (Iron Man 3), Prequels (Die Monster Uni, Die fantastische Welt von Oz), Reboots (Man of Steel), noch mehr Sequels (Fast & Furious 6, Ich – Einfach unverbesserlich 2), Sequels zum Reboot (Star Trek Into Darkness) und Sequels zu Kinderspielzeugverfilmungen (G.I. Joe: Die Abrechnung) mit Einspielergebnissen von 371,9 Millionen bis zu 1,2 Milliarden US-Dollar. Immerhin ein origineller Film kommt unter die diesjährigen Top 10 – der familientaugliche Animationsfilm Die Croods.

Vor wenigen Tagen berichteten wir, dass für 2015 bisher satte 26 Blockbuster angekündigt sind, und bloß bei zwei davon handelt es sich auch um originelle (wenn auch familientaugliche Animations-) Projekte. Ich habe mich auf die Suche gemacht und fünf einleuchtende Gründe gefunden, wieso Hollywood immer mehr und mehr recycelt, anstatt frisches Material zu verfilmen.

1. Weil Franchise-Filme bereits eine breite Fanbase haben
Der aktuelle Superhelden-Wahn rund um Marvel’s The Avengers und die The Justice League Part One mit Charakteren, deren Existenz in Comics teilweise weit über 50 Jahre zurückreicht, ist dafür das beste Beispiel. Doch auch über Jahrzehnte andauernde Action-Filmreihen wie Stirb langsam mit dem ikonischen Helden John McClane (Bruce Willis) sind lukrativer denn je. Trotz miserabler Storyqualität – das war nämlich nicht immer so – spielte der fünfte R-Rated Auftakt mehr als das dreifache der Produktionskosten zum Studio zurück. Umso enttäuschender ist hier, dass die innovative Franchise-Inszenierung des R-Rated-Remakes Dredd dafür einen weltweiten Flop hinlegte.

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