Ein Oscar 2010 für den schwulen Colin Firth?

02.12.2009 - 12:00 Uhr
Independent Spirit Awards
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Die Nominierungen für den Independent Spirit Award sind raus und wir werfen einen Blick darauf, wer gewinnen könnte – und damit seine Chancen auf einen Oscar 2010 verbessert.

Gestern hatten wir Euch bereits von der Preisverleihung eines Independent Filmpreises berichtet. Dort hatte Tödliches Kommando – The Hurt Locker groß abgeräumt und sich damit im Rennen um den Oscar einen gehörigen Schritt vorwärts katapultiert. Heute wurden die Nominierungen für den Independent Spirit Award 2010 bekanntgegeben und zwei Männer zu dominieren: A Serious Man und A Single Man mit dem Favoriten Colin Firth. Wie gestern bei den Gotham Awards fällt auch hier der dortige Gewinner Tödliches Kommando – The Hurt Locker auf – diesmal jedoch durch seine Abwesenheit…

Die Independent Spirit Awards entwickelten sich seit ihrer Gründung im Jahre 1984 zu einer Institution abseits des Mainstream-Hollywoods. Mittlerweile sind sie keine Nischenveranstaltung mehr, sondern ein hochbegehrter Preis, der nebenbei auch noch als Indikator gilt, wer in der darauffolgenden Oscarverleihung gute Chancen hat. So gehörten Little Miss Sunshine und Mickey Rourke zu Gewinnern der letzten Jahre – und galten fortan als Oscar-Favoriten.

Dieses Jahre wird der Wettbewerb um den Besten Film unter 500 Days of Summer, Willkommen in Amerika, Precious – Das Leben ist kostbar, Sin Nombre und Ein russischer Sommer ausgetragen. Besonders hier zeigt sich, wie weit der Independent-Film seit 1984 gekommen ist: Damals wäre ein Kostümdrama wie Ein russischer Sommer ohne die Finanzierung durch ein großes Studio undenkbar gewesen.

Im Abgrenzung zum Besten Film gibt es bei den Independent Spirit Awards auch noch die Kategorie des Besten Erstlingswerkes. Wir wagen mal die Prognose, dass dort A Single Man von Tom Ford der Favorit ist, vor seinen Mitbewerbern Crazy Heart, Easier with Practice und The Messenger – Die letzte Nachricht. Und vergessen wir auch nicht einen kleinen, fast unbemerkt gebliebenen Film namens Paranormal Activity

In der Kategorie des Besten Regisseurs ist auffällig, dass hier kein Regie-Debutant vertreten ist. So sind zum Bespiel Joel Coen und Ethan Coen (nominiert für A Serious Man) alte Hasen. Und auch Lee Daniels (für Precious – Das Leben ist kostbar), Cary Fukunaga (für Sin Nombre), James Gray (Two Lovers) und Michael Hoffman (Ein russischer Sommer) sind keine Unbekannten mehr.

Auch die Nominierungen für den Preis als Bester Hauptdarsteller werden von bekannten Namen dominiert: Jeff Bridges, Colin Firth, Adam Scott und Joseph Gordon-Levitt kennt das Publikum längst nicht nur aus Independent-Filmen. Der einzige Außenseiter in dieser Reihe wäre wohl Souleymane Sy Savane für seine Titelrolle in Goodbye Solo. Und können die anderen überhaupt gegen die Meisterleistung von Colin Firth bestehen? Kurz vor den Oscars 2010 wissen wir mehr…

Bei den Besten Hauptdarstellerinnen gibt es ein ähnliches Bild: Helen Mirren und Gwyneth Paltrow haben beide schon Oscars gewonnen. Aber wer weiß, vielleicht wäre ein Sieg für Gabourey Sidibe, Nisreen Faour oder Maria Bello ja ein erster Schritt in die gleiche Richtung…

Alle weiteren Nominierungen findet Ihr am Ende des Artikels. Die Independent Spirit Awards werden am Samstag vor der Oscar-Verleihung vergeben.

Bester Nebendarsteller
Jemaine ClementGentlemen Broncos
Woody HarrelsonThe Messenger – Die letzte Nachricht
Christian McKayIch & Orson Welles
Ray McKinnonThat Evening Sun
Christopher PlummerEin russischer Sommer

Beste Nebendarstellerin
Dina KorzunCold Souls
Mo’NiquePrecious – Das Leben ist kostbar
Samantha MortonThe Messenger – Die letzte Nachricht
Natalie Press50 Dead Men Walking – Der Spitzel
Mia WasikowskaThat Evening Sun

Bestes Drehbuch
Alessandro Camon & Oren Moverman – The Messenger – Die letzte Nachricht
Michael Hoffman – Ein russischer Sommer
Lee Toland Krieger – The Vicious Kind
Greg Mottola – Adventureland
Scott Neustadter & Michael H. Weber – 500 Days of Summer

Bestes Drehbuch-Debut
Sophie Barthes – Cold Souls
Scott Cooper – Crazy Heart
Cherien Dabis – Willkommen in Amerika
Geoffrey Fletcher – Precious – Das Leben ist kostbar
Tom Ford & David Scearce – A Single Man

Beste Kameraführung
Roger Deakins – A Serious Man
Adriano Goldman – Sin Nombre
Anne Misawa – Treeless Mountain
Andrij Parekh – Cold Souls
Peter Zeitlinger – Bad Lieutenant – Cop ohne Gewissen

Beste Dokumentation
Anvil! The Story of Anvil
Food, Inc.
More Than a Game
October Country
Which Way Home

Bester Ausländischer Film
Ein Prophet (Frankreich)
An Education (Großbritannien / Frankreich)
Die ewigen Momente der Maria Larsson (Schweden)
Mother (Südkorea)
La nana – Die Perle (Chile)

John Cassavetes Award für einen mit weniger als 500.000$ produzierten Film
Big Fan
Humpday
The New Year Parade
Treeless Mountain
Zero Bridge

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