Mimuschka - Kommentare

Alle Kommentare von Mimuschka

  • 7
    Mimuschka 22.04.2020, 17:17 Geändert 22.04.2020, 17:19

    "Little Monsters" könnte man durchaus als das "La Vita è bella" der Zombiefilme bezeichnen. Mit 2 Protagonist*innen, die versuchen, einer Gruppe von Kindern die Zombieinvasion als Spiel zu verkaufen und gleichzeitig alles zu tun um zu überleben, wird das Rad war nicht neu erfunden, aber der Film schafft es dennoch, dem schon längst fade gewordenen Genre eine frische und von Herzen kommende FeelGood-Zombiekomödie mit sympathischen Charakteren und einem interessanten Setting hinzuzufügen.
    Dass die Mischung aus RomCom und Zombiehorror hier so gut funkioniert, liegt vorrangig an den tollen Schauspieler*innen; sogar die Kinder haben einige gute Szenen, man mag es kaum glauben.
    FAZIT: Netter Film für zwischendurch, aufgrund der FeelGood-Vibes sowohl für Zombie-Nerds als auch für romantische Pärchenabende geeignet ;)

    P.S.: Ich empfehle den Film im Originalton zu schauen, da der Aussie-Akzent wirklich herzallerliebst ist.

    7
    • Mimuschka 21.09.2019, 20:16 Geändert 21.09.2019, 20:21

      Ich schließe mich "Strackymandias" an. Das wichtigste Programmkino Kölns fehlt, nämlich der seit mittlerweile fast 2 Jahren bestehende Nachfolger des "Filmhaus Kino", die "Lichtspiele Kalk". Dort werden neben aktuellen Blockbustern auch die wichtigsten Arthouse- und Indieerscheinungen gezeigt, zudem Klassiker auf 35 und 16mm und tolle Themenreihen, wie z.B. die "Endzeit"-Reihe.
      Dafür wird ein ominöses Fahrradkino aufgeführt, dass nichtmal ein Kino ist sondern nur ein paar mal im Jahr irgendwo mobil mit Projektor auf Leinwand projeziert; sowie andere Kinos von denen ich noch nie gehört habe.

      Bitte mal updaten!

      3
      • 6
        Mimuschka 28.04.2019, 15:22 Geändert 28.04.2019, 15:39

        hab mir dann letzten auch so ein SKY TICKET zugelegt, hab leider vergessen warum, irgendwie schien es wichtig gewesen zu sein. SKY TICKET klingt auf jeden fall sehr schön, vielleicht kann ich damit mal in den himmel einfahren, wenn mein lebensende an die pforten klopft. nunja, wie dem auch sei, solange ich nun auf erden weile kann ich das abo wohl auch zum serienschauen verwenden und da ich nun gewissenhaftes mitglied bin, hab ich mir mal was schönes rausgesucht. kelly reilly hat mich auf ihre neue serie hingewiesen und da wir nun in so einer schwierigen phase unserer ehe sind, hab ich ihr klein bei gegeben und versprochen mir ihr neustes machwerk anzuschauen.
        das setting ist ja sehr schön und die grundidee klingt interessant. die ersten drei folgen hielten das versprechen auch. schön unhistorisch mit seltsamem humor und auf modern getrimmten dialogen. außerdem viele gut ausgearbeitete frauenfiguren, die nicht nur schwach in der küche sitzen.
        leider merkt man ab folge vier dann aber deutlich, dass die serie nichts mehr zu erzählen weiß. es ist peinlicherweise genau zu erkennen, was GEWOLLT wurde, nur die umsetzung scheiterte kläglich. alle angefangenen storyfäden pläschern vor sich hin. die "intrigen" wirken total oberflächlich und aus der luft gegriffen, wurden nicht vernünftig auf ein fundament gebaut. der storyverlauf ist außerdem meilenweit absehbar. das hat einfach keine tiefe leute! und dann soll alles so unglaublich mega-cool und hart rüberkommen, hat mich aber eher zum schütteln gebracht. zunehmend macht sich zudem fäkalhumor breit und dauernd streitet irgendwer (30% der dialoge bestehen aus hysterischen streits im screwball-stil, nur in unlustig). personen beginnen, sich unlogisch zu verhalten und alles wirkt unpassend und unharmonisch.
        da ich aber aus prinzip nicht abbrechen wollte und auch weiterhin darauf hoffte eine heisse sexszene mit meiner gattin kelly zu erheischen, bin ich dann noch bis zum bitteren ende mitgefahren. und siehe da, die letzten beiden folgen sind sogar wieder annehmbar und nicht mehr allzu dröge, so dass ich abschließend noch gute SEX von ZEHN punkten vergeben kann. die nächste staffel werd ich dann wohl eher meiden, mal sehen.
        wünsche euch allen noch einen heiteren lebensabend!

        6
        • 7

          "Begründer eines der berühmtesten experimentellen Theater Italiens, Poet, Schauspieler, Autor, Dramatiker und führender Avantgardist, ist Carmelo Bene ein unbekanntes Genie des zeitgenössischen Films. Dieses ist eines seiner Meisterwerke. Benes Films sind visuelle, lyrische und auditive Sintfluten mit Ausbrüchen wie von Lava, deren halluzinatorische Perversion ihresgleichen sucht. Ihre visuelle Dichte und ihr schöpferischer Überschwang spotten der Beschreibung.

          Capricci - melodramatisch, wild expressionistisch und dunkel - umfasst einen blutigen, endlosen Kampf zwischen zwei Männern, die Hammer und Sichel schwingen, vergiftete Christusgemälde, die den Betracher töten, impotenten Sex seitens eines lüsternen alten Mannes, der sich beim Anblick einer verführerischen nackten Drau die Lunge aus dem Leib hustet, Morde, Autounfälle, Explosionen und wütende Brände, alles begleitet von Opernarien, einer ständig bewegten Kamera und einer gewaltsamen Montage.

          Vulgärer schwarzer Humor, Erotik und anarchisches Treiben vermengen sich in diesem Wirbel von Farben und ununterbrochener Bewegung - eine Tour de Force des expressionistischen Films"

          (Aus: "Amos Vogel - Film als subersive Kunst", 1974)

          6
          • danke für den einwand, PeregrinTuk. die aussage "der western ist tot" bedeutet allerdings nicht dass es keine western mehr gibt. sie bezieht sich vielmehr auf die historische entwicklung des genres "klassischer western" und dessen bedeutung im gesamtkontext der filmgeschichte. und diese entwicklung ist in den 70ern zum ende gekommen.
            die danach folgenden, sogenannten "postmodernen" western bedienten sich rückverweisen, zitaten, genrecrossovern, retrokitsch und diversen versatzstücken, wie es im übrigen auch bei anderen filmgenres geschehen ist oder auch in der musik und bildenden kunst.

            5
            • Hinweis an die Redaktion: Eigentlich sind ja BEIDES Trick- bzw. Animationsfilme, der eine Zeichentrick und der andere halt Computeranimation. Realfilm bedeutet "NICHT animiert".

              2
              • naja, hier sieht man dass lieblingskino der massen nicht unbedingt bedeutet "kino mit liebevoller und qualitativ hochwertiger programmgestaltung". es gibt ca 10 kinos in köln, davon 5 herausragende programmkinos. aber die leute wählen ausgerechnet den multiplex cinedom an erste stelle und danach 2 weitere 0815 blockbuster kinos...

                damit klopp ich die umfrage erstmal in die tonne

                10
                • 7

                  das direkte prequel zu THE BOXER'S OMEN, von dem ich leider erst danach erfahren habe, ist nicht ganz so wahnwitzig übergeschnappt. der fokus liegt hier mehr auf einer detektivgeschichte und der wirklich sehr ausführlichen darstellung und erläuterung von diversen flüchen und zaubersprüchen. teilweise wirkt der film daher wie eine art handbuch der schwarzen magie. sehr erheiternd auf jeden fall, denn auch hier gibt es unmengen an ekelszenen mit schleimigen, verdorbenden zutaten und säften die zermanscht, heruntergewürgt und vermengt werden müssen, um die flüche zu vollenden. außerdem gibt es ein paar (aus heutiger sicht) heftige szenen mit kindern, in denen diese entweder ausführende oder empfangende subjekte von gewalt sind, was mir natürlich besondere freude bereitet hat.
                  insgesamt vor allem zu empfehlen, wenn einem THE BOXER'S OMEN gefallen hat und man sich mehr black magic stuff einverleiben möchte.

                  8
                  • 8
                    Mimuschka 04.10.2018, 18:26 Geändert 05.10.2018, 14:46

                    der letzte film der mir von meiner liste "Flavorwire's 50 Weirdest Movies Ever Made" noch gefehlt hat, mixt buddhistische und thailändische mythologie mit schwarzer magie und monster-kungfu zu einem surrealen trip der extraklasse. die shaw brothers auf psychedelischen abwegen produzieren hier wahnsinns-effekte mit einem erfrischend anderen creature-design aus der neunten dimension. so viel merkwürdigkeiten am laufenden band lassen meinen mund offen zurück und verleiten mich dazu, glatte 8 von 10 schlocks zu vergeben.

                    12
                    • Mimuschka 08.08.2018, 21:31 Geändert 08.08.2018, 21:40

                      normal, ich latze jeden monat so viel geld aufn tresen beim coiffeur an der ecke. wozu die aufregung ihr luschen?

                      2
                      • 6

                        höchst seltsam. nicht im negativen sinn. wie so oft bei thome passt die story auf einen bierdeckel und die unbedeutensten alltagsszenen werden ellenlang ausgebreitet. das fand ich ganz cool. schließlich ist thome ein vertreter des kinos der langsamkeit.

                        die geschichte mit den 7 frauen im nachbarhaus war ziemlich absurd. auch dass alle so auf ihn abfahren. vielleicht der testosterongeschwängerte männlichkeitswahn von thome, resultierend aus minderwertigkeitskomplexen?

                        auch: was wollten diese ganzen leute, anwälte und einbrecher ständig von ihm? dass es nicht aufgedeckt wurde hat mir gefallen, so wurde der crimeplot genreuntypisch vernachlässigt.

                        tja, aber das ende. irgendwie unglaubwürdig wie schnell sich alle im film verlieben und dafür überstürzt alles aufgeben. passt nicht zur langsamkeit des plots. der film hinterlässt mich gespalten.

                        FAZIT: keiner der "must-see" thomes aber ein netter beitrag zu seiner filmographie, für fans zu empfehlen. thome-neulinge sollten besser zu anderen titeln greifen.

                        5
                        • 6
                          Mimuschka 27.11.2017, 00:55 Geändert 27.11.2017, 00:57

                          och ich find diese modrige filmreihe eigentlich doch äußerst sympathisch. einfach klasse atmosphäre dank des wahnsinnigen soundtracks, den stets liebevollen settings und der gemütlich lahmen "monster" abseits von hektik und stress heutiger tage. und schließlich hat peter jackson hier auch deftig für seine nazgul in herr der ringe geklaut, was für ihren filmhistorischen wert spricht, hehe.
                          das besondere an diesem letzten teil ist, dass ossorio sich unverkennbare anleihen an hp lovecrafts novelle "shadow over innsmouth" holte. mit seinem verwinkelten fischerdorf das einfach köstlich schaurig dreinschaut, den seltam distanzierten und unhöflichen bewohner*innen, die ertwas zu verbergen haben und dem geheimen uralten fischmonsterkult dem hinter verborgenen gemäuern gehuldigt wird.

                          fazit: ein schöner abschluss der kultreihe. wegen der thematik gerade auch für lovecraft-fans interessant. kann ruhig als standalone-film geschaut werden.

                          6
                          • 8
                            Mimuschka 23.11.2017, 14:44 Geändert 23.11.2017, 14:45

                            Klassischer Mysterygrusel in purer Lovecraft'scher Tradition. Der Mensch verkommt zur Nebenfigur einer unbegreiflichen kosmischen Ordnung. Einer Ordnung die von myriaden Jahren alten Kräften bestimmt wird, lange vor unserer Zeit in Gang gesetzt. Oder auch von niemand, besser gesagt von NICHTS. Kosmisches Grauen überkommt die Protagonist*innen, wie auch das Publikum. Was bedeutet all das, was liegt unter der Fassade? Was sind Sinn und Ursprung? Zum Glück lässt uns der Film mit diesen Fragen alleine. Und wird so zum unauflöslichen Schrecken der landläufigen Horrorcommunity.

                            Schlussnotiz entnommen aus Nietzsches Nachlass:
                            "Die Entwicklung der Wissenschaft löst das 'Bekannte' immer mehr in ein Unbekanntes auf: sie will aber gerade das Umgekehrte und geht von dem Instinkt aus, das Unbekannte auf das Bekannte zurückzuführen.
                            In summa bereitet die Wissenschaft eine souveräne Unwissenheit vor, ein Gefühl, daß 'Erkennen' gar nicht vorkommt, daß es eine Art Hochmuth war, davon zu träumen, mehr noch, daß wir nicht den geringsten Begriff übrig behalten, um auch nur 'Erkennen' als eine Möglichkeit gelten zu lassen—daß 'Erkennen' selbst eine widerspruchsvolle Vorstellung ist. Wir übersetzen eine uralte Mythologie und Eitelkeit des Menschen in die harte Thatsache: so wenig Ding an sich, so wenig ist 'Erkenntniß an sich' noch erlaubt als Begriff."

                            9
                            • jetzt endlich verfügbar: der ultimative sasquatch-kultfilm

                              https://www.moviepilot.de/movies/suburban-sasquatch

                              :-D

                              1
                              • 8

                                melancholisch-poetische weltverneinung im gewand eines cyber-pink-movies mit bodyhorror tendenzen. zudem ein philosophisches gedankenspiel über die grenzen des masochismus. entgegen des dvd-covers absolut nichts für gorehounds!

                                6
                                • ah, ein SABU Connaisseur, sehr schön :)
                                  meine lieblinge sind übrigens neben "monday" noch "unlucky monkey", "postman blues" und "drive". von den neueren "miss zombie". also hast du die besten noch vor dir wie ich sehe.

                                  2
                                  • wirklich schöne zusammenstellung zur nicht-heteronormativen seite des horrorfilms. "the woman", "teeth" und "let the right one in" gehören mit zu meinem lieblingshorrorfilmen und "blut an den lippen" und "der samurai" stehen schon länger ganz oben auf meiner watchlist. die letzten beiden "all about evil" und "poltergay" hatte ich bisher rein gar nicht auf dem schirm, von daher bedanke ich mich für die tollen tipps. in dieser "sparte" bin ich immer auf der suche nach neuen filmen :)

                                    als ergänzung zu dieser liste kann ich noch die vampirfilme "a girl walks home alone at night" (US 2014) und "vampyrer" (SE 2008), den werwolf-coming-of-age "ginger snaps" (US 2000) sowie "may" (US 2002) empfehlen.

                                    p.s.: in der überschrift fehlt ein "r" bei "transgressive" ;)

                                    5
                                    • 5 .5
                                      Mimuschka 06.10.2016, 16:46 Geändert 06.10.2016, 16:50

                                      prinzipiell mag ich es, wenn junge filmemacher*innen versuchen ausgetretene pfade zu verlassen und ein eigenes ding durchzuziehen. und auch hier gibt es durchaus vielversprechende ansätze. die in s/w auf 35mm gedrehten bilder sind sehr ansehnlich und die kameraarbeit überzeugt, auch gibt es zwischendrin eine psychedelische drogen-sequenz in farbe, die lust macht, gefolgt von einer lynchig-beklemmenden albtraumszene, mit einnehmendem sounddesign unterlegt. davon hätte es mehr geben können und in diesen momenten ist der film am stärksten.
                                      was mich allerdings von einer höheren wertung abhält, sind vor allem 2 aspekte. die gesamte story um die 3 gangster mit ihren streitereien über belanglosiskeiten ist sehr halbgar und wirkt wie eine blasse tarantino-kopie, die zwar witzig gemeint ist, aber bestenfalls belächelt werden kann.
                                      der zweite große minuspunkt ist die vergewaltigung und das damit verbundene frauenbild. die protagonistin lässt die gesamte "prozedur" passiv und still über sich ergehen, als wenn nichts dabei wäre. durch die musik und die "witzigen" gespräche der gangster ergibt sich so ein etwas verharmlosender eindruck solch eines verbrechens, stichwort "rape-culture". diese passivität zieht sich zudem noch weiter. die protagonistin wirkt nicht wie eine eigenständige person, sondern mehr wie ein story-katalysator, der von den männlichen darstellern gebraucht wird, um die handlung voran zu treiben.
                                      zwar wird der film als groß als "rape-and-revenge-selbstfindungs-liebesfilm" bezeichnet, doch anteil hat die frau lediglich an "rape", und so darf sie nicht mal, wie es sonst im rape/revenge-genre üblich ist, selbst zur waffe greifen und den peinigern den gar aus machen - der mich sonst am meisten reizende aspekt -, sondern ist auf einen männlichen retter angewiesen, der die arbeit erledigt, während sie passiv zuschaut und sich daher insgesamt als eine art "manic pixie dream girl" abzeichnet, die ihrem retter indirekt bei seiner selbstfindung behilflich ist.
                                      im endeffekt somit leider ein halbgares produkt, das als genrefilm zu passiv und glattgebügelt bleibt und dann in unpassenden momenten mit arty-farty-filmstudent avantgardismen um sich wirft.

                                      13
                                      • hei, coole liste. ich bin gerade dabei den full moon katalog anhand folgender empfehlungsliste zu entdecken:
                                        http://filmbizarro.com/fullmoonfavorites.php

                                        da sind ja echte hits dabei. voll super. hast du denn deinen plan, auch die full moon titel zu listen, nochmal durchdacht? würde mich persönlich ja freuen :-)

                                        1
                                        • Mimuschka 06.03.2016, 17:59 Geändert 06.03.2016, 18:00

                                          auch ein klassiker, das musical "Nudist Colony of the Dead (1991)":

                                          http://www.moviepilot.de/movies/nudist-colony-of-the-dead

                                          1
                                          • Mimuschka 05.03.2016, 13:50 Geändert 05.03.2016, 13:51

                                            my detailed thoughts:
                                            https://www.youtube.com/watch?v=F6seIQ8rLp8

                                            1
                                            • 7
                                              Mimuschka 20.08.2015, 11:38 Geändert 20.08.2015, 11:41

                                              roy ward baker, hausregisseur der britischen hammer studios, drehte ende der 60er jahre dieses kuriosum, welches als erster "space-western" in die filmgeschichte einging. allerdings nicht im positiven sinne, wurde er aufgrund seines hohen camp-faktors vorwiegend kritisiert und in die trash-schublade gesteckt. bei so einem seltsamen genre-mix werde ich natürlich gleich hellhörig und wider erwarten fand ich "moon zero two" sogar recht gut.

                                              die geschichte um einen abgelegenen claim, auf dem man ein vermögen machen kann, outlaws die einen asteroiden kapern wollen, schießereien in den bergen und ein saloon mit leichtbekleideten tänzerinnen klingt tatsächlich wie aus einem western entsprungen, allerdings gewürzt mit einer prise space-opera ala "firefly" oder "samurai champloo". da haben wir z.b. den rauen piloten mit den flotten sprüchen ala Captain Malcolm Reynolds oder han solo, der angeheuert wird um den asteroiden zu kapern, eine mondstation im typischen 60er design, inklusive sarkastischem baarkeeper der drinks aus motoröl braut oder gewagten flugmanövern in den tiefen des alls.

                                              das ganze hat einen recht psychedelischen touch, was vor allem an den mannigfaltig bunten farben der interieurs bzw der kostüme und dem schön jazzigen soundtrack liegt, der teilweise zum fast unpassend wirkenden free-jazz abdriftet und manchen szenen einen comic-haft surrealen unterton verleiht.

                                              insgesamt war ich aufgrund meiner niedrigen erwartungen dann doch begeistert, auch wenn es kein sehr guter film ist, macht er doch viel spaß. ein nettes kurzweiliges erlebnis für zwischendurch mit frischem und ungewöhnlichem setting, genialem soundtrack und schön viel camp. für fans von retro-sci-fi zu empfehlen!

                                              hier ist der trailer für einen ersten eindruck:
                                              https://www.youtube.com/watch?v=FFqhcpINLdE

                                              11
                                              • ja mensch, da wollte ich dir gerade schreiben, dass ich ein paar fehlende filme aus dieser liste angelegt habe und du hattest sie bereits hinzugefügt. wie hast du das nur so schnell innerhalb eines tages geschafft? :-O

                                                aber einen hast du noch vergessen:
                                                http://www.moviepilot.de/movies/i-can-see-you

                                                p.s.: schön zu sehen wie aktiv plötzlich wieder alle werden seit man wieder filme erstellen kann :-)

                                                3
                                                • 9
                                                  über Mommy

                                                  Mommy entfaltet sich wie ein langsam eindringender Pfeil der Schönheit,
                                                  der bald ganz von uns Besitz nimmt,
                                                  bald mein Aug mit Tränen und mein Herz mit Sehnsucht füllt.
                                                  Und wenn die Sonne auch schon lange hinuntergegangen ist,
                                                  glüht und leuchtet der Himmel unseres Lebens noch von ihr her,
                                                  obwohl wir sie schon nicht mehr sehen.

                                                  (frei nach Nietzsche)

                                                  17
                                                  • 8 .5

                                                    die science-fiction-komödie Kin-Dza-Dza gehört sicherlich zu den merkwürdigeren filmen die ich bisher gesehen habe und ist wohl in russland ein kleiner kulthit, in deutschland leider eher unbekannt. was mir sofort auffiel ist, dass er in seiner ganzen art so komplett weit entfernt ist von dem was man üblicherweise kennt und das macht ihn so erfrischend.
                                                    zwei erdenbürger geraten aus versehen auf einen fremden planeten, der ebenso von menschenähnlichen wesen bewohnt wird. das post-apokalyptisch anmutende wüsten-setting sieht fantastisch aus und erinnert in seiner steam-punk-optik und den improvisierten kostümen sofort an "mad max" & co, ohne jedoch seine eigenständigkeit einzubüßen. die seltsam anmutenden maschinen, werkzeuge und gebäude prahlen mit sehr individuell aussehendem design und alles knarzt, quietscht und dampft, dass es eine freude ist.
                                                    das besondere ist wohl aber das soziale system. der witz speist sich nämlich vor allem daraus, dass die gesellschaft zwar in technischen belangen meilenweit der erde voraus ist (interplanetare reisen incl.), jedoch gleichzeitig alles total brüchig und alt aussieht und eine zwischenmenschliche barbarei mit einem knallharten kastensystem vorherrscht, dessen verhaltensregeln aus urzeiten zu stammen scheinen. das eigentümliche verhalten der "außerirdischen", resultierend aus der komplett anderen kultur wurde so glaubwürdig und genial umgesetzt, dass man sich zusammen mit den protagonisten so richtig fremd fühlt und nie so sagen kann was als nächstes passiert. zeitweise ertappt man sich gar beim gedanken "hallo? was sehe ich da bitte gerade? was passiert hier?". Glücklicherweise ist das stellenweise zwar ein bisschen albern, driftet aber nie ins lächerliche ab.
                                                    ein paar dinge die mich trotzdem genervt haben ist z.b. das manchmal sehr unlogische verhalten der protagonisten mit dem sie sich immer tiefer in die scheisse reiten und dass zur mitte hin dem film etwas die luft ausgeht (um kurze zeit später schönerweise wieder an fahrt aufzunehmen).

                                                    alles in allem eine empfehlung für menschen auf der suche nach unbekannten, merkwürdigen filmen. aber auch sonst ein sehr witzig-unterhaltsamer einblick in ein fremdes universum.

                                                    16