Mimuschka - Kommentare

Alle Kommentare von Mimuschka

  • 7

    star wars fans der alten schule aufgepasst!
    anfangs aufgrund des schlechten pilot-(kino-)-films sehr skeptisch, wurde das unwahrscheinliche wahr, bemerkte ich doch dass die serie mit der zeit gewaltig an qualität zu- und fahrt aufnimmt. die 20 minütigen folgen schaffen es immer wieder mich kurzweilig zu unterhalten und mit staffel 2 kommt dann entgültig das coole abenteuer-flair vergangener zeiten zurück. der große vorteil ist vor allem in der perspektiv-verschiebung auf sogenannte nebencharakteren, wie z.b. bestimmte klonkrieger, jedis, kopfgeldjäger, etc zu sehen, welche in den bisherigen filmen eine eher untergeordnete rolle spielten und somit weg von dem "star-kult" um anakin, obi-wan, etc führen. für mich besonders interessant waren dabei jene folgen, welche aus der sicht von akteuren erzählt werden, die bisher als "rein böse" gezeichnet wurden, was diesen einen eher ambivalenten touch verleiht und eine welt jenseits der schwarz-weiß einteilung der filme zeigt.
    also gebt der serie mal eine chance und quält euch durch die ersten folgen, ich verspreche euch ihr werdet mit der zeit geschmack daran finden. für menschen die noch nie was mit star wars anfangen konnten natürlich nach wie vor belanglos.

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    • 6 .5

      bestimmt jeder kennt das: filme, die man als kind vergöttert hat und die sich dann im späteren leben als vager schemen durch die erinnerung ziehen, umgeben von dieser speziellen, geheimnisvollen aura. oft sind sie begleitet von einer angst diesen zauber durch erneutes sichten zu zerstören.
      viele dieser klassiker sind mittlerweile auf bluray erschienen, daher wagte ich das abenteuer mit sindbad zur insel colossus zu reisen und mich dem zyklopen meiner kindheitsphantasien zu stellen. das ernüchternde résumé, welches zu ziehen ich nun gezwungen bin, lautet:
      entgegen der allgemeinen lobeshymnen ist es leider kein guter film (puh, das hat kraft gekostet!). das schauspiel ist hölzern, die dialoge triefen vor klischees, der böse zauberer ist lächerlich und die protagonisten verhalten sich größtenteil einfach nur unrealistisch und unlogisch, meistens um den zahlreisen monstern einen auftritt zu ermöglichen, was einfach nur schlechtes storywriting ist.
      aber dennoch, FALLS man dies alles beiseiteschieben kann und lust auf ein klassisches seefahrer-fantasy-abenteuer hat, mit allen klischees die sowas halt mit sich bringt, kann man seinen spaß haben. die von ray harryhausen so liebevoll modellierten stop-motion kreaturen erfreuen immernoch und so gab es für mich viele dieser kleinen erweckungs-erlebnisse nach dem motto "achja stimmt, die gruselige schlangenfrau die sich selbst erwürgt", etc.

      so hat der zyklop jetzt also etwas von seinem einstigen schrecken und glanz verloren und mit einer kleinen träne im augenwinkel trete ich nun die heimreise an. aber ich bin trotz allem froh sie gemacht zu haben und wie ich sehe, warten die nächsten abenteuer schon am horizont.

      1
      • 9
        über Leben!

        anhand des schicksals einer kleinen familie wird die jüngere geschichte chinas vom aufstreben der maoisten über den bürgerkrieg und die kulturrevolution bis in die 70er jahre nachgezeichnet. vielleicht einer der wichtigsten filme zur inneren verfasstheit der chinesischen gesellschaft und die auswirkungen der immer rigideren parteipolitik der KPCh auf die bevölkerung.
        bezeichnenderweise im herkunftsland immernoch verboten.

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        • 8 .5

          bilder in wunderschöner komposition, eingewebt in einen umwerfenden soundtrack. es könnte keinen stärkeren kontrast geben zu der geschichte die sich vor dem auge entfaltet, eine geschichte die sich mit ihren unglaublichen schrecken und ihrer grausamkeit ganz langsam ins bewusstsein schleicht, um dort nachhaltig zu schockieren. ich weiß nicht ob ich den protagonisten der mir als identifikationsfigur vorgesetzt wird hassen oder lieben soll. hineingeworfen in die ödniss und absurdität seiner umgebung spinnt er sich eine traumwelt zusammen die in sich vollkommen schlüssig ist und mein vollstes mitleid erregt, doch mich in seiner brutalen konsequenz dann umso heftiger getroffen hat.
          ein starkes kinodebut und ein seltsam paradoxer film, der in seiner schönheit unglaublich deprimierend ist. ich bin gespannt was die weiteren werke von philip ridley noch bringen werden.

          p.s.: ziemlich nervig dass irgendein idiot so eine spoilerzkurzbeschreibung für den film geschrieben hat, die alle wichtigen eckpunkte vorwegnimmt -.-

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          • mir ist zwar bei dem ausdruck "schwergewichtige philosophiekracher" auch ein bisschen schlecht geworden, aber irgendwie tuts mir schon leid, wie ihr alle auf der armen praktikantin rumhackt...
            würde bei der gelegenheit auch gerne noch eine lanze für jodorovsky brechen, wahlweise "el topo" oder "montana sacra".

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            • 9

              der bildschirm bleibt schwarz. doch langsam ist ein heller fleck zu erkennen der beharrlich größer wird. es ist der ausgang des tunnels auf den die kamera zusteuert und symbolisiert die geburt des protagonisten, der mechanisiert und lieblos wie der zug ins freie gepresst wird. dazu eine kalte, rauchige stimme aus dem off:

              "Remembering, out of the black silence ... you were born in pain. You were born with hate and anger built in. Took a slap on the backside to blast out the scream... and then you knew you were alive. Eight pounds, five ounces. Baby boy Frankie Bono. Later you learned to hold back the scream... and let out the hate and anger another way."

              die eröffnung gibt die richtung vor, es wird keine erlösung geben, er ist zum scheitern verurteilt, die frage ist nicht ob, sondern wann und wie. sein verpfuschtes leben als profikiller verbringt er in einsamkeit und eigentlich macht es auch alles keinen sinn mehr:

              "You're alone. But you don't mind that. You're a loner. That's the way it should be. You've always been alone."

              er beginnt sich zu hinterfragen, weicht ein bisschen ab von seinen methoden, um nur einen kurzen moment, sei er auch noch so kurz, mal etwas anderes zu erleben, mal nicht allein zu sein. er geht zu der party, obwohl er menschen hasst, denn seine konditionierung ist stark, es drängt ihn den raum zu verlassen, doch er bleibt:

              "You hate parties. You sit alone waiting for a chance to blow the noisy crowd out of your ears... wondering what you're doing here. If you want a woman, buy one. In the dark, so she won't remember your face. But for some reason you stall around... telling yourself it's as good a way as any to kill time."

              doch sein kurzes nachgeben, der kurze anflug von menschlichkeit in ihm wird zum desaster, von nun an geht es bergab und am ende steht der tod...

              was bleibt ist die erinnerung an ein kleines und nihilistisches meisterwerk, das der einzige film von allen baron bleiben sollte. voller hoffnung ging er nach hollywood und wurde in den mühlen der filmindustrie zerrieben wie zuvor der protagonist seines films in den mühlen des lebens.

              "Wishing for something, something important, something special. And this is it, baby boy Frankie Bono. You're alone now. All alone. The scream is dead. There's no pain. You're home again. Back in the cold, black silence."

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              • 4

                ach war ich enttäuscht. nachdem ich die anderen filme aus mel brooks anfangszeit teilweise sehr gelungen und witzig fand (rapide abgebaut hat er erst anfang der 80er, beginnend mit "history of the world" und alles was danach kam), hatte ich mich wirklich gefreut. doch die beiden hauptdarsteller waren unerträglich unlustig und spielen so schlecht dass ich fast verfrüht ausgeschaltet hätte. sexistische und homophobe witze, plumbe kalauer, peinliche grimassen und viel geschrei. einfach nur nervig.
                einziger lichtblick ist die vorführung des musicals am ende des films, wo meine mundwinkel zweimal kurz nach oben zuckten, daher gibts gerade noch 3 punkte.
                schaut stattdessen lieber nochmal "blazing saddles", "young frankenstein", "high anxiety" oder "silent movie", denn das sind richtig gute parodien. kaum zu glauben dass sie vom gleichen regisseur stammen...

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                • 9

                  eines der vielen mittlerweile vergessenen schmuckstücke der tschechischen neuen welle. die für heutige sehgewohnheiten seltsame montage, bei der szenen abrupt weggeschnitten werden oder einfach ins leere laufen, sowie die teilweise SEHR befremdlich-surrealen vorgänge auf der leinwand, bei denen man sich fragt "was bitte geht da vor?", wirken am stärksten nach, denn sowas hat man wohl in der form noch nicht gesehen.
                  die sensible coming-of-age-story des sexuellen erwachens einer jungen frau, welche versucht ihren platz in der gesellschaft zu finden ist liebevoll und rührend inszeniert und der soundtrack hat starke ohrwurmqualitäten, einfach mal den trailer schauen und ihr wisst was ich meine...
                  auch die new-wave typischen themen wie kirchenkritik und hinterfragung von üblichen beziehungs- und sexualnormen werden auf intelligente und absurd-witzige art aufgegriffen, z.b. durch den lüsternen priester, welcher valerie zu verführen versucht, oder die liebe zu einem jungen aus dem dorf, welcher sich als ihr bruder herausstellt...

                  9
                  • 6 .5
                    über Malevil

                    nichts weltbewegendes, aber für freunde von post-apokalyptischen szenarien liefert der film hinsichtlich sozialer neuorganisation ganz interessante ansätze und ein paar nette bilder. insgesamt eine recht depressive grundstimmung.

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                    • 10

                      wow, ein vollendetes kunstwerk, das mir in seiner zeitlosen schönheit den atem geraubt hat. von der ersten minute an wurde ich von der perfekten symbiose aus musik, architektur, nouveau roman, photografie und schauspiel in einen fast hypnothischen bann gezogen, die teilweise wirklich unheimlich-bedrohlichen szenen haben mich bis ins mark erschaudern lassen und mir sind angesichts dieses absoluten meisterwerks vor ehrfurcht die tränen in die augen gestiegen.
                      nach ende des films starrte ich noch lange sprachlos auf die leinwand, fast als wäre es zu viel für mich gewesen, nicht verarbeitbar beim ersten anschauen und musste mich nachdem ich für 93 minuten von der puren ästhetik fortgerissen wurde, erst wieder einfinden in die wirkliche welt.

                      ein auf zelluloid gebannter albtraum, einer der wenigen die was wort "kunstwerk" wirklich verdienen.

                      danach kann nichts mehr kommen

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                      • 7 .5

                        hat in meinen augen braindead vom splatter-comedy-thron gestoßen. ein paar richtig fies-eklige-szenen, durchweg das schwarze treffender humor mit gesellschaftskritischem touch, bescheuert-lustige musical-einlagen und ein schier ewig andauerndes schlachtfest-finale, das so over-the-top inszeniert ist, dass ich es zweimal anschauen musste um auch wirklich jedes detail bestaunen zu können.

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                        • 3
                          über Contact

                          grandios peinliches flagschiff der gegenaufklärung.

                          in unerträglich langwierigen, kitschtriefenden 2.5 stunden steuert alles auf den unsäglichen höhepunkt nach dem motto "der glaube an gott ist das gleiche wie der glaube an wissenschaftliche theorien" zu. neben dieser zutiefst antimodernen message hat man auch noch mit dem üblichen suggestiv-soundtrack, stereotypen schauspielern, unzähligen logiklöchern und szenen ala

                          "dad? können wir mit dem funkgerät auch den mond erreichen?"
                          "ja, natürlich liebes"
                          "daddy? ... können wir damit auch mom erreichen?"
                          [einsatz von kitschiger musik]

                          zu kämpfen.
                          insgesamt verkörpert der film so ziemlich alles was ich an der "spielberg/zemeckis"-"wie manipuliere ich den zuschauer am besten"-schule so verabscheue und eigentlich wärs wohl ein "hassfilm" geworden wenn mich das interesse daran wie der "kontakt" nun ablaufen wird nicht doch etwas bei der stange gehalten hätte.

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                          • 7 .5

                            werner herzog in der rolle seines lebens! seine eigenwillige darstellung des deutschen familienpatriarchen lässt sowohl schaudern als auch schmunzeln und trägt eigentlich den ganzen film. aber auch ein paar filmtechnische experimente ala turbo-schnitt, rhythmische kameraführung (anthony dod mantle) und das grobpixelige bild (blow-up von miniDV auf 16mm auf 35mm) wissen zu unterhalten.
                            leider lässt die dramaturgie etwas zu wünschen übrig und das ende wirkt dann doch sehr gehastet und auch unpassend konstruiert. alles in allem aber ein sehenswerter avant-garde-film.

                            p.s.: hier der trailer, der lust auf mehr macht ;-)
                            http://www.youtube.com/watch?v=-WtOH2FcXZI

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                            • 9

                              dieses kleine meisterwerk ist seit kurzer zeit über camera obscura zum ersten mal in deutschland erhältlich, obwohl es schon über 30 jahre auf dem buckel hat. ich hatte das glück dieses juwel im kino entdecken zu können und die dort auf mich eingeströmten surrealen bilderwelten sind nur schwer in worte zu fassen. am ehesten ließe es sich noch als eine mischung aus jodorowsky's symbolüberfrachteten, visuellen einfallsreichtums, einer brise humor ala monty python und alice im wunderland beschreiben. dabei wird fast jedes erdenklich tabu gebrochen und auch nackte haut gibt es reichlich zu sehen. natürlich niemals als selbstzweck, denn hinter allem steckt eine komplexe ideologiekritik an rassismus, sexismus, religion, gewalt und jeglicher art von herrschaft.
                              unbedingt empfehlenswert für alle die mal "etwas anderes" sehen wollen!

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                              • 6

                                ich bin wohl kein freund der sogenannten "spielberg-schule" und auch hier scheint sich wieder jedes vorurteil zu bestätigen. sei es der penetrant suggestive soundtrack von john williams (mir scheint als wenn er von film zu film immer nur ein paar noten austauscht...), der in jeder szene das vom zuschauer erwartete gefühl schon vorgibt, die wie immer tödlich-nervenden kinder (findet das wirklich jemand lustig? gruselige vorstellung...) und vollkommen deplaziert wirkende, sentimentale kitsch-szenen inklusive flug in den sonnenaufgang im finale.
                                zu den vielen logiklöchern kommen diesmal leider auch ungereimtheiten bei den charakteren hinzu, die sich allesamt nicht als sympathie-träger eignen (achja: die geldgierigen, korrupten oder sonstwie "schlechten" menschen sterben natürlich wie es sich in spielbergs naivlicher welt gehört). noch ein beispiel: gerade noch sitzt der kleine junge zu tode geängstigt im auto das gerade eine schlucht hinabstürzte, nachdem er von einem t-rex gejagt wurde und in der nächsten szene freut er sich herzhaft lachend über grasende brachiosauren, als wenn nichts gewesen wäre...
                                für "dinosaurier-fans" gibt es trotzdem viel zu sehen, die animationen sind immer noch 1A und teilweise kommt richtig spannung auf. gerade bei action-szenen merkt man doch dass spielberg ein meister der inszenierung ist, als positiv-beispiel sei hier die autoverfolgung genannt.
                                wenn man die ungereimtheiten übersehen kann, eignet sich der film also allemal für 2 kurzweilige stunden.

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                                • 6 .5

                                  leider kann ich die allgemeine euphorie nicht teilen und war als billy-wilder-fan geradezu enttäuscht. vielleicht muss man einfach in der stimmung dazu sein, aber mich hat diese nervenzerreissende hektik stark genervt. von subtilität keine spur mehr, alle charaktere sind laut rufende, wild gestikulierende stereotype, die sich im eigentlich eher theater-typischen overacting zu übertreffen versuchen. dies war anscheinend so gewollt, um nationale klischees zu dekonstruieren, schießt aber in meinen augen weit übers ziel hinaus.
                                  das beste negativbeispiel ist wohl horst buchholz der mich mit seinem überragend schlechten schauspiel fast in den wahnsinn getrieben hat. in seinen sprechpausen bewegt er ständig lautlos seinen mund, als wenn er den text der anderen im geiste mitspricht um zu wissen wann er wieder "dran" ist und sonst ist außer böse gucken und rumschreien auch nicht viel drin bei ihm.
                                  die schier endlos wirkenden szene wo er zum kapitalisten umgewandelt werden soll ist evtl 2 minuten lang witzig, aber nach jeder der außufernden beschwerden, dass dieses oder jenes kleidungsstück oder irgendeine der unzähligen hygienemaßnahmen das proletariat verweichlichen würde, etc. wurde es für mich unerträglicher.
                                  es gab trotzdem ein paar nette gags, lilo pulver rolles hat mir gefallen und weitgehend wurde ich ganz gut unterhalten, daher noch knappe 6.5 punkte. bisher aber von allen wilder-filmen der schlechteste!

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                                  • gibt einen relativ neuen norwegischen film aus dieser ecke, den ich recht innovativ finde und der unbedingt in die liste sollte:

                                    Trolljegeren, 2010, NO, 104 min., FSK 12, Monster / Mockumentary / Komödie / Horror

                                    http://www.moviepilot.de/movies/the-troll-hunter--2

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