Mimuschka - Kommentare

Alle Kommentare von Mimuschka

  • 8

    das sehr negative mediale echo, die fast durchweg schlechten kritiken, sowie die tatsache dass selbst diejenigen personen in meiner freundesliste, welche sonst auch für nischenkino zu haben sind, hier niedrigste punktzahlen vergeben haben, ließen mich diesen film lange meiden. doch als ich neulich eine rezension auf einer von mir sehr geschätzten seite namens 366weirdmovies.com las wurd ich neugierig. sollte es sich hier vielleicht um einen film handeln der komplett am zielpublikum vorbei als ordinärer backwoodslasher vermarktet wurde, oder ist es vielleicht so dass es sich um ein klassisches mißverständis in bezug auf falsche erwartungen handelt? diese fragen kann ich nun teilweise mit "ja" beantworten, denn ich verstehe dass das typische horrorpublikum hier wohl nicht auf seine kosten kommt. dafür ist der film zu selbstreflexiv, surreal und abseits einfacher genre- oder erklärungsmuster konzipiert. ein referenzfilm wäre hier evtl "resolution" (2012), aber eins nach dem anderen:

    die ausgangssituation verspricht einen film nach schema F: eine gruppe von menschen möchte das rätsel um einen ort lösen, in welchem sich anfang des jahrhundert fast die gesamte bevölkerung auf eine wanderung in den wald begeben hat von der sie nie wiederkehrte. der weg wird seither "yellow brick road" genannt, da die menschen an einem kino starteten in dem vorher "the wizard of oz" lief. diesen mysteriösen weg zu erkunden ist nun das ziel unserer protagonist_innen, weswegen sie sich auf eine expedition begeben, von der es kein zurück geben wird. klingt erstmal ausgelutscht, also was macht "yellowbrickroad" anders? ein typischer backwoodfilm würde die protagonist_innen, die klassischerweise unvorbereitet in so eine situation geraten, der reihe nach von einem killer oder monster abgreifen lassen bis das final girl gerettet wird. doch diese die gruppe hier hat sogar profi-kartographen und einen psychologen dabei, so dass eigentlich nichts schiefgehen kann. weiterhin gibt es keine der üblichen schocks und jump-scares. die spannung wird sehr langsam aufgebaut und das mysterium immer bedrohlicher, tote und blut gibts erstmal keine. der film rückt damit in die nähe von "blair witch project", wobei der vergleich auch nciht wirklich zutrifft.

    die gruppe beginnt plötzlich so etwas wie radiogeräusche zu hören die sich keiner quelle zuordnen lassen. das konstante dröhnen der songs beginnt sie langsam um den verstand zu bringen und auch die geräte scheinen verrückt zu spielen. hier haben die regisseure die meisterleistung vollbracht, den wald in ein fremdes land zu verwandeln in dem jegliche orientierung unmöglich wird und der die menschen in den wahnsinn treibt. wichtig ist hier vor allem das herausragende soundkonzept des films der die qual zu hause hinter dem bildschirm physisch mitfühlbar macht.

    der für mich wichtigste aspekt war allerdings das nebulöse mysterium der straße an sich. es werden keine einfachen antworten auf dem silbertablett geliefert, man muss selbst mitdenken und hat an dem film noch einiges zu knabbern. die unangenehme und surreale atmosphäre mit ihrem unausgesprochenen fast mythischen bedrohungsszenario erreichte hier für mich fast lynch-eske züge und das "kracher"-ende hob den film dann für mich endgültig in die obere klasse. gut dass ich das risiko gewagt habe und mich nicht vom rest hier habe davon abbringen lassen, mir wäre eine grandiose filmerfahrung abhanden gekommen.

    FAZIT: abseits üblicher genre-klischees versuchen die regisseure hier was komplett anderes zu erschaffen: langsame spannungssteigerung, verzicht auf schocks, das ausbleiben von erklärungen, selbstreflexivität, subtil eingewobene surreale elemente. das typische horrorpublikum sollte abstand nehmen. freund_innen von merkwürdig-seltsamen nischenfilmen, die lust auf einen (achtung: total unangebrachter vergleich!) film ala blairwitch project meets lynch meets resolution haben, können einen blick riskieren.

    p.s.: nochmal zu dem hier oft angeführten argument, "die schauspieler sind scheiße". für einen indiefilm sind die schauspielerischen leistungen durchweg solide bis gut. dafür dass die synchronisation schlecht ist kann der film schließlich nichts. ich hab den film im original gesehen und konnte hier kein ärgernis entdecken.

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    • hey,
      die liste wurde mittlerweile erweitert:

      185. SCOTT PILGRIM VS. THE WORLD (2010)
      186. L’écume des jours (2013)
      187. NATURAL BORN KILLERS (1994)
      188. L’éden et après (1970)

      bin aber nicht so überzeugt (außer von 188), ob die da langsam lasch werden?

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      • 7 .5

        indie-producer-legende und mumblecore/-gore schauspielerin amy seimetz legt ihr beachtliches spielfilmdebut vor, das gleich auf mehreren festivals preise einheimste. formalästhetisch geht sie einen schritt weg von ihren mumblecore-wurzeln, denen sie allerdings personell und thematisch treu bleibt, und hin zu einem kunstkino im stile von "upstream color" oder dem arthouse-mumblegore-verschnitt "a horrible way to die", in denen sie jeweils als hauptprotagonistin beeindruckte. letzterem auch thematisch ähnlich, handelt "sun dont shine" zwar im kern immernoch von lebens- und beziehungsproblemen von us-endzwanzigern, wird aber in eine crime-gewand ala "badlands" gekleidet, das subtil im hintergrund eine bedrohliche grundstimmung legt und mit fortschreitender handlung immer mehr eskaliert.
        ästhetisch löblich fällt weiterhin die bildgestaltung aus, die im verbund mit dem etherischen soundtrack wunderbar poetische momente zu konstruieren vermag und den film insgesamt zu einer empfehlung für freund_innen des indie-kinos sowie der oben erwähnten referenzfilme, werden lässt.

        Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=Jy4Hs0ryNpo

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        • Für mehr Informationen bitte hier schauen:

          http://cinema-scope.com/columns/columns-dvd-jose-val-del-omars-triptico-elemental-and-and-other-experiments-from-spain-by-matt-losada/

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          • Mimuschka 20.12.2014, 13:14 Geändert 20.12.2014, 13:25

            wie zu erwarten war sind die in meinen augen besten filme 2014 (z.B. "Under the Skin", "The Strange Color of your Body's Tears", "The Congress", "Upstream Color", "The Rambler", [...]) nicht auf der liste, daher kann ich nicht mitmachen, schade...

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            • Cowards Bend the Knee ist nun in der DB :-)

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              • ich weiß nicht ob dem autor dies bewusst ist, daher hätte ich in anlehnung an unsere diskussion weiter unten noch eine wichtige anmerkung:
                laut paragraph 5 absatz 10 der allgemeinen kafka-referenz-verordnung ist es nur in solchen fällen erlaubt, sich in eigenen artikeln auf genannten autor zu beziehen, wenn bereits 10 tage vorher der passierschein A38 in zweifacher ausfertigung, jeweils original und kopie im amt für referenz-angelegenheiten (stockwerk 2, flur 211) abgegeben und persönlich gestempelt wieder in empfang genommen wurde. ohne diesen passierschein angetroffen zu werden, hätte nämlich sofortige ausweisung in die fremdenkolonie zur folge.

                schwierig könnte es sich allerdings schon gestalten, denn der zuständige erste sekretär, der alleinig zugriff auf die stempelschublade hat, ist täglich nur wenige minuten im büro vorzufinden. betritt man dieses, ohne dass er vor ort ist, kann es sein dass man den zweiten sekretär mit ihm verwechselt, welcher sich selbst seine niedrige position nicht eingestehen mag, und daher vorgibt, ebenso über autorität zu verfügen. er stempelt gerne und mit genuß die formulare nichtsahnender neulinge, jedoch mit dem falschen stempel, was die armen betrogenen zu umso tragischeren opfern macht, werden sie denn ertappt.

                daher empfiehlt es sich, direkt vor dem persönlichen eingang des ersten sekretärs zu warten, einen eingang den nur er betreten darf, um somit sicherzugehen, die "richtige" person anzutreffen. da es aber wie gesagt selten vorkommt dass er ein oder ausgeht, könnte man dazu gezwungen sein, vor dem eingang für mehrere tage bis monate zu wohnen. aber vorsicht: auf keinen fall dem drang zu schlafen nachgeben. nicht auszudenken, sollte er gerade in jenem momente auf seinen leisen pantoffeln vorbeihuschen, so dass man ihn verpasst und eventuell weitere tage, monate oder gar jahre dort verbringen muss, bis man vielleicht glück hat, oder vielleicht auch nie...

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                • Mimuschka 17.09.2014, 09:00 Geändert 17.09.2014, 10:44

                  wollte mal ganz unbedarft nachfragen, ob der autor schonmal einen roman von kafka gelesen hat.
                  und dann noch, inwiefern der artikel wirklich etwas mit franz kafka zu tun hat. also insofern, als dass jener einen tatsächlichen mehrwert in bezug auf die aussage des artikels bringt, oder lediglich dem name-dropping dient.

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                  • zur vervollständigung der sammlung kann ich noch diese japanische adaption empfehlen :-D

                    https://www.youtube.com/watch?v=jPX-FX0KStE

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                    • technik-nerd ergänzung bzw klarstellung:
                      "super cinemascope" ist kein wirkliches format sondern lediglich ein marketing-gag von tarantino. was genau damit gemeint ist, ist noch unklar, aber es wird sich wohl um 70mm oder 65mm film handeln, also kein digitales format, was an sich ja erfreulich wäre.
                      vermutungen in nerd-foren tendieren mittlerweile übrigens zu "65mm Super Panavision 70". somit wäre "cinemascope" sogar komplett falsch, da diese technik anamorphe linsen beinhalten würde, soetwas aber niemals bei "großen filmformaten" wie 65mm gemacht wird.

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                      • 7
                        Mimuschka 17.08.2014, 16:51 Geändert 22.08.2015, 14:08

                        die 50er jahre waren für mich, was trashiges scifi- und horrorkino anbelangt, das goldene zeitalter. der spezielle charme hunderter c-movies, die wie am fließband die kinosäale eroberten und durch ihre billige machart eine ganze generation quälten, ist einfach bis heute unübertroffen. namen wie bert i. gordon, roger corman, ed wood oder coleman francis sind das nicht-missen-wollende salz in meinem filmhistorischen eintopf.

                        das dachten sich bestimmt auch die macher_innen von "lost skeleton of cadavra", die 2001 diese geniale hommage sowie parodie auf ebendiese filme verwirklichten. hier wird mit einem händchen fürs details jedes noch so obskure klischee ausgekostet dass es eine wahre freude ist. schon mit der ersten einstellung, der typischen musik, den schrifttafeln, glibberte mir die tentakelförmige nostalgie über die gänsehaut und drückte mir mit ihren greifärmchen von hinten gegen die tränendrüsensäcke. ach wie herrlich, man findet sich direkt zu hause, alles ist mit dabei: total hölzerne dialoge, holpriger schnitt, lachhafte closeups, billigstes setdesign, mutanten, außerirdische, das schlafende böse aus alten zeiten was geweckt wird, the evil and crazyscientist. nur halt eben immer ein wenig mehr auf die spitze getrieben und somit als parodie kenntlich gemacht. ich musste doch wirklich des öfteren lachen, beispielsweise bei der verwendung dieses alten 50er-sprechs ala "gee whiz barbara, this sure is a swell cabin allright." oder bei der übertriebenen betonung der wörter "science" und "scientist" ohne jemals inhaltlich etwas auszusagen. oder bei dem kläglichen versuch der außerirdischen, sich als menschen auszugeben, aber so offensichtlich daran scheitern, nur dass es niemand außer den zuschauern auffällt.
                        das "monster" ist ebenso zum schreien und weckt mit seinem durchdringenden blick sogar etwas mitgefühl bis es sich im grandiosen finale sogar als retter des tages aufschwingen kann. und auch hier denkt man sich - mit einer krokodilsträne im knopfloch - danach heimlich "it was beauty that killed the beast."
                        (kein spoiler, da die ablauf der geschichte eh vorhersehbar ist, das ist ja der sinn des films.)

                        FAZIT:
                        es sei zuerst angemerkt dass man wohl "fan" des alten sci-fi-films sein und demgemäß schon einiges in der richtung angeschaut haben sollte, denn sonst wird sich einem die faszination von "lost skeleton of cadavra" eher nicht erschließen. aber ansonsten kann ich wirklich eine uneingeschränkte empfehlung aussprechen, der film ist altmodisch und frisch zugleich, eine herrliche hommage an die 50er, mit äußerst witzigen szenen, wohlformulierten, punktgenauen wortgefechten und so vielen netten ideen, dass man merkt wie die macher_innen wohl hunderte dieser filme studiert haben müssen, um das alles so akurat wiedergeben zu können. ein wahres fest für nostalgiker_innen!

                        hier noch der trailer für einen ersten eindruck:
                        https://www.youtube.com/watch?v=30YlC-fQU34

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                        • der listentitel klingt irgendwie interessant. aber was bedeutet das genau?

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                          • hey, ich find deine liste ganz großartig und hab mir da schon ein paar tipps geholt, filme von denen ich bisher noch nichts gehört hatte wie celia oder paperhouse.
                            warum ich jetzt darauf komme: hab gestern "butcher boy" von neil jordan gesehen und denke der würde da prima reinpassen. alles aus der sicht eines knaben erzählt. die story an sich ist total krass und deprimierend, aber durch den kinderfilter wirkt alles wie eine komödie, wenn auch eine ziemlich schwarze.

                            http://www.moviepilot.de/movies/butcher-boy-der-schlaechterbursche

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                            • und das sagt der volksmob dazu:

                              http://www.ortneronline.at/?p=30444&utm_source=twitterfeed&utm_medium=twitter#sthash.TywbMqxv.dpuf

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                              • hei,
                                zuerst nochmal meinen dank für diese liste, die ich sehr als dritten anlaufpunkt neben "1001" und "TSPDT" mag. mittlerweile sind noch 2 fehlende filme dazugekommen die ich in die DB eintragen ließ :-)

                                http://www.moviepilot.de/movies/daughters-of-the-dust
                                http://www.moviepilot.de/movies/euridice-ba-2037

                                und der hier ist eigentlich schon länger dabei:
                                http://www.moviepilot.de/movies/the-play-house

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                                • 8
                                  Mimuschka 03.08.2014, 18:23 Geändert 12.01.2017, 19:47

                                  für den kommentar zu meiner 3000sten bewertung hab ich mir "the white balloon" ausgesucht, den sympathisch unspektakulären debutfilm von jafar panahi, der mittlerweile zu den wichtigsten iranischen regisseuren zählt und damals als assistent von abbas kiarostami ins filmbusiness fand. letzterer schrieb hier übrigens auch das drehbuch.
                                  die simple wie aus dem leben gegriffene geschichte dreht sich um die kleine razieh, die kurz vor neujahr noch schnell einen neuen goldfisch kaufen möchte, der im iran zum traditionellen neujahrsschmuck gehört. mit unnachgiebiger penetranz schwätzt sie ihrer mutter den letzten 500 toman-schein ab, um damit den 100 toman teuren fisch zu erstehen. doch durch ihre ungeschicktheit geht dieser verloren und sie macht sich mithilfe ihres bruders auf die verzweifelte suche danach...

                                  die besonderheit des films liegt in seiner erzählung in echtzeit. bei beginn sind es noch 2 stunden bis zum beginn des fests, wir durchleben jede minute von raziehs aufreibender geldscheinsuche durch teherans straßen mit. und eine schlüssige, in echtzeit spielende handlung in 85 minuten zu erzählen erfordert einiges dramaturgisches geschick. vor allem wenn man wie im vorliegenden fall gar nicht unbedingt darauf aufmerksam wird, da panahi es einem nicht zwanghaft unter die nase reibt und zu keinem moment die leichtfüßig tragikomische art verliert, die mich den film zu mögen überzeugt hat.

                                  weiterhin interessant ist die eher ambivalente darstellung seiner titelheldin, die mit für ihr alter wahnsinnigem talent auftritt. einerseits ist sie unglaublich süß und mitleiderregend und ihr lächeln lässt jedes herz aufblühen. doch dann sind da diese zwischentöne, die einen faden beigeschmack haben:
                                  z.b. ihre nervig-penetrante art, das letzte familiengeld von der mutter zu erbetteln um es für einen neuen fisch zu verschwenden, obwohl sie schon einen besitzen. und dann vor allem ihre dem bürgerlichen mittelstand typische, herablassende art menschen der unteren sozialen schicht gegenüber. es fällt auf dass es gerade jene sind, die ihr bei der suche am gewissenhaftesten beistehen, aber dafür nicht ein einziges wort des danks erhalten, ...
                                  ***leichter SPOILER***
                                  ... sondern nach erfolgreicher hilfe einfach ignorant an der ecke stehengelassen werden. somit ist die letzte szene des filme gleichzeitig ihre stärkste, wenn die beiden kinder weglaufen aber die kamera auf der stelle verharrt wo sich der nun einsame ballonverkäufer befindet und melancholisch ohne familie oder freunde dem nahenden fest entgegenblickt.
                                  ***SPOILER-Ende***

                                  was sich in dieser letzten szene nur andeutete, wurde danach zu panahis zentralem thema, denn von nun an machte er explizit politische und systemkritische filme. dafür wurde er jeweils 2003 und 2010 von der islamischen revolutionspolizei verhaftet und muss seitdem mit einer 20-jahres strafe leben, die ihm das weitere filmemachen und die ausreise verbietet. ein grund mehr seine filme zu unterstützen. lohnen tuts sich's auf jeden fall.

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                                  • und nicht zu vergessen, den absoluten klassiker aller Q-filme: Q (1982)

                                    =D

                                    • 6

                                      hach, die untiefen des deutschen genrekinos, wie gerne tauche ich in sie hinab. ein besonderer, nicht wirklich erklärbarer reiz geht von dort für mich aus, vor allem von jenen berüchtigten amateurproduktionen der 80er und 90er-VHS-Jahre, als der deutsche splatterfilm seine blütezeit hatte. doch im gegensatz zu diesen, handelt es sich im vorliegenden fall nicht direkt um amateurhafte filme, da alle in dieser anthologie versammelten regisseur_innen wohl filmstudierende waren und auf professionelles equipment zugriff hatten, sowie die basiskenntnisse filmischer inszenierungstricks kennen. das macht es wiederum interessant und hat mich letztendlich auch zum griff in die ramschkiste des kaufhauses bewogen, wo die DVD teilweise noch zu finden ist:
                                      wie gestalten menschen, die ahnung von der materie haben, mit geringsten finanziellen mitteln ihre visionen? oftmals kommen da spannende experimente bei herum. außerdem mag ich es die alten frisuren und modestile anzuschauen, die menschen im "kaufhof" einkaufen gehen zu sehen und ungelenke deutsche sätze aufzusagen.
                                      gleichzeitig ist das aber auch das problem für mich gewesen, denn die hoffnungen auf einen feucht-fröhlichen abend mit einem ultra-cheesy-shlockfest wurden durch die professionalität der filme leider enttäuscht. auch für ein "so schlecht dass es wieder gut ist" sind sie nicht schlecht genug. alles ist irgendwie SOLIDE, akzeptable schauspieler_innen, mediokres drehbuch, gutes handwerk. also wo bleibt da der reiz? aber nun zu den einzelnen beiträgen.

                                      DIE FILME:

                                      MALUM: "unter dem einfluss einer seltsamen götzen-figur wird das friedliche hauskätzchen einer alleinstehenden frau zur todbringenden bestie".
                                      sehr kurz, nur ca 10 min., zu kurz um langeweile aufkommen zu lassen, die story ist extrem 0815 aber irgendwie aufgrund der kürze "ganz nett" und die angriffe der katze wurden technisch einfallsreich inszeniert. im übrigen der einzige film von volker morlock, danach hat ihn die inspiration wohl verlassen...
                                      JULIA: "julia, die frau eines erfolgreichen politikers, wird von einer mysteriösen doppelgängerin in den tod getrieben".
                                      die prämisse einer doppelgängerin die unerwartet in ein leben eindringt hat mir schon mehr zugesagt, alles fängt schön mysteriös an und weiß die gesamte laufzeit von ca 20 min zu unterhalten, auch wenn die schauspieler_innen etwas hölzern wirken. nichts tolles, aber zumindest nicht enttäuschend. außerdem der einzige beitrag von einer regisseurin. lustigerweise ist die danach dauerregisseurin bei "verbotene liebe" geworden, bevor sie zu tv-dokumentarserien wechselte.
                                      KRISTALLTOD: "zwei freundinnen stehlen in einem antiquitätenladen eine kristallkugel, aber der inhaber nimmt mittels eines magischen schachspiels grausam rache."
                                      für mich theoretisch der vielversprechenste beitrag, da er inszenatorisch sehr stark am italienischen giallo angelehnt ist, vor allem die kamera. gegen ende tauch auch noch der obligatorische killer mit schwarzen handschuhen auf. pascal hoffmann, der regisseur, dem man klar einen sinn für stil zusprechen kann, war danach im übrigen nur noch als kameramann tätig und hat an einer ganzen reihe von tv-produktionen und serien, vor allem im krimibereich mitgewirkt. und diese vorliebe für gute kameraarbeit merkt man dieser, seiner letzter regiearbeit durchaus an.
                                      TILL DEATH DO US APART: "ein gewalttätiger ehemann kommt beim streit mit seiner frau ums leben. allein zu hause versucht sie mit der vergangenheit fertig zu werden. doch der totgeglaubte taucht wieder auf."
                                      der mit abstand längste film (40 min) und leider auch der langatmigste. im übrigen auch der einzige der auf englisch gedreht worden ist, daher sollte man vor beginn die tonspur umstellen, denn sonst vermiesen einem seltsame synchronsprecher_innen das fast nicht vorhandene vergnügen noch mehr. hier ist einfach alles mittelmaß und viel zu aufgebläht. zwischendrin kommt allerdings mal für ein paar minuten nettes home-invasion-feeling auf. naja, für mich immernoch der schlechteste beitrag.

                                      ZUR DVD: das konzept hinter der anthologie ist mir nicht ganz klargeworden. kennen sich die regisseur_innen? kommen sie von der gleichen filmhochschule? zumindest die produktionsfirmen sind jeweils andere und jeder beitrag hat einen eigenen vor und abspann sowie ander bildqualität. man kann also von einer nachträglichen zusammenstellung ausgehen. die BILDQUALITÄT ist auch ziemliches mittelmaß und fast auf VHS-niveau, da hat man sich nicht so die mühe gegeben. aber ich glaube das originalmaterial wurde auch auf video gedreht. steht zumindest bei IMDB so, schwer zu sagen.
                                      extras oder weiter hintergrundinfos sind auch nicht vorhanden, daher muss das wohl für ewig im dunkeln bleiben.

                                      FAZIT:
                                      schwierig zu sagen was für ein zielpublikum hier angesprochen wird. für trash-suchende wohl zu ernsthaft und professionell. für die anderen zu billig. lediglich leute die gern mal obskure deutsche genre-filme anschauen können hier zugreifen, auch wenn sich die 9,99 bei amazon sicherlich nicht unbedingt lohnen, denn dafür ist es zu mittelmäßig. außer beim letzten beitrag kann man aber durchaus kurzweilig unterhalten werden, wenn man keine hohen ansprüche hat.

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                                      • 8 .5

                                        Nach dem schon nicht unbedingt leicht verdaubaren AMER drehen Hélène Cattet und Bruno Forzani mit ihrem zweiten Langfilm nochmal mehr an den Zerfaserungs-Schrauben, bis ihr Erstling im Kontrast fast schon eingängig erscheint. Thematische, optische und akustische Versatzstücke gialloesker Klassiker werden mit Verfahren des Kinos des Unbewussten ala David Lynch verbunden um einen Albtraumritt in die tiefsten Winkel des Verstandes anzubieten, dorthin wo Gedanken nicht mehr klar und fassbar sind, sondern lediglich undurchsichtige Schemen, die den Stoff für Ängste und tiefste Wünsche weben.
                                        Der Giallo, ja schon immer ein Garant für teils unlogische Handlungsverläufe und einer Opferung von schlüssiger Dramaturgie zugunsten ästhetisierender Gewaltdarstellungen, wird hier konsequent auf seine Basiskonzepte reduziert. Die obenaufliegende Story ist dermaßen zurückgenommen dass man fast nicht mehr von Erzählkino sprechen kann, während auf formaler Ebene die komplette Klaviatur von expressionistischen Farbspielen, Splitscreens, Closeups, Stereoton-Spielereien, etc durchgetrommelt wird. Eher Experimentalfilm denn Spielfilm?
                                        Fast im sekundentakt hämmert es einem durch Auge, Ohr und Verstand, bis man nach 100 Minuten völlig erschöpft in den Sessel zurücksinkt auf welchem man zuvor, in Erstarrung aufgerichtet, mit den Sinneseindrücken klarzukommen suchte. Genau hier läuft der Film aber andererseits auch Gefahr das Publikum zu ermüden, das der Story zu folgen versucht, ständig daran scheitert, zwischdrin vom Stil-Overkill weiter zermürbt wird, bis es gelangweilt aufgibt und den Raum verlässt. Definitiv kein Film für Gelegenheits- oder normalschauer_innen, hellwach muss man hier sein.
                                        Für mich war das alles allerdings ein reichhaltiges Fest, eine Präsentation über die Möglichkeiten des Kinos, die man sonst schonmal schnell vergisst im üblichen formalen Einerlei. Eine Rückkehr zum surrealen Film? Eine psychonalalytische Durchkämmung der Symbole des Unbewussten? Ein reaktionärer Neo-Giallo voller sexualisierter und ästhetisierter Gewalt? Cattet und Forzani bleiben das alte Provo-Duo und werden wohl auch hier die Welt spalten.

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                                        • hm, mal wieder alles nur männer. MP reproduziert mainstreamtauglichen sexismus.

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                                          • 8 .5

                                            Kleiner Hut, Hochwasser-Hose, Shagpfeife und ein unverwechselbar steifer Gang. Die Rede ist von Mr. Hulot, Kunstfigur und Alter Ego von Multitalent Jacques Tati. Ständig im Kampf mit den Tücken des technisierten Alltags, ist er mit seinem Schöpfer auf ebenso untrennbare Weise verbunden wie dereinst der Tramp mit Charlie Chaplin. Tati, der seine Herkunft als Entertainer und Pantomine nie verleugnete, griff in den 1950er und 60er Jahren als Regisseur, Hauptdarsteller und Produzent in Personalunion die schon lange totgeglaubte Slapstickkunst der alten Meister wieder auf und deutete sie für die Moderne um.

                                            Sein letzter großer Film – Trafic – der die Transformation der Gesellschaft durch das Automobil thematisiert, gewinnt wie die vorherigen Werke seinen typischen Charme aus vorwiegend visuellen Gags, die in ein komplexes Geflecht von witzigen Geräuschen und Musik eingebettet sind. Diese audiovisuelle Komik, die fast völlig ohne Elemente des dialogischen Wortwitzes auskommt, wird bevorzugt in halbtotalen oder halbnahen Einstellungen präsentiert, die den spannungsvollen Widerspruch von Figur und Umgebung hervorheben. So sind es dann auch weniger einzelne offensichtliche Gags, die passiv unterhalten und metaphorisch gesprochen schon Kilometer vorher mit Leuchtreklame zum baldigen Lachen auffordern, wie es sonst oft für Komödien typisch ist. Es scheint mehr so als wenn die gesamte Filmwelt einer seltsamen Grundstimmung unterliegt und in dieser Akkumulation von gleichzeitigen akustischen und visuellen Geschehnissen die Zuschauer_innen ernst nimmt, indem es sie aktiviert und ihnen selbst überlässt, was sie witzig finden und was nicht.

                                            Oft sprechen die Darsteller_innen auch wahllos durcheinander bis nichts Verständliches mehr vernehmbar ist oder es wirkt gar, als wenn Worte absichtlich im Umgebungslärm untergehen, da sie unwichtig geworden sind in dieser technikdominierten Welt. Eine subtile Kritik am Verlust von Kommunikationsfähigkeit und menschlicher Wärme, sowie der Geringschätzung sozialer Fähigkeiten.

                                            Dementsprechend widerwillig wurde auf seine letzten Filme reagiert, zu jener Zeit, als die Errungenschaften der Moderne ungebrochen bejubelt wurden. 1967 veröffentlichte der unabhängige Produzent nach 9-jähriger Vorbereitung sein Opus Magnum Play Time, bei dem er alles auf eine Karte setzte und zur Finanzierung sogar seinen Privatbesitz verpfändete. Doch als dieser floppt und auch seinem folgenden Film Trafic kein Erfolg beschieden ist, ist seine ökonomisches Ende besiegelt und die Kinokarriere vorbei.

                                            Heute stehen seine 5 Filme wie Felsen in der Brandung der Kinogeschichte. Und den vorschnellen Urteilen seiner Zeitgenossen zum Trotz blieb er der modernste Komiker des 20ten Jahrhunderts.

                                            Filmessay zum Weiterlesen:
                                            Jonathan Romney: Trafic - Watching the Wheels
                                            www.criterion.com/current/posts/663-trafic-watching-the-wheels

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                                            • 6 .5

                                              "Das Geheimnis des dritten Planeten" ist einer dieser obskuren sowjetischen zeichentrickfilme aus längst vergessenen tagen: ein raumschiff bricht auf, um neue exemplare für den moskauer zoo von fremden planeten zu sammeln. doch auf jedem ihrer zielorte kam ihnen bereits ein mysteriöser gauner zuvor, dessen untaten sie jeweils bereinigen müssen, um letztendlich sogar eine interstellare verschwörung aufzudecken.
                                              die verschiedenen himmelskörper bieten natürlich ausreichend möglichkeiten für die zeichner, mit psychedelischen farben, grotesker architektur, verrückten wesen und derlei - an yellow submarine erinnernden - zeugs zu experimentieren, was mir einige freude bereitete und mich über etwaige dramaturgische schwächen hinwegsehen ließ. positiv wirkt sich hier auch der trippige und stimmige soundtrack aus, eine mischung irgendwo zwischen 70er-psychedelic rock, space rock und elektro-gefiepse.
                                              sowohl von der story als auch vom zeichenstil fühlte ich mich an die berüchtige ost-serie "Adolars phantastische Abenteuer aka Archibald der Weltraumtrotter" erinnert, wo besagter titelheld nacht für nacht aus seinem schlafzimmer mit einer aufblasbaren rakete andere welten erkundet und dort abenteuer bestehen muss. mit seinen nur ca 47 minuten könnte der film auch einfach eine aufgeblasene serienfolge sein, was nicht negativ gemeint ist, denn archibald (so hieß er im westen) mochte ich immer sehr.
                                              insgesamt würde ich sagen, dass man hier nichts falsch machen kann, der 80er zeichenstil ist famos und treibt die nostalgie-tränen aus den drüsen, es gibt einige verrücktheiten zu bestaunen und falls man sich an der etwas platten verschwörungsstory stört, hat man es ja nach einer knappen dreiviertelstunde auch schon überstanden.

                                              eine komplett deutsch sowie englisch untertitelte version gibt es schönerweise hier bei youtube:
                                              www.youtube.com/watch?v=hhrnXDCzTH8

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                                              • 6 .5
                                                über Wir

                                                Mit dem 1920 veröffentlichten Roman "Wir" erschuf Jewgeni Samjatin den vielleicht einflusstreichsten Prototyp eines bis heute beliebten dystopischen Konzepts, dessen sich beispielsweise Huxley für "Brave New World", Orwell für "1984" oder im Bereich des Films Gilliam für "Brazil" oder Lucas für "THX 1138" bedienten. Das in allen Fällen ähnliche Grundgerüst sieht mit leichten Abwandlungen immer ungefähr so aus:
                                                Ein anfangs vom System überzeugter Protagonist (männlich) lebt in einem modernen, total überwachten Staat (Diktatur), in dem Technik, Vernunft oder Bürokratie die Vorherrschaft über Natur, Gefühl und Exzess gewonnen haben. Alles scheint perfekt, wenn sich auch manchmal ein Gefühl der Unvollkommenheit einschleicht, was in dem Moment verstärkt wird, als er eine Frau kennenlernt die seltsame Gedanken weckt und kritische Denkprozesse in ihm auslöst. Es kommt raus dass sie in einer Untergrundorganisation arbeitet die gegen den totalen Staat kämpft und ihn für den Widerstand gewinnen will. * MINOR SPOILER * Das Ende dieser Romane/Filme ist meist negativ in dem Sinne, dass der Staat siegt und der Protagonist nach erfolgreicher Abtrünnigkeit sich entweder wieder eingliedert oder stirbt. * SPOILERENDE *

                                                Das reizvolle an diesem Konzept ist sicher seine Zeitlosigkeit. Während "Wir" offensichtlich als Kritik an den erstarkenden totalitären Kräften im kurz zuvor befreiten Russland gedacht war - der ursprünglich als Erlösung bzw Ende der Geschichte gedachte total vernünftige Staat kippt langsam hin zur erneuten Unterjochung unter die gleichmachende Ratio - lässt es sich problemlos auch auf die faschistischen Bewegungen in den Jahren danach übertragen [verstörenderweise werden im Roman, in fast schon gruseliger Prophetie auf die späteren Ereignisse in Deutschland, Gaskammern eingesetzt]. Und auch heute noch finden sich zahlreiche Anknüpfungspunkte, wie der mediale Diskurs um Internet-Überwachung und "gläserne Menschen" nahelegt [Im Roman leben die Menschen übrigens in gläsernen Wohnungen, da es ja "nichts mehr zu verbergen gebe"].

                                                Was die filmische Umsetzung betrifft, fand ich die vor allem aus historischer Perspektive interessant und weniger den Film als solchen, da es meiner Meinung nach Besseres in dem Bereich gibt mittlerweile (1984, Brazil, THX, etc.). Aber es ist bisher nunmal die einzige Verfilmung dieses Romans und war auch mit eine der ersten Verfilmungen einer der "großen Dystopien" überhaupt (Ein Jahr vorher gabs einen TV-Film zu Brave New World). Optisch merkt man halt stark dass es sich im vorliegenden Fall um eine Fernsehproduktion handelt, überall sind die finanziellen Einsparungen im Setdesign sichtbar, was eine fast theaterhafte Bühnen-Atmosphäre erzeugt. Vor allem auch das Schauspiel unterstützt dies durch stilisiertes Spielen und Sprechen, was ich anfangs eher befremdlich und "billig" fand, allerdings später bemerkte dass man dies auch als adäquate Umsetzung der mathematisch korrekten Sprache und Verhaltensweise interpretieren könnte, die im Roman vorherrscht, dessen Mathematismus und Symbolismus wohl eine breitere Rezeption seit jeher verhindert hat. Ich zitiere kurz Ilona Grzeschiks Aufsatz aus "Reclam Filmgenres - Science Fiction":
                                                "Samjatins anspruchsvolle Vision verlangte eine stark stilisierende Darstellung und stelle hohe Anforderungen an die Produktion. Die Schauspieler wurden mit den komplizierten Texten vor eine schwierige Aufgabe gestellt. Die Dialoge eines fiktiven dritten Jahrtausends, in dem man euklidisch denkt, mussten auch so intoniert werden. Das Einstudieren der besonderen Gestik und Mimik gesellschaftlicher Rituale sowie Bewegungsformen war erforderlich."

                                                FAZIT: Keine klare Empfehlung; vor allem mit dem "günstigen Look" und der theaterhaften Spielweise könnten einige Probleme haben. Für Sci-Fi-Komplettisten und Dystopie-Historiker_innen aber durchaus interessant, da es wie schon gesagt die einzige Verfilmung des Romans und eine der ersten modernen Dystopien ist. Zumindest regt der Film zum Nachdenken über die Problematik der "perfekten Gesellschaftsform" und den Konflikt "Technikvergötterung/intrumentelle Vernunft" vs "zurück zur Natur-Ideologie/Fortschrittsfeindschaft" an und ist somit eine gute Ergänzung zur Re-Lektüre der "Dialektik der Aufklärung" von Horkheimer/Adorno. (ok, letzteres war eher eine scherzhafte übertreibung, aber der Titel ist mir gerade beim schreiben tatsächlich wieder in den Sinn gekommen)

                                                Und hier gehts noch zum Volltext der Romanvorlage:
                                                http://nemesis.marxists.org/samjatin-wir1.htm

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                                                  "Komaneko: The Curious Cat" ist ein unglaublich liebenswerter und süßer japanischer stop-motion animationsfilm mit 5 episoden aus der gleichnamigen tv-serie. alles in kawaii-ästhetik, pastelltönen und cuteness-overload-gefahr:
                                                  komachan die katze lebt unterm dach bei ihrem vater (großvater? konnte die exakte verwandtschaft nicht rausfinden, da das einzige wort was im film gesprochen wird "nyah" lautet, also das japanische "miau") und heckt allerlei ideen für kurzfilme aus, denn sie ist angehende filmemacherin mit einem faible für stop-motion (!) filme. so sieht man sie gleich in der ersten episode mit ihren zwei stoffpuppen einen liebesfilm drehen und dabei nebenbei die herstellungsweise von stop-motion erklären, was quasi als stopmotionfilm-im-stopmotionfilm die stop-motion metaebene sprengt und einiges zum lachen und "aaawwwww"-schreien aufbietet. (koma ist übrigens japanisch für 'frame', also 'einzelbild', hihi).
                                                  2 der episoden sind in einer art 2D-stop-motion angefertigt, so dass man auch visuelle abwechslung hat, allerdings sagten diese mir von der story nicht ganz so zu, da etwas der witz fehlte, war aber im gesamtkonzept okay. die letzte und längste episode "true friend" ist dann allerdings ein ziemlicher hammer und erzählt von einer fragilen freundschaft über spezies-grenzen hinweg, vertrauensbrüchen und vergebung, diebstahl, sozialphobie und einigem mehr, inkl. witzigen twists und achja: ein yeti taucht auch noch auf :-D

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                                                  hier die erste episode "first step", über die katzen-dreharbeiten:
                                                  www.youtube.com/watch?v=O07eqRilzMk
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                                                  und hier noch die letzte episode "true friend", mein favorite:
                                                  https://www.youtube.com/watch?v=fbhs5P-xa4U
                                                  https://www.youtube.com/watch?v=DJuYfjE8nfE
                                                  https://www.youtube.com/watch?v=xtB9LWga6Os
                                                  https://www.youtube.com/watch?v=KcCrEivMIMo

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                                                  • was genau hat die serie mit tony soprano zu tun? oder ist das nur ein klick-fänger?