999CINEASTOR666 - Kommentare
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Alle Kommentare von 999CINEASTOR666
El bar - Frühstück mit Leiche (AT: The Bar)/ ES/AR / 2017
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Auf dem Cover steht, dass EL BAR - FRÜHSTÜCK MIT LEICHE eine Fusion von Mystery-Thriller, Horrorfilm und Schwarzer Komödie ist. Dem kann ich nur voll und ganz zustimmen, und eine gelungene obendrein.
Was der unsinnige deutsche Beititel zu bedeuten hat, weiß der Teufel. Denn hier frühstückt niemand mit einer Leiche.
Aber viel wichtiger ist, dass EL BAR ein bitterböses Kammerspiel ist, in dem sich eine Schar skurriler Charaktere aller Gesellschaftsklassen in einer schäbigen Bar in Madrid verschanzen muss, da draußen scheinbar eine mysteriöse Gefahr droht. Doch im Laufe der Zeit befindet sich die größte Gefahr in der Bar selbst. Da sich langsam aber sicher jeder selbst der Nächste ist und plötzlich jeder jeden beschuldigt.
Da es sich um ein Kammerspiel handelt, ist EL BAR sehr dialoglastig, aber wird nie langweilig. Da während, zwischen und um die messerscharfen Dialoge herum, immer etwas passiert, das die Handlung vorantreibt und das Psychoduell in Höchstgeschwindigkeit immer mehr zuspitzen lässt.
EL BAR ist sich nicht zu schade die Hände schmutzig zu machen und wühlt mit bissiger Sozialkritik und tiefschwarzen Humor im Dreck der unterschiedlichsten Sozialschichten und ihrem Klischeedenken.
Am Ende sind alle ganz unten und ein öliger, Fäkalien verschmierter Klassenkampf entbrennt, bei dem es nur der- oder diejenige durch den Gullydeckel der Eitelkeiten wieder nach oben schafft, mit der meisten Courage.
Mit Hang zu Ironie und satirischer Schärfe ruft EL BAR somit zu Solidarität und Subsidiarität auf und ist dabei wahnsinnig unterhaltsam.
Baywatch / US / 2017
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Ich konnte mir bereits im Vorfeld denken, dass es sich nicht um eine ernsthafte Adaption der 90er-Jahre Kultserie handeln wird, sondern eher um eine schmerzfreie, klamaukige und prollige Parodie/Persiflage.
Damit lag ich auch goldrichtig, doch da mir ZAC EFRON sehr sympathisch ist und DWAYNE "THE ROCK" JOHNSON sowieso, hatte BAYWATCH gute Chancen auf einer Wellenlänge mit mir zu sein.
Die Querelen, Sticheleien, Nickligkeiten und Reibereien zwischen den beiden amüsieren ungemein sowie die Anspielungen und Seitenhiebe auf die Serie.
Selbstverständlich ist der Humor oftmals pubertär bis infantil, aber wenn man das nicht so eng sieht und nicht zu ernst nimmt erheitert es auf jeden Fall, aufgrund des lockeren Charmes.
Das wird aber wahrscheinlich nur funktionieren, wenn einem die Schauspieler ohnehin sympathisch sind und man auch mal über unreife, anspruchslose Witze lachen kann.
Außerdem gibt es neben dem Muskelspiel der beiden Hauptdarsteller, gut gebaute Damen in knappen Outfits zu inspizieren, einen fetten Soundtrack auf die Ohren und jede Menge Action zu begutachten.
Viel Zeit und Raum bleiben da nicht für Logik, Tiefschürfendes oder Ernsthaftigkeit. Außerdem würde es absolut nicht zum Kontext passen, bei dem ausschließlich der Spaß im Vordergrund steht.
Ein ordentlicher Unterhaltungswert ist jedenfalls gegeben, doch da die Handlung eigentlich nicht sonderlich viel hergibt, wäre eine kürzere Laufzeit bestimmt vorteilhafter gewesen.
Aber als Partyfilm wird BAYWATCH sicherlich gut funzen.
Ghost in the Shell / US/IN/CN/JP/HK/GB/NZ/CA/AU / 2017
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Zunächst einmal muss ich dahingehend informieren, dass ich die Mangas/Animes/Videospiele etc. leider nicht kenne und deshalb keine Vergleiche oder ähnliches ziehen kann.
Selbstverständlich ist die Idee den Verstand, den Geist, die Seele eines Menschen in eine Maschine, einen Roboter zu verpflanzen genial, obwohl da nur das Konzept des Cyborgs weiter gedacht worden ist.
Leider wirkt die Story arg reduziert, teils konventionell, nicht gerade von Innovativität geprägt und will uns nicht viel Neues erzählen.
Auch der philosophische, existenzielle Grundgedanke dahinter erscheint eher planar und wird bedauerlicherweise nicht rentabel genug vertieft.
Aber dafür ist GHOST IN THE SHELL inszenatorisch sowie audiovisuell bombastisch. Die Action ist spektakulär, die Effekte sind grandios, ein paar ruhige, kontemplative, emotionale Momente tun gut und die Atmosphäre dieser dystopischen Zukunftsvision ist phänomenal.
Amüsant ist außerdem, dass sie in dieser fortschrittlichen, fiktional-wissenschaftlichen, technokratischen, eben futuristischen Welt in irgendwelchen Schrottkarren rumgurken.
Mein Fazit ist also, dass zwar viel Potential verschenkt wurde, aber das Ganze immer noch sehr unterhaltsam und kurzweilig ist.
Außerdem kann man sich an der Cyberpunk-Bildgewalt gar nicht sattsehen.
V/H/S: Viral / US / 2014
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
V/H/S: VIRAL ist der Abschluss der V/H/S-Trilogie und hat sich deswegen wohl gedacht, etwas aus dem Rahmen fallen zu müssen. Der dritte Teil verwendet nämlich nicht nur den Found Footage Stil, sondern auch Mockumentary-Aufnahmen sowie objektive Kameraperspektiven. Auch die "Rahmenhandlung" ist im Grunde keine, sondern wird nur als solche suggeriert. Eigentlich ist sie eine der Episoden, die von drei weiteren Episoden willkürlich unterbrochen wird. Auch gingen einige Episoden, was das Genre angeht, andere Wege. So ging manches mehr in Richtung Fantasy oder Science-Fiction. Mich hat dieser konzeptionelle Umwurf, diese Reformation der Reihe nicht sonderlich gestört. Aber vielen ist das doch sauer aufgestoßen. Das bedeutet aber immer noch nicht, dass dieser der beste Teil ist. Er ist der schwächste, aber immer noch sehenswert.
Episode 1: Vicious Circles ("Rahmenhandlung")
7/10
Episode 2: Dante the Great
8/10
Episode 3: Parallel Monsters
5/10
Episode 4: Bonestorm
8;5/10
Ø 7,125/10
Auch die zweite Fortsetzung hinterlässt einen teils spannenden, unheimlichen, schockierenden und verstörenden Eindruck. Des Weiteren ist die Bedeutung des "viral" im doppelten Sinne zu verstehen. Das macht uns die "Rahmenhandlung" am Ende deutlich. Einerseits ist natürlich das Verbreiten der Videos im Internet wie ein Virus damit gemeint. Videos die andere ruinieren, schädigen, belästigen, beleidigen etc. Nackt-, Sex-, Mobbing-, Vergewaltigungs-, Snuff-Videos sowie Videos von Unfall-Schaulustigen. Andererseits steht das "viral" aber auch für diejenigen, die die Videos reinstellen, um damit krankhaft Aufmerksamkeit und/oder zweifelhaften Ruhm erlangen wollen.
Stuck / CA/GB/US/DE / 2007
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Für dieses psychisch wie auch physisch intensive Thriller-Drama, das seine Sozialkritik mit einer gehörigen Prise schwarzen Humor würzt, zeichnet sich niemand geringeres als STUART GORDON verantwortlich, der uns mit Filmen wie DER RE-ANIMATOR, ROBOT JOX - DIE SCHLACHT DER STAHLGIGANTEN, FORTRESS - DIE FESTUNG, CASTLE FREAK usw. beschenkte.
In STUCK wäre die hilfsbereite, aufopferungs- und verantwortungsvolle Altenpflegerin Brandi (MENA SUVARI) gerne schwarz. Das bringt sie bspw. durch Cornrows zum Ausdruck. Das liegt aber nur daran, dass STUCK zum Teil auf einer wahren Begebenheit beruht, bei der die zugedröhnte Unfallverursacherin afroamerikanische Wurzeln hatte. Deswegen hat man sich scheinbar gedacht, dass sich Whitewashing besser macht als eine schwarze Hauptdarstellerin zu besetzen. Dass man Brandi so überdeutlich auf schwarz trimmen musste, hätte nicht unbedingt sein müssen. Aber ist auch kein schwerwiegender Kritikpunkt.
Als Brandi eines nachts unter Alkohol und XTC-Einfluss den frisch gebackenen Obdachlosen Tom (STEPHEN REA) über den Haufen brettert, steckt er in Windeseile in ihrer Windschutzscheibe und Brandi übt sich in "Unfallflucht" und unterlassener Hilfeleistung. Doch da Karma ein Miststück ist, besiegelt sie damit nicht nur Toms Schicksal, sondern auch ihr eigenes.
Ohne irgendwelche Längen aufkommen zu lassen nehmen die verheerenden Konsequenzen ihren makaberen Lauf und trotz des geradlinigen Erahlstils kommt dabei sogar Spannung auf.
Mit einfachsten Mitteln spitzt sich die Situation immer weiter zu und mündet in ein äußerst boshaftes Finale, so dass STUCK durchaus als kleine B-Movie-Perle bezeichnet werden kann.
President Evil (OT: The Tripper) / US / 2006
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Auch in der ungeschnittenen Unrated-Version bleibt DAVID ARQUETTES Schelte gegen die Politik der Republikaner und Lobbyisten, die als Backwood-Slasher "getarnt" ist, nur ein leidlich unterhaltsamer Film. In dem es ein kurioser Killer, der als RONALD REAGAN kostümiert ist, auf Blumenkinder abgesehen hat, die sich auf einem Festival zudröhnen. Auch die hiesige Polizei, insbesondere Sheriff Buzz Hall (THOMAS JANE), tut ihr bestes, doch ist stark unterbesetzt. Dass dem Bürgermeister Menschenleben und Todesopfer eh Schnuppe sind, weil sich das Kapitalistenschwein nur für Dead Presidents interessiert, erleichtert die Umstände des Ermittelns unter den unzähligen Neo-Hippies auch nicht gerade.
Der Grund, warum der Film nur leidlich unterhaltsam ist, ist, dass er sich überwiegend mit dem Zudröhnen der Festivalbesucher beschäftigt. Nach einer Weile ist das arg öde, nervig und albern.
Also man sieht sie meistens zugedröhnt durch die Botanik latschen, am Lagerfeuer sitzen, im Van abhängen und/oder weitere Aktivitäten zugedröhnt betreiben. Die Rauschzustände werden auch audiovisuell umgesetzt durch Verzerrungen, Rotationen, Reflektionen, Dopplungen, Farbspielen, geometrische Figuren und Echos.
Das heißt wiederum, dass der Killer nur relativ selten in Erscheinung tritt, doch wenn er mal zur Tat schreitet, geht's ordentlich blutig und vor allem handgemacht zur Sache.
Spannung kam für mich dabei aber nicht auf, weil mir mitunter recht schnell bewusst war, wer hinter der Maske steckt.
Aber dafür sitzen der schwarze Humor und ein paar politische Seitenhiebe fest im Sattel.
Girls' Night Out (OT: Rough Night / Move That Body / Girls Night / Rock That Body) / US / 2017
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GIRLS' NIGHT OUT vermengt etwas VERY BAD THINGS mit HANGOVER und IMMER ÄRGER MIT BERNIE.
Das heißt, dass das alles nicht besonders neu ist, aber trotzdem passabel und kurzweilig umgesetzt worden ist.
Das Problem ist vielmehr, dass die Bachelorette-Partygäste überhaupt nicht witzig sind. Teilweise sind sie sogar krass nervig, insbesondere JILLIAN BELL.
Noch nicht einmal ILANA GLAZER, die ich in BROAD CITY Spitze finde, brachte mich zum Lachen.
Die einzigen Lacher konnten mir Lea (DEMI MOORE) und Pietro (TY BURRELL) entlocken als sexsüchtiges Ehepaar.
Sorry, aber das war nix.
Die Jones - Spione von nebenan (OT: Keeping Up with the Joneses) / US / 2016
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Im Grunde ist die Idee nicht schlecht, dass ein Geheimagenten-Ehepaar neben einem prüden Spießbürger-Ehepaar zieht und deren öden Leben etwas Schwung mitgibt. Da steckt viel Potential drin, von dem leider nur sehr wenig Nutzen fand. Deshalb ist die Handlung zwar nicht von Innovativität geprägt, aber immer noch passabel und kurzweilig.
Die Schauspieler agieren auch solide, außer GAL GADOT. Sie ist zwar wunderhübsch, aber keine gute Schauspielerin. Sie hat mich schon in WONDER WOMAN nicht überzeugt, doch da dachte ich noch, dass sie die Rolle so spielen soll. Doch hier in DIE JONES - SPIONE VON NEBENAN ist sie auch nicht besser.
Aber das ist nicht unbedingt das Problem. Die Problematik ist, dass der Großteil an Gags meinen Lachmuskeln kein vernünftiges Workout bescherte.
Erst PATTON OSWALT kann als Scorpion für ein paar Lacher sorgen. Zum einmaligen Anschauen reicht es aber noch.
Witching & Bitching (OT: Las Brujas de Zugarramurdi / AT: Die Hexen von Zugarramurdi) / ES/FR / 2013
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Zunächst einmal ist WITCHING & BITCHING mehr Komödie als Horrorfilm.
Der spanische Humor ist speziell und dem französischen ähnlich. Mir gefällt der Humor aus beiden Ländern sehr.
Die Stimmung im Film ist durchgehend amüsant und wohlfühlsam.
Das bunte Treiben beginnt als rasanter Heist-Movie, wandelt sich zum schrägen Roadmovie und spitzt sich zum durchgeknallten Hexen-Humbug zu.
All das ist mit skurrilen Charakteren, grandiosem Dialogwitz und hervorragender Situationskomik gespickt.
Des Weiteren werden Geschlechterklischees ordentlich aufs Korn genommen, insbesondere durch verbale Schlagabtausche, und auch mit harscher Sozialkritik wird nicht gegeizt.
Dennoch zündet nicht jeder Gag, die Action lässt ein bisschen auf sich warten und auch Gore- und Splatter-Freunde bekommen eher wenig zu sehen.
Weitere Schwächen sind Spannungsarmut, dass in der zweiten Hälfte das Tempo etwas gedrosselt wird und dass für Blutspritzer und der Hexenmutter im Finale CGI Verwendung fand.
Doch da WITCHING & BITCHING vor Kreativität und vor allem Charme kaum zu bändigen ist, ist dieser bizarre Streifen trotzdem noch wahnsinnig unterhaltsam.
Todesparty II (OT: Cutting Class / AT: Cutting Class - Die Todesparty II / Highschool Murders / Die Todesparty 2)
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Zunächst einmal ist TODESPARTY II keine Fortsetzung von DIE TODESPARTY, sondern ein eigenständiger Slasher der späten Achtziger.
TODESPARTY II schafft es tatsächlich im Laufe der Zeit jede Menge potentielle Täter hervorzubringen und dementsprechend zahlreiche Verdachtsmomente zu schaffen.
Ob nun der perverse Schulleiter Mr. Dante (RODDY MCDOWALL), der dubiose Hausmeister, der sadistische Sportlehrer, der schizophrene Brian Woods (DONOVAN LEITCH), der ein Auge auf Paula Carson (JILL SCHOELEN) geworfen hat oder ihr eifersüchtiger Quasi-Freund Dwight Ingalls (BRAD PITT). Jeder könnte der Täter sein.
Doch leider versteift sich der Plot auf genau jenes, ohne dass die Story großartig vorankommt, aber die Laufzeit dafür schon.
Klar ist das alles nicht besonders innovativ und obendrein klischeebehaftet. Außerdem war das Slasher-Genre Ende der Achtziger eh komplett ausgelutscht. Aber trotzdem ist das Ganze nicht langweilig, obwohl keinerlei Spannung erzeugt wird.
Der Bodycount ist überschaubar, die Kills teilweise recht kreativ, aber nicht besonders blutig.
Die Atmosphäre ist ansprechend und es gibt auch ein paar halbwegs amüsante Momente. Der absolute Brüller ist aber das Aufdecken des Täters.
Da hatte man scheinbar die "geniale" Idee den Zuschauer per Offensichtlichkeit überraschen zu wollen. Weil niemand damit rechnen würde, dass tatsächlich der offensichtlichste Verdächtige dahintersteckt(!)
Mein Fazit ist also, dass TODESPARTY II eher ein durchschnittlicher Vertreter seiner Zunft ist, aber als Hardcore-Slasher-Fan kann man ihn mal gucken.
Blutiger Freitag (AT: Freies Geleit oder die Geiseln sterben / Bloody Friday / Violent Offender) / DE/IT / 1972
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BLUTIGER FREITAG ist ein deutsch/italienischer Grindhouse-Klunker im Stile eines Poliziottesco aus den wilden Siebzigern, in dem Regisseur ROLF OLSEN Schauspieler RAIMUND HARMSTORF das kriminelle, skrupellose, großmäulige, sarkastische, zynische, chauvinistische Macho-Arschloch Heinz Klett spielen lässt. Ein vor Charme und Charisma überschäumender Dreckskerl.
Mit hohem Tempo, exzessiver Gewalt, coolen Sprüchen, politischer Inkorrektheit und einer gehörigen Portion Lokalkolorit und platter Sozialkritik wird eine kurzweilig-plakative Handlung konsequent erzählt, die inspiriert ist vom ersten Bankraub der Nachkriegsgeschichte. Und zwar von der Geiselnahme in der Münchener Prinzregentenstraße durch HANS GEORG RAMMELMAYR und DIMITRI TODOROV im Jahr 1971.
Die Handlung beginnt mit einem Ausbruch aus dem Gerichtsgebäude, dann geht es weiter mit einem Überfall auf amerikanische Soldaten zur Waffenbeschaffung, folgend von einer rasanten Verfolgungsjagd, dem Banküberfall, der Geiselnahme und der Lösegeldforderung.
Im Laufe der Zeit liegen die Nerven aller Beteiligten blank und Heinz flüchtet mit seinen Komplizen, bestehend aus einem abgebrannten Deserteur, dessen Schwester, ihrem Itaker-Macker und ein paar Geiseln, in eine Hütte im Wald. Was folgt ist eine Vergewaltigung und ein bleihaltiges Finale.
BLUTIGER FREITAG ist ein äußerst unterhaltsamer und nicht gerade zimperlich zu Werke gehender Exploiter um hiesige Befindlichkeiten, der eine saftige Kapitalismus-Schelte austeilt und von Baader-Meinhof-Paranoia ummantelt ist.
Sisters (AT: The Nest) / US / 2015
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SISTERS bedient sich wieder mal einem beliebten Thema, mit dem sich schon einige Komödien befassten, wie bspw. IMMER ÄRGER MIT 40 oder auch BAD NEIGHBORS. Und zwar dem älter werden oder älter sein und dem noch mal jung sein wollen bzw. noch einmal so unbeschwert und verantwortungslos wie damals sein zu können.
Deswegen beschließen die beiden Schwestern Kate Ellis (TINA FEY) und Maura Ellis (AMY POEHLER), als sie erfahren, dass ihre Eltern ihr Elternhaus verkaufen wollen, eine fette Party wie in vergangenen Tagen auf die Beine zu stellen, um die Sturm-und-Drang-Zeiten von früher noch einmal aufleben zu lassen.
Die Party nimmt dann schon fast Ausmaße von PROJECT X - DIE PARTY, VON DER DU NICHT MAL ZU TRÄUMEN WAGST an, ohne aber je deren Eskalationslevel erreichen zu können.
Dass dieses und jenes zusammengewürfelt wurde, stellt(e) für mich kein Problem dar. Doch ein riesiges Manko von SISTERS ist, dass ich die Schwestern überhaupt nicht lustig finde. Doch da sie die Hauptrollen sind, sind sie selbstverständlich in jeder Szene dabei.
Doch der Rettungsanker sind einige der Nebenfiguren, die mich dazu bewegten noch eine durchschnittliche Bewertung rausspringen zu lassen. Nebenfiguren wie die Eltern der Schwestern, Handwerker-Loverboy James (IKE BARINHOLTZ), JOHN CENA als Drogendealer Pazuzu, Alex (BOBBY MOYNIHAN), der sich Cloud 10 reinpfeift und am Rad dreht, oder Kelly (RACHEL DRATCH), die das alt sein hasst.
Am Ende kommen wieder alle zur Besinnung, kriegen ihr Leben auf die Reihe, übernehmen wieder Verantwortung und alles wird gut.
Guardians of the Galaxy Vol. 2 / US/NZ/CA / 2017
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Die Handlung der Fortsetzung ist solide, doch aufgrund ihrer Sprunghaftigkeit nicht mehr ganz so kurzweilig wie die des Vorgängers. Aber immer noch weit davon entfernt langatmig oder gar langweilig zu sein.
Es wird vermehrt auf Action-Spektakel und Effekthascherei à la CGI-Bombast gesetzt. Teils schön anzusehen, aber für meine Verhältnisse schon etwas too much.
Der Humorgehalt befindet sich auf dem selben Level des ersten Teils und der zum Tanzbein schwingen einladende Soundtrack macht auch wieder gut Laune.
Auch wenn GUARDIANS OF THE GALXY VOL. 2 nicht mehr ganz das "Niveau" des Erstlings erreichen kann, entertaint er quietschbunt und zückersüß.
Baby Groot rockt einfach hammermäßig und die vielen emotionalen Momente umschließen das Herz wohlig warm.
S-VHS aka V/H/S 2 / US/CA/ID / 2013
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V/H/S 2 ist die Fortsetzung von V/H/S - EINE MÖRDERISCHE SAMMLUNG und ist wie sein Vorgänger eine Horror-Anthologie im Found Footage-Stil, die innerhalb einer Rahmenhandlung vier Kurzgeschichten umfasst.
Episode 1: Clinical Trials
8/10
Episode 2: A Ride in the Park
9/10
Episode 3: Safe Heaven
10/10
Episode 4 : Alien Abduction Slumber Party
7/10
Rahmenhandlung: Tape 49
6/10
Ø 8/10
Die Fortsetzung ist sehr gelungen und sogar noch etwas besser als der Vorgänger. Der Nachfolger hinterlässt auch einen teils spannenden, unheimlichen, schockierenden und verstörenden Eindruck.
V/H/S - Eine mörderische Sammlung / US / 2012
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V/H/S - EINE MÖRDERISCHE SAMMLUNG ist eine Horror-Anthologie im Found Footage-Stil, die innerhalb einer Rahmenhandlung fünf Kurzgeschichten umfasst, der angesagtesten, amerikanischen Genre-Regisseure.
Episode 1: Amateur Night
9/10
Episode 2: Second Honeymoon
8/10
Episode 3: Tuesday the 17th
7/10
Episode 4 : The Sick Thing That Happened to Emily When She Was Younger
7/10
Episode 5: 10/31/98
8/10
Rahmenhandlung: Tape 56
6/10
Ø 7,5/10
Insgesamt ist der Eindruck den V/H/S - Eine MÖRDERISCHE SAMMLUNG bei mir hinterlässt teils spannend, unheimlich, schockierend und verstörend.
UX-Bluthund - Tauchfahrt des Schreckens (OT: Kaitei daisensô / AT: Agent X-2 Operation Underwater / Battle Beneath the Sea / The Great Undersea War / The Terror Beneath the Sea / Water Cyborg / Water Cyborgs) / JP/US/IT / 1966
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UX-BLUTHUND - TAUCHFAHRT DES SCHRECKENS ist herrlicher Science-Fiction-Trash aus Nihon, der ein guter SchleFaZ-Kandidat wäre.
Denn als die US-Navy intelligente Torpedos namens UX-Bluthund vorstellt, taucht auf dem Bildschirm eine humanoide Erscheinung auf. Von Neugier angestachelt machen sich der Journalist Ken Abe (SONNY CHIBA) und die Fotografin Jenny Gleason (PEGGY NEAL) zum Tauchgang auf und treffen auf die Kreaturen sowie im späteren Verlauf auf einen sonnenbebrillten Oberschurken und einen verrückten Wissenschaftler, die im Unterwasserlabor an Fisch/Mensch-Hybriden experimentieren, die sie durch eine Gerätschaft kontrollieren können und mit denen sie die Weltherrschaft an sich reißen wollen.
Das Ganze ist unglaublich kurzweilig und unterhaltsam inszeniert. Außerdem ist dieser Trash-Torpedo aus den Sixties wahnsinnig amüsant durch schnieke Unterwasser-Aufnahmen, charmantes Overacting, starre Masken, billige und schlecht sitzende Kostüme, Zeitraffer-Effekte, sich von Szene zu Szene veränderndes Latex-Make-up, wilde Schießereien, Explosionen und sogar die martialischen Künste bleiben nicht unbeachtet.
Phenomena / IT / 1985
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Die junge JENNIFER CONNELLY spielt in diesem Fantasy-Horror mit Giallo-Anleihen von DARIO ARGENTO die eigensinnige Jennifer Corvino, die Herrin der Fliegen. Die einer mysteriösen Mordserie im Mädcheninternat des schweizer Transsilvaniens, wo der Fön bläst, auf den Grund gehen will. Albträume im Verbund mit Schlafwandeln bringen sie auf die Fährte. Hilfe bei der Aufklärung bekommt sie von Prof. John McGregor (DONALD PLEASENCE), ein Entomologe im Rollstuhl.
Die Handlung ist sehr interessant gestaltet und eine Palette skurriler Ideen wird untergebracht, die aber nicht immer perfekt miteinander verknüpft werden.
Gefallen hat mir aber bspw. das Insekten-Faible und die Schimpansen-Dame.
Trotz beeindruckend intensiver Albtraum-Szenarien, ist das Ganze unglaublich lang gezogen, insbesondere im Mittelteil, und Spannung wird auch nur mäßig erzeugt.
Des Weiteren sind die Songs von Bands wie IRON MAIDEN und MOTÖRHEAD den Situationen unangemessen und passen überhaupt nicht zur schaurigen Atmosphäre und unheimlichen Stimmung des Films.
PHENOMENA ist ein wirklich merkwürdiges Schmankerl voller beunruhigender Bilder, die aufgrund der obskuren Stilbrüche Faszination erregen. Zusätzlich kann das unheilvoll-exploitative Finale überzeugen.
Wonder Woman / US/CN/HK/GB/IT/CA/NZ / 2017
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Sehr lobenswert ist, dass sich diese DC-Comicverfilmung um Handlungsaufbau und Charakterzeichnung bemüht, doch uns letzten Endes nichts Neues erzählt und zur Kriegs-Schmonzette wird mit Action-Einlagen, die im oberen Mittelfeld anzusiedeln sind.
Die emotionalen Momente haben mich leider nicht gepackt.
Wonder Woman (GAL GADOT) empfand ich eher als wundersames Naivchen statt als anmutige Amazonenprinzessin oder wundervolle Kämpfernatur. Natürlich hängt diese Arglosigkeit damit zusammen, dass sie bisher nur ihre Insel kannte und plötzlich im ersten Weltkrieg mitmischt. Sie muss erst mal zu sich selbst finden und lernen mit der fremden Umgebung umzugehen.
Obendrein wird sie als Göttin menschlicher als der Mensch dargestellt und schuld daran, dass der Mensch "unmenschlich" ist, ist der freie Wille.
WONDER WOMAN hat einen religiös geprägten Unterton, deswegen stand wohl auch Satan als Vorbild für den Oberschurken Pate.
Eine gestandenere Wonder Woman, mehr erzählerischen Mut, einen besseren Spannungsbogen, etwas Humor und fettere Action hätte ich mir gewünscht, aber die Fortsetzung kann es ja besser machen.
Labyrinth des Schreckens (OT: Gatti rossi in un labirinto di vetro / AT: The Devil's Eye / The Eye / Eyeball / Secret Killer / The Secret Killer / Wide-Eyed in the Dark) / IT/ES / 1975
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LABYRINTH DES SCHRECKENS ist augenscheinlich ein schmuddeliger Giallo von UMBERTO LENZI, in dem es um Auge um Auge geht.
Eine Gruppe Touristen in Barcelona wird von einem behandschuhten Killer im knallroten Regencape dezimiert, denn man hat ja hinten keine Augen oder kann sie überall haben.
Die Morde kann man als brutal bezeichnen, aber sie sind nicht explizit exzessiv. Außerdem sind die Effekte eher schlichterer Natur.
Ein Labyrinth kommt im Film nicht vor, aber vielleicht ist das auch nur Augenwischerei oder bildhaft gemeint für das Verwirrspiel um den Täter.
Alle Zutaten für einen vernünftigen 70er-Jahre Giallo sind enthalten wie bspw. Sleaze, doch es fehlt etwas Salz.
Die Reisegruppe besteht aus vielen verschiedenen, halbwegs interessanten Charakteren von denen jeder im Laufe der Zeit ein Motiv haben könnte.
Apropos Motiv: Der Täter, der kurz vor Feierabend aus dem Hut gezaubert wird, drückt dem Zuschauer ein Motiv aufs Auge, bei dem der eine oder andere mit den Augen rollen wird.
Auch das Auge des Gesetzes beweist Engagement und der Generationskonflikt ist stimmungsvoll. Auch wenn man die Polizisten recht schnell von seiner Unschuld überzeugen kann und sie ein Auge zudrücken. Außer wenn sie einen auf dem Kieker haben, dann wird es schwer sie vom Gegenteil zu überzeugen.
Verdachtsmomente gibt es so weit das Auge reicht, doch leider keinen Spannungsaufbau.
Zum Schluss bleibt mir nur noch zu sagen, wer einen trashigen, aber durchaus kurzweiligen und unterhaltsamen Giallo sehen möchte, sollte ein Auge auf LABYRINTH DES SCHRECKENS werfen.
Savage Streets - Die Straße der Gewalt (AT: Savage Street - Straße der Gewalt) / US / 1984
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SAVAGE STREETS - DIE STRAßE DER GEWALT ist ein Rape'n Revenge-Actioner, in dem sich die Mädchengang Satins mit der Punk-Gang Scars anlegt.
Nachdem Heather (LINNEA QUIGLEY), die taubstumme Schwester der Anführerin Brenda (LINDA BLAIR, bekannt aus DER EXORZIST), brutal vergewaltigt wird und ein weiteres Mitglied der Satins, das schwanger ist, kurz nach der Brautkleidanprobe von einer Brücke geworfen wird, entschließt sich die Anführerin, nachdem sie dahinter gekommen ist, wer dafür verantwortlich ist, im Alleingang die Rache anzutreten.
Dazu schmeißt sie sich in einen engen, schwarzen Kampfanzug, rückt die Möpse zurecht und macht den Jungs in bester Rambo-Manier per üppigen Dekolleté, Armbrust, Bärenfalle und Messer die Hölle heiß.
Die Hölle wird aber erst in den letzten 20 Minuten so richtig heiß gemacht, davor bekommt man Einblicke in den Schulalltag, der an DIE KLASSE VON 1984 erinnert, außerschulische Aktivitäten wie Party machen sowie das sittenlose Verhalten der Scars aus Saufen, Drogen nehmen, Pöbeln, Prügeln usw. zu Gesicht.
Auch wenn der Plot im Allgemeinen nur auf Selbstjustiz ausgelegt ist, wird sich für die Vertiefung einiger Figuren Zeit genommen, wie bspw. für einen schwachen Mitläufer, der von den Scars zu den Schandtaten gedrängt wird. Dadurch wird dem Teenage-Terror-Thriller etwas Coming-of-Age-Drama beigefügt.
ROBERT DRYER spielt Jake, den Anführer der Scars, und zwar so richtig schön schmierig, psychopathisch, menschenverachtend und hassenswert.
SAVAGE STREETS - DIE STRAßE DER GEWALT hat mich also durch sein fettes 80er-Kolorit, coole Mucke, Sprücheklopferei, viel nackte Haut, LINDA BLAIR in der Badewanne, einer harten Vergewaltigungsszene und dem entsprechenden Vergeltungsschlag zu dieser Bewertung überredet.
7,5 Pfeile im Girlpower-Köcher
Die Nacht der offenen Särge (OT: Drácula contra Frankenstein / AT: Dracula Against Frankenstein / Dracula Prisoner of Frankenstein / Dracula Vs. Dr. Frankenstein / Dracula prisonnier de Frankenstein / Dracula prisonnier du docteur Frankenstein / Drácula contra el Dr. Frankenstein / Screaming Dead / Vampir Kill) / ES/FR/LI/PT / 1972
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Dieses Kuriosum, welches JESÚS "JESS" FRANCO verbrochen hat, wirkt wie eine improvisierte Hommage an die Universal Monsters. Die lächerlich krude Handlung dieses schludrig inszenierten Schnellschusses, der sämtliche blutleeren Dracula, entstellten Frankenstein und sogar haarsträubenden Werwolf-Klischees in den brodelnden Hexenkessel wirft, birgt durchaus Potential. Denn ein verrückter Wissenschaftler samt degenerierten Diener und Haudrauf-Homunkulus will mit Unterstützung des wiederbelebten Vampirfürsten eine Dämonenarmee erschaffen, um die Weltherrschaft an sich zu reißen. Es ist zwar nicht schwer der simpel geflickten Handlung zu folgen, doch da der Film mit dem stimmungsvoll trashigen Titel DIE NACHT DER OFFENEN SÄRGE zum Großteil als hanebüchener Stummfilm im Zoom-Wahnsinn aufgezogen wird, reduziert das selber zusammenreimen gewaltig den Unterhaltungsgrad. Abgesehen davon, dass die Inszenierung amateurhaft ist, die Besetzung Dilettantismus definiert und die Tricksereien billiger nicht sein könnten. Aber dafür ist die düster-orchestralische Musik vortrefflich und die lautstarke Geräuschkulisse wunderbar übertrieben.
3 in Blut ertränkte Fledermäuse!!!
Papaya - Die Liebesgöttin der Cannibalen (OT: Papaya dei Caribi / AT: Die of Pleasure / Fruta Sexual del Caribe / Papaya - Die Liebesgöttin der Kannibalen / Papaya: Love Goddess of the Cannibals) / IT / 1978
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Auch wenn es der deutsche Beititel eventuell suggeriert, hat PAPAYA nicht viel mit den reißerischen, italienischen Kannibalenfilmen gemeinsam, sondern ist ein softer Sexploiter vor karibischer Kulisse von Schmuddel-Maestro JOE D'AMATO.
Zwar gibt es gleich zu Anfang eine kannibalistische Szene, aber zu mehr kommt es nicht.
Das stellt schon mal einen guten Start dar und PAPAYA geht auch vielversprechend weiter. Und zwar, als die beiden Protagonisten durch das geisterhafte Dörfchen mit den kleinen, bunten Häuschen irren, hat das etwas mysteriöses und traumwandlerisches. Auch das rituelle Fest, an dem die beiden teilnehmen, hat etwas hypnotisches.
Im weiteren Verlauf könnte man PAPAYA eine "Kritik" an Atomkraft, Imperialismus und Industrialisierung andichten.
PAPAYA liefert auch direkt die Lösung aller Probleme dieser Welt, und zwar Sex. Nette Idee, aber leider nicht im filmischen Sinne. Denn PAPAYA verliert sich dann nur noch von einer Beischlaf-Szene zur nächsten, so dass PAPAYA dann nur noch uninteressant daherkommt.
Baskin / TR/US / 2015
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
BASKIN ist ein mutiger Film aus der Türkei, der mir außerordentlich gut gefällt und mich konzeptionell an KATAKOMBEN erinnert hat, der mir auch außerordentlich gut gefällt. Je tiefer die Gruppe Badass-Bullen (Augen auf bei der Berufswahl(!)) samt Vulgärsprache, Macho-Gehabe und Sodomie als Gesprächsthema in die religiös-pervertierte Höllenvision herabsteigt, desto düsterer, bedeutungsschwangerer, symbolkräftiger und Suspense-geladener werden die verwirrenden Passagen, die interessanten Darkroom für Interpretationen gewähren. Aufgrund einer nicht linearen Erzählweise driftet die Frosch-Hölle auf Erden ins infernal-Surreale ab, wobei sich diverse Ebenen/Dimensionen vermengen. Die dreckige Atmosphäre kann man per Katana schneiden, die Genre-Affinität ist unverkennbar und die Einflüsse eines DARIO ARGENTO, LUCIO FULCI, CLIVE BARKER usw. sind nicht von der Hand zu weisen. Der Phantasie wird freien Lauf gelassen und mit albtraumhaften Sequenzen gespickt. Die Sets sind mordsmäßig morbide, der schauerhafte Score ist der Vorschlaghammer, die Arschloch-Polypen und finster-verbeuelten Kuttenträger-Gestalten sind perfekt besetzt und die ekligen bis blutigen Effekte sind erfreulicherweise handgemacht. Auch das akausale Ende hat mich geflasht, also alles bestens!
Blutige Schatten (OT: Solamente nero / AT: The Blood stained Shadow / Bloodstained Shadow / Only Blackness / Schatten des Todes) / IT / 1978
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Auch wenn der deutsche Titel etwas anderes suggeriert, setzt BLUTIGE SCHATTEN nicht auf explizite Gewaltdarstellung, obwohl einige Morde als durchaus brutal bezeichnet werden können und auch handwerklich gut umgesetzt worden sind.
BLUTIGE SCHATTEN setzt nämlich vermehrt auf seine umfangreich verkomplizierte Handlung, seine unvorhersehbar kruden Handlungsverläufe und seine übertrieben zahlreichen Verdachtsmomente. All das setzt sich aber erst am Ende zu einem durchaus stimmigen Gesamtbild zusammen, das aber ziemlich heruntergerattert daherkommt. Außerdem ist das Rätselraten auch nicht wirklich lohnenswert, da des Rätsels Lösung erst im letzten Drittel relativ offensichtlich eingepflegt wird.
Anstelle verspielte, farbenfrohe, prunkvolle, hoch dekorierte Bilder zu kreieren, werden die gammligen Ecken Venedigs gut eingefangen und verleihen diesem gelben Krimi einen tristen Flair, der goblin'esk untermalt wird.
Das mag für viele wahrscheinlich feinmotorisches, stilsicheres Spannungskino sein, doch mir verlangte es viel Aufmerksamkeit ab und wirkte durch das betuliche Tempo und der Geschwätzigkeit indes recht langatmig. Dafür wird aber gut rübergebracht, dass an allen gruseligen Ecken und mysteriösen Enden die große Gefahr lauern kann. Doch an einigen Stellen hätte meines Erachtens etwas Straffung nicht geschadet.
Off Balance - Der Tod wartet in Venedig (OT: Un delitto poco comune / La Casa di Via Rubens / Off Balance / Phantom of Death / A Face / Der Tod wartet in Venedig / An Uncommon Crime) / IT / 1988
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Es ist schon eine ganz flotte Idee, dass der erfolgreiche Pianist Robert Dominici (MICHAEL YORK) an Progerie erkrankt, die Krankheit auch sein Gehirn befällt, er zum Psycho-Killer wird, der ein perfides Spiel mit der Polizei treibt, da die DNA-Spuren an den Tatorten ständig auf einen anderen Täter schließen lassen. Die Maske, die MICHAEL YORK immer älter werden lässt, ist sehr gut. Da der Film von RUGGERO DEODATO ist, gibt es auch ein paar heftige Gore-Spitzen, doch es hätte mMn mehr Action geben können. Also Verfolgungsjagden, Schießereien etc. Gut, der Film ist ein unkonventionell erzählter Psycho-Thriller oder Psycho-Krimi mit leichten Giallo-Anleihen, aber das wäre schon alleine deswegen nicht übel gewesen, weil es an durchweg gelungener Atmosphäre und komplett an Thrill fehlt, da mitunter von Anfang an die Frage nach dem Täter geklärt ist. Außerdem gibt es ein paar kleine Längen, die den Film nicht komplett stimmig dastehen lassen. Aber dafür wird sich genügend Zeit genommen dem Charakter des Starpianisten Tiefe zu verleihen, so dass er trotz der abscheulichen Dinge die er tut eher eine mitleiderregende Figur darstellt. Es wird auf das tragische Schicksal, auf den körperlichen und geistigen Zerfall sowie auf die immer weiter voranschreitende gesellschaftliche Ausgrenzung dieses Mannes eingegangen. Er möchte auch seinem ungeborenen Kind die Vererbung dieser seltenen Krankheit ersparen und entschließt seine schwangere Geliebte Hélène Martell (EDWIGE FENECH) zu töten. Inspector Datti (DONALD PLEASENCE) leitet die Ermittlungen versessen, weil er zur Weißglut gebracht wird und kurz vorm verzweifeln ist. Bis dahin war mir der Film 6 Punkte wert, doch das Ende empfand ich als ziemlich schwach, deswegen muss ich notgedrungen einen halben Punkt abziehen.