999CINEASTOR666 - Kommentare
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Alle Kommentare von 999CINEASTOR666
Die Teuflischen von Mykonos (OT: Ta paidia tou Diavolou / AT: Die Teuflischen der Insel / A Craving for Lust / Cruel Destination / Devil's Island / Devils in Mykonos / Island of Death / Island of Perversion) / GR / 1975
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Ein Geschwisterpaar gibt sich als Ehepaar aus. Deswegen gehen sie auch den inzestuösen, ehelichen Pflichten nach und machen auch keinen Hehl daraus, es ihrer Mutter am Telefon mitzuteilen. Auf Mykonos tarnen sie sich als Touristen, doch sind eigentlich auf der Flucht und machen dort weiter, wo sie aufgehört haben. Denn sie glauben von Gott beauftragt worden zu sein, Perversen den Gar auszumachen. Jeder Mord steigert ihre eigene sexuelle Obsession, so wird auch nicht vor einer Ziege Halt gemacht. Von einer fragwürdigen Moralvorstellung angetrieben, hangeln sich beide von einem skrupellosen Mord zum anderen. Aufreißer, Ehebrecher, Fixer, Schwule, Lesben und Cougars sind sündhafte Ziele der Säuberungsaktion und müssen dran "glauben". Festgehalten wird das Ganze auf Fotografien und in Tagebuch-Einträgen.
Dieser schamlos-voyeuristische Sexploiter aller erster Kajüte setzt ausschließlich auf Provokation, Ekel und Schock, ohne dabei an Spannung zu denken. Das idyllische Erscheinungsbild Mykonos' bietet mit den engen, sonnengefluteten Gassen und den weiß gestrichenen Häusern die perfekte Ambivalenz zu dem sadistisch-kreativen Treiben des Paares, dass schon kindlich-spielerische Formen annimmt und sogar zwischendrin Romantik nicht missen lässt. Dieser Golden Shower des Bahnhofskinos wird von einer dynamischen Kamera wunderbar eingefangen, die sich um das Geschehen drumherum bewegt und es aus skurrilen Perspektiven festhält. Untermalt werden diese Szenen um Sex und Gewalt durch einen der Situation unangemessenen Score aus Electro-Pop, Synthie-Gekreische, Akustik-Gitarren-Gezupfe und Disco-Nummern. Zum Schluss schließt sich der tabubrechende Bibelkreis mit den Worten: "Du sollst nicht richten".
6,5 Blowjobs für den Revolverlauf!!!
Wolf Creek 2 / AU / 2013
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WOLF CREEK 2 ist nicht nur eine herausragende Fortsetzung, sondern auch ein erstklassiger Horror-Action-Thriller, da von allem mehr geboten wird. Die Fortsetzung startet bereits fulminant, als zwei Cops für ihre Willkür teuer bezahlen müssen. Als zwei Rucksack-Touris flott den Wolf-Creek-Krater erreichen und beim unerlaubten Nächtigen im Nationalpark die "Hilfe" von Mick Taylor (JOHN JARRATT) ablehnen, kommt es schnell zum Kopf am Stiel. Das Fräulein verfällt in Schockstarre und wird Bewusstlos geschlagen. Als sie wieder zu sich kommt hat ihr Freund nicht mehr alle beisammen – also alle Körperteile. Das in ungeschnittener Form am besten zu sehen ist. Des Weiteren punktet das unbarmherzig-zynische Sequel durch den Protagonisten-Wechsel, den gesteigerten Sadismus-Spieltrieb des noch charmanteren und charismatischeren Schweinejägers Mick Taylor, Autoscooter mit Kängurus, dem älteren Pärchen und allen voran mit dem feucht-fröhlichen Folter-Quiz. Das Sequel überzeugt auf ganzer Linie mit mehr Tempo, mehr Action, mehr Spannung, mehr Gore, noch tieferen Abgründen, makaberen Humor und einigen üblen Überraschungen.
Wolf Creek / AU / 2005
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Im Grunde erzählt uns WOLF CREEK nichts Neues und das auch noch in einem behäbigen Tempo. Doch WOLF CREEK erzählt es uns einfach sehr gut und gibt uns genügend Zeit die Touris näher kennenzulernen und Bezug zu ihnen aufzubauen. Das funktioniert auch ausgezeichnet, da sie nicht dermaßen hohl, stumpf und nervig sind wie man es sonst aus Horrorfilmen gewohnt ist. Dadurch hat man tatsächlich Interesse an ihnen und fiebert mit ihnen mit bzw. bemitleidet sie. Obwohl man als Zuschauer mit der Ambivalenz konfrontiert wird sich zwischen Opfer und Täter entscheiden zu müssen. Denn wer WOLF CREEK extrem aufwertet ist der "hilfsbereite" Mick Taylor (JOHN JARRATT). Der wegen seiner hinterwäldlerischen Art dermaßen Charme und Charisma besitzt, dass man ihn sich nicht entgehen lassen sollte. Desto mehr Abgründe sich auftun, die zeigen was für ein kranker Bastard er ist, desto mehr Faszination umgibt ihn. Ähnlich wie bei Hannibal Lecter (ANTHONY HOPKINS) aus DAS SCHWEIGEN DER LÄMMER. Er nutzt die weite Abgeschiedenheit des Outbacks, die auch wunderbar eingefangen wird, und fühlt sich auf der sicheren Seite, um sein sadistisches und perverses Spiel zu treiben. Man kann schon sagen, dass er mit seinen Opfern spielt und dass das Outback sein Spielplatz ist. Die Torture-Einlagen sind nicht besonders explizit, aber wirkungsvoll und intensiv. WOLF CREEK setzt mehr auf eine dreckige und düstere Atmosphäre sowie auf seinen brillanten Psychopathen und seine zynischen Spitzen. Zum Großteil erinnert WOLF CREEK an den Terror-Klassiker BLUTGERICHT IN TEXAS, um im Showndown auf HITCHER, DER HIGHWAYKILLER umzuswitchen. Diese Kombi finde ich sehr sehenswert.
28 Weeks Later (AT: 28 Wochen später) / GB/ES / 2007
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Meines Erachtens steht die Fortsetzung dem Original in nichts nach und das ist selten der Fall. Die Handlung wird schlüssig und fulminant weitergeführt, furios beginnend mit einer Hetzjagd in Höchstgeschwindigkeit, der ein folgenschwerer Entschluss zu Grunde liegt. Es wird versucht ein Teil Londons wieder aufzubauen und etwas Normalität zu schaffen. Das Militär soll für den entsprechenden "Schutz" sorgen, doch als sich ein paar Welpen aus dem "Überwachungsstaat" schleichen, ist es mit der Sicherheit vorbei. Das Militär muss hart durchgreifen und alles (un)menschenmögliche tun, um den Wut-Virus einzudämmen. Ein spannungsgeladener Wettlauf gegen die Zeit beginnt, in dem es praktisch keine Verschnaufpausen gibt. Die richtigen Mechanismen werden umgelegt, um für Nervenkitzel, eine dichte Atmosphäre, straffe Dramaturgie und handfesten Terror zu sorgen. Das Sequel ist auf ganzer Linie als sehr gelungen zu bezeichnen.
28 Days Later - Deine Tage sind gezählt (AT: 28 Tage später) / GB / 2002
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28 DAYS LATER ist ein herausragender Infektions-Horror-Thriller mit Tiefgang von DANNY BOYLE, in dem es ums nackte Überleben geht, denn das Wut-Virus greift um sich und verwandelt Menschen in rasende Bestien.
Gleich zu Beginn wird man mit schockierenden Bildern aus einem Tierversuchslabor eingestimmt, um in nächsten Moment ein großartiges Endzeit-Szenario geboten zu bekommen, durch das leer gefegte London, in dem der Protagonist Jim (CILLIAN MURPHY) umherirrt.
Generell geizt 28 DAYS LATER nicht mit poetisch anmutenden und verspielten Bildkompositionen.
Auch in den Dialogen schwingt oftmals melancholischer Subtext mit.
Im Mittelteil keimt Zuversicht auf und die Hoffnungsschimmer gehen nahe, da sie die bedrückende Stimmung aufklaren lassen, doch das hält nicht lange an.
Der Silberstreif am Horizont verschwindet schnell, doch es gibt immer noch die Bastion, die Schutz bieten und eine Antwort auf den Virus haben soll. Doch die Infizierten sind nicht die einzigen Bestien und somit wird die Allegorie abgeschlossen.
Eine kleine Chance der Besserung lässt Jim in dieser Extremsituation über sich hinauswachsen und garantiert einen actiongeladenen Showdown.
Lake Bodom (OT: Bodom) / FI/EE / 2016
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LAKE BODOM ist zwar wunderschön bebildert und kompetent inszeniert, doch scheitert meines Erachtens beim Versuch die Genre-Konventionen des Slashers brechen zu wollen, durch "untypische" Wendungen. Ich muss aber zugeben, dass die Wendungen die Genre-Konventionen des Slashers tatsächlich brechen, doch nicht die des (Horror)films generell. Was ich damit meine ist, dass die Wendungen für mich krass vorhersehbar waren, da man sie so oder so ähnlich bereits gesehen zu haben scheint. Außerdem wirken die Wendungen ziemlich an den Haaren herbeigezogen wie Frauen in der Steinzeit. LAKE BODOM versucht originell und mehr als er eigentlich ist zu sein, doch die Motive wirken dann nur noch unglaubwürdig. Deswegen ist für mich auch keine Spannung wie bei ALFRED HITCHCOCK entstanden und auch die Sympathie für die Camper hält sich arg in Grenzen. Auch das Adrenalin-pumpende Finale ist nur ein turbulenter Abschleppservice, der den Bogen überspannt und das versprochene zerschmetternde Finale ist auch nichts Neues. Die Wendungen wären eventuell gar nicht so schlecht gewesen, wenn sie ausgefeilter, feinfühliger, an den richtigen Stellen platziert und überraschender gewesen wären. Und natürlich auch mehr Horror und Terror inne gehabt hätten. Vielleicht weiß das dem Horror-Neuling noch zu gefallen, doch als alter Hase riecht man den Braten und will ihm nicht so recht trauen.
Der Schlitzer (OT: La Casa sperduta nel parco / AT: The House at the Edge of the Park / The House on the Edge of the Park) / IT / 1980
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DER SCHLITZER ist ein roher Rape'n Revenge-Reißer von RUGGERO DEODATO, der sich zu einschlägigen Werken wie DAS LETZTE HAUS LINKS und ICH SPUCK' AUF DEIN GRAB gesellt. Wenn sich der bodenständige Vergewaltiger Alex (DAVID HESS) und sein leicht unterbelichteter Kumpane Ricky (GIOVANNI LOMBARDO RADICE) selber auf eine Schickimicki-Party einladen und dort nur an der Pflaume riechen dürfen oder von den feinen Pinkeln beim Pokern für dumm verkauft werden, können schon mal die Säfte in Wallung geraten und überkochen. Der Schwanzvergleich erfolgt durch die Schärfe der Klinge des Rasiermessers, das für den besten Ficker der Stadt eine potenzsteigernde Wirkung hat. Denn nicht nur die Sause, auch die Höschen der Damen sollen feucht-fröhlich werden. RUGGERO DEODATO lässt uns ungeniert von der verbotenen Frucht naschen und bewegt sich schamlos im Grauzonenbereich, mit seinen sadistischen Quälereien und frauenfeindlichen Softcore-Einlagen, die RIZ ORTOLANI mit seinem "sweeten" Soundtrack liebkost. Die Gewalt äußert sich aber mehr in sexueller Erniedrigung als in Blut und Gedärm. DAVID HESS mimt den menschenverachtenden Proletarier mit abgebrüht-psychopathischer Hingabe. Durch ihre selbstgerechte Arroganz runden die hochnäsigen Yuppies den perfiden Klassenkampf ab. Dass der Widerstand der zahlenmäßig überlegenen Schnösel größtenteils zur Salzsäule erstarrt, führt zu unfreiwilliger Komik. Auch Alex ringt durch sein schmierig-flapsiges Platzhirsch-Gehabe ein paar Schmunzler ab, während er sein perverses Spiel mit den überheblichen Snobs treibt. Im Gegensatz zu anderen Vertretern dieses Subgenres fällt der Rape-Anteil weitaus größer aus als der Revenge-Part. Das heißt, dass das Finale gut und gerne eine härtere Gangart einlegen hätte können. Sympathieträger gibt es keine, da beide Parteien aufgrund ihres Verhaltens negativ auffallen. Wer Kritik an was auch immer oder einen Hieb mit der Moralkeule erwartet, wird enttäuscht sein. Doch wer intensiv-effekthascherischen Sleaze in voyeuristisch-sexploitativer Reinkultur sucht, wird hier fündig.
Viral (AT: Peste) / US / 2016
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VIRAL ist mehr ein Coming-of-Age-Drama in Musikvideo-Optik als Horrorfilm. VIRAL beginnt wie eine Tennie-Romanze, auch wenn direkt zu Beginn über die Wurmgrippe berichtet wird und auch eine Mitschülerin sehr früh erste Symptome zeigt. Selbst als das Wohnviertel drakonisch unter Quarantäne gestellt wird, das Militär anrückt und die Regierung den Ausnahmezustand verhängt, schwingt immer etwas süßlich-kitschige Romantik mit. Dass man in solch einer Situation die Sperrstunde missachtet, um an einer Party teilzunehmen, ist für mich heutzutage nicht mehr ganz nachvollziehbar. Aber wir waren ja alle mal jung. Doch genau wegen diesem ungehorsam, steckt da jetzt der Wurm drin. (!) Die primäre Zielgruppe des Films scheinen Jugendliche bzw. junge Erwachsene zu sein, die vielleicht auch gerade erst erste Gehversuche in den Horror-Bereich wagen. Das macht sich mitunter dadurch bemerkbar, dass die üblichen Teenager-Themata wie erste Liebe, Probleme mit den Eltern und das Eingewöhnen an der neuen Schule abgehandelt werden. Auch soziale Medien werden mit einbezogen und man kann eingetippte Textnachrichten mitlesen, da sie eingeblendet werden. VIRAL besitzt zweifelsohne atmosphärische Passagen, doch setzt bedauerlicherweise auch auf billigste Schockeffekte, die man gegen den Wind riecht, weil man sie schon unzählige Male gesehen hat. Beziehungsweise bestehen sie auch oftmals nur aus extremen Lautstärkeschwankungen und Soundeffekten. Witzig ist auch, dass sich die Wirte wie Geigerzähler anhören. Es gibt außerdem nur kleinere Gewaltspitzen, da sich das eigentliche Szenario im Haus abspielt, in dem die beiden Schwestern Emma (SOFIA BLACK-D'ELIA) und Stacey (ANALEIGH TIPTON) ausharren müssen. Eine der beiden ist infiziert, die andere nicht. Nun wirft VIRAL Fragen um Moral und Ethik auf, um innere Zerrissenheit und Geschwisterliebe. Auch diese Themen führen meines Erachtens zu Fehlentscheidungen und fragwürdigen Verhalten. Aber auch dies habe ich schon x-mal gesehen und konnte mich meistens damit abfinden. Mein Fazit ist also, dass dieser Parasiten-Schocker dem einschlägig bekannten Kanon zwar nichts Neues hinzufügt und es ein paar Ausrutscher gibt, aber er gut umgesetzt ist und man ihn sich zumindest einmal ansehen kann.
Dr. Giggles (AT: Horror Hospital 2 / Mad Doctor) / US/JP / 1992
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Giggity, giggity Dr. Giggles (LARRY CLARKE), der Arztsohn, der brachial aus der Klapsmühle ausgebrochen ist, um in die Fußstapfen seines verkannten Vaters zu treten, den hippokratischen Meineid abzulegen und Papi durch schmerzhafte Hausbesuche bei den Bürgern seiner Heimatstadt zu rächen. DR. GIGGLES ist eine unterhaltsame Slasher-Komödie, der es leider an Spannung fehlt. Dafür ist die Handlung aber generell recht ausgewogen und wird in angemessener Geschwindigkeit erzählt, so dass keine Längen entstehen. Außerdem kann LARRY CLARKE viel wuppen, da er Dr. Giggles herrlich skurril spielt, doch er hätte vielleicht etwas beängstigender in Erscheinung praktizieren können. Doch da so ein Arztkoffer zum Glück viel hergibt, fallen seine alternativen Behandlungsmethoden ideenreich und makaber aus. Zudem sind auch die Einsatzorte abwechslungsreich gestaltet und er hat immer einen passenden, sarkastischen Spruch auf den Lippen. Doch leider wird vieles nur angedeutet oder passiert im Off. Außerdem hätte neben den bissigen Kommentaren noch etwas schwarze Situationskomik nicht geschadet. Neben diesem Handlungsstrang gibt es noch zwei weitere. Und zwar bekommt man noch einige Passagen aus Dr. Giggles Kindheit zu sehen, die dem Zuschauer nahelegen, woran sein Vater arbeitete, was die Bewohner aufgrund dessen mit ihm anstellten, wie der Kicher-Knirps entkommen konnte und warum er zum verrückten Doktor wurde. Ein weiterer Handlungsstrang handelt von Jennifer Campbell (HOLLY MARIE COMBS), die mit einem Herzklappenfehler zu kämpfen, Probleme mit der Stiefmutter und den üblichen Stress mit dem Freund hat. Doch Jennifer ist auch die perfekte Patientin für Dr. Giggles, um das unvollendete Werk seines Vaters fortzuführen. Also dauert es nicht lange, bis sich beide in die Arme laufen. Das heißt, dass beide sogar etwas Tiefe bekommen. Auch das Finale enttäuscht nicht, deswegen ist DR. GIGGLES dem Genre-Freund herzlichst zu empfehlen
Don't Hang Up / GB / 2016
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DON'T HANG UP ist ein Horror-Thriller um ein paar gewissenlose Heranwachsende, die sich auf der Jagd nach Anerkennung und zweifelhaften Ruhm bei bitterbösen Telefonstreichen filmen und die Videos online stellen. Dass sie dadurch keine Sympathiepunkte beim Zuschauer erzielen, ist vielleicht nicht gut überlegt, aber fällt im weiteren Verlauf nicht sonderlich ins Gewicht. Denn Karma ist bekanntlich ein Miststück und schon bald finden sie sich in einem perfiden Katz-und-Maus-Spiel wieder, in dem ihnen ihr technischer Schnickschnack nicht hilft. Weil sie nie an mögliche Konsequenzen gedacht haben, wurde aus "Spaß" tödlicher Ernst und die beiden Selbststeller stecken nun selbst inmitten der Opferrollen. Im Nachhinein lässt sich zwar sagen, dass vieles nicht besonders neu erscheint, aber eben erst im Nachhinein. Und dass sich dahinter schlichtweg Rache verbirgt, ist auch im Vornherein klar. Während des Sichtens bekommt man aber ein hohes Tempo geboten und halbwegs clevere Wendungen, die die Wucht und Intensität dieses Szenarios immer mehr verstärken. Aber damit ist nicht ausufernde Gewalt gemeint. Auch wenn die üblichen Genre-Zutaten Verwendung finden, ist das Endergebnis durchaus schmackhaft. Denn Unbehagen macht sich breit und kontinuierlich wird an der Spannungsschraube gedreht. Der Täter eröffnet das Psychoduell und will die beiden gegeneinander ausspielen. Das hat mich schon etwas an Jigsaw aus der SAW-Filmreihe erinnert. So wie mich die erste Hälfte an SCREAM - SCHREI! und NICHT AUFLEGEN! erinnert hat. Die beiden Streichespieler verhalten sich auch der Situation angemessen, also mir sind zumindest keine größeren Logikfehler aufgefallen. Doch das Finale ist dann tatsächlich arg vorhersehbar, da man es eben so oder so ähnlich bereits einige Male gesehen zu haben scheint. Hätte man sich da noch etwas Eigenständiges einfallen lassen, wäre bestimmt noch ein halber Punkt mehr drin gewesen.
Voice from the Stone - Ruf aus dem Jenseits / US/IT / 2017
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Das Setting des prächtigen Anwesens, die Location der Toskana in den 50er-Jahren, die zeitgemäße Ausstattung, die Kameraarbeit und die Gothic-Atmosphäre dieses Mystery-Melodrams, das sich zwar mitunter als Grusler verkaufen will, aber nicht gruselig ist, sind prima. Schockeffekte braucht man aber nicht zu erwarten, genauso wenig wie Gewalt. Denn VOICE FROM THE STONE - RUF AUS DEM JENSEITS ist alte Schule und kommt damit den Schauer-Filmen aus jener Zeit in der er spielt bedeutend nahe. Zunächst einmal wird sich recht viel Zeit gelassen die Figuren einzupflegen, während alles auf ein Psychogramm der Hauptfigur Verena (EMILIA CLARKE) hindümpelt, aufgemacht als Haunted House-Schmonzette. Sie spielt zwar stark, doch gelegentlich übertreibt sie es mit der Mimik und Gestik, doch das ist wohlwollend beabsichtigt und deutet bereits auf die Pointe hin. Das meint man aber schon sehr früh zu erkennen, so dass deren Wirkung nur fade ist. Einige Szenen bieten zwar einen gewissen Interpretationsspielraum, doch sind letztlich zu unausgegoren, um konkrete Antworten zu liefern. Auch wenn versucht wird mit bedeutungsschwangeren Dialogen Eindruck zu schinden, fehlt es letztlich an Substanz. Oder vielleicht geht die Substanz der Erzählung auch verloren, weil es an Spannung, Abwechslungsreichtum, einer tatsächlichen Bedrohung und Szenen zum Mitfiebern fehlt. Da das einzige, das den Zuschauer noch interessieren könnte die Frage ist, ob es tatsächlich spukt oder ob es sich um ein Hirngespinst handelt. Unterdessen rutscht VOICE FROM THE STONE - RUF AUS DEM JENSEITS ganz gemächlich in den Wahn ab, bis die Kehrtwende kommt und ein manipulatives Spiel beginnt, das aber absehbar ist.
Contaminator - Mordmaschine aus der Zukunft (OT: Terminator II / AT: Alienators / Aliens 2 / Shocking Dark) / IT / 1989
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So viel Dummdreistigkeit wie BRUNO MATTEI unter dem Pseudonym VINCENT DAWN an den Tag legte verdient eigentlich schon einen Strauß Blumen und eine Dankeskarte. Nicht nur dass der Originaltitel TERMINATOR II ist, zum Großteil wird auch noch die Handlung von ALIENS - DIE RÜCKKEHR nachgeahmt und erst zum Schluss wird etwas TERMINATOR plagiiert. Wer also ALIENS - DIE RÜCKKEHR und TERMINATOR gesehen hat, kann sich in etwa die Handlung selber zusammenreimen und muss sich das Ganze nur noch in billig, dämlich und hanebüchen vorstellen. Aber irgendwie hat es auch seinen unverkennbaren Charme wie die dussligen Soldaten in ihren Flohmarkt-Kampfanzügen und den Vespa-Helmen auf den Kasperköppen durch die Heizungskeller latschen, einen Kracher nach dem anderen raushauen und mit Spielzeug-Knarren auf Statisten in schlecht sitzenden DER SCHRECKEN VOM AMAZONAS-Gedächtnis-Kostümierungen ballern bis die Funken sprühen. Weil der Meeresspiegel gestiegen und das Wasser verseucht ist, Menschen sich in Monster verwandelten und ein Notruf aus dem Tunnelsystem unter der Stadt die Supersoldaten zur Rettungsaktion auf den Plan rief. Ihnen wurde außerdem ein Mitarbeiter der zwielichtigen Tubular Corporation an die Seite gestellt, der sich zum Schluss "überraschenderweise" als Cyborg herausstellt und jagt auf Möchtegern-Ripley & Co. macht, die sich kurzzeitig durch eine Reise zurück in die Zeit ins Venedig vor der Katastrophe retten können und so weiter und so fort. Trotz unzähliger Unzulänglichkeiten macht dieses Schundwerk aber schon ein bisschen Laune, deswegen kann ich mir die 5 Punkte einfach nicht verkneifen.
The Editor / CA / 2014
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THE EDITOR ist sowohl eine tief verbeugende Hommage als auch grotesk-detailverliebte Parodie auf den gelben Krimi, der kanadischen Independent-Produktionsschmiede ASTRON-6, die zuvor mit MANBORG - RETTER DER ZUKUNFT und FATHER'S DAY Welle geschoben haben. Ich bin zwar noch kein Giallo-Spezi, da ich bisher nur wenige Ausflüge in dieses Subgenre unternommen habe. Aber dennoch habe ich viele Referenzen zu Filmen die ich bereits gesehen habe entdeckt. Wie zum Beispiel DER SCHWARZE LEIB DER TARANTEL, WENN DIE GONDELN TRAUER TRAGEN, HORROR INFERNAL, ÜBER DEM JENSEITS und DAS HAUS AN DER FRIEDHOFSMAUER. Deswegen kann ich mir gut vorstellen, dass wenn man dem italienischen Film bzw. den Werken von Regisseuren wie MARIO BAVA, DARIO ARGENTO, SERGIO MARTINO, LUCIO FULCI, UMBERTO LENZI usw. umso vertrauter ist, desto besser kann einem THE EDITOR gefallen. Da wirklich mit penibler Genauigkeit und Gewissenhaftigkeit jegliches Motiv, Muster, Element und Stilmittel eingesetzt und extrem unverhohlen verhohnepipelt wird. Ob nun Miniplis, Popelbremsen, scheußliche Klamotten, ein bedrohlicher Synthie-Score, expressive Beleuchtung, Spiel der Primärfarben, ein maskierter Killer mit schwarzen Handschuhen, Rasiermesser, Zelebrierung der theatralischen Morde, primitiver Gore, viel nackte Haut, Taranteln, mysteriöse Augenpaare aus dem Dustern, UDO KIER, ständiges Rauchen oder aber auch hölzern agierende Darsteller, die tumbe Figuren spielen, die ihre schwülstig-dämlichen Dialoge mit miesen Akzent vortragen innerhalb einer dünnen, narrativ wirren und oftmals keinen Sinn ergeben wollenden Whodunit-Story, die hinten raus auch noch arg übersinnlich wird. All das findet man mit voller Absicht in absurd überzeichneter Form in THE EDITOR. Und das hat schon was für sich.
Der Todesschrei der Hexen (OT: Cry of the Banshee) / GB / 1970
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DER TODESSCHREI DER HEXEN kruzifixt Hexenkunst mit Voodoo-Zauber und Wolfsmensch-Fluch. Das hört sich zwar interessant an, doch das Drehbuch schafft es nicht sich aufs Wesentliche zu konzentrieren und holt nur das Nötigste aus allem raus, genau wie die Inszenierung an sich. Ich hatte beim Sichten die ganze Zeit HEXEN BIS AUFS BLUT GEQUÄLT im Hinterkopf, doch an diesen Hexploitation-Klassiker kommt DER TODESSCHREI DER HEXEN beim besten Willen nicht heran. DER TODESSCHREI DER HEXEN ist sehr zaghaft, blutleer und weichgespült, auch wenn Folter und Vergewaltigung angedeutet werden. Spannung und Atmosphäre vermisst man auch über weite Strecken. Nur wegen VINCENT PRICE, etwas unfreiwilliger Komik und dem erzbösen Ende ringe ich mich noch zu 5 Punkten durch, auch wenn phasenweise Dialoglastigkeit und Langeweile Einzug gehalten haben.
Father's Day / CA/US / 2011
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FATHER'S DAY ist ein Film der kleinen, kanadischen Produktionsfirma ASTRON-6. TROMA ENTERTAINMENT bzw. LLOYD KAUFMAN und MICHAEL HERZ zeichnen sich "lediglich " als Co-Produzenten aus und haben auch den Vertrieb übernommen. Also sollten TROMA ENTERTAINMENT-Fans keinen troma'esken Film erwarten, sondern eben ein Film im Stile von ASTRON-6, die zuvor mit dem in Deutschland stark geschnittenen MANBORG - RETTER DER ZUKUNFT auf sich aufmerksam machten. FATHER'S DAY ist eine liebevolle wie hasserfüllte Hommage wie Persiflage auf das Grindhouse-Kino der 70er- und 80er-Jahre, die vor tiefschwarzen Humor, Blasphemie, Perversion und sonstigen Abartigkeiten förmlich überschäumt. Denn ein dämonischer Sicko vergewaltigt liebend gern alte, fette, haarige Väter, killt sie bestialisch, schlachtet sie ab, vergeht sich an ihren Leichenteilen und isst sie. Also kriegt man hier in versiffter Retro-Ästhetik wie zu tiefsten VHS-Zeiten die volle Breitseite an Ekel, Sadismus und allerlei abgedrehten Geschmacksverirrungen geboten. Aber auch die Kreativität kommt nicht zu kurz und man bemerkt schnell, dass Unmengen an Herzblut in diesen kaputten Klamauk geflossen sein muss. Das wohl gewollte Overacting, der wummernde Synthie-Score und die pornöse, deutsche Synchro tun ihr Übriges. Zum Schluss wird sich noch die Birne weggeballert und ein Höllentrip wie auf Pappe beginnt, der mich ein klein bissel an JOHN DIES AT THE END erinnert hat. Wer mit Niveau wie aufm Banhofsklo nicht klarkommt, dem ist von diesem nasty Streifen abzuraten. Doch ich habe mich diebisch amüsiert.
Die totale Erinnerung - Total Recall / US / 1990
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PAUL VERHOEVEN hat auf dem Regiestuhl Platz genommen, um in Puncto Gewalt nicht zimperlich zu Werke zu gehen und diesen kuriosen wie furiosen "Spionage"-Mindfuck-Thriller bzw. bombastischen Sci-Fi-Actioner im fabelhaften Edel-Trash-Gewand zu inszenieren. Ein Top-Cast aus bspw. ARNOLD SCHWARZENEGGER, SHARON STONE und MICHAEL IRONSIDE führt durch eine ausgefuchste Story, bei der man bis zum Schluss und darüber hinaus nicht weiß, wer gut und böse ist, was richtig und falsch ist, was wahr und unwahr ist, was Realität oder (Alb)traum ist. Schrille, phantasievolle Settings schaffen eine famose Atmosphäre und jede Menge pfiffige Ideen sowie fulminante Schauwerte ( . )( . )( . ) sorgen für Spiel, Spaß und Spannung, sodass diese kultige, regimekritische Medienschelte in totaler Erinnerung bleibt und stellenweise die Luft zum Atmen raubt.
Countdown - Ein Cop sieht rot! (AT: 6:42) / US / 2016
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COUNTDOWN - EIN COP SIEHT ROT! besitzt eigentlich ein gutes Skript und selbst Wrestling-Star DOLPH ZIGGLER lässt etwas schauspielerisches Talent erkennen. KANE als Polizei-Captain fand ich aber etwas deplatziert. Auch das Tempo ist in Ordnung und es gibt sogar ein paar wenige humorvolle Einfälle. Die Szene mit RUSEV und LANA war zum Beispiel sehr amüsant. Trotz allem bewegt sich dieser B-Actioner der WWE STUDIOS in mittelmäßigen Gefilden, weil Figurenzeichnung, Spannungsaufbau, Dramaturgie, One-Liner und Action an der kurzen Leine gehalten werden. COUNTDOWN - EIN COP SIEHT ROT! ist mal wieder diese Art B-Actioner bei dem mehr ermittelt, enträtselt und gerannt wird, als mit übertriebener Coolness ordentlich auf die Kacke zu hauen und den Testosteronspiegel in die Höhe schnellen zu lassen. Das erinnert stark an ZWÖLF RUNDEN 2 - RELOADED. Es gibt zwar ein paar Handgemenge und Schusswechsel, aber zu wenig und nicht spektakulär genug, um selbst den B-Action-Enthusiasten voll und ganz überzeugen zu können.
Enemy / CA/ES/FR / 2013
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ENEMY ist ein Film der den Zuschauer verwirren, irritieren, grübeln und Rätselraten lassen will. Ein Film der in hitzig-vergilbten und symbolkräftigen Bildkompositionen enormen Interpretationsspielraum zulässt, in dem er den Angst- und Wunschtraum in der Betonwüste radikal miteinander kollidieren lässt. Ich möchte selbst gar nicht so viel schreiben oder meine Theorien und Interpretationen ausführlich darlegen, da das jeder für sich und mit sich selbst ausmachen soll, so wie es ihm/ihr am besten gefällt. Aber ich habe mir schon einige Kommentare hier durchgelesen und kann vielen nur zustimmen. Also kann ich ja nicht so weit von der "korrekten" Sichtweise entfernt sein. An und für sich gefallen mir solche Filme sehr. Ich würde DONNIE DARKO auch als solch eine Art Film bezeichnen. DONNIE DARKO ist sogar einer meiner Lieblingsfilme, da er auf spannende und mysteriöse Weise irritiert, überrascht, verblüfft und schockiert. Wohingegen ENEMY nur so vor sich hin plätschert. Eigentlich haben mich nur die unheilschwangere Atmosphäre, der kontinuierlich bedrohliche Score und die wieder mal herausragende Leistung von JAKE GYLLENHAAL in seiner Doppelrolle am Ball bleiben lassen. Wenn man am Ende dann auch noch selbst das Hirnschmalz durchrühren muss, ist das trotz Anspruch, Intelligenz, Poesie, Philosophie und Psychologie meines Erachtens eher unbefriedigende Unterhaltung.
PET - Wenn du etwas liebst, lass es nicht los / US/ES / 2016
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PET - WENN DU ETWAS LIEBST, LASS ES NICHT LOS beginnt als Stalker- bzw. Psychothriller und wandelt sich im späteren Verlauf zum kammerspielartigen Entführungsthriller, um eine interessante Wendung hervorzubringen, die enormes Potential birgt, wenn sie clever angepackt und umgesetzt werden würde. Da plötzlich die Rollen getauscht werden, dadurch die Situation komplett umschlägt und unter neuen Gesichtspunkten betrachtet werden muss. Leider tappt man anfangs lange im Dunkeln, bis es zu einer informativen Unterredung kommt. Doch ab diesem Zeitpunkt wirkt das gesamte Unterfangen ziemlich weit hergeholt und arg konstruiert. Da dieses Gespräch keine therapeutische Wirkung erzielt, obwohl genau das die Grundmotivation dahinter ist. Irgendwann zieht sich auch die Schlinge für den Entführer enger und er sieht sich gezwungen Dinge zu tun, die er sich nie gewagt hätte. Die Liebesbekundungen- und beweise kann man am ehesten damit beschreiben, dass Liebe wehtut. Liebe ist Verzicht, Kompromissbereitschaft, Selbstlosigkeit und Aufopferung. Doch letztlich nur ein Spiel um Manipulation und Machtverhältnisse. Mein Fazit ist also, dass das Skript bzw. dessen Grundidee enormes Potential besitzt, doch die Umsetzung und Ausführung bedauerlicherweise nur Durchschnitt ist.
Wrong Trail - Tour in den Tod (OT: Downhill / AT: Downhell / Virus) / CL/CA/FR / 2016
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CABIN FEVER meets A LONELY PLACE TO DIE - TODESFALLE HIGHLANDS in Chile, um zusammen eine monstermäßig-okkulte Sexorgie zu veranstalten, die an THE VOID erinnert. Des Weiteren bietet die Handlung nix weltbewegend Neues, darunter leidet bedauerlicherweise die Spannung. Aber dafür verhalten sich die Mountainbike-Protagonisten situationsbedingt gar nicht so abwegig. Bei den Antagonisten sieht das phasenweise anders aus, das nagt unglücklicherweise an deren Bedrohlichkeit. Aber das sind ja auch durchgeknallte Satanisten. Die nicht weltbewegend neue Story wird in einem angemessenen Tempo erzählt, so dass kaum Leerlauf entsteht. Inszenatorisch besteht aber noch Luft nach oben, was bspw. die Beleuchtung angeht. Darunter kränkelt leider die Atmosphäre. Der Film nimmt sich sehr ernst, doch die billig computergenerierten Ballereien, Blutspritzer und der Schmauch machen es der Ernsthaftigkeit schwer. WRONG TRAIL - TOUR IN DEN TOD schreit aus jeder Pore billig und einfältig, doch der abenteuerliche Genre-Mix reißt für mich gerade noch so das Steuer rum, um nicht frontal gegen die Wand zu brettern.
After Death - Das Böse ist wieder da (OT: After Death (Oltre la morte) / AT: Zombie 4 - Die letzten Menschen / Oltre la morte - Zombie IV / Zombi 4 - After Death / Das Böse ist wieder da / Zombie Flesh Eaters 3) / IT / 1988
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Ich schrieb bereits bei ZOMBIE III, dass der Film nur Hardcore-Euro-Zombie-Trash-Fans zu empfehlen ist. Aber ZOMBIE 4 ist wirklich nur Hardcore-Hardcore-Euro-Zombie-Trash-Fans zu empfehlen.
Im Grunde unterscheidet sich die "Handlung" bzw. die Ausgangslage kaum von ZOMBIE III, außer dass statt einem bakteriologischen Kampfstoffs jetzt Voodoo-Zauber der Unheilbringer ist.
Außerdem ist alles noch viel schlechter als in ZOMBIE III. Die Schauspieler und Dialoge sind unterirdisch. Das Setting, die Maske und der Gore sind billig. Zudem verhalten sich die Zombies noch Zombie-untypischer als im Vorgänger. Sie Sprinten und Springen durch die Botanik, wie von der Tarantel gestochene Olympioniken auf Crystal Meth, und sind auch schießwütig und redselig.
CLAUDIO FRAGASSO war offensichtlich, als Regisseur stark überfordert, sodass er es nicht einmal schaffte, einen guten schlechten Film zu drehen.
Girlhouse - Töte, was Du nicht kriegen kannst! (OT: GirlHouse) / CA / 2014
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
GIRLHOUSE ist ein echt gelungener, moderner Slasher, der den Klassikern angemessen Tribut zollt und eine straighte Story erzählt. Es wird sich zwar etwas Zeit gelassen, um alle Figuren sorgsam einzupflegen und Sympathiepunkte sammeln zu lassen, doch dann wird immer mehr Fahrt aufgenommen, um mit Spannung und Gewalttätigkeit zu überzeugen. Einer der besten Hardcore-Spitter im Game, und zwar SLAINE, spielt Loverboy. Den Spitznamen hat er als Kind bekommen, als ihm von Mädchen übel mitgespielt wurde. Seitdem ist sein Verhältnis zum weiblichen Geschlecht arg gestört und auch seine Sexualität hat einen Knacks weg. Er wird zum Computer-Nerd und flüchtet sich in die Internet-Pornographie. Loverboy ist Dauergast auf der GirlHouse-Website, auf der man die wohlgeformten Körper hübscher Mädels bei Alltäglichkeiten sieht und auf der es auch etwas offenherziger zugehen kann. Insbesondere der Neuzugang Kylie Atkins (ALI COBRIN) hat es Loverboy angetan, die wegen ihrem Studium eine Finanzspritze benötigt. Doch als sich die anderen Girls über Loverboy lustig machen, brennen ihm die Sicherungen durch. Er schmeißt sich in seinen schicksten Overall, setzt die Leatherface-Gedächtnis-Maske auf und stolziert mit Werkzeugkasten im Anschlag zur geheimen Luxusvilla der Ladies, dessen Standort er aufgrund seiner Hacker-Skills ruckzuck ausgemacht hat. Dort angekommen geht Loverboy äußerst humorlos mit den Webcam-Sluts um und greift skrupellos-agil und kompromisslos-dynamisch an, ohne ansatzweise zimperlich zu werden. Genau das ist es, was mir sehr gut gefallen hat. Genauso wie, dass er auf Kreativität bei den Ermordungen setzt und verschiedene Mordinstrumente zum Einsatz kommen. Ich kann mir gut vorstellen, dass Fans von klassischen Slashern ihr Problem mit GIRLHOUSE haben könnten, weil in klassischen Slashern die Identität des Killers meist geheim bleibt, deswegen nach dem Stalk'n'Slash-Prinzip vorgegangen und erst am Ende der Täter bekannt wird sowie sein Beweggrund, seine Motivation und seine Viktimologie. Wohingegen es bei GIRLHOUSE genau umgekehrt ist. All das bekommt man in der ersten Stunde serviert, so dass sich die letzten 40 Minuten nur noch auf das brutale Katz-und-Maus-Spiel konzentrieren. Mich hat das aber nicht besonders gestört. Doch wofür GIRLHOUSE ein paar Punkte einbüßt ist, dass er sich eben anfangs ziemlich viel Zeit lässt und dass der finale Kampf recht kurz ist. Den hätte man noch umfangreicher und deftiger gestalten können. Doch summa summarum sind 7 gut gemeinte Punkte durchaus drin.
Die Säge des Todes AT: Bloddy Moon / Bloody Moon / Bloody Moon - Die Säge des Grauens / Colegialas violadas / Profonde tenebre / Sexmord / The Saw of Death / DE/ES / 1981
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DIE SÄGE DES TODES ist eine kauzige Kreuzung aus 70er-Giallo und 80er-Slasher. Das hört sich vielleicht vielversprechend an, doch die schlichte und wirre Handlung kann diese Versprechen beim besten Willen nicht halten. Außerdem kann sie ohne Weiteres in einer Viertelstunde erzählt werden mit fünfminütiger Kippenpause zwischendrin. Das Schauspiel kann man nicht als solches bezeichnen, die notgeilen Knallchargen nerven wie Pickel am Arsch und die Dialoge töten Hirnzellen ab wie Spiegeltrinken. Aber irgendwie kriegt DIE SÄGE DES TODES mit Ach und Krach noch die Haarnadelkurve, weil dieser Schludrian an Film so saumäßig blöde ist, dass er gelegentlich schon Laune macht. Die Kills sind mega primitiv und der Pappmaché-Felsen ist die absolute Krönung. Aber allen voran ist es die "passable" Wendung zum Schluss, die noch ein paar Punkte rausholt.
Dracula Untold (AT: Dracula Year Zero / Dracula Zero) / US/JP / 2014
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Wer den klassischen Stoff erwartet wird von DRACULA UNTOLD heftig enttäuscht sein. Auch wer den klassischen Stoff auf neuzeitlich getrimmt bzw. in die Moderne versetzt erwartet wird heftig enttäuscht sein. Genauso wie diejenigen die einen schaurigen und/oder bluttriefenden Horrorfilm mit eventuell schweren dramatischen Zügen, ausgefeilt tiefschürfender Figuren-Charakteristika, Nervenkitzel en gros, penibler historischer Genauigkeit oder Unmengen an Substanz erwarten. Doch wer sich ganz unbefangen auf ein bildgewaltiges Fantasy-Action-Epos mit fabelhaften CGI-Effekten, das Vlad (LUKE EVANS) eher wie einen Marvel- oder DC Comics-Superhelden aussehen lässt, einlassen kann, bekommt ein verdammt unterhaltsames und kurzweiliges Schlachtengetümmel geboten. Man sollte aber auch ausklinken, dass die Figur des Vlad der Pfähler arg verharmlost und die Figur des Vampirfürsten Dracula arg vermenschlicht wird. LUKE EVANS füllt dennoch seine Rolle prima aus und auch CHARLES DANCE gibt trotz wenig Bildschirmpräsenz eine gute Figur ab als Ur-Vampir. Trotz phasenweiser Formelhaftigkeit gefällt mir diese vermainstreamte "Vorgeschichte" oder "Neuinterpretation" außerordentlich gut.
Sendero (AT: Path) / CL / 2015
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SENDERO ist der Versuch kostengünstig einen chilenischen Grabbeltisch-Terrorfilm zu kreieren. Dabei erinnert SENDERO an einen beinahe ungenießbaren Cocktail aus MACABRE, FRONTIER(S) und irgendetwas anderes, das mir gerade nicht einfallen will. So ein Cocktail hört sich vielleicht schmackhaft an, doch die Story ist altbekannt und simpelst gestrickt. Gefahr, Bedrohlichkeit und eben Terror wollen nicht so wirklich aufkommen, auch wenn der Stoff Potential birgt und ein paar derbe, handgemachte Gore-Spitzen zu sehen sind. Die Handlung wird zwar zügig erzählt, so dass keine Langeweile aufkommt, aber SENDERO kann nur mangelhaft überzeugen, da man eben alles schon in gut und besser gesehen hat. Spannung und Dramaturgie liegen bei Null und auch die Opfer gehen einem am Arsch vorbei. SENDERO versprüht zwar schon ein bisschen Grindhouse-Charme, wenn der wummernde Synthie-Score mit den dreckig-flirrenden Bildern der chilenischen Einöde und des maroden Landhauses verschmilzt, doch das größte Problem das SENDERO hat ist, dass das Streben nach Perversion und Sadismus in die Lächerlichkeit abdriftet und nahezu karikaturesk wirkt. Da sich dämliches, sinnloses, unlogisches und absolut nicht nachvollziehbares Verhalten aller Beteiligten von Szene zu Szene hangelt. Entweder war der Regisseur nicht im Stande das zu erkennen oder es war ihm schlichtweg scheißegal!? Vielleicht hat es ihm aber auch einfach an Kompetenz gefehlt und die Unbeholfenheit ist eher bedauernswert!?