999CINEASTOR666 - Kommentare

Alle Kommentare von 999CINEASTOR666

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    999CINEASTOR666 11.06.2017, 12:47 Geändert 11.06.2017, 15:30

    Cabin Fever 2: Spring Fever / US / 2009

    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

    Ich lobte am ersten Teil noch, dass eine grandios degenerierte und niveaulos rabenschwarze Horrorkomödie über einen fiesen, fleischfressenden Virus kreiert worden ist, der sich über eine Gruppe überspitzt gezeichneter Klischeefiguren hermacht und somit die Feierlaune trübt sowie den traumhaft schönen Indian Summer in einen unappetitlich gorigen Lagerkoller-Albtraum verwandelt. Sowie, dass die Klischeefiguren und ihre vertrottelten Dialoge zum Glück nicht zu albern oder nervtötend, sondern angemessen grenzdebil und launig sind.
    Das ist bei der Fortsetzung, die nahezu nahtlos an das Ende des ersten Teils anknüpft, ohne bedauerlicherweise weiter darauf einzugehen, nicht unbedingt anders. Nur das hier alles noch etwas überspitzer, cartoon'esker, degenerierter und grenzdebiler ist. Das bedeutet, dass eben auch alles alberner und nervtötender rüberkommt. Außerdem sind die Klischeefiguren unsympathisch, die erste Hälfte zieht sich und die Handlung ist sprunghaft. Doch als endlich die High School während des Abschlussballs unter Quarantäne gestellt wird, entwickelt sich der Streifen doch noch zu einer unterhaltsamen und verdammt ekelerregenden Matschepampe-Sause für Perverslinge aus Blut, Pisse, Scheiße, Kotze und Wichse. Während sich die Nerds Braut der Kannibalen 2 in aller Seelenruhe reinziehen und den ganzen Spaß verpassen.

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      999CINEASTOR666 11.06.2017, 11:44 Geändert 29.06.2017, 21:01

      Cabin Fever / US / 2002

      >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

      ELI ROTH hat mit seinem Langspielfim-Debüt CABIN FEVER eine grandios degenerierte und niveaulos rabenschwarze Horrorkomödie über einen fiesen, fleischfressenden Virus kreiert, der sich über eine Gruppe überspitzt gezeichneter Klischeefiguren hermacht und somit die Feierlaune trübt sowie den traumhaft schönen Indian Summer in einen unappetitlich gorigen Lagerkoller-Albtraum verwandelt. Die Klischeefiguren und ihre vertrottelten Dialoge sind zum Glück nicht zu albern oder nervtötend, sondern angemessen grenzdebil und launig. Die handgemachten Effekte zeugen von widerwärtiger Spitzenklasse und die Beinrasur-Szene läuft mir immer wieder eiskalt den Silberrücken runter. Der bissige Bengel, der zottelige Zausel, der Party-Bulle mit Pornobrille und die Bierwette sind allesamt pfiffige und amüsante Ideen, die durch ein bitterböses Ende gekrönt werden.

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      • 7 .5
        999CINEASTOR666 10.06.2017, 17:04 Geändert 18.04.2020, 18:59
        über Life

        Life / US / 2017

        >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

        Auch wenn etwaige Überraschungen bedauerlichweise ausbleiben, man Originalität vergeblich sucht und sich im Detail winzige Logiklücken auftun, ist Calvin schon ein ziemlich furchteinflößender und vor allem cleverer Schlingel, der für einige spannungsgeladene Gänsehaut-Momente und somit für solide Sci-Fi-Unterhaltung sorgt. Auch der Cast geht entsprechend und ansprechend zu Werke im Rahmen der schwerelosen Möglichkeiten. Die Atmosphäre ist beklemmend-klaustrophobisch und die Effekte sind allererste Sahne. Doch all das kann nicht über ein paar Längen hinwegtäuschen, die man aber immer noch gut und gerne verschmerzen kann. Außerdem stimmt das bitterböse Ende wieder versöhnlich.

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          999CINEASTOR666 09.06.2017, 13:34 Geändert 10.06.2017, 18:34

          A Cure for Wellness / US/DE / 2016

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          Inszenatorisch ist A CURE FOR WELLNESS 1A und setzt das Sujet über den Quell des Lebens mit seinen bildhübsch unterkühlten und cleanen Bildern einwandfrei um. Obendrein werden diese Bilder verträumt musikalisch unterstrichen. Auch die Darsteller liefern eine solide und bisweilen kränklich wirkende Leistung ab. Der Film weckte anfangs sehr schnell mein Interesse, da er eine wunderbar mysteriöse Spannung erzeugte. Doch letztlich ist er viel zu lang. 30 - 45 Minuten weniger wären optimal gewesen. Der Film lässt sich für jede Szene ausschweifend viel Zeit, darunter leidet bedauerlicherweise der Handlungsaufbau. Erst nach einer guten Stunde, so kam es mir zumindest vor, entwickelt und bewegt sich die Handlung in eine bestimmte Richtung. Und zwar als der Hauptprotagonist langsam aber sicher hinter das düstere Gehemnis des Sanatoriums kommt. Aber auch dafür wird sich wieder ausschweifend viel Zeit genommen, so dass es allmählich in Langatmigkeit ausartet. Der finale Part verliert sich dann in aalglatten Lebenselixier- und Jungbrunnen-Phantastereien sowie märchenhaft hanebüchenes Inzest-Gedöns, dass einige Logiklücken offenbart und dem motivisch ein klein wenig FRANKENSTEIN beigemengt worden ist.

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            999CINEASTOR666 08.06.2017, 13:03 Geändert 06.12.2017, 01:16

            Devil's Candy (OT- The Devil's Candy) / US / 2015

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            Während des Sichtens hat mir dieser kleine, okkultig angehauchte "Psycho-Thriller" im amüsanten Metal-Gewand und mit der wahnsinnig sympathischen Kleinfamilie, die mal nicht so klischeehaft gezeichnet ist, wie in zahlreichen anderen "Horrorfilmen" üblich, sehr gefallen. Da er auch irgendwie seinen eigenen, bedrohlichen Style besitzt. Doch nach der Sichtung wurde ich nicht ganz schlau daraus, denn irgendetwas hat mir gefehlt. Wäre der Streifen als reiner Psycho-Thriller aufgezogen worden, in dem der Psycho okkulte Warnvorstellungen hat, wäre das absolut in Ordnung gewesen. Doch dass der Familienvater auch die Stimme hört und wie besessen wundervoll verstörende Bilder malt, hat mich etwas irritiert. Insbesondere da das Ende auch nicht besonders aufschlussreich ist. Das Ende ist generell viel zu überstürzt und das CGI-Feuer Bullshit. Deswegen ist mir der Film eigentlich nur 5,5 Punkte wert, doch wegen dem metallischen Soundtrack, der sympathischen Kleinfamilie und der stylischen Inszenierung packe ich freundlicherweise einen halben Punkt drauf.

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              999CINEASTOR666 07.06.2017, 19:46 Geändert 21.06.2018, 03:41

              The Greasy Strangler - Der Bratfett-Killer / US / 2016

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              Ist das Kunst oder Bullshit? Bullshit!? Bullshit-Kunst!? Ich für meinen Teil konnte diesem Bullshit nicht wirklich viel abgewinnen, aber er gilt ja als Publikumsspalter schlechthin. Hate it or Love it. Ich bin dem extremen Film nun wirklich nicht abgeneigt und mein Problem mit dem Film sind auch nicht Blähbäuche, Hängetitten, schütteres Haar, faltige und furzende Männerarsche, Makro- und Mikropenisse, geschmacklose Klamotten im Partnerlook oder der fettige Würger himself, sondern die träge erzählte und komplett sinnbefreite Bullshit-Story ohne Eigendynamik sowie die belanglosen Bullshit Artists und ihre surreal-dämlichen Bullshit-Dialoge. Zu den Bullshit Artists kann man weder Bezug aufbauen noch sich mit ihnen irgendwie identifizieren. Sie waren mir weder sympathisch noch unsympathisch, sondern einfach nur scheißegal. Alles wirkt total abseitig und verschroben, und zwar im negativen Sinne. Das ist einfach nur "Hootie Tootie Disco Cutie!" nervtötend und langweilig. Nervtötend langweilig und überhaupt nicht witzig. Dieser Bullshit hat mich nicht mal ansatzweise zum Schmunzeln gebracht und ich mag meinen Humor gerne mal niveaulos und degeneriert, aber trotzdem clever und nuanciert. Mit fortwährender Laufzeit wuchs meine Aversion diesem Film gegenüber immer und immer mehr. Deswegen habe ich auch die 0,5 Punkte gewählt, da die Bezeichnung "schmerzhaft" sehr treffend ist. Aber wahrscheinlich ist mir dieser fettige Streifen, der nicht dem gängigen Schönheitsideal entspricht, einfach nur zu artsy und anti. Irgendwie hat mich dieser Film auch an die Werke von RYAN NICHOLSON erinnert, da RYAN NICHOLSON auch Charaktere, eine Gesellschaft, eine Gegend, eine Welt schafft, die völlig abgründig, befremdlich, asozial und primitiv ist. Aber RYAN NICHOLSON präsentiert diese Grenzgänger mit schonungsloser Härte, degegen wirkt der fettige Würger wie per Autowaschanlage weichgespült.

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                999CINEASTOR666 07.06.2017, 18:24 Geändert 21.06.2018, 03:45

                Der Todesking (AT: Der Todesking: The Death King / The Death King) / DE / 1990

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                Montag
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                Sonntag
                1/10

                Ø 3/10

                "Er entkommt dem toten Leben in einen lebendigen Tod."

                Mag sein, dass dieser Episoden-Beitrag über die Alltäglichkeit des Todestriebes, die Vergänglichkeit des Lebens seinen künstlerischen Reiz hat und/oder sogar intellektuellen Anspruch voraussetzt, aber mir sind diese Episoden dann doch zu plump, vorhersehbar, spröde, karg und sperrig. Doch für die grandiose Musik, der im Zeitraffer verrottenden Leiche als Verbindungsstück und dem Vortrag über Amoklauf vor der Samstags-Episode lege ich noch einen Punkt drauf.

                "Der Amokläufer ist der Märtyrer der Postmoderne."

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                  999CINEASTOR666 07.06.2017, 17:19 Geändert 04.11.2020, 13:47

                  Die Rückkehr der Zombies (OT: Le Notti del terrore / AT: Zombie 3 - Die Rückkehr der Zombies / Burial Ground / Burial Ground - The Nights of Terror / Night of Terror / The Nights of Terror / Zombie 3 / Zombie 3 - Le notti del terrore / The Zombie Dead / Zombi Horror) / IT / 1981

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                  Ein Archäologie-Professor legt in einer unterirdischen Gruft Etrusker-Zombies frei und bezahlt dafür mit seinem Leben. Dummerweise hat er zuvor ein paar Gäste eingeladen, um über seine Entdeckungen zu berichten. Als diese im nahe gelegenen Anwesen eintreffen, dauert es nicht all zu lange und die lebenden Toten stören das gemütliche Beisammensein. Geistesgegenwärtig entschließt sich die Gruppe zur Verbarrikadierung. Die wandelnden Leichen sind zwar verrottet, aber nicht auf den Kopf gefallen. Sie lassen sich nicht lange vom Eindringen abhalten, die Belagerung endet abrupt und das Grauen nimmt seinen Lauf ...

                  DIE RÜCKKEHR DER ZOMBIES ist sleaziger Italo-Zombie-Trash, der sich offensichtlich und augenscheinlich an namhaften Vorbildern orientiert, aber trotzdem bestens überzeugt, durch keinerlei Leerlauf, aufgrund eines sehr hohen Tempos. Außerdem mit einer ganzen Reihe Flucht- und Abwehrszenen, einem Haufen Zombie-Action sowie deftiger Splatter- und Gore-Einlagen. Die Effekte sind grausam, brutal und äußerst blutig. Erstaunlich ist aber, dass sich die Gäste bis zum allerletzten Augenblick Zeit lassen, um die Beine in die Hand zu nehmen oder anzugreifen, während die Zombies gemächlich auf sie zu schlurfen. Wahrscheinlich weil sie starr vor Angst sind (!!!) Das heißt, für unfreiwillige Komik ist hier natürlich auch gesorgt. Die Maskenarbeit erinnert stark an die Zombies aus den Werken von LUCIO FULCI, insbesondere aus WOODOO - DIE SCHRECKENSINSEL DER ZOMBIES. Die Zombies hier sind widerwärtig modrig und verdreckt. Sie sind mit Würmern und Maden übersät und schaffen es problemlos für Angst und Schrecken zu sorgen. Obendrein bietet DIE RÜCKKEHR DER ZOMBIES den schlechtesten Kinderdarsteller aller Zeiten. Da er eigentlich gar kein Kind ist, sondern ein unheimlicher und nervtötender Kleinwüchsiger, der dank Ödipuskomplex mit einer inzestuösen Szene schocken darf.

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                    999CINEASTOR666 07.06.2017, 15:06 Geändert 19.06.2018, 03:07

                    Brennende Rache (OT: The Burning / AT: Burning Revenge / Carnage / Cropsy / The Cropsy Maniac) / US/CA / 1981

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                    Im Fahrwasser von FREITAG DER 13. entstand dieser Sommercamp-Slasher, der sich bedauerlicherweise nach einer hervorragenden Exposition über einen brandheißen Streich, der eine 1A Rache-Grundlage liefert, viel zu viel Zeit lässt mit dem üblichen Treiben der Ferienlageristen aus Mobbing, Streiche, Spiel und Spaß sowie sexuelle Annäherungsversuche. Dabei ist die Grüppchenbildung so enorm, dass es derweil schwierig ist Bezugspersonen für sich auszumachen. Dass man außerdem das Stalk'n'Slash-Prinzip für diesen Film wählte, ist auch unsinnig, da von Anfang an die Frage nach dem Täter geklärt ist. Deswegen ist auch kaum Spannung gegeben. Natürlich hätte es am Ende eine Wendung geben können, wobei nicht der Hausmeister der Schlitzer ist, sondern zum Beispiel seine Mutter. Aber das wäre ja albern(!!!) Selbst bei seinen raren Angriffen sieht man den Rächer nie in der Totalen das Mordinstrument schwingen, sondern nur die Heckenschere munter metzeln. Erst ganz zum Schluss sieht man sein entstelltes Äußeres. Hätte man dieses widerwärtige und erschreckende Erscheinungsbild öfters im Film eingesetzt, wäre er bedrohlicher und beängstigender ausgefallen. Obwohl der Film eine wirklich tolle und dichte Atmosphäre besitzt. Die Effekte von TOM SAVINI sind mal wieder Spitzenklasse, insbesondere das Floß-Massaker ist der Hammer und man denkt sich, dass es jetzt endlich ordentlich zur Sache geht. Doch leider ist diese Szene die Beste des Films und der unnötig in die Länge gezogene finale Part verliert sich in Klischees und dämlichen Verhaltensweisen.

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                      Vampire Nation - Badlands (OT: The Stakelander / AT: Stake Land II) / US / 2016

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                      Die etwas verspätete Fortsetzung zu VAMPIRE NATION aus dem Jahre 2010 konzentriert sich nun auf Martin (CONNOR PAOLO), der sich nach der Ermordung von Frau und Kind auf die Suche nach Mister (NICK DAMICI) macht, deren Wege sich am Ende des ersten Teils trennten, damit er ihm hilft sich an den Mördern seiner Familie zu rächen. Das heißt, dass sich die erste Hälfte des Films darauf konzentriert Martin mutterseelenallein durchs postapokalyptische Ödland zu folgen. Es passiert zwar ab und an dieses und jenes, doch Martin kann das große Ganze nicht so präsent zusammenhalten wie einst Mister im ersten Teil. Als Martin Mister endlich findet, scheint Mister in die Jahre gekommen zu sein und tritt das Gespedal nicht mehr durchs Bodenblech. Deswegen dümpelt die Fortsetzung nur nach vertrauten Mustern und Motiven in mittelmäßigen Gefilden umher und kann nicht mehr das Level des Vorgängers erreichen oder gar übertreffen.

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                      • 7 .5
                        999CINEASTOR666 07.06.2017, 13:02 Geändert 10.06.2017, 15:51

                        Vampire Nation (OT: Stake Land) / US / 2010

                        >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                        VAMPIRE NATION erinnert mich schon ein wenig an ZOMBIELAND, nur in ernster(er) Form und natürlich mit Vampiren. Denn auch hier trotzen ein junger Bursche und ein alter Haudegen den Widrigkeiten der Endzeit während eines Road Trips und treffen dabei auf nette und nicht so nette Menschen sowie auf jede Menge blutdurstige Bestien.
                        Indes werden eine authentisch beklemmende Atmosphäre und eine realistisch raue Stimmung geschaffen. Außerdem wird etwas Coming-of-Age-Drama zwischen Poesie und Kitsch beigemengt und jeder herzerwärmende Moment der Hoffnung konsequent und unbarmherzig ausgemerzt.
                        In melancholischen Bildern ist hier eine spannende, düstere, kurzweilige, ironiefreie und actionreiche Genre-Perle entstanden, die zur Empfehlung ausgesprochen ist.

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                          999CINEASTOR666 04.06.2017, 09:16 Geändert 10.02.2025, 16:33

                          Ghettogangz 2 - Ultimatum (OT: Banlieue 13: Ultimatum / AT: District B13 / Banlieue 14 / Ultimate 2: Muscle Never Die / District 13: Ultimatum) / FR / 2009

                          >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                          GHETTOGANGZ 2 - ULTIMATUM steht seinem Vorgänger so gut wie in nichts nach. Auch die Fortsetzung ist ein leichtfüßiger wie halsbrecherischer Parkour-Actioner im Hip-Hop-Gewand, der keinen großen Wert auf Tiefgründigkeit und solche Dinge legt, sondern ausschließlich auf kuhle Prollo-Typen, kurzweiliges Highspeed-Entertainment, fette Beats, harte Fights und markige Sprüche konzentriert ist. Aber das ist auch irgendwie ein Nachteil, denn die absurde Handlung unterscheidet sich kaum von der des Vorgängers. Auch der Humor und Action-Anteil befindet sich auf dem selben Level. Die Freshness, die der erste Teil noch dope rüberbrachte, ist hier etwas abgeflaut. Aber trotzdem rockt auch dieser Streifen wieder die Scheiße fett, wenn man keine Wissenschaft daraus macht.

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                            The Disappointments Room / US / 2016

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                            THE DISAPPOINTMENTS ROOM bedient sich dem altbewährten und durchgekauten Gruselhaus-Szenario und steuert der unspannenden und ungruseligen Handlung die meiste Zeit auch nichts Neues bei. Dass KATE BECKINSALES Figur anstrengend und nervtötend ist, ist auch kein Vorteil. Die letzten 15 Minuten, als der Film zum psychotischen Familiendrama avanciert, sind ganz interessant. Doch dieses kurze Vergnügen ist absolut nicht ausreichend und deshalb unbefriedigend. Außerdem macht das dämliche Ende das kurzzeitige Aufblitzen von Potential erbarmungslos zunichte.

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                              999CINEASTOR666 04.06.2017, 07:56 Geändert 04.06.2017, 07:57

                              Zombie Strippers / US / 2008

                              >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                              ZOMBIE STRIPPERS beschert dem Zuschauer jede Menge CGI-Blut und schlecht sitzende Silikonimplantate ( . )( . ). Diese Erotik-Komödie mit Untoten ist leider selten wirklich witzig, hat eine schwachsinnige Story und die Darsteller verhalten sich äußerst dämlich. Doch wenn man seinen Anspruch erheblich herunterschrauben kann und generell nicht zu viel erwartet, betreibt dieser trashige Unsinn allerhand und spärlich amüsante Kurzweil mit viel nackter Haut und einer Reihe durchaus deftiger Einlagen.

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                                999CINEASTOR666 31.05.2017, 20:30 Geändert 30.06.2017, 02:00

                                Eat Locals (OT: Eat Local / AT: Eat Local(s) / Reign of Blood) / GB / 2016

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                                Alle 50 Jahre rufen britische Vampire eine Zusammenkunft ein, um über ihre Sorgen und Probleme zu diskutieren. Diesmal haben sie sich in einem Bauernhaus auf dem Land eingefunden. Ein Mensch wurde auch eingeladen, um unwissentlich ein neues Mitglied zu werden, aber er braucht noch etwas Bedenkzeit. Währenddessen haben sich vor dem Landhaus schwerbewaffnete Vampirjäger auf die Lauer gelegt und erhoffen sich den großen Vernichtungsschlag.

                                EAT LOCALS ist ein britische Vampir-Horror-Komödie und da ich den britischen Humor mag, dachte ich mir, dass ich mal einen Blick riskiere. Auch die Story hört sich nicht schlecht an, doch leider wird das Ganze als Belagerungs-Szenario aufgezogen. Beide Parteien sind entweder am Blödsinn quatschen oder ballern sinnlos durch die Gegend. Obendrein ist der Streifen blutarm und der Großteil an Gags will einfach nicht zünden. Aber es gibt ein paar nette Einfälle wie z. B. die Farmbesitzer und Zulu. Insbesondere eine Martial Arts-Szene in einer Scheune, die durch eine dynamische Kamera sehr geil eingefangen wurde, hat mir echt gut gefallen. Der Rest ist aber leider nur Durchschnitt. So richtig Stimmung und Spannung kam nicht auf. Aber zum einmaligen konsumieren könnte es dem einen oder anderen ausreichend sein.

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                                • 6
                                  999CINEASTOR666 31.05.2017, 19:10 Geändert 31.05.2017, 19:31

                                  Triple 9 (AT: Triple Nine / 999) / US / 2015

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                                  TRIPLE 9 ist ein ganz solider und düsterer Cop-Thriller, ein ganz passabler und auf cool getrimmter Heist-Movie über Korruption und Erpressung, dessen generischer Plot, der zwischen HEAT und TRAINING DAY angesiedelt ist, vom hervorragenden Ensemble-Cast getragen wird. Doch die Besetzung besteht aus viel zu vielen bekannten Gesichtern, deshalb bleiben deren Charaktere meist scha­b­lo­nen­haft. Außerdem hätte TRIPLE 9 gut und gerne mehr Dynamik und Action vertragen können, denn der Plot tritt oft auf der Stelle, verliert dadurch an Spannung und wird vorhersehbar. Doch dazwischen geht's ordentlich zur Sache.

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                                    999CINEASTOR666 31.05.2017, 17:46 Geändert 29.08.2017, 21:13

                                    The Neon Demon / DK/FR/US / 2016

                                    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                    THE NEON DEMON wirkt wie ein Film, der durch seine artifizielle Inszenierung tiefgründiger und vielschichtiger sein will, als er es im Endeffekt ist. Selbstverständlich beleuchtet der Film in Neonfarben die Schattenseiten der Modebranche bzw. des Modelbusiness aus Neid, Eifersucht, Intriganz, Arroganz, Narzịssmus, Selbsthass und Selbstzerstörung durch ungesunden Körperkult und Schönheitswahn. Die Minimal-Handlung ist aber letztlich nicht besonders tiefgründig oder vielschichtig. Doch die audiovisuelle Umsetzung ist ein Ear- und Eyecandy schlechthin. Die Ohren sind entzückt und die Augen wollen nicht von der Mattscheibe weichen. Eine knallig intensive Farbdramaturgie, epileptische Anfälle auslösendes Strobo-Geflacker und eine dynamische Kameraarbeit garantieren geschmackvoll überstilisierte Bilder, die durch einen wummernden Electro-Score eingehämmert werden. Dadurch vergeht die gute, erste Stunde ziemlich flott, ohne dass viel passiert ist. Man ist einfach von der Schönheit dieser un­heil­schwan­geren Ästhetik geblendet. ELLE FANNING passt perfekt in ihre Rolle, denn ich finde sie wirkt immer so teilnahmslos, gelangweilt und nichtssagend. Bis dahin könnte man THE NEON DEMON vielleicht noch als Drama bezeichnen, doch dann wird er endlich zum Horror-Thriller. Obwohl Thrill nicht wirklich aufkommt, aber dafür ein paar verstörende Bilder aus nekrophilen Lesbensex und Kannibalismus. Diese Szenen haben für mich zwar nicht wirklich Sinn ergeben, aber das sollten sie höchstwahrscheinlich auch gar nicht. Sie sollten dieses Kunstwerk wohl nur zum Gesamtkunstwerk mit der entsprechenden dunklen Note werden lassen.

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                                      999CINEASTOR666 31.05.2017, 16:15 Geändert 25.07.2025, 11:18

                                      Hard to Kill - Ein Cop schlägt zurück (AT: Seven Year Storm) / US / 1990

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                                      Der Cop Mason Storm (STEVEN SEAGAL) wird in seinem eigenen Haus von Gangstern überfallen. Er selbst überlebt schwer verletzt, doch seine Frau wird getötet. Nach sieben Jahren im Koma sinnt er auf Rache.

                                      Dieser stumpfe Actioner erzählt uns eine klassische Rachegeschichte und legt ein hohes Tempo vor. Obwohl er sich bei der Rehabiltierung nach dem Erwachen aus dem Koma ruhig etwas mehr Zeit hätte nehmen können. Denn Mason Storm ist recht schnell wieder topfit und will den Mördern seiner Frau unbarmherzig seine Knochenbrecher-Moves präsentieren. Die Story ist zwar simpel, vielleicht etwas kitschig und klischeehaft, aber kurzweilig und launig. Außerdem ist STEVEN SEAGAL gut aufgelegt, bringt die gewisse Coolness mit und sorgt für ordentlich Testosteron-Action im Stile der 90er.

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                                        999CINEASTOR666 31.05.2017, 15:45 Geändert 15.10.2017, 12:15

                                        The Mother of Tears (OT: La terza madre / AT: Exhumed / Mother of Tears: The Third Mother) / IT/US / 2007

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                                        THE MOTHER OF TEARS, der dritte Teil der sogenannten Drei-Mütter-Trilogie, ist ein sehr merkwürdiger Film geworden.
                                        Positiv zu erwähnen ist, dass die narrativen Eigenschaften um einiges stringenter sind als in den beiden Vorgängern und gelegentlich hat der Plot sogar ein paar gute Einfälle. Wie zum Beispiel, dass die Mutter der Tränen die Dunkelheit mit sich bringt und Rom ins Chaos stürzt durch Mord, Selbstmord, Vergewaltigung und Brandschatzung. Außerdem reisen Hexen aus aller Welt nach Rom, um sich ihrer Mutter hinzugeben.
                                        Leider kommen diese Szenen viel zu kurz, daraus hätte man unglaublich viel machen können.
                                        Das Spiel der Primärfarben hat man diesmal komplett weggelassen und der Soundtrack ist nicht besonders auffällig.
                                        THE MOTHER OF TEARS hätte auch eine Folge von CHARMED - ZAUBERHAFTE HEXEN werden können, wenn das Blut und die Titten nicht wären. Doch gerade das Blut und die Titten werten den Film immens auf.
                                        Die Morde in der ungeschnittenen Version sind echt heftig und Titten sind immer 'ne schöne Sache. Nur diese billigen Computereffekte hätten nicht sein müssen.
                                        ASIA ARGENTO spielt die Rolle der Hauptprotaginistin Sarah Mandy, die uns durch die Handlung führt, ziemlich schnarchig und sonderbar. Und das Ende ist auch wieder ziemlicher Murks.

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                                          999CINEASTOR666 31.05.2017, 15:19 Geändert 15.10.2017, 12:10

                                          Feuertanz - Horror Infernal (OT: Inferno / AT: Feuertanz der Zombies / Horror Inferno / Inferno - Horror Infernal) / IT / 1980

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                                          Bei SUSPIRIA habe ich bereits dahingehend informiert, dass ich normalerweise nicht auf Filme stehe die Stil über Substanz herrschen lassen. Doch habe das anfangs leicht krimihafte Story-Grundgerüst der renommierten Tanzakademie gelobt, das eine gute Grundlage schaffte, um merkwürdige Hexenspukhaus-Dinge, übersinnliche Trugbilder bzw. albtraumhafte Sequenzen unterbringen zu können.
                                          Das Story-Gerüst von HORROR INFERNAL, dem zweiten Teil der sogenannten Drei-Mütter-Trilogie, steht auf sehr wackeligen Beinen und droht jederzeit einzustürzen. Denn der Plot ist hauchdünn und verzichtet auf einen logischen Handlungsaufbau. Er besteht überwiegend aus übersinnlichen Flickwerk und verfolgt, wie sein blasser und hölzern agierender Protoganist, keinen stringenten Plan.
                                          Die virtuos eingesetzten Stilmittel des Vorgängers sind bedauerlichweise nur noch in stark abgespeckter Form präsent. Das Farbspiel ist nicht mehr ganz so grell und laut. Deswegen wirkt es nicht mehr ganz so hypnotisierend und psychedelisch.
                                          Den Soundtrack kann man sich immer noch gut anhören, aber er ist nicht mehr dermaßen diabolisch wie der goblin'eske Beitrag. Deshalb verliert HORROR INFERNAL sehr viel Suspense, Terror und Grusel-Charakter, auch wenn er deutlich mehr auf phantasievolle Morde und gekonnte Schreckmomente setzt.
                                          Ein vergleichbares Ende wie bei SUSPIRIA, hat man sich auch nicht nehmen lassen.

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                                            Suspiria - In den Krallen des Bösen (AT: Dario Argento's Suspiria) / IT / 1977

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                                            Normalerweise stehe ich nicht auf Filme die Stil über Substanz herrschen lassen, aber SUSPIRIA hat dieses Story-Grundgerüst der renommierten Tanzakademie und den weit her gereisten Tanzschülern, die überglücklich darüber sind dort aufgenommen worden zu sein und natürlich auch nicht so schnell wieder abreisen können oder wollen. Außerdem beginnt der Film mit einem Mord, der ein paar Krimi-Anleihen zulässt oder in diesem Fall Giallo, den nun nachgegangen werden muss. Dadurch wurde eine Grundlage geschaffen auf der merkwürdige Hexenspukhaus-Dinge geschehen und übersinnliche Trugbilder bzw. albtraumhafte Sequenzen eingestreut werden können, die zwar narrativ keinen Sinn ergeben, aber aufgrund der prätentiösen Ästhetik wunderschön anzusehen sind. Die Tanzakademie mit ihren in kräftigen Farbtönen gestrichenen Wänden, den hartkantig gemusterten Tapeten, den wallenden Vorhängen, dem dakadenten Dekor und der überdimensionalen Architektur, die die DarstellerInnen wie naive Mädchen oder kindliche Püppchen aussehen lässt, ist ein prachtvoll surrealer Schauplatz. Das virtuose Spiel mit den Primärfarben, insbesondere mit Rottönen, besitzt eine hypnotische, psychedelische Sogwirkung und verleiht dem Auftakt der sogenannten Drei-Mütter-Trilogie das gewisse, artifizielle Etwas, das einen in seinen ex­pres­si­o­nis­tischen Bann zieht und seine Krallen immer tiefer ins Fleisch bohrt. Die musikalische Untermalung von GOBLIN klingt, als wäre sie in den tiefsten Tiefen der Hölle aus verloren Seelen zusammengefoltert worden und hält konsequent in Alarmbereitschaft. Dadurch wird ohne Atempause Suspense erzeugt und die okkulte Schauermär zur grandiosen Terror-Oper, in der das Böse allgegenwärtig erscheint, aber nicht greifbar ist. Die Fledermaus-Szene hätte zwar nicht unbedingt sein müssen und das Ende ist doch sehr überstürzt, aber wir wollen mal nicht so sein.

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                                              über Split

                                              Split / US/JP / 2016

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                                              SPLIT hält sich nicht lange mit irgendwelchen Spe­renz­chen auf und startet direkt mit der Entführung der drei jungen Frauen durch, die sich schnurstracks in der Klaustrophobie eines Kellerverlieses wiederfinden. Sehr schnell stellen sie fest, dass es sich nicht um eine "herkömmliche" Entführung handelt und ihr Entführer mehrere Persönlichkeiten besitzt. Manche sind zugänglicher als andere, deswegen versuchen die Entführungsopfer Vorteile aus den Identitätssprüngen zu gewinnen. Insbesondere Casey Cooke (ANYA TAYLOR-JOY) legt sich mächtig ins Zeug, da sie scheinbar am besten mit der Störung umgehen kann und das hat auch seinen triftigen Grund. Dass auch sie einen Hintergrund bekommen hat und letztlich der Entführer und das Opfer ähnliche Schicksalsschläge erlitten haben, doch deren Traumata sich in völlig verschiedene Richtungen und unterschiedliche Extreme entwickelten, ist brillant. JAMES MCAVOY liefert wirklich eine überragende Darstellung ab oder besser gesagt überragende Darstellungen. Er ist so dermaßen gut, dass mir sein virtuoser Facettenreichtum gelegentlich einen dicken Erpelparka verpasste. Die Figur der Dr. Karen Fletcher (BETTY BUCKLEY) ist auch clever gewählt, da sie der Störung noch etwas Aufschluss verleiht und auch über deren Phänomene informiert. Auch wenn es vielleicht Humbug ist oder es sich um Kaffeetisch-Psychologie handelt.
                                              Ich kann mir vorstellen, dass vielen das Finale, also der Twist sauer aufstößt und sie ihn als albern und schwachsinnig betrachten. Ich für meinen Teil fand ihn großartig. Sicherlich wird es heftig übersinnlich, aber etwas anderes habe ich von M. NIGHT SHYAMALAN auch nicht erwartet. Mit solch einer Wendung habe ich überhaupt nicht gerechnet und ich wäre auch nie auf so etwas gekommen. Herauszufinden wer und/oder was die Bestie ist, wie sich dieser Ausbruch äußert und dass dabei Bezug auf das Versteck genommen wird, ist einfach nur genial. Genauso genial wie das Ende, aber dazu sollte man die Filmographie des Regisseurs etwas genauer kennen.

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                                                Die Rache der Kannibalen (OT: Cannibal ferox / AT: Beyond the Dark / Im Dschungel der Menschenfresser / Make Them Die Slowly / Die Rückkehr der Kannibalen / Woman from Deep River) / IT/US / 1981

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                                                Die Handlung von CANNIBAL FEROX ist bei weitem nicht so ausgeklügelt wie die von CANNIBAL HOLOCAUST. Aber auch davon abgesehen wirkt die Handlung in der ersten Hälfte des Films komplett konstruiert, das Verhalten unlogisch und das Handeln fragwürdig. Die erste Hälfte des Films ist zwar nicht uninteressant, aber man muss sich des Öfteren vor die Stirn klatschen. Doch wenn man das halbwegs überstanden hat, weil man vielleicht auch ein Auge zudrückte, wird der Streifen zur phänomenalen Mondo-Schlachtplatte, in der die Rache der Kannibalen kein Fünkchen Erbarmen kennt. Tatsächlich ist es so, dass mir die Szenen dieses Films all die Jahre im Gedächtnis geblieben sind. Natürlich geizt CANNIBAL HOLOCAUST auch nicht mit Bildern grausamster Natur, doch CANNIBAL HOLOCAUST hat eben noch diese psychische Gewalt und die Medien- und Sozialkritik inne, die die reinen Bilder der Gräueltaten auf merkwürdige Weise kompensieren und relativieren. Klingt komisch, ist aber so. Wohingegen CANNIBAL FEROX in der zweiten Hälfte nur noch grausam und brutal ist. Zwar versucht der Film am Ende noch eine Erklärung und/oder Kritik beizusteuern, aber das wirkt dann eher unbeholfen und oberflächlich. Was mir bei dieser erneuten Sichtung aber aufgefallen ist, ist, dass THE GREEN INFERNO von ELI ROTH extreme Parallelen zu diesem Film aufweist. Obwohl ich immer hörte, dass sich THE GREEN INFERNO mehr an CANNIBAL HOLOCAUST orientierte. Insbesondere das Ende beider Filme lässt mich jenes schlussfolgern.

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                                                  The Purge: Election Year (AT: The Purge 3 / American Nightmare 3: Élections) / US/FR / 2016

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                                                  In der zweiten Fortsetzung werden die politischen Hintergründe der staatlich anerkannten Säuberungsaktion näher beleuchtet. Denn endlich gibt es eine engagierte, furchtlose und skeptische Politikerin, die den Gräueltaten innerhalb der Purge den Kampf angesagt hat. Doch deswegen befindet sie sich im wahrsten Sinne im Visier ihres Wahlgegners und der Wahlkampf gestaltet sich härter als je zuvor. Leo Barnes (FRANK GRILLO), der bereits im Vorgänger der zusammengewürfelten Gruppe den Arsch rettete, arbeitet nun bei einer Sicherheitsfirma, die die Senatorin beschützen soll. Doch bedauerlichweise gibt es ein paar undichte Stellen und ihnen bleibt nichts anderes übrig, als auf die ins Chaos gestürzten Straßen zu fliehen. Mitunter bekommt die Senatorin tatkräftige Unterstützung von der Widerstandsbewegung, die schon im zweiten Teil Retter in der Not war. Der dritte Teil verspricht auch wieder eine bedrohliche Atmosphäre, ein rasantes Tempo, ordentlich Action, ein hohes Maß an Spannung und interessante Plot-twists. Neben den poltischen Aspekten dient die Purge auch den religiösen Fanatikern, denn die neuen Grundungsväter werden als Götter verehrt. Das macht diese Dystopie noch düsterer und erschreckender.

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                                                    999CINEASTOR666 28.05.2017, 11:38 Geändert 25.06.2017, 15:07

                                                    The Purge: Anarchy (AT: The Purge 2 / The Next Chapter of the Purge / American Nightmare 2: Anarchy / The Zone) / US/FR / 2014

                                                    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                                    In dieser mehr als würdigen Fortsetzung wird das anarchische Geschehen nach draußen verlagert. Man bekommt einen erschreckenden Einblick, wozu die Purge wirklich dient und wie sie auch als Geschäftsmodell funktioniert. Um dieses komplexe, kapitalistische Konstrukt, das letzlich doch nur niedere Triebe befriedigt, näher zu bringen, werden mehrere Handlungsstränge eingeplegt. Für diese wird sich ausreichend Zeit genommen, ohne zu sprunghaft zu sein, bis sie sinnvoll aufeinanderteffen. Im stimmigen zweiten Teil wird die Dystopie noch um einiges düsterer, unheilvoller, verrohter und zynischer rübergebracht. Ein hohes Tempo, elektrisierende Spannung, grandiose Action und schockierende Plottwists packen, fesseln und unterhalten schonungslos und brutal wie die Purger selbst. Wie die gut situierte Jagdgesellschaft aufgemischt wird und dass auch wieder an ein humanes Ende gedacht worden ist, ist schlichtweg hervorragend.

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