999CINEASTOR666 - Kommentare
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Alle Kommentare von 999CINEASTOR666
Hounds of Love (AT: Love Hunters) / AU / 2016
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
In HOUNDS OF LOVE geht es um ein Pärchen, dass TeenagerInnen entführt, um sie bei sich daheim, für ihre perversen und sadistischen Spiele zu missbrauchen.
HOUNDS OF LOVE beschäftigt sich mit den psychologischen Aspekten des Pärchens. Denn der Mann ist der dominante und perverse Sadist, der die Frau nur dazu ausnutzt, Frischfleisch zu besorgen, durch den Anschein von Seriosität.
Dafür gaukelt er ihr die wahre Liebe vor und kaufte ihr einen Hund, als Ersatz für ihre Kinder, die ihr weggenommen wurden.
Um diese Opferstellung, dieses Abhängigkeitsverhältnis zu realisieren, muss ihr aber erst eines der Opfer die Augen öffnen. Man könnte von Manipulation sprechen, doch manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen eben nicht.
Die Entwicklungen sind ganz interessant zu beobachten und man bemerkt, wie sich die Lage immer mehr zuspitzt. Daraus zieht der Film auch seine Spannung, die aber nur oberes Mittelmaß erreicht, da einen vieles recht bekannt vorkommt. Dadurch verkommt bedauerlicherweise die Intensität und auch die Sogwirkung schwächelt. Wie das Ganze ausgeht, ist dann auch nur noch reine Formsache.
Ein Mann sieht rot (OT: Death Wish / AT: The Sidewalk Vigilante) / US / 1974
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Über die Ethik, die Moral, die Einstellung dieses Films zum Thema Selbstjustiz, brauchen wir uns wohl nicht mehr ausgiebig zu unterhalten.
Hier wird Selbstjustiz ohne wenn und aber als Normalität und Banalität dargestellt. Als Heldentat hingestellt und ungeschönt glorifiziert, bis die Polizei kommt.
Aber selbst das Auge des Gesetztes drückt eine Auge zu.
Denn wenn ein Mann die Straßen des kriminellen Molochs New York mit seiner 32er von den sogenannten Ratten befreit, spielt ihnen das doch nur in die Karten.
Seine eigene Meinung zu Selbstjustiz kann nun jeder halten wie ein Dachdecker. Für mich persönlich ist Selbstjustiz absolut inakzeptabel. Doch da ich differenzieren kann und einen Film einfach nur als Film sehen kann, also als Fiktion, selbst wenn sie von realen Ereignissen inspiriert ist, kann ich meine eigene Überzeugung hinten anstellen und mich einfach unterhalten lassen.
Und das tut EIN MANN SIEHT ROT auf jeden Fall. Ich fand ihn sehr unterhaltsam und kurzweilig, obwohl die Handlung sehr einfach ist und geradlinig erzählt wird. Das liegt wohl an den Spannungsspitzen, als er durch die Straßen der Metropole zieht, auf der Suche nach kriminellen Abschaum. Und als sich auch für ihn die Schlinge immer enger zieht, da ihn die Bullen auf dem Kieker haben.
Schade ist zwar irgendwie, dass sein Ziel nicht die Ratten sind, die seiner Familie das angetan haben, sondern irgendwelche Ratten. Denn das hätte seinen Rachefeldzug, seinen Vergeltungsschlag plausibler und konsequenter aussehen lassen.
Eine gute Idee wäre auch gewesen, wenn er die Ratten, die seiner Familie das angetan haben, ohne es zu wissen, erwischt hätte und somit seine Vergeltung doch noch bekommen hätte.
Aber Abstriche muss man ja in (fast) jedem Film hinnehmen.
Red Christmas / AU / 2016
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Wie der Titel eventuell schon verrät, handelt es sich bei RED CHRISTMAS um einen Weihnachts-Horrorfilm, der mit einer Exposition startet, die eine solide Grundlage schafft.
Leider verheddert sich die Handlung danach in tradierte Muster und sorgt trotz Bescherung nicht für Überraschungen. Trotz der Kritik an Abtreibungen und der Abrechnung mit dem Schein des trauten Familienglücks.
Denn als es beim Geschenke auspacken an der Tür klopft, steht eine vermummte Gestalt dahinter. Weil die Weihnachtszeit die Zeit der Nächstenliebe ist, wird er hereingebeten. Er möchte der Familie einen Brief vorlesen, der seiner Mutter gewidmet ist. Dabei stellt sich heraus, dass er der verschollene, deformierte, mongoloide Sohn ist, und wird unliebsam vor die Tür gesetzt. Doch das lässt sich der ungebetene Gast nicht gefallen und fängt das Morden an.
RED CHRISTMAS könnte man als Home Invasion-Slasher bezeichnen, bei dem ein Spannungsbogen für mich nicht erkennbar gewesen ist, allerhöchstens zarte Spannungsspitzchen.
Das die Festtagsbeleuchtung eingesetzt wurde, um Atmosphäre zu schaffen, und viele Bilder in kräftigen Rot- und Grüntönen gehalten sind, finde ich auch nicht besonders vorteilhaft.
Auch wenn das Rad nicht neu erfunden wird, entbehre ich dennoch 5,5 Punkte, weil RED CHRISTMAS auch eine Prise Humor oder sogar satirische Schärfe besitzt, kurzweilig ist und die Figuren so weit sympathisch sind. Insbesondere die Mutter ist mir sehr positiv aufgefallen, da sie stets die Fassung, die Vernunft und den Überblick behält. Weil sie sich als Oberhaupt der Familie wirklich bewährt.
Des Weiteren kann man die Kills durchaus als brutal bezeichnen, auch wenn die Kamera weiß, wann sie wegschwenken muss, damit es bloß nicht zu explizit wird.
Ein bitterböses Ende lässt sich RED CHRISTMAS außerdem auch nicht nehmen, obwohl es nicht brandneu ist, dass es so kommt wie es kommt.
It Stains the Sands Red / US / 2016
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Nach einer Autopanne und einem Zombie-Angriff mitten in der Wüste, entscheidet sich Molly (BRITTANY ALLEN) per Fußmarsch die Wüste zu durchqueren, um zu einem Flughafen zu gelangen, der eventuell Rettung verspricht. Zunächst schlägt sie sich wacker, doch die Kräfte schwinden. Abhilfe schafft ein Zombie, der sie verfolgt, und durch seine Hartnäckigkeit zu ihrem Motivator wird. Nicht nur der Zombie spornt sie an, sondern auch der Gedanke an ihr Kind, das sie bei ihrer Schwester abgeladen hat, da sie und ihr Lebensstil noch nicht bereit waren Mutter zu sein. Als der Zombie sie vor ein paar Vergewaltigern rettet, baut sich eine obskure Freundschaft, beinahe schon Liebschaft, zwischen den beiden auf. Doch als Molly gebissen wird, ist es mit der Harmonie vorbei. Sie zieht den Schlussstrich und setzt alles daran, ihr Kind in den Armen halten zu können.
IT STAINS THE SANDS RED ist also wieder einmal ein andersartiger Zombiefilm, der sich am Genre-Mix versucht und jedes bekannte Klischee bedient, doch sich leider nicht entschieden genug positioniert, was er letztendlich sein will. Handlungen der Protagonistin, oder auch des Zombies, werden ohne Erklärungsversuche abgehakt und Handlungsverläufe nicht unterfüttert. Auf horrender, humoristischer, dramatischer und psychologischer Ebene wird höchstens Mittelmaß erreicht. Doch weil die Hauptdarstellerin solide Arbeit abliefert, die Wüste ein atemberaubend schönes Setting abgibt, gelegentlich schon unkonventionelle Ideen auftreten und der Film eigentlich keine Langeweile aufkommen lässt, entbehre ich satte 5,5 Punkte.
68 Kill / US / 2017
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68 KILL versucht angestrengt die Coolness-Schiene zu fahren, doch ist dabei sehr wackelig auf den Beinen.
Chip (MATTHEW GRAY GUBLER) versucht sich mit Scheiße abpumpen über Wasser zu halten und seine Freundin Liza (ANNALYNNE MCCORD) versucht die Miete durch Schwänze lutschen und als Bückstück ranzuschaffen.
Als einer ihrer Sugar Daddys mit 68.000 $ vor ihren Augen herumfuchtelt, kommt sie auf die fixe Idee, ihn von dem Barbetrag zu erleichtern und ihren Freund Chip mit einzuspannen.
Chip ist Liza gehörig und ist ein Gewalt verabscheuendes Sensibelchen. Da Liza Chips Eier dem Anschein nach im Einwegglas im Küchenschrank aufzubewahren scheint, lässt er sich easy mit Sex um den kleinen Finger wickeln, um in alle Schandtaten hineinzustolpern.
Als Liza die erste Kehle aufschlitzt, die ersten Schüsse fallen lässt und spätestens als sie eine weitere Sexgespielin des Sugar Daddys an ihren irren Bruder, der sich als Snuff-Filmer ausprobiert, verscherbeln will, ist es mit der trauten Zweisamkeit vorbei. Chip macht sich mit der Gespielin, der Knete und dem Mustang aus dem Staub und bald klebt ihm die Kacke an den Hacken. Mehr verrate ich erstmal nicht.
Auch wenn sich das vielleicht vielversprechend anhört, wie auch der Tausch der Geschlechterrollen, fällt das Script eher unoriginell aus, obwohl es viele Haken schlägt.
Es fehlt an frischen Ideen, rabenschwarzen Highlights, einen ordentlichen Spannungsbogen sowie unverbrauchten Überraschungen und Wendungen.
Schauspielerisch gibt es zwar nichts zu meckern und die Figuren besitzen auch eine gewisse Skurrilität, doch außer dem Snuff-Filmer, sind die anderen nicht schräg genug, um für laute Lacher zu sorgen.
Die Gewalteskapaden gehen schon in Ordnung, doch hätten noch heftiger sein müssen, um einen unterhaltsamen Grindhouse-Charakter entwickeln zu können, den der Film womöglich anstrebte. Für einen Trashfilm wirkt 68 KILL auch zu hochwertig und positioniert sich einfach nicht entschlossen genug.
The Mangler / US/GB/ZA / 1995
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THE MANGLER basiert auf der gleichnamigen Kurzgeschichte von STEPHEN KING, die ich selbstverständlich nicht gelesen habe, und wurde 1995 von TOBE HOOPER inszeniert.
TOBE HOOPER soll sich nahe an die Vorlage gehalten haben, doch um sie auf Spielfilmlänge zu bringen, wurde sie noch etwas ausgeschmückt.
TOBE HOOPER schafft es tatsächlich von Anfang an eine düstere und bedrohliche Atmosphäre zu kreieren und sogar die antiquarische Großmangel, durch zischen, rattern und dampfen, zur blutrünstig-dämonischen Horror-Maschine werden zu lassen.
Die Charaktere gehen auch allesamt in Ordnung, besitzen Sympathie und teils eine angenehme Skurrilität.
Die krimihafte Handlung hält mit kleinen Spannungsspitzen, Tollkirschen-Okkultismus und weiteren phantastischen Elementen, Jungfrauen-Opferung, Verschwörungstheorien um Machtverhältnisse sowie den bizarr-blutigen Betriebsunfällen stets bei Laune. Auch wenn das alles nicht wirklich ernst zu nehmen und eher zu belächeln ist.
Als die Mangel zum Leben erwacht und ein hitziges Katz-und-Maus-Spiel entbrennt, wird es besonders trashig, lustig und obskur.
Audition (OT: Ôdishon) / JP/KR / 1999
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In etwa die ersten 80 Minuten sind eher ein aufschlussreiches Gesellschaftsdrama, um die widrigen Umstände in Japan, oder besser gesagt in Tokio, heiratsfähiges Material zu finden.
Das gestaltet sich nämlich recht schwierig. Ich könnte jetzt näher darauf eingehen, aber das würde zu umfangreich werden. Wer mehr darüber erfahren will, soll selbst nachschlagen.
Knappe 80 Minuten sind wirklich sehr lang, um die Charaktere einzupflegen, ihnen Hintergrund und Beweggründe zu geben sowie Tiefe zu verleihen. Aber aufgrund des Einblicks in das japanische Sozialverhalten, ist das dennoch ganz interessant.
Danach wandelt sich AUDITION zum verstörenden Psychothriller samt surrealer Sequenzen und Torture-Einlagen.
Der Psycho-Thrill bahnt sich schon vorher an, als erste Zweifel aufkeimen, doch man mag sich nicht vorzustellen, mit welcher Intention und Intensität.
Das ist nochmal das i-Tüpfelchen und wirkt keineswegs deplatziert, willkürlich oder beliebig. Sie will geliebt werden, und zwar nur sie allein. Nichts und niemand anderes darf geliebt werden. Sie will nicht verlassen werden, allein sein. Eine Bindung fürs Leben eingehen, bis zum bitteren Ende.
Dieser Part des Films ist aber relativ kurz, d. h. wer den Film nur darauf beschränkt, dem werden die ersten 80 Minuten wohl langweilen, da er keinen Zugang finden wird.
Baby Driver / GB/US / 2017
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BABY DRIVER ist ein über weite Teile recht gelungener Genre-Remix. Ein Remix aus Heist-Movie, PS-Action, Musikfilm, Coming-of-Age-Drama und RomCom.
Das macht BABY DRIVER ganz interessant, obwohl die Story nicht weltbewegend ist. Doch es macht Spaß sich berieseln zu lassen und es wird auch ordentlich aufs Gaspedal gedrückt, damit bloß keine Langeweile aufkommt.
Das gut aufgelegte Ensemble spielt die klischeehaften Charaktere mit erfrischender Ironie. Sie sind entweder saumäßig kuhl oder abgefahren skurril.
Egal wie, sie sind auf jeden Fall unterhaltsam. Aber eben auch nur unterhaltsam und gelegentlich humorvoll.
Das soll heißen, dass BABY DRIVER weder besonders spannend, noch wirklich dramatisch und/oder beeindruckend tiefsinnig ist.
Das muss der Film aber auch gar nicht, denn hier ist der Style die Substanz und hält rhythmisch bei Laune.
5 Zimmer Küche Sarg (OT: What We Do in the Shadows) / NZ/US / 2014
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Eine Mockumentary über eine schrullige, neuseeländische Vampir-WG, die aus dem Nähkästchen plaudert. Welch geniale, originelle und klamaukige Idee!
Mit schonungsloser Offenheit und faszinierendem Ideenreichtum bekommt man urkomisch den "unspektakulären" Alltag der sympathischen Blutsauger dargeboten. Eine empirische Sozialstudie, die die tradierte Vampir-Mythologie persifliert, allerhand Klischees auf die Schippe nimmt und voller Brüller steckt wegen Banalitäten wie Styling ohne Spiegelbild, einseitiger Ernährung, gelegentlichen Auseinandersetzungen mit Werwölfen, Streitereien um den Abwasch, entwürdigende Diskussionen mit Türstehern usw.
Als ein impulsiver Vampir-Frischling und sein Menschenfreund die alte Riege aufmischen, wird es besonders absurd und charmant. Versehentlich wird ein Vampirjäger eingeladen, sie lernen die technischen Errungenschaften der Neuzeit kennen, das Geheimnis um Die Bestie wird gelüftet und die alte Fehde mit den Werwölfen wird beigelegt.
Dieses Happening der Vampire sorgt für frisches Blut und ist eine wahre, unverbrauchte Freude. Einer zweiten Sichtung steht nichts im Wege.
God Bless America / US / 2011
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GOD BLESS AMERICA ist eine böse und bissige Satire über den moralischen und ethischen Verfall der "US-amerikanischen" Gesellschaft, in Form von Rassismus, Faschismus, Antisemitismus, Misogynie, Homophobie, religiösen Fanatismus, erzkonservative und längst überholte Wertvorstellungen, zu lockeren Waffengesetzen, Grenzen der Meinungsfreiheit, Verdummungs-TV usw.
Ich habe US-amerikanischen in Gänsefüßchen gesetzt, weil all das auch auf andere Gesellschaften zutrifft.
Es geht nämlich mitunter auch um allgemeine Verhaltensregeln, die überall Anwendung finden können.
Verhaltensregeln wie Höflichkeit, Rücksicht, Anteilnahme, Anstand, Schamgefühl usw.
Seitdem DONALD TRUMP an der Macht ist, sind solche Themen aktueller denn je. Man könnte GOD BLESS AMERICA bzw. BOBCAT GOLDTHWAIT orakelhafte Eigenschaften zugestehen.
GOD BLESS AMERICA ist eine Satire, d. h. das alles extrem ist: Extrem überspitzt, extrem überzeichnet.
Das spiegelt sich eben auch in Gewalt wider. Gewalt wird hier als schwarzhumoriges Stilmittel verwendet und das kann dem einen oder anderen missfallen, da es die falschen Vibes senden kann. Doch wenn man das nicht zu eng sieht und erkennt, dass die Gewalt eben nur ein schwarzhumoriges Stilmittel ist, das man nicht zu ernst nehmen sollte, ist GOD BLESS AMERICA sehr unterhaltsam.
Eine Mischung aus BONNY & CLYDE, NATURAL BORN KILLERS und JUNO + einem gehörigen Schuss Medien- und Gesellschaftskritik, verkauft als spaßige, clevere Gewaltorgie, bei der am Ende beide genau zu dem werden, was sie eigentlich hassen.
Natürlich ist GOD BLESS AMERICA nicht perfekt.
Gelegentlich gibt es ein paar Hänger, ein Spritzer mehr Ironie hätte nicht geschadet und besonders realistisch ist das Ganze auch nicht. Bspw. werden die beiden nie geschnappt. Es sieht sogar so aus, als wenn noch nicht einmal nach ihnen gefahndet wird. Obwohl sie mit einem gestohlenen und sehr auffälligen Auto unterwegs sind, und es auch Videoaufnahmen der beiden gibt.
Das könnte aber auch ein weiteres Stilmittel sein, das zeigen soll wie unfähig der Gesetztesapparat und wie desinteressiert die Gesellschaft ist.
Aber die Thematik, dass vor den Kopf stoßen und das Zusammenspiel zwischen Frank (JOEL MURRAY) und Roxy (TARA LYNNE BARR), das nie die perverse Schiene fährt, reißen einiges heraus.
The Locals (AT: Dead People / Bad Trip) / NZ / 2003
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Für THE LOCALS stand dem Anschein nach kein hohes Budget zur Verfügung. Das sieht man allen Ecken und Enden. Bspw. bei der nächtlichen Ausleuchtung.
Es ist stets stockfinster um alle herum. Noch nicht einmal der Mond und/oder Sterne stehen am Nachthimmel. Doch auf Wegen, Pfaden, Straßen oder wenn sie sich in Straßengräben oder hinter Büschen verstecken, ist alles hell beleuchtet, obwohl es auch keine Laternen oder ähnliches gibt. Aber dadurch bekommt das Ganze etwas jenseitiges, unwirkliches.
Wenn einem das nicht zu sehr zusetzt, bekommt man eine sehr gute Geschichte erzählt, die zwar nicht übermäßig spannend, aber interessant, mysteriös und nie langweilig ist.
Die Darsteller gehen auch völlig in Ordnung. Die beiden Hauptdarsteller sind sympathisch sowie die beiden Mädels, die zur 80er-Jahre-Party wollen.
Es handelt sich um einen Geisterfilm und ich habe ja mit Geisterfilmen so meine Probleme. Doch THE LOCALS gibt dem Geistern und deren Handeln einen Sinn.
Es gibt mehrere solcher Geisterfilme, doch eigenartigerweise kommen diese Filme bei den Geisterfilm-Fans meistens nicht so gut weg. Mir gefallen gerade solche Geisterfilme, da die Präsenz nicht nur dazu dient für Jump-Scares herzuhalten.
THE LOCALS ist in Sachen Gewaltdarstellung sehr seicht, aber überzeugt dafür mit einem gelungenen Mystery-Touch und einigen anderen Überraschungen, die ihm vom Einheitsbrei abheben.
Wer mit unkonventionellen Geistergeschichten etwas anfangen kann und sich auch von low-budget nicht abschrecken lässt, kann hier gerne mal reinschauen. Es gibt auch hübsche Stop-Motion-Effekte, die im weitesten Sinne an TANZ DER TEUFEL erinnern.
Scared - Endstation Blutbad (OT: Rap nawng sayawng khwan / AT: Hazing Holocaust / Scared) / TH / 2005
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SCARED - ENDSTATION BLUTBAD ist ein optisch ansprechender, thailändischer Teenie-"Backwood-Slasher", in dem eine Erstsemester-Klasse einen Ausflug in die Natur unternimmt und dort nur tod oder lebendig wieder herausfindet. Die Entscheidung liegt nämlich nicht bei ihnen.
Es ist schon etwas merkwürdig, dass kein Lehrer, Aufpasser, Anstandswauwau dabei ist und dass der Busfahrer das Risiko eingeht, die klapprige Brücke zu befahren. Aber das spielt im weiteren Verlauf keine Rolle mehr.
SCARED - ENDSTATION BLUTBAD ist nicht nur wegen den hübschen Thailänderinnen in sexy Schuluniformen optisch ansprechend, sondern hat auch eine düstere, dreckige Atmosphäre und gelungene Kameraeinstellungen in petto.
Anfangs erinnert das Ganze an eine Mischung aus BATTLE ROYALE und FINAL DESTINATION, da es zur Gruppenbildung kommt und der Tod durch "Unfälle" eintritt, bis ein Killer auf der Bildfläche erscheint. Doch eigentlich sind die Schüler Teil etwas ganz anderem.
Auf Figurenzeichnung und Charakterentwicklung wird dabei kein großer Wert gelegt, da die Exkursionsteilnehmer wie die Fliegen sterben.
Spannung kommt deswegen leider auch nicht auf, doch der hohe Bodycount entschädigt einiges. In schöner Regelmäßigkeit folgt ein abwechslungsreicher Kill dem nächsten.
Die Effekte sind sowohl handgemacht als auch computeranimiert, gehen teils in Richtung Splatter, können sich sehen lassen und versprechen Kurzweil.
Die Morde wirken oft arg konstruiert und irreal in Szene gesetzt, aber das verleiht dem Film einen phantastischen Einschlag.
Auch die schräge Wendung zum Schluss, weiß durchaus zu gefallen. Obwohl sie nicht neu ist, aber dafür überraschend kommt.
Wer auf asiatische Horrorfilme und auf Horrorfilme, die vielleicht nicht ganz so gehaltvoll sind, steht, kann zu SCARED - ENDSTATION BLUTBAD greifen.
Westbrick Murders – Ihr werdet sühnen (AT: Gun & Spirit / Sadistic Slaughter / Torture Butchery) / DK/GB/US / 2010
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Ich habe mehr als genug gesühnt, und zwar weil ich diesen miserablen Schund gesehen habe. Das ist Selbstgeißelung pur, die versucht SIN CITY auf NATURAL BORN KILLERS treffen zu lassen und dabei völlig versagt.
Neben miesen Schauspielern, noch mieseren Dialogen und einem langweiligen 08/15-Racheplot, ist wirklich jede Szene komplett verhunzt worden, weil völlig wahllos und überbordend irgendwelche Filter, Effekte und sonstige Bild- und Ton-Spielereien untergebracht werden mussten.
Über- und Unterbeleuchtung, Farbfilter, Wackeln, Flackern, hektische Schnitte, ein viel zu basslastiger Soundtrack usw. machen WESTBRICK MURDERS – IHR WERDET SÜHNEN zu audiovisueller Körperverletzung. Deswegen fällt meine Wahl auf die Totenkopf-Bewertung, da kann auch ERIC ROBERTS absolut nichts gegen ausrichten.
Es (OT: It / AT: It: Chapter One / It: Part 1 - The Losers' Club) / US/CA / 2017
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In meinem Kommentar zur Adaption aus dem Jahre 1990 schrieb ich bereits, dass ich den Roman selbstverständlich nicht gelesen habe, und bemängelte die Laufzeit der Adaption.
Da meines Erachtens viel erzählt wird, aber wenig dabei rumkommt. Weil das Ganze sehr lang gestreckt und deswegen weitschweifig wirkt.
Das begründete ich damit, dass ja zwei Geschichten erzählt werden, zwischen denen hin und her gesprungen wird, und sie sich deshalb gegenseitig ausbremsen, der Dynamik berauben.
Ich schrieb, dass es mir besser gefallen hätte, wenn die Handlungsstränge nacheinander, also chronologisch erzählt worden wären.
Das macht die Verfilmung aus dem Jahre 2017 nun und lässt uns einen Blick auf die Kindheits-Ereignisse des Clubs der Verlierer werfen. Dieses Kapitel wurde wunderbar ausgearbeitet und hält einige Überraschungen bereit.
Interessant fand ich zum Beispiel, dass Pennywise (BILL SKARSGARD) etwas Hintergrund bekommt, wie auch die fiktive Stadt Derry in Maine.
Die Kinderdarsteller spielen überzeugend-glaubwürdig und haben mir durch die Bank gefallen. Ihre Konflikte werden gelungen herausgestellt.
Sie haben Ängste und ihre eigenen Dämonen. Jetzt bekommen sie es buchstäblich mit einem Dämon zu tun, der sie mit ihren Ängsten konfrontiert, denen sie sich stellen müssen, um die Dämonen, den Dämon und ihre Ängste besiegen zu können.
Amüsant fand ich auch, dass Beverly Marsh (SOPHIA LILLIS) als MOLLY RINGWALD bezeichnet wird, weil mir genau dieser Name in den Sinn kam, als ich sie mit den kurzen Haaren gesehen habe.
Die Schauer-Sequenzen sind größtenteils effektiv in Szene gesetzt. Gelegentlich bekam ich es tatsächlich mit der Angst zu tun.
Nur das Pennywise gelegentlich etwas computeranimiert aussieht, hat mir nicht so gefallen. Die Hasenzähnchen und leuchtenden Manga-Augen hätten auch nicht unbedingt sein müssen.
Ansonsten wirken die unheimlichen Passagen keineswegs albern und das ist bei einem kinderfressenden Dämon in Clowns-Montur eine kleine Herausforderung.
Die Steinschlacht samt der musikalischen Untermalung viel aber etwas aus dem Rahmen. Das hätte man besser machen können.
Das Finale in der Kanalisation, in dem sie alle fliegen, hat mir auch zugesagt und nährt die Vorfreude auf das zweite Kapitel.
Split Second (AT: Detective Stone) / GB / 1992
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SPLIT SECOND hat mich sehr stark an DARK ANGEL von 1990 mit DOLPH LUNDGREN in der Hauptrolle erinnert.
Bei SPLIT SECOND übernimmt RUTGER HAUER die Hauptrolle und spielt den paranoiden, sich schuldig fühlenden, suspendierten Cop Harley Stone.
Die Schuldgefühle hat er, weil er etwas mit der Frau seines Partners hatte, der bei einem Einsatz das Zeitliche segnete. Nach dem Ableben seines Partners, ließ Harley die Frau eiskalt fallen.
Nachdem eine Mordserie beginnt, die an die damaligen Taten erinnert, wird die Suspendierung aufgehoben und ihm wird ein neuer Partner an die Seite gestellt, der anfangs nicht seiner Couleur entspricht. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach dem Killer, der nicht von dieser Welt zu sein scheint, Herzen als Leibspeise bevorzugt und astronomisch-okkulte Botschaften hinterlässt oder zukommen lässt.
Weil mich SPLIT SECOND so stark an DARK ANGEL erinnert, nehme ich mir die Freiheit heraus, die Filme peripher miteinander zu vergleichen.
Leider ist die Symbiose, die Chemie zwischen Harley und seinem Partner Dick Durkin (NEIL DUNCAN) nicht besonders gelungen, nicht besonders sympathisch, unterhaltsam und amüsant. Es fehlt an kuhlen Sprüchen und eventuell an spaßigen Situationen, Nickligkeiten und Querelen.
Des Weiteren erinnert das Creature Design des Killer-Alien stark an das Creature Design aus ALIEN - DAS UNHEIMLICHE WESEN AUS EINER FREMDEN WELT.
Das wäre für mich kein Problem gewesen, doch leider sieht man das Alien nur sehr selten in Natura. Meistens stalked es nur in Slasher-Manier. Doch bedauerlicherweise sieht man das "slashen" auch nie, sondern nur die vollendeten, unappetitlichen Tatsachen.
Mit Action sieht es auch eher spärlich aus, Spannung kommt auch nicht auf und welche Bedeutung die Rolle der Michelle McLaine (KIM CATTRELL) erfüllen sollte, ist mir nicht wirklich klar geworden.
Als Dick den selben Trip wie Harley fährt, wird es ganz spaßig, als sie sich schwer bewaffnen und ins U-Bahn-Netz herabsteigen, um den Alien den Gar auszumachen.
Man kann SPLIT SECOND zwar immer noch schauen, doch wenn man die Wahl hat, sollte man sich für DARK ANGEL entscheiden.
Blade Runner (AT: Dangerous Days / Der Blade Runner / Blade Runner: The Final Cut / Blade Runner: Metropolis 2020 / Blade Runner: The Director's Cut / Bladerunner) / US/HK/GB / 1982
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Es war meine Erstsichtung von BLADE RUNNER im Jahre 2017 und ich sah den Final Cut.
Auch wenn BLADE RUNNER mittlerweile als Kultfilm, Meisterwerk und Science-Fiction-Klassiker gilt, versuche ich an solche Filme, wenn ich sie noch nicht gesehen habe, so unvoreingenommen wie möglich heranzugehen.
Auch BLADE RUNNER habe ich versucht ohne jedwede Erwartungshaltung anzugehen und mich einfach auf den Film einzulassen. Entweder-oder.
Im Endeffekt muss ich sagen, dass ich etwas enttäuscht bin.
Das visuelle Design, das den Cyberpunk prägte, ist zweifelsohne herausragend, phänomenal, atemberaubend. Auch heutzutage noch und insbesondere für die damalige Zeit. Mir sind auch direkt mehrere Filme in den Sinn gekommen, die sich von dem Look, der Optik scheinbar inspirieren lassen haben. Deswegen vergebe ich auch noch gnädige 5 Punkte.
Doch darüber hinaus besitzt BLADE RUNNER kaum Handlung und die wenige Handlung die BLADE RUNNER besitzt, wird schleppend und spannungslos erzählt.
Auch auf dramatischer, emotionaler Ebene versagt BLADE RUNNER. Es wird zwar mal eine Träne rausgedrückt, doch das hat mich kein Stück berührt.
In den 80er-Jahren war auch Humor in Action- und Sci-Fi-Filmen ein unterhaltsames Stilmittel. Doch BLADE RUNNER ist komplett humorlos und auch die Action fällt recht spärlich aus.
Der Soundtrack von VANGELIS hat schon was für sich, doch ist an einigen Stellen recht gewöhnungsbedürftig. Oft klingen die hochgepitchten Synthie-Sounds wie die Melodie eines Schlaflieds.
Wenn man will, kann man BLADE RUNNER philosophische Gedanken, existenzielle Aspekte und/oder eine Parabel auf Selbstbestimmung, Vergänglichkeit und Sterblichkeit zusprechen, aber das macht den Kohl auch nicht fett.
Shrew's Nest (OT: Musarañas) / ES/FR / 2014
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Ich gebe wirklich sehr gut gemeinte 6,5 Punkte, weil die letzten 30 Minuten ordentlich reinhauen. Obwohl der komplette Film durchschaubar ist, nur langsam in die Pötte kommt und Elisa (CAROLINA BANG) nicht auf die Idee kommt, das Telefon zu benutzen, um Arzt und/oder Polizei zu rufen.
Nicht nur das, Spitzmaus Elisa warnt Carlos (HUGO SILVA) sogar und erzählt ihm sowie unvermittelt dem Zuschauer, was passieren wird.
MACARENA GÓMEZ spielt die psychisch kranke Näherin Montse, die ihre Wohnung nicht verlassen kann, hervorragend.
In Carlos sieht sie die gottgegebende Chance ihre Krankheit zu besiegen und steigert sich in eine blutige Obsession.
Die Schicksalsschläge Montses erschüttern ungemein, ein schockierendes Familiengeheimnis wird gelüftet und auch die Wendung mit dem Bild der Mutter hat mich geschockt.
Letztlich ist SHREW'S NEST ein beklemmendes, gottesfürchtiges Psychothriller-Kammerspiel mit kleinen Gore-Einlagen, das leider über seine Vorhersehbarkeit und Elisas auf lange Zeit unterlassene Hilfeleistung stolpert.
SHREW'S NEST endete auch recht irritierend.
Elisa zieht den schwer verletzten Carlos aus der Wohnung in den Flur, lässt ihn dort liegen, geht zurück in die Wohnung und schließt die Tür?!
The Bad Batch / US / 2016
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Warum nur 3,5 Punkte für THE BAD BATCH?
Ich habe wirklich versucht den Film zu mögen, da mir die Optik und der Soundtrack sehr gefallen haben. Es gibt auch sehr viel Symbolik und auch die Darsteller agieren solide.
Ich habe die ganze Zeit gehofft, dass der Film die Kurve kriegt, schlüssig wird, der Knackpunkt kommt. Doch er kam nicht.
Das fängt schon damit an, dass viele Hintergrundinformationen vorenthalten werden. Am Ende wusste ich nicht, was mir der Film sagen wollte. Wohin die Reise gehen sollte.
Vielleicht ist es ja die Sache, die man nicht vergessen soll, von der The Screamer (GIOVANNI RIBISI) spricht. Die Sache, die man selbst herausfinden soll. Vielleicht wird die Sache durch die Botschaften vermittelt, die an Schildern, Gebäuden usw. stehen.
Wenn das tatsächlich die Sache ist, die mir der Film vermitteln will, vermittelt er die Sache nicht besonders gut.
Wer sich den Film übrigens nur wegen KEANU REEVES und JIM CARREY anschauen will, sollte wissen, dass beide nur kleine Nebenrollen spielen.
Bei THE BAD BATCH handelt es sich um eine Dystopie, doch man erfährt nicht, wieso, weshalb, warum es zu dieser Vision kam.
Es geht um Ausgestoßene, doch man erfährt nicht, wovon sie ausgestoßen werden.
In der Einöde gibt es eine Müllhalde mit Kannibalen und die Gemeinde Comfort, die vom Drogendealer The Dream (KEANU REEVES) im 70er-Jahre-Sektenführer-Look beherrscht wird, der versucht seinen Größenwahn bildhaft-philosophisch mit Kacke und Tomaten zu untermauern.
Die frisch ausgestoßene Arlen (SUKI WATERHOUSE) verliert Arm und Bein bei den Kannibalen, doch wird von The Hermit (JIM CARREY) nach Comfort gebracht. Ihr scheint es dort eigentlich gut zu gehen, doch irgendwie hat sie kein Bock auf Comfort?!
Bei einem Wüsten-Spaziergang trifft sie auf eine Kannibalin und das Kind Honey (JAYDA FINK). Sie erschießt die Kannibalin und nimmt das Kind mit nach Comfort?! Doch verliert es schnell wieder, bei einem Drogentrip, bei dem sie wieder in die Wüste latscht.
In der Wüste trifft sie auf den Kannibalen Miami Man (JASON MOMOA), den Vater des Mädchens. Er will das sie seine Tochter findet, obwohl sie behauptet, sie nicht gesehen zu haben?!
Auf dem Weg nach Comfort teilt sie ihm mit, dass sie ihn hasst und bedroht ihm mit einem Messer. Doch als ein Sandsturm losbricht und sie unter einem Tuch Schutz suchen, kommen sie sich "fast" näher.
Arlen schafft es zurück nach Comfort, doch weil es ihr dort nicht gefällt, "befreit" sie das Kind aus der Comfortzone von The Dream und bringt es Miami Man?!
Miami Man will mit Honey den Rückzug antreten, doch Arlen will mitkommen, weil sie sich wahrscheinlich in ihn verguckt hat?!
Obwohl es in der Wüste nichts gibt, machen sie am Ende auf glückliche Familie?!
THE BAD BATCH aka Stockholm-Syndrom ad absurdum.
Untote wie wir - Man ist so tot, wie man sich fühlt (OT: The Revanant) / US / 2009
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Man wollte wohl besonders innovativ sein und startete den Versuch, Zombie mit Vampir zu kreuzen und schlicht und ergreifend als Wiedergänger zu bezeichnen.
So sind Betroffene zwar untot, doch besitzen noch Verstand und Motorik.
Sie verwesen, doch der Verwesungsprozess kann durch das Trinken von Menschenblut aufgehalten oder zumindest verlangsamt werden.
Bei Sonnenaufgängen fallen sie random in Tiefschlaf und wachen erst wieder bei Sonnenuntergängen auf.
Kugeln stecken sie locker weg und um an Blut zu kommen, machen sie bald Schlagzeilen und werden als Helden gefeiert. Weil sie anstatt redliche Bürger, Kriminelle umnieten, da sie es am meisten verdient haben.
UNTOTE WIE WIR - MAN IST SO TOT, WIE MAN SICH FÜHLT hat auf jeden Fall ein paar nette Ideen und obwohl jede Menge Genres in einen Topf geworfen werden, wie Horror, Komödie, Drama, Action und Thriller, kommen genau so viele Längen und streckenweise verpasste/verpatzte Chancen auf. Der Film wirkt oft schleppend und unentschieden, welche Richtung er einschlagen will. Deshalb 4,5 Punkte.
Sexykiller (OT: Sexykiller, morirás por ella / AT: Barbykiller, morirás por ella / Sexy Killer / Sexy Killer: You'll Die for Her) / ES / 2008
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
SEXYKILLER ist extrem! Extrem laut, bunt, schrill, kitschig, makaber, oftmals krass drüber und über das Ziel hinaus schießend.
Da kontinuierlich ein hohes Tempo vorgelegt wird (man könnte schon fast von Hektik sprechen) und es keine Verschnaufpausen gibt, ist SEXYKILLER gelegentlich schon etwas anstrengend, weil die herrlich überzogenen Charaktere in dem Streifen durch die Bank tierisch angeknipst und hysterisch sind.
Spannung kommt dabei aber nicht auf, doch dafür wird die Vierte Wand durchbrochen und SEXYKILLER sprudelt vor trashiger Kreativität über, während zwischen skurrilen Passagen verschiedener Zeitebenen hin und her geswitcht wird, die mit Imaginationen samt Gesangseinlagen kombiniert werden.
Natürlich kann man die gesamte Chose nicht wirklich ernst nehmen, aber besonders witzig fand ich das alles nicht, obwohl ein hohes Maß an Sarkasmus anzutreffen ist.
Das Motiv hinter dem Töten ist, dass es in ihrer Natur liegt, und deswegen wird mit Gewalt locker-flockig umgegangen. Es gibt einige wirklich harte und kompromisslose Einlagen zu bestaunen.
So richtig Fahrt kommt für mich aber erst auf, als die Zombies die Party aufmischen und aufgemischt werden.
Little Evil / US / 2017
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
LITTLE EVIL ist eine Parodie auf (Horror)filme mit "bösen" Kid(s) wie DAS OMEN, ROSEMARIES BABY, SHINING, POLTERGEIST etc. Und geizt deswegen auch nicht mit Anspielungen, Referenzen und Querverweisen.
Die Handlung ist schnell erzählt: Gary (ADAM SCOTT) heiratet Samantha (EVANGELINE LILLY). Sie hat einen Sohn namens Lucas (OWEN ATLAS), der ein kleiner Satansbraten ist. Seine Mutter will das alles nicht nicht hören und sehen und verhält sich naiv und dümmlich, obwohl sie weiß, wie, wo und wann er gezeugt wurde. Und zwar am 6.6. bei einem okkulten Ritual einer merkwürdigen Sekte. Außerdem steht Lucas kurz vor seinem 6ten Geburtstag.
LITTLE EVIL ist eine Horrorkomödie, doch liefert auf beiden Seiten leider nur seichte und durchschnittliche Kost. Dafür sind alle Darsteller sympathisch und es kommt keine Sekunde Langeweile auf.
Es gibt viele gute Ansätze, doch deren Potential wird leider nicht komplett ausgeschöpft. Nur wegen den Anspielungen, Referenzen und Querverweisen entbehre ich 6 Punkte. Aber die realisiert man halt nur, wenn man die Filme kennt, die angesprochen werden. LITTLE EVIL spielt nämlich geschickt mit den Klischees und Stereotypen von Horrorfilmen mit Kindern. Doch ist dabei weder gruselig, noch urkomisch genug.
The Eyes of My Mother / US / 2016
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
THE EYES OF MY MOTHER ist ein verstörendes und schockierendes Drama-Kleinod, dass aus einem frühkindlichen Trauma der Mutterdeprivation ein intensives Psychogramm aus Abgeschiedenheit, Vereinsamung, Zurückweisung, Entmenschlichung, Eintönigkeit, Trivialität sowie Sehnsucht, Begierde, Nähe, Liebe und Geborgenheit zeichnet.
Strukturiert in drei Kapitel, und zwar I. Mother, II. Father und III. Family, wird in naturalistischer s/w-Ästhetik eine faszinierende und differenzierte wie auch abstoßende und widerwärtige Transgression mit einem gewissen Arthaus-Touch geschaffen, die durch Dialoge auf portugiesisch versinnbildlicht wird und auch nicht mit Querverweisen geizt.
Wer Schnelllebigkeit auch auf Filme projiziert, ist mit THE EYES OF MY MOTHER falsch bedient. Denn der wahre Horror kommt schleichend und findet sich im Besonderen in den Aussparungen wieder.
Der Thrill entsteht aus der Erwartungshaltung. Er entsteht aus der Neugier wissen zu wollen, womit man als nächstes überraschend konsterniert und demoralisiert wird.
Darauf muss man sich einlassen können, ansonsten ist man schnell gelangweilt. Doch für mich wirkt seine Eindringlichkeit lange nach.
Battle Royale - Nur einer kann überleben (OT: Batoru rowaiaru / AT:
Battle Royale - Kannst du deinen besten Freund töten?) / JP / 2000
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BATTLE ROYALE ist eine schwarzhumorige und sinnbildliche Parabel.
Womöglich eine Schelte gegen das "japanische" Schulsystem oder aber auch gegen Schüler, die sich respektlos gegenüber Autoritäten zeigen, da deren höchstes Gut nicht mehr die Bildung ist.
Drum hat der Staat ein Gesetz erlassen, das mit militärischer Hilfe eine drastische Pädagogikmaßnahme durchsetzt, die eine abschreckende Wirkung erzielen, die Lernbereitschaft steigern und dem Umgang mit Respektspersonen verbessern soll.
Deswegen kämpft eine "zufällig" ausgewählte, "aufmüpfige" Schülerschar auf einer Insel ums blanke Überleben.
Die Schüler gehen unterschiedlich mit der Maßnahme um, im Angesicht des Todes. Einige geraten in Panik oder wählen den Freitod, andere suchen den Schutz eines Vertrauten oder der Gruppe. Wieder andere wollen aus Neid, Habgier, Eifersucht alte Rechnungen begleichen, während wieder andere gefallen daran finden und ihre perfiden Gewaltphantasien freien Lauf lassen.
Bedauerlicherweise ist das Scharmützel etwas unübersichtlich, wenn zwischen den Figuren und Grüppchen hin und her gesprungen wird. Von Overacting und ein paar Albernheiten bleibt man auch nicht verschont. Außerdem fehlt es an Spannung und Logiklücken tun sich auch gelegentlich auf. Aber das bin ich von japanischen Filmen schon gewöhnt. Zumindest von denen, die ich bisher gesehen habe.
Dennoch hat mich BATTLE ROYALE die gesamten 2 Stunden lang gut unterhalten, da man sich von Szene zu Szene etwas einfallen ließ. Die vielen kleinen Geschichten sind interessant gestaltet und von Kreativität sowie Sozialpsychologie geprägt. Gespickt werden sie durch überspitzte Härte und auch die system- und gesellschaftskritische Absicht hinter dem Ganzen kommt gut zur Geltung, wie auch das Verhalten bzw. das Umgehen in/mit dieser Extremsituation. Alles natürlich in leicht bis stark überzeichneter Form, denn auf Subtilität wird mit dem Holzhammer eingeprügelt.
Die Hinrichtung (OT: Born for Hell / AT: Naked Massacre / Für die Hölle geboren) / FR/IT/DE/CA / 1976
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DIE HINRICHTUNG ist vom Chicago-Massaker von RICHARD SPECK aus dem Jahre 1966 inspiriert und verlegt deren Taten ins Belfast der 70er-Jahre, also zur Zeit des Nordirlandkonflikts.
Leider braucht DIE HINRICHTUNG ein ganzes Ende, bis der von den Ärzten als völlig normal diagnostizierte Vietnamheimkehrer Cain Adamson (MATHIEU CARRIÉRE) sich zum Foltern und Töten hinreißen lässt.
Weil das nächste Schiff in die Vereinigten Staaten erst in einer Woche ablegt, sucht er sich ein Quartier im hiesigen Obdachlosenheim. Nach geraumer Zeit übermannt ihm wohl die Langeweile, oder auch die Möglichkeit, und er entschließt sich ein Schwesternwohnheim zu terrorisieren, das sich gegenüber eines Pubs befindet, in dem er sich öfters aufhält.
Man sollte aber keinen Exploitationfilm erwarten, denn DIE HINRICHTUNG ist ein sperriges, unterkühltes Psychogramm eines traumatisierten Mannes, dessen unruhige Umgebung seine Kriegsneurose ins ungemütlich Extreme ausarten lässt.
Ein nihilistisches Porträt eines Irren, der seinen Hass gegenüber Frauen, und wahrscheinlich auch sich selbst, nicht zu bändigen weiß.
Die sadistischen Spiele und Morde sind verhältnismäßig heftig in Szene gesetzt, dennoch bietet der gesamte Film keinen hohen Unterhaltungswert, da DIE HINRICHTUNG sehr ernsthaft, emotions- und mitleidlos ist. Der Psychoterror ist arg apathisch und somit besonders bitter und demoralisierend.
Was es mit der Mundharmonika spielenden Kichererbse und ihrem Suizid auf sich hat, wissen wohl bloß renommierte Psychiater.
Das Ende ist zwar RICHARD SPECK ähnlich widerfahren, doch ist etwas plump.
Space Raiders - Die Weltraumpiraten (AT: Star Child) / US 1983
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SPACE RAIDERS ist eine kostengünstig von ROGER CORMAN produzierte, kindgerechte und ultra-trashige Space Opera, die sich augenscheinlich viel von STAR WARS abguckte und sich auch offensichtlich bei den Weltraumschlacht-Szenen bei anderen Kollegen bediente.
Schrullige Settings, Alien-Masken- und Kostüme sorgen für Amüsement, doch die mit Schmalz und Kitsch gespickte Story gibt nicht viel her und Logiklücken bleiben nicht aus.
Dennoch ist das Ganze recht kurzweilig inszeniert und ein hoher, aber harmlos bebildeter Bodycount ist auch garantiert.