999CINEASTOR666 - Kommentare
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Alle Kommentare von 999CINEASTOR666
Witching & Bitching (OT: Las Brujas de Zugarramurdi / AT: Die Hexen von Zugarramurdi) / ES/FR / 2013
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Zunächst einmal ist WITCHING & BITCHING mehr Komödie als Horrorfilm.
Der spanische Humor ist speziell und dem französischen ähnlich. Mir gefällt der Humor aus beiden Ländern sehr.
Die Stimmung im Film ist durchgehend amüsant und wohlfühlsam.
Das bunte Treiben beginnt als rasanter Heist-Movie, wandelt sich zum schrägen Roadmovie und spitzt sich zum durchgeknallten Hexen-Humbug zu.
All das ist mit skurrilen Charakteren, grandiosem Dialogwitz und hervorragender Situationskomik gespickt.
Des Weiteren werden Geschlechterklischees ordentlich aufs Korn genommen, insbesondere durch verbale Schlagabtausche, und auch mit harscher Sozialkritik wird nicht gegeizt.
Dennoch zündet nicht jeder Gag, die Action lässt ein bisschen auf sich warten und auch Gore- und Splatter-Freunde bekommen eher wenig zu sehen.
Weitere Schwächen sind Spannungsarmut, dass in der zweiten Hälfte das Tempo etwas gedrosselt wird und dass für Blutspritzer und der Hexenmutter im Finale CGI Verwendung fand.
Doch da WITCHING & BITCHING vor Kreativität und vor allem Charme kaum zu bändigen ist, ist dieser bizarre Streifen trotzdem noch wahnsinnig unterhaltsam.
Todesparty II (OT: Cutting Class / AT: Cutting Class - Die Todesparty II / Highschool Murders / Die Todesparty 2)
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Zunächst einmal ist TODESPARTY II keine Fortsetzung von DIE TODESPARTY, sondern ein eigenständiger Slasher der späten Achtziger.
TODESPARTY II schafft es tatsächlich im Laufe der Zeit jede Menge potentielle Täter hervorzubringen und dementsprechend zahlreiche Verdachtsmomente zu schaffen.
Ob nun der perverse Schulleiter Mr. Dante (RODDY MCDOWALL), der dubiose Hausmeister, der sadistische Sportlehrer, der schizophrene Brian Woods (DONOVAN LEITCH), der ein Auge auf Paula Carson (JILL SCHOELEN) geworfen hat oder ihr eifersüchtiger Quasi-Freund Dwight Ingalls (BRAD PITT). Jeder könnte der Täter sein.
Doch leider versteift sich der Plot auf genau jenes, ohne dass die Story großartig vorankommt, aber die Laufzeit dafür schon.
Klar ist das alles nicht besonders innovativ und obendrein klischeebehaftet. Außerdem war das Slasher-Genre Ende der Achtziger eh komplett ausgelutscht. Aber trotzdem ist das Ganze nicht langweilig, obwohl keinerlei Spannung erzeugt wird.
Der Bodycount ist überschaubar, die Kills teilweise recht kreativ, aber nicht besonders blutig.
Die Atmosphäre ist ansprechend und es gibt auch ein paar halbwegs amüsante Momente. Der absolute Brüller ist aber das Aufdecken des Täters.
Da hatte man scheinbar die "geniale" Idee den Zuschauer per Offensichtlichkeit überraschen zu wollen. Weil niemand damit rechnen würde, dass tatsächlich der offensichtlichste Verdächtige dahintersteckt(!)
Mein Fazit ist also, dass TODESPARTY II eher ein durchschnittlicher Vertreter seiner Zunft ist, aber als Hardcore-Slasher-Fan kann man ihn mal gucken.
Blutiger Freitag (AT: Freies Geleit oder die Geiseln sterben / Bloody Friday / Violent Offender) / DE/IT / 1972
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BLUTIGER FREITAG ist ein deutsch/italienischer Grindhouse-Klunker im Stile eines Poliziottesco aus den wilden Siebzigern, in dem Regisseur ROLF OLSEN Schauspieler RAIMUND HARMSTORF das kriminelle, skrupellose, großmäulige, sarkastische, zynische, chauvinistische Macho-Arschloch Heinz Klett spielen lässt. Ein vor Charme und Charisma überschäumender Dreckskerl.
Mit hohem Tempo, exzessiver Gewalt, coolen Sprüchen, politischer Inkorrektheit und einer gehörigen Portion Lokalkolorit und platter Sozialkritik wird eine kurzweilig-plakative Handlung konsequent erzählt, die inspiriert ist vom ersten Bankraub der Nachkriegsgeschichte. Und zwar von der Geiselnahme in der Münchener Prinzregentenstraße durch HANS GEORG RAMMELMAYR und DIMITRI TODOROV im Jahr 1971.
Die Handlung beginnt mit einem Ausbruch aus dem Gerichtsgebäude, dann geht es weiter mit einem Überfall auf amerikanische Soldaten zur Waffenbeschaffung, folgend von einer rasanten Verfolgungsjagd, dem Banküberfall, der Geiselnahme und der Lösegeldforderung.
Im Laufe der Zeit liegen die Nerven aller Beteiligten blank und Heinz flüchtet mit seinen Komplizen, bestehend aus einem abgebrannten Deserteur, dessen Schwester, ihrem Itaker-Macker und ein paar Geiseln, in eine Hütte im Wald. Was folgt ist eine Vergewaltigung und ein bleihaltiges Finale.
BLUTIGER FREITAG ist ein äußerst unterhaltsamer und nicht gerade zimperlich zu Werke gehender Exploiter um hiesige Befindlichkeiten, der eine saftige Kapitalismus-Schelte austeilt und von Baader-Meinhof-Paranoia ummantelt ist.
Sisters (AT: The Nest) / US / 2015
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SISTERS bedient sich wieder mal einem beliebten Thema, mit dem sich schon einige Komödien befassten, wie bspw. IMMER ÄRGER MIT 40 oder auch BAD NEIGHBORS. Und zwar dem älter werden oder älter sein und dem noch mal jung sein wollen bzw. noch einmal so unbeschwert und verantwortungslos wie damals sein zu können.
Deswegen beschließen die beiden Schwestern Kate Ellis (TINA FEY) und Maura Ellis (AMY POEHLER), als sie erfahren, dass ihre Eltern ihr Elternhaus verkaufen wollen, eine fette Party wie in vergangenen Tagen auf die Beine zu stellen, um die Sturm-und-Drang-Zeiten von früher noch einmal aufleben zu lassen.
Die Party nimmt dann schon fast Ausmaße von PROJECT X - DIE PARTY, VON DER DU NICHT MAL ZU TRÄUMEN WAGST an, ohne aber je deren Eskalationslevel erreichen zu können.
Dass dieses und jenes zusammengewürfelt wurde, stellt(e) für mich kein Problem dar. Doch ein riesiges Manko von SISTERS ist, dass ich die Schwestern überhaupt nicht lustig finde. Doch da sie die Hauptrollen sind, sind sie selbstverständlich in jeder Szene dabei.
Doch der Rettungsanker sind einige der Nebenfiguren, die mich dazu bewegten noch eine durchschnittliche Bewertung rausspringen zu lassen. Nebenfiguren wie die Eltern der Schwestern, Handwerker-Loverboy James (IKE BARINHOLTZ), JOHN CENA als Drogendealer Pazuzu, Alex (BOBBY MOYNIHAN), der sich Cloud 10 reinpfeift und am Rad dreht, oder Kelly (RACHEL DRATCH), die das alt sein hasst.
Am Ende kommen wieder alle zur Besinnung, kriegen ihr Leben auf die Reihe, übernehmen wieder Verantwortung und alles wird gut.
Guardians of the Galaxy Vol. 2 / US/NZ/CA / 2017
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Die Handlung der Fortsetzung ist solide, doch aufgrund ihrer Sprunghaftigkeit nicht mehr ganz so kurzweilig wie die des Vorgängers. Aber immer noch weit davon entfernt langatmig oder gar langweilig zu sein.
Es wird vermehrt auf Action-Spektakel und Effekthascherei à la CGI-Bombast gesetzt. Teils schön anzusehen, aber für meine Verhältnisse schon etwas too much.
Der Humorgehalt befindet sich auf dem selben Level des ersten Teils und der zum Tanzbein schwingen einladende Soundtrack macht auch wieder gut Laune.
Auch wenn GUARDIANS OF THE GALXY VOL. 2 nicht mehr ganz das "Niveau" des Erstlings erreichen kann, entertaint er quietschbunt und zückersüß.
Baby Groot rockt einfach hammermäßig und die vielen emotionalen Momente umschließen das Herz wohlig warm.
S-VHS aka V/H/S 2 / US/CA/ID / 2013
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V/H/S 2 ist die Fortsetzung von V/H/S - EINE MÖRDERISCHE SAMMLUNG und ist wie sein Vorgänger eine Horror-Anthologie im Found Footage-Stil, die innerhalb einer Rahmenhandlung vier Kurzgeschichten umfasst.
Episode 1: Clinical Trials
8/10
Episode 2: A Ride in the Park
9/10
Episode 3: Safe Heaven
10/10
Episode 4 : Alien Abduction Slumber Party
7/10
Rahmenhandlung: Tape 49
6/10
Ø 8/10
Die Fortsetzung ist sehr gelungen und sogar noch etwas besser als der Vorgänger. Der Nachfolger hinterlässt auch einen teils spannenden, unheimlichen, schockierenden und verstörenden Eindruck.
V/H/S - Eine mörderische Sammlung / US / 2012
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V/H/S - EINE MÖRDERISCHE SAMMLUNG ist eine Horror-Anthologie im Found Footage-Stil, die innerhalb einer Rahmenhandlung fünf Kurzgeschichten umfasst, der angesagtesten, amerikanischen Genre-Regisseure.
Episode 1: Amateur Night
9/10
Episode 2: Second Honeymoon
8/10
Episode 3: Tuesday the 17th
7/10
Episode 4 : The Sick Thing That Happened to Emily When She Was Younger
7/10
Episode 5: 10/31/98
8/10
Rahmenhandlung: Tape 56
6/10
Ø 7,5/10
Insgesamt ist der Eindruck den V/H/S - Eine MÖRDERISCHE SAMMLUNG bei mir hinterlässt teils spannend, unheimlich, schockierend und verstörend.
UX-Bluthund - Tauchfahrt des Schreckens (OT: Kaitei daisensô / AT: Agent X-2 Operation Underwater / Battle Beneath the Sea / The Great Undersea War / The Terror Beneath the Sea / Water Cyborg / Water Cyborgs) / JP/US/IT / 1966
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UX-BLUTHUND - TAUCHFAHRT DES SCHRECKENS ist herrlicher Science-Fiction-Trash aus Nihon, der ein guter SchleFaZ-Kandidat wäre.
Denn als die US-Navy intelligente Torpedos namens UX-Bluthund vorstellt, taucht auf dem Bildschirm eine humanoide Erscheinung auf. Von Neugier angestachelt machen sich der Journalist Ken Abe (SONNY CHIBA) und die Fotografin Jenny Gleason (PEGGY NEAL) zum Tauchgang auf und treffen auf die Kreaturen sowie im späteren Verlauf auf einen sonnenbebrillten Oberschurken und einen verrückten Wissenschaftler, die im Unterwasserlabor an Fisch/Mensch-Hybriden experimentieren, die sie durch eine Gerätschaft kontrollieren können und mit denen sie die Weltherrschaft an sich reißen wollen.
Das Ganze ist unglaublich kurzweilig und unterhaltsam inszeniert. Außerdem ist dieser Trash-Torpedo aus den Sixties wahnsinnig amüsant durch schnieke Unterwasser-Aufnahmen, charmantes Overacting, starre Masken, billige und schlecht sitzende Kostüme, Zeitraffer-Effekte, sich von Szene zu Szene veränderndes Latex-Make-up, wilde Schießereien, Explosionen und sogar die martialischen Künste bleiben nicht unbeachtet.
Phenomena / IT / 1985
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Die junge JENNIFER CONNELLY spielt in diesem Fantasy-Horror mit Giallo-Anleihen von DARIO ARGENTO die eigensinnige Jennifer Corvino, die Herrin der Fliegen. Die einer mysteriösen Mordserie im Mädcheninternat des schweizer Transsilvaniens, wo der Fön bläst, auf den Grund gehen will. Albträume im Verbund mit Schlafwandeln bringen sie auf die Fährte. Hilfe bei der Aufklärung bekommt sie von Prof. John McGregor (DONALD PLEASENCE), ein Entomologe im Rollstuhl.
Die Handlung ist sehr interessant gestaltet und eine Palette skurriler Ideen wird untergebracht, die aber nicht immer perfekt miteinander verknüpft werden.
Gefallen hat mir aber bspw. das Insekten-Faible und die Schimpansen-Dame.
Trotz beeindruckend intensiver Albtraum-Szenarien, ist das Ganze unglaublich lang gezogen, insbesondere im Mittelteil, und Spannung wird auch nur mäßig erzeugt.
Des Weiteren sind die Songs von Bands wie IRON MAIDEN und MOTÖRHEAD den Situationen unangemessen und passen überhaupt nicht zur schaurigen Atmosphäre und unheimlichen Stimmung des Films.
PHENOMENA ist ein wirklich merkwürdiges Schmankerl voller beunruhigender Bilder, die aufgrund der obskuren Stilbrüche Faszination erregen. Zusätzlich kann das unheilvoll-exploitative Finale überzeugen.
Wonder Woman / US/CN/HK/GB/IT/CA/NZ / 2017
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Sehr lobenswert ist, dass sich diese DC-Comicverfilmung um Handlungsaufbau und Charakterzeichnung bemüht, doch uns letzten Endes nichts Neues erzählt und zur Kriegs-Schmonzette wird mit Action-Einlagen, die im oberen Mittelfeld anzusiedeln sind.
Die emotionalen Momente haben mich leider nicht gepackt.
Wonder Woman (GAL GADOT) empfand ich eher als wundersames Naivchen statt als anmutige Amazonenprinzessin oder wundervolle Kämpfernatur. Natürlich hängt diese Arglosigkeit damit zusammen, dass sie bisher nur ihre Insel kannte und plötzlich im ersten Weltkrieg mitmischt. Sie muss erst mal zu sich selbst finden und lernen mit der fremden Umgebung umzugehen.
Obendrein wird sie als Göttin menschlicher als der Mensch dargestellt und schuld daran, dass der Mensch "unmenschlich" ist, ist der freie Wille.
WONDER WOMAN hat einen religiös geprägten Unterton, deswegen stand wohl auch Satan als Vorbild für den Oberschurken Pate.
Eine gestandenere Wonder Woman, mehr erzählerischen Mut, einen besseren Spannungsbogen, etwas Humor und fettere Action hätte ich mir gewünscht, aber die Fortsetzung kann es ja besser machen.
Labyrinth des Schreckens (OT: Gatti rossi in un labirinto di vetro / AT: The Devil's Eye / The Eye / Eyeball / Secret Killer / The Secret Killer / Wide-Eyed in the Dark) / IT/ES / 1975
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LABYRINTH DES SCHRECKENS ist augenscheinlich ein schmuddeliger Giallo von UMBERTO LENZI, in dem es um Auge um Auge geht.
Eine Gruppe Touristen in Barcelona wird von einem behandschuhten Killer im knallroten Regencape dezimiert, denn man hat ja hinten keine Augen oder kann sie überall haben.
Die Morde kann man als brutal bezeichnen, aber sie sind nicht explizit exzessiv. Außerdem sind die Effekte eher schlichterer Natur.
Ein Labyrinth kommt im Film nicht vor, aber vielleicht ist das auch nur Augenwischerei oder bildhaft gemeint für das Verwirrspiel um den Täter.
Alle Zutaten für einen vernünftigen 70er-Jahre Giallo sind enthalten wie bspw. Sleaze, doch es fehlt etwas Salz.
Die Reisegruppe besteht aus vielen verschiedenen, halbwegs interessanten Charakteren von denen jeder im Laufe der Zeit ein Motiv haben könnte.
Apropos Motiv: Der Täter, der kurz vor Feierabend aus dem Hut gezaubert wird, drückt dem Zuschauer ein Motiv aufs Auge, bei dem der eine oder andere mit den Augen rollen wird.
Auch das Auge des Gesetzes beweist Engagement und der Generationskonflikt ist stimmungsvoll. Auch wenn man die Polizisten recht schnell von seiner Unschuld überzeugen kann und sie ein Auge zudrücken. Außer wenn sie einen auf dem Kieker haben, dann wird es schwer sie vom Gegenteil zu überzeugen.
Verdachtsmomente gibt es so weit das Auge reicht, doch leider keinen Spannungsaufbau.
Zum Schluss bleibt mir nur noch zu sagen, wer einen trashigen, aber durchaus kurzweiligen und unterhaltsamen Giallo sehen möchte, sollte ein Auge auf LABYRINTH DES SCHRECKENS werfen.
Savage Streets - Die Straße der Gewalt (AT: Savage Street - Straße der Gewalt) / US / 1984
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SAVAGE STREETS - DIE STRAßE DER GEWALT ist ein Rape'n Revenge-Actioner, in dem sich die Mädchengang Satins mit der Punk-Gang Scars anlegt.
Nachdem Heather (LINNEA QUIGLEY), die taubstumme Schwester der Anführerin Brenda (LINDA BLAIR, bekannt aus DER EXORZIST), brutal vergewaltigt wird und ein weiteres Mitglied der Satins, das schwanger ist, kurz nach der Brautkleidanprobe von einer Brücke geworfen wird, entschließt sich die Anführerin, nachdem sie dahinter gekommen ist, wer dafür verantwortlich ist, im Alleingang die Rache anzutreten.
Dazu schmeißt sie sich in einen engen, schwarzen Kampfanzug, rückt die Möpse zurecht und macht den Jungs in bester Rambo-Manier per üppigen Dekolleté, Armbrust, Bärenfalle und Messer die Hölle heiß.
Die Hölle wird aber erst in den letzten 20 Minuten so richtig heiß gemacht, davor bekommt man Einblicke in den Schulalltag, der an DIE KLASSE VON 1984 erinnert, außerschulische Aktivitäten wie Party machen sowie das sittenlose Verhalten der Scars aus Saufen, Drogen nehmen, Pöbeln, Prügeln usw. zu Gesicht.
Auch wenn der Plot im Allgemeinen nur auf Selbstjustiz ausgelegt ist, wird sich für die Vertiefung einiger Figuren Zeit genommen, wie bspw. für einen schwachen Mitläufer, der von den Scars zu den Schandtaten gedrängt wird. Dadurch wird dem Teenage-Terror-Thriller etwas Coming-of-Age-Drama beigefügt.
ROBERT DRYER spielt Jake, den Anführer der Scars, und zwar so richtig schön schmierig, psychopathisch, menschenverachtend und hassenswert.
SAVAGE STREETS - DIE STRAßE DER GEWALT hat mich also durch sein fettes 80er-Kolorit, coole Mucke, Sprücheklopferei, viel nackte Haut, LINDA BLAIR in der Badewanne, einer harten Vergewaltigungsszene und dem entsprechenden Vergeltungsschlag zu dieser Bewertung überredet.
7,5 Pfeile im Girlpower-Köcher
Die Nacht der offenen Särge (OT: Drácula contra Frankenstein / AT: Dracula Against Frankenstein / Dracula Prisoner of Frankenstein / Dracula Vs. Dr. Frankenstein / Dracula prisonnier de Frankenstein / Dracula prisonnier du docteur Frankenstein / Drácula contra el Dr. Frankenstein / Screaming Dead / Vampir Kill) / ES/FR/LI/PT / 1972
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Dieses Kuriosum, welches JESÚS "JESS" FRANCO verbrochen hat, wirkt wie eine improvisierte Hommage an die Universal Monsters. Die lächerlich krude Handlung dieses schludrig inszenierten Schnellschusses, der sämtliche blutleeren Dracula, entstellten Frankenstein und sogar haarsträubenden Werwolf-Klischees in den brodelnden Hexenkessel wirft, birgt durchaus Potential. Denn ein verrückter Wissenschaftler samt degenerierten Diener und Haudrauf-Homunkulus will mit Unterstützung des wiederbelebten Vampirfürsten eine Dämonenarmee erschaffen, um die Weltherrschaft an sich zu reißen. Es ist zwar nicht schwer der simpel geflickten Handlung zu folgen, doch da der Film mit dem stimmungsvoll trashigen Titel DIE NACHT DER OFFENEN SÄRGE zum Großteil als hanebüchener Stummfilm im Zoom-Wahnsinn aufgezogen wird, reduziert das selber zusammenreimen gewaltig den Unterhaltungsgrad. Abgesehen davon, dass die Inszenierung amateurhaft ist, die Besetzung Dilettantismus definiert und die Tricksereien billiger nicht sein könnten. Aber dafür ist die düster-orchestralische Musik vortrefflich und die lautstarke Geräuschkulisse wunderbar übertrieben.
3 in Blut ertränkte Fledermäuse!!!
Papaya - Die Liebesgöttin der Cannibalen (OT: Papaya dei Caribi / AT: Die of Pleasure / Fruta Sexual del Caribe / Papaya - Die Liebesgöttin der Kannibalen / Papaya: Love Goddess of the Cannibals) / IT / 1978
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Auch wenn es der deutsche Beititel eventuell suggeriert, hat PAPAYA nicht viel mit den reißerischen, italienischen Kannibalenfilmen gemeinsam, sondern ist ein softer Sexploiter vor karibischer Kulisse von Schmuddel-Maestro JOE D'AMATO.
Zwar gibt es gleich zu Anfang eine kannibalistische Szene, aber zu mehr kommt es nicht.
Das stellt schon mal einen guten Start dar und PAPAYA geht auch vielversprechend weiter. Und zwar, als die beiden Protagonisten durch das geisterhafte Dörfchen mit den kleinen, bunten Häuschen irren, hat das etwas mysteriöses und traumwandlerisches. Auch das rituelle Fest, an dem die beiden teilnehmen, hat etwas hypnotisches.
Im weiteren Verlauf könnte man PAPAYA eine "Kritik" an Atomkraft, Imperialismus und Industrialisierung andichten.
PAPAYA liefert auch direkt die Lösung aller Probleme dieser Welt, und zwar Sex. Nette Idee, aber leider nicht im filmischen Sinne. Denn PAPAYA verliert sich dann nur noch von einer Beischlaf-Szene zur nächsten, so dass PAPAYA dann nur noch uninteressant daherkommt.
Baskin / TR/US / 2015
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BASKIN ist ein mutiger Film aus der Türkei, der mir außerordentlich gut gefällt und mich konzeptionell an KATAKOMBEN erinnert hat, der mir auch außerordentlich gut gefällt. Je tiefer die Gruppe Badass-Bullen (Augen auf bei der Berufswahl(!)) samt Vulgärsprache, Macho-Gehabe und Sodomie als Gesprächsthema in die religiös-pervertierte Höllenvision herabsteigt, desto düsterer, bedeutungsschwangerer, symbolkräftiger und Suspense-geladener werden die verwirrenden Passagen, die interessanten Darkroom für Interpretationen gewähren. Aufgrund einer nicht linearen Erzählweise driftet die Frosch-Hölle auf Erden ins infernal-Surreale ab, wobei sich diverse Ebenen/Dimensionen vermengen. Die dreckige Atmosphäre kann man per Katana schneiden, die Genre-Affinität ist unverkennbar und die Einflüsse eines DARIO ARGENTO, LUCIO FULCI, CLIVE BARKER usw. sind nicht von der Hand zu weisen. Der Phantasie wird freien Lauf gelassen und mit albtraumhaften Sequenzen gespickt. Die Sets sind mordsmäßig morbide, der schauerhafte Score ist der Vorschlaghammer, die Arschloch-Polypen und finster-verbeuelten Kuttenträger-Gestalten sind perfekt besetzt und die ekligen bis blutigen Effekte sind erfreulicherweise handgemacht. Auch das akausale Ende hat mich geflasht, also alles bestens!
Blutige Schatten (OT: Solamente nero / AT: The Blood stained Shadow / Bloodstained Shadow / Only Blackness / Schatten des Todes) / IT / 1978
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Auch wenn der deutsche Titel etwas anderes suggeriert, setzt BLUTIGE SCHATTEN nicht auf explizite Gewaltdarstellung, obwohl einige Morde als durchaus brutal bezeichnet werden können und auch handwerklich gut umgesetzt worden sind.
BLUTIGE SCHATTEN setzt nämlich vermehrt auf seine umfangreich verkomplizierte Handlung, seine unvorhersehbar kruden Handlungsverläufe und seine übertrieben zahlreichen Verdachtsmomente. All das setzt sich aber erst am Ende zu einem durchaus stimmigen Gesamtbild zusammen, das aber ziemlich heruntergerattert daherkommt. Außerdem ist das Rätselraten auch nicht wirklich lohnenswert, da des Rätsels Lösung erst im letzten Drittel relativ offensichtlich eingepflegt wird.
Anstelle verspielte, farbenfrohe, prunkvolle, hoch dekorierte Bilder zu kreieren, werden die gammligen Ecken Venedigs gut eingefangen und verleihen diesem gelben Krimi einen tristen Flair, der goblin'esk untermalt wird.
Das mag für viele wahrscheinlich feinmotorisches, stilsicheres Spannungskino sein, doch mir verlangte es viel Aufmerksamkeit ab und wirkte durch das betuliche Tempo und der Geschwätzigkeit indes recht langatmig. Dafür wird aber gut rübergebracht, dass an allen gruseligen Ecken und mysteriösen Enden die große Gefahr lauern kann. Doch an einigen Stellen hätte meines Erachtens etwas Straffung nicht geschadet.
Off Balance - Der Tod wartet in Venedig (OT: Un delitto poco comune / La Casa di Via Rubens / Off Balance / Phantom of Death / A Face / Der Tod wartet in Venedig / An Uncommon Crime) / IT / 1988
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Es ist schon eine ganz flotte Idee, dass der erfolgreiche Pianist Robert Dominici (MICHAEL YORK) an Progerie erkrankt, die Krankheit auch sein Gehirn befällt, er zum Psycho-Killer wird, der ein perfides Spiel mit der Polizei treibt, da die DNA-Spuren an den Tatorten ständig auf einen anderen Täter schließen lassen. Die Maske, die MICHAEL YORK immer älter werden lässt, ist sehr gut. Da der Film von RUGGERO DEODATO ist, gibt es auch ein paar heftige Gore-Spitzen, doch es hätte mMn mehr Action geben können. Also Verfolgungsjagden, Schießereien etc. Gut, der Film ist ein unkonventionell erzählter Psycho-Thriller oder Psycho-Krimi mit leichten Giallo-Anleihen, aber das wäre schon alleine deswegen nicht übel gewesen, weil es an durchweg gelungener Atmosphäre und komplett an Thrill fehlt, da mitunter von Anfang an die Frage nach dem Täter geklärt ist. Außerdem gibt es ein paar kleine Längen, die den Film nicht komplett stimmig dastehen lassen. Aber dafür wird sich genügend Zeit genommen dem Charakter des Starpianisten Tiefe zu verleihen, so dass er trotz der abscheulichen Dinge die er tut eher eine mitleiderregende Figur darstellt. Es wird auf das tragische Schicksal, auf den körperlichen und geistigen Zerfall sowie auf die immer weiter voranschreitende gesellschaftliche Ausgrenzung dieses Mannes eingegangen. Er möchte auch seinem ungeborenen Kind die Vererbung dieser seltenen Krankheit ersparen und entschließt seine schwangere Geliebte Hélène Martell (EDWIGE FENECH) zu töten. Inspector Datti (DONALD PLEASENCE) leitet die Ermittlungen versessen, weil er zur Weißglut gebracht wird und kurz vorm verzweifeln ist. Bis dahin war mir der Film 6 Punkte wert, doch das Ende empfand ich als ziemlich schwach, deswegen muss ich notgedrungen einen halben Punkt abziehen.
The Halfway House (AT: Exzesse im Folterkeller / Exzesse im Folterkeller 2 - Die Brutstätte des Bösen / Institute of Perversion - Brutstätte der Abartigen) / US / 2004
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THE HALFWAY HOUSE ist zweifelsohne ein Riesenhaufen Trash, der locker aus den 80ern stammen könnte. Ich würde sogar behaupten, dass wenn er aus den 80ern käme, er einige Fans hätte und nicht so schlecht abschneiden würde. Ich finde auch, dass er trotz des außerordentlich kuriosen Trash-Appeals wunderbar die Kurve kriegt und nie zu albern oder stumpfsinnig ist. THE HALFWAY HOUSE fährt mit einem krimihaften Undercover-Plot und einem perversen Priester auf, der böse Mädchen per Jesus-Paddle die Hintern versohlt sowie mit viel nackter Haut, Lesben-Sex, lockeren Sprüchen, dem Necronomicon und dementsprechend auch einer Lovecraft'schen Monster-Attrappe, die im Keller der katholischen Einrichtung haust und mit bösen, nackten Mädchen rituell gefüttert wird. Das Ganze bewegt sich aber im Softcore-Bereich, auch Gore- und Splatter-Einlagen sind rar gesät sowie Spannung, Grusel, Terror etc. THE HALFWAY HOUSE geht eher in die Richtung seichte Schmuddel-Komödie mit WIP-Anleihen, Blasphemie und einem lustigen, einäugigen Pappmaché-Ungeheuer mit Überbiss und Gummi-Tentakeln. THE HALFWAY HOUSE ist durchaus ein kurzweiliger Spaß, wenn man in der richtigen Stimmung ist, den passenden Humor mitbringt sowie Anspruch und Niveau auf ein Minimum reduziert.
Idylle - Hier hört dich niemand schreien (OT: Idila / AT: Idyll / Killbillies) / SI / 2015
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Eines gleich vorweg, IDYLLE - HIER HÖRT DICH NIEMAND SCHREIEN ist auf jeden Fall nichts Besonderes. Er ist der urtypische Backwood-Horror, der sich dementsprechend auch nicht zu schade ist, längst ausgetrampelte Pfade zu nutzen. Obwohl die Handlung nicht einfacher sein könnte, wird sie zügig, straight und erfreulicherweise ohne große Logiklücken oder bescheuerte Verhaltensweisen erzählt. Doch aufgrund der fehlenden Besonderheiten, Überraschungen etc. mangelt es an Nervenkitzel, Terror und Intensität. Doch die wunderschönen Landschaftsaufnahmen, die entstellten Moonshiners, ein toughes Final Girl, ein paar echt deftige Einlagen und das bitterböse Ende stimmen wieder versöhnlich, sodass für mich sogar etwas mehr als nur der Durchschnitt drin ist.
Blood Beach - Horror am Strand / US / 1980
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Strandbesucher sind urplötzlich wie vom Erdboden verschluckt, weil ein Maulwurfkraken-Monstrum unterm Sand lauert und dessen Leibspeise Menschenfleisch ist. Der Strand wird zwar durchkämmt, doch keine Spur von dem mysteriösen Wesen und so weiter und so fort. Den Rest kennt man, denn BLOOD BEACH ist ein ganz gewöhnliches Creature Feature, in dem der Zivilist den Job der Polizei übernimmt, der Bürgermeister alles unterm Tisch fallen lassen will und die Situation verharmlost usw. Apropos harmlos: Viel gibt es nicht zu sehen, da die Häppchen meistens nur vom Sand verschluckt werden. Am besten ist da noch die Szene, in der dem Vergewaltiger der Pimmel abgebissen wird. Das Monster sieht man nur circa fünf Minuten lang zum Ende hin und wie üblich wird es in die Luft gejagt. Auch wenn BLOOD BEACH nichts besonderes ist und sich auch die Spannung in Grenzen hält, hat er mich nicht gelangweilt, hat auch durchaus seine atmosphärischen Momente und insbesondere BURT YOUNG konnte mich mit seiner flapsigen Art als Sergeant Royko gut bei Laune halten. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass sich TREMORS - IM LAND DER RAKETENWÜRMER und KILLER BEACH von diesem Film inspirieren lassen haben.
Schramm (AT: Schramm: Into the Mind of a Serial Killer) / DE / 1993
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SCHRAMM ist ein depressives, morbides, schonungslos brutales und abstraktes Psycho-Drama, das trotz reduzierter Hilfsmittel ungemein intensiv ist. SCHRAMM ist tatsächlich der bis jetzt beste Film den ich von JÖRG BUTTGEREIT gesehen habe. Also meines Erachtens besser als NEKROMANTIK, NEKROMANTIK 2 - DIE NACHT DER LIEBENDEN TOTEN und DER TODESKING. JÖRG BUTTGEREIT hat hier ganz tief in die Psychologie-Kramkiste gegriffen. Da würde selbst SIGMUND FREUD Luftsprünge machen. SCHRAMM erzählt rückblickend, teilweise tranceartig und in einer aufgebrochenen Erzählstruktur vom einsamen Tod des Lippenstift-Mörders Lothar Schramm (FLORIAN KOERNER VON GUSTORF), dessen Ableben genauso banal ist wie sein Leben selbst. SCHRAMM taucht in die Untiefen der Psyche eines Serienkillers mit Borderline-Persönlichkeitsstörung ein, der Probleme hat soziale Kontakte zu knüpfen, insbesondere mit Frauen. Puzzlestückhaft wird sein verkümmertes Seelenleben visualisiert. Er hat Kastrationsangst, denn auf einem Bein kann Mann nicht stehen. Er stellt die bezahnte Vagina auf ein Podest, weil er sich vor ihr fürchtet. Befriedigung und Abwechslung von der Eintönigkeit des Alltags findet er nur an einem Gummi-Torso, während seine Nachbarin lautstark die sadomasochistischen Wünsche ihrer Freier erfüllt. Oder wenn er zum Beispiel Zeugen Jehovas ermordet, sie entkleidet, mit Lippenstift bemalt und in anzüglichen Posen fotografiert. In bedrückenden, gelegentlich surrealen Bildern voller Tristesse gewährt uns SCHRAMM einen kurzen, pessimistischen Einblick in die kleinbürgerlichen Abgründe, dessen Violenz durch einen bedrohlichen und düsteren Soundtrack fundamentiert wird. SCHRAMM ist eine verstörende, abstoßende und äußerst intime Psychoanalyse oder Psycho-Studie und deswegen schwere, experimentelle Kost, die nicht jeder so leicht verdauen kann.
Hostel 3 - Ist heute dein Glückstag? (OT: Hostel: Part III) / US / 2011
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Ich kann zwar irgendwie sehr gut nachvollziehen, dass diejenigen, die den ersten beiden Teilen etwas abgewinnen konnten, aus verschiedenen Gründen ihre Probleme mit diesem Teil haben könnten, denn man muss schon ein paar Abstriche machen.
HOSTEL 3 wirkt nicht mehr dermaßen düster und dreckig, sondern hell und steril. Außerdem hat HOSTEL 3 einen starken B-Movie-Charakter und wirkt gelegentlich etwas billig. Das liegt auch mitunter daran, dass neben handgemachten FX auf CGI gesetzt worden ist. Aber zum Glück nur selten und in sehr kurzen Szenen, damit es nicht so sehr auffällt.
Dennoch habe ich diesem Teil genauso viele Punkte gegeben wie dem zweiten Teil, weil HOSTEL 3 meiner Meinung nach das unterhaltsamste Skript hat.
Zum Beispiel spielt es mit der Erwartungshaltung des Zuschauers. Das fängt allein schon mit der ersten Szene im Hostel an und geht weiter mit den Hostessen, einem Gast des Junggesellenabschieds und einer Entscheidung des Clubchefs dieser Zweigstelle.
Diese kleinen Wendungen sorgen sogar für etwas Spannung. Das hat den beiden Vorgängern größtenteils gefehlt, da vieles doch sehr offensichtlich war.
Außerdem gefällt mir an diesem Teil sehr, dass das Foltern als Show aufgezogen wird und Wetten darauf abgeschlossen werden.
Auch das Tempo dieses Teils fand ich am besten und es versprach Kurzweil.
Und das Finale ist doch wohl der Hammer. So hätte ich mir das im zweiten Teil gewünscht.
Wäre Hostel 3 genauso düster und dreckig wie seine beiden Vorgänger und hätte auf CGI-FX verzichtet, wäre das meines Erachtens der beste Teil der Trilogie.
Hostel 2 (OT: Hostel: Part II) / US/CZ/IT/IS/SK / 2007
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Die Handlung der Fortsetzung ist weitestgehend in den Grundzügen gleich geblieben. Die männlichen Protagonisten des Vorgängers wurden durch weibliche ausgetauscht und außerdem bekommt man einen Einblick hinter die Kulissen des Elite-Jagdclubs. Auch die Fortsetzung lässt sich wieder viel Zeit, bis es in die Vollen geht. Doch diese Zeit ist auf jeden Fall interessanter gestaltet als im Vorgänger. Das liegt mitunter daran, dass es einen weiteren Handlungsstrang gibt, der von zwei Neumitgliedern des Elite-Jagdclubs handelt und auch ein paar Hintergründe liefert, wer Mitglied wird und vor allem warum. Also welche Gesellschaftsschicht und aus welcher Motivation, Ambition und zu welchem Preis. Das ist ein sehr interessanter Handlungsstrang, da er eine sozialpsychologische Komponente einfließen lässt, insbesondere als die Rollen tauschen. Das kaltblütige Arschloch wird zum Weichei und das Weichei mit Gewissensbissen wird zur reißenden Bestie, aufgrund tief verwurzelter Probleme. Das Ganze wurde auch wieder mit einer schwarzhumorigen Note versehen. Der Gore-Anteil ist überschaubar und Deutschland wurde davon zum Teil erleichtert. Die finale Wendung hat auf jeden Fall was für sich, doch irgendwie hat mir auch nach der Schlussszene noch der Wow-Effekt gefehlt. Mir war das zu abrupt und ich stellte mir die Frage als der Abspann kam: Wie, das soll's gewesen sein?
Beautiful Fucking Day (OT: Kuso subarashii kono sekai / AT: It's a beautiful Day) / JP / 2013
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
BEAUTIFUL FUCKING DAY ist ein Backwood-Slasher mit Splatter-Einlagen, um eine koreanische Studentin, die lost in translation ist, weil sie mit japanischen Studenten, die kein englisch sprechen, einen Ausflug macht. Sie hat hart gearbeitet, während die japanischen Studenten von ihren reichen Eltern unterstützt werden und lieber saufen und Drogen konsumieren, als hart zu arbeiten. Wer will, der kann deswegen Themen wie Ausgrenzung, Entfremdung, Isolation, Kritik am Bildungssystem usw. hineininterpretieren. Doch wenn das wirklich ernsthaft thematisiert werden sollte, wurde es sehr stümperhaft thematisiert. Ansonsten fällt das Ganze nicht allzu innovativ aus. Die japanischen Studenten sind unsympathisch und geben deswegen das perfekte Kanonenfutter ab. Es wird nach üblichen Genre-Klischees vorgegangen, um später mit einem schwachsinnigen Transgender-Twist für Abwechslung zu sorgen. Und damit ein japanisches Mädchen im sexy Bediensteten-Kostüm herumlaufen darf, die nach dem Duschen auch noch blondes Haar bekommt. Das wird bestimmt etwas sozialkritisches oder ähnliches sein, was wohl nur Japaner verstehen und mit den erwähnten Themata zu tun hat. Ich habe es zumindest nicht geschnallt. Außer den Splatter-FX wirkt alles recht billig, unspektakulär, spannungsarm und leidlich unterhaltsam. Einen wunderschön verfickten Tag kann man auch anders gestalten.
Bloody Bloody Bible Camp (AT: Sin) / US / 2012
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BLOODY BLOODY BIBLE CAMP ist sowohl Hommage als auch Persiflage auf Camp-Slasher der 80er-Jahre. Die ersten 15 Minuten spielen noch in den 70ern, halten als Exposition her und sind der Oberhammer. Leider baut der Film danach eine Dreiviertelstunde lang ab und nervt überwiegend nur noch durch infantile Albernheiten. Gelegentlich ist aber tatsächlich noch etwas zum Lachen dabei. Die Antworten der Goth-Tante beim Bibel-Quiz waren zum Beispiel ziemlich amüsant. Nach dieser Dreiviertelstunde tritt Schwester Mary Chopper (TIM SULLIVAN) auf den Plan, um in angenehmer Regelmäßigkeit und teilweise recht blutig den schwarzen Bruder, den Homo-Priester, die bibelfesten Bitches und die schwanzgesteuerten Jesus-Jünglinge dezimieren zu wollen. Die handgemachten Kills hätten aber, wenn es nach meinen Geschmack gegangen wäre, kreativer und noch blutiger ausfallen können. BLOODY BLOODY BIBLE CAMP ist nichts weltbewegend Neues und ist generell nicht besonders aufregend, da es komplett an Spannung fehlt. Doch großherzig wie ich bin, opfere ich trotzdem 5 Punkte, weil sich dieser Streifen nicht ansatzweise ernst nimmt, absichtlich komplett hirnrissig ist und jegliches Klischee überspitzt durch den Kakao zieht. Außerdem wegen der Extraportion Blasphemie und Porno-Legende RON JEREMY, der das Jesus-Business liebt.