999CINEASTOR666 - Kommentare

Alle Kommentare von 999CINEASTOR666

  • 5 .5
    999CINEASTOR666 05.07.2017, 16:40 Geändert 18.07.2017, 00:55

    Mädelstrip (OT: Snatched) / US / 2017

    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

    MÄDELSTRIP ist eine Action-Abenteuer-Komödie mit GOLDIE HAWN und AMY SCHUMER, deren Story-Idee man bereits aus verschiedensten Komödien wie MEINE ERFUNDENE FRAU, URLAUBSREIF, ALL INCLUSIVE; HANGOVER usw. kennt. Dieser Genre-Mix liefert in allen Bereichen gutes Mittelmaß ab. Die Action besteht nicht aus Verfolgungsjagden, Shootouts, Nahkampf-Einlagen etc. sondern aus Flucht- und Abwehrszenen. Das Abenteuer ist nicht besonders aufregend, denn sie haben sich einfach nur im Dschungel verirrt, angeführt von einem Möchtegern-Indiana Jones und die Komödie ist eher seicht mit ein paar wenigen Zoten. GOLDIE HAWNS Zeit ist eigentlich schon lange vorbei, aber es ist schön sie mal wieder zu sehen. Sie wirkt aber eher als das namhafte Beiwerk, um etwas Vernunft und Emotionalität einzubringen, während AMY SCHUMER die groben Kellen verteilt. AMY SCHUMER ist ja für ihren derben Humor bekannt, den sie hier aber nur spärlich zum Einsatz bringen darf. Mehr Einfälle wie den Bandwurm hätten MÄDELSTRIP gut getan. In der Form tut MÄDELSTRIP zwar nicht weh und ist auch schnell wieder vorbei, aber ein einmaliges Sichten reicht vollkommen aus.

    15
    • 5
      999CINEASTOR666 03.07.2017, 14:51 Geändert 18.07.2017, 01:00

      Killshot - Zum Abschuss freigegeben (AT: Killshot - Gnadenlose Jagd) / US / 2008

      >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

      Nachdem ich mir noch mal alles durch den Kopf gehen ließ, ist mir bewusst geworden, dass die Story eigentlich komplett bescheuert ist. Vielleicht haben mich der namhafte Cast, die bedrückende Stimmung, die wenige Action und die kleinen Spannungsspitzen zu sehr abgelenkt, so dass mir erst im Nachhinein ein Licht aufgegangen ist. Die Story beruht ja auf einen Roman, den ich selbstverständlich nicht gelesen habe. Also keine Ahnung, ob der Roman Schwachsinn ist oder es einfach an der filmischen Umsetzung hapert. MICKEY ROURKE spielt zum Beispiel Armand "Blackbird" Degas, einen Profikiller und Halbindianer. Doch beides kaufe ich ihm kein Stück ab. Er ist für saubere Arbeit bekannt und hinterlässt keine Zeugen. Dumm nur, dass er bei seinem letzten Auftrag seinem Grundsatz treu blieb und auch die Komplizin liquidierte. Leider war die Komplizin das Liebchen seines Auftraggebers, der nun hinter ihm her ist. Doch anstatt Courage zu zeigen und seinen Mann zu stehen, zieht er lieber den Schwanz ein und haut ab. Auf der Flucht begegnet er Richie Nix (JOSEPH GORDON-LEVITT). Einen durchgeknallten, aufbrausenden Kleinkriminellen. Einen grenzdebilen, hyperaktiven, großmäuligen Hampelmann und Möchtegern-Gangster. Den JOSEPH GORDON-LEVITT hervorragend glaubwürdig verkörpert. Aber wie die beiden Kriminellen zueinanderfinden ist auch wieder komplett dämlich. Richie hält Armand 'ne Knarre ins Gesicht, dann fahren sie spazieren und Armand hält Richie 'ne Knarre ins Gesicht. Daraufhin werden sie BFFs!? Dann wollen sie am helllichten Tage einen "gut durchdachten" Coup durchziehen. Dabei treffen sie auf den Stahlarbeiter Wayne Colson (THOMAS JANE), der zum Vorstellungsgespräch im Maklerbüro eingeladen wurde. Doch anstatt die Sache klar zu stellen, zum Beispiel sein Ausweis zu zeigen oder auf das Bild das am Boden liegt, spielt er lieber den Helden und hat jetzt den Salat. Die Bullen kennen die Identitäten der beiden Kriminellen längst, weil sie ja nicht auf die Idee kommen Masken zu tragen. Doch Armand hält an seinem Grundsatz fest und beide sind jetzt hinter Wayne und seiner Frau Carmen Colson (DIANE LANE) her. ROSARIO DAWSON gibt's auch noch. Sie spielt Donna, dass Liebchen von Richie und ist außerdem Elvis-Fan und "White" Trash, was man ihr natürlich auch nicht abnimmt. Das Ehepaar wird äußerst unprofessionell ins Zeugenschutzprogramm aufgenommen, mit dem Versprechen, dass sie wieder in ihr altes Leben zurück dürfen, wenn die Gangster gefasst sind. Wo gibt's denn so was!? Doch weil es bei den Colsons kriselt, geht Carmen "klugerweise" ins alte Haus zurück, doch der ungebetene Besuch lässt freilich nicht lange auf sich warten. Das ist alles ziemlich einfältig, aber das Finale macht wieder einiges gut, so dass ich mich noch zu 5 Punkten überreden lasse.

      16
      • 6
        999CINEASTOR666 30.06.2017, 01:11 Geändert 18.07.2017, 01:01

        Im Schloß der blutigen Begierde (AT: Castle of Bloody Lust / Castle of Lust / Castle of the creeping Flesh / Castle of unholy Desires / In the Castle of Bloody Lust / Das Schloss der Gehenkten) / DE / 1968

        >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

        Zwei Jahre vor dem Hexploitation-Klassiker HEXEN BIS AUFS BLUT GEQUÄLT drehte der österreichische Schauspieler, Regisseur und Filmproduzent ADRIAN HOVEN diesen verträumt-märchenhaften und sleazigen Gothic-Flick mit dem wunderschönen Titel IM SCHLOß DER BLUTIGEN BEGIERDE und der charmant-hirnrissigen Handlung zwischen Rape'n Revenge und FRANKENSTEIN. Da wird flott geswingt, sich an den Hals geschmissen, wild galoppiert, reglos vergewaltigt, gepafft und gesoffen, was das Zeug hält. Jede Menge irre Blicke und Schauspiel aus der Mottenkiste werden auch geboten. Des Weiteren wird sich in barocke Designer-Garderobe geworfen und ein dunkles Familiengeheimnis gelüftet, das zu einem schwummrigen und Zwergtittchen knetenden Albtraum führt. Ein Typ im schlecht sitzenden Bärenkostüm darf natürlich auch nicht fehlen sowie explizite Bilder einer Operation am offenen Herzen. Zwischen Kitsch und Schund treffen Lust, Schmerz und Wahnsinn voyeuristisch und anstößig aufeinander, überreichen sich kindlich-unschuldig Grünzeug und schwelgen in Philosophie und Poesie ... Herrlich!!!

        13
        • 5 .5
          999CINEASTOR666 29.06.2017, 23:53 Geändert 18.07.2017, 01:22

          Blood Rage (AT: Nightmare at Shadow Woods) / US / 1987

          >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

          BLOOD RAGE wirkt auf mich eher wie ein Parodie auf das Slasher-Genre, als wie ein ernst gemeinter und/oder ernst zu nehmender Schlitzer-Film, ohne dabei wirklich witzig zu sein. Höchstens unfreiwillig, wenn man es etwas platter mag. BLOOD RAGE beginnt mit einer vielversprechenden Exposition, als eine rollige Mutti 1974 mit ihrem Stecher und ihren Zwillingen ein Autokino besucht. Unter der Annahme, dass ihre beiden Söhne bereits schlafen, fangen die beiden Erwachsenen das Fummeln an, während sich die Lausbuben aus dem Wagen schleichen. Einer der beiden findet eine Axt und killt einen armen Burschen, der es gerade mit seinem Date treiben will. Dann folgt ein Zeitsprung von 10 Jahren. Also schreiben wir das Jahr 1984, in dem der Film eigentlich gedreht worden ist, doch erst 1987 rauskam. Einer der Zwillinge, der vermeintlich als Täter hingestellt wurde, verbrachte die 10 Jahre in der Klapsmühle und rückt jetzt erst mit der Sprache raus, dass sein Bruder der Täter gewesen sein soll. Doch seine Mutter glaubt ihm nicht, da sein Bruder mittlerweile ein ganz normales Leben mit Freundin und großem Freundeskreis führt. An Thanksgiving gibt Mutti in geselliger Runde die Verlobung mit ihrem neuen Macker bekannt, doch dann überschlagen sich die Ereignisse, als das Telefon klingelt und bekannt wird, dass der vermeintlich böse Zwilling aus der Anstalt ausgebrochen ist. Fortan beginnt die Handlung hirnrissig zu werden. Denn der vermeintlich gute Sohn splittet urplötzlich seine Persönlichkeit. In diesem Moment ist er der nette Junge von nebenan, um im nächsten Moment zur reißenden Bestie zu werden, die ohne Motiv völlig willkürlich alles und jeden abmurkst, während Mutti im Vollsuff den Haushalt schmeißt und die Telefonauskunft nervt. Letzten Endes ist die Handlung auch wenig überraschend, mitunter weil der wahre Täter von Anfang an klar ist. Außerdem existiert kein Spannungsbogen und der Streifen kränkelt an Vorhersehbarkeit und Stumpfsinnigkeit. Doch der hohe Bodycount und der ordentliche Härtegrad können diese inhaltlichen Unzulänglichkeiten teilweise entschädigen. Letztlich definiert sich der Streifen in erster Linie darüber sowie über Nike-Product-Placement. Für einen Slasher sind die handgemachten SFX ziemlich blutig und derbe, deswegen lasse ich mir noch mal 5,5 Punkte aus den Rippen leiern.

          14
          • 7
            999CINEASTOR666 29.06.2017, 16:25 Geändert 18.07.2017, 01:24

            John Wick: Kapitel 2 (OT: John Wick: Chapter 2) / US/HK/IT/CA/ 2017

            >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

            Man könnte sagen, dass die Fortsetzung ein Hochglanz-Blender ist und da anfängt, wo der Vorgänger aufhört. Damit liegt man auch teilweise richtig. Denn eigentlich ist der Rachefeldzeug beendet, deswegen muss man die Handlung weiterspinnen. Daraus resultierte eine stark konstruierte, bisweilen alberne und sinnlose Handlung, der es auch an Emotionalität, Grundmotivation und Geradlinigkeit fehlt, anders als beim Vorgänger. Den sympathischen, charismatischen und dubiosen Charakteren werden keine neuen Facetten zu teil. Der Story fehlt es an Spannung und Dramaturgie, aber dafür wurde in Sachen Action noch ordentlich eins draufgelegt, was Schusswechsel und Nahkampf angeht. Man kann hier schon ganz klar von einem Over the Top-Style over Substance-Action-Kracher reden. Was Tiefgründigkeit und Realismus anbelangt, wird hier noch weniger geboten als im ersten Teil. Deswegen ist der erste Teil auch meines Erachtens um einiges besser. Die kleinen Nuancen sind entscheidend. Die Action-Sequenzen sind selbstverständlich in hammermäßigen Locations atemberaubend in Szene gesetzt worden und werden durch einen abermals vortrefflichen Soundtrack gepusht. Das zwingt mich auch dazu 7 Punkte zu entbehren, obwohl es an allen Ecken und Enden fehlt und auch der Plot wie ein generisches Abarbeiten wirkt. Denn irgendwie macht dieser trocken humorvolle No-Brainer schon Laune, wenn man Niveau und Anspruch sowie Storytelling und Charaktertiefe außen vor lässt.

            14
            • 9
              999CINEASTOR666 29.06.2017, 14:16 Geändert 18.07.2017, 01:25

              John Wick (AT: Sin Control) / US/CN / 2014

              >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

              KEANU REEVES spielt John Wick. Einen Mann der gerade seine über alles geliebte Frau verloren hat und zurückgezogen in seinem Haus lebt. Als letztes Geschenk bekommt er von seiner verstorbenen Frau einen niedlichen Welpen, der für ihn einen Schimmer Hoffnung darstellt, ihm Trost spendet, ablenkt, motiviert und sein Leben nach diesem harten Schicksal etwas lebenswerter macht. Doch die Freude hält nicht lange an, als ein Überfall auf sein Haus stattfindet, bei dem sein Auto gestohlen, er hart verprügelt und das süße Hündchen ermordet wird. John Wick ist nämlich nicht irgendein Niemand. Er war der beste Hitman der Branche. Er war derjenige, den man beauftragen würde, um den schwarzen Mann zu töten. Nach seinem letzten Auftrag ist er aus diesem Geschäft ausgestiegen, für diese Frau. Doch jetzt, wo er nichts mehr zu verlieren hat, holt ihm die Vergangenheit ein. Er fällt in abgelegte Muster zurück und wappnet sich für den ultimativen Rachefeldzug. Da die Gangster russisch sprachen, ahnt er, wo er sie finden kann. Da er selbst einst für die Russen-Mafia arbeitete. Bald schon steht er seinem ehemaligen Boss gegenüber. Viggo Tarasof (MICHAEL NYQVIST) hat aber längst die besten Killer der Stadt auf John angesetzt, darunter auch seinen alten Freund Marcus (WILLEM DAFOE).

              Dieser durchgestylte, seicht emotional aufgebauschte Action-Kracher in feinster, augenzwinkender Old-School-Manier bietet also eine kurzweilige und überschaubare Handlung und obendrein sympathische Charaktere. KEANU REEVES spielt John Wick eiskalt, saucool, konzentriert, diszipliniert, präzise, hartnäckig und willensstark. Er kreiert einen düsteren Antihelden, der in seinem Geschäft berühmt-berüchtigt ist, in seiner Branche Legenden-Status genießt und dem Respekt und Hochachtung entgegen gebracht wird. Sein Charakter bekommt gerade genug Hintergrund, dass man seine Motive nicht in Frage stellt. Man schlägt sich auf seine Seite und fiebert mit ihm mit. Es heißt nicht: Gut gegen Böse, sondern Böse gegen Böse. Man lernt eine Welt, eine Unterwelt, eine Parallelgesellschaft kennen, deren Vorzüge man genießen kann, aber in der es auch strikte Regeln gibt, an die man sich zu halten hat. Ansonsten bezahlt man teuer dafür. Dadurch besitzen selbst die dubiosesten Figuren ihren ganz eigenen Charme. Wer Tiefgründigkeit und Realismus erwartet ist hier an der völlig falschen Adresse. JOHN WICK ist schlicht und ergreifend ein geradliniger Testosteron-Ballerstreifen mit horrendem Bodycount. Ein kompromissloser Gewaltporno mit jeder Menge kunstvollen Shootouts, blutigen Headshots, heftigen Messerstechereien sowie einwandfrei choreographierten und knallharten Fights ... Basta!

              23
              • 6
                999CINEASTOR666 28.06.2017, 00:57 Geändert 26.11.2017, 01:10

                Let Her Out / CA / 2016

                >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                LET HER OUT ist so ein moderner Horrorfilm, bei dem sich zartbesaitete Gemüter oder Horror-Neulinge die Fingerkuppen abkauen werden oder kurz vorm Herzkasper stehen. Doch wenn man dem Horror-Genre etwas vertrauter ist, erkennt man, dass LET HER OUT nur dieses und jenes von hier und da zusammennimmt, um letztlich einen so weit ganz guten Beitrag über das Vanishing Twin Syndrom abzuliefern. Denn nach einem Unfall hat die Fahrradkurierin Helen (ALANNA LEVIERGE) heftige Halluzinationen und Blackouts. Das MRT verrät, dass die genetische Masse ihres absorbierten Zwillings an ihrem persönlichkeitsformenden präfrontalen Cortex nistet, der durch den Crash wachgerüttelt wurde. Dieser wächst nun fortan und will auf bitchige Art und Weise Besitz von ihrem Körper und Geist ergreifen. Das nenn' ich Geschwisterliebe (!!!) Mir persönlich ist LET HER OUT weder unheimlich, noch spannend oder verstörend brutal genug. In allen Belangen liegt der Film knapp über dem Durchschnitt. Aber dafür ist die Inszenierung stylisch und erinnert bisweilen an NICOLAS WINDING REFN oder THE GUEST von ADAM WINGARD oder wenn man so will an den Stil von Gialli. LET HER OUT langweilt zwar nicht, aber hin und wieder hätte die Story etwas aufs Gaspedal drücken und die Spannungsschraube anziehen dürfen. Die Story ist ein Mix aus Grusel-Heuler, Selbstzerstörungs-Drama und Body-Horror. Auch wenn das erst mal interessant klingt, ist sie weder packend, fesselnd, oder mitreißend genug. Sie lädt nicht zum Mitfiebern ein, lässt nicht die Knie schlottern oder schockiert ungemein. Außerdem nimmt sie es hin und wieder mit der Logik nicht so ernst. Die besten Szenen sind wohl ganz klar, als sie den Finger in die Wunde legt, das Warten auf die U-Bahn und als sie aus der Haut fährt. Doch das Ende ist dann wieder arg unspektakulär ausgefallen.

                14
                • 4
                  999CINEASTOR666 25.06.2017, 13:50 Geändert 18.07.2017, 01:26
                  über Examen

                  Examen (OT: Final Exam) / US / 1981

                  >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                  EXAMEN ist mal wieder solch ein Zögling, der im Fahrwasser von HALLOWEEN - DIE NACHT DES GRAUENS und FREITAG DER 13. paddelt. EXAMEN bedient sich an allen gängigen Klischees des Genres und erzählt uns eine altbekannte und simplifizierte Handlung. Er startet mit einer knappen Exposition eines mageren Kills auf dem Knutschhügel. Dann geht's auch schon auf den Campus und ein paar stumpfe und nervige Klischeefiguren werden eingepflegt, die sich mehr oder weniger auf die Abschlussprüfung vorbereiten. Der einzig annehmbare Charakter ist der Nerd Radish (JOEL S. RICE). Der Rest ist für die Tonne. Ein fingierter Anschlag ist noch ganz nett und natürlich gibt's auch einen angepissten Sheriff, der die Drahtzieher direkt einbuchten will. Doch im Mittelteil zieht sich der Streifen. Die Atmosphäre ist zwar 80er-Jahren-Slasherfilmen angemessen und der Score tut sein übriges, aber man muss sich schon überwinden am Ball zu bleiben. Doch das größte Problem das EXAMEN hat ist, dass der Killer irgendein Niemand ist. Irgendein anonymer Normalo in Jeans und Parka. Dessen Identität bis zum Schluss unaufgedeckt bleibt. Keine Ahnung, wer er ist und warum er tut, was er tut. Es gibt zwar zwischendrin einen kurzen Dialog zweier Studentinnen, wobei eine erzählt, dass vor kurzem eine Studentin Selbstmord beging, weil sie nicht in die gewünschte Verbindung aufgenommen wurde. Doch dieser Dialog wirkt eher marginal und auch im weiteren Verlauf erfährt man als Zuschauer nicht, ob die Mordserie irgendetwas damit zu tun hat. Ob der Killer vielleicht der Vater, Bruder, Onkel oder was auch immer, der toten Studentin ist. Ein weiteres Problem das EXAMEN hat ist, dass der Großteil der Morde äußerst unspektakulär und unblutig ist. Entweder finden sie im Dunkeln statt oder man sieht nur etwas Blut von der Messerklinge tropfen. Selbst durch die schmierige Retro-Brille betrachtet kann mich EXAMEN nicht überzeugen.

                  15
                  • 6
                    999CINEASTOR666 25.06.2017, 12:36 Geändert 18.07.2017, 01:27

                    Ilsa, die Hündinnen vom Liebeslager 7 / (OT: Ilsa: She Wolf of the SS) / US/DE / 1975

                    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                    ILSA, DIE HÜNDINNEN VOM LIEBESLAGER 7 ist das kontroverse Aushängeschild des Nazi-Sexploitationfilms mit WIP-Anleihen. Ein wirkliche Handlung gibt es eigentlich nicht, aber dafür jede Menge filmische Entgleisungen aus Softcore- und zutiefst sadistischen und perversen Folterszenen, die meist nur angedeutet werden, aber dennoch ihre menschenverachtende Wirkung nicht verlieren. Gut, es gibt noch Szenen in denen ein Fluchtplan geschmiedet und durchgeführt wird, der aber in die ausgebeulte Hose geht. Ansonsten versucht Ilsa (DYANNE THORNE) nach getaner Arbeit die ganze Nacht lang ihren unbändigen Liebeshunger zu stillen. Die Insassinnen dienen Ilsa tagsüber als Studienobjekt und Versuchskaninchen für ihre Theorie, dass Frauen mehr Schmerzen aushalten als Männer. Des Weiteren ergötzt sich der SS-General am Natursektempfang, die Häftlinge werden mit Krankheiten wie Syphilis infiziert, nach unbefriedigenden sexuellen Aktivitäten kastriert, per riesigen Elektrodildo sterilisiert, in Druckkammern gesteckt, als Brühwürfel verwendet, von barbusigen SS-Amazonen ausgepeitscht und zur Abschreckung kopfüber draußen aufgehangen usw. Schock und Ekel sind vorprogrammiert und die grausame Location ist stimmig. Nur etwas gewollter Humor hat mir gefehlt. Es wirkte oft sehr trocken und zog sich ein bissel. Dennoch ist dieser kinematographische Erguss des schlechten Geschmacks ein Prunkstück des Grindhouse-Kinos.

                    15
                    • 6
                      999CINEASTOR666 25.06.2017, 11:24 Geändert 18.07.2017, 04:23

                      Foltermühle der gefangenen Frauen (OT: Les raisins de la mort / AT: The Grapes of Death / Pesticide / Pestizide - Grapes of Death / Pestizide - Stadt der Zombies / Raisins of Death / The Village of the Living Dead / Zombies geschändete Frauen / Zombis geschändete Frauen) / FR / 1978

                      >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                      Zunächst ein mal gibt es in FOLTERMÜHLE DER GEFANGENEN FRAUEN, einem der ersten französischen Gore-Filme, keine Foltermühle und es werden auch keine Frauen gefangen gehalten. Es geht nämlich darum, dass auf dem französischen Weingut Goblesse im Languedoc illegale Pestizide eingesetzt werden, die die Ortsansässigen folgenschwer infizieren und in willenlose, blutrünstige Bestien verwandeln, die allmählich verfaulen. Inzwischen macht sich ein Liebchen per Zug auf zu ihrem Liebsten und trifft auf einen der infizierten Landwirte, der zuvor ihre Freundin abmurkste. Daraufhin springt sie panisch aus dem Zug und versucht in der schroffen, felsigen und karg begrünten Provinz Hilfe zu organisieren. Dabei trifft sie auf ein Bauernhaus, eine verwirrte Blinde, das Dorf der Irren, zwei Biertrinker mit Büchse und zu guter Letzt den Ursprungsort der Misere sowie auf ihren Liebsten. Ich habe also genau das bekommen, was ich erwartet habe. Und zwar einen grobschlächtigen Exploitationfilm mit austauschbarer Handlung, albtraumhafter und beklemmender Atmosphäre, wunderbar surrealer Stimmung, seicht poetischer und makaberer Bildästhetik, unfreiwilliger Komik, überzeichneter Dramatik, aufgesetzter Ökobotschaft, schwülstigen Dialogen, billiger Maske und heftigen Gore-FX.

                      Prost Mahlzeit, ihr Weintrauben des Todes!!!

                      16
                      • 6
                        999CINEASTOR666 24.06.2017, 20:14 Geändert 18.07.2017, 04:24

                        Frauengefängnis (AT: Barbed Wire Dolls / Caged Women) / CH / 1976

                        >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                        Über die geringe Laufzeit dieses sexploitativen WIP-Krachers von 78 Minuten erstreckt sich eine billigst spekulative und frauenfeindliche Handlung, in der die Insassinnen von der lesbischen und sadistischen Gefängnisleiterin sowie ihren zur-Hand-gehen-langern tagtäglich gedemütigt, sexuell erniedrigt und bei ungehorsam auf dem Schüttelrost diszipliniert werden. Dabei sieht man die Nackedeis nicht nur in der Frontalen und Horizontalen auf den Busch klopfen, auch ihre primären Geschlechtsorgane werden per Nahaufnahme explizit gezeigt, wie auch deren Penetration bspw. durch Finger. Eines schönen Tages wird Maria da Guerra (LINA ROMAY) eingebuchtet, weil sie ihren Vater, der sie vergewaltigen wollte, in Notwehr getötet hat. Während eine andere Gefangene dem Gouverneur heimlich einen Brief schreibt, in dem sie über die Missstände des Frauengefängnis' aufklärt. Daraufhin stattet der Gouverneur dem Gefängnis einen Besuch ab, doch auch er stellt seinen impotenten Sexualtrieb über das Gesetz. Infolgedessen beschließen die Inhaftierten die Flucht durch die Wildnis anzutreten, doch man hat sich schon an ihre Fersen geheftet. Neben dem eben erwähnten ist noch die eloquente und rhetorisch beschlagene Synchronisation erstaunlich, da man jenes bei solch einem BDSM-Schmuddelwerk nicht vermuten würde. Die finale Flucht durch den Dschungel ist dann zwar arg dilettantisch inszeniert, aber scheiß der Hund drauf. Mich hat FRAUENGEFÄNGNIS gut bei Laune gehalten.

                        15
                        • 4
                          999CINEASTOR666 24.06.2017, 16:42 Geändert 18.07.2017, 04:36
                          über Schock

                          Escalofrio - Satans Blut (OT: Escalofrio / AT: Schock / Don't Panic / Satan's Blood / Satans Blut) / ES / 1977

                          >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                          Ein junges Ehepaar trifft beim Gassi fahren auf einen vermeintlich alten Klassenkameraden samt weiblichen Anhang und wird direkt in deren creepy Villa eingeladen zum Gläserrücken am Ouija-Tisch und zum Partnertausch im Pentagramm am lodernden Kaminfeuer. Denn bei dem Pärchen handelt es sich um verschrobene Satansanbeter, die das junge Ehepaar für ihr Ritual missbrauchen wollen. Dann verliert sich die eh schon zäh erzählte Handlung in ein narratives Wirrwarr und scheißt auf Stringenz. Eventuell ist das sogar beabsichtigt, um den Zuschauer in die Irre zu führen, ob es sich um die "Realität" oder einen okkulten Albtraum handelt. Aber letztlich ist das einfach nicht gelungen, da es langweilig, strange und unlogisch wirkt. Das Talent der Schauspieler ist auch nicht gerade begnadet und ihr Tun ist nervig, dämlich und naiv.

                          13
                          • 7 .5
                            999CINEASTOR666 24.06.2017, 16:07 Geändert 26.11.2017, 01:21

                            Das Belko Experiment (OT: (The Belko Experiment) / US/KO / 2016

                            >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                            Die US-amerikanische Belegschaft eines Unternehmens mit Sitz im kolumbianischen Nirgendwo findet sich eines schönen Tages in einem perfiden Spiel wieder. Als das Firmengebäude hermetisch abgeriegelt wird und ihnen eine Stimme über Lautsprecher verkündet, dass in zwei Stunden 30 Mitarbeiter sterben müssen, weil ansonsten weitaus mehr sterben werden. Blitzschnell beginnt die Grüppchenbildung: Während die einen mit der Situation überfordert sind und verängstigt in der Ecke kauern oder sich verstecken, versuchen die anderen die Contenance zu bewahren, vernünftig zu bleiben, Ethik und Moral einzubringen, einen Ausweg zu finden, einen Weg nach draußen zu suchen und auf sich aufmerksam zu machen. Doch die in den Nacken implantierten Chips, die die Mitarbeiter im gefährlichen Kolumbien, in dem Entführungen an der Tagesordnung stehen, überall finden sollen, machen der Belegschaft einen Strich durch die Rechnung, da sie große Löcher in Schädel reißen. Während wieder andere ihre wahre Natur und faschistoide Gesinnung ans Tageslicht bringen und gefallen an dem sadistischen Katz-und-Maus-Spiel finden. Eine Spirale der Gewalt eröffnet sich, ein Kampf um Leben und Tod entbrennt, in dem es heißt: Töten oder getötet werden. Insbesondere als die Waffen des Sicherheitspersonals ins Spiel kommen, dreht DAS BELKO EXPERIMENT ordentlich auf. Auch wenn im Ganzen betrachtet etwaige Überraschungen bedauerlicherweise ausbleiben, man Originalität vergeblich sucht und sich im Detail vielleicht winzige Logiklücken auftun, unterhält DAS BELKO EXPERIMENT kurzweilig, teils spannend, abgrundtief zynisch und äußerst blutig. Wer Filme wie BATTLE ROYALE, CUBE etc. mag, kann auch diesem Streifen eventuell etwas abgewinnen. Man sollte aber keinen besonderen Anspruch, keine Metaebene, Tiefgründigkeit und Doppelbödigkeit erwarten. Denn die Charaktere bekommen keinen Hintergrund. Entweder sind sie Wölfe oder Schafe. Wölfe im Schafspelz oder Schafe im Wolfspelz. Die Jagd hat begonnen und nur der Stärkste überlebt. Wenn man unbedingt will, kann man natürlich eine sozialkritische Metapher hineininterpretieren. Aber ich glaube, dass ist nicht Sinn und Zweck dieser Tour de Force.

                            12
                            • 6
                              999CINEASTOR666 24.06.2017, 13:46 Geändert 18.07.2017, 04:45

                              ZOMBIE III (OT: Zombi 3 / AT: Zombie III - Sie kommen wieder / Zombi 3 - Ein neuer Anfang / Zombie: Hell on Earth / Zombie Flesh Eaters 2) / IT / 1988

                              >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                              ZOMBIE III ist das schludrige Resultat der „Zusammenarbeit" von LUCIO FULCI, CLAUDIO FRAGASSO und BRUNO MATTEI und ist nur Hardcore-Euro-Zombie-Trash-Fans wirklich zu empfehlen. Der bakteriologische Kampfstoff Death One treibt nämlich sein Unwesen und startet nach einem Abstecher ins Krematorium als toxische Aschewolke den Großangriff auf ein Gebiet Südostasiens. Nun kriegen es die Touris des Ferienparadieses mit zombifizierten Vögeln und Untoten mit Schmodder-Paste in der Visage zu tun. Die lebenden Toten verhalten sich auch gut und gerne mal zombie-untypisch und sind nicht nur per Kopfschuss zu erledigen, sondern auch auf jede andere erdenkliche Weise. Die Lösung des Militärs ist einfach alles und jeden in diesem Gebiet über den Haufen zu ballern und jegliche Warnungen und Konsequenzen arrogant zu ignorieren. Währenddessen laufen die Kunstnebelmaschinen beinahe die komplette Laufzeit über auf Hochtouren und stehen kurz vor der Überhitzung. Die Story ist also ganz klar nix Besonderes, aber wird in einem rasenden Tempo erzählt, so dass ZOMBIE III im Endeffekt ein kurzweiliges und actionreiches Unterfangen ist. Für jede Menge unfreiwillige Komik ist selbstverständlich auch gesorgt. Die hanebüchene Synchro, der käsige Soundtrack und der charmante Dilettantismus tun ihr übriges und gestalten dieses Schundwerk verdammt unterhaltsam.

                              16
                              • 7
                                999CINEASTOR666 19.06.2017, 15:45 Geändert 26.07.2017, 15:53

                                Brick Mansions (AT: District B13 / Full Throttle / Bezirk 13) / FR/CA / 2014

                                >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                Die obligatorisch US-amerikanisierte Neuverfilmung des französischen Actionkrachers GHETTOGANGZ - DIE HÖLLE VOR PARIS aus dem Jahre 2004 ist zwar handlungstechnisch in den Grundzügen gleich geblieben, aber dennoch gibt es ein paar Anpassungen, Veränderungen, Abweichungen etc. die diesen Streifen halbwegs eigenständig wirken lassen und nicht wie eine 1:1-Kopie. Außerdem besitzt auch das Remake genügend Power und Dynamik um mitzuhalten. Das liegt mitunter daran, dass man sich DAVID BELLE schnappte, der bereits im Original seine halsbrecherischen Parkour-Skills unter Beweis stellte. Außerdem fungiert er Spitze an der Seite von PAUL WALKER, der zwar einen anderen Weg nimmt, aber dennoch ans selbe Ziel gelangt. Also auch für reichlich Humor ist abermals gesorgt. Auch Tremaine (RZA) macht als gutherziger Bösewicht und Chilischoten-Liebhaber eine gute Figur sowie Rayzah (AYISHA ISSA) als Messer-Fetischistin. Mein Fazit ist also, wenn man keine Wissenschaft daraus macht, rockt auch das Remake die Scheiße fett.

                                15
                                • 6 .5
                                  999CINEASTOR666 19.06.2017, 15:07 Geändert 26.07.2017, 15:55

                                  Zwölf Runden 2: Reloaded (OT: 12 Rounds 2: Reloaded) / US / 2013

                                  >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                  Wrestling-Star JOHN CENA wurde für die Fortsetzung durch Wrestling-Star RANDY ORTON ersetzt, der auch wie JOHN CENA kein herausragender Schauspieler ist. Aber dennoch seine Sache hier durchaus solide macht und stimmig mit seinem Sidekick Tommy (TOM STEVENS) interagiert. Der erste Teil spielt im Nachfolger keine Rolle mehr. Es ist ein völlig neues Katz-und-Maus-Spiel, das sich über 12 Runden erstreckt und das sich ein rachsüchtiger Sadist ausgedacht hat. Diesmal erfüllen die Runden auch keinen bestimmten Zweck, haben keinen tieferen Sinn oder dienen als Vorbereitungsarbeiten und Ablenkungsmanöver für einen ausgeklügelten Plan. Diesmal dient diese Tour de Force schlichtweg als Bestrafung und Vergeltungsschlag. Nur dass sich die Runden auf 12 erstrecken, hat diesmal einen Grund. Warum der Psychopath unbedingt Nick Malloy (RANDY ORTON) in die Sache reinzieht und ihn auch noch als primären Spielteilnehmer auf perfide Schnitzeljagd schickt, ist arg unverständlich. Obwohl man die Motivation des Schurken eventuell nachvollziehen kann, empfindet man keinerlei Mitleid für ihn, da er ein cholerisches Arschloch ist. Die Handlung ist schlüssig konstruiert, doch krankt hin und wieder an Vorhersehbarkeit, Spannungsarmut und Humorlosigkeit. Das liegt mitunter daran, dass nie kräftig auf die Pauke gehauen wird, da Nick Malloy mehr mit Rennen und Rätseln beschäftigt ist, um rechtzeitig die Aufgaben zu erfüllen. Das heißt, Shootouts, Fights, Explosionen etc. sind Mangelware und seine Frau oder sonst wer sind nie wirklich in Bedrängnis. Das Tempo ist zwar konstant hoch und die Inszenierung dynamisch, aber es fehlt an actiongeladenen Schauwerten und handfesten Momenten. Dennoch hat mich der Streifen „ganz gut" unterhalten.

                                  12
                                  • 7
                                    999CINEASTOR666 18.06.2017, 10:26 Geändert 18.06.2017, 10:56

                                    Year One - Aller Anfang ist schwer / US / 2009

                                    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                    YEAR ONE - ALLER ANFANG IST SCHWER verarscht herzallerliebst klamaukig Historie und Bibel nach allen Regeln der Comedy-Kunst, ähnlich wie MEL BROOKS - DIE VERRÜCKTE GESCHICHTE DER WELT. Durch jede Menge treffsicheren Dialogwitz und ausgelassener Situationskomik brachte mich diese pfiffige Parodie abermals herzhaft und in biblischen Ausmaße zum Lachen. Zed (JACK BLACK), aber insbesondere Oh (MICHAEL CERA) sind brüllend komisch. Doch der absolute Brüller ist wohl OLIVER PLATT als bäriger, homoerotisch angehauchter Hohepriester, der sich gerne von güldenen Jünglingen das volle Brusthaar wollüstig einölen lässt.

                                    16
                                    • 6
                                      999CINEASTOR666 18.06.2017, 09:34 Geändert 28.06.2017, 21:44

                                      Zu scharf, um wahr zu sein (OT: She's Out of My League) / US / 2010

                                      >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                      ZU SCHARF, UM WAHR ZU SEIN ist eine locker-flockige RomCom über den unscheinbaren Typen Kirk Kettner (JAY BARUCHEL), der ohne Vorwarnung 'ne glatte 10 abgreift und damit erst mal klarkommen muss. Sowohl er, aber insbesondere seine Buddies, können kaum glauben, dass dieses bezaubernde Mädel namens Molly (ALICE EVE), welches offensichtlich in einer anderen Liga spielt, auf diesen dünnen, blassen und minder erfolgreichen Typen abfährt. Diese schnuckelige Geschichte wird uns liebreizend und feinfühlig kredenzt und mit fähigen und sympathischen Darstellern garniert. Auch wenn ein paar Zoten dabei sind, ist die Ausrichtung des Humors eher charmant und entwaffnend. Gute Laune ist vorprogrammiert und die Intimrasur-Szene fand ich brüllend komisch, da der Kumpel arglos den Barbier raushängen lässt. Im weiteren Verlauf werden auch seicht ernstere Töne angeschlagen, da der unscheinbare Typ allmählich arge Zweifel am Beziehungsstatus hegt. Doch er wird herzallerliebst eines Besseren belehrt und lernt, dass man mehr wert ist als man denkt.

                                      14
                                      • 6
                                        999CINEASTOR666 14.06.2017, 21:39 Geändert 22.07.2017, 02:25

                                        Die Weibchen (AT: Les mantes religieuses / Femmine carnivore / Little Women / The Females/ DE/FR/IT / 1970

                                        >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                        In der Kurklinik Dr. Barbara im fiktiven Bad Marein tragen sich seltsame Dinge zu: Der Schwesternschaft der Gottesanbeterinnen reicht es nicht nur aus sich von den Korsetts zu befreien und ekstatisch ihre Büstenhalter zu verbrennen. Denn der Mann ist eine unvollständige Frau, also Schluss mit der Stiefellecker-Kultur. Ihre Bibel ist das Manifest der Gesellschaft zur Vernichtung der Männer, S.C.U.M. der ANDY WARHOL-Attentäterin VALERIE SOLONAS. Sie eifern der Gottesanbeterin nicht nur nach und töten das minderwertige Lustobjekt Mann, während oder nach dem Begattungsakt, sie übertreffen sie noch. Heben sich Souvenirs auf und wolfen die Überreste zu Katzenfutter. Dumm nur, dass die psychisch leicht angeschlagene Eve (USCHI GLAS) zur geistigen Genesung an den Ort der radikal Emanzipation reist und als sie über die erste Leiche stolpert eigene Untersuchungen anstellt. Da Kommissar Schnapsdrossel in Pfaffen-Kluft sie zum Narren hält und außerdem viel zu viel zu tun hat, mit dem Bau eines Kartenhauses. Auch von der unheimlichen Bibliothekarin, der Unfallinstandsetzungs-Fachschrauberin mit nicht brennender Fluppe im Mundwinkel oder dem stark behaarten, hünenhaften Gärtner, der sein Narbengesicht unter JOHN LENNON-Sonnengläsern versteckt, kann sie keine Hilfe erwarten.

                                        DIE WEIBCHEN spiegelt den Zeitgeist und den Angsttraum des sogenannten stärkeren Geschlechts wider: Die Emanzipation der Frau. Und changiert exaltiert zwischen politischer Satire, Psycho-Krimi, Kannibalen-Horror, Melodram und Sex-Klamotte. Da liegen erst mal die Nerven blank, wenn der sleazy Erzählstoff in verlottert-losen Plot-Fetzen durch eine fuchsteufelswild entfesselte Kamera eingefangen wird, die surreal verwinkelte, delirierend sche­men­hafte und psychedelisch verfremdete Bilder liefert, die berauscht von Zoom und Fischaugenoptik sind. Bestärkt wird dieser ironisch-feministische Terror-Trip durch den experimentellen Klangteppich, dessen abgespaceten funky, jazzy und groovy Soundwolken unweigerlich zum Mitwippen einladen. Trotz der mitunter sexuell orientieren Thematik ist DIE WEIBCHEN ziemlich prüde geraten. Mehr als ein paar blanke Naturbrüste bekommt man nicht zu sehen. Außerdem sind die Morde rar gesät und äußerst unspektakulär in Szene gesetzt worden. Da hätte man sich gut und gerne etwas beim Gialli abgucken können. Erst das verstörend exploitative Ende lässt DIE WEIBCHEN zum Skandalfilm avancieren.

                                        13
                                        • 6 .5
                                          999CINEASTOR666 14.06.2017, 14:47 Geändert 29.09.2019, 22:49

                                          Kristy - Lauf um dein Leben / US / 2014

                                          >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                          KRISTY - LAUF UM DEIN LEBEN ist ein durchaus solider Campus-Invasion-Thriller mit gelungener Atmosphäre und einer überzeugenden Hauptdarstellerin.

                                          Justine/Kristy (HALEY BENNETT) trägt das erste Drittel des Films beinahe alleine und sammelt Sympathiepunkte. Auch während des konstant spannenden Katz-und-Maus-Spiels macht sie eine sehr gute Figur. Deswegen kann ich auch über kleine Verfehlungen hinwegsehen.

                                          Auch wenn das vielleicht unrealistisch ist, mag ich ganz einfach Filme, in denen das vermeintliche Opfer an einem bestimmten Punkt Toughness an den Tag legt, dicke Eier aus Stahl bekommt, urplötzlich der Jäger zum Gejagten wird und blöd aus der Wäsche guckt, wenn der Spieß umgedreht wird und es ihm ans Leder geht. Ich schaue mir ja immerhin keine Dokumentation an, sondern einen Horrorfilm, der mich spannend und actionreich unterhalten sowie überraschen soll.

                                          Der Bodycount ist zwar eher gering und generell ist diese virale Thanksgiving-Treibjagd nahezu blutarm, aber weiß dennoch zu gefallen und bietet ein feuriges Finale.
                                          Nach dem Abspann kommt übrigens noch eine kleine Szene, die mehr erhoffen lässt.

                                          Letzten Endes hat mich KRISTY - LAUF UM DEIN LEBEN auch ein klein bisschen an THE PURGE - DIE SÄUBERUNG erinnert.

                                          19
                                          • 2
                                            999CINEASTOR666 13.06.2017, 13:00 Geändert 20.06.2019, 18:04

                                            The House of the Devil / US / 2009

                                            >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                            THE HOUSE OF THE DEVIL ist eine nahezu authentische und überdies mies synchronisierte Hommage an Gruselfilme vergangener Tage. Doch leider sind circa die ersten 75 Minuten sterbenslangweilig und man kann sie ohne Bedenken vorspulen. Bei etwas über 30 Minuten gibt es mal eine kurze, ansehnliche Szene, doch dann wird es wieder sterbenslangweilig.

                                            THE HOUSE OF THE DEVIL ist so dermaßen langweilig, dass sich selbst die Hauptprotagonistin innerhalb des Films langweilt. Dass sich mir die Frage stellt, wie der Regisseur TI WEST auf die irrsinnige Idee kommt, den Zuschauer mit einem langweiligen Film, in dem sich selbst die Hauptprotagonistin langweilt, unterhalten zu wollen?

                                            Etwa damit, dass die Hauptprotagonistin plötzlich und völlig grundlos immer panischer wird, in dem großen, alten Haus, in dem sie ja nicht allein ist. Denn sie soll ja eine ältere Dame sitten, die sich aber nicht sehen lässt. Das heißt, dass hier und da mal ein Geräusch nicht unvermittelt gruselig ist.

                                            Hin und wieder wird versucht durch Soundeffekte und bedrohlicher Musik Grusel und Suspense zu erzeugen, doch letztlich passiert trotzdem nix und ich fühlte mich komplett verarscht. Erst in den letzten zehn Minuten vorm Abspann kommt etwas "Schwung" in die Geschichte, die auf wahren Begebenheiten beruhen soll.

                                            Das satanische Ritual ist ganz nett inszeniert, doch der Rest ist viel zu überstürzt und nicht aussagekräftig genug. Außerdem ist die Wendung zum Schluss absolut vorhersehbar.

                                            15
                                            • 6 .5
                                              999CINEASTOR666 13.06.2017, 11:31 Geändert 26.11.2017, 01:32

                                              Famine - 20 Students, 20 Hours, 20 Horrible Ways to Die / CA / 2011

                                              >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                              FAMINE ist ein Fun-Slasher von RYAN NICHOLSON. Eine Parodie auf Slasherfilme der 80er-Jahre, die jegliches Klischee überspitzt bedient und aufgrund der geringen Laufzeit als durchaus kurzweilig bezeichnet werden kann.
                                              In FAMINE verwandelt sich die Wohltätigkeitsveranstaltung "24 Hour Famine" für die vertrottelte Schülerschar der "Sloppy Secondary" zur Tour de Force, als sich ein geheimnisvoller Psychopath als Schulmaskottchen verkleidet fröhlich durch die Reihen metzelt.
                                              Die Kills sind in der ungeschnittenen Version äußerst brutal und teils kreativ in Szene gesetzt worden. Die Hauptprotagonistin Cathy (BETH CANTOR) ist liebreizend nervtötend und granatenscharf. Deswegen lässt man sich sehr gerne von ihr durch die einfach gehaltene Handlung führen. Zu guter Letzt bekommt man noch eine überraschend bescheuerte Wendung und eine wünderschön ekelhafte Melting-Szene serviert.
                                              Die Szene mit dem Schokoriegel an der Schnur, hätte zwar nicht unbedingt sein müssen, aber der Rest ist ganz ansehnlich, wenn man es gelegentlich dezent degeneriert mag.

                                              15
                                              • 6
                                                999CINEASTOR666 11.06.2017, 16:59 Geändert 11.06.2017, 19:15

                                                Live Feed - Alle zahlen den Preis (AT: Menschenfresser) / CA / 2006

                                                >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                                LIVE FEED wird oft als Abklatsch von HOSTEL bezeichnet. Gut möglich, dass sich RYAN NICHOLSON von HOSTEL inspirieren lassen hat, doch letztlich bewerte ich beide Filme gleich. LIVE FEED hat zwar die mieseren Schauspieler und grottigeren Dialoge, aber wirkt so richtig schön heruntergekommen, abgefuckt, primitiv, abgründig und pervers. Weit mehr als HOSTEL. Außerdem kommt der Streifen viel schneller in die Gänge und geht ungeschnitten so richtig hart zur Sache. Nicht nur das dieses versiffte Etablissement ein Folter-Puff ist, der Betreiber und seine Liebchen sind auch Kannibalen und knabbern gerne an frittierten Pimmeln, während sie das Abschlachten der Sex-Theater-Besucher auf der Glotze verfolgen.
                                                EVIL FEED aus dem Jahre 2013 stellt eine Art Remake zu diesem Streifen dar und gefällt mir sogar noch besser, aber selbstverständlich nur in ungeschnittener Form.

                                                11
                                                • 6
                                                  999CINEASTOR666 11.06.2017, 15:55 Geändert 26.11.2017, 01:35

                                                  Cabin Fever: The New Outbreak (OT: Cabin Fever: Reboot) / US / 2016

                                                  >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                                  Der Originaltitel verweist bereits dahingehend, dass es sich hierbei um ein Reboot handelt, also ein Neustart. Warum die Reihe neu gestartet werden muss, weiß ich nicht und kann nur spekulieren. Vielleicht war man mit den beiden Fortsetzungen unzufrieden und will nun direktere und bessere Fortsetzungen drehen. Obwohl ich den dritten Teil gar nicht übel fand und er sehr fruchtbaren Nährboden für eine Fortsetzung geboten hat. Nun also ein Reboot. Ein Reboot bei dem es sich aber eher um ein Remake handelt. Denn das Original wird beinahe 1:1 kopiert und es finden nur minimale Abwandlungen statt, die aber inhaltlich, formal und motivisch rein gar nichts beeinflussen oder verändern. Deswegen wirkt dieser Film absolut unnötig. Dennoch strafe ich ihn nicht mit Punkten des unteren Drittels ab, da ihm die Frischzellenkur schon irgendwie gut getan hat. Und wenn man ohne Vorbehalte rangeht und das Original ausklammert, ist das ein stimmiger Streifen. Als eigenständigen Film betrachtet und wenn es das Original nicht gebe, würde ich ihm wahrscheinlich noch einen Punkt mehr geben. Nur das weibliche Pendant zu Deputy Winston, hat mir überhaupt nicht gefallen.

                                                  13
                                                  • 6 .5
                                                    999CINEASTOR666 11.06.2017, 15:28 Geändert 24.06.2017, 22:06

                                                    Cabin Fever: Patient Zero / US / 2014

                                                    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                                    Der dritte Teil ist ein Prequel und erzählt uns nun die Entstehungs- bzw. Herkunftsgeschichte des fiesen, fleischfressenden Virus um ein kleines Grüppchen, das auf einer vermeintlich einsamen Insel den Junggesellenabschied eines ihrer Freunde feiern will und schlägt dabei einen weitaus düsteren und ernsteren Tenor als seine beiden Vorgänger an. Denn auf der kleinen Insel forschen Wissenschaftler an ein Gegenmittel, doch das geht gehörig schief und die Kontaminierten kämpfen zerfleddernd um ihr Überleben. Deswegen werden uns zwei kurzweilige und teilweise spannende Handlungsstränge erzählt, die im späteren Verlauf gelungen aufeinandertreffen und selbstverständlich wird auch nicht mit Ekel und Gore gegeizt. Es gibt einige wirklich unappetitliche und siffige Einlagen. Im Allgemeinen ist das solide und halbwegs clever ausgearbeitet und umgesetzt, aber freilich schleichen sich auch wieder ein paar Patzer ein. Doch durch die beiden Vorgänger ist man dagegen gefeit und zumindest ich kann darüber hinwegsehen. Außerdem bietet das Ende einen bitterbösen Plot-twist, der eigentlich einen sehr fruchtbaren Nährboden für eine Fortsetzung bieten würde.

                                                    11