999CINEASTOR666 - Kommentare

Alle Kommentare von 999CINEASTOR666

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    999CINEASTOR666 02.02.2024, 12:46 Geändert 02.02.2024, 12:48

    It Lives Inside / US/CA / 2023

    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

    Kein Geist aus der Flasche, sondern ein Dämon ausm Einmachglas. Dieses Exemplar rückt die indische Mythologie ins Zentrum. Ein ethnischer Coming-of-Age-Film ist keine üble Idee, kommt hier jedoch nicht über gängige Klischees eines solchen Filmes hinaus. Obendrein funkt auch noch der Dämonen-Grusel vom Reißbrett dazwischen.

    Was auf der Agenda steht, kriegt das Publikum per Holzhammer übergezogen. Die Symbole und Metaphern sind klar erkennbar. Man darf nie vergessen, wo man herkommt. Muss seinen Wurzeln treu bleiben. Das kulturelle Erbe und Traditionsbewusstsein gehören gehegt und gepflegt.

    Intention und Ambition sind jedoch vergebene Liebesmüh, wenn der Horroraspekt völlig uninspiriert ist und das Geschehen unoriginell und spannungsarm dahinplätschert. Jammerschade, da das Ensemble überzeugt und auch der visuelle Stil nicht zu verachten ist.

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      999CINEASTOR666 02.02.2024, 12:33 Geändert 09.05.2025, 13:14

      Three Blind Mice – Schnipp, schnapp, dein Kopf ist ab (OT: Three Blind Mice) / GB / 2023

      >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

      Britischer Billigheimer, der WRONG TURN auf EVIL DEAD und THE HILLS HAVE EYES treffen lässt. Die Story ist simpel gestrickt und reiht im Grunde nur Versatzstücke genannter Referenzwerke aneinander. Das geschieht allerdings zackig und knackig, sodass Langeweile keine Chance hat. Da es ereignisreich zugeht, fällt auch nicht allzu sehr ins Gewicht, dass die schauspielerischen Leistungen Luft nach oben haben. Wenngleich die Einsparungsmaßnahmen keinen Tarnkappenmodus aktivieren können, werden Wald, Waldhütte und Bunker darüber hinaus ansprechend stimmungsvoll in Szene gesetzt und eingefangen. Sehenswert ist auch, dass allem Anschein nach Nippelwetter herrscht.

      Die drei blinden, verstrahlten und grotesk deformierten Hinterwäldler-Mutanten tragen klassische Latexmasken und Monsterklauen. Optisch erinnern sie an eine Kreuzung von Goblin und Meister Splinter. Der Filmtitel bezieht sich allerdings auf einen englischen Kinderreim, der auch mehrmals zu hören ist. Obwohl es Laborratten heißt, werden für Tierversuche meist Mäuse missbraucht. Man kriegt es zwar nicht zu sehen, aber hier scheinen Experimente mit Kindern und Mäusen durchgeführt worden zu sein. Das Erscheinungsbild der Versuchsobjekte soll demnach wohl eher an humanoide, missgebildete Mäuse erinnern. Ein Rudel computeranimierter Mäuse macht sich zudem öfters über Menschen her.

      Auf Kinderreime bezieht sich womöglich auch der lächerliche deutsche Beititel. Köpfe werden hier allerdings nicht abgeschnitten. Das bedeutet nun aber nicht, dass es nicht anständig derbe und blutig wird, wenn das verkrüppelte Trio ehemaliger Testpersonen aufkreuzt. Erfreulicherweise sind die Gore- und Splattereffekte in Handarbeit entstanden. Später wird allerdings noch ein Feuer mit offensichtlichen CGI gelegt.

      Wer ein Faible für B-Pics bzw. matschigen Monster-Trash hat und deshalb mit inszenatorischen und dramaturgischen Schwächen nicht allzu hart ins Gericht geht, kann hieran durchaus Gefallen finden und eine vergnügliche Zeit haben.

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        999CINEASTOR666 31.01.2024, 10:39 Geändert 09.05.2025, 13:14

        Swallowed – Es ist in dir (OT: Swallowed) / US / 2022

        >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

        Der homosexuelle Filmemacher und Fotograf CARTER SMITH (RUINEN) hat SWALLOWED - ES IST IN DIR sowohl geschrieben als auch gedreht. Der Filmtitel bezieht sich auf das Schlucken von vermeintlich mit Drogen gefüllten Kondomen unter vorgehaltener Waffe, um diese von Maine nach Kanada zu schmuggeln.

        Um seinen besten Freund Startkapital für seine Schwulenporno-Karriere in Los Angeles zu schenken, erweist sich der Freundschafts- baldigst als Bärendienst. Der Schlag eines Hinterwäldlers in die Magengrube hat dazu geführt, dass ein Kondom auf einer Raststättentoilette ausgeschieden wurde. In den Gummis befinden sich jedoch nicht die üblichen Substanzen, sondern Larven deren Bisse high machen.

        Darauf fußt auch das Labeling als Körperhorror. Hier geht es also nicht um Metamorphosen, Verstümmelungen, Mutationen und Deformationen, sondern um Insektenbefall und einen Trip. Das Ungeziefer kriegt man jedoch kaum zu Gesicht und auch der Rauschzustand wird nicht ansatzweise audiovisualisiert. Schauwerte können demzufolge nur in der eigenen Fantasie vorkommen.

        An einem bestimmten Punkt spielt das alles aber ohnehin keine erste Geige mehr. Und zwar als die beiden in einer Waldhütte landen und der Bösewicht aufkreuzt. Zwischen dem älteren, ebenfalls schwulen Drogendealer und dem angehenden Pornostar entwickelt sich eine Art sexuell aufgeladenes Psychoduell. Die Machtspielchen sind zwar ein wenig beklemmend, aber weder besonders intensiv, dringlich, spannungsgeladen oder allzu actionreich.

        Resümierend ist zu sagen, dass das alles nicht so recht zusammenpassen will, keine klare Linie erkennbar ist und sich nicht herauskristallisiert, was Regisseur und Drehbuchautor CARTER SMITH eigentlich bezwecken und mitteilen will.

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          999CINEASTOR666 27.01.2024, 22:17 Geändert 28.01.2024, 01:38

          The Family Plan (AT: Holiday Road) / US / 2023

          >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

          Ich wusste im Vorfeld nicht, dass es sich um eine Actionkomödie handelt. Ich habe gedacht, dass es sich um einen humorvollen Familienfilm handelt. Demzufolge war ich überrascht, als der spießbürgerliche Familienvater mit dem ruhigen Vorstadtleben von seiner Vergangenheit eingeholt wird und sich ihr stellen muss. Ein Fight in einem Supermarkt samt Babytrage stimmt schon formidabel auf das was noch kommen wird ein.

          Für Frau und Kinder ist er ein liebender Ehemann, fürsorglicher Vater und erfolgreicher Autoverkäufer. Sie wissen nicht, dass er einst die Drecksarbeit für die US-Regierung erledigt hat. Als feindselige alte Bekannte auftauchen, bricht er kurzerhand mit der ahnungslosen Familie zu einem Roadtrip nach Las Vegas auf. Der gut funktionierende Humor zieht sich größtenteils aus dem Umstand, dass er einerseits seine Familie beschützen und ihr andererseits etwas vorspielen muss. Eine Verfolgungsjagd, während die Bagage friedlich schlummert, ist diesbezüglich ziemlich vergnüglich.

          Auch wenn zahlreiche Erinnerungen an diverse ähnlich gelagerte Filme wachgerufen werden, überzeugt die Nachhaltigkeit schlichtweg. Die Actionszenen sind grundsolide umgesetzt, das Ensemble spielt launig und einige witzige Momente gibt es auch. Vielleicht ist die Story nicht besonders anspruchsvoll, innovativ, unvorhersehbar und spannungsgeladen, aber im Gegenzug ist das Endprodukt sympathisch, amüsant, unterhaltsam und kurzweilig.

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            999CINEASTOR666 26.01.2024, 20:53 Geändert 26.01.2024, 22:29

            Sabotage (AT: Ten / Breacher) / US / 2014

            >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

            Diese Spezialeinheit der Drogenbekämpfungsbehörde ist schon ein Haufen verwegener Hunde. Da sie knallharte Motherfucker sind, empfand ich den Gossenjargon und das überzogen machomäßige Verhalten in keinster Weise deplatziert. Wo steht in Stein gemeißelt, dass sie eine Vorbildfunktion einzunehmen haben. Sie fluchen, rauchen, saufen, ficken, sind tätowiert und fangen Kneipenschlägereien an. Das sind Antihelden, wie sie im Drehbuche stehen.

            Im Grunde sind es bemitleidenswerte Figuren. Der Job ist nicht spurlos an ihnen vorbeigegangen. Sie brauchen eine harte Schale, um nicht zu zerbrechen. Bei Undercover-Einsätzen mussten sie in fremde Rollen schlüpfen, wodurch sie womöglich auch Teile ihrer eigenen Identität verloren haben. Die Moral und Disziplin sowie das Ehr- und Zusammengehörigkeitsgefühl haben darunter gelitten. Sie haben Schreckliches erlebt und eine von ihnen ist seit dem letzten Einsatz sogar drogenabhängig. Darüber hinaus regiert Geld die Welt und verdirbt den Charakter.

            Dass der Trupp Kotzbrocken längere Zeit suspendiert, befragt und observiert wird, nachdem 10 Millionen $ verschwunden sind, lässt sich auch nicht gerade als teambildene Maßnahme bezeichnen. Nachdem keine konkreten Beweise gefunden wurden und niemand mit der Sprache herausrücken will, werden die Suspendierungen aufgehoben und sie treten wieder ihren Dienst an. Während der Trainingsphase, kommt einer nach dem anderen von ihnen auf brutale Weise ums Leben. Der Verdacht fällt auf das bestohlene Kartell. Eine Ermittlerin der Mordkommission und ihr Partner klinken sich ein.

            Im Grunde handelt es sich um eine düstere und dreckige Milieu- und Charakterstudie. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass im geräumigen Mittelteil die möglicherweise heiß erwartete Äktschn relativ kurz kommt. Das ist aber kein Beinbruch, da die Mordserie und Ermittlungsarbeit weiterhin interessant und spannend sind. Man wird eine Zeit lang gehörig an der Nase herumgeführt, bis die erste Wendung einem vielleicht nicht die Schuhe auszieht, aber ordentlich Krawall bereithält. Ein weiterer Twist und die von langer Hand geplante Blutrache schließen den Streifen knallhart ab.

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              999CINEASTOR666 22.01.2024, 20:53 Geändert 22.01.2024, 20:53

              The Ledge - Tödlicher Vorsprung (OT: The Ledge / AT: The Ledge - Don't Lose Your Grip!) / GB / 2022

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              Ewiges Vorgeplänkel erspart uns dieser Survival-Thriller zum Glück. Hurtig wird ein triftiger Grund geliefert, einen gefährlichen Aufstieg an einer Felswand zu wagen. Obwohl das Szenario in seinen Möglichkeiten fortan arg begrenzt ist, wird keine Müdigkeit vorgeschützt und das Katz-und-Maus-Spiel gestaltet sich durchaus ereignisreich, spannend und kurzweilig. Diese Eigenschaften entschädigen den Umstand, dass das Geschehen nicht allzu originell ist und wenn man die Zeit dazu hätte, auch abzusehen sein würde.

              BRITTANY ASHWORTH macht als Hauptprotagonistin eine gute Figur und man kauft ihr die Rolle ab. Um eine emotionale Bindung zu ihr herzustellen, werden immer mal wieder kurze Rückblicke eingeschoben. Diese stören den Rhythmus erfreulicherweise nicht. Selbstverständlich ist das eine recht profane Methode, dramaturgische Strukturen zu entwickeln, aber sie verfehlt ihre Wirkung nicht. Wer zudem einen Fetisch für rasierte Achselhöhlen hat, kommt hier voll auf seine Kosten. BEN LAMB überzeugt als Antagonist ebenso. Ein verabscheuungswürdiges, psychopathisches Arschloch. Seine Kumpanen sind ihm hörig, doch einer von ihnen hegt begründete Zweifel, was zusätzliches Konfliktpotenzial birgt.

              Zugegebenermaßen hat man ähnliche Szenarien bereits des Öfteren zu Gesicht bekommen. Aber besser gut geklaut, als schlecht selbst erfunden. Gelegentlich sieht man, dass Hintergründe digital sind. Da es sich nur um wenige Augenblicke handelt, ist das hinnehmbar. Die Kletter- und Hängepartien hätten zwar schwindelerregender in Szene gesetzt werden können, aber hin und wieder gerät es auf dem Felsvorsprung schon recht beklemmend.

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                999CINEASTOR666 21.01.2024, 15:10 Geändert 22.01.2024, 14:15

                Clown Motel (AT: The Curse of the Clown Motel) / US / 2023

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                Das World Famous Clown Motel mit nebst gelegenen Friedhof in Tonopah, Nevada, USA wurde bereits als Drehort für CLOWN MOTEL: SPIRITS ARISE und der Fortsetzung CLOWN MOTEL 2 genutzt. Dieser Genrebeitrag scheint jedoch ein eigenständiges Werk zu sein. Zu Anfang wird nämlich ein Abstecher in den Wilden Westen unternommen. Der Geist eines Ureinwohners tötet in einem Saloon mehrere Cowboys. Dass der indigene Rächer eine Partybeleuchtung verschluckt zu haben scheint und farbenfroh aus dem Rachenraum leuchtet, wirkt jedoch außergewöhnlich lächerlich.

                Danach folgt ein Zeitsprung in die Jetztzeit. Der Saloon ist mittlerweile das Clown Motel und der Besitzer ist ein alter, weißer Mann, der eine Native American beschäftigt. Ihre Enkelin ist Studentin und will etwas über die Historie des Baulandes erfahren. Nun könnte man meinen, dass die Enkelin die Hauptrolle übernimmt. Stattdessen werden aber noch Bänker auf Junggesellenabschied und eine Sekte, die ein Ritual durchführen will, umständlich und langwierig untergebracht.

                Das heißt, irgendwie gibt es gar keine wirklichen Hauptrollen und der Handlung geht der rote Faden verloren. Sympathieträger oder Identifikationsfiguren gibt es nicht und auf Dauer führt das nirgends hin. Dramaturgie und Spannung tendieren gegen Null. Der herbeigerufene Geist meuchelt erst wieder zum Schluss. Aber auch an dem Punkt wird nichts geboten, was den Genrefreund ernsthaft in Aufruhr versetzt.

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                  999CINEASTOR666 16.01.2024, 21:32 Geändert 17.01.2024, 18:01

                  The Last Stand - Seine Stadt. Sein Gesetz. (OT: The Last Stand) / US/KR / 2013

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                  Ein (Neo-)Western im Gewand eines Actionfilms, der sich erfreulicherweise nicht bierernst nimmt. Die Regie hat der südkoreanische Regisseur KIM JE-WOON übernommen, der zuvor zum Beispiel A TALE OF TWO SISTERS und I SAW THE DEVIL inszeniert hat. Nach zehnjähriger Abstinenz vom Filmgeschäft feierte die steirische Eiche ARNOLD SCHWARZENEGGER hiermit seinen Einstand und übernimmt seit TERMINATOR 3: REBELLION DER MASCHINEN (2003) sogleich die Hauptrolle, als rüstiger Provinzsheriff mit tragischer LAPD-Vergangenheit. Es mischen auch allerlei andere bekannte Gesichter mit, wie zum Beispiel JOHNNY KNOXVILLE, FOREST WHITAKER, LUIZ GUZMÁN und PETER STORMARE. Allen Figuren wird auch genügend Zeit zum Atmen gegeben.

                  Die Handlung ist einem klassischen Western à la ZWÖLF UHR MITTAGS (1952) entnommen und in die Jetztzeit verlagert. Ein aalglatter Drogenbaron entkommt einem Gefangentransport des FBI und ist mit 1000 Pferdestärken sowie einer nicht ganz so unschuldigen Geisel auf der Flucht. Die Chevrolet Corvette C6 ZR1 schindet auf jeden Fall Eindruck und einige Manöver, die aus einem Straßenrennfilm stammen könnten, sind ebenso eindrucksvoll. Auch die Vorkehrungen der Fußsoldaten, damit ihr Boss freie Bahn hat, geraten recht spektakulär. Womit aber eben niemand gerechnet hat, ist, dass sich der Sheriff der verschlafenen Kleinstadt Summerton Junction auf seinen letzten Widerstand vorbereitet und schießwütige Schützenhilfe bekommt.

                  Der Humor nimmt zum Glück nicht Überhand und wirkt auch nicht deplatziert. In erster Linie handelt es sich weiterhin, um einen Actionthriller und keine Komödie. Dieser Actionthriller lässt es auch ordentlich krachen und besitzt eine gewisse Härte. Dass der Endkampf auf der mobilen Brücke allem Anschein nach vor einem Green- oder Bluescreen stattgefunden hat, ist halb so wild, da die anderweitigen Actionszenen rocken und die Selbstironie einiges ausbügelt.

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                    999CINEASTOR666 13.01.2024, 19:18 Geändert 16.01.2024, 09:32

                    Rambo: Last Blood (AT: Rambo 5 / Rambo V) / US/HK/FR/BG/ES/SE / 2019

                    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                    Ich habe RAMBO: LAST BLOOD längere Zeit vor mir hergeschoben, da mir die Synchronstimme von SYLVESTER STALLONE einen Schrecken eingejagt hat. Die Neugierde hat mich dann aber doch in die Knie gezwungen und ich habe einen Blick riskiert. Zum Glück ist Rambo ein Mann der Taten und nicht der vielen Worte. Die wenigen Sätze fallen daher nicht weiter ins Gewicht. Was mir jedoch unangenehm ins Auge stach, ist der Gebrauch von CGI. Er hält sich zwar glücklicherweise noch im Rahmen, aber hätte wirklich nicht sein müssen.

                    RAMBO: LAST BLOOD ist ein einfach gestrickter, erzreaktionärer, vorurteilsbehafteter, klischeebeladener und barbarischer Actioner. Also im Grunde exakt das, was sich in der Zwischenzeit hoffentlich nicht woke gewordene Fans des 80er-Jahre-Actionkinos wünschen.

                    Die Handlung besteht aus altbewährten Versatzstücken, die aber recht originell angeordnet und kurzweilig durchgetaktet sind, wodurch das Ganze nicht allzu 08/15 und kraftlos rüberkommt. Vor Vorhersehbarkeit bewahren die Anordnung und das Rhythmusgefühl aber dennoch nicht, weshalb das Treiben nicht gerade mit Hochspannung Hand in Hand geht.

                    Dramaturgie und Intensität gleichen die Mängel aber aus. Und zwar spätestens, als das Vietnamwrack mit dem Helfersyndrom auf seine alten Tage einen weiteren Schicksalsschlag erleiden muss und einen der menschenverachtenden Zuhälter einen Kopf kürzer macht, für die Frauen nur Waren sind, die benutzt und dann weggeworfen werden. Allerspätestens aber, als der knittrige Veteran seine Pferderanch samt Tunnelsystem zur Sprengfallen bestückten Kriegszone erklärt und auf die Vergeltung wartet. Sobald die Armada Bösewichte anrückt, erwartet das Publikum ein eindrucksvolles Splatterfest. Eine Art KEVIN - ALLEIN ZU HAUS für Erwachsene. Außerdem geht der Showdown ans Herz (!).

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                      999CINEASTOR666 11.01.2024, 23:14 Geändert 12.01.2024, 19:07

                      Clown Motel: Spirits Arise (AT: Clown Motel / Clownjuring - The Last Ride) / US / 2019

                      >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                      Das The World Famous Clown Motel mit dem nebst gelegenen Friedhof steht tatsächlich in Tonopah, Nevada, USA und lädt aufgrund seiner bewegten Vergangenheit Gäste und Filmcrews zum Gruseln ein. Wer mehr darüber erfahren will, kann gerne die Webseite besuchen: https://www.theclownmotelusa.com/

                      Drei Geisterjäger, die Material für ihre Sendung drehen wollen, und fünf Ladys, von denen eine heiraten will, stranden im besagten Clown Motel. Obwohl die Rezeption nicht besetzt ist, beziehen sie das einzige Zimmer und vertreiben sich gemeinsam die Zeit. Am nächsten Morgen sind jedoch ihre Fahrzeuge sabotiert und Geister in Horrorclown-Kostümen haben es auf sie abgesehen.

                      Das Skript ist dünn und beschäftigt sich zunächst einmal eine ganze Weile mit den zentralen Figuren. Auch wenn diese nicht unsympathisch geraten, hätte die Exposition gut und gerne ein wenig kürzer ausfallen können. Sobald die Horrorclowns ihr Unwesen treiben, besteht der Ablauf aus Belagerungszustand und Fluchtversuchen. Das ist weder originell noch sonderlich aufregend, hält aber dennoch irgendwie bei Laune.

                      Etwas Humor hätte sicherlich nicht geschadet, um zum Unterhaltungswert beizutragen, aber der Streifen nimmt sich verdammt ernst. Die Horrorclowns sehen angemessen heruntergekommen aus und unter ihnen tummeln sich zum Beispiel ARI LEHMAN und MARTIN KLEBBA. Einige Brutalitäten werden untergebracht, aber die meisten geschehen im Off, da weitere Effekte womöglich ein zu großes Loch in die Tasche gerissen hätten.

                      Im Jahre 2022 hat der selbe Regisseur im Übrigen eine Fortsetzung gedreht, die allem Anschein nach in Deutschland noch nicht erschienen ist. Hier ist der Trailer: https://youtu.be/iaOsOBMuw-4?si=W8oyIPZA6r1cCBXG

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                        999CINEASTOR666 10.01.2024, 10:22 Geändert 10.01.2024, 10:22

                        Legion der Vampire (OT: Blood on the Highway) / US / 2008

                        >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                        Wer es hin und wieder politisch nicht allzu korrekt mag, ist mit dieser für kleines Geld realisierten Vampir-Horrorkomödie bestens bedient. Wenn es verbal schon häufig unter die Gürtellinie geht, dann aber auch bitte ohne sich im Ton zu vergreifen. Die Zoten werden als clevere Wortspiele verpackt, wodurch sie nicht ganz so plump wirken.

                        Die Gagdichte ist immens, aber selbstverständlich gehen auch einige Jokes in die Hose, ohne ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Irgendwann ist es dann auch einfach zu viel. Die dünne und bei FROM DUSK TILL DAWN abgeguckte Handlung wird nämlich durch die Sprücheklopferei gestreckt. Es hätte sich bestimmt bezahlt gemacht, mehr Wert auf Action zu legen, als auf das gesprochene Wort.

                        Das soll nun aber nicht heißen, dass man nicht auch einige eigene Ideen und in unregelmäßigen Abständen cartoonhaften Splatter zu Gesicht bekommt. Wie es sich gehört, sind die Effekte in Handarbeit entstanden. Zudem wird noch mit viel Ekel gearbeitet.

                        Obwohl mir die Besetzungsliste auf Anhieb nichts sagt, sind alle mit spürbarer Spielfreude zugange, sodass die unbekannten Darsteller*innen keineswegs negativ ins Gewicht fallen. Es wird mit Klischees gespielt und maßlos übertrieben. Zum Glück, ohne an den Nerven zu sägen. Fans von BUFFY - IM BANN DER DÄMONEN können sich darüber hinaus auf ein Wiedersehen mit NICHOLAS BRENDON freuen.

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                          999CINEASTOR666 08.01.2024, 01:39 Geändert 08.01.2024, 09:59
                          über Fargo

                          Fargo - Blutiger Schnee (OT: Fargo) / US/GB / 1996

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                          Wenn ich den Worten derer Glauben schenken mag, die diesen Film als Geniestreich betrachten, sind es exakt die Dinge, die die Genialität dieses Filmes ausmachen, die mich komplett kaltgelassen haben. Und zwar dieses dröge, spröde, einfältige, hölzerne, nüchterne und differenzierte. Das nennt sich wohl oder übel lakonischer Humor und ist ganz und gar nicht mein Fall.

                          Meiner bescheidenen Meinung nach wurde diese unwahre Begebenheit lahmärschig, dumpfbackig und beliebig umgesetzt. Mit den skurrilen Charakteren bin ich nicht warm geworden und die grotesken Gewalteinlagen – wie die berühmt-berüchtigte Häckslerszene – machen den Kohl auch nicht fett. Die kohlrabenschwarze Provinz-Krimikomödie hat mich nach einer Weile nicht nur gelangweilt, sondern regelrecht genervt.

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                            999CINEASTOR666 06.01.2024, 19:36 Geändert 04.04.2025, 11:16

                            The Specialist (AT: Der Spezialist) / US/PE / 1994

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                            Hierbei handelt es sich um eine Art vertrackten Erotikthriller. SHARON STONE kam bereits bei BASIC INSTINCT mit diesem Filmgenre in Berührung. SYLVESTER STALLONE in solch einem Film zu sehen ist eher ungewöhnlich und gewöhnungsbedürftig.

                            Auch wenn SHARON STONE heiß ist und der misstrauische Sprengstoffexperte und seine Auftraggeberin gemeinsam im Bett landen, ist der Film letztendlich nicht allzu erotisch, da die beiden größtenteils telefonischen Kontakt pflegen. In Sachen Action kommen Sly-Fans auch nur spärlich auf ihre Kosten und der Soundtrack ist entweder hochdramatisch oder ekelhaft schwülstig.

                            Auch wenn der Handlungsaufbau zunächst einmal etwas schleppend gerät, ist das Endergebnis stellenweise trotzdem ganz unterhaltsam. Das liegt vor allem an den Schurken, die die eigentlichen Starvehikel hier und da in den Schatten stellen. Im hinteren Teil stellt der Spezialist auch endlich sein Handwerk unter Beweis, als er Sprengvorrichtungen ausgebufft präpariert, um den Bösewichten Feuer unter den Hintern zu machen.

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                              999CINEASTOR666 06.01.2024, 13:08 Geändert 22.12.2024, 20:26

                              Evil Dead Rise - Mami liebt dich zu Tode (OT: Evil Dead Rise/ AT: Evil Dead Now) / US/NZ/IE / 2023

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                              Anfangs kam es mir wie ein raffinierter Kunstgriff vor, dass die altbewährte Prämisse in ein städtisches Mehrfamilienhaus verlagert wurde. Im Laufe der Zeit überkam mich dann jedoch das mulmige Gefühl, dass mir ein Waldstück besser gefallen hätte, als die Etage und das Parkhaus eines Erdbeben erschütterten Gebäudes. Auch wenn die Schauplätze durchwegs stimmungsvoll eingefangen und festgehalten werden, geraten sie nach einer Weile recht beschränkt und eintönig.

                              Auch der Figurenkonstellation einer coolen Mom und ihrer drei Kids war ich zunächst wohlgesonnen. Die coole Mom hat darüber hinaus eine außergewöhnliche Physiognomie. Ein Hybrid aus Gazelle und Savannenkatze. Die älteste Tochter und der Sohnemann sind zudem sympathische Teenager und Geschwister. Die jüngste Tochter ist eben ein kleines Mädchen, dass das Kindchenschema bedient. Dann gibt es noch die coole Schwester bzw. Tante, die aber gerade ihr Päckchen zu tragen hat. Einige Nachbarn erscheinen noch als Randfiguren, spielen aber keine bedeutsamen Rollen.

                              Baldigst hat mich die Konstellation emotional aber auch ein wenig verloren, da die mir interessant und sympathisch erschienenen Figuren aus dem Spiel genommen wurden. Immerhin ist der Streifen abermals schön matschig, lässt Besitzer Extremitäten verlieren und spart nicht an roter Soße. Allerdings fehlt den Kills irgendwie die Schockwirkung. Auch in Sachen Gruselfaktor und Schreckmomente ist nicht viel los. Für Zwischendurch ist dieser Teil ganz okay, kann dem Remake/Reboot aus dem Jahre 2013 aber nicht das Wasser reichen.

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                                999CINEASTOR666 03.01.2024, 20:48 Geändert 04.01.2024, 10:36

                                Evil Dead / US/NZ/AU / 2013

                                >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                Sich an ein Remake/Reboot eines Kultfilms zu wagen, ist riskant. Da SAM RAIMI und sogar BRUCE CAMPELL als ausführende Produzenten tätig gewesen sind, standen die Chancen im Vorfeld allerdings ganz gut. Die Mehrheit der eingefleischten Horrorfans ist sich dann auch einig darüber geworden, dass das Remake/Reboot mehr als gelungen ist. Den hohen Ansprüchen konnte gerecht werden. Die Erwartungen wurden nicht nur erfüllt, sondern überboten. Das Original wird neuinterpretiert, modernisiert, mit schwarzhumorigen Reminiszenzen und im Extended Cut mit jeder Menge Blutrünstigkeit ausgestattet. Dass gar nicht erst versucht wird, die groovy Kultfigur Ashley „Ash“ J. Williams in irgendeiner Weise zu ersetzen, ist darüber hinaus ein cleverer Schachzug.

                                Die Idee des kalten Entzuges ist zudem mal etwas anderes, als das übliche Partywochenende hedonistischer Teens/Twens, die sich wie die Axt im Walde benehmen und Sympathiepunkte einbüßen. Die Konstellation und Konstitution der Figuren ist dramaturgisch auf der sicheren Seite. Während die rote Suppe überschwappt und Nachhilfe in menschlicher Anatomie erteilt wird, entwickelt man im Besonderen für die Drogenabhängige Einfühlungsvermögen. JANE LEVY hat aber auch leichtes Spiel bei mir, da sie mein Herz bereits bei der Sitcom SUBURGATORY im Sturm eroberte. Im Bereich des Möglichen, dass vereinzelte die Charaktere als Mittel zum Zweck einschätzen. Ich empfinde sie jedoch nicht als belanglos, uninteressant und langweilig.

                                Charaktertiefe ist für solch eine Art Film auch ziemlich hochgestochen und snobistisch, steht hier doch in erster Linie infernale Action im Vordergrund. Der dämonische Horror lässt glücklicherweise auch nicht lange auf sich warten und wird bis zum Ende knüppelhart und mit Unterstützung eines brachialen Sounddesigns durchgezogen. Die flotte Inszenierung ist vorbildlich getaktet und geizt nicht mit Explizität. Die FX sind mega und erfreulicherweise größtenteils handgefertigt. Dass in wenigen Szenen mit CGI nachgeholfen wurde, ist verschmerzbar.

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                                  999CINEASTOR666 01.01.2024, 21:57 Geändert 01.01.2024, 21:58

                                  The Slayer (AT: Nightmare Island) / US / 1982

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                                  Ein Slasher der goldenen Ära, der allem Anschein nach unter dem Radar schwirrt. Die Handlung ist einfach gestrickt, wird allerdings um dem Aspekt erweitert, dass die Hauptprotagonistin an Albträumen leidet. Dieser Umstand führt dazu, dass man sich nicht sicher sein kann, ob wirklich ein Killer auf der Insel sein Unwesen treibt oder sich die Hauptprotagonistin alles nur einbildet.

                                  Die langsame Erzählgeschwindigkeit und Ereignisarmut verhindern allerdings, dass die daraus resultierende Ungewissheit die Spannungsschraube fest anziehen kann. Der Unterhaltungswert ist alles in allem unterdurchschnittlich. Handwerklich geht der Streifen allerdings absolut in Ordnung und so manche Szene besitzt eine löbliche atmosphärische Dichte.

                                  Auch die rar gesäten Morde sind fantasievoll, brutal und fachmännisch umgesetzt. Mit Ausnahme der Hauptprotagonistin, sind einem die anderen Figuren allerdings schnurzpiepegal. Dramaturgisch befindet man sich demzufolge nicht auf der Gewinnerstraße. Die Auflösung ist dann wohl auch eher Geschmackssache.

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                                    999CINEASTOR666 31.12.2023, 18:28 Geändert 01.01.2024, 04:51

                                    Chucky - Die Mörderpuppe (OT: Child's Play / AT: Die Mörder-Puppe / Child Play / Blood Brother / Blood Buddy) / US / 1988

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                                    Cool, hart und kultig, solange man keinen Stock im Allerwertesten hat. Wenn man den Streifen in jungen Jahren gesehen hat, hat er verängstigt und bei manchen hat der Nervenkitzel, bis heute traumatische Spuren hinterlassen.

                                    Die einfach gestrickte Handlung wird suspensegeladen, kurzweilig und actionreich erzählt. Suspense, da die Exposition dem Zuschauer direkt klarmacht, dass per Voodoo der Geist eines geisteskranken Serienkillers in die rothaarige Kinderpuppe gefahren ist.

                                    Tricktechnisch ist das alles selbst heutzutage noch Spitzenklasse und es gelingt beispielhaft, Chucky creepy in Szene zu setzen. Der Charme der Absurdität und kranke Sinn für Humor bügeln zudem so manche Unebenheit aus.

                                    Trashig oder strunzdumm würde ich den übernatürlichen Slasher nicht nennen, denn dafür ist er viel zu professionell und durchdacht. Gut möglich, dass manche die Absurdität und den kranken Sinn für Humor mit Trashiness und Strunzdummheit verwechseln.

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                                      999CINEASTOR666 31.12.2023, 12:08 Geändert 08.01.2024, 10:08

                                      Slotherhouse - Ein Faultier zum Fürchten (OT: Slotherhouse) / US/RS / 2023

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                                      Dreifinger-Faultiere sehen von Natur aus irgendwie ulkig, dämlich und knuffig aus. Ich bin schon einmal heilfroh, dass man sich für Puppenspiel entschieden hat, anstatt auf 100 % CGI zu vertrauen. Obwohl die Puppe eben ulkig, dämlich und knuffig aussieht, gelingt es dennoch, sie in den richtigen Momenten ziemlich Furcht einflößend in Szene zu setzen.

                                      Darüber hinaus ist das Dreifinger-Faultier-Weibchen eine reinrassige Killermaschine und der Mix aus Creature Feature und Slasher wird unerwartet brutal. Glücklicherweise wurden auch diesbezüglich praktische Effekte bevorzugt. Gut möglich, dass hier und da per Computer nachgeholfen wurde, aber das fällt kaum auf.

                                      Auch wenn es sich um eine Horrorkomödie handelt, ist mit diesem Dreifinger-Faultier-Weibchen nicht zu spaßen. Es ist ein echt intrigantes, unheimliches, psychopathisches und vor allem mörderisches Miststück. Immer wenn das Hauptaugenmerk auf dem Dreifinger-Faultier-Weibchen liegt, ist der Entertainmentfaktor Spitzenklasse. Vor allem, wenn das possierliche Maskottchen Selfies schießt oder Auto fährt.

                                      Das gesamte Drumherum ist allerdings nicht mein Fall. Es geht um die Wahl zur Präsidentin einer Studentinnenverbindung. Nun heißt es also, Zickenkrieg, Intrigenspiel, Influencing usw. Da wünscht man sich regelrecht, dass das Dreifinger-Faultier-Weibchen schnellstmöglich die Sorority Babes niedermetzelt.

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                                        999CINEASTOR666 29.12.2023, 22:51 Geändert 03.01.2024, 11:55

                                        Hunt Club / US / 2022

                                        >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                        Hierfür braucht man definitiv ein Faible für B-Pics, denn die Geldnot ist offensichtlich. Allerdings hat man das auch schon schlechter gesehen. Mit CASPER VAN DIEN, MENA SUVARI und MICKEY ROURKE sind auch einige bekannte Gesichter mit von der Partie. Ein Vorteil ist zudem, dass der deutsche Vertrieb dem Billigheimer eine professionelle Synchronisierung spendiert hat und mancher Dialog gar nicht mal so dumm ausfällt.

                                        Cis-Männer haben die Faxen von Queerness dicke und dass ihre Maskulinität als toxisch bezeichnet wird, geht den machomäßigen Cowboys auch auf die Klöten. Sie haben einen Jagdklub gegründet und ihre bevorzugte Beute sind Weibsbilder. Ihre nächste potenzielle Jagdtrophäe hat allerdings ein Ass im Ärmel. Die Göttinnen der Jagd drehen den Spieß nämlich um, um unter der Misogynie einen Schlussstrich zu ziehen.

                                        Die Unterkategorie der Menschenjagd ist keine Weltneuheit und wurde schon in zahlreichen Formen und Farben durchexerziert. Auch das Jäger zu Gejagten werden, ist kein Neuland. HUNT CLUB ist zudem weder anspruchsvoll noch innovativ, gestaltet sich durch das feministische Rachemotiv und den damit einhergehenden Perspektivenwechsel dann aber doch recht unterhaltsam.

                                        Ich weiß nicht ob es beabsichtigt oder unfreiwillig ist, aber hin und wieder ist das Ganze dermaßen überzeichnet, dass es geradezu einen satirischen Anstrich verpasst bekommt. Einzelne Schmunzler konnte ich mir nicht verkneifen. Es ist eben ein reiner Exploitationfilm, wie er auch in den Siebzigerjahren hätte gedreht werden können.

                                        Wenn die Opfer zu Tätern werden, wird es ganz schön gewalttätig. Den Alphamännchen wird sich durchaus blutig entledigt, eine effekthascherische Schlachtplatte ist aber nicht drin. Die Action wirkt gelegentlich etwas amateurhaft umgesetzt, aber das passt zu solch einem naiven Ausbeuter. Obwohl man nicht von Spannung sprechen kann, ist der Streifen kompakt arrangiert, wird nie langweilig und entschädigt einen Großteil der Mängel durch die Racheaktionen.

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                                          999CINEASTOR666 28.12.2023, 20:39 Geändert 28.12.2023, 22:21

                                          Thanksgiving - Es ist angerichtet (OT: Thanksgiving / AT: Black Friday / Bloody Thanksgiving) / US/CA/AU / 2023

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                                          Alle Achtung, was aus dem Fake-Trailer zum Double Feature Grindhouse gemacht wurde. Dass der Streifen auf Hochglanz poliert ist, hat mich daher nicht gejuckt. Ich habe nicht damit gerechnet, jemals wieder einen traditionell aufgezogenen, aber dennoch zeitgemäßen Slasher zu sehen, der mich dermaßen begeistern kann. Hieran erkennt man, wie ungeheuer wichtig ein nicht nur fachkundiger, sondern auch fähiger Regisseur wie ELI ROTH ist. Es sind eben die kleinen Dinge, die den Unterschied machen, damit sich ein Slasher heutzutage noch von der Masse abhebt. Gut möglich, dass einzelne vom Einheitsbrei mittlerweile dermaßen übersättigt sind, dass die feinen Nuancen gar nicht mehr wahrgenommen werden. Wessen Geschmacksknospen jedoch noch voll im Bratensaft stehen, zieht mit THANKSGIVING - ES IST ANGERICHTET das goldene Los.

                                          Der Slasherfilm ist von Haus aus einfach gestrickt und da er sich an strikte Regeln zu halten hat, gibt es diverse Gemeinsamkeiten untereinander. Auch THANKSGIVING - ES IST ANGERICHTET erinnert hier und da an diesen und jenen Kollegen (ICH WEIß, WAS DU LETZTEN SOMMER GETAN HAST /// BLUTIGER VALENTINSTAG /// BLUTGERICHT IN TEXAS), besitzt allerdings genügend Eigenständigkeit und Finesse, um letztendlich sein ganz eigenes Ding durchzuziehen. Die sensationelle Einführung stellt nicht nur die wesentlichen Figuren vor, sondern bildet mit dem Tumult am Black Friday auch eine illustrative und konsumkritische Grundlage, warum ein Jahr später eine Mordserie das Städtchen heimsucht.

                                          Dass der Killer als JOHN CARVER verkleidet ist und soziale Medien miteinbezieht, sind ebenfalls clevere Schachzüge. JOHN CARVER war ein englischer Pilgerführer und erster Gouverneur der neuenglischen Kolonie Plymouth, wo die Handlung angesetzt ist. Darüber hinaus nehmen einige der unerwartet brutalen sowie abwechslungs- und einfallsreichen Kills gar Bezug zum titelgebenden US-amerikanischen Feiertag, was ebenso ausgefuchst ist. Die Tötungsszenen sind generell wunderbar creepy, spannungsgeladen und actionreich in Szene gesetzt, während es an den praktischen Effekten nichts zu Meckern gibt und sie zum Teil Ekelfaktor haben.

                                          Es wird mehr als einmal augenzwinkernd über die Stränge geschlagen, da das heutige Publikum nicht mehr allzu viel mit Subtilität anzufangen weiß. Es ist aber auch genau dieser kranke Sinn für Humor, der mich angesprochen hat. Auch die Polizeiarbeit wird nicht vernachlässigt. Allerdings verkommt das Ganze nicht zum drögen Kleinstadtkrimi, da der Fokus weiterhin auf der Clique junger Leute, rabiaten Ermordungen und pfiffigen Täuschungsmanövern innerhalb des Whodunits gerichtet ist. Die wesentlichen Figuren gestalten sich vielleicht stereotyp, geraten aber weder unsympathisch noch uninteressant. Außerdem ist um sie herum derart viel los, dass das kaum ins Gewicht fällt. Herrlich ist eben auch, dass diese grobschlächtige Gesellschaftssatire ohne Meta-Geschwurbel und Wokeness auskommt. Als zum Schluss das Festmahl aufgetischt wird, läuft einem das Wasser im Munde zusammen. Der Ausgang der Geschichte ist dann aber nur noch pro forma.

                                          8,5 Braten im Ofen

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                                            999CINEASTOR666 25.12.2023, 14:42 Geändert 25.12.2023, 14:43

                                            Karate Tiger 3 - Der Kickboxer (OT: Kickboxer / AT: Der Kickboxer - Karate Tiger 3 / Karate Tiger III / Karate Tiger III - Der Kickboxer / Der Kickboxer) / US / 1989

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                                            Wie BLOODSPORT - EINE WAHRE GESCHICHTE, zählt auch KARATE TIGER 3 - DER KICKBOXER zu den Filmen meiner Kindheit. Deshalb ist meine Bewertung mit einer Menge Nostalgie und Sympathie für JEAN-CLAUDE VAN DAMME verbunden. KARATE TIGER 3 - DER KICKBOXER erinnert verdächtig an BLOODSPORT - EINE WAHRE GESCHICHTE, kann aber nicht ganz mit dem Kumite-Klopper mithalten, da er nicht ganz so stramm durchstrukturiert ist.

                                            Nichtsdestotrotz handelt es sich um einen ikonischen Kultfilm samt prächtiger exotischer Kulisse, der die volle Punktzahl mehr als verdient hat. Immerhin erwartet uns das legendäre und oft kopierte Training und eine ebenso denkwürdige Tanzeinlage inklusive volltrunkener Kneipenschlägerei. Darüber hinaus schindet der zum Thailänder umgeschminkte Marokkaner MICHEL QUISSI als Tong Po Eindruck, wenn er mit dem Schienbein den Putz von der Decke hämmert und den großen Bruder mit Leichtigkeit in den Rollstuhl befördert. Der verschmitzte Lehrmeister Xian Chow (DENNIS CHAN) und der lebemännische Veteran Winston Taylor (HASKELL V. ANDERSON III) sorgen für den humorvollen Teil, während Mylee (ROCHELLE ASHANA) das schnuckelige Love Interest gibt. Der traditionelle Endkampf mit Hanfbandagen, Baumharz und Glasscherben an den Fäusten bildet den krönenden Abschluss.

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                                              999CINEASTOR666 24.12.2023, 17:52 Geändert 25.12.2023, 01:13

                                              The Barn Part II (AT: The Barn 2 / Zombie Railroad) / US / 2022

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                                              Grundsätzlich kann ich nahezu das Gleiche schreiben, wie zum Vorgänger. Es lässt sich immer noch sagen, dass es sich merklich um eine Herzensangelegenheit handelt. Doch leider versteift sich diese Liebeserklärung an 80er- und frühe 90er-Jahre-Horrorfilme abermals zu verkopft auf Zitierung und verzettelt sich. Anstatt eigene frische Ideen zu servieren, werden altbekannte Motive, Muster und Klischees zur abgeschmackten Pampe faschiert.

                                              Dass man auf eine durchdachte Handlung, einen flotten Erzählstil, einen spürbaren Spannungsbogen und sympathische Figurenzeichnungen verzichtet, tut dem Unterhaltungswert auch keinen Gefallen, wenn die bemühten Akteure ihre uninteressanten Schablonen durch eine lahmärschige, stocksteife und kaum vorhandene Story stolpern lassen. Das krisselige Bild, die schrillen Kostüme, die Synthie-Sounds und schrulligen Rock-Nummern haben zwar ansprechenden Retro-Charakter, können den Rest aber nur bedingt ausbügeln. Eine dichte Atmosphäre und bedrohlich-packende Stimmung werden auch nur leidlich erzeugt.

                                              Ich denke, das größte Problem ist, dass es dieser Low-Buget-Hommage an Witz und Charme fehlt. Schwarzer Humor und treffsichere Gags wären dem Geschehen bestimmt zugutegekommen. Vielleicht mag für den einen oder anderen gelegentlich ein augenzwinkernder Moment dabei sein, doch ich habe bedauerlicherweise keinen bemerkt.

                                              Auch die Auftritte von B-Horror-Größen wie DOUG BRADLEY, LINNEA QUIGLEY, LLOYD KAUFMAN und ARI LEHMAN können rein gar nichts herausreißen. Was letztendlich einige Pluspunkte einbringt, ist, dass die Abteilung für praktische Effekte sich durchweg genüsslich austoben darf, als Kreaturen aus der Hölle wieder einmal ein Halloween-Partyvölkchen abschlachten. Der Body Count ist auf jeden Fall beachtlich und die FSK 16 ein wahres Wunder.

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                                                Viking Wolf (OT: Vikingulven / AT: Vikingwolf) / NO / 2022

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                                                Für einen Mix aus Coming-of-Age, Werwolf-Horror und Nordic Noir, ist ... bedauerlicherweise ein ziemlich zähflüssiger und letztendlich auch überflüssiger Vertreter. Vereinzelte gelungene Augenblicke will ich dem skandinavischen Genrebeitag dennoch nicht abspenstig machen, aber insgesamt wird von allem zu wenig geboten.

                                                Das Thema des Heranwachsens wird nicht tiefgründig und/oder emotional genug angegangen. In Sachen Krimi gestaltet sich das Treiben zu ereignis- und spannungsarm, während der Horror zu verbraucht und harmlos gerät.

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                                                  999CINEASTOR666 22.12.2023, 21:37 Geändert 31.01.2024, 11:24

                                                  Bird Box: Barcelona / ES / 2023

                                                  >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                                  Mich plagten im Vorfeld Zweifel, doch diese waren glücklicherweise unbegründet. Das reizvolle Setting vom dystopischen Barcelona, der Perspektivenwechsel und die bislang unbekannten Gefahren sind willkommene Abwechslungen. Von mir aus kann da ruhig ein Bird Box: Paris, Berlin, London, Tokio usw. kommen.

                                                  Beschwerden darüber, dass man über die mysteriösen und bei Blickkontakt in den Selbstmord treibenden Wesen weiterhin nichts Näheres erfährt, sind unberechtigt. Man soll nichts über sie erfahren, denn das würde sie entmystifizieren, rationalisieren, banalisieren und marginalisieren, was einen fatalen Fehler darstellen würde. Wie unterschiedlich die Wesen von einzelnen wahrgenommen werden können und zu welchem Fanatismus dies führen kann, erzählt dieses Spin-off darüber hinaus verstörend und spannend.

                                                  Man hätte jedoch den Charakteren mehr Hintergründe auf den Leib schneidern können. Dunkle Geheimnisse zum Beispiel, die die suiziden Tendenzen unterfüttern. Man geht jedoch nicht völlig leer aus. Es gibt durchaus neue Aspekte. Diese hätte man allerdings gut und gerne markanter visualisieren können. Damit hätte man mit Sicherheit noch einiges herausholen können.

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                                                    999CINEASTOR666 20.12.2023, 21:31 Geändert 31.12.2023, 10:42

                                                    Die letzte Fahrt der Demeter - Die Legende von Dracula beginnt (OT: The Last Voyage of the Demeter / AT: Dracula: Voyage of the Demeter / Last Voyage of the Demeter) / US/GB/CA/IN/DE / 2023

                                                    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                                    Wie die Geschichte ausgeht, wird gleich zu Anfang verraten. Selbst wenn der Ausgang der Geschichte nicht gleich zu Anfang verraten werden würde, könnte man den Ausgang der Geschichte wohl oder übel erahnen. Einen ganzen Film über die Überfahrt des Ur-Vampirs zu drehen ist eigentlich unnütz. Wenn man jedoch verinnerlicht, dass der Weg das Ziel ist, passt das schon.

                                                    Der Streifen von ANDRÉ ØVREDAL (TROLLHUNTER /// THE AUTOPSY OF JANE DOE) ist im Großen und Ganzen durchaus gelungen und hat seine Momente. Er lebt von seiner gruseligen, bedrohlichen und unheilschwangeren Atmosphäre, der generell hochwertigen Inszenierung, der Ausweglosigkeit und dem Ausgeliefertsein auf dem klapprigen Kahn sowie den kompetenten Darstellern. Die Charakterisierungen sind allerdings pragmatisch und die Spannung hält sich aus gegebenem Anlass in Grenzen. Bis der Fürst der Finsternis dem Frachtgut entsteigt, dauert es zudem ein Weilchen. Doch bis dahin wird auf hoher See einwandfrei Foreshadowing betrieben.

                                                    Um auf Laufzeit zu kommen, holt sich Dracula (JAVIER BOTET) nicht alle auf einmal, obwohl er es könnte. Er holt sich jeden einzeln und die Attacken geraten recht brutal und unerbittlich. Auch wenn die Hoffnung der Besatzung mal zu mal schwindet, hätte es eine zweistündige Laufzeit nicht zwingend gebraucht. Denn dazu holt man einfach nicht genug aus der Geschichte und den Figuren heraus.

                                                    5,5 mal auf Holz klopfen

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