999CINEASTOR666 - Kommentare

Alle Kommentare von 999CINEASTOR666

  • 6
    999CINEASTOR666 01.05.2021, 10:47 Geändert 01.05.2021, 22:07

    The Rental - Tod im Strandhaus (OT: The Rental) / US / 2020

    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

    Ohne Rücksicht auf Verluste, nehme ich gleich vorweg, THE RENTAL - TOD IM STRANDHAUS ist kein Oberhammer. Aber immerhin ein Thriller, der mit der Zeit immer düsterer verzwickter, abgründiger und bösartiger wird. Insbesondere in Anbetracht dessen, dass es sich um das Regiedebüt von DAVE FRANCO handelt, ist sein Einstand ordentlich, statt ein Schlag ins Wasser. Der kleine Bruder von JAMES FRANCO, den man für gewöhnlich vor der Kamera in meist lustigen Rollen agieren sieht, lässt Talent auf dem Regiestuhl erkennen, weshalb man nur auf mehr von ihm hoffen kann.

    THE RENTAL - TOD IM STRANDHAUS spielt schon früh mit der Erwartung, dass der Wochenendtrip in ein schickes, gemietetes Strandhaus ein böses Ende nehmen wird. Bereits bei der Schlüsselübergabe, bereiten Rassismusvorürfe ein ungutes Gefühl. Der Zuschauer wird jedoch lange zappeln gelassen. Denn bevor es zur Misere kommt, spielt sich der Kurzurlaub als eine Art Beziehungsdrama ab. Neben Unsicherheiten, droht vor allem eine Affäre alles zu zerstören.

    Der Fokus liegt lange auf der Ausarbeitung der Figuren. Da eine gute Wahl bei der Besetzung getroffen wurde, sind die Performances überzeugend. Erfreulich ist darüber hinaus, dass es sich nicht, wie üblich, um spätpubertäre Teens handelt, sondern um Mitdreißiger, die mitten im Leben stehen. Obwohl man schlussendlich eingestehen muss, dass sie sich auch nicht unbedingt reifer und überlegter aufführen und anstellen.

    THE RENTAL - TOD IM STRANDHAUS ist ein Slow Burner. Merklich steuert der Plot auf einen Kulminationspunkt zu. Wenn der Weg dorthin anregend gestaltet ist und die Klimax lohnenswert ausfällt, ist das Abwarten kein Problem. Infolgedessen werden Fremdenfeindlichkeit und Voyeurismus eingebracht, doch nur oberflächlich angekratzt, anstatt konsequent angegangen zu werden. Obwohl diese Aspekte mit Sicherheit hilfreich gewesen wären, um für Thrill zu sorgen, liegen die Schwerpunkte auf einem Seitensprung, Eifersucht und der Vertuschung einer Straftat.

    Das ist aber noch längst nicht alles. Man hat es sich nicht nehmen lassen, eine Überraschung bereitzuhalten, die allerdings nicht zwingend notwendig gewesen wäre. Der Übergang vom Beziehungsdrama samt Thriller-Anleihen zum klassischen Slasher erfolgt abrupt und ist ebenso schnell wieder vorbei, wie er begonnen hat. Weder die Kills fallen besonders kreativ oder explizit aus noch der Überlebenskampf erzeugt erwähnenswerten Nervenkitzel oder packende Intensität. Was das Ganze jedoch mit sich bringt, sind ein Haufen ungeklärte Fragen, die bei einer möglichen Fortsetzung beantwortet werden könnten.

    THE RENTAL - TOD IM STRANDHAUS ist inszenatorisch wie handwerklich solide. Zudem ist er durchaus atmosphärisch geraten und hat fähige Darsteller zu bieten. Letzten Endes birgt das Drehbuch dann aber doch zu generische Genreware, die aber immer noch sehenswert ist, wenn man mit nicht allzu hohen Erwartungen herangeht.

    6 Spycams

    17
    • 6 .5
      999CINEASTOR666 29.04.2021, 10:17 Geändert 01.05.2021, 13:07

      I See You - Das Böse ist näher als du denkst (OT: I See You) / US / 2019

      >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

      Ich habe I SEE YOU - DAS BÖSE IST NÄHER ALS DU DENKST lange Zeit gemieden bzw. vor mir hergeschoben, weil ich die Befürchtung hatte, dass es sich wieder einmal um einen öden Gruselschinken handelt. Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.

      Familiendrama trifft auf Haunted House sowie Home Invasion bzw. Phrogging und letzten Endes Serienkiller-Thriller. I SEE YOU - DAS BÖSE IST NÄHER ALS DU DENKST spielt mit den Erwartungen des Zuschauers und unterwandert sie, denn nichts ist, wie es den Anschein macht.

      Die Kombination von unheimlichen Geschehnissen und Familienzerwürfnissen ist nichts Neues oder Besonderes, weshalb mich die erste "Hälfte" nicht wirklich gecatcht hat. Dass zwischenzeitlich Ermittlungen laufen, um einen verschwundenen Jungen, wertet die erste "Hälfte" zwar auf, doch weil die Polizeiarbeit eher nebensächlich verläuft, ist die Aufwertung nur geringfügig.

      Der Fokus liegt nämlich weiterhin auf den familiären Problemen. Die einzelnen Familienmitglieder bemerken zwar, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht, sie sind jedoch zu sehr mit sich selbst und dem zerstörten Famienglück beschäftigt, um sich entsprechend um die merkwürdigen Ereignisse zu kümmern.

      Auch wenn die erste Wendung nicht revolutionär ist, wird es interessant als sie einsetzt, weil sie breit ausgerollt und näher beleuchtet wird. Die zweite Wendung hätte es meines Erachtens nicht unbedingt gebraucht, weil sie nicht besonders gut sitzt und weil man es sich an der Stelle relativ einfach macht. Als man zum Schluss noch eine dritte Wendung aus dem Hut zaubert, wird scheinbar vorausgesetzt, dass man nicht genauer darüber nachdenkt oder zu sehr an Zufälligkeiten stört.

      Trotz alledem ist I SEE YOU - DAS BÖSE IST NÄHER ALS DU DENKST ein interessanter Genremix, der mit einer gelungenen Atmosphäre, überzeugenden Schauspielleistungen und einigen Twists überrascht. Ich würde jedoch behaupten, dass ... ein Film ist, der beim ersten Mal am besten funktioniert, weil dramaturgisch zu sehr auf den Aha-Effekt abgezielt wird, der bei einer Zweitsichtung logischerweise verpufft.

      6,5 grüne Taschenmesser

      20
      • 4
        999CINEASTOR666 27.04.2021, 13:43 Geändert 27.04.2021, 15:35

        Runaway - Spinnen des Todes (OT: Runaway) / US / 1984

        >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

        Unter der Regie von MICHAEL CRICHTON entsand RUNAWAY - SPINNEN DES TODES. Dabei handelt es sich nicht um ein Creature Feature, sondern um einen schlecht gealterten Science-Fiction-Cop-Thriller.

        Obwohl TOM SELLECK, KIRSTIE ALLEY und GENE SIMMONS das Ensemble ausschmücken, sind ihre Figuren schlichtem Naturell und werden weder grottenschlecht noch herausragend verkörpert.

        Auch wenn die Kritik an den Gefahren moderner Technologien ein interessantes Gesprächsthema ist, ist die Story nicht wirklich mitreißend, weshalb die Spannungsbogen eher flach ausfällt. Gerade im Mittelteil wird sich zu sehr auf Nebensächlichkeiten beschränkt und der Unterhaltungswert gibt bedauerlicherweise nicht mehr als Mittelmaß her.

        Die Einsätze der Spezialeinheit zur Überwachung von defekten Roboter sind eher unfreiwillig komisch. Denn die elektronischen Helfer werden schlichtweg zerdeppert, wofür man nicht wirklich die Polente benötigt.

        Der Bösewicht, der für die Umprogrammierung zu Killerroboter verantwortlich ist, kommt viel zu kurz und kommt nicht über Szenen hinaus, bei denen er entweder zur Waffe greift oder über seine kriminellen Machenschaften faselt. Mehr Action hätte dem Geschehen gut getan, denn die wenigen Gewaltakte sind eigentlich ansehnlich und nicht allzu harmlos.

        Beim Showdown gibt es auch keine direkte Konfrontation. Magnum kämpft nämlich gegen Säure sprühende Roboterspinnen, während er mit Höhenangst an einem offenen Aufzug baumelt, auf einer Wolkenkratzer-Baustelle. Natürlich kriegt der Tech-Terrorist am Ende unspektakulär sein Fett weg und der Sieg wird mit Knutscherei gekrönt.

        Abschließend ist zu sagen, dass mögliches Potenzial meines Erachtens nicht zur Gänze ausgereizt wurde, das sich in der Bewertung festigt.

        20
        • 3
          999CINEASTOR666 26.04.2021, 06:22 Geändert 26.10.2022, 22:25

          Terror in der Oper (OT: Opera / AT: Im Zeichen des Raben / Dario Argento's Opera / Terror at the Opera) / IT / 1987

          >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

          DARIO ARGENTO gilt als Ikone des Giallo und Horrorfilms. Stilprägend und einflussreich, bis zum heutigen Tage. Ich habe mittlerweile einige seiner viel beachteten Hauptwerke gesehen und sein Status wird mir allmählich immer schleierhafter. TERROR IN DER OPER ist dafür ein perfektes Beispiel. Auch wenn ich bewusst keine Erwartung hatte, habe ich vielleicht unbewusst auf etwas Umwerfendes gehofft, doch wurde bitterlich enttäuscht.

          Was ich zu sehen bekommen habe, spottet jedweder Beschreibung: Kinematografische Verspieltheit für völlig profane Szenen. Nervtötender und nicht enden wollender Operngesang. Hölzernes oder völlig überzogenes Schauspiel. Völlig weltfremde Verhaltensweisen, der schlampig und naiv skizzierten Figuren. Die großartig-theatralisch inszenierten Quälereien und Morde wurden durch völlig unpassende Rockmusik zunichte gemacht. Die Wendung, das Motiv und die Schlusspointe sind total Banane.

          Ein greifbares und wirkungsvolles Whodunit und damit einhergehende Suspense haben sich leider nicht eingestellt, aufgrund genannter Defizite. Hier hat nichts so recht zusammenpassen wollen. Das oft gelobte Stilbewusstsein hat auf mich den Eindruck gemacht, als hätte DARIO ARGENTO einfach alles in einen Topf geworfen, was ihm gefällt. Um wieder eine Koch-Metapher auszupacken: Wenn man all seine Lieblingsgerichte in einen Topf wirft, wie Forelle nach Müllerin Art, Eisbein mit Sauerkraut, Chicken Döner und Schwarzwälder Kirschtorte, wird daraus keine kulinarische Köstlichkeit, sondern eine geschmackliche Katastrophe.

          15
          • 1 .5
            999CINEASTOR666 25.04.2021, 14:22 Geändert 25.04.2021, 14:23

            Shadow in the Cloud / NZ/US / 2020

            >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

            Was zum Gremlin ist das denn für ein Mumpitz? Ich stehe auf B-, Trash- und Exploitationfilme. D. h. ich kann vieles verschmerzen, auf die leichte Schulter nehmen und auch mal ein Auge zudrücken. Aber SHADOW IN THE CLOUD ist selbst mir zu stupide. Hier hat nichts so recht zusammengepasst und am Ende habe ich mich komplett veralbert gefühlt.

            Ein knappes Stündchen schaut man CHLOЁ GRACE MORETZ dabei zu, wie sie in einer Geschützkabine hockt und chauvinistische, despektierliche, sexistische und frauenfeindliche Sprüche über sich ergehen lassen muss. Zwischendurch verscheucht sie eine überdimensionierte Fledermaus und ballert eine japanische Flugente vom Firmament.

            Nach der Geduldsprobe ist plötzlich ein Baby an Bord. Zum Augenrollen und Kopfschütteln war mir zumute, als ein Crewmitglied die uneheliche Vaterschaft anerkennt, obwohl er weder von der Schwangerschaft noch vom Plan seiner Äffare wusste.

            Besonders furchtbar ist allerdings, als eine mitreißende, dramatische Darbietung völlig zunichte gemacht wird, als eine komplett überzogene, mit schlechten CGI ausstaffierte und physikalisch unmögliche Actionsequenz folgt.

            Zu guter Letzt kann sie der Geschützkabine entkommen, ein paar Mannen gehen drauf, eine Bruchlandung wird hingelegt und die restlichen Überlebenden spazieren schlichtweg davon.

            Keine Ahnung, worin der Sinn und Zweck dieser hanebüchenen Handlung und ihrer kruden feministischen Botschaft besteht? Was mir das geben und sagen wollte?

            18
            • 6
              999CINEASTOR666 21.04.2021, 14:34 Geändert 21.04.2021, 15:56

              Death Game - Du bist der Nächste (OT: Pledges) / US / 2018

              >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

              Drei Mädels und drei Jungs werden entführt und in ihrer Unterwäsche mitten im Wald ausgesetzt. Es handelt sich um ein Aufnahmeritual einer Studentenverbindung. Die Aufgaben der Anwärter geraten jedoch bald zu blutigem Ernst, denn es treibt sich eine fremde Macht im Dickicht herum, die ihnen nach den Leben trachtet ...

              Die Stereotype verteilt diese kostengünstig inszenierte Horrorkomödie gleich zu Anfang selbst, womit sie Selbstironie unter Beweis stellt. Die Klischeefiguren sind selbstverständlich dumpfbackig, aber nicht derart peinlich und albern, dass ich genervt wurde. Ganz im Gegenteil konnten sie im Laufe der Zeit immer mehr Sympathiepunkte sammeln, als sie bspw. am Lagerfeuer Wahrheit oder Pflicht spielen oder über ihre Motivation sprechen, bei einer Studentenverbindung aufgenommen zu werden.

              Ich denke, dass es generell von entscheidendem Vorteil ist, mit den Charakteren warm zu werden, da man sie zunächst einmal näher kennenlernt, bevor es zur Sache geht. Zwar wird immer wieder eine Bedrohung angedeutet, durch eine verzerrte Egoperspektive und seltsame Geschehnisse, aber noch nicht in die Vollen gegriffen.

              Wenn es soweit ist, wird viel in einen Topf geworfen, doch nicht lange genug auf der Herdplatte gelassen, sodass es letztlich nur halbgar ist. Ein mysteriöser, dunkler Nebel, ein Geistermädchen und ein Verbindungsmitglied, das nach und nach zu einem Monster mutiert, sind zwar keine Haute Cuisine für den anspruchsvollen Gaumen, aber stillen dennoch den Hunger. Entschuldigt die Metaphern.

              18
              • 6
                999CINEASTOR666 20.04.2021, 14:24 Geändert 20.06.2021, 10:10

                Red Screening - Blutige Vorstellung (OT: Al Morir la Matinée) / UY / 2020

                >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                Echt jammerschade! Die Bewertung fällt bereits wohlwollend aus. Ich hätte diesen uruguayischen Neo-Giallo gerne mehr gemocht, weil er unfassbar gut gemacht ist. Stylisch, Genre-affin, mit Liebe zum Detail, atmosphärisch dicht, gory, respektvoll würdigend, statt primitiv abkupfernd. Doch er kämpft bedauerlicherweise des Öfteren mit Ereignislosigkeit.

                Das relativ einfallslose Drehbuch ist zweifelsfrei ein Schwachpunkt, doch die hervorragende Inszenierung gleicht diesen bestmöglich aus, da man realisiert, dass da jemand sein Handwerk versteht und Ahnung von der Materie hat. Das Setting scheint zum Beispiel nicht zufällig gewählt, sondern wie eine Hommage auf DÄMONEN 2 von LAMBERTO BAVA und TERROR IN DER OPER von DARIO ARGENTO.

                Dass der psychopathische Killer bis zum Schluss ein Fremder bleibt und sein einziges Motiv zu sein scheint, Appetit auf eingelegte Augen zu haben, ist halb so wild. Allerdings sind auch die restlichen Figuren nur leicht skizziert, die die Spätvorstellung einer Splatterversion des Frankenstein-Stoffs besuchen. Einzige Ausnahme ist die Hauptprotagonistin, die den Platz ihres gesundheitlich angeschlagenen Vaters einnimmt und den Film vorführt. Bloß nicht zu früh gefreut, dabei handelt es sich nämlich auch nur, um ein paar konturierende Striche mehr.

                Die schludrigen Figurenzeichnungen verleiten dazu, dass einem die Schicksale der Mordopfer relativ egal sind. Sie sind schlichtweg Opferlämmer, die für möglichst explizite Kills herhalten. Diese Kills haben es aber immerhin in sich, wenn Kehlen aufgeschlitzt, Köpfe durchbohrt und Augen herausgerissen werden. Selbstverständlich sind die Effekte handgefertigt und können sich sehen lassen. Chapeau an dieser Stelle.

                Mit der Logik nimmt es der Streifen allerdings auch nicht allzu genau. Denn es ist schon schwer vorstellbar, dass in einem Kinosaal Besucher massakriert werden und es kein Schwein mitbekommt. Aber da will ich mal nicht so sein, weil das Kunstblut ordentlich fließt.

                Auch wenn RED SCREENING - BLUTIGE VORSTELLUNG nicht fehlerfrei ist, können Freunde des italienischen Genrekinos – speziell Gialli – ihre Freude haben und in alten Erinnerungen schwelgen.

                6 Augäpfel

                20
                • 6 .5
                  999CINEASTOR666 18.04.2021, 14:48 Geändert 18.04.2021, 14:54

                  Todes-Date / CA / 2004

                  >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                  Um ihre unterkühlte Spezies zu erhalten, weil ihre männlichen Artgenossen restlos ausgestorben sind, tarnen sich in dieser erotisch angehauchten Science-Fiction-Horrorkomödie ultra-hässliche Alien-Schnepfen als mega-heiße Blondinen und bezirzen notgeile College-Boys. Es gibt da nur einen Haken an der Sache: Die Tentakel-Techtelmechtel gehen dummerweise tödlich aus, weil die Herren der Schöpfung beim Schnackseln schockgefrostet werden.

                  Der Genremix, der handlungstechnisch SPECIES auf AMERICAN PIE - WIE EIN HEIßER APFELKUCHEN treffen lässt, hat mir durchaus gefallen. Aus der Absurdität der Prämisse und dem ironischen Spiel mit Klischees und Stereotype, wird der Humor abgezapft. Die Erotik ist allerdings prüde und beschränkt sich auf Szenen in Unterwäsche. Da der Liebesakt im Grunde eine Verzweiflungstat der Verführerinnen aus einer anderen Welt ist, ist sogar für etwas Dramatik, Reue und Moral gesorgt.

                  Musikalisch wird das Treiben stimmungsvoll und launig unterlegt und da das Ganze im winterlichen Kanada gedreht wurde und die Kamera die verschneite Landschaft exzellent einfängt, wird die wunderschöne wie lebensbedrohliche Kälte förmlich spürbar.

                  Abzug gibt es beim Gewaltgrad. Blutvergießen und eklige Einlagen sind äußerst spärlich gesät. Im Gegenzug sind die praktischen Effekte ganz ansehnlich, wie auch das Make-up der extraterrestrischen Schicksen. Leider finden auch CGI Verwendung, die qualitativ nicht der Hammer sind. Zum Glück aber nur selten.

                  Für einen netten, kleinen Filmabend reicht dieser B-Movie völlig aus, denn auch das Schauspiel aller geht voll in Ordnung und die Figurenzeichnungen sind sympathisch, naiv und liebenswert.

                  19
                  • 4
                    999CINEASTOR666 17.04.2021, 15:05 Geändert 17.04.2021, 15:11

                    The Block Island Sound / US / 2020

                    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                    Um Spannung vorzutäuschen, nutzt THE BLOCK ISLAND SOUND Mystery-Elemente, wie unheilschwangeres Dröhnen, tote Fische und Vögel am Küstenstreifen, merkwürdiges Verhalten und Blackouts. Ich fühlte mich allerdings nicht spannend unterhalten, da diese "rätselhaften" Mittel und Wege für mich nichts Neues sind. Im Grunde sollen sie auch nur ein dröges Familiendrama "aufwerten", dass durch unsympathische und unzugängliche Charaktere, keine mitreißende Wirkung auf emotionaler Ebene besitzt.

                    Dass Außerirdische Menschen entführen, um Untersuchungen und Experimente an ihnen vorzunehmen und durchzuführen, ist ebenfalls ein alter Hut. Dass man die wissensdurstigen Besucher aus dem All nur sporadisch zu Gesicht bekommt, ist gleichermaßen jammerschade. Anstatt das Ganze konkret zu erzählen und entsprechend zu bebildern, muss zum Schluss auch noch ein Voiceover für Aufklärung sorgen, damit auch jeder begreift, was uns der Film narrativ und visuell vorenthält.

                    18
                    • 3
                      999CINEASTOR666 16.04.2021, 21:43 Geändert 14.04.2025, 10:26

                      Stay Alive – Überleben um jeden Preis (OT: Alone) / US / 2020

                      >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                      Die nächtliche Eroberung hat sich gerade davongeschlichen, als das Leben des tätowierten Surfertypen Aidan (TYLER POSEY) auf den Kopf gestellt wird. Ein unbekanntes Virus grasiert und verwandelt Infizierte in emotionale, angriffslustige Wracks. Aidan verbarrikadiert sich, rationiert bestmöglich Lebensmittel, betreibt einen Vlog und verlässt seine schicke Wohnung nur, um im Wohnkomplex notdürftig Vorräte zu beschaffen. Die Tage vergehen und wie es um seine Familie bestellt ist, macht Aidan Sorgen. Er vereinsamt, verliert die Hoffnung und will sich das Leben nehmen. Nachdem er sich die Schlinge um den Hals gelegt hat, entdeckt er in der Wohnung vis-à-vis Eva (SUMMER SPIRO), die ihm neue Lebensgeister einhaucht.

                      Auch wenn der Plot Themata wie Verzweiflung und Einsamkeit behandelt, geht er nicht wirklich in die Tiefe. Für ein sozialpsychologisches Drama fehlt TYLER POSEY auch das notwendige, schauspielerische Know-how. ... ist vielmehr eine konventionelle Liebesgeschichte, die in einen öden wie blöden Überlebenskampf gebettet ist.

                      Ich bin nun wirklich kein Logik-Fascho, aber hier stecken so viele Ungereimtheiten drin, dass ich mir veräppelt vorgekommen bin. Ob Handyempfang, Internetverbindung, dass er erst nach anderthalb Monaten mitkriegt, dass das Mädel direkt gegenüber wohnt oder eine Nacht-und-Nebel-Aktion wegen eines Walkie-Talkies. Das im Detail zu besprechen, würde hier und jetzt den Rahmen sprengen.

                      Zudem ist der Horror nicht gerade beängstigend und spannend geraten. Nett ist zwar, dass die wild gewordenen Wüteriche immer noch über ein partielles, menschliches Bewusstsein verfügen, doch ihr dauerndes Gekeife und hektisches Gerenne ist ziemlich affig, statt Furcht einflößend. Nervenkitzel erzeugt das nicht, ebenso wenig wie eine beklemmende Stimmung. Auch die Actionszenen sind kaum der Rede wert, weshalb nach einem halbwegs gelungenen Auftakt und einer eigentlich vielversprechenden Prämisse postwendend Langeweile aufkeimt und Potenzial liegen gelassen wird. Auch der etwa 20-minütige Auftritt von DONALD SUTHERLAND ist für die Katz und wirkt eher wie eine unnötige Dreingabe, um auf Spielfilmlänge zu kommen. Für einen nachhaltigen Eindruck reicht all das beim besten Willen nicht aus.

                      18
                      • 5 .5
                        999CINEASTOR666 15.04.2021, 14:44 Geändert 18.08.2023, 12:13
                        über Mandy

                        Mandy / US/BE / 2019

                        >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                        Eventuell bin ich an MANDY mit einer völlig falschen Erwartungshaltung herangehen und habe MANDY mit zu viel Überlegung und zu gewöhnlichen und bisweilen überholten Sehgewohnheiten betrachtet? Vielleicht bin ich aber auch nur ein oberflächlicher und einfach gestrickter Kunstbanause? 😉

                        Normalerweise mag ich nämlich durchgestylte Filme. Besonders kunstvolle Sequenzen sollten jedoch i-Tüpfelchen sein. Diese i-Tüpfelchen können auch gerne gönnerhaft auftreten, sodass die Substanz ein klein wenig darunter leidet. Die Betonung liegt auf: ein klein wenig.

                        Bei MANDY ist allerdings jedes Frame eine Kunstinstallation, bei der man sich aussuchen kann, ob es gerade meditativ, hypnotisch, fiebrig, psychedelisch, surreal, psychotisch, dionysisch, kryptisch, symbolisch, metaphorisch, mythologisch, phantasmagorisch, esoterisch, kosmisch, sphärisch, transzendental usw. zugeht.

                        Ich empfand die verstörende wie betörende Komposition von Farbspektren, Drone Doom/Dark Ambient und Emotionalität nicht immer ästhetisch perfekt ausbalanciert, sondern oftmals arg kakofonisch. Eben zu überladen, zu übersteuert und mit Anstrengung verbunden. Kein Erzähl- sondern reinrassiges, grobkörniges Erlebniskino zwischen ALEJANDRO JODOROWSKY, CLIVE BARKER und DAVID LYNCH.

                        Eine knappes Stündchen wird traumwandlerisch einer aufgesetzten Liebesgeschichte gewidmet, bei der zum Beispiel über planetarische Favoriten gesäuselt wird, bis eine klischeebeladene, religiöse Sekte auf den Plan tritt, die Mandy (ANDREA RISEBOROUGH) bei lebendigen Leibe verbrennt, wie eine Hexe auf dem Scheiterhaufen. Als nach der Gräueltät die Vendetta entfesselt wird und auch noch Möchtegern-Zenobiten auf Feuerstühlen aufkreuzen, hegte ich große Hoffnung in den infernalischen Rachefeldzug. Selbstverständlich ist der aufgeputschte, manische, verzerrte und brutale Vergeltungsschlag ebenfalls ein audiovisueller Overkill, substanziell aber auch löchrig wie die Kauleisten von Meth Heads.

                        Inhaltlich hat mich MANDY bedauerlicherweise kein Stück abgeholt, weil kein besonderes Interesse an der Erzählung einer reichhaltigen, gehaltvollen und ausgewogenen Geschichte besteht. Obwohl es mir Regisseur PANOS COSMATOS nicht leicht machen will, um lieber sperrig, eigenwillig und kompromisslos zu Werke zu gehen, tendiere ich zu einer Bewertung von 5,5, wegen einer Vielzahl entrückter, wirkungsvoller, grimmiger Bilderfluten, die von einem dröhnenden, dichten Klangteppich unterlegt werden, und weil NICOLAS CAGE wieder einmal eine Bank ist und mit Streitaxt und Kettensäge völlig freidreht, um den Kult stoisch und unbeirrt zu dezimieren.

                        24
                        • 4 .5
                          999CINEASTOR666 14.04.2021, 07:23 Geändert 02.02.2022, 09:33

                          Assault - Anschlag bei Nacht (OT: Assault on Precinct 13 / AT: Anschlag bei Nacht / Das Ende / The End / John Carpenter's Assault on Precinct 13 / John Carpenters Das Ende) / US / 1976

                          >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                          Weil ich das Remake bereits kannte bzw. kenne und für äußerst sehens- und empfehlenswert halte, wurde es allmählich Zeit, mir endlich das Original von JOHN CARPENTER zu Gemüte zu führen. Nun ja, was soll ich sagen?! Auch wenn dieser Klassiker allgemein Kultstatus genießt, muss man doch einige Abstriche machen und ein ums andere Mal ein Auge zudrücken. Ich würde mich sogar weit aus dem Fenster lehnen und die dreiste Behauptung aufstellen, dass der Film weder den Bekanntheitsgrad noch die positive Resonanz innehätte, wenn er nicht von JOHN CARPENTER stammen würde.

                          Wohlwollend kann man die Handlung als minimalistisch oder ökonomisch bezeichnen. Meines Erachtens ist sie jedoch sowohl flach als auch hauchdünn und hält Hintergründe sowie Zusammenhänge undurchsichtig und schwammig. Obendrein geht viel Zeit drauf, für triviale und oberflächliche Charakter- und Milieustudie. Interessant ist aber, dass es sich um eine gemischtrassige Straßengang handelt.

                          Die Bande hat einen Pakt der Rache geschlossen und ein unterbesetztes, kurz vor der Schließung stehendes Polizeirevier gerät in die Schusslinie. Ein Gefangenentransport hat auch noch Halt gemacht. Polizeibeamte, Zivilisten und Kriminelle werden belagert und liefern sich Feuergefechte, wie bei einem bleihaltigen Western.

                          Dass Kugelhagel den Platz einer vernünftigen Story einnimmt, wäre noch nicht einmal das Problem. Das Ding ist aber, dass Spannung nur kläglich aufkommt, weil viel darüber lamentiert wird, einen Ausweg zu finden. Es wird zwar mit schonungsloser Brutalität vorgegangen, aber sowohl das unüberlegte und lebensmüde Verhalten der Angreifer als auch der Verteidiger ist zum Augenrollen und Kopfschütteln.

                          Auch wenn die Atmosphäre fesselnd, der Score stimmungsvoll, der Zynismus gütig und der Showdown nicht übel sind, kann ich leider nicht mehr als gnädige 4,5 Punkte springen lassen.

                          10
                          • 3
                            999CINEASTOR666 12.04.2021, 12:47 Geändert 29.04.2025, 14:55

                            Ravage – Einer nach dem anderen (OT: Swing Low) / US / 2019

                            >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                            RAVAGE – EINER NACH DEM ANDEREN versteht sich als Hommage auf das Exploitationkino der Siebzigerjahre, insbesondere auf das Subgenre Rape & Revenge.

                            Weil die rachsüchtige Leidtragende eine zähe Naturfotografin ist, die eigentlich nur Flora und Fauna ablichten wollte, doch Augenzeugin einer Gräueltat wird, gibt es einige hübsche Naturaufnahmen. Um den Terrorfilm-Charakter zu unterstreichen, sind die Bewegtbilder zudem sonnendurchflutet und glimmrig. Außerdem ist die Kameraarbeit ziemlich aufgekratzt und hibbelig. Das zerrt ein wenig am Nervenkostüm des Betrachters.

                            Die Handlung ist simpel gestrickt, hat einige mächtige Lücken und bedient sich an altbewährten Versatzstücken, wodurch der Verlauf zu weiten Teilen abzusehen ist. Die Altersfreigabe ab 16 lässt zusätzlich erahnen, dass es visuell nicht allzu rabiat zugeht. Die Vergewaltigung wird zum Beispiel komplett ausgelassen und der irgendwie unschlüssige und profane Rachefeldzug fällt vergleichsweise milde aus.

                            Das einzig markante und wirklich fiese ist der Schlussakkord. Auch wenn sich mir der Sinn dieser Aktion nicht ganz erschlossen hat, sieht man nicht jeden Tag, dass jemand lebendig verdaut worden ist.

                            15
                            • 1 .5
                              999CINEASTOR666 11.04.2021, 11:48 Geändert 11.04.2021, 21:35

                              The Dead Don’t Die / US/SE/ZA / 2019

                              >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                              Um nett auszudrücken, auf die Folter gespannt und halb zu Tode gelangweilt worden zu sein, benutzt der eine oder andere hin und wieder die Begrifflichkeit „Anlaufzeit“. THE DEAD DON'T DIE ist der Inbegriff, die Definition dieses Begriffes. Das Geschehen dümpelt von Anfang bis Ende dröge vor sich hin, ist verschlafen wie die Kleinstadt selbst, in der die Zombie-Apokalypse ausgebrochen ist. Selbstgefällig will Regisseur JIM JARMUSCH dem Zombiefilm seinen Stempel aufdrücken und liefert Emotionslosigkeit und Unaufgeregtheit, statt Panikattacken und Massenhysterie. Auch wenn seine Intention möglicherweise die Zurschaustellung von Lethargie und Apathie im Angesicht von Katastrophen und Krisenzeiten ist. Allerdings ist das längst nicht so cool und witzig, wie er sich das scheinbar gedacht hat.

                              Die erstaunlich prominenten Darsteller sind Perlen vor die Säue, denn ihre Figuren sind entweder blass oder völlig irrelevant. Bei den zahlreichen Dialogszenen werden eine Vielzahl von Themen ausgiebig und teils mit enzyklopädischen Wissen besprochen, tragen jedoch nicht wirklich zur Handlung bei. Das Durchbrechen der vierten Wand wirkt einfallslos und der eigens komponierte, eigentlich ganz hörbare Countrysong, wird bei jeder sich bietenden Gelegenheit gespielt, bis auch dieser auf die Eier geht. Aus der Idee, einer Außerirdischen, die im Leichenschauhaus arbeitet und mit einem Samuraischwert Zombies niedermetzelt, wird auch nichts gemacht, weil sich ihre fliegende Untertasse ungetaner Dinge aus dem Staub macht.

                              THE DEAD DON'T DIE ist eine kompetent inszenierte und bemerkenswert namhaft besetzte Horrorkomödie, die allerdings staubtrocken und oberflächlich sowie spröde und sperrig ist. Das erhoffte Sehvergnügen mutiert in kürzester Zeit zur langwierigen und zeitraubenden Tortur, die man schnell wieder vergessen will, um nicht in Depression zu verfallen.

                              20
                              • 0 .5
                                999CINEASTOR666 11.04.2021, 10:44 Geändert 11.04.2021, 10:46

                                The 8th Plague (AT : Die 8. Plage / The 8th Zombie Plague) / US / 2006

                                >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                THE 8TH PLAGUE ist ein weiterer grottenschlechter und völlig unbedeutender No-Budget-Horrorfilm, über ein leerstehendes Zuchthaus inmitten der gottverlassenen Einöde, das von Dämonen und Zombies heimgesucht wird.

                                Die Darsteller*innen sind untalentiert und armselig. Die Figurenzeichnung ist flach und öde. Die unästhetische Optik ist zu dunkel und verschwommen. Die deutsche Tonspur ist erbärmlich, aber dafür kann der Film selbst nichts. Die Story ist simpel, steckt voller billiger Klischees und wird lahm erzählt.

                                Ähnliche Schocker gibt es zuhauf, aber erfreulicherweise in tausendmal besserer Ausführung. Einzig der absolut anspruchslose Gorebauer kommt ein klein wenig auf seine Kosten, denn die Cam hält bei blutverschmierten Ekelszenen voll drauf.

                                17
                                • 4
                                  999CINEASTOR666 11.04.2021, 00:01 Geändert 19.08.2021, 11:40

                                  Moontrap - Gefangen in Raum und Zeit (OT: Moontrap) / US / 1989

                                  >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                  MOONTRAP - GEFANGEN IN RAUM UND ZEIT ist ein B-Movie und ganz schön trashig. Spärliche Kulissen, putzige Effekte, hölzernes Schauspiel und naive Logiklöcher im Skript wären ja kein Beinbruch, weil sie zu solch einer Art Film einfach dazu gehören. Allerdings nimmt sich der Streifen todernst und wirft mehr Fragen in den Orbit, als Antworten zum Landeanflug anzusetzen.

                                  Obwohl die Grundidee enormes Potenzial birgt, ist die Produktion nicht allzu einfallsreich, was sich an ausgedehnten Erkundungstouren auf der Mondoberfläche bemerkbar macht. Die gelegentlichen Scharmützel mit außerirdischen Robotern, denen menschliche Körper als Ersatzteile-Zulieferer dienen, sind zwar dufte, aber retten nicht vor der Bruchlandung. Anno 2017 kam übrigens eine Fortsetzung heraus, unter dem Titel MOONTRAP - ANGRIFFSZIEL ERDE. Vielleicht kann mich dieser Teil mehr überzeugen?

                                  14
                                  • 5
                                    999CINEASTOR666 10.04.2021, 12:51 Geändert 11.04.2021, 00:05

                                    Das Versteck - Angst und Mord im Mädchenpensionat (OT: La Residencia / AT: The Boarding School / The Finishing School / The House That Screamed / House of Evil / Das Versteck - Angst und Mord im Mädcheninternat) / ES / 1969

                                    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                    Das südfranzösische Mädcheninternat für schwierige Fälle besitzt eine hervorragende schauermärchenhafte sowie konsequent bedrohliche wie mysteriöse Atmosphäre. Opulent bebildert flaniert die Inszenierung gediegen und stilbewusst zwischen maliziösen Gothic Horror und morbiden Giallo, doch die eigentliche Thematik wird meines Erachtens arg vernachlässigt.

                                    Immerhin treibt sich ein Killer in der Einrichtung herum und mehrere Mädchen verschwinden spurlos. Dies wird jedoch mit fadenscheinigen Erklärungsversuchen ad acta gelegt. Der Fokus liegt zum Großteil auf dem faschistoiden Regiment der doppelmoralistischen Internatsleiterin und auf der Schikane und den Machtspielchen der Mädchen untereinander. Darunter leidet der Spannungsbogen immens und als Zuschauer fühlt man sich von etlichen Längen geohrfeigt.

                                    Da es zudem an Identifikationsmöglichkeiten mangelt, hätte es vielleicht geholfen, dass Ganze als Exploiter aufzuziehen. Zeitgemäß-reißerische Morde und nackte Tatsachen hätten sicherlich zur Unterhaltungswertsteigerung beigetragen. Der überraschend-verstörende, von unterdrückter wie fehlgeleiteter Sexualität geprägte und in ähnlicher Form mehrmals nachempfundene Schlussakkord rettete ... vor einer unterdurchschnittlichen Bewertung und rüttelt zusätzlich Erinnerungen an PSYCHO und AUGEN DER ANGST wach.

                                    11
                                    • 6 .5
                                      999CINEASTOR666 09.04.2021, 17:54 Geändert 09.04.2021, 17:55

                                      The Evil - Die Macht des Bösen (OT: The Evil / AT: Cry Demon / The Evil Below / Force Beyond / House of Evil) / US / 1978

                                      >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                      Das ist mal ein affektiver wie effektiver Spukhaus-Oldie, weil es hier nicht nur um gruselige Stimmungsmache geht, die durch gelegentliches Erschrecken plakativ aufgebrochen wird. Die bösen Mächte, die im alten, von Vulkanismus beeinträchtigten Herrenhaus wüten, nach dem das Siegel an einer Falltür im Keller entfernt wurde, sind allgegenwärtig, hämisch, spöttisch, hundsgemein und vor allem todbringend. Da kann es doch nur mit dem Teufel höchstpersönlich zugehen, der sein perfides Spiel treibt, oder?!

                                      Die Protagonisten tun sich zwar schwer, die übernatürlichen Phänomene als solche zu akzeptieren und stehen dem Unheil ziemlich naiv gegenüber, aber gerade darin steckt der Charme des Ganzen. Ebenso charmant ist, dass tief in die staubige Trickkiste gegriffen wird, um den Hausgästen Angst einzujagen und/oder ihnen den Gar auszumachen. Die Missachtung von Warnsignalen zieht eben seine Konsequenzen nach sich. Drastische Maßnahmen sind erforderlich, denn wer nicht hören will, muss fühlen.

                                      Bei so viel Ungehorsam und Neugierde, ist selbst ein hilfsbereiter Geist witzigerweise ganz schön angefressen und nachtragend. Dass mit der einen Hand der Zeigefinger erhoben und mit der anderen die Moralkeule geschwungen wird, ist aber nur eine oberflächlich behandelte Randerscheinung und wird zum Glück in keinem größeren Rahmen ausgearbeitet.

                                      Erwähnenswert ist zum Schluss vielleicht noch, dass RICHARD CRENNA die Hauptrolle bekleidet, der einige Jahre später noch mit der Rambo-Filmreihe Filmgeschichte schreiben sollte, und dass das Ende dieses Streifens einfach herrlich phantasmagorisch gegen den Strich gebürstet ist.

                                      14
                                      • 7
                                        999CINEASTOR666 09.04.2021, 10:44 Geändert 09.12.2024, 09:44

                                        Arachnid / ES/US/MX / 2001

                                        >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                        Filme wie ARACHNID haben bei mir einen Stein im Brett. Ich mag grundlegend, mir reinzupfeifen, wie ein wild zusammengewürfeltes Team aus verschiedenen Charakteren, die auch gerne diverse Klischees bedienen dürfen, bei einer Expedition auf eine Gefahr treffen. Wenn das Team aus knallharten Marines, einer Lara Croft für Arme, einem nerdigen Spinnenexperten, einem eingeschnappten Doktor, seiner vollbusigen Assistentin und einigen Eingeborenen besteht, bin ich voll dabei. Wenn die Expedition dann auch noch auf einer exotischen Insel stattfindet und die Gefahr eine außerirdische Monsterspinne ist, die versucht, ihren Fortbestand mit der insularen Fauna zu hybridisieren, ist alles bestens.

                                        ARACHNID ist ein B-Movie durch und durch. Das heißt, die CGI sind nicht so doll, finden aber zum Glück nur wenig Verwendung. Auf praktische Effekte und mechanische Puppen wird mehr Wert und Zuwendung gelegt und diese sind schön eklig und creepy. Da die Viecher angriffslustig sind, der Dschungel in Spinngewebe gehüllt wird und menschliche Körper als Brutstätte missbraucht werden, ist für Tempo, Ekel, Grusel und Action gesorgt. Weil es nicht langweilig wird, fällt nicht allzu sehr ins Gewicht, dass die Story klassisch ist und die gängigen Mechanismen bedient. Die Handlung ist nicht besonders intelligent und innovativ, aber verdammt kurzweilig umgesetzt und mit hohem Unterhaltungswert ausgestattet.

                                        16
                                        • 7 .5
                                          999CINEASTOR666 08.04.2021, 10:44 Geändert 08.04.2021, 10:45

                                          Willy's Wonderland (AT: Wally's Wonderland) / US / 2021

                                          >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                          Auch wenn das Skript löchrig und gelegentlich unausgereift ist, macht der Streifen einfach mächtig Laune. Die düstere und bedrohliche Atmosphäre und Stimmung sorgen dafür, dass die absurde Prämisse keinen peinlichen und albernen Eindruck hinterlässt. Zudem ist NICOLAS CAGE eine Bank, als namenloser, schweigsamer, Energy Drinks nach Alarm süffelnder und am Flipperautomaten zockender Teufelskerl.

                                          Weil der mysteriöse, stumme Haudegen die Reparatur an seinem Sportwagen nicht bar zahlen kann, tilgt er seine Schulden, indem er einen Vergnügunspark für Kinder auf Vordermann bringt. Selbst als er bemerkt, dass die mechanischen Puppen ein mörderisches Eigenleben führen, schwingt er unbeirrt den Mob und vermöbelt zwischendurch die animatronischen Bösewichte.

                                          Dass die Hintergrundgeschichte nebenher abgehandelt wird und der Deal, den die Kleinstadt mit den Serienkillern hat, deren Ichs durch ein satanisches Ritual in die Animatroniken gefahren sind, ziemlich doof ist, sei mal dahingestellt.

                                          NICOLAS CAGE ist für überzogene Schauspielkunst bekannt. Da er hier den großen Unbekannten mimt, der kein Sterbenswörtchen spricht, könnte man seine Performance als vergleichsweise zurückhaltend bezeichnen. Dennoch spielt er mit wunderbarer Lässigkeit, ist auf trockene Art und Weise urkomisch und lässt seine Aggression an den Killerrobotern aus. Darüber hinaus sind die Keilereien cool gedeichselt und anstatt von Blut, spritzen Unmengen Öl und Hydraulikflüssigkeit.

                                          21
                                          • 7
                                            999CINEASTOR666 06.04.2021, 13:46 Geändert 07.04.2021, 12:15

                                            Jiu Jitsu / US / 2020

                                            >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                            Unter Trashfilm-Aspekten beäugt, ist JIU JITSU ein verdammt unterhaltsames Kuriosum, mit einer stumpfen Beat ’em up - Storyline und einer illustren Besetzungsliste, die NICOLAS CAGE, FRANK GRILLO und TONY JAA beherbergt. Es ist zwar einerseits jammerschade, dass genannte Akteure in Nebenrollen verheizt werden, aber andererseits halb so wild, da jeder von ihnen seine 15 Minuten Ruhm bekommt. Selbstverständlich performt NICOLAS CAGE wieder einmal komplett außer Konkurrenz und legt den quarzenden, altersweisen, leicht durchgeknallten Schwertmeister mit Bravour aufs Parkett. Der restliche Cast schiebt schauspielerisch eher eine ruhigere Kugel und reißt sich kein Bein aus.

                                            Das ist aber auch kein Weltuntergang, da sie zumindest in den Kampfszenen überzeugende Leistungen abliefern. Welch glückliche Fügung, dass der Großteil der Laufzeit aus hervorragend choreografierten Fights besteht, bei denen die Stuntdoubles aber ab und an unschwer zu erkennen sind. Um den Ganzen obendrein eine Extraportion Style zu verpassen, wird experimentierfreudig mit der Kamera hantiert. Das wirkt meistens tatsächlich cool, gelegentlich aber auch ziemlich willkürlich und übertrieben.

                                            Inhaltlich werden also keine Berge versetzt, weshalb auf eine "ausgefuchste" Erzählweise zurückgegriffen wurde. Die Geschichte wird in Kapitel unterteilt, die von Comic-Einschüben aufgeschlagen werden. Damit auch wirklich niemand von der "Komplexität" erschlagen wird, hat man sich zudem eines einfachen Tricks bedient: Der Hauptprotagonist leidet an Amnesie, weshalb die Dialogszenen überwiegend daraus bestehen, ihm den Plot zu erklären. Davon profitiert natürlich auch der Zuschauer, falls er nicht schnallt, dass alle 6 Jahre ein Alien durch ein Portal in einem Tempel auf die Erde kommt, dass die Welt vernichtet, wenn ein Orden von Jiu Jitsu-Kämpfer ihm keinen ehrenhaften Kampf liefert. Der erbarmungslose und auf Martial Arts abfahrende Außerirdische hat einige Fähigkeiten, die an einen Predator erinnern, hat aber sonst wenig mit ihnen gemeinsam.

                                            Wer auf Trash, Beat ’em up, Comics und Aliens abhottet, ist bei JIU JITSU an der richtigen Adresse. Alle anderen machen besser einen großen Bogen.

                                            14
                                            • 7 .5
                                              999CINEASTOR666 03.04.2021, 13:46 Geändert 03.04.2021, 13:49

                                              The Doorman - Tödlicher Empfang (OT: The Doorman / AT: Doorman) / US / 2020

                                              >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                              RYŪHEI KITAMURA, Réalisateur von Prachtexemplaren wie NO ONE LIVES - KEINER ÜBERLEBT! und DOWNRANGE - DIE ZIELSCHEIBE BIST DU!, schickt RUBY ROSE als traumageschädigte Ex-Marineoffizierin in allerbester John-McClane-Manier in den Fight gegen brutale Gangster. Als ihr Gegenspieler brilliert idealerweise JEAN RENO als kultivierter Kunsträuber. Der eiskalte Edel-Ganove und seine skrupellosen Schergen haben allerdings nicht damit gerechnet, dass das tätowierte Tantchen, das als Pförtnerin in einem luxuriösen New Yorker Apartmentkomplex jobbt, taktisch, strategisch und nahkampftechnisch ihre Dues gepaid hat. Starbesetzung, furiose Action und einige Spannungsmomente garantieren astreine B-Movie-Unterhaltung.

                                              13
                                              • 5
                                                999CINEASTOR666 01.04.2021, 10:46 Geändert 01.04.2021, 18:06
                                                über Clown

                                                Clown - Willkommen im Kabinett des Schreckens (OT: Clown / AT: Killer Clown) / US / 2019

                                                >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                                Ein trauriger Horrorclown aus dem Hause The Asylum. Aufgrund Erfahrungswerte, ist die Erwartungshaltung niedrig. Damit ist man auch gut aufgestellt. Selbstverständlich ist der Streifen keine Offenbarung, aber auch keine Vollniete. Das Ganze erinnert an eine Mischung aus DAS KABINETT DES SCHRECKENS /// 31 - A ROB ZOMBIE FILM und HALLOWEEN HAUNT, obwohl The Asylum ganz eindeutig vom Release von ES - KAPITEL 2 getriggert wurde. Ein simpler und offensichtlich preisgünstig inszenierter, aber effektiver Teen-Slasher und besserer Vertreter aus dem Portfolio der berühmt-berüchtigten Produktionsstätte, weil er nicht mit miesen CGI vollgepfropft ist.

                                                Die Teenager sind klischeebeladen und reden viel Unsinn, weshalb sie perfekt als Kanonenfutter herhalten. Der Darsteller im Clownkostüm ist wirklich überzeugend, omnipräsent und absolut keine Lachnummer. Das labyrinthartige Gruselkabinett wurde aus Bretter und Europaletten in der Wüste aufgestellt, doch die Dekoration und Beleuchtung schaffen eine ansprechend schaurige Atmosphäre. Logisches Verhalten und gutes Schauspiel sind zweitrangig, im Vordergrund steht der Terror. Dem Drehbuch fällt zur tragischen Rachegeschichte zwar nicht allzu viel ein und es fehlt ein wenig an Abwechslung, doch das Treiben ist relativ derb, geringfügig spannungsgeladen und angenehm bedrohlich.

                                                19
                                                • 1 .5
                                                  999CINEASTOR666 31.03.2021, 08:11 Geändert 09.04.2021, 18:07

                                                  American Zombieland - Angriff der Fettarsch-Zombies (OT: Fat Ass Zombies) / US / 2020

                                                  >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                                  Auch wenn mich die Idee eines erfolglosen Regisseurs von amateurhaften Zombiefilmen, der die Zombie-Apokalypse in seiner texanischen Kleinstadt dazu nutzt, einen amateurhaften Zombiefilm zu drehen, gewissermaßen an I SURVIVED A ZOMBIE HOLOCAUST erinnert hat, gefällt sie mir. Da vorliegender Genrebeitrag ebenfalls ein amateurhafter Zombiefilm ist, schwingt er sich nämlich auf die Metaebene.

                                                  Dass mein Urteil trotz alledem harsch ausfällt, obwohl ich Potenzial in dem Konzept sehe, liegt an den asozialen Unsympathen unter den Figuren und dem flachen Fäkalhumor. Dass man bei einem Film, mit solch einem Titel, Niveau und Anspruch vergessen kann, liegt auf der Hand. Allem Anschein nach bin ich aber langsam aus dem Alter raus, um über Pisse, Scheiße und Kotze zu kichern. Seitenhiebe auf die Fettleibigkeit und Waffenvernarrtheit vieler Amerikaner könnte man aber gnädig unter Satire verbuchen.

                                                  Zugestehen muss ich, dass dem Ganzen ein gewisser Aufwand anzusehen ist und manche Ideen gar nicht so unoriginell sind, was bei einem Film in jener Preisklasse nicht gang und gäbe ist. Obwohl Ambitionen zu erkennen sind, ist das Treiben ziemlich holprig inszeniert und macht des Öfteren den Eindruck, dass der rote Faden verloren ging und schwer wiedergefunden wurde. Schade ist außerdem, dass Blood, Guts & Gore den Sparkurs fahren. Funsplatter-Freunde kommen demnach nicht auf ihre Kosten.

                                                  Der Unterhaltungswert ist gering, von den Darstellern kann man nicht viel erwarten, die Figurenzeichnung ist so lala und die deutsche Synchronisation klingt bescheiden. Sympathien kommen nicht auf und vor Längen ist man nicht gefeit. Spannung ist auch nicht drin, die Action besteht aus albernen Rumgehampel und die Gags sind peinlich. Billige Trashfilme sind für mich wahrlich kein rotes Tuch, doch ... konnte mich nicht überzeugen. Das ist aber immer noch Geschmackssache und Humor ist subjektiv, weshalb der eine oder andere bestimmt Gefallen daran finden kann.

                                                  16
                                                  • 7
                                                    999CINEASTOR666 29.03.2021, 08:25 Geändert 01.04.2021, 18:19

                                                    Stille Nacht, Horror Nacht (OT: Silent Night, Deadly Night / AT: Slayride / Silent Night - Deadly Night) / US / 1984

                                                    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                                    Spontan fällt mir kein anderer Slasher der goldenen Ära ein, der seinem Killer eine waschechte Origin Story auf den Leib schneidert, anstatt mit einer kurzen Exposition oder zahlreichen Rückblenden eine Grundlage zu schaffen. Dadurch wird der eigentliche Antagonist gewissermaßen zum tragischen Protagonist. Die Daumen drückt man ihm dennoch nicht, doch die Zwangsläufigkeit seines Handels lässt sich auf filmischer Ebene viel besser nachvollziehen. Der Einblick in die Psyche ist zwar oberflächlich, aber auch nur ein Nebenprodukt des Plots.

                                                    Als Kind wurde Billy Chapman (ROBERT BRIAN WILSON) von seinem Großvater verstört und kurz danach musste er mit ansehen, wie seine Eltern brutal ermordet werden, von einem Irren, der als Weihnachtsmann verkleidet ist. Er wächst in einem Waisenhaus auf, wo ihm die strenge Mutter Oberin (LILYAN CHAUVIN) einbläut, dass Strafe sein muss, wenn man unartig ist. Als Billy volljährig ist und bei der Arbeit den Weihnachtsmann spielen soll, brennen ihm die Sicherungen durch. Das unverarbeitete Kindheitstrauma lässt ihn zu dem werden, wovor er all die Jahre furchtbare Angst hatte.

                                                    Die Opferwahl ist demzufolge recht zufällig und wahllos. Billy killt mehr oder weniger, wem ihm auf dem Weg zum Waisenhaus über den Weg läuft. Das ist aber gar nicht mal so schlimm, da er recht einfallsreich und makaber vorgeht und es ausgesprochen gory zugeht. Sogar Scream Queen LINNEA QUIGLEY kriegt nebenher ein unschönes Arschgeweih verpasst und eine kopflose Schlittenfahrt ist auch nicht übel.

                                                    Sein weihnachtlicher Amoklauf bleibt selbstverständlich nicht unbemerkt. Die Polizei ist ihm dicht auf den Fersen und kann ihn am Ende durch (Weihnachts)Kugeln aufhalten, bevor er ein Massaker im Waisenhaus anrichten kann. Das ist zwar nicht wirklich überraschend und spektakulär, aber zumindest die logische Konsequenz, weshalb man darüber nicht sonderlich enttäuscht und böse sein kann. Eine gemeine Schlusspointe hat man sich nämlich nicht nehmen lassen.

                                                    20