999CINEASTOR666 - Kommentare
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Alle Kommentare von 999CINEASTOR666
Black Water - Was du nicht siehst, kann dich töten (Black Water) / AU / 2007
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Die Urteilsfindung ist eine kleine Herausforderung. Gemessen an dem zweifelsfrei eingeschränkten Belagerungszustand und dem Anspruch, realitätsnah ums Überleben zu kämpfen, holt BLACK WATER das Bestmögliche unter den gegebenen Voraussetzungen heraus. Im Vergleich mit anderen Tierhorrorfilmen und/oder Survivaldramen, hält sich der Unterhaltungswert allerdings in Grenzen.
Trotz alledem gestaltet sich der Überlebenskampf dreier Ausflügler auf einem Mangrovenbaum in den unbarmherzigen Sümpfen Australiens insgesamt als äußerst spannend, beängstigend und mitreißend. Das liegt einerseits daran, dass mit echten Krokodilen gedreht worden ist und keine billige CGI die Glaubwürdigkeit und Authentizität ruinieren und andererseits daran, dass man sich im Laufe der Zeit in die Lage und Protagonisten hineinversetzen kann und beginnt, selbst einen Ausweg zu suchen, jedoch nicht viele Optionen übrig bleiben.
Durch inszenatorisches Geschick wird die Beklemmung fühlbar und das Mitfiebern derart wirkungsvoll, obwohl die allgemeine Figurenzeichnung zu wünschen übrig lässt. Da sich auf die Bedrohung und Suche nach einem Weg aus der Ausweglosigkeit konzentriert wird, fällt dieses Manko allerdings nur geringfügig ins Gewicht. Ein intensives Filmerlebnis erlebt man trotzdem, auch wenn BLACK WATER nicht jedermanns Sache sein wird. Wenn man jedoch bereit ist, sich auf das Szenario einzulassen und ein gewisses Maß an Empathie aufbringen kann, dem sei BLACK WATER empfohlen.
6 Todesrollen
Boar - Im Outback hört dich niemand quieken (OT: Boar) / AU / 2017
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Ich will ja keine Keilerei vom Zaun brechen, aber Boar ey, dieser Down Under-Schlock spießt sein Potenzial auf den Hauern auf.
Langjährige Erfahrung hat gezeigt, dass es von Vorteil ist, das Ungetüm zunächst nur andeutungsweise angreifen zu lassen, um die Spannung zu steigern. Dieser Erfahrungswert empfiehlt sich im Besonderen, wenn die finanziellen Mittel nicht ausreichend sind, um Kreaturen in freier Wildbahn überzeugend zu gestalten. Regisseur CHRIS SUN (CHARLIE'S FARM) pfeift allerdings auf dieses ungeschriebene Gesetz und setzt sowohl den Überraschungs- als auch den Schockeffekt aufs Spiel.
Weil kein Wert darauf gelegt wird, auf einem dramaturgischen Unterbau Spannung aufzubauen, dient die simple und fahrig inszenierte Handlung schlichtweg dem Mittel zum Zweck, das monströse Wildschwein möglichst oft blutrünstig in Szene zu setzen. Das befriedigt zwar die niederen Triebe, höhere Ansprüche bleiben jedoch brach liegen.
Eine Patchwork-Familie, die im Jagdrevier des borstigen Monstrums ausspannen und eine schöne Zeit haben will, wird zwar als Protagonisten eingepflegt, doch wird immer wieder links liegen gelassen, damit sich Hinz und Kunz gewidmet werden kann, die dem Keiler wahllos zum Opfer fallen. Emotionale Bindungen und Anteilnahme an den Ableben haben demnach einen schweren Stand.
Bis zum Schluss ist mir auch nicht ganz klar geworden, ob es sich um einen ernstgemeinten oder humorvollen Beitrag handelt. Die Leutchen verhalten sich nämlich die meiste Zeit saudämlich und labern überwiegend Hirnzellen abtötenden Stuss. Zum Schlapplachen und vom Stuhl fallen war mir allerdings nicht zumute, sondern vielmehr zum Augenrollen und Kopfschütteln.
BOAR - IM OUTBACK HÖRT DICH NIEMAND QUIEKEN ist ein Ozploitation-Streifen erschreckend schlichten Gemüts, der weder Furcht einflößt noch an den Fingernägeln knabbern lässt, aber trotzdem knackig und saftig ist. Da sowohl Animatronik als auch Animation verwendet wird, ist die Effektivität der Effekte durchwachsen. Das macht der Authentizität zu schaffen, aber die hatte wohl ohnehin kein Wörtchen mitzureden.
Mask Maker - Meet Your Maker (OT: Maskerade) / US / 2011
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Dass der fiktive Charakter Leatherface als Vorbild herhalten musste, ist nicht zu übersehen und die Offensichtlichkeit wohl auch gewollt. Weil ihm die Eigenständigkeit fehlt, wird der Maskenbildner dieses Low-Budget-Streifens eher nicht in die Annalen des Horrorgenres eingehen, ein Zugeständnis ist aber, dass der Gesichtselfmeter beinhart und furchterregend zur Tat schreitet.
Um auf Nummer sicher zu gehen, weicht die Handlung kein Stück von gängigen Genrekonventionen ab, allerdings wird sich bemüht, dem entstellten Killer eine ordentliche Hintergrundgeschichte zu verpassen, indem regelmäßig Rückblenden eingeschoben werden.
Das Pärchen und ihre Freunde, die in einem heruntergekommenen Haus in der Einöde Geburtstag feiern wollen, erhalten hingegen nur unzureichend Backgrounds. Viel Zeit wird deswegen geopfert, um Farbe zu kaufen, Haus und Grundstück zu erkunden, teuren Wein aus dem Keller zu saufen und in der Scheune rumzumachen. Während die Chance nur unzulänglich wahrgenommen wird, zwei Charaktere ordnungsgemäß einzupflegen, die das dunkle Geheimnis des Anwesens kennen, doch nicht so recht mit der Sprache herausrücken wollen.
Die deutsche Synchronisation schwächelt bei einigen Protagonisten, liegt aber insgesamt im akzeptablen Bereich. Ich habe wirklich schon viel Schlimmeres hören müssen. Die Dialoge selbst sind gewohnt zweckmäßiger Natur. D. h. mit intellektuellen Debatten ist nicht zu rechnen.
In der zweiten Hälfte kommt zwar etwas mehr Bewegung ins Spiel, der von den Toten auferstandene Mörder übt sich aber zunächst in Zurückhaltung, bevor er im letzten Drittel ordentlich aufdreht. Die Kills haben zwar eine gewisse Härte, Freunde von Guts and Gore werden aber trotzdem unzufrieden sein.
Da ich schon weitaus miesere Machwerke über mich ergehen lassen musste, tendiere ich zum Durchschnitt, da doch einige positive Ansätze zu erkennen sind, es aber auch zahlreiche Tiefen gibt.
Fear Asylum (OT: Room 33) / US / 2009
>>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<
Ein verunfalltes Pärchen wird auf einer Landstraße aufgegabelt, von einer Gruppe Rollergirls, ihrem Trainer und einem Kameramann, die sich auf dem Weg zu einer Veranstaltung befinden. Als ihnen am Arsch der Welt das Benzin ausgeht und es allmählich dunkel wird, finden sie Zuflucht in einer verlassenen Nervenheilanstalt. Plötzlich werden sie von einem jungen, verwirrten Mädchen angegriffen, das offensichtlich misshandelt wurde. Im Behandlungsraum 33 scheinen schreckliche Dinge geschehen zu sein und unheimliche Vorkommnisse häufen sich noch immer ...
Dass man es mit einer Low-Budget-Produktion zu tun hat, ist unverkennbar. Dennoch hat mir die Camcorder-Optik gefallen und hat mich nostalgisch werden lassen. Darüber hinaus ist es den Verantwortlichen trotz alledem gelungen, die psychiatrische Anstalt, mit der dunklen Vergangenheit, durchaus atmosphärisch abzubilden. Eine bedrohliche und unheilvolle Stimmung zieht sich beinahe kontinuierlich durch den gesamten Streifen, ohne in den entscheidenden Momenten zu schwächeln.
Da bereits eine Reihe von Filme existiert, mit einer ähnlichen Prämisse, ist die Thematik weder taufrisch noch innovativ. Nichtsdestotrotz hat FEAR ASYLUM eine Besonderheit – und zwar die Rollergirls. Die Mädels haben Haare auf den Zähnen und lassen die Herren der Schöpfung wie warm duschende Weicheier aussehen und dastehen. Die umgekehrte Rollenverteilung ist mal etwas anderes und amüsant anzusehen.
Der Spannungsbogen lässt allerdings zu wünschen übrig, da Hintergründe und Zusammenhänge zu lange im Schatten bleiben und sich im Laufe der Zeit auch dieses und jenes zu wiederholen scheint. Kurze Flashbacks lassen zwar Vermutungen zu, allzu viel kann man mit ihnen jedoch nicht anfangen, um eine konkrete Vorstellung vom diffusen Bösen zu bekommen.
Das letzte Drittel nimmt erwartungsgemäß an Fahrt auf und wird auch etwas blutiger. Die blutigen Einlagen bleiben jedoch im überschaubaren Rahmen und fallen auch nicht übermäßig hart aus. Am Schluss wird selbstverständlich des Rätsels Lösung präsentiert, wobei nicht jedes Logikloch gestopft werden kann. Auch wenn inhaltlich noch einiges ausbaufähig gewesen wäre und auch schauspielerisch ein paar Unterrichtsstunden bestimmt nicht geschadet hätten, fühlte ich mich kurzweilig unterhalten, weshalb ich gutmütig leicht überdurchschnittlich bewerte.
Die toten Augen des Dr. Dracula (OT: Operazione Paura / AT: Die toten Augen / Kill, Baby... Kill! / Curse of the Dead / Curse of the Living Dead / Operation Fear / Don't Walk in the Park) / IT / 1966
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In den Sechzigerjahren des 20. Jahrhunderts erfreute sich gotischer Horror großer Beliebtheit, weswegen Regie-Maestro MARIO BAVA die Operation leitete, Angst auf die Leinwand zu bringen.
Wer vom deutschen Titel geködert wird und den Ober-Blutsauger in Aktion sehen will, gerät jedoch an die falsche Adresse. Hier haben wir es schlichtweg mit dreister Bauernfängerei zu tun, auch wenn die deutsche Tonspur gegen Ende kläglich versucht, den promovierten Fürsten der Finsternis doch noch erwähnt zu bekommen. Es handelt sich allerdings keinesfalls um einen Vampirfilm, sondern um eine klassische Geistergeschichte mit allem, was dazugehört.
Ein abgelegenes, nahezu in Nebelschwaden ersticktes Dorf. Verschlossene, abergläubische und verängstigte Dorfbewohner. Eine undurchsichtige Dorfhexe. Ein dunkles Geheimnis um ein kleines, totes Mädchen. Ein gruseliges Schloss samt daumendicke Spinnweben und verschrobener Schlossherrin. Ein weltlicher, aufgeklärter Arzt, der übernatürlichen Phänomenen keinen Glauben schenkt und den rätselhaften Todesfällen auf den Grund gehen soll.
Ja, stilistisch kriegen Liebhaber*innen von altmodischem Grusel experimentierfreudige Kameraarbeit und künstlerisch ausgeleuchtete Kulissen geboten, wodurch man sich unwillkürlich in einen schaudererregenden Albtraum hineinversetzt fühlt. Auch die musikalische Untermalung leistet ihren Anteil formidabel, um die schaurige und unheilschwangere Stimmung und Atmosphäre zu bestärken.
Allerdings ist der exzentrische Inszenierungsstil meines Erachtens derart besitzergreifend, dass die Geschichte nach und nach in den Hintergrund gedrängt wird und die ohnehin steifen Darsteller allmählich wie ein notwendiges Übel erscheinen.
In Szene gesetzt ist die Schauergeschichte meisterhaft, das Stilbewusstsein geht jedoch bedauerlicherweise an die Substanz. Aufgeworfene Fragen werden zur Nebensache, um sich in den Bilderfluten zu verlieren. Im Laufe der Zeit hat dieser Italo-Chiller seine Anhänger gefunden, ich mag es persönlich jedoch etwas gehaltvoller.
Nachts, wenn das Skelett erwacht (OT: The Creeping Flesh / AT: Die Auferstehung des Grauens) / GB / 1973
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Den deutschen Verleihtitel sollte man nicht zwangsläufig für bare Münze nehmen. Das riesige und die Fantasie anregende Skelett aus Papua-Neuguinea, das dem übereifrigen Dr. Emanuel Hildern (PETER CUSHING) Beweis sein soll, dass vor dem modernen Menschen bereits eine hochentwickelte Spezies existierte, erwacht dummerweise erst kurz vor Zapfenstreich zum fleischlichen Leben. Zuvor wird nämlich versucht, zahlreiche andere Themen unter einen Zylinder zu quetschen.
Das funktioniert leider nur suboptimal, weil man öfters den Eindruck gewinnt, von der eigentlichen Prämisse abgelenkt zu werden, obwohl diese ganz interessant und faszinierend ist. Auch wenn es eventuell ein wenig hanebüchen oder gar leicht abgehoben erscheint, dem Ursprung des Bösen auf den Grund zu gehen und ihn ausmerzen zu wollen, um das verlorene Paradies wiederzugewinnen.
Wie gesagt, auch wenn gotischer Grusel par excellence geboten wird, fühlt man sich das ein oder andere Mal wie in einem anderen Film und weiß nicht so recht, worauf man seine Konzentration lenken soll, aufgrund der umfangreichen Behandlung von Nebenplots. Das bewirkt, dass man das ungute Gefühl hat, mit Längen und Leeren kämpfen zu mussen, obwohl nonstop einiges los ist.
Auf blutige Effekte und abscheuliche Grausamkeiten wird währenddessen weitestgehend verzichtet, da mehr Wert auf Atmosphäre, Figurenzeichnung und die Entwirrung der Handlungsfäden gelegt wird. Letzten Endes führt das mäßig spannende Treiben zu einem geschickt eingefädelten Kniff, der die vorangestellten Geschehnisse, um den verrückten Wissenschaftler, in ein anderes Licht rücken.
In Fear / GB / 2013
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Ein Pärchen, das sich erst vor zwei Wochen kennengelernt hat, hat Ärger in einem Pub und zieht schnell Leine. Sie sind auf dem Weg zu einem Festival, doch Tom (IAIN DE CAESTACKER) überrascht Lucy (ALICE ENGLERT) mit der Buchung eines abgelegenen Hotels für eine Nacht. Lucy willigt skeptisch ein, doch die Ausschilderung im Wald führt sie in die Irre. Als die Nacht hereinbricht und das Benzin immer knapper wird, wird der ohnehin unsichere Umgang miteinander von Anspannung, Verzweiflung, Panik und Angst getrübt. Plötzlich taucht ein unbekannter Dritter auf und bittet um Hilfe. Schnell wird klar, dass Max (ALLEN LEECH) besser nicht auf der Rückbank Platz hätte nehmen sollen ...
Wenn man die Inhaltsangabe liest, könnten bei dem einen oder anderen die Erwartungen sinken, weil man eine ausgelutschte Prämisse vermutet. IN FEAR ist aber ein kleines, fieses Werk, das flugs eine unheilvolle Atmosphäre aufbaut und ohne nerviges Gekeife von Teenager-Blagen auskommt.
Mit einfachsten Mitteln wird nämlich unverfälschtes Spannungs- und Angstkino erzeugt, da mit tief verwurzelten Urängsten und gängigen Klischees gemein gespielt wird. Denn, obwohl der Großteil schlichtweg im Autoinneren spielt, überrascht die düstere Irrfahrt mit unerwarteten Finten, die durch einen kraftvollen Score untermauert werden.
Als der Hilfeersuchende auf der Bildfläche erscheint, flacht die von Paranoia und Bedrohlichkeit durchdrungene Intensität zwar geringfügig ab, da man erst einmal hinter die Tücke steigen und sie verarbeiten muss, doch nachdem man die bittere Pille geschluckt hat und einem begreiflich wird, welches perfide, soziopathische und von krankem Humor begleitete Spiel getrieben wird, ist seine Wirkung beachtlich.
Leider wird das Ende der Geschichte dem Ganzen nicht vollends gerecht und lässt relativ unbefriedigt zurück, da es unkonkret erscheint. Für ein Debüt ist IN FEAR trotz alledem ein über weite Strecken gelungener und sehenswerter Genrebeitrag, dem man eine Chance geben sollte.
Vampire Dinner - You Are What You Eat (OT: Broil) / US / 2020
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Was hier diniert wird, ist verdammt vielschichtig und reichhaltig, weswegen man sich mehr als einmal komplett verwirrt wiederfindet. Doch im weiteren Verlauf findet man sich immer besser zurecht und die Irritation schwindet.
Es fängt bereits bei der Titelvergabe im deutschsprachigen Raum an. Auch wenn die Familie Sinclair Ähnlichkeiten mit Vampiren aufweist, wird bis zum Schluss nicht voll und ganz geklärt, mit welcher Art Wesen man es zu tun hat. Wenn man nicht päpstlicher als der Papst ist, führt diese "Unentschlossenheit" dazu, dass dem "Vampirfilm" neue Facetten zuteil und interessante Richtungen eingeschlagen werden.
Aufmerksamkeit ist gefragt, da der Plot zahlreiche Handlungsstränge erschließt und zwischen den Ebenen umherspringt. Das Kernthema sind Familiengeheimnisse und Zerwürfnisse, die kleinen und großen innerfamiliären Konflikte. Bis man das große Ganze auf dem Schirm hat, vergeht jedoch einige Zeit. Durchhaltevermögen wird allerdings nicht abverlangt, wenn man bis zum Clou versucht, eigenständig Hintergründe zu klären und Zusammenhänge zu verstehen.
Die Darsteller, die entscheidende Rollen bekleiden, agieren durch die Bank auf hohem Niveau und auch die deutsche Synchronisation weiß zu gefallen, was heutzutage leider keine Selbstverständlichkeit mehr ist.
Als das Dinner stattfindet, wird die wahre Stärke präsent. Die Atmosphäre verdichtet sich, wird bedrohlicher, im positiven Sinne unangenehmer und vor allem blutiger. Die eine oder andere unerwartete Überraschung wird obendrein bereitgehalten. Für ein Langspielfilmdebüt ist das schon eine Hausnummer, auch wenn man letzten Endes vielleicht zu viel wollte und strukturierter hätte vorgehen können, um das Potenzial ganz auszuspielen.
Reborn / US / 2018
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Ich denke, das größte Problem von REBORN ist nicht zwangsläufig, dass der Plot ein Konglomerat aus CARRIE - DES SATANS JÜNGSTE TOCHTER und DER FEUERTEUFEL ist, sondern dass der Streifen so klein ist. Die Geschichte einer totgeglaubten Teenagerin mit elektrokinetischen Kräften, die auf der Suche nach ihrer leiblichen Mutter ist, hat nämlich durchaus Potenzial.
Allerdings scheint das Budget zu niedrig gewesen zu sein, um wirkliche Höhepunkte zu setzen, damit sich das Horrordrama von genannten Vorbildern und ähnlich gelagerten Werken absetzen kann. Dadurch wirkt das Endresultat bescheiden und unscheinbar, wodurch es in der Masse untergeht.
Trotz alledem ist mir der Streifen auf unerklärliche Weise irgendwie sympathisch gewesen. Vielleicht lag es daran, dass ich mich an Fernsehproduktionen der 90er-Jahre erinnert gefühlt habe, die mich nostalgisch werden ließen.
Scream-Queen BARBARA CRAMPTON, RAE DAWN CHONG und MICHAEL PARÉ haben das Retro-Feeling noch zusätzlich unterstrichen und bestätigt, ebenso wie die am Computer generierten Blitze und Überspannungen.
Zugegeben, es lag auch an der ungewöhnlichen Ausstrahlung von KAYLEIGH GILBERT, die die Reanimierte mimt, die sich schnell ungerecht behandelt fühlt und ihre Fähigkeiten einsetzt, um unliebsame Mitmenschen auszuschalten. Die Tötungsarten sind zwar abwechslungsreich, aber bedauerlicherweise recht harmlos umgesetzt und relativ spärlich gesät.
Wenn man sich überwindet, nicht allzu streng zu sein und womöglich ein Auge zuzudrücken, kann man zum Schluss kommen, dass das kurze Vergnügen, welches uns REBORN beschert, doch gar nicht wehtut und hin und wieder seine morbiden Momente hat. Letztendlich ist es aber doch zu wenig, weswegen ich, bei aller Liebe, nicht mehr als 4 Punkte springen lassen kann.
Critters - Sie sind da! (OT: Critters / AT: Critters: Sie beißen! / Critters: They Bite / Critters 1) / US / 1986
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CRITTERS - SIE SIND DA! ist die in zweierlei Hinsicht bissige Antwort auf GREMLINS - KLEINE MONSTER und hat bis heute eine treue Fangemeinde. Die aus einem intergalaktischen Gefängnis ausgebrochenen Fellknäuel sind aber auch knuffig und vor allem wahnsinnig gefräßig.
Als ihr Raumschiff auf der Erde landet, machen sich die pelzigen Allesfresser an den armen Farmtieren zu schaffen und werden dem ländlichen Familienidyll gefährlich, doch zwei ulkige Kopfgeldjäger sind den umherkugelnden Biestern bereits dicht auf den Fersen.
Der Streifen ist volle Kanne Achtziger und dass das Budget niedrig gewesen sein muss, sieht man an den herrlich-käsigen Effekten, die den Großteil des trashigen Charmes ausmachen.
Die Besetzung beherbergt einige bekannte Gesichter, die man bis heute in verschiedenen Produktionen zu sehen bekommt. Die Darsteller spielen ihre Rollen charmant und scheinbar ist ihnen bewusst, dass sich die Invasion der stacheligen Vielfraße nicht todernst nimmt.
Apropos, der Body Count ist nicht sonderlich hoch und das Blutvergießen selbst wäre auch noch ausbaufähig gewesen. Möglicherweise wollte man die Critters nur nicht zu bestialisch darstellen und hat sich deswegen zurückgehalten. Spaß macht die Sause aber trotzdem.
Black Christmas / US/NZ / 2019
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Wer mit einer demütigen Hommage ans Original oder einem Remake vom Remake rechnet, zieht die Arschkarte. Die Erwartungen werden unterwandert, da wir es mit Etikettenschwindel zu tun haben, damit eine feministische Kampfansage unter die Zuschauerschaft gebracht werden kann.
Das Slasherfilm-Subgenre bietet in diesem Zusammenhang natürlich eine große Angriffsfläche, da fast ausschließlich männliche Regisseure, für ein vorwiegend männliches Publikum, seit Jahrzehnten junge Frauen sexualisiert dargestellt haben und auch mit Misogynie wenig gegeizt wurde, bei einer Vielzahl einschlägiger Werke.
Dass eine vermeintliche Neuverfilmung von JESSY - DIE TREPPE IN DEN TOD als nahezu militantes Sprachrohr zweckentfremdet wird, ist dann nur die logische Konsequenz. Immerhin hat dieser Streifen sozusagen den Startschuss gegeben und das Subgenre begründet. Das bedeutet, dass es sich bei BLACK CHRISTMAS anno 2019 nicht um ein Tribut an das Subgenre handelt, sondern vielmehr um einen Anti-Slasherfilm, bei dem gleich zu Anfang Literaturklassiker diffamiert werden, die von weißen Männern geschrieben wurden, weil diese nicht die Klassiker von Afroamerikaner*innen, Lateinamerikaner*innen, Asiatinnen, Ureinwohner*innen usw. sind.
Ich will den Aufruf zu Gleichberechtigung, weiblicher Ermächtigung und Diversität auf keinen Fall kleinreden und er ist auch nicht für sich genommen der Grund für meine unterdurchschnittliche Bewertung. Vielmehr liegt es daran, dass das Ballbusting arg geschwätzig ist und in der Art und Weise beinahe ideologisiert, wenn nicht gar indoktrinierend anmutet. Letzten Endes ergibt das zwar durchaus Sinn, zugleich bleibt die Spannung dabei mitunter auf der Strecke. Das liegt wiederum daran, dass sich eben nicht sklavisch an die Slasherfilm-Richtlinien gehalten werden will, sondern der Fokus darauf liegt, die #MeToo-Debatte hysterisch anzukurbeln, damit die Bewegung nicht ins Stocken gerät.
Den maskierten Killer zuzusehen, wie er auf dem Campus meuchelt, macht durch den omnipräsenten politischen Aktivismus gleich viel weniger Laune. Wer sich für die Mordserie verantwortlich zeichnet und vor allem warum, ist dann aber eine Wucht und legt den Finger noch mal schön tief in die Wunde. Trotz alledem wird der nonkonformistische Mut und das vor den Kopf stoßen wohl oder übel die Lager spalten, da sich insbesondere die provoziert fühlen werden, die ihr eigenes Denken und Handeln möglicherweise dringend hinterfragen sollten.
Trick - Dein letztes Halloween (OT: Trick) / US / 2019
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Ein bis dato unauffälliger Jugendlicher massakriert urplötzlich und kaltblütig seine ahnungslosen Klassenkameraden auf einer Kostümparty und kann überwältigt werden. Im Krankenhaus kann er den Ermittlern schwer verletzt und spektakulär entkommen. Fortan wiederholt er sein blutiges Treiben alljährlich an Halloween und hält Kleinstadt sowie Gesetzeshüter auf Trab ...
Regisseur PATRICK LUSSIER (MY BLOODY VALENTINE 3D /// DRIVE ANGRY) wollte nicht noch einen ordinären Teenie-Slasher auf den Markt werfen und es wurde angekündigt, Zeuge der Geburt einer Horror-Legende zu werden. Dieses hochgesteckte Ziel wurde meines Erachtens nicht erfolgreich in die Tat umgesetzt, auch wenn krampfhaft versucht wurde, nicht der Norm zu entsprechen. Man fühlt sich mehr als einmal an HALLOWEEN - DIE NACHT DES GRAUENS erinnert, doch prompt wechselt die Richtung und man denkt an harte (Cop-)Thriller wie SAW - WESSEN BLUT WIRD FLIEßEN? und/oder THE COLLECTOR - HE ALWAYS TAKES ONE.
Für Horrorfilm-Freunde sind das verheißungsvolle Titel, man sollte jedoch nicht zu viel von diesem B-Movie erwarten. Als Polizeibeamte statt Teens in den erzählerischen Fokus rücken und einen übermenschlich-agilen Killer jagen, der ihnen stets einen Schritt voraus ist, kommt zwar Dynamik ins Spiel, aber es wird auch sprunghaft, repetitiv, unglaubwürdig und über-konstruiert.
Spannung will sich bei alledem, wenn überhaupt, nur sporadisch einstellen, trotz brutaler Messerattacken. Im Verlauf lässt sich der unberechenbare Mörder gar perfidere Tötungsarten einfallen, bleibt aber selbst im wahrsten Sinne austauschbar. Ebenso wie seine unbedeutenden und unvorsichtigen Opfer, die einzig und allein dazu dienen, den Body Count zu maximieren.
Nach etlichen hektischen Morden und Verfolgungen hat man sich irgendwann daran sattgesehen und warum das personifizierte Böse eigentlich Amok läuft, bleibt lange Zeit schleierhaft, bis sich final hanebüchene Wendungen regelrecht überschlagen und selbstverfreilich mit Franchise-Absichten geliebäugelt wird. Obwohl ich eingestehen muss, dass die Auflösung einen äußerst interessanten Ansatz verfolgt, tut sie sich verdammt schwer, diesen glaubhaft und überzeugend über die Bühne zu bringen.
Dead Water / US / 2019
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Eine hübsche Yacht auf dem offenen Meer ist für mich generell ein reizvoller Handlungsort. Wenn es an Bord dann noch zur Sache geht, ist der Filmabend gerettet. DEAD WATER hat mich allerdings zu sehr an HARPOON erinnert, nur ohne den Schwarzen Humor, der dem Ganzen die nötige Würze verliehen hat.
Den Ex-Marine David Cooper (GRIFF FURST) plagen die Erinnerungen an den Nahen Osten, wo er Dinge getan und gesehen hat, über die er nicht sprechen kann. Er leidet unter Panikattacken, Albträume und bekommt seine Aggressionen nur schwer in den Griff. Seine Frau Vivian Cooper (BRIANNE DAVIS) versucht ihm eine Stütze zu sein, doch steht dem machtlos gegenüber. John Livingston (CASPER VON DIEN) ist ein guter Freund der Familie, der sich um Vivian gekümmert hat, als David seinen Einsatz hatte. Er bietet den beiden ein Wochenendtrip auf seinem Boot an, um auf andere Gedanken zu kommen. Erste Spannungen lassen jedoch nicht lange auf sich warten …
DEAD WATER ist nun wirklich kein Knaller, da vieles an Bord geholt wird, um später wieder über Bord geworfen zu werden. Dennoch versteht es der Streifen, immer wieder Misstrauen zu schüren und Reibungspunkte zu finden, durch die die Aufmerksamkeit des Zuschauers aufrechterhalten wird. Weil die Figuren klar aufgestellt und plakativ gestaltet sind, ist der Verlauf zwar zu weiten Teilen absehbar, langweilig wird es allerdings nie, da einem vehement das Gefühl beschleicht, dass bald die Emotionen hochkochen und es ungut ausgehen wird. Die Ahnung bestätigt sich selbstverständlich im letzten Drittel, als der Komplott aufgedeckt wird, sich die Lage zuspitzt und nach hinten losgeht.
Sputnik - Es wächst in dir (OT: Sputnik / Спутник) / RU / 2020
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Russland bringt seit einiger Zeit eine hochwertige Produktion nach der anderen an den Start, insbesondere im Horror- und Science-Fiction-Bereich. Inhaltlich sind die Streifen zwar selten eine Offenbarung, aber inszenatorisch sind sie gemeinhin spitzenmäßig. SPUTNIK – ES WÄCHST IN DIR hat mich jedoch nicht nur formal überzeugt, sondern auch vom Storytelling begeistert. Eine mitreißende Geschichte wird erzählt, die kontinuierlich eine gewisse Grundspannung hält, die ab und an nach oben ausschlägt.
Sowjetunion 1983: Der Kontakt zur Orbit-4 bricht ab. Sie stürzt auf heimatlichen Boden. Einziger Überlebender ist der Kommandant. Nach dem Absturz erholt er sich unnatürlich schnell. In einem abgelegenen Forschungslabor soll eine Psychologin den Kosmonauten unter strengster Geheimhaltung untersuchen. Gleich in der ersten Nacht wird sie Zeugin eines unfassbaren Ereignisses: Aus dem Körper des Raumfahrers kriecht ein Alien heraus. Es gilt herauszufinden, wie abhängig sie voneinander sind, wer die Kontrolle hat und ob sie getrennt werden können? Die Psychologin wird allerdings vor unvollendete Tatsachen gestellt und hat das Gefühl, dass ihr Informationen vorenthalten werden. Deshalb handelt sie in Eigeninitiative und macht eine grausame Entdeckung, die an die Öffentlichkeit gehört …
Das Creature-Design ist phänomenal und zieht alle Register der digitalen Effekte-Kunst. Zeit und Geld wurden in die CGI investiert, das man bei diversen US-amerikanischen Produktionen seit geraumer Zeit schmerzlich vermisst. Jedoch sind überzeugende Effekte von entscheidender Bedeutung, um eine authentische Atmosphäre zu schaffen, die zupackt und nicht mehr loslässt. Wenn der außerirdische Begleiter aus dem Raumfahrer klettert, machen sich Nervosität und Neugierde breit, da es dermaßen realistisch wirkt.
Der Plot von SPUTNIK - ES WÄCHST IN DIR siedelt sich zwischen ARRIVAL und LIFE an, weswegen es dem düsteren, teils innovativen und mitunter blutigen SF-Horrorthriller gelingt, das Interesse des Zuschauers aufrechtzuerhalten. Das Ende wird dem Ganzen zwar nicht vollends gerecht und hinterlässt einige Fragezeichen, allerdings lässt sich abschließend auf jeden Fall eine Empfehlung aussprechen.
The Hunt / US/JP / 2020
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In dieser wutentbrannten, dazumal topaktuellen und deshalb hochbrisanten Satire machen gut situierte Liberale Hetzjagd auf Rassisten, Waffennarren, erzkonservative Christen und Verschwörungstheoretiker, damit sich deren Vermutungen, Anschuldigungen und Vorverurteilungen ironischerweise bewahrheiten.
Für reichlich Action, blutige Gewalttätigkeiten und findige Richtungswechsel ist gesorgt, dank einer Figur, die nicht ins Beuteschema zu passen scheint. Crystal (BETTY GILPIN) ist eine apathische, hagere Frau des Typus White Trash, mit erstaunlichen Nahkampffähigkeiten. Sie sondiert die Lage und bleibt eine undurchsichtige Außenseiterin mit eisernen Überlebenswillen, die zwischen stoisch und traumatisch vorbelastet schwankt.
Obwohl der Showdown einen erbitterten Kampf bereithält, bei dem die Stärkste überlebt, wird von den Machern keine eindeutige politische Stellung bezogen, sondern beide Seiten karikiert und zynisch vorgeführt. Dem zutiefst gespaltenen Land wird der Spiegel vorgehalten und spiegelt keinen eindeutigen Sieger wider. Auch wenn die Fronten verhärtet sind und auf beiden Seiten Gift und Galle gespuckt wird, ist sich THE HUNT allem Anschein nach bewusst, schlichtweg ein moderner Exploitationfilm sein zu wollen, der an keine ernsthafte Debatte interessiert ist, weil er sich dem grimmigen Spaß verschrieben hat.
Rootwood - Blutiger Wald (OT: Rootwood) / US / 2018
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Die Karriere von MARCEL WALZ hat nun schon einige Jahre auf dem Buckel. Er tobt sich im Independent-Bereich aus und bleibt dem Horrorgenre treu. Auch wenn seine Vita mittlerweile über ein Dutzend Beiträge umfasst, werden sie kein Stück besser. Beweis ist ROOTWOOD - BLUTIGER WALD, mit dem er seine RAW-Trilogie zu einem US-Remake bündelt, um wieder einmal in die viel zu großen Schuhe von THE BLAIR WITCH PROJECT zu schlüpfen und im hohen Bogen auf die Fresse zu fallen.
Zwei Podcaster, die sich für paranormale Phänomene interessieren, erhalten von einer Filmproduzentin den Auftrag, einen Dokumentarfilm über die Legende des hölzernen Teufels zu drehen, der im berüchtigten Rootwood Forest sein Unwesen treiben soll. Um groß herauszukommen, wollen sie sich die Chance keinesfalls entgehen lassen. Zusammen mit einer Bloggerin, einigen Kameras und einem Wohnmobil gehen sie dem Fluch auf den Grund.
Das Grauenvollste an dem Streifen ist die Langeweile. Bis überhaupt mal etwas halbwegs Handfestes passiert, hat man Lust und Laune schon längst verloren. Ebenfalls schrecklich sind die eindimensionalen Figuren, ihr irrationales Verhalten, ihre geistlosen Dialoge und das hölzerne Schauspiel. Dass das FF-Stilmittel nur gelegentlich eingesetzt und der Großteil aus objektiver Sicht eingefangen wird, zählt neben Score und Soundeffekte zu den wenigen Pros auf der Liste.
Als sie auf einen mit Graffiti verzierten Bau stoßen, denkt man, dass die Sache langsam ins Rollen kommt wie ein Wholetrain, aber der Anflug von Bedrohlichkeit ist nur Makulatur. Um gewalttätige Ausschweifungen ist es schlecht bestellt, da man sich stattdessen mit dem Fund blutiger Stricke und rar gesäten lausigen Jump-Scares begnügen und zufrieden geben muss.
Die finalen Minuten beinhalten eine Wendung, die woanders mit Sicherheit eine Wertsteigerung bedeutet hätte, doch bei vorliegendem Fall, wird selbst dieser Wendepunkt in den Sand gesetzt.
Demon Eye - Amulett des Todes (OT: Demon Eye) / GB / 2019
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DEMON EYE - AMULETT DES TODES ist ein billiger Horrorfilm mit hölzernen Darstellern und einer lahmen Story. Darüber hinaus wird das Potenzial des kargen Landstriches kaum genutzt, um die Handlung zum Großteil in einer auswechselbaren Behausung umzusetzen. Dort will jedoch nicht so wirklich Atmosphäre aufkommen und auch keine der Figuren hat ein derart einnehmendes Wesen, dass es die Herzen der Zuschauer im Sturm erobern kann.
Das titelgebende Amulett des Todes ist zwar schnell gefunden, aber die merkwürdige, dämonische Macht, die von ihm ausgeht, kommt nur sporadisch zum Tragen und wenn, handelt es sich um eingemottete Geisterbahn-Effekthascherei, die einem Horrorfilm-Enthusiasten gerade einmal ein müdes Lächeln abringt.
Es geschieht schlichtweg zu wenig Interessantes und Aufregendes. Stattdessen wird viel Zeit geopfert, für eine unnütze Beziehungskiste. Die fördert zwar am Schluss eine Wendung zutage, der aber auch keine weitere Erklärung zuteil und im Raum stehen gelassen wird. Weil Spannungsbogen und Dramaturgie mit Füßen getreten werden, ist der Streifen besser in der Tonne aufgehoben.
Restraint - Wahnvorstellungen (OT: Restraint) / US / 2017
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RESTRAINT - WAHNVORSTELLUNGEN ist in erster Linie ein psychotisches Beziehungs- bzw. Familiendrama, das als Kammerspiel aufgezogen wird. Auch wenn CAITLYN FOLLEY den psychischen Verfall realitätsnah und ohne Overacting elaboriert, haben mich ihre Performance und das Schicksal ihrer Figur kaum berührt. Das liegt mitunter daran, dass ihr keine Hintergrundgeschichte zuteil wird und die gelegentlichen Aussagen zu ihren Ansichten und ihrer Vergangenheit nur vage Vermutungen zulassen.
In unaufgeregten Bewegtbildern wird eine Geschichte erzählt, die mit Kontrollsucht, Sexbesessenheit, Tagträumerei, Filmrisse und Schlafwandel angereichert wird. Ein bedrohlicher Klangteppich suggeriert eine latente Gefahr und seltsame Verhaltensweisen deuten an, dass es unter der Oberfläche brodelt. Allerdings hält sich der Thrill in Grenzen, da man zu lange auf die Folter gespannt wird.
Verstörende Momente wohnen zwar sukzessiv bei, doch man fühlt sich unfassbar erleichtert, als sich die unterdrückte Aggression entlädt und das Ausmaß der wahnhaften Störung endlich Gestalt annimmt. Die Gestaltung hat auf jeden Fall Schockwirkung, wird aber nicht mit der nötigen Konsequenz und Härte zur Schau gestellt. Aufgrund dessen gerät auch der Schlussakt relativ lau.
Vipers / CA/US / 2008
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In diesem TV-Tierhorror entkommen genmanipulierte Vipern dem Biolabor des skrupellosen Burton (CORBIN BERNSEN) und umzingeln ein Kaff auf der Insel Eden Cove. Die zischelnde Plage attackiert Tiere und Bewohner. Der frischgebackene Inselarzt Cal Taylor (JONATHAN SCARFE), die Botanikerin Nicky Swift (TARA REID) und die Biologin Dr. Collins (JESSICA STEEN) versuchen den schlängelnden Terror zu stoppen.
Ja, der Plot spult im Grunde nur die übliche Routine ab und ist an einigen Stellen ganz schön doof, legt aber eine flotte Sohle aufs Parkett und einige Auflockerungen mildern den kritischen Blick. Der junge Arzt und die Grasbauerin sind als Sympathieträger zu gebrauchen und auch der Rest der Besetzung geht mit Spaß an der Freude zu Werke. Die am Computer generierten Kriechtiere sind leider als minder qualitative Arbeit zu erkennen, doch wenn sie angreifen, liegen die Schauwerte noch im passablen Bereich. Besonders blutig wird es zwar nicht, aber die Reptilien sind durchaus bissig unterwegs. Auf kreative Ideen und überraschende Wendungen sollte man nicht wetten, wodurch schließlich nur ein durchschnittlicher Genrebeitrag bei herumkommt, der für eingefleischte Fans ganz okay ist, aber nicht derart atemberaubend ist, wie das Umschlingen einer Würgeschlange.
The Wrong Missy / US / 2020
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THE WRONG MISSY ist eine romantische Verwechslungskomödie aus dem Hause „Happy Madison“. Wem der Name der Filmproduktionsfirma bereits zu Ohren gekommen ist, weiß möglicherweise, dass irgendwie ADAM SANDLER seine Finger im Spiel hat. Seine Komödien haben zwar allesamt eine Botschaft, sind aber wenig anspruchsvoll, weil sie derbe Zoten frönen, überdreht sind und auf den guten Geschmack pfeifen. Diese Art des Humors ruft bedauerlicherweise zahlreiche Hater auf den Plan. THE WRONG MISSY ist da leider keine Ausnahme.
Der Star des Films ist zweifellos LAUREN LAPKUS, die die titelgebende falsche Missy mimt, und zwar schräg, peinlich und laut. Ihre peinlichen Aktionen gehen dünnhäutigen Zeitgenossen bestimmt schnellstens auf den Keks. Ich habe mich relativ zügig an sie gewöhnt, wodurch sie mir irgendwie sympathisch wurde.
Neben der Performance von LAUREN LAPKUS geht DAVID SPADE ziemlich unter, dessen Rolle am Flughafen seine Traumfrau kennenlernt und spontan entschließt, sie auf einen Wochenendtrip nach Hawaii einzuladen, den sein Unternehmen organisiert hat. Allerdings sendet er die Einladung an die falsche Missy, mit der er im Vorfeld ein schreckliches Blind Date hatte.
Auch wenn DAVID SPADE neben LAUREN LAPKUS ziemlich blass bleibt, entwickelt sich zwischen den beiden im Laufe der Zeit doch eine gewisse Chemie. Insbesondere als Tim erfährt, warum Missy ist, wie sie ist, und realisiert, dass nichts falsch daran ist. Dass man sich nicht zu verstellen braucht, nur um anderen zu gefallen.
Der Plot ist darüber hinaus recht simpel gestrickt, das jedoch bei den meisten Komödien der Fall ist und kein allzu schwerwiegendes Problem darstellt. Im Grunde besteht der Plot zum Großteil daraus, wie sie an Veranstaltungen und sonstigen Aktivitäten im Paradies teilnehmen, Missy durch ihr Verhalten aus dem Rahmen verfällt und Tim peinlich berührt und genervt versucht, die Situationen zu entschärfen und ihr zu entfliehen. Das gestaltet sich allerdings oftmals witzig und kurzweilig unterhaltsam.
Hoax - Die Bigfoot-Verschwörung (OT: Hoax / AT: Bigfoot) / US / 2019
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Anfangs dachte ich tatsächlich leichtgläubig, da könnte ein Schuh draus werden. Aus dem simplen Grund, dass ich auf abenteuerliche Geschichten abfahre, in denen sich ein Team zusammentut, aus verschiedenen Stereotypen, die bei einer Expedition ein Mysterium aufdecken wollen und auf etwas Verheerendes stoßen.
Nachdem eine Gruppe bumsfideler Camper abgemurkst und ein übermenschlich großes, haariges Ungetüm dafür verantwortlich gemacht wird, ist das nämlich genau der Fall. Doch wieder einmal zu früh gefreut. Denn das Forschungsteam ist austauschbar hoch zehn, das ein geldgeiler Fernsehproduzent zusammengetrommelt hat, der die Chance seines Lebens wittert, um ordentlich Reibach zu machen.
Zudem gestaltet sich die Spurensuche nach Bigfoot zum Großteil als einwandfreie Einschlafhilfe. Wenn mal etwas halbwegs Handfestes geschieht, ist es dermaßen abgenudelt, dass es einem mittlerweile zu den Ohren heraushängt. Spannung hat demzufolge kein leichtes Spiel und da Bigfoot-Horror meets Teenie-Slasher auf dem Frontcover prangt, war mir die, als Überraschung gedachte, Wendung darüber hinaus in den ersten Minuten klar. Der Schwindel konnte mich nicht täuschen.
Ein bisschen Blut und Gedärm darf man begutachten, doch zu allem Überfluss guckt die Kamera meistens weg, anstatt anständig draufzuhalten. Der kurze Auftritt von ADRIENNE BARBEAU (THE FOG - NEBEL DES GRAUENS /// DIE KLAPPERSCHLANGE /// DAS DING AUS EINER ANDEREN WELT) verspricht bedauerlicherweise keine Schmälerung des miserablen Gesamteindrucks.
Dark Feed - Hinter blutigen Mauern (OT: Dark Feed) / US / 2013
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Ein Low-Budget-Horrorfilm über den Dreh eines Low-Budget-Horrorfilms in einer verlassenen Psychiatrie. In dem heruntergekommenen Gemäuer wirken mysteriöse wie finstere Mächte, die beginnen, die Gedanken von Teilen der Filmcrew zu kontrollieren und Besitz von ihren Körpern zu ergreifen. Die wenigen Mitglieder des Teams, die noch bei klarem Verstand sind, versuchen der Anstalt schnellstmöglich zu entkommen. Doch es ist bereits zu spät. Die blutigen Mauern wollen die neuen Insassen nicht mehr gehen lassen.
Solch ein Gebäude hat eine ungeheure Anziehungskraft, da man unwillkürlich eine dunkle Vergangenheit mit ihm in Verbindung bringt. Die Lokalität ist zwar abgefuckt und stockfinster, doch eine Backstory über geheime Experimente kriegt die Einrichtung bedauerlicherweise nur halbherzig untergeschoben.
Mögliches Potential versauert im Dunkeln, weil sich stattdessen überschwänglich viel Zeit genommen wird, um Cast und Crew einzuführen. Das wäre kein Problem, wenn denn markante Charaktere an Bord oder ihre Tätigkeiten interessant sein würden. Das ist jedoch gleichermaßen nicht zwingend der Fall.
Hinzu kommt, dass dunkle Vorzeichen währenddessen leider nur sporadisch gesetzt werden, wodurch die eigentliche Bedrohung nur vage definierbar ist. Als es später zu Gewalttätigkeiten kommt, die gegen sich selbst oder andere gerichtet werden, wirken sie ohnehin recht arbiträr. Halb so wild, da trotz alledem einige verstörende Momente dadurch geschaffen werden, die mir verdammt gut gefallen haben.
Wie dem auch sei, will der Streifen letzten Endes nur mittelprächtig zünden. Die Figuren bleiben durch die Bank blass wie eine Leiche und kleine Katz-und-Maus-Spielchen geraten einfach nicht spannend genug. Weil es den Verantwortlichen an kreativen Ideen und Inspiration mangelte, um einen abendfüllenden Genrebeitrag eindrucksvoll zu realisieren, haben sich Daumen drücken und Fingernägel knabbern erledigt.
Shapeshifter - Once It Sees Your Soul, It Hunts Your Flesh (OT: Discarnate / AT: Evil) / US / 2018
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Durchaus möglich, dass sich die Verantwortlichen vor Vorhabenbeginn FRIEDHOF DER KUSCHELTIERE und FLATLINERS - HEUTE IST EIN SCHÖNER TAG ZUM STERBEN gegönnt haben. Nach einem effektvollen Auftakt, nimmt das Potpourri beider genannter Vorbilder allerdings nur gemächlich die Verfolgung auf und bleibt bis zum Schlussakkord dünn wie Longpapers.
Es wird die Geschichte eines Neurowissenschaftlers erzählt, der vom Verlustschmerz getrieben ist. Er hat seine Familie auf tragische Weise verloren und schart nun ein Team von Forschern um sich, das an einem geheimen und abgeschiedenen Ort versucht, mit Hilfe einer bewusstseinserweiternden Kräuterteemischung ein Serum zu entwickeln, das ihnen Einlass zum Reich der Toten gewährt. Zwischen Sinnestäuschung und Wirklichkeit kann nur noch schwer unterschieden werden. Allem Anschein nach haben sie darüber hinaus ein Portal zu einer anderen Dimension geöffnet, in dem ein Gestaltwandler lauert, der Fleisch verlangt ...
Grobkörnige Bewegtbilder und ungewöhnliche Kameraperspektiven bewirken einen individuellen Look, der dem Geschehen einen dramatischen Touch verleiht. Düstere Schreckensszenarien werden geschaffen, zu denen sich ein ums andere Mal gehangelt wird. Der lachende Mann ist eine fies dreinschauende Kreatur, die exemplarisch dargestellt wird, um für Schrecken zu sorgen und Furcht einzuflößen. All das täuscht jedoch nur geringfügig über die hagere Handlung und leichenblassen Charaktere hinweg, die Klischees bedienen, sich absurd verhalten und pseudowissenschaftliches Gewäsch absondern.
Wem angrenzende Inhaltslosigkeit und austauschbare Charaktere relativ egal sind, weil aufgedonnerte Visualität und nette praktische Effekte völlig ausreichen, kann ruhig mal ein Auge darauf werfen. Alle anderen gehen bitte weiter, denn es gibt hier nichts zu sehen.
Underwater - Es ist erwacht (OT: Underwater) / US / 2020
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Selbstverständlich existiert bereits eine Auswahl an Filme, die unter Wasser spielen. Trotzdem geschieht es nicht allzu oft, weswegen der Schauplatz noch relativ unverbraucht ist. Darüber hinaus hat solch ein Szenario bei mir eh ein Stein im Brett.
Das rätselhafte Unterwasserbeben lässt nicht lange auf sich warten, das die Forschungsstation erschüttert und teils zerstört. Das Tempo bleibt beständig hoch, als sich einige Überlebende zur nahegelegenen Bohrstation retten wollen. Allerdings hat der Tiefsee-Schocker grundsätzlich nichts eigenständiges zu bieten. Munter wird sich durch ähnlich gelagerte Streifen rezitiert. Da ein gewisses Gespür für Schock und Atmosphäre bewiesen wird, handelt es sich zwar nicht um uninspiriert heruntergekurbelten Abklatsch, aber besonders aufregend und überraschend wird die Aneinanderreihung vertrauter Versatzstücke bedauerlicherweise selten.
KRISTEN STEWART ist das Zugpferd. Sie präsentiert nicht nur ihre modische Kurzhaarfrisur, sondern auch auffallend oft ihren halbnackten Körper. Auch der Rest der überschaubaren Besetzung ist teilweise namhaft. Da sich jedoch keine Zeit für Charakterisierungen genommen wird und auch im weiteren Verlauf kaum Raum zur charakterlichen Vertiefung zur Verfügung steht, bleiben die Figuren oberflächlich und zweckmäßig. Schauspielerisch wird demnach niemand herausgefordert.
Der Survivaltrip ist beklemmend und stimmungsvoll. Allerdings fühlte ich mich oft desorientiert. Die Enge und Dunkelheit haben dazu geführt, dass ich irgendwann nicht mehr wusste, wo sich die Protagonisten gerade befinden und als nächstes hin wollen. Das Setting macht jedoch den Löwenanteil aus, damit die Gewöhnlichkeit trotz alledem an Intensität gewinnt. Es geht nämlich obendrein ziemlich blutleer her. Besonders drastisch kommt niemand ums Leben. Etwas mehr Härte hätte dem Überlebenskampf mit Sicherheit gut getan. Stattdessen verlässt man sich auf das plötzliche Erschrecken, wenn die Monstren erwachen, bei denen sich Fans von H. P. LOVECRAFT die Finger lecken.
UNDERWATER - ES IST ERWACHT ist ein hervorragend inszeniertes, mit einigen bekannten Gesichtern ausstaffiertes, Nervenkitzel leider nur vortäuschendes, aber trotzdem zum Teil düsteres und schauriges Creature Feature, das sich jedoch kein Denkmal setzt, aufgrund der dünnen Handlung und der Vernachlässigung von Figurenzeichnungen.
Dead Souls - Geh nicht rein! (OT: Dead Souls) / US / 2012
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Ich weiß zwar nicht, wie man sich selbst ans Kreuz nageln kann, aber bei der Exposition sieht es ganz einfach aus. (!)
Der Prolog, bei dem das priesterliche Familienoberhaupt den Großteil seiner Familie im religiösen Wahn abmurkst, ist auch eigentlich schon der beste Part des Films. Danach wird der Plot nämlich mit Gruselfilm-Klischees en gros vollgepfropft. Die Verpackung ist zwar schön, aber den Inhalt will man retournieren.
Der einzige Überlebende des Massakers ist damals ein Baby gewesen und mittlerweile volljährig. Er erfährt, dass er adoptiert ist und eine alte Farm in Maine geerbt hat. Dort angekommen, trifft er auf eine hübsche Hausbesetzerin. Gemeinsam werden sie mit dem Budenzauber konfrontiert.
Der Spuk nimmt allmählich Gestalt an und fährt die antiquen Geschütze auf. Gruseliges Federvieh, aggressive Kläffer, platzende Glühbirnen, zuschlagende Türen, vorbeihuschende Schatten, eben das ganze Brimborium.
Audiovisuell macht der Streifen zwar etwas her, aber inhaltlich passiert im morschen Haus und der verfallenen Scheune schlichtweg zu wenig Interessantes. Das dunkle Familiengeheimnis ist kein Mysterium mehr, Besessene sind ein alter Hut und dass ein Ritual die Seelen der Toten vernichten soll, ist auch nicht neu.
Auch wenn einiges in die Waagschale geworfen wird und zu Teilen hochwertig aussieht, ist das Endresultat erzählerisch spindeldürr, spannungsarm, losgesagt von eigenen Ideen und unspektakulär.