999CINEASTOR666 - Kommentare

Alle Kommentare von 999CINEASTOR666

  • 6 .5
    999CINEASTOR666 14.09.2021, 11:13 Geändert 23.09.2021, 22:22

    American Ultra / US/CH / 2015

    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

    Mike Howell (JESSE EISENBERG) ist ein dürrer, blasser, langhaariger, ängstlicher und verträumter Slacker, der derbe Comics zeichnet, über den Sinn seines Seins nachgrübelt und nachts im Kleinstadt-Supermarkt arbeitet. Der einzige Lichtblick seines bekifften Loser-Daseins ist seine Freundin Phoebe Larson (KRISTEN STEWART).

    Eines Nachts wird Mike allerdings per Codewort reaktiviert und aus dem unbescholtenen US-Bürger wird eine Killermaschine. Er kann zwei Angreifer spektakulär überwältigen und dass ihm das gelingt, liegt daran, dass er ein Schläfer-Agent des CIA ist. Er kann sich nicht mehr erinnern, dass er ein Versuchskaninchen gewesen ist, weil sein Gedächtnis gelöscht wurde, nachdem er am Programm Ultra teilgenommen hat. Darum ist Mike von seinem plötzlichen Wissen und erstaunlichen Fähigkeiten selbst am meisten beeindruckt.

    Dass es überhaupt so weit kommt, liegt daran, dass ihn das CIA eliminieren will, um Spuren zu verwischen. Der selbstgefällige Leiter der Operation, Adrian Yates (TOPHER GRACE), hetzt Mike seine besten Männer auf den Hals und verbreitet das Gerücht, einer grassierenden Affengrippe. Dies löst eine blutige Kettenreaktion aus ...

    Regisseur NIMA NOURIZADEH hat zuvor PROJECT X - DIE PARTY, VON DER DU NICHT MAL ZU TRÄUMEN WAGST inszeniert. Wer den Partykracher gesehen hat, weiß, dass der Mann im Stande ist, eine zunächst harmlose Situation bis zur totalen Eskalation zu steigern. Dies stellt er mit dieser Actionkomödie erneut unter Beweis und legt nach kurzer Zeit eine temporeiche, absurde, irrwitzige und äußerst blutige Mischung aus den Bourne-Filmen, NATURAL BORN KILLERS und ANANAS EXPRESS vor.

    Dass man das Treiben nicht allzu ernst nehmen sollte, ist selbsterklärend, wenn man sieht, mit welchen ungeahnten Skills Mike Angreifer ausschaltet und immer wieder selbst überrascht und schockiert ist, wie sein plötzliches Improvisationstalent Alltagsgegenstände in Mordwerkzeuge verwandelt.

    Das ist vielleicht nicht anspruchsvoll, aber verdammt unterhaltsam, weil die Wege ins Gras zu beißen kreativ gestaltet sind und verspielt eingefangen werden. Zudem wird die Handhabe der Geheimdienste auf die Schippe genommen und neben der nahezu comichaften Action, darf zum Schluss auch kein guter Schuss herzerwärmende Romantik fehlen. Letztlich hätte das Ganze vielleicht ein wenig strukturierter und pointierter sein können, aber im Endeffekt hat man schon seinen Spaß.

    16
    • 6 .5
      999CINEASTOR666 12.09.2021, 12:55 Geändert 12.09.2021, 12:57

      Don't Tell a Soul / US / 2020

      >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

      "Manche Geheimnisse sollten begraben bleiben"

      Die Geschichte hat mich inhaltlich positiv überrascht und dramaturgisch gepackt, weil es sich nicht nur um ein dröges und tristes Sozialdrama handelt, dass sich ausschließlich auf die schwierigen Verhältnisse, gescheiterten Existenzen und miserable wirtschaftliche Situation konzentriert, sondern zielstrebig ein tragischer und düsterer Weg eingeschlagen wird, der mit Thrill einhergeht.

      Es brodelt unter der Oberfläche und man fiebert der bevorstehenden Eskalation entgegen, denn die Spannungen zwischen den Brüdern Matt (FIONN WHITEHEAD) und Joey (JACK DYLAN GRAZER) werden immer beängstigender. Sie stehen vor dem Dilemma, entscheiden zu müssen, ob sie dem Wachmann Dave Hamby (RAINN WILSON) aus einem Brunnenschacht mitten im Wald retten und eventuell die volle Härte des Gesetzes zu spüren bekommen oder, ob sie sich aus dem Staub machen und den Fremden seinem Schicksal überlassen.

      Während Matt den Mann im Loch verrotten lassen will, mit dem Argument, das gestohlene Geld für die Behandlung der krebskranken Mutter zu verwenden, fällt dem jüngeren Joey die Entscheidung nicht so leicht. Bis er eine Wahl getroffen hat, umsorgt er den Verunfallten und es entwickelt sich eine besondere Beziehung zwischen den beiden. Er schüttet dem Verletzten sein Herz aus und hat womöglich die Hoffnung, eine Vaterfigur oder zumindest einen guten Freund zu finden.

      Dass Zünglein an der Waage, damit Joey sein endgültiges Urteil treffen kann, ist, dass Matt nichts mehr heilig zu sein scheint und er seinen Weltschmerz zu betäuben versucht, indem er seinen kleinen Bruder drangsaliert. Matt meint, der Mann im Haus zu sein und kennt sogar vor der eigenen, schwer kranken Mutter kein Halt.

      Es mag sein, dass der eine oder andere den Wendepunkt als hanebüchen auffasst. Ich empfand das Abkommen allerdings als nachvollziehbar, wenn man die charakterliche Entwicklung bedenkt. Viel bedauerlicher fand ich, dass man sich nicht getraut hat, ein unbarmherziges Ende zu wählen, obwohl alles darauf hindeutet, in einer Tragödie zu enden. Ein Ausgang, bei dem das Böse oder auch keiner gewinnt, hätte der Geschichte verdammt gut gestanden. Schade, dass am Schluss der Schwanz eingekniffen und auf Melodramatik gesetzt wird.

      16
      • 3
        999CINEASTOR666 11.09.2021, 14:19 Geändert 21.07.2022, 14:28

        August Underground (AT: Fred Vogel's August Underground) / US / 2001

        >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

        Um Grenzen mit großen Schritten zu überschreiten, eignen sich Fake-Snuff-Filme optimal. Aus dem einfachen Grund, dass sie wie abgefuckte Heimvideos aussehen können und sollen, um so realistisch wie möglich zu wirken. Darüber hinaus braucht man nicht wirklich eine ausgefuchste Handlung, geschliffene Dialoge und überzeugende Darsteller. Ebenso wenig wie Spannungsmomente und dramaturgische Spitzfindigkeiten. Es reicht schlichtweg, größtmöglichen Schaden anzurichten, indem abartige, grausame und menschenverachtende Perversitäten aneinandergereiht werden.

        So dreht sich AUGUST UNDERGROUND um die scheußlichen Freizeitaktivitäten eines psychopathischen Serienkillers, die von seinem ständig in lautes Gelächter verfallenen und fummelnden Kameramann dokumentiert werden. Obwohl zartbesaitete Zeitgenossen*innen einen großen Bogen um AUGUST UNDERGROUND machen sollten, finden viele Gewaltakte außerhalb des Sehbereichs statt und die Perfidität spielt sich hauptsächlich im Kopf des Betrachters ab. Die unruhige Kamera und miserable Bildqualität bescheren Intensität und Authentizität, tragen aber auch dazu bei, die Foltereinlagen etwas zu entschärfen.

        Man wird ohnehin oftmals vor vollendete Tatsachen gestellt, wie eine verstümmelte Brustwarze oder ein abgeschnittener Penis. Eine Anhalterin wird zum Oralverkehr genötigt und halb tot geprügelt, im Hinterzimmer wird eine Leiche zersägt und ansonsten kriegt man ein Haufen sexuelle Erniedrigung und Schläge ins Gesicht zu sehen. Zum Schluss feiern die Psychos eine Party mit Junkie-Nutten und eine kriegt es von hinten besorgt, während ihr der Schädel mit einem Hammer eingeschlagen wird.

        Bei diesen Ausschnitten kriegt man zweifelsfrei ein unangenehmes Gefühl in der Magengegend, doch nebenbei begleitet man die beiden Gleichgesinnten noch bei anderen Zeitvertreiben, wie den Besuch eines Konzerts, eines Friedhofs, eines Bauernhofs, einer Modelleisenbahnausstellung und eines Supermarkts. Dabei wirft man zwar einen Blick in den Tagesablauf und die Psyche der zwei Sickos, aber es ist auch stinklangweilig und mühselig. In Szenekreisen hat AUGUST UNDERGROUND seine Anhängerschaft gefunden und wird als Kultfilm gefeiert, aber mir hat der kranke Scheiß wenig gegeben, weil die Schockwirkung vor dem Unterhaltungswert gestellt wurde.

        16
        • 4 .5
          999CINEASTOR666 10.09.2021, 21:47 Geändert 10.09.2021, 21:48

          Two Heads Creek / GB/AU / 2019

          >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

          Habe ich mir ehrlich gesagt besser vorgestellt, aber die Story will einfach nicht aus dem Knick kommen, obwohl bereits frühzeitig abzusehen ist, worauf das Ganze hinausläuft. Bis die Post abgeht, soll kein Spannungsbogen, sondern der Humor bei Laune halten. Der ist zwar schwarz, aber leider nicht trocken genug. Der verbale Schlagabtausch der grundverschiedenen, vermeintlich polnischen Geschwister hat ab und zu einen bissigen Spruch parat, der durchaus amüsant ist, aber im Großen und Ganzen gerät die Parodie auf Landeier, Fleischkonsum, Alkoholismus, Immigration und Fremdenfeindlichkeit viel zu albern. Die Einwohner des australischen Provinznestes sind viel zu überzogen und machen sich einfach nur lächerlich, anstatt gewitzt karikiert zu werden.

          Nachdem der schüchterne Metzger und seine Drama Queen von Zwillingsschwester nach dem Tod ihrer Mutter erfahren, dass sie nicht ihre biologische gewesen ist und sich auf den Weg von England nach Down Under machen, um ihren Wurzeln auf den Grund zu gehen, ist erstmal nicht allzu viel los. Die in der Zeit stehengebliebenen Hinterwäldler des heruntergekommenen, schweißtriefenden Kaffs verhalten sich seltsam und verbergen etwas. Bis das dunkle, längst erahnbare Geheimnis gelüftet wird, zieht sich die Backwood-Horrorkomödie wie Kaugummi, weil die Handlung unoriginell und die Witze größtenteils peinlich und plump sind.

          Wie so oft, versucht das letzte Drittel, die Kohlen aus dem Feuer zu holen, und zwar mit abgetrennten Gliedmaßen sowie jeder Menge Blut und Gedärm. Auch wenn das Herz der Satire nun Splatter schlägt und Asiaten im Fleischwolf landen, kann das Gemetzel weder die dürftigen Ideen noch die blamablen Gags ausbügeln, die teils, teils für Langeweile und Fremdscham gesorgt haben.

          4,5 lesbische Haare

          11
          • 5 .5
            999CINEASTOR666 09.09.2021, 21:37 Geändert 09.09.2021, 21:40

            Afterparty - Feiern bis der Tod kommt (OT: Afterparty) / ES / 2013

            >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

            Slasherfilm aus España, der auf begrenztem Raum spielt und aufgrund seiner kompakten Laufzeit, recht kurzweilig ist, auch wenn er letzten Endes nur leicht über dem Durchschnitt liegt.

            Das Geschehen steigt direkt mit einem Showdown ein, doch dabei handelt es sich nur um ein Serienfinale, das fatalerweise noch vor der eigentlichen Ausstrahlung im Netz gelandet ist. Um den Kopf von diesem Desaster freizubekommen, will sich Carlos (LUIS FERNÁNDEZ ESTÉBANEZ) auf einer wilden Hausparty vergnügen. Er ist der Hauptdarsteller bzw. Star der Serie und obendrein ein alternder Teenieschwarm. Er lässt bei der Damenwelt nichts anbrennen und wacht am nächsten Morgen verkatert in der Partyhochburg auf, die kurioserweise hermetisch abgeriegelt ist. Drei Ischen und ein weiterer Typ sind ebenfalls eingeschlossen und gemeinsam stellen sie fest, dass ihnen ein maskierter Killer die Petersilie verhageln will, als sie Morde per Handyvideos geschickt kriegen.

            Da Carlos als egoistischer und selbstverliebter Don Juan für Arme dargestellt wird, taugt er demzufolge wenig, als Sympathieträger und Identifikationsfigur. Die Aufgabe übernehmen nämlich eine graue Maus und ein Nerd, während die anderen beiden Mädels den Schlampenstempel aufgedrückt bekommen. Schauspielerisch ist allen nichts anzukreiden, aber ihre Charaktere sind eben nicht besonders charismatisch gezeichnet.

            Zunächst läuft das Katz-und-Maus-Spiel generisch ab, doch kurz vor dem letzten Drittel huscht ein Bruch herein. Die damit einhergehende Wendung ist zwar keine revolutionäre Genre-Innovation, aber bringt zumindest Bewegung und Abwechslung ins Spiel. Vereinzelt sind die Verhaltensweisen nach dem Richtungswechsel zwar weit hergeholt, aber befinden sich im Allgemeinen noch im Rahmen des Erträglichen.

            Die Kills sind nicht allzu derbe und kommen über ein paar Stichwunden und Schnittverletzungen nicht hinaus. Einige Ansätze sind gelungen und auch das angezogene Tempo zur zweiten Hälfte sowie ein dezenter Spannungsbogen glätten so manche Woge. Letztlich fehlt es jedoch an wirklich kreativen Ideen, saftigem Gemetzel und frenetischen Lachsalven.

            11
            • 3
              999CINEASTOR666 04.09.2021, 18:44 Geändert 24.06.2025, 08:35

              Macho Trip – Das Weekend-Massaker (OT: Hot Summer Week / AT: Girls on The Road) / CA/US / 1972

              >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

              Im Großen und Ganzen hat MACHO TRIP – DAS WEEKEND-MASSAKER alle Zutaten beisammen, für einen schlüpfrigen Autokino-Exploiter der frühen 70er – wie zwei 17-jährige, abenteuerlustige Früchtchen, einen traumatisierten Vietnam-Veteranen als Anhalter, einen seltsamen Hippiekult und einen berüchtigten Serienkiller – doch kann mit ihnen irgendwie nichts Gescheites anfangen.

              Auch wenn die Teenagerinnen ständig davon schwafeln, die Sau rauslassen zu wollen und Erfahrungswerte zu sammeln, sind sie prüde, zugeknöpfte Mauerblümchen. Der Vietnam-Veteran hat keine Flashbacks von den Kriegsgrauen im Dschungel, sondern vom Bürogespräch mit seinem Vorgesetzten über seinen psychischen Zustand. Die Blumenkinder hocken im Kreis am Strand und liegen sich in den Armen. Und vom Mörder hört man nur, was er getan haben soll, anstatt es mit eigenen Augen zu sehen.

              Fesselnd ist das nicht gerade, weil eine halbe Ewigkeit nur die unbekümmerte Sorglosigkeit der jungen Dinger eingefangen wird, bis ein Wechsel der Tonalität stattfindet. Weil der Wochenendausflug seine Schwerpunkte nicht auf die eventuell blutige Mordserie und möglicherweise spannende Tätersuche richtet, interessiert zum Schluss auch nicht mehr, wer dahintersteckt. Mal ganz davon abgesehen, dass es ohnehin recht offensichtlich ist. Dass der Streifen Kritik am Krieg äußert und andeutet, dass Heimkehrer gestörte, gewalttätige, drogenabhängige Wracks sind, macht ihn auch nicht an- und aufregender.

              12
              • 2 .5
                999CINEASTOR666 03.09.2021, 21:45 Geändert 24.06.2025, 08:36

                Medusa – Die Schlangenkönigin (OT: Medusa: Queen of the Serpents / AT: Medusa) / GB / 2021

                >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                Die Schreckensgestalt der Medusa bietet eine optimale Grundlage für einen Horrorfilm, denn die griechische Mythologie hat ihr ein tragisches wie grausames Schicksal spendiert. Da macht es auch Sinn, dass diese britische Low-Budget-Produktion den Fokus auf eine drogenabhängige Prostituierte legt, die nach der Flucht aus nicht näher beleuchteten Gründen in die Wohnwagenanlage zurückkehrt, wo sie Freier bedient. Medusa steht nämlich mitunter für die gewaltsame Unterdrückung der weiblichen Sexualität. Ihre betörende Schönheit ist eine Gefahr und sie wird in ein Monster mit Schlangen als Haarersatz verwandelt, deren Blick Männer in Stein verwandelt. Leider wird das hier nur mäßig berücksichtigt, damit sich stattdessen um die Befindlichkeiten von Huren in einem Trailerpark gekümmert werden kann.

                Die erwähnte Nutte wird eines Tages von einer Schlange gebissen und bemerkt kurze Zeit später Veränderungen an ihrem Körper und entwickelt merkwürdige Fähigkeiten. Bedauerlicherweise findet die Metamorphose lahmärschig statt und die spärlichen Einfälle werden nicht gerade spektakulär in der kärglichen Kulisse umgesetzt. Der Streifen macht den Eindruck eines drögen Sozialdramas, denn der Horror lässt lange Zeit auf sich warten. Die Opferzahl ist demzufolge überschaubar, doch zumindest sind die wenigen Gewalteinlagen halbwegs okay.

                Spannungsarm ist das Treiben dennoch und darüber hinaus sind die schauspielerischen Leistungen nicht die Welt. Mit Schauwerten und einem vernünftigen Ende der Geschichte ist auch nicht zu rechnen. Weder das Thema der Ausbeutung noch der Rache wird ernsthaft oder mitreißend angegangen, weswegen man sich das öde Geschlängel sparen kann.

                14
                • 6
                  999CINEASTOR666 02.09.2021, 17:54 Geändert 25.09.2021, 12:52
                  über Spell

                  Spell / US / 2020

                  >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                  SPELL hat mich an eine Kreuzung aus MISERY und DER VERBOTENE SCHLÜSSEL erinnert, bei der ein afroamerikanischer Rechtsverdreher samt Kind und Kegel mit einem kleinen Passagierflugzeug in den Appalachen abstürzt und sich auf dem dunklen und schmutzigen Dachboden eines älteren Ehepaares wiederfindet. Die Dame des Hauses umsorgt den verunglückten und ans Bett gefesselten Mann, doch schnell steht fest, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Hinter der freundlichen und hilfsbereiten Fassade verbergen sich finstere Abgründe, denn die schrullige Alte ist eine Hoodoo-Priesterin, die zur Nacht des Blutmondes ein Ritual angedacht hat.

                  Um die Atmosphäre fiebrig und erdrückend zu gestalten, wird mit Kontrasten, Bildschärfe und Close-ups herumexperimentiert. Obendrein sind die Bewegtbilder honigfarbend und es werden viele Lens-Flare-Effekte verwendet. Dieser überstilisierte Look ist schnell zu viel des Guten, trägt aber dennoch ungemein zur Unwirklichkeit und dem Unwohlsein bei.

                  Auch wenn ich mich zwangsläufig nicht gelangweilt habe, ist SPELL nur mäßig spannend. Das liegt zum einen daran, dass die Charakterisierungen eindimensional sind und zum anderen, dass dem Drehbuch die eigenen Ideen fehlen, obwohl das Thema Hoodoo, mit seinen gruseligen Puppen, Wunderheilung, Zauberelixiere und magischen Riten, doch eigentlich verdammt interessant ist und auch noch nicht allzu oft genutzt wurde. Außer dem Protagonisten und der Antagonistin, bilden die restlichen Figuren Staffage und der Plot bietet überwiegend Genre-Konventionen, bestehend aus Gegenwehrmaßnahmen, Erkundungstouren und Fluchtversuchen, weswegen so gut wie jeder Schritt abzusehen ist.

                  Die Ausstattung und Requisiten machen zumindest einen beängstigenden und authentischen Eindruck und es gibt auch einige Ekeleinlagen und Schockeffekte, über die man sich freuen kann. Vornehmlich äußert sich die Gewalt jedoch auf psychischer Ebene, anstatt körperlich zu werden. Darüber hinaus besitzt SPELL allerdings eine sozialkritische Note, und zwar den Klassenkampf zwischen Stadtmenschen und Landbevölkerung, zwischen Ungläubigen und Religiösen.

                  SPELL setzt hauptsächlich auf sein bedrohliches Ambiente und Suggestion, doch in den letzten Minuten ist Rambazamba angesagt. Da hier einiges an Rabatz aufgefahren wird, wirkt das ziemlich übertrieben und unpassend, im Vergleich zur zuvor hart erarbeiteten unbehaglichen Stimmung. SPELL ist alles andere als perfekt, aber ist mir trotzdem 6 Boogitys wert.

                  12
                  • 6 .5
                    999CINEASTOR666 29.08.2021, 00:18 Geändert 29.08.2021, 00:19

                    A Quiet Place 2 - Abseits des Pfades (OT: A Quiet Place 2 / AT: A Quiet Place II / A Quiet Place Part II) / US / 2020

                    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                    Die Klaustrophobie und Intimität des Originals, bei dem die Konzentration auf dem Familiensinn und Beschützerinstinkt lag, wich der dunklen Seite der menschlichen Natur und den daraus resultierenden Sozialstrukturen. Die Frage, ob sich ein Blick lohnt, ist mit jein zu beantworten. Um den interessanten Grundgedanken und das Konzept zu erweitern, wurde sich nämlich abseits des Pfades begeben, doch die Neuorientierung erscheint gelegentlich arg konstruiert und/oder nicht ganz plausibel.

                    Bevor das Sequel nahtlos dort anknüpft, wo der Vorgänger geendet hat, startet es mit einem furiosen Rückblick auf den ersten Tag der Invasion. Der Angriff der geräuschempfindlichen Kreaturen ist dabei nicht nur nervenaufreibend in Szene gesetzt, sondern pflegt auch einen Charakter ein, der später eine entscheidende Rolle spielen wird. Und zwar einen alten Bekannten der Familie, der der Witwe und den Halbwaisen zunächst widerwillig Unterschlupf in einem leer stehenden Stahlwerk gewährt. Allerdings kann man sich bei ihm nie sicher sein, ob er Freund oder Feind ist.

                    Die Unsicherheit sorgt für eine beständige Grundspannung, wie auch der Wechsel der Schauplätze, der die Situation eine ganze Ecke gefährlicher wirken lässt. Das verlassene Werksgelände bietet nämlich kaum Fluchtmöglichkeiten oder sichere Verstecke, sodass sie sich auf dem Präsentierteller befinden. Das bedeutet im Umkehrschluss auch, dass es tempo- und  actionreicher zugeht, weil der Fokus verstärkt auf direkte Konfrontationen liegt, und zugleich eine unkonventionelle Actionheldin etabliert wird, als sich die Erzählung zweiteilt.

                    Fazit: Das Niveau des Erstlingswerks wird nahezu erreicht. Leider nur nahezu, da abseits des Pfades doch einige Schlaglöcher und Stolpersteine in Sachen Logik und Rationalität liegen. Nichtsdestotrotz ist der Nachfolger kurzweilig und sehenswert, da er größer, weitläufiger und abwechslungsreicher angelegt ist. Da die Prämisse aus dem ersten Teil bekannt ist, kann der zweite direkt in die Eisen steigen und tut das auch. Dem atmosphärisch dichten und überzeugend gespielten Überlebenskampf werden zwar keine neuen Erkenntnisse und bahnbrechende Innovationen zuteil, aber damit habe ich auch nicht gerechnet, da es eine Herausforderung ist, die Idee weiterzuspinnen, ohne sich zu sehr in Wiederholungen zu verstricken. 

                    6,5 Nichtschwimmer-Aliens

                    19
                    • 5
                      999CINEASTOR666 27.08.2021, 14:44 Geändert 27.08.2021, 14:48

                      Bliss - Trip in die Hölle (OT: Bliss) / US / 2019

                      >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                      Dezzy (DORA MADISON) leidet an Geldsorgen und einem schöpferischen Tief, da ihre Inspirationsquelle versiegt ist. Um den Kopf freizubekommen, stürzt sie sich ins Nachtleben von Los Angeles. Nach dem Konsum einer neuen Designerdroge und einem ekstatischen Dreier fließen ihre kreativen Säfte wieder und ihre Leinwand nimmt Gestalt an. Sie kann sich allerdings nicht mehr erinnern, wie ihr Kunstwerk einen ganzen Schritt vorangekommen ist und verspürt überdies unstillbaren Blutdurst.

                      Auch wenn Dezzy ein abgefucktes Wrack ist, haben wir es nicht mit einem Drogendrama zu tun. Das Prozedere erinnert zunächst ein wenig an DEVIL’S CANDY. BLISS - TRIP IN DIE HÖLLE verfällt jedoch mehr den exzessiven Rauschzuständen, anstatt sklavisch den Horrorfilm-Leitfaden zu folgen. Das heißt, es geht trippy zu und im Nachhinein wird sich auf die Blackouts, Entzugserscheinungen und Konsequenzen konzentriert, mit denen sich die abgebrannte Künstlerin herumschlagen muss.

                      All das bedeutet keineswegs, dass nach einer ganzen Weile nicht doch beherzt zugebissen und Fleisch herausgerissen wird sowie Blutfontänen durch die Luft wabern und sich sogar Körper ekelhaft verflüssigen. Das dient jedoch nur der affektiven Ausbeutung des Motivs und wird bedauerlicherweise in keine gehaltvolle, abwechslungsreiche und auf Spannung bedachte Handlung integriert.

                      Wie viel Freude man an dem psychedelischen Werk hat, hängt wohl davon ab, ob der Stil auch gerne mal die Substanz übernehmen darf. Die schwindelerregende Kamera, die ungewöhnlichen Blickwinkel, die schnellen Schnitte, das grobkörnige Bild, die Neonfarben, der dröhnende Score, das mehrmalige Blankziehen der Hauptprotagonistin und die Blutorgien zeigen schon Wirkung, doch auf Dauer dreht sich die Story im Kreis und/oder tritt auf der Stelle. Wenn, aus welchen Gründen auch immer, die Aufmerksamkeitsspanne gering und die Aufnahmefähigkeit getrübt ist, kann man den auf 16mm gedrehten Mitternachtsfilm über die Glotze flimmern lassen. Bei vollem Bewusstsein, liefert BLISS - TRIP IN DIE HÖLLE allerdings zu wenig und fährt sich zu schnell fest, um konstant bei Laune zu halten.

                      Fazit: BLISS - TRIP IN DIE HÖLLE ist ein roher Kunstfilm, der an ein Nischenpublikum gerichtet ist. Anstatt eine Geschichte zu erzählen, die jedermanns Sache sein könnte, weckt das Ganze Erinnerungen an nonkonformistische Werke von GASPAR NOÉ, im Besonderen an ENTER THE VOID und CLIMAX. Auch wenn es bunt und chaotisch zugeht und man dem Mainstream nicht gefallen will, ist BLISS - TRIP IN DIE HÖLLE leichter bekömmlich, als die Werke des umstrittenen, argentinischen Filmemachers, da die Erzählstruktur weniger eigenwillig und sperrig und der Inszenierungsstil weniger radikal und entfesselt ist.

                      15
                      • 4 .5
                        999CINEASTOR666 26.08.2021, 00:56 Geändert 26.08.2021, 00:59

                        He Never Died / CA / 2015

                        >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                        Ich sage es geradeheraus und ohne um den heißen Brei herumzureden, dieses Horrordrama aus dem Independent-Bereich hat es mir nicht besonders angetan. Immerhin spielt HENRY ROLLINS einen Jahrtausende alten, unsterblichen, übermenschlich kräftigen, einsilbigen, möglicherweise gefallenen Engel, doch stellt sich an, wie einer der ersten Menschen. (!)

                        Verständlich ist ja noch, dass der zynische, blutdurstige, sozial verkrüppelte Antiheld den Kriminellen zunächst einmal nur eine Abreibung verpasst, die ihm einen Besuch abstatten, weil sie auf der Suche nach seinem Lieferanten für Blutkonserven sind. Als jedoch unerwartet seine 19-jährige Tochter vor der Tür steht und kurze Zeit später von den Gangstern entführt wird, wäre es ein Leichtes für ihn, Informationen aus den bösen Buben herauszuquetschen oder mit ihnen kurzen Prozess zu machen. Da die Story dann aber nach ein paar Minuten abgefrühstückt sein würde, geht er auf träge Verbrecherjagd, mischt hin und wieder mal schwerfällig wem auf, verfällt ab und an dem Blutdurst oder bandelt gelegentlich mit einer Kellnerin an.

                        Die Geschichte ist zwar keine gewöhnliche, aber wird umständlich und banal erzählt. Zudem steht und fällt sie, mit dem Charisma der Hauptfigur, die HENRY ROLLINS auf seinen Schultern trägt. Da der plötzliche Papa allerdings stoisch und wortkarg angelegt ist, hat mich der eigenbrötlerische Zeitgenosse wenig gecatcht. Man kann zwar sagen, dass sowohl Fantasy als auch Comedy dark sind, aber der etwas andere Superheldenfilm hat mir nicht viel Spaß bereitet, obwohl mir Zutaten wie Rache, Kannibalismus, biblische Motive und Schwarzer Humor normalerweise ungemein zusagen. HE NEVER DIED ist irgendwie nichts Halbes und nichts Ganzes, weder Fisch noch Fleisch.

                        14
                        • 5
                          999CINEASTOR666 22.08.2021, 19:19 Geändert 22.08.2021, 19:34

                          Metropolis 2000 (OT: I nuovi barbari / AT: 2019, I nuovi barbari / The New Barbarians / Warriors of the Wasteland / The New Barbarians: Warriors of the Wasteland) / IT / 1983

                          >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                          Zum Preis einer Pizza Margherita in Familiengröße heruntergekurbelter postapokalyptischer Spaghetti-Western, der offensichtlich in einem Steinbruch gedreht wurde und deren Story im Grunde nur eine Aneinanderreihung von Actionszenen ist, die von einem simplen Synthesizer-Score untermalt werden.

                          Die Geschlechterrollen sind steinzeitlich und die miserablen Effekte zahlreich. Während die neuen Barbaren in ihren, mit Kreissägen und Bohrern modifizierten, Strand- oder Dünen-Buggys durch die Schottergrube brettern, werden Körper zerfetzt und Köpfe explodieren, doch man sieht überdeutlich, dass es sich um Crashtest-Dummys oder Schaufensterpuppen handelt.

                          Hinzu kommen alberne Kostüme, scheußliche Frisuren sowie nervige elektronische Motoren- und Schussgeräusche. Eine Vergewaltigung unter Männern setzt der Geschmacklosigkeit dann die Krone auf. Dieser Italo-Rip-off von MAD MAX II - DER VOLLSTRECKER ist so schlecht, dass er fast schon wieder gut ist ... aber nur fast.

                          15
                          • 5
                            999CINEASTOR666 21.08.2021, 22:35 Geändert 21.08.2021, 22:46

                            The Dare / BG/US/GB / 2019

                            >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                            Entführungsopfer kasteien sich in einem beengten, verdreckten und dunklen Keller gegenseitig, da sie ein maulfauler Muskelprotz mit Leatherface-Gedächtnis-Maske dazu nötigt und sie Angst um ihre Familien haben. Nun stellen sich die (spannenden) Fragen, wer ist der muskulöse, maskierte Kidnapper, warum hat er gerade diese Leute entführt und warum müssen sie sich untereinander Höllenqualen zufügen?

                            Diese Fragen werden auch tatsächlich allesamt beantwortet, und zwar durch zahlreiche Rückblenden verschiedener Lebensabschnitte. Das Problem an dieser retrospektiven Erzählweise ist jedoch, dass die Blicke in die Kindheit und Jugend Überhand nehmen, dementsprechend den Hauptstrang immerzu ausbremsen und Verwirrung stiften, weil sie lückenhaft und nicht immer schlüssig sind. Der Verdacht drängt sich auf, dass die Rückblicke der Hauptstrang sind, denn das Kammerspiel im Folterkeller kommt kaum ein Jota voran.

                            Neben dieser Problematik kommt noch hinzu, dass die Gefangenen nicht zu bemitleidenswerten Sympathieträgern taugen und gerade der uneinsichtige Neuzugang ein Kotzbrocken ist, obwohl er zuvor als hart arbeitender Ehemann und Vater zweier Töchter vorgestellt wurde. Dem durchtrainierten Maskenträger die Daumen zu drücken wäre an dieser Stelle ja seltsam, fragwürdig und schwachsinnig, auch wenn er eine tragische Vorgeschichte spendiert bekommt, durch die man sein Handeln nachvollziehen kann. Um eine Entschuldigung handelt es sich aber dennoch nicht.

                            Punkten kann THE DARE mit dem physisch beeindruckenden und demnach gegen den Strich gebürstetem "Antagonisten", der dreckigen Atmosphäre und den diversen Quälereien. Die Martern sind zwar nicht allzu ungehemmt und offenherzig, aber verfehlen ihr Ziel dennoch nicht, aufgrund des düsteren, unhygienischen, klaustrophobischen und perfiden Drumherums. Der schonungslose Sadismus lenkt aber trotzdem nicht davon ab, dass der Stoff mit fortschreitender Laufzeit immer mehr Logiklücken offenbart und umso haarsträubender wird, was letztlich einfach nur ärgerlich ist.

                            17
                            • 6 .5
                              999CINEASTOR666 20.08.2021, 16:42 Geändert 20.08.2021, 16:44

                              Benny Loves You - Verschmähe nie dein Kuscheltier! (OT: Benny Loves You) / GB / 2019

                              >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                              Jack (KARL HOLT) ist ein Mitdreißiger und genießt noch die Vorzüge von Hotel Mama. Trotz seines Alters, ist Jack aus dem Gröbsten noch nicht heraus. Das ist auch ein Grund, warum er bei einem Spielzeughersteller arbeitet. Dort ist er ganz unten in der Hierarchie und sein Boss bevorzugt den Kollegen Richard (GEORGE COLLIE), für eine mögliche Beförderung.

                              Als Jacks Eltern gerade dabei sind, Vorbereitungen für seinen 35. Geburtstag zu treffen, geschieht ein bizarrer Unfall, durch den das Muttersöhnchen urplötzlich als Vollwaise dasteht und zum ersten Mal in seinem Leben Verantwortung für sich selbst übernehmen muss. Nun will er es endlich wissen, erwachsen werden und auch beruflich die Karriereleiter hochsteigen. Der erste Schritt zum Erwachsenwerden besteht darin, Kuscheltiere auszurangieren. Unter ihnen befindet sich jedoch ein ganz Besonderes, das kurzerhand zum Leben erwacht und mit dieser Entscheidung nicht einverstanden ist. Zunächst will Benny – womöglich Cousin dritten Grades von Elmo aus der Sesamstraße – nur weiterhin der treue Begleiter aus Kindheitstagen sein. Seine Liebesbezeugungen nehmen allerdings mörderische Züge an.

                              BENNY LOVES YOU ist eine überraschend kurzweilige Persiflage auf den Puppenhorror, die derart schwarzhumorig, kreativ, kontrastreich, leidenschaftlich und charmant ist, das man über den einen oder anderen Makel gerne hinwegsieht.

                              Ebenso überraschend ist, dass Blutvergießen großgeschrieben wird, obwohl Benny ausschaut, als ob er keiner Fliege etwas zuleide tun kann. Daraus zieht sich auch das Amüsement hauptsächlich. Bei den Kills geht es nämlich nicht zimperlich zu, doch Benny sieht dabei zum Knuddeln aus und hüpft quietschfidel herum. Die kindliche Naivität mit der Benny massakriert regt zum Schmunzeln an.

                              Zu den erwähnten Makeln gehören, dass man BENNY LOVES YOU ansieht, dass die Umsetzung keine Unsummen verschlungen hat. Dennoch muss ich sagen, dass die visuellen Effekte gar nicht schlecht sind und ich viel schlimmeres erwartet habe. Des Weiteren bemerkt man, dass die Darsteller keine Vollprofis sind. Böse sein kann man ihnen aber dennoch nicht, denn ihr Einsatz ist engagiert. Darüber hinaus hätten dem Drehbuch ein paar Ideen mehr gut getan, um Wiederholungen zu vermeiden.

                              Fazit: BENNY LOVES YOU ist kein herausragender Film und wäre ohne den plüschigen Killer nur halb so interessant, doch hat das Herz am rechten Fleck und verdeutlicht ulkig die Brutalität des Abnabelprozesses und gibt dem Nesthocker eine blutige Lektion mit auf dem Weg, um endlich auf eigenen Beinen zu stehen.

                              15
                              • 2 .5
                                999CINEASTOR666 18.08.2021, 16:31 Geändert 15.11.2023, 13:20

                                The Night of the Beast (AT: La noche de la bestia) / CO/MX / 2020

                                >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                Wir begleiten zwei jugendliche Metalheads in Bogotá, Kolumbien, die das Konzert von „Iron Maiden“ kaum abwarten können, weil ein Event wie dieses eine Seltenheit in Lateinamerika ist. Kurz vor Konzertbeginn werden ihnen jedoch die Tickets gerippt und sie gehen im Streit auseinander. Sie raufen sich allerdings wieder zusammen und setzten alles daran, doch noch irgendwie aufs Konzertgelände zu kommen.

                                Letzen Endes kann man zwar die sympathische Botschaft herausfiltern, dass Familie und Freunde wichtiger sind, als eine Band und ihre Musik, doch die Message in solch eine triviale Geschichte zu stecken, ist inakzeptabel. Dem Konzert entgegenfiebern ist schlichtweg zu wenig, insbesondere weil drumherum kaum etwas los ist.

                                Obwohl Themen wie Kriminalität, Geldnot, Familienprobleme und Bestechlichkeit eingeschoben werden, fehlt es komplett an Tiefgang. Oberflächlich und profan werden die Themata angegangen und im Grunde bleibt nur das Zusammenspiel der beiden Protagonisten. Die zwei erledigen ihren Job zwar zufriedenstellend, aber können den nahezu nicht vorhanden Plot nur marginal aufwerten.

                                Auch auf Seiten des Humors wird auf Sparflamme geköchelt. Zwar gibt es animierte Kritzeleien, die manche Szene ganz kreativ und witzig gestaltet, aber wenn sich das schon als Highlight bezeichnen lässt, spricht das nicht gerade für den Stoff. Ansonsten dümpelt das Geschehen höhepunktlos vor sich hin, das vermutlich in den Neunzigern angesiedelt ist, worauf Kompaktkassetten und tragbare Minidiscos hindeuten, auch wenn keine genaue Zeit genannt wird.

                                Wenig überraschend kriegt man musikalisch Hard Rock und Heavy Metal geboten. Für Freunde dieser Musikrichtungen ist das eine Freunde. Allerdings versagt THE NIGHT OF THE BEAST meines Erachtens, als Hommage auf die härteren Klänge, denn trotz einer Laufzeit von gerade einmal circa 70 Minuten, passiert hier so gut wie nichts Interessantes und man langweilt sich halb zu Tode. Lustig wird es darüber hinaus höchstens in den seltensten Fällen und von Spannung brauchen wir gar nicht erst zu reden.

                                14
                                • 2 .5
                                  999CINEASTOR666 18.08.2021, 14:48 Geändert 18.08.2021, 14:49

                                  The Trees Have Eyes - In diesen Wäldern lauert der Tod (OT: Dead Bounty / AT: The Trees Have Eyes) / US / 2020

                                  >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                  Nein, kannibalistische Mutanten haben nicht die Hügel verlassen, um auf Bäumen zu leben. Die dünne Handlung dreht sich vielmehr um eine Gruppe primitiver, reaktionärer Kopfgeldjäger, die auf der Suche nach einem afroamerikanischen Kriminellen den neuenglischen Wald durchforsten. Die rassistischen und frauendeindlichen Bounty Hunter treffen auf eine Gruppe junge Camper, die miteinander herummachen, bevor sie den farbigen Flüchtigen schnappen und urplötzlich eine Zombie-Apokalypse ausbricht.

                                  Da die Charaktere entweder voreingenommene und grundlos gewalttätige Unsympathen oder belanglose Zelter sind, die den Zombies zum Opfer fallen, bevor man ihre Namen erfährt, reißt die Chose dramaturgisch keine Bäume aus. Zumindest dürfen ein paar der Damen blankziehen, während man sich mit Figuren herumärgert, die man verabscheut oder zu wenig kennenlernt, um sich für sie zu interessieren und die Daumen zu drücken. Den Gore-Effekten mangelt es zudem an Quantität und Qualität, aber immerhin gibt es ein paar Kopfschüsse und Gedärme zu sehen.

                                  14
                                  • 4 .5
                                    999CINEASTOR666 18.08.2021, 11:44 Geändert 18.08.2021, 11:45

                                    Slate - Here She Comes to Save the World (OT: Slate / AT: Seulleiteu) / KR / 2020

                                    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                    Es muss nicht immer glattgebügelt sein und mit viel Tamtam und reichlich Schwulst einhergehen. Doch dieses bodenständige, südkoreanische Heldenepos, das kein hohes Budget verschlungen haben wird, versinkt in der Mittelmäßigkeit, weil es bei den wichtigsten Faktoren versagt, und zwar bei der Action und dem Humor. Die Inhaltsangabe hörte sich gar nicht schlecht an und der Streifen hat auch ein paar sympathische Einfälle in petto, doch irgendwie wollte der Funke nicht überspringen.

                                    ... ist eher ein bescheiden umgesetzter Fantasyfilm für Teenager samt alberne Comedy-Einlagen, statt ein knallharter Schwertkampf-Actioner. Mehr als ein paar computergenerierte Blutspitzer kriegt man nicht zu sehen, als das Stunt-Double in einer Parallelwelt landet und von den Dorfbewohnern für die sagenhagte Retterin in der Not gehalten wird. 

                                    Das Dorf entstammt unterdessen keiner bestimmten Zeitepoche, ist vom Großenverhältnis äußerst überschaubar und von den Kulissen schlicht gestaltet. Die Zahl der Dorfbewohner kann man an einer Hand abzählen und womit sie eigentlich ihre Brötchen verdienen, damit die bösen Buben ihnen höhere Steuern abknüpfen können, bleibt ein Rätsel.

                                    Die nicht enden wollende Schar Bösewichte wird angeführt von einem im Sterben liegenden Tattergreis, einem eiskalten Priester mit Sonnenbrille und einem aalglatten Schwertkämpfer mit Mantel, die allesamt ein gute Figur machen.

                                    Derweil hat sich der echte Held im Dorf eingefunden, doch beobachtet das Spektakel lieber aus der Ferne, anstatt sich zu erkennen zu geben und zur Tat zu schreiten. Er hat obendrein ein Vögelchen aus Plüsch auf der Schulter zu sitzen, das magische Fähigkeiten besitzt. (!)

                                    Das sind zwar ganz nette Auflockerungen, aber wirklich witzig ist das nicht. Der Score ist bemüht, Stimmung zu erzeugen, aber die simple Handlung besitzt zu wenige markante Eigenheiten und Schauwerte. Die ohnehin rar gesäten Auseinandersetzungen sind nämlich eher durchschnittlich choreografiert, aber es gibt ja immerhin noch etwas Magie und die Message ist letzten Endes auch nicht verkehrt.

                                    15
                                    • 2 .5
                                      999CINEASTOR666 16.08.2021, 11:08 Geändert 17.08.2021, 02:26

                                      Here Comes Hell / GB / 2019

                                      >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                      „Downton Abbey meets Evil Dead“ klingt zunächst einmal zu weird, um wahr zu sein. Aber auch nach einer Kombi zweier grundverschiedener Geschmackswelten, deren Entdeckung ganz aufregend sein kann. Weil nur 20.000 £ zur Verfügung gestanden haben, war meine Erwartung jedoch nicht allzu groß. Zum Glück, denn sie wurde sogar unterboten. Ich will niemanden absprechen, dass möglicherweise Intention und Ambition vorhanden gewesen sind, doch der Mangel am nötigen Kleingeld, verwandelt die Absichten in Schall und Rauch.

                                      Da die Dinnerparty in den 30er-Jahren des 20. Jahrhunderts stattfindet, bedient sich die Inszenierung stilistisch an jene Zeit, sodass uns die schaurige Chose im Bildformat 4:3 und in s/w präsentiert wird. Das sind zwar ebenso nette Gimmicks wie der Ansager, der direkt zu Beginn das Publikum willkommen heißt und darauf hinweist, dass das nachfolgende Programm nichts für empfindliche Mägen und Gemüter ist, allerdings sind diese Neckereien auch nur Tropfen auf dem heißen Stein. Um ehrlich zu sein, empfand ich es einfach nur lächerlich und unzeitgemäß, den Streifen wie einen uraltmodischen B-Movie aufzuziehen.

                                      Als die Gäste im frisch erworbenen und eine halbe Ewigkeit leer gestandenen Anwesen eintreffen, ist es nicht prunkvoll eingerichtet, sondern hat den Charme einer Bauruine. Ebenso wenig Charisma, wie das heruntergekommene Herrenhaus, haben die leicht durchschaubaren Charaktere, die viel zu lange eingeführt werden, obwohl keiner von ihnen als Sympathieträger taugt.

                                      Als nach der qualvoll-langweiligen Hälfte der ohnehin überschaubaren Laufzeit endlich das dämonische Gemetzel losgetreten wird, nachdem das schräge und nervtötende Medium aufkreuzte und die Séance schieflief, sieht man, dass die meiste Kohle in die Effektarbeit geflossen ist. Manch Körperteil wird demoliert, es wird geschrumpft oder ein Dimensionsportal öffnet sich. Das ist ganz kreativ und löblich, doch zum einen ist es schnell wieder vorbei und zum anderen hat mir das schmale Seitenverhältnis und das Schwarzweißbild die optischen Leckerbissen dieses Kuriositätenkabinetts versaut.

                                      Da hilft es auch nicht, dass sich HERE COMES HELL nicht bierernst nimmt bzw. nie einen wirklich ernstzunehmenden Eindruck macht. Von einer Horrorkomödie oder ähnlichem kann man nämlich nicht sprechen, denn dafür ist die Stimmung nicht amüsant genug und es fehlen schlichtweg die Lacher.

                                      20
                                      • 5
                                        999CINEASTOR666 14.08.2021, 12:18 Geändert 10.08.2022, 14:24

                                        Come Play - Er ist gut darin, kein Freund zu sein (OT: Come Play / AT: Larry) / US / 2020

                                        >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                        Larry ist ein missverstandenes Monster aus einer anderen Dimension. Die große, schlaksige, aschfahle, unansehnliche und einsame Kreatur wünscht sich nichts sehnlicher als einen Freund fürs Leben und nutzt elektrische Gerätschaften, wie Smartphones und Tablets, um mit unserer Welt zu kommunizieren. Sie dienen Larry als Fenster, doch wenn man die Freundschaft erwidert, auch als Tür. Ein autistischer Grundschüler ist, aufgrund seiner Störung, ebenso einsam wie Larry, weswegen Larry ihm die Freundschaft anbietet.

                                        COME PLAY erinnert schon verdächtig an DER BABADOOK, zerrt aber nicht allzu stark am Nervenkostüm. Das ist zwar ein Pluspunkt, aber am Ende ist COME PLAY auch um einiges schwächer auf der Brust. Die schemenhafte Darstellung der Kreatur und ihre knackenden und gurgelnden Geräusche bescheren zwar so manchen gruseligen Augenblick, aber im Endeffekt passiert nix wirklich Schockierendes. Da die Story recht dünn ist und zum Großteil aus Klischees und bekannten Versatzstücken besteht, sieht es mit Spannungsmomenten mager aus. Gelangweilt habe ich mich zwar nicht zwangsläufig, aber interessante und aufregende Unterhaltung sieht anders aus.

                                        Irgendwie ist die Handbremse angezogen und man übt sich in Zurückhaltung. Hänger schleichen sich ein, obwohl Möglichkeiten vorhanden gewesen wären, um eine gehaltvolle Geschichte zu erzählen. Doch die gestörte Beziehung der Eltern wird lieber unzureichend behandelt, Charaktere nachlässig beleuchtet und Larry wird nie so recht zur effizienten Bedrohung und intensiven Gefahr, um sich ikonisch ins Gedächtnis zu brennen.

                                        16
                                        • 5
                                          999CINEASTOR666 01.08.2021, 12:48 Geändert 21.08.2021, 23:34
                                          über Jackals

                                          Jackals - Wir alle müssen Opfer bringen (OT: Jackals) / US / 2017

                                          >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                          Die Einleitung ist eine nette Huldigung an HALLOWEEN - DIE NACHT DES GRAUENS und macht darauf neugierig, was folgen wird. Als danach eine Entführung stattfindet und herauskommt, dass es sich um eine Familienangelegenheit handelt, da der Sohnemann von einem Kult das Gehirn gewaschen bekommen hat, stehen die Chancen weiterhin gut.

                                          Auf der Grundlage lässt sich aufbauen, doch verdammte Axt, ​inhaltlich wird Standardkost serviert und inszenatorisch ist die Handbremse angezogen. In Sachen Bedrohlichkeit, Intensität, Spannungsmomente und saftige Einlagen übt man sich nämlich in Zurückhaltung.

                                          Die Atmosphäre ist zwar düster, die Darsteller sind redlich bemüht und die Sektenmitglieder treten bisweilen creepy in Erscheinung, wenn sie, als Schakale maskiert, das Haus belagern und versuchen, gewaltsam einzudringen. Allerdings bleiben Überraschungen aus, weil hier nix passiert, was man nicht schon bei THE STRANGERS oder YOU'RE NEXT aufregender, packender sowie tempo-, wendungs- und/oder actionreicher gesehen hat.

                                          Interessant wäre doch gewesen, etwas über den Kult zu erfahren. Ebenso, wie er es geschafft hat, den verlorenen Sohn psychologisch derart zu manipulieren. Aber die Prioritäten lagen allem Anschein nach auf anderen Dingen, deren Potenzial bedauerlicherweise nicht ausgeschöpft wurde.

                                          16
                                          • 5 .5
                                            999CINEASTOR666 25.07.2021, 13:02 Geändert 18.08.2021, 13:11

                                            Blood Red Sky (AT: Blutroter Himmel / Blood Air / Transatlantic 473) / DE/US / 2021

                                            >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                            Wenn man nicht zu viel erwartet, ist dieser deutsche Genrefilm ganz anständig. Schlangen und Zombies hatten wir schon an Bord, weswegen jetzt die Blutsauger in luftigen Höhen die Reißzähne wetzen. Das ist einerseits ganz erfrischend, aber andererseits auch ziemlich strange und weird, wenn Mütterchen Nosferatu volle Kanne auf die Tränendrüse drückt, um ihren Sohnemann zu beschützen, weil der transatlantische Nachtflug von Börsenterroristen gekapert wurde, die es den Islamisten in die Schuhe schieben wollen.

                                            Die Handlung ist schlicht, aber bedacht strukturiert. Die Motive der einzelnen Charaktere sind zuweilen glaubhaft und die schauspielerischen Leistungen sind in den meisten Fällen angemessen. Das Ganze sieht nicht danach aus, dass es für einen Spottpreis verwirklicht wurde, dennoch schleichen sich hier und da leider trashige und unlogische Momente ein, die den positiven Gesamteindruck immens schmälern.

                                            Zahlreiche Rückblenden, wie die Mutter zur Vampirin wurde, sind zwar interessant, aber bremsen den Hauptstrang aus und schlagen der Spannungskurve ein Schnippchen, ebenso wie die Rührseligkeiten zwischen Mutter und Sohn.

                                            Man registriert, dass versucht wurde, mehrere Elemente in Einklang zu bringen. Das funktioniert jedoch zu selten, um wirkungsvoll zu sein. Im Besonderen als sich beim Showdown die Ereignisse überschlagen, gelingt es nur mit Hängen und Würgen die Plausibilität aufrechtzuerhalten. Wenn man nicht versucht hätte, so viel unter einen Hut zu bringen und sich aufs Wesentliche konzentriert hätte, hätte möglicherweise ein knackigerer, effektiverer und ausgegorener Flick dabei herausspringen können.

                                            17
                                            • 7

                                              Boss Level / US / 2021

                                              >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                              Zeitschleifen-Actioner mit Beat ’em up-Story und hochkarätiger Besetzung, der von Anfang an Vollgas gibt. Weil der Tank schnell leer ist, wenn das Gaspedal gnadenlos durchgetreten wird, lassen es die Vater-Sohn-Momente ruhiger angehen und bescheren Atempausen. Der bis in die Nebenrollen handverlesene Cast ist zwar für solch eine Art Film verschenkt, aber was man hat, das hat man.

                                              Der zynische Humor reißt Erinnerungen an DEADPOOL aus dem Schlaf, kann aber nicht ganz das "Niveau" erklimmen. Generell wirkt der Streifen oftmals zu gewollt auf „cool“ getrimmt, was eher das Gegenteil zur Folge hat. Immerhin machen die Splattereinlagen Laune, obwohl festgehalten werden muss, dass die CGI hier und da zu glatt oder mäßig rüberkommen, was dem Ganzen Schärfe und Härte raubt.

                                              Obwohl die Zeitschleifen-Thematik im Film keine Innovation mehr ist und der Streifen in Sachen Spannung und Dramaturgie Nachholbedarf hat, birgt BOSS LEVEL genügend Dynamik und makabre Späße, um kurzweilig zu sein. Wenn man seine Ansprüche ausnahmsweise herunterschraubt, kann man bedenkenlos einen Blick riskieren, solange man auf Sarkasmus getränkte Science-Fiction-Actionthriller steht.

                                              16
                                              • 6 .5

                                                Der Spion von nebenan (OT: My Spy) / US/CA / 2020

                                                >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                                Auch wenn man das bekommt, was man erwartet, und irgendwie Erinnerungen an KINDERGARTEN COP aus dem Schlaf gerissen werden, ist DER SPION VON NEBENAN eine wirklich amüsante Komödie zum Wohlfühlen, die von Anfang bis Ende Spaß macht und für die ganze Familie geeignet ist.

                                                Die Charaktere sind charmant und es gibt eine Menge kesse und knuffige Momente, die das Unterfangen kurzweilig gestalten. Diese Augenblicke entspringen selbstverständlich nur der simplen Prämisse, dass ein hartgesottener CIA-Agent von einer Frechdächsin am Gängelband gehalten wird. Damit räumt man zwar keine hochrangigen Preise ab, aber für nette Unterhaltung, die groß und klein erheitert, ist gesorgt.

                                                14
                                                • 6 .5
                                                  über Stuber

                                                  Stuber - 5 Sterne Undercover (OT: Stuber) / US / 2019

                                                  >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                                  Unterhaltsames wie kurzweiliges Unterfangen, als der übergangsweise sehgeschwächte Muskelberg-Cop Vic (DAVE BAUTISTA) – der es mit dem Gesetz nicht allzu genau nimmt – ins Auto des wankelmütigen Uber-Fahrers Stu (KUMAIL NANJIANI) steigt. Der ehemalige Wrestler und der pakistanisch-amerikanische Stand-up-Komiker starten eine Charmeoffensive, als sie auf gehandicapte Gangsterjagd gehen.

                                                  Es werden ulkige Sprüche gekloppt, während das ungleiche Duo in urkomische, zuweilen actionreiche Situationen gerät. Die beiden harmonieren hervorragend und ihre Figuren helfen sich letzten Endes gegenseitig knuffig aus der Patsche. Das ist sympathisch und hat das Herz am rechten Fleck, obwohl es gelegentlich auch mal derbe zugehen kann.

                                                  14
                                                  • 7
                                                    999CINEASTOR666 24.07.2021, 13:05 Geändert 24.07.2021, 13:35
                                                    über Jexi

                                                    Jexi (AT: The Phone) / US/CA / 2019

                                                    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                                    ADAM DEVINE hat bereits mehrfach bewiesen, dass er eine Ulknudel ist. Selbstverständlich ist er bisweilen arg drüber und auch tief unter der Gürtellinie aktiv. Wenn man allergisch auf Hibbeligkeit und Vulgärhumor reagiert, ist man ruckzuck enerviert und die Daumen gehen nach unten. Ich bin dahingehend kein Candy-Ass, denn irgendwie schafft er es dennoch, charmant und sympathisch rüberzukommen.

                                                    Die Idee, dass eine Sprachassistentin auf dem neuen Smartphone einen Handysüchtigen als Life-Coach unter die Arme greift und auch seinem Liebesleben auf die Sprünge hilft, ist spritzig, witzig und launig. Zur ersten Hälfte sind die Gags zum Schießen, zur zweiten Hälfte kommt ein guter Schuss Romantik hinzu.

                                                    Darüber hinaus ist festzuhalten, dass JEXI die Smombie-Apokalypse und die Abhängigkeit von sozialen Netzwerken auf derbe Art verhohnepiepelt. Deswegen gerät das Ganze auch nicht zu flach und plump, trotz der obszönen Momente.

                                                    12