999CINEASTOR666 - Kommentare

Alle Kommentare von 999CINEASTOR666

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    999CINEASTOR666 19.02.2021, 08:19 Geändert 20.02.2021, 10:36

    Aquaslash - Vom Spassbad zum Blutbad (OT: Aquaslash / AT: Aquaslash - Die Badesaison ist eröffnet!) / CA / 2019

    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

    Wirklich jammerschade, dass ... dermaßen absauft. Dieser aquatische Slasher macht den Eindruck, als hätte irgendjemand einen Geistesblitz gehabt, der selbstverständlich unbedingt verfilmt gehört, doch nach dem Einschlag war der Denkapparat defekt und hat keine gescheite Story mehr auf die Kette bekommen.

    Die Idee ist schon kühl wie das Nass, dass ein unbekannter Killer in einem Spaßbad sein Unwesen treibt und eine Rutsche mit Klingen präpariert, die Badegäste in Einzelteile zerlegen. Jedoch wird der Einfall für die letzten zehn Minuten aufgespart, um ihn dann in Zeitlupe bis zur völligen Erschöpfung zu zelebrieren.

    Bis es soweit ist, quält man sich allerdings durch feuchtfröhlichen Badespaß und banale Beziehungskisten. Die Badehosen-Obermacker und Bikini-Bumsbirnen sind derart doof und belanglos, dass man froh ist, als ihre Extremitäten die Röhre herunterrasseln und ihr Blut das Becken rot färbt, bei einem Wettkampf mit Achtzigerjahre-Thematik. Zudem steckt die Erzählung voller Schwachstellen, Fehlerteufel und Beeinträchtigungen, sodass man aus dem Kopfschütteln und Augenrollen gar nicht mehr herauskommt.

    Gelegentlich werden zwar ein paar Kills eingeschoben, doch nur selten und äußerst unspektakulär in Szene gesetzt. Zu allem Überfluss wird zum Schluss eine an den Haaren herbeigezogene Auflösung hingerotzt, die mehr Fragen aufwirft als zu beantworten.

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      999CINEASTOR666 18.02.2021, 12:13 Geändert 18.02.2021, 22:50

      Force of Nature - Wer Wind sät, wird Sturm ernten (OT: Force of Nature) / US / 2020

      >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

      Hier handelt es sich eindeutig um einen B-Movie, weswegen man seine Ansprüche herunterschrauben und seine Sehgewohnheiten dem idealerweise anpassen sollte, um ein wenig Spiel, Spaß und Freude zu haben. Es werden eine Menge Zutaten in den Topf geworfen, die vielleicht nicht immer miteinander harmonieren, aber letzten Endes durchaus ein Sättigungsgefühl hervorrufen und ab und an auch eine Geschmacksexplosion bescheren.

      Man kriegt zum Beispiel die doppelte Bedrohung geboten. Einerseits nähert sich ein Hurrikan Puerto Rico und droht alles zu zerstören. Dem wohnt eine gewisse Dringlichkeit bei, denn die Welt scheint unterzugehen und nirgendwo ist Hilfe zu organisieren. Andererseits haben es skrupellose Gangster auf (NS)-Raubkunst abgesehen und treiben sich in einem labyrinthartigen Wohnkomplex herum. Ein kleines Katz-und-Maus-Spiel wird befeuert und es gibt viele Möglichkeiten, um sich zu verlaufen und zu verstecken. Die Kriminellen nieten jedoch alles und jeden um, ohne eine halbe Ewigkeit zu lamentieren.

      Die Inszenierung ist zwar nicht sonderlich künstlerisch, doch inhaltlich werden die krudesten Ideen aufgefahren, damit keine Minute Langeweile aufkommt. Hin und wieder geht es derart übertrieben zur Sache, dass sich der Verdacht aufdrängt, es mit einer Schwarzen Komödie zu tun zu haben. Das Potenzial bleibt allerdings ungenutzt, da sich der Streifen letztlich doch zu ernst nimmt.

      Desillusionierten Cops dabei zuzusehen, wie sie im Auge des Sturms renitente Hausbewohner retten wollen und sich gegen schießwütige Ganoven zur Wehr setzen, ist in gewisser Weise unterhaltsam und kurzweilig, doch nie so gut, wie es hätte sein können.

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        999CINEASTOR666 17.02.2021, 08:29 Geändert 26.02.2021, 11:18

        His House / GB / 2020

        >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

        Ja, die Flüchtlingskrise ist ein heißes Eisen. Dieses anzupacken und Öl ins Feuer zu gießen, indem man es in ein folkloristisches Haunted House-Szenario integriert, kann dem Thema interessante Aspekte beisteuern.

        HIS HOUSE erzählt die "Schauergeschichte" eines Pärchens, das aus dem kriegszerrüteten Südsudan geflohen ist und nach zahlreichen Entbehrungen und Verlusten in Großbritannien eine neue Heimat sucht. Obwohl die Tapete von den Wänden blättert und der modrige Geruch von Schimmel unangenehm ist, stellt es die Chance eines Neuanfangs für sie dar, als ihnen eine schäbige Behausung zugeteilt wird, in der sie bleiben können, bis ihr Asylantrag bearbeitet ist. Der Traum eines besseren Lebens wird allerdings zum lebendigen Albtraum, denn neben verstecktem und offen ausgelebtem Rassismus, holen sie die Geister der Vergangenheit ein.

        Selbstverständlich ist die Kombination bzw. Variation aus Kriegstraumata, Milieustudie, Familiendrama, Identitätskrise sowie Schuld und Sühne anregend. Davon abgesehen, dass es oft wenig subtil zur Sache geht, damit auch gefälligst jeder schnallt, worum es geht, rücken die soziale Diskriminierung und der Druck, sich einer fremden Gesellschaft anpassen zu wollen, meines Erachtens immer mehr in den Hintergrund. Die Essenz wird verwässert, um mit allerhand Jump-Scares und surrealen Sequenzen übers Ziel hinauszuschießen. Der Horror wird zwar genutzt, um das psychische Leid der Protagonisten zu visualisieren, doch urplötzlich herrscht Style over Substance, der in einen schwachbrüstigen Showdown mündet. Das Finale wird zwar mit Metaphorik und Symbolik angereichert, doch macht es sich mMn zu einfach, um mich emotional aus den Socken zu hauen.

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          999CINEASTOR666 14.02.2021, 12:11 Geändert 14.02.2021, 12:12

          Lost After Dark / CA / 2015

          >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

          LOST AFTER DARK ist ein Backwood-Slasher, der speziell die Eighties huldigt und altbewährte Verläufe ohne viel Schnickschnack abarbeitet. Auch wenn die Story um ein Grüppchen Highschool-Schüler, das einen klapprigen Schulbus stibitzt, der auf dem Weg zu einer Waldhütte den Geist aufgibt, kaum Eigenständigkeit im Schlepptau hat und auch überraschende Wendungen out of order sind, erscheint der Handlungsverlauf relativ kurzweilig.

          Das liegt mitunter daran, dass die feierwütigen Diebe, obwohl sie hohle Abziehbilder ihrer selbst darstellen, derart breit aufgestellt sind, dass ihre Vielfältigkeit schon ein wenig Freude beschert. Demgegenüber ist der wortkarge Kannibale, auf den die liegen gebliebenen Party People in einer nahe gelegenen Behausung treffen, zwar groß gewachsen und erbarmungslos on tour, doch kein ikonischer Vertreter seiner Zunft, der Eindruck schindet und sich im Gedächtnis verewigt.

          Der hünenhafte Hinterwäldler, der Appetit auf Frischfleisch hat, bleibt ziemlich blass. Das nostalgische Schwelgen samt Bild- bzw. Materialfehler und querbeet durchs Subgenre zitieren, haben aber unzweifelhaft ihren Charme. Der Plot hätte allerdings pointierter sein können. Wenn das Augenzwinkern nicht so verkrampft sein würde, könnte man selbst das eine oder andere Auge zudrücken. Um effektiver zu unterhalten, fehlt es nämlich schlichtweg an Blut, Mut und Wut.

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          • 6 .5
            999CINEASTOR666 12.02.2021, 21:02 Geändert 17.02.2021, 13:42

            Greenland - Das Ende ist nah (OT: Greenland) / US/GB / 2020

            >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

            ... hat eine Story aus dem Katastrophenfilm-Satzbaukasten. Trotz der Vorhersehbarkeit diverser Abläufe, hat das Weltuntergangsszenario einige effektive Zeitspannen auf dem Kerbholz. Insbesondere in der ersten Spielfilmhälfte. Es wird nämlich Wert auf Dramatik und Spannung gelegt, anstatt auf bombastische, computergenerierte Materialschlachten.

            Der Auftakt ist knackig und liefert zahlreiche Informationen über die bevorstehende, kometenhafte Katastrophe, wodurch die Spannungsschraube immens angezogen wird. Zudem werden moralisch-knifflige Fragen aufgeworfen, die den interessierten Betrachter beschäftigen. Denn die Regierung hat nur eine kleine Anzahl Menschen auserwählt, gerettet zu werden. Doch wer hat das Recht dazu, Menschen nach welchen Kriterien zum Überleben auszuwählen, während alle anderen ihrem Schicksal und sicheren Tod überlassen sind?

            Intellektuelle Debatten finden in ... jedoch nicht statt. Vielmehr wird die Menschheit vor vollendete Tatsachen gestellt, die sie jedoch nicht davon abhalten, sich kräftig gegen sie aufzulehnen. In rasender Geschwindigkeit bricht die Gesellschaft zusammen, wenn jeder gegen jeden und ums eigene Wohl kämpft. Schwere Entscheidungen müssen getroffen werden und die Verzweiflung der Menschen wird in packende Bilder gepackt.

            Zur zweiten Halbzeit trieft ... nicht nur vor Klischees und Pathos, sondern wird auch zunehmend absurder. Figuren verhalten sich plötzlich völlig willkürlich und etliche Zufälle und Unwahrscheinlichkeiten rauben der Glaubwürdigkeit das letzte Fünkchen Hoffnung. Der qualitative Abstieg ist jammerschade, doch weil sich die Geschehnisse Schlag auf Schlag überschlagen, Rettung im grönländischen Bunker zu finden, bleibt man auf Sendung, bis das Ende naht.

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              999CINEASTOR666 09.02.2021, 22:11 Geändert 11.02.2021, 09:54

              Linda's Child - Unterschätze nie, wozu eine Mutter fähig ist (OT: The Truth About Emanuel / AT: Emanuel and the Truth About Fishes / The New Neighbour) / US/MX / 2013

              >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

              "Wann kommt die Flut?!"

              ... hat mich dahingehend überrascht, dass ich etwas völlig anderes erwartet habe. Ich rechnete mit einem psychopathischen Thriller, doch bekam ein psychologisches Drama über Verlustschmerz, Identitätskrise und Female Bonding. Normalerweise fällt ein Film wie dieser nicht in mein Beuteschema. Jetzt bin ich jedoch froh, ihn gesehen zu haben.

              Emanuel (KAYA SCODELARIO) steht kurz vor ihrem 18. Geburtstag. Da ihre Mutter bei der Geburt gestorben ist, ist ihr Wiegenfest kein feierlicher Anlass und Freudentag für sie. Sie gibt sich die Schuld am Tod ihrer Mutter, bezeichnet sich selbst als Mörderin ohne Motiv und stellt den Sinn ihres Lebens in Frage. Ihre Stiefmutter versucht zwar, sie zu unterstützen, doch kann keinen Draht zu ihr herstellen. Ihr Vater versteht sie noch am Besten, doch kann nicht erfolgreich vermitteln. Eines Abends zieht nebenan eine junge Mutter namens Linda (JESSICA BIEL) ein. Wie es der Zufall so will, sucht sie eine Babysitterin. Emanuel bietet sich unverhofft an. Sie ist von Linda fasziniert und die beiden verbindet ein besonderes Band. Als allerdings etwas Unvorhergesehenes geschieht, könnte die Verbindung abreißen. Doch Lindas Geheimnis ist bei Emanuel sicher ...

              Die beiden genannten Protagonistinnen agieren auf hohem Niveau. KAYA SCODELARIO legt Emanuel sarkastisch, zynisch, ungeschönt ehrlich, etwas düster und verschroben an. Dennoch verbirgt sich unter dem Weltschmerz und Selbsthass ein weicher Kern, eine verständnisvolle Seite und ein ausgeprägter Beschützerinstinkt. Sie sucht einen Mutterersatz und findet ihn in Linda. Obwohl ich eher von einer großen Schwester reden würde. JESSICA BIEL legt Linda als starke Frau an, die Emanuel bestärkt, ihre Begabung zum Vorschein kommen lässt und ihr Leben lebenswert macht. Linda ist jedoch traumatisch vorbelastet und flüchtet sich in eine Illusion, die sehr zerbrechlich ist und mit Samthandschuhen angefasst werden muss.

              Die Geschichte ist strange und herausfordernd, doch das Seelenleid ist realitätsnah und schlüssig geschrieben und umgesetzt. Die Träume und Traumata zweier Frauen treffen aufeinander und jede füllt im Leben der anderen eine Lücke. Ich denke jedoch, dass mir die Geschichte noch besser gefallen hätte, wenn sie als Tragikomödie/Dramedy inszeniert worden wäre. Allein schon deswegen, weil die Erzählung etwas mehr Pep hätte vertragen können. Es geht schon recht behäbig zu. Dies trägt jedoch zur glaubwürdigen Entwicklung der Figuren bei. Den Subplot um ein Love Interest für Emanuel hätte man allerdings weglassen können, denn er ist eh nur ein Lückenfüller, der zu nichts ausschlaggebenden führt.

              Der surreal oder auch märchenhaft bebilderte Durchbruch mag etwas melodramatisch, kitschig und naiv wirken, die Symbolik ist aber verständlich und das Abschließen nachvollziehbar. Der emotionale Schlussakkord ist gewagt realisiert, aber dennoch überzeugend. Ein kleiner Geheimtipp, wenn man sich darauf einlassen kann.

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                999CINEASTOR666 06.02.2021, 21:36 Geändert 09.07.2024, 12:41

                Meine Freunde sind alle tot (OT: Wszyscy moi przyjaciele nie żyją / AT: All My Friends Are Dead) / PL / 2020

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                Dieser polnische Party Pooper macht es sich krass einfach, indem es kurz nach Beginn eine schnelle Vorstellungsrunde gibt. Im Handlungsverlauf haben die zahlreichen Partygäste ja auch kaum Chancen, dem Publikum ihre Charaktereigenschaften näher zu bringen. Das Dumme ist nur, dass die Feierwütigen eigentlich nur Arschlöcher, Vollidiot*innen und Schlampen sind, mit denen ich keine Freundschaft schließen will.

                Dass kein Charakter zum Sympathieträger taugt, kann aber beabsichtigt sein. Dreht sich doch alles um Konflikte, Konfrontationen und eine fatale Verkettung misslicher Umstände, die zur totalen Katastrophe führen. Bis es soweit ist, fühlte ich mich von dieser Schwarzen Komödie jedoch nur mäßig unterhalten und amüsiert, was wohl mitunter an erwähnten Defiziten festzumachen ist.

                Der Plot ist ein Oxymoron, denn es gilt, Eile mit Weile. Wie der deutsche Titel unschwer erkennen lässt, gibt es am Ende eine Menge Tote. Bis das große Massensterben beginnt, fühlte ich mich allerdings extrem auf die Folter gespannt, obwohl dieses und jenes passiert. Dabei handelt es sich in erster Linie aber nur darum, wer mit wem, was am Laufen hat oder am Laufen haben will, und welche Probleme das verursacht. Das ist jedoch weder spannungsgeladen noch urkomisch.

                Obwohl die Eskalation vorprogrammiert ist, kommt sie Knall auf Fall, anstatt vernünftig aufgebaut worden zu sein. Die Situationen auf der Silvesterparty spitzen sich schlichtweg nicht dermaßen zu, dass der Ausbruch an der Stelle gerechtfertigt ist. Halb so wild, weil der Streifen dann endlich aufdreht und Spaß macht. Letzten Endes ist die Entgleisung aber doch zu wenig, um die vorherige Geduldsprobe vergessen zu lassen.

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                  999CINEASTOR666 06.02.2021, 16:57 Geändert 17.02.2021, 13:45

                  Il Legame - Die Bindung (OT: Il Legame / AT: The Binding) / IT / 2020

                  >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                  Auch wenn die glorreichen Zeiten des italienischen Genrefilms leider Gottes sechs Fuß tief unter der Erde verrotten, hoffe ich immer noch inständig, auf ein Revival und die Entdeckung einer Perle von heute.

                  ... macht zunächst einen äußerst vielversprechenden Eindruck, denn das alte, abgelegene Haus ist verdammt unheimlich. Die knarrenden Dielen, die abgeplatzte Farbe an den Fenster- und Türrahmen und die abgeblätterte Tapete an den Wänden zeugen von Geschichte. Die Räume, in denen kaum ein Lichtstrahl fällt, sind wie geschaffen, um mit den Knien zu schlottern. Auch die knochigen Bäume in der Nähe des Grundstücks sind Ehrfurcht gebietend und tragen ungemein zur stimmungsvollen Atmosphäre bei. Sobald es jedoch an die Substanz geht, wird deutlich, wo die Schwächen von ... liegen.

                  Die Erzählung nimmt sich zum Beispiel viel Zeit, doch schafft es dennoch nicht, den Charakteren vernünftig Profil zu geben. Ihr Verhalten erscheint beliebig und willkürlich, wodurch die Beziehungen untereinander schlecht ausgearbeitet und nicht überzeugend wirken. Desto weiter die Handlung voranschreitet, desto weniger hat sie zudem zu bieten.

                  Selbst dem erzählerischen Wendepunkt, um Hexerei und Flüche, gelingt es nicht, Nervenkitzel oder anderweitige Emotionen zu erzeugen. Lezten Endes fällt den Verantwortlichen auch nichts besseres ein, als die Figuren durch möglichst dunkle Settings latschen zu lassen, sodass man praktisch nichts sieht. Das ist nicht effektiv, sondern armselig und bedauerlich. Somit ist ... nur eine weitere langweilige Enttäuschung im Fundus.

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                    999CINEASTOR666 05.02.2021, 07:20 Geändert 05.02.2021, 07:21

                    Trauma Center - Der Feind ist näher als du denkst (Trauma Center) / US / 2019

                    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                    Madison (NICKY WHELAN) wird eines Abends unverhofft Zeugin einer Schießerei, bei der sie selbst verletzt wird. Im Krankenhaus verlegt Detective Steve Wakes (BRUCE WILLIS) die verletzte Zeugin eigenmächtig auf die geschlossene Isolierstation, um sie besser beschützen zu können. Er setzt alles daran, den Mord an seinem Partner aufzuklären und die Kugel in Madisons Bein, ist das einzige Beweisstück, um die Täter zu überführen.
                    Die Killer sind allerdings in den eigenen Reihen zu finden und wissen über Madisons Aufenthaltsort Bescheid. Ein tödliches Katz-und-Maus-Spiel beginnt, denn die korrupten Cops haben keine Skrupel ...

                    BRUCE WILLIS bekleidet wieder einmal nur eine Nebenrolle, die er abermals recht lustlos mimt. Zwar nicht komplett gelangweilt, aber auch nicht wirklich motiviert. Seltsam ist aber, dass seine Figur im Verlauf immer mehr in den Hintergrund rückt, anstatt Madison zu beschützen. Seine Ermittlungen kommen obendrein nur schleppend voran. Auch die beiden Antagonisten sind ziemlich hölzern unterwegs, wodurch sie als Bösewichte mit Dienstmarke nur mittelprächtige Überzeugungsarbeit leisten. Große Mühe gibt sich allerdings NICKY WHELAN. Trotz aller Bemühungen, lädt ihre Vorstellung jedoch nur bedingt zum Mitfiebern und Daumen drücken ein. Als die durchaus atmosphärische Verfolgungsjagd im Krankenhaus stattfindet, sind leichte Spuren von Thrill und Dramatik dennoch wahrnehmbar. Allerdings hätten ein bisschen mehr Tempo und Spektakel sicherlich nicht geschadet, damit sich das Szenario nicht allzu schnell erschöpft.

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                      999CINEASTOR666 04.02.2021, 06:55 Geändert 04.02.2021, 10:05

                      The Black String - Das Böse in dir (OT: The Black String) / US / 2018

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                      FRANKIE MUNIZ wird den meisten bekannt sein, aus der Hitserie MALCOLM MITTENDRIN, mit der er Anfang der 00er zum Star wurde. THE BLACK STRING - DAS BÖSE IN DIR ist nicht sein erster Ausflug ins Horrorgenre. 2006 spielte er bereits in STAY ALIVE - STIRBST DU IM SPIEL - BIST DU TOT! mit, den ich nur empfehlen kann. Nach mehreren kleinen Schlaganfällen, die zu partiellem Gedächtnisverlust führten, kann es jedoch gut möglich sein, dass er sich an seine Mitwirkung nicht mehr erinnern kann.

                      Jonathan Marsh (FRANKIE MUNIZ) ist ein Eigenbrötler, der sechzig Stunden die Woche in einem Gemischtwarenladen arbeitet und gerne eine Verabredung hätte. Der Sozialkrüppel ruft bei einer Dating-Hotline an, trifft sich kurzerhand mit der attraktiven Dena (CHELSEA EDMUNDSON) und hat ungeschützten Geschlechtsverkehr mit ihr. Am nächsten Morgen ist die mysteriöse Schönheit spurlos verschwunden, doch ein ekliger Hautausschlag ist geblieben, weswegen ihm sein Arzt rät, seine Sexualpartnerin ausfindig zu machen. Auf der Suche nach ihr, gerät Jonathan an ein Medium, das ihn davon überzeugt, dass er das Opfer einer okkulten Verschwörung ist. Es dauert nicht lange und er landet in der Psychiatrie, wegen dieser Sichtweise. Die Frage ist, hat es tatsächlich ein Hexenzirkel auf ihn abgesehen oder bildet er sich das nur ein?!

                      Auch wenn ich mich üblicherweise auf die Seite der Außenseiter schlage, will man nicht unbedingt in Jonathans Haut stecken. Das heißt, eine Identifikation mit ihm bleibt ausgeschlossen. Das liegt jedoch nicht am Spiel von FRANKIE MUNIZ, sondern an der Figur selbst. Er liefert eine grandiose Vorstellung ab, während er beinahe die gesamte Geschichte auf seinen Schultern trägt.

                      Allerdings wartet das Drehbuch nicht gerade mit Überraschungen und besonderer Originalität auf. Probleme mit den Eltern und dem Arbeitgeber werden zum Beispiel nur sporadisch verarbeitet. Als Polente und Seelenklempner involviert werden, wachsen zwar Paranoia und Hysterie bei Jonathan und für den Zuschauer verdichtet sich die Unklarheit, ob es sich schlichtweg um Wahnvorstellungen oder tatsächlich um Schwarze Magie handelt, doch letzten Endes bleibt ein recht gewöhnlicher und nur leidlich spannender Genrebeitrag zurück.

                      Die Zweifelhaftigkeit an Jonathans Zurechnungsfähigkeit ist das kräftigste Zugpferd. Das Böse erhält nämlich kaum Profil, wodurch Konfrontationen mit der Bedrohung leider Gottes relativ rar gesät sind. Schock und Schreck halten sich demzufolge im Zaum und die FSK 16 verrät, dass mit einem Gemetzel nicht zu rechnen ist.

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                        999CINEASTOR666 02.02.2021, 12:37 Geändert 02.02.2021, 12:39

                        Du hättest gehen sollen (OT: You Should Have Left) / US/GB / 2020

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                        "Walisische Vorhölle zu vermieten "

                        Auch wenn der Mystery-Aspekt der Story auf den ersten Blick nicht besonders innovativ erscheint, stehen die Zeichen zunächst einmal nicht schlecht, insbesondere nachdem die Spukhaus-Etappe geschafft ist. Als der Schriftsteller Theo (KEVIN BACON) und die Schauspielerin Susanna (AMANDA SEYFRIED) in einem abgelegenen Haus im beschaulichen Wales gemeinsame Zeit mit ihrer Tochter verbringen wollen, wo sich bereits kurz nach der Ankunft seltsame Vorkommnisse und schreckliche Albträume häufen, ist es nämlich der gewaltige Altersunterschied der beiden, der die Beziehung kriseln lässt.

                        Es wird sich ausreichend Zeit genommen, die Protagonisten sorgfältig zu charakterisieren. Es kommt ans Tageslicht, dass ein Todesfall aus der Vergangenheit von Theo wie ein Damoklesschwert über seinem Kopf schwebt. Er wird abermals mit ihm konfrontiert, da er noch nicht hundertprozentig aufgeklärt und verarbeitet worden ist. Wegen Mangel an Beweisen, ist Theo auf freiem Fuß, doch wird von der Gesellschaft geächtet. Das beeinflusst sein Denken und Handeln. Ebenso, dass seine junge und hübsche Frau ständig am Smartphone zugange ist. Eifersucht, Misstrauen und Wut fluten die unwirkliche Atmosphäre im stilsicher-labyrinthartigen Haus.

                        Das Haus ist ohnehin der heimliche Star des Films, mit seiner riesigen Fensterfront, den zahlreichen Treppen, schier endlosen Gängen und unzähligen Türen, die zum Verlust der Orientierung beitragen. Die verwinkelte Architektur trägt ungemein dazu bei, dass der Richtungswechsel, der in etwa zur zweiten Hälfte angestrebt wird, durch einige Kabinettstückchen gekonnt dasteht, obwohl er zu keinem neu erschlossenen Themengebiet führt. Hinzu kommt, dass scheinbar nicht sie das Haus gefunden haben, sondern das Haus sie.

                        Für einen Horrorfilm ist ... letzten Endes zu seicht und für ein Drama zu oberflächlich. Allen Unkenrufen zum Trotz, schadet es nicht, einen Blick zu riskieren, weil man wissen möchte, was hinter den Geschehnissen steckt, und die Auflösung doch recht interessant ist.

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                          999CINEASTOR666 30.01.2021, 11:49 Geändert 02.02.2021, 12:38

                          The Room / FR/BE/LE / 2019

                          >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                          "Sei vorsichtig, was du dir wünscht – es könnte in Erfüllung gehen"

                          THE ROOM ist in erster Linie als Mysterythriller konzipiert und weniger als tiefsinniges, nachdenkliches Drama. Eine (intellektuelle) Debatte über die Über­fluss­ge­sell­schaft findet demnach nur am Rande statt. Vielmehr geht es darum, welchen Konsequenzen Kate (OLGA KURYLENKO) und Matt (KEVIN JANSSENS) ausgesetzt sind, bei denen es sich, um ein hübsches Paar handelt, das sein Traumhaus zum Schnäppchenpreis gefunden hat und weit weg vom Schuss und dem Großstadttrubel einen Neustart wagen will.

                          Als Matt im Zuge von Renovierungsarbeiten hinter einer schweren Tür einen verborgenen Raum entdeckt, der sich als magischer Ort entpuppt, wo Wünsche wahr werden, werden die möglichen Folgen jedoch wenig subtil präsentiert. Daraus resultiert, dass der Ablauf zu weiten Teilen zu erahnen ist. Im weiteren Verlauf holen zudem weder prägnante Aha- noch Wow-Momente die Kohlen aus dem Feuer. Wie die Erfüllungen überhaupt möglich sind, bleibt darüber hinaus bis zum Schluss nebulös, spielt für die beiden aber eh nur eine untergeordnete Rolle, als sie die Entdeckung zunächst exzessiv feiern, mit Kunstwerke, Bares, Dessous, Schampus, Kaviar, amouröse Rollenspiele etc. pp.

                          Nach kurzer Zeit befriedigt sie der unbegrenzte Luxus und dekadente Lebensstil jedoch nicht mehr und die Wohlstandsverwahrlosung setzt ein. Es offenbart sich, dass ihre Beziehung nach zwei Fehl­ge­burten schwer angeschlagen ist und vor dem Scheideweg steht. Ein weiterer Kinderwunsch steht im wahrsten Sinne im Raum, um die innere Leere zu füllen. Matt stellt währenddessen jedoch mit Entsetzen fest, dass die Wünsche nur im Haus existieren. Außerhalb altern sie unfassbar schnell, bis sie zu Staub zerfallen.

                          Es ist jedoch schon zu spät, denn Kate hat bereits in Eigeninitiative gehandelt und befindet sich im Bann der Illusion, wunschlos glücklich zu sein. Endlich kann sie die langersehnte Mutterrolle einnehmen und schenkt dem Kind ihre volle Aufmerksamkeit und Liebe. Matt kann das Kind allerdings nicht akzeptieren, da es nicht sein eigen Fleisch und Blut ist.

                          Die Story verfolgt zweifelsfrei eine Menge interessante Ansätze. Fortan steht nämlich generell die Frage im Raum, ob es ein menschliches Wesen mit einer Seele oder nur ein kranker Scherz aus einer perversen Laune heraus ist? Die Beziehung von Kate und Matt steht demnach erneut vor einer gewaltigen Herausforderung und harten Bewährungsprobe, insbesondere, als ein ödipaler Komplex zur ernsten Bedrohung wird. Letztlich bietet die Umsetzung allerdings zu wenige packende und denkwürdige Momente, um als ganz großer Wurf zu gelten. Möglicherweise hätten ein paar Horrorelemente, ein höhergeschraubter Gewaltgrad und mehr nervenzerfetzender Terror nicht geschadet?

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                            999CINEASTOR666 28.01.2021, 13:32 Geändert 10.03.2021, 12:37

                            Necromancer - Stay Metal! (Lad de døde hvile / AT: Whispers from the Grave / Revenge of the Necromancer) / DK / 2018

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                            Gar nicht mal so dolle Horrorkomödie aus dänischer Independentproduktion, die sich zwar Mühe gibt, charmant zu sein, doch letzten Endes viel zu schwach auf der Brust ist.

                            Die Figuren sind zwar liebenswert skizziert, aber geben letztlich nicht viel her und werden obendrein nicht besonders überzeugend gespielt, obwohl die Darsteller gut aufgelegt und sichtlich mit Spaß bei der Sache sind.

                            Der Inszenierung sieht man das begrenzte Budget bedauerlicherweise deutlich an, das sich insbesondere an der Ausstattung sowie an den Masken und Effekten bemerkbar macht.

                            Die Optik erinnert generell vielmehr an eine Seifenoper, wodurch keine packende Atmosphäre und bedrohliche Stimmung geschaffen werden können.

                            Der naive Humor hat mich auch überhaupt nicht erreicht und ich denke sogar, dass Themen wie Verlustschmerz, Außenseitertum, Entfremdung, Trauerbewältigung und das Loslassen lernen viel besser in einem ernsten Genrebeitrag aufgehoben gewesen wären.

                            Insgesamt hat der Streifen zwar das Herz am rechten Fleck und Okkultismus sowie Metal kommen immer gut, aber die Story ist irgendwie fade, zerfahren und zieht sich an einigen Stellen.

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                              999CINEASTOR666 26.01.2021, 13:36 Geändert 26.01.2021, 13:37

                              Chaos auf der Feuerwache (OT: Playing with Fire) / US / 2019

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                              CHAOS AUF DER FEUERWACHE erzählt von einer Gruppe Feuerspringer, die drei Geschwister aus einem Brand retten und auf sie aufpassen, bis sie von ihren Eltern abgeholt werden.

                              Aus dem Stoff hätte man ein Drama oder einen Thriller schneidern können. Doch CHAOS AUF DER FEUERWACHE ist eine kindgerechte Komödie, die aber auch eine tragische Komponente innehat.

                              Zunächst einmal stellen die Kids aber die Leben der Mannen auf den Kopf und treiben mit dem Equipment auf der Wache Unsinn. Wenn man nicht allzu hartherzig ist, bringen die Versuche, das Chaos zu kontrollieren, durchaus zum Lachen.

                              Dünnhäutige Zeitgenossen*innen könnten jedoch schnell an ihre Belastungsgrenze stoßen, denn es wird schon ziemlich quirlig und turbulent. Hinzu kommt noch eine dicke Glasur Zuckerguss, da die große Liebe gefunden wird und die Kids ein neues Zuhause finden.

                              Dass sich Freundschaft, Zuneigung und romantische Gefühle in rasender Geschwindigkeit entwickeln, ist vielleicht nicht besonders glaubwürdig, aber packt dennoch auf emotionaler Ebene. Anspruch findet man nämlich woanders. CHAOS AUF DER FEUERWACHE ist ein harmloser Spaß. Ein sympathisches Vergnügen für die ganze Familie am Sonntagnachmittag.

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                                999CINEASTOR666 25.01.2021, 13:38 Geändert 25.01.2021, 15:07

                                Blind - Du bist niemals allein (OT: Blind) / US / 2019

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                                "Liebe macht blind"

                                Der gebürtige Nürnberger MARCEL WALZ treibt sich mittlerweile in der Indenpendentfilm-Szene der US of A herum und ja, diese Produktion scheint seine bisher hochwertigste zu sein. Die Optik der Bewegtbilder, die Ausstattung, das Handwerk, die Geräuschkulisse und der Soundtrack sind nicht einmal schlecht, bringen aber nicht viel, wenn der Streifen sonst nur gähnende Langeweile auf Lager hat.

                                Die Story über eine ehemals erfolgreiche Schauspielerin, die nach einer Augenoperation erblindet ist und ihrem alten Leben nachtrauert, ist fast unerträglich, weil sie sich qualvoll in die Länge zieht. Es passiert kaum etwas und die Schicksale der Aktrice, ihrer von Geburt an blinden Freundin und ihrem stummen Personal Trainer, der in sie verschossen ist, berühren kein Stück, weil die Figurenzeichnungen null und nichtig sind.

                                Ein maskierter Killer drängt sich in das Leben der sehgestörten Darstellerin und beobachtet sie rund um die Uhr in ihrem schicken Häuschen in den Hollywood Hills. Wer auch immer das Skript auf eine Serviette gekritzelt hat, hat allerdings vergessen, dem Psychopathen eine Identität zu verpassen. Hinter- und Beweggründe spielen absolut keine Rolle.

                                Anstatt eine gehaltvolle Geschichte zu erzählen und währenddessen interessante Charaktere zu bilden, wird viel lieber endlos, einschläfernd und schwülstig belangloses Zeug gelabert, das zu rein gar nichts führt. Um sich vermutlich besser in den Stalker hineinversetzen zu können, wird auch oft kein Wort gesprochen und man sieht dem gefallenen Star minutenlang bei irgendwelchen Alltäglichkeiten zu.

                                Wenn es denn ab und an mal ans Eingemachte geht, geschieht dies auch dermaßen uninspiriert, dass einem Lust und Laune vergeht. Brutale Effekte braucht man auch nicht zu erwarten, da es diesmal subtil zur Sache gehen soll. Doch Subtilität wurde allem Anschein nach mit Trägheit und Trivialität verwechselt. Darum kann ich nur vom nächsten Flop in der Filmografie von MARCEL WALZ abraten, der auch noch nicht einmal ein richtiges Ende besitzt.

                                1 Lichterkette

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                                  999CINEASTOR666 24.01.2021, 15:09 Geändert 03.08.2022, 12:55

                                  Freaky - Körpertausch mit Blutrausch (OT: Freaky) / US / 2020

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                                  Ein Meet and Greet zwischen FREAKY FRIDAY - EIN VOLL VERRÜCKTER FREITAG und FREITAG DER 13. zu arrangieren ist eine knorke Idee, weil die Seichtheit und Unbeschwertheit einer Körpertausch-Komödie mit der Brutalität und Düsternis eines Teenie-Slashers Bekanntschaft machen.

                                  Regisseur CHRISTOPHER B. LANDON (Ein Sohnemann von MICHAEL LANDON) hat zum Beispiel mit SCOUTS VS. ZOMBIES - HANDBUCH ZUR ZOMBIE-APOKALYPSE; HAPPY DEATHDAY und HAPPY DEATHYDAY 2 U unter Beweis gestellt, dass er sowohl ein Faible als auch ein Händchen hat, für abgedrehte Horrorkomödien, die vor wahnwitzigen Einfällen übersprudeln.

                                  Kreativität ist aber noch lange kein Selbstläufer und Garant dafür, dass der Entertainmentfaktor einsame Spitze ist. Der Humor sollte nämlich auch stimmen, um kurzweilig unterhalten zu werden. Nach einem brillanten Auftakt, mit einfalls- und abwechslungsreichen Kills, deren Härte an der FSK 16 zweifeln lässt, beginnt der komödiantische Part, der mich höchstens amüsiert hat.

                                  Selbstverständlich ist es ulkig einen Hünen wie VINCE VAUGHN durch die Gegend tapsen zu sehen. Ebenso, wenn er sich mit Teen Girl-Problemen herumschlägt und auf prekäre Lagen mit spätpubertären Verhaltensweisen reagiert. Dennoch zündet die Situationskomik nicht derart krass, dass sie über das grob gestrickte Katz-und-Maus-Spiel hinwegtäuschen kann.

                                  Das einfache Strickmuster fällt zwar auf, aber nicht allzu negativ ins Gewicht, da das zügige Tempo bei Laune hält. Trotz dessen hätte man das Hin und Her abkürzen können, indem man bspw. näher beleuchtet hätte, was es mit dem magischen Dolch auf sich und welche Beweggründe der Blissfield Butcher eigentlich hat. Als Partyfilm ist ... aber auf jeden Fall brauchbar.

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                                    999CINEASTOR666 23.01.2021, 16:22 Geändert 23.01.2021, 22:08

                                    Baba Yaga - Sie kommt, um dich zu holen (OT: Yaga. Koshmar tyomnogo lesa / AT: Baba Yaga: Terror of the Dark Forest / Yaga: Koshmar temnogo lesa) / RU / 2020

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                                    Hier haben wir den nächsten Genrebeitrag aus Russland. Als Ostdeutscher ist mir die Hexe Baba Jaga aus sowjetischen Märchenfilmen ein Begriff. Besonders folkloristisch wird dieses neumodische Schauermärchen allerdings nicht, obwohl die slawische Mythengestalt von Haus aus ausreichend Potenzial und Möglichkeiten birgt, um einen lohnenswerten Horrorfilm zu kreieren. Bedauerlicherweise und aus unerfindlichen Gründen haben die Russen jedoch auffallend oft Schwierigkeiten mit dem kreativen Schreiben und Storytelling. Die Inszenierung und Kinematografie sind wieder einmal Spitzenklasse, wodurch eine großartige Atmosphäre und unheilschwangere Stimmung gegeben sind. Doch inhaltlich bedient man sich abermals an generischen Abläufen, verschlissenen Gruselfilm-Klischees und betagten Jump-Scares. Einen bewanderten Genrefan kann man damit nicht wirklich spannend unterhalten und effektiv das Fürchten lehren. Trotz alledem gibt es einige nette Ideen, unheimliche Sequenzen und visuelle Spielereien, die sich um die Kinder raubende und jedwede Erinnerung an sie tilgende Hexe spinnen, roten Fäden folgen (!) und zum Hinsehen einladen. Letzten Endes ist ... aber doch zu austauschbar und glattgebügelt, um in der oberen Liga mitspielen zu können.

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                                      999CINEASTOR666 22.01.2021, 08:39 Geändert 22.01.2021, 08:40

                                      Brahms: The Boy II (AT: The Boy 2) / US/CN/CA/AU / 2020

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                                      Wer auf die überraschend rationale Ebene des Originals hofft, hat leider Pech. Diesmal sind tatsächlich paranormale Phänomene am Werk. Das Problem dabei ist, dass man das ungute Gefühl hat, das alles schon einmal irgendwie, irgendwo, irgendwann gesehen zu haben. Wirklich spannend wird es deshalb nicht. Weil BRAHMS: THE BOY II jedoch routiniert umgesetzt ist, langweilt man sich zum Glück nicht zu Tode.

                                      Zusätzlich hilfreich ist, dass die Porzellanpuppe trotz alledem unheimlich ist und ein allgemeines Unwohlsein auslöst. Zudem ist die Idee nicht übel, eine Verbindung mit ihr herzustellen, durch ein traumatisches Erlebnis aus der Vergangenheit. Dadurch steht nämlich ein Weilchen im Raum, ob es sich um die Manifestation eines unverarbeiteten Traumas handelt oder doch eine fremde Macht ihre Finger im Spiel hat?

                                      Es wird allerdings relativ früh verraten, dass es sich um keinen psychologischen Gruselfilm handelt. Womit sich der Streifen selbst in die Parade fährt und der mysteriösen Grundlage beraubt. Schade ist dahingehend, dass die wirkungsvolle, unheilschwangere Atmosphäre und Stimmung des Vorgängers gegen Jump-Scares eingetauscht wird, die zumindest halbwegs gelungen sind.

                                      Schauspielerisch und auch von der Ausstattung her gibt es im Grunde nichts zu beanstanden. Am Schluss fehlen dem Streifen allerdings die innovativen Ideen, um sich von der breiten Masse abzusetzen und als Must-See in die Geschichtsbücher einzugehen.

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                                        999CINEASTOR666 21.01.2021, 15:27 Geändert 27.06.2021, 22:04

                                        Quiet Comes the Dawn (OT: Rassvet / AT: Dawn) / RU / 2019

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                                        Dieser russiche Vertreter aus der Sparte des Horrorfilms hat durchaus etwas auf dem Kerbholz. Es dauert nur ein Weilchen, bis man dies auf die Karte gesetzt bekommt.

                                        Es ist nichts verwerfliches daran, Handlung und Figuren gewissenhaft aufbauen und etablieren zu wollen. Allerdings sollte solch ein Einstieg gerechtfertigt und bereits interessant genug sein, um das weitere Geschehen zu unterfüttern und mit Spannung zu erwarten.

                                        Bei vorliegendem Fall, beginnen die Versuche, den mysteriösen Freitod des Bruders aufzuklären, jedoch allmählich träge und umständlich zu werden. Als die Anlaufzeit überstanden ist und ein Schlafexperiment vier Probanden in eine kollektive (Alb)Traumwelt befördert – in der sich das Quartett ihren Ängsten stellen soll – steigt der Entertainmentfaktor zwar, doch aus der Prämisse wird letztlich nicht das Nonplusultra herausgeholt.

                                        Bei einem Szenario wie diesem, könnten die Macher das Unmögliche möglich machen. Obwohl ihnen keine Grenzen gesetzt sind, aufgrund des Spiels mit den Wahrnehmungsebenen und der Konfrontation mit den inneren Dämonen jedes einzelnen, fehlen ihnen die Ideen mit Wow-Effekt und sie spulen stattdessen das ab, was man von der Konkurrenz schon zur Genüge kennt.

                                        Was dem Streifen an Inhalt fehlt, machen jedoch die atmosphärischen Bewegtbilder wett. Die surreale Note einiger Schnappschüsse lädt zum Hinsehen ein. Spannung will zwar nicht so recht aufkommen und auch für die Testpersonen kann man sich nicht wirklich erwärmen, aber einige Schreckmomente sind gelungen und die Stimmung ist angenehm unheilschwanger und unwirklich.

                                        Zum Schluss gibt es selbstverständlich eine Wendung, die jedoch wenig originell und überraschend ist. Zudem klärt sie nicht alle Fragen, sondern wirft nur noch mehr auf.

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                                          999CINEASTOR666 16.01.2021, 13:26 Geändert 27.06.2021, 22:05

                                          Becoming - Das Böse in ihm (OT: Becoming) / US / 2020

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                                          BECOMING - DAS BÖSE IN IHM vermengt zahlreiche vertraute Versatzstücke anderer Werke miteinander, jedoch haben die Verantwortlichen nicht nur das Abschmecken vergessen, sie konnten sich auch weder für Fisch noch Fleisch entscheiden.

                                          Die dämonische Entität bleibt bis zum Schluss nebulös. Woher sie kommt, wer sie ist und was ihre genauen Absichten sind, bleiben vage. Diese Unbestimmtheit schlägt sich selbstverständlich auf den gesamten Plot nieder. Demzufolge wird der Zuschauer auf Abstand gehalten. Vielleicht um einige willkürlich eingeworfene ominöse Vorkommnisse nicht näher erklären zu müssen.

                                          Wer entschlossen ist nach Substanz zu suchen, kann möglichweise eine Anklage hineininterpretieren, gegen Gewalt gegen Frauen. Eine Anklage gegen das uralte Böse, das in Männern nistet. Das entweder unterdrückt wird, unverhofft ausbricht oder dem gar ungehindert nachgegeben wird.

                                          Trotz einiger atmosphärischer Sequenzen, dümpelt die Narration auf drögem Niveau herum und mit Spannungsmomenten wird ungemein gehaushaltet. Beim letzten Drittel wird das Tempo zwar angezogen, der Showdown verläuft allerdings weitestgehend überraschungsarm und klärt auch nicht alle Fragen. BECOMING - DAS BÖSE IN IHM wirkt nicht zu Ende gedacht bzw. zu Ende gebracht. Deswegen wird er keine Spuren hinterlassen.

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                                            999CINEASTOR666 15.01.2021, 13:37 Geändert 15.01.2021, 13:38

                                            Corbin Nash - Die dunkle Seite kennt seinen Namen (OT: Corbin Nash / AT: Corbin Nash the Origin) / GB/US / 2018

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                                            Bemitleidenswert-schwachbrüstig heruntergekurbelte Kopie von BLADE im billigen SIN CITY-Look, dessen mythologischer Unterbau derart wackelig ist, dass er sich stets und ständig selbst zu erklären versucht, doch Sinn und Zweck des Ganzen kommen auf keinen grünen Zweig.

                                            Die Mitwirkung der Genreveteranen MALCOLM MCDOWELL und RUTGER HAUER, die als altersweise Mentoren unentwegt einem Cop aus Los Angeles, der einer Erblinie von Dämonenjäger entstammt, lächerlich bedeutungsschwangeren Stuss ins Ohr säuseln, ist ein Armutszeugnis sondergleichen. Die Performance von COREY FELDMAN, als grotesk geschminkter Transvestiten-Blutsauger, der Jagd auf Prostituierte macht, ist beängstigend, und zwar im negativen Sinne. Am schlimmsten ist aber der Hauptprotagonist selbst, der mit versteinerter Mine im Bett liegt, durch die Gegend läuft oder schwerfällig die Fäuste schwingt.

                                            Actionszenen sind rar gesät und die paar wenigen, die man zu Gesicht bekommt, sind nicht der Rede wert. Meistens wird ohnehin viel lieber endlos geschwafelt, anstatt Leben in die Bude und Schauwerte unters Volk zu bringen.

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                                              The Encounter / US / 2015

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                                              Och, menno! Wenn man an den Streifen mit niedrigen Erwartungen herangeht, weil einem bewusst ist, dass es sich um eine Low-Budget-Produktion handelt, beginnt THE ENCOUNTER überraschend vielversprechend. Und zwar mit drei interessanten Handlungssträngen, die abwechselnd erzählt werden, ohne zu sprunghaft oder verwirrend zu sein. Ein unbekanntes Flugobjekt ist nämlich in den Bergen von Arizona abgestürzt und die außerirdischen Insassen irren fortan durch die Wälder. Eine Gruppe Camper, zwei Jäger und eine Parkrangerin, die allesamt sich selbst und ihre Umgebung filmen, machen Bekanntschaft mit den angepissten Besuchern aus dem All.

                                              Wie gesagt, anfangs sind die drei Handlungsstränge recht interessant, doch alsbald werden zwei fallen gelassen und der übrig gebliebene flüchtet sich in lahme und längst ausgediente Wackelkamera-Klischees. Plötzlich fehlt es an Mut und Ideen, doch am schlimmsten ist wohl, dass die Außerirdischen total lächerlich aussehen.

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                                                999CINEASTOR666 13.01.2021, 15:57 Geändert 29.01.2021, 15:10

                                                Bloodline / US / 2018

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                                                "Blut ist dicker als Wasser und der Apfel fällt nicht weit vom Stamm"

                                                SEANN WILLIAM SCOTT ist mittlerweile ein erwachsener, gestandener Mann und hat den Stiffmeister aus der AMERICAN PIE-Filmreihe weit hinter sich gelassen. Anstelle eines windigen Aufreißers, der jeder Schürze hinterjagt, spielt er einen leicht introvertierten, liebevollen Ehemann, frischgebackenen, hingebungsvollen Vater, aufmerksamen, mitfühlenden Vertrauenslehrer/Sozialarbeiter und eiskalten, traumatisierten Serienkiller.

                                                Die Geschichte wird ruhig, eindringlich und in stilvollen Bildern erzählt. Sie erinnert an einen Mix aus DEXTER, ALEXANDRE AJAS MANIAC und, wenn man etwas weiter ausholt, I SPIT ON YOUR GRAVE 3 - MEIN IST DIE RACHE. Sie wird von einem kraftvoll-beunruhigenden, retrofuturistischen Synthie-Score begleitet und hat ein paar nette Irrungen und Wirrungen in petto. Die Darsteller machen ihre Sache durch die Bank gut und es gibt einige unerwartet heftige wie deftige Szenen.

                                                Trotz alledem ist BLOODLINE als Charakterstudie recht oberflächlich und banal und als Thriller nicht spannend und mitreißend genug, um sich ein Denkmal zu setzen. Gewöhnungsbedürftig und streitbar sind darüber hinaus, die äußerst grafisch dargestellte Geburt und die finale Wendung, die dem Filmtitel immerhin Sinn und Zweck verleiht.

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                                                  999CINEASTOR666 11.01.2021, 06:13 Geändert 11.01.2021, 13:38

                                                  Tormented - Eine neue Klasse des Terrors (OT: Tormented) / GB / 2009

                                                  >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                                  Darren Mullet (CALVIN DEAN) ist tot! Er war übergewichtig und litt unter Asthma. Das genügte, um ihn zum Spielball seiner gehässigen Mitschüler werden zu lassen, die Darren aufs Übelste gequält haben. Vor allem der gelackte Bradley (ALEX PETTYFER) und sein tumber Schlägertyp hatten es auf ihn abgesehen. Die Schikane hat Darren in den Selbstmord getrieben, doch plötzlich werden von seinem Absender per SMS Beleidigungen an seine Peiniger verschickt. Was zunächst als schlechter Scherz abgetan wird, entwickelt sich schnell zum tödlichen Ernst. Der Spieß wird umgedreht und den Schulhofrowdies geht es an den Kragen. Die Reihen unter den Mobber*innen werden wenig zimperlich gelichtet ...

                                                  ... ist im Grunde ein handelsüblicher Teenie-Slasher. Allerdings kombiniert er ihn mit einem ernstzunehmenden Thema, einem bitteren Unterton und einer rachsüchtigen Geistergeschichte. Obwohl ich sagen muss, dass die Mobbing-Attacken schockierender sind und emotional mehr aufwühlen, als die brutalen Morde. Das ist wohl oder übel auch der Grund, warum der Film als Komödie nicht so ganz funktioniert. Es werden zwar Klischees verballhornt und die Figuren sind zum Teil grotesk überzeichnet, doch wenn man sieht, welche Qualen Darren durchleben musste, ist einem nicht unbedingt zum Lachen zumute.

                                                  Die Kills sind zwar abwechslungsreich und verhältnismäßig heftig, allerdings sieht man bedauerlicherweise, dass die Splattereffekte nicht handgemacht sind, sondern am Computer entstanden. Die Story ist obendrein etwas holprig inszeniert, mit Spannungsmomenten braucht man auch nicht zu rechnen und Überraschungen bleiben zudem aus. Ein interessanter Beitrag ist ... aber dennoch, wegen dem Genremix und der gesellschaftskritischen Note.

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                                                    999CINEASTOR666 10.01.2021, 11:07 Geändert 27.07.2022, 13:53

                                                    The Cottage / GB / 2008

                                                    >>> mit Vorsicht zu genießen /// enthält möglicherweise Spuren von leichten Spoilern <<<

                                                    THE COTTAGE besteht aus zwei sehr unterschiedlichen "Filmhälften", die beide gelungen sind und bei denen der typische britische Humor hervorragend zur Geltung kommt.

                                                    Die erste Hälfte ist eine Krimikomödie um zwei ungleiche Brüder, die die vollbusige Stieftochter eines Unterweltbosses gekidnappt haben, um ihm Lösegeld abzuluchsen. Die aufmüpfige Entführte mit der großen Klappe macht ihren unfähigen und kein Fettnäpfchen auslassenden Entführern jedoch das Leben schwer und als ein weiterer Gehilfe dazustößt, dem unglückseligerweise die asiatischen Exekutoren des Gangsters an der Stoßstange kleben, schwant Böses.

                                                    Bei der zweiten Hälfte, läuft die Entführung aber erst so richtig aus dem Ruder, als die Hütte verlassen wird und man auf einem nahe gelegenen Gehöft auf einen deformierten Farmer trifft, wobei Erinnerungen an BLUTGERICHT IN TEXAS und WRONG TURN geweckt werden.

                                                    Weil die Kidnapper und das Entführungsopfer im Vorfeld derart sympathisch eingepflegt wurden, fiebert man durchaus mit ihnen mit, als sie auf den schrecklich entstellten Hünen mit Nehmerqualitäten treffen, der die ungebetenen Gäste mit voller Härte begrüßt.

                                                    Bei der Crime Comedy ist die Gagdichte sehr hoch, durch schnoddrigen Wortwitz und tollpatschiger Situationskomik. Beim BackwoodHorror kommt waschechte Terrorfilm-Stimmung auf und es wird ausgesprochen deftig. Der Überlebensmodus ist eingeschaltet und zudem liefert das makabre Interieur des Farmhauses eine abgefuckte Atmosphäre.

                                                    Der erzählerische Bruch bzw. Richtungswechsel ist im Grunde die einzige Überraschung. Da hätte man noch mehr herausholen können. Auch die Hintergrundgeschichte des Farmers hätte besser durchleuchtet werden können. Alles in allem ist der Unterhaltungswert aber bombig.

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