_Mart_ - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
Dept. QDept. Q ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 von Scott Frank mit Matthew Goode und Alexej Manvelov.+25 Kommentare
-
Star Wars: AndorScience Fiction-Serie von Tony Gilroy mit Diego Luna und Genevieve O'Reilly.+18 Kommentare
-
Das ReservatDas Reservat ist eine Drama aus dem Jahr 2025 von Ingeborg Topsøe mit Marie Bach Hansen und Danica Curcic.+15 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
28 Years Later390 Vormerkungen
-
The Fantastic Four: First Steps94 Vormerkungen
-
Jurassic World 4: Die Wiedergeburt93 Vormerkungen
-
Weapons - Die Stunde des Verschwindens87 Vormerkungen
Alle Kommentare von _Mart_
Sie (Vicky Krieps), eine resolute junge Frau, weiß auf sich aufzupassen und mit allerlei Widrigkeiten umzugehen und er (Viggo Mortensen), ein charmant, verschmitzter Lebemann, der nichts allzu ernst zu nehmen scheint, treffen sich im alten Westen.
Die Romantik könnte ihren Lauf nehmen, wären da nicht die üblichen dunklen Wolken am Himmel der kalifornischen Prärie. Ohne zu viel verraten zu wollen, bedient sich dieser Film der klassischen Motive eines Western in Bezug aufs Storytelling. Er wirkt dennoch frisch auf mich, da sehr einfühlsam erzählt und durch einen Soundtrack von Piano und Geige getragen sowie einem ausgezeichneten Schauspiel der beiden Protagonisten, filigran und 'au point' was das Timing angeht. Klar, von Mortensen hätt' ich auch nichts anderes erwartet, der kontrolliert sein Spiel wie ein Hirnchirurg das Skalpell, jedes noch so kleine Gemurmel sitzt perfekt. Vicky Kriep kannte ich bisher nicht, erinnert an eine junge Meryl Streep, vom Aussehen her, vom Spiel her eindeutig und souverän, nicht prätentiös oder überladen, gefiel mir sehr gut.
Zum Film, ruhige Abschnitte werden von etwaigen dramatischen Szenen durchbrochen, welche aber ebenso wenig aufgeregt wirken, vielmehr sind sie in die gesamte Erzählung so eingebettet, dass das ganze sich anschaut, wie ein feinfühlig komponiertes Chanson klingt, Aufschwung und Abschwung in einem treibenden Rhythmus. Apropos Musik, ich liebe es ja, wie Mortensen seine Toningenieure so angewiesen hat, dass das Schmatzen an einer Zigarre des Großranch-Besitzers, jedes verheißungsvolle Schnaufen, selbst das Schwingen eines Lassos als Details wahrnehmbar sind, klassisch Western. Das macht den Film weniger effekthascherisch, bei maximaler Wirkung der Feinheiten.
Ein berührender Western, sanft erzählt. Die Dialoge sind nie langweilig, sie tragen die Erzählung gut voran. Wer aber Geballer oder epische Landschaftsaufnahmen erwartet, der wird hier enttäuscht werden, garantiert.
Ich für meinen Teil kann den Schinken nur wärmstens empfehlen. Viggo Mortensen hat in seinem zweiten Werk eine ausgezeichnete Arbeit geleistet. Der Mann hat das Herz und ein sensibles Gespür, eine dramatische Geschichte zu erzählen. Am Ende hat er das ganze noch seiner Mutter gewidmet.
Herzzerreißendes kleines Filmchen als Beispiel für den Genickbruch der Arbeiterklasse unter den üblich perfiden Strategien kapitalistischer Umstrukturierung. Effizienz, Stellenabbau, mehr Leistung bei schlechteren Rahmenbedingungen. Das große Unheil bahnt sich den gesamten Film über an.
So gern ich auch möchte und so groß mein Hass gegenüber den Profitgeiern auch sein mag, kann ich denen doch nicht alle Schuld zuweisen, denn der Film porträtiert eher, dass der Arbeiter duckmäuserisch, ohne Plan, ja sogar kriminell agiert, um seinen Lohn zu kassieren, anstatt außerhalb der Norm zu handeln, um die Maschinerie zum Erliegen zu bringen und die Macht seiner Arbeitskraft einzufordern.
Es mangelt an jeglicher Strategie, oder gar dem Sinn des Aufruhrs, stattdessen wird lieber im Pausenraum dumm herumgeblödelt oder nach anderer Ablenkung gesucht. Das hat Loach in verschiedenster Form sehr schön dargestellt. Mit seinen humoristischen Ansätzen, dem Soundtrack aus Fahrstuhlmusik und einer ungeschönten Bildgestaltung macht er auf die Unbeflissenheit des Proletariats aufmerksam, das Wenige zu erhalten, was sie ihr Eigen glauben. Familie, Seitensprung, Feierabendbier, all das gehört dir nicht so lange du Sklave bist.
Beinahe wirken all die Klischees, die Laoch hier darstellt als Parodie, was auch erklärt, warum der Streifen als Drama-Komödie eingeordnet wird. Wäre es nur nicht so grausam ernüchternd.
Mann der Arbeit, aufgewacht!
Und erkenne deine Macht!
Alle Räder stehen still,
Wenn dein starker Arm es will.
Musste dafür meine Bewertungsliste zurate ziehen, also ganz technokratisch, hier:
#9.5 -- 12 Monkeys - '95
#9.5 -- Pulp Fiction - '94
#9.0 -- The Fisher King - '91
#9.0 -- The Shashank Redemption - '94
#9.0 -- Man On The Moon - '99
#9.0 -- Fight Club - '99
#9.0 -- Boogie Nights - '97
#9.0 -- American History X - '98
#9.0 -- Matrix - '99
#9.0 -- Reservoir Dogs - '92
Schade, die richtig guten kommen erst weiter unten, aber so ist das mit der trockenen Aufzählung nach Punkten, da bleibt das Herz auf der Strecke. Deshalb hier nochmal eine Liste aus dem Bauch heraus:
1. - 12 Monkeys
2. - Magnolia
3. - Jackie Brown
4. - American History X
5. - American Beauty
6. - The Thin Red Line - Der schmale Grat
7. - Buffalo '66
8. - Happiness
9. - Fargo
10. - Night On Earth
Die untere ist eindeutig die bessere Liste für die Gesamteinordnung @kidhan. Matrix würde es bei mir in 1000 Jahren auf keine Top-Ten-Liste mehr schaffen.
Thematisch, dramaturgisch wichtig und ausgezeichnet. Filmisch, technisch leider Schund. Das Schauspiel trägt den Film.
Dreimal hab ich den Streifen jetzt gesehen und er knallt mir immer noch so hart ins Gesicht wie vor 20 Jahren.
Hatte beim ersten Mal schauen vor vielen Jahren mehr Eindruck bei mir hinterlassen. Nun, beim zweiten Mal bin ich vermutlich einfach abgestumpfter. Damals hatte der Übergang vom Alltag der Familie zum plötzlichen Abwurf einen stärkeren Effekt. Diesmal dachte ich teilweise "wann kommt es denn jetzt endlich".
Dennoch wichtiger Film, insgesamt und für mich persönlich.
Miller bleibt seinem Œuvre treu. Diesmal geht's im Wasteland etwas weniger hyperaktiv, dynamisch zu, dafür wird mehr Wert auf eine beinahe poetische Erzählung gesetzt. Ich sag’ "beinahe", weil natürlich sämtlicher Pathos auch hier nicht die übliche Absurdität oder die skurrilen Charaktere im gesamten Setting unterwirft.
Ich glaube, George Miller hat mittlerweile einen guten Weg gefunden, die hemmungslose Brutalität und den Wahnsinn seines Ursprungswerks mit den eher opernhaften Wüstenepen der Fortsetzungen zu verbinden und nutzt moderne Techniken, um seinem Werk mehr Substanz zu geben, aber immer subtil genug um nicht "affig" zu wirken.
Fury Road war das große Comeback mit viel Feuerwerk und jetzt hat er genug Boden unter den Füßen, um wieder das Erzählen zu beginnen.
Hoffentlich ist er auch in Zukunft selbstbewusst genug, um im Beisein der größten Deppen der Menschheitsgeschichte aus allen möglichen Lagern sein Lebenswerk weiterzuentwickeln.
Nachtrag:
Der Zeitsprung ist kein Plothole. Nachdem sie sich erfolgreich vor ihrem Häscher versteckt, symbolisiert der wachsende Baum, wie sie über eine lange Zeit im Alltag der Zitadelle als Warboy untertaucht, was soll man da bitte zeigen? Nach dieser Szene wird direkt ihr Aufstieg zum Mechaniker gezeigt, ergo ab aufs War Rig, ergo endlich Rache. Meine Güte, manche Leute schauen Filme mit ihrem Arsch und schreien dann Plotholes.
Im Gegensatz zum Vorgänger eher leidenschaftslos, mit den klassischen Makeln einer Historienserie: zu viele bedeutungsschwangere Dialoge, die in der Masse aber alles andere als wichtig erscheinen, laienhaftes Schauspiel, das mitunter ungewollt komisch wirkt und eine nerdige, unkreative Kinematografie sowie eine viel zu saubere Gesamtgestaltung.
Nö, da hätte man besser an den Erfolg von Ragnar, Lagertha, Floki, Rollo und Co. anknüpfen können. Im Vergleich war das eine Serie, bei der man mit vielen Charakteren mitgefiebert hat, weil ihre Geschichten mit Passion erzählt wurden. Hier hat man eher das Gefühl Menschen zu beobachten, die auf der Stelle treten, während sie eine ganze Staffel lang die gleichen belanglosen Sätze blubbern.
Das Schauspiel ist mitunter so schlecht, dass es mich an eine Schulaufführung erinnert, bei der man sich fremd schämend auf den Rängen krümmen musste. Allein wenn Sam Corlett versucht eine grimmige Miene aufzusetzen, erinnert mich das eher an ein Kleinkind mit vollen Windeln. Das sieht man schon im Thumbnail zum Trailer ganz oben auf dieser Seite hier, haha, lächerlich.
Kamera und Schnitt haben vermutlich gestern das Online-Studium beendet. Bildausschnitte konnten nicht langweiliger gewählt werden, kein Gefühl für Timing, zu keinem Zeitpunkt. Da wird so lange auf eine sowieso schon schamhafte Reaktion draufgehalten, bis auch der letzte Depp im Publikum bemerken muss, wie die Mimik des Schauspielers zu Eis erstarrt.
Und wenn man weiß, dass Leif Erikssons vermutlich größte Errungenschaft war, die Küsten Amerikas zu betreten, +-500Jahre vor den Spaniern, dann möchte ich die Autoren der Serie gerne mit ihrem jämmerlichen Skript füttern und fragen, wie man eine solche Story einfach verpuffen lassen kann.
In meinem Review steckt mehr Vikingerblut als in diesem jämmerlichen Versuch ein paar zu saubere Weichlinge wie harte Hunde aussehen zu lassen.
Das gab mir jetzt erstmal Flashbacks, nicht schlecht.
Das Leben der Anderen
Der Hauptmann
Bang Boom Bang
Die fetten Jahre sind vorbei
Sonnenallee
Oh Boy
Das weiße Band
Halbe Treppe
3 Zimmer/ Küche/ Bad
Der Baader Meinhof Komplex
--- Und die hätte ich gern noch reingequetscht. ---
Schultze Gets The Blues
In den Gängen
Berlin Calling
Napola
Momo
Hat er wieder mal gut gemacht, der Fincher. Und wandlungsfähig bleibt er auch, in seiner Art, die Hirne von Killern und Psychos zu sezieren. 'The Killer' krallt sich hingegen ganz fest an starre Regeln, mit deren Hilfe er glaubt durch die Widrigkeiten seines neusten Auftrags gleiten zu können wie ein heißes Messer durch eine entblößte Kehle. Bei mir gibt's nur eine Regel: keine Spoiler!
In der Weite der Natur herrscht eine tiefe Gleichgültigkeit, eine unergründliche Stille, die Bände spricht. Die Natur kennt in ihrer unveränderlichen Erhabenheit kein Gefühl, kein Verständnis von Bedeutung. Es ist eine unerbittliche Kraft, gleichgültig gegenüber den Launen und Wünschen der Menschheit, die mit stoischer Zielstrebigkeit voranschreitet und sich unserer Suche nach Bedeutung nicht bewusst ist. Über diese Tatsache legt Werner Herzog mithilfe des Materials von Timophy Zeugnis ab.
Nach Stalker hat's nun 10 Jahre gedauert bevor ich bereit war für den nächsten Tarkowski. Den schau ich mir nicht einfach so an, ohne das entsprechende Mindset. Das wäre als würde ich einen kostbaren Wein mit dem Strohhalm trinken.
Dann, die erste Szene: Ein Junge – Ivan – lacht und beginnt vor meinen Augen zu schweben, schwebt über Blattwerk, unter ihm seine Mutter. Und bei mir wird alles schwer und ein Schauder kriecht mir in den Nacken. Es ist das alte Gefühl in Erwartung der grauenhaften Schönheit eines Tarkowskis zu sein. Die Ideen mit denen er seine surrealen Bilder aufbaut ist wie ein Griff in meine Träume. Meine unterbewussten Nerven aufgespannt und zum klingen gebracht. Und dann falle ich in Hypnose und der Rest des Filmes fühlt sich an wie Ivans Traum vom Schweben.
Kein anderer Regisseur hat meine Sicht auf Filmkunst so geprägt.
Kid (Dev Patel) prügelt sich durch die in Ockerfarben getränkte, verrauchte Unterwelt der fiktiven indischen Metropole Yatana. Durch die vorwiegend enge, handgeführte Kamera ist man nah dran am zähneknirschenden Rachefeldzug des jungen Typen mit der Affenmaske.
Es macht Spaß zu sehen, dass Dev Patel in seinem Regiedebüt selbstbewusst arbeitet. Er will mit Druck den Hund rauslassen, das merkt man beispielsweise in den von Jumpcuts geprägten Szenen. Die Kameraarbeit ist nie langweilig oder statisch sondern durch die Bank einfallsreich und dynamisch.
Die Narration ist geradlinig, dicht mit wenigen Haltepunkten, in der klassischen Erzählstruktur der Heldenreise. Also gibt uns Patel Mitte des Films schließlich auch ein wenig Backstory an die Hand um etwaige Unklarheiten zur Motivation des Rächers zu klären. Dann geht's auf zur obligatorischen Umwandlung bevor der Held mit dem nun erlangten Elexir/Schwert/Amulett zur finalen Prüfung aufbricht. Ich persönlich hätte das alles weggelassen und hier mit der klassischen Heldenreise gebrochen.
Alles in allem eine solide Arbeit ohne Schnörkel oder prätentiöses Gehabe.
Belanglos zwar, aber Mark Wahbergs wiederholte Unternehmen sich als Goody-Two-Shoes zu präsentieren sind nach wie vor schnuckelig. Intensitätslos wie immer wabert Chuck Whalberg durch allerlei Widrigkeiten, glücklicherweise immer einen smarten Spruch in Petto. Ich glaube ihm das alles, das ist unser Mark. Immer freundlich, jungfräulichen Geistes vereinigt er Kämpfer und Typ von nebenan.
Ich könnte natürlich endlos auf Kinematografie, Story und Schauspiel eingehen, aber dann habe ich mich gefragt: "What would Mark do?", die Antwort kam mir schnell, "Thumbs up, guys." – und immer lächeln.
Ach ja, es geht um einen heroischen Hund, plötzlich vergessen.
Ein Fiebertraum aus Angst, Scham, Hass und Verwirrung. Der Versuch etwas zu reparieren, was durch einen massiven Übergriff in das Selbst eines Menschen auf Ewig zerstört bleibt. Das Hauptthema der Serie sind die Symptome, nicht die Ursache. Ohne zu spoilern kann ich nicht mehr sagen.
Ich bewerte den Film einige Tage nachdem ich ihn schaute. Es ist nichts hängen geblieben. Meine Einkaufslisten sind von größerem Belang als das.
Kameras sollten eine Unterlassungsklage gegen Zack Snyder einreichen. Dem selbsternannten "Fortnite addict" fehlt jedes Talent eine Geschichte zu erzählen und er wirkt in seinem Gesamtwerk wie ein lüsterner Schuljunge. Heiße Luft ejakulierend springt er umher, in der grünen Hölle seiner Filmsets. Ich fühle mit dem Ensemble, das während der Dreharbeiten sehr wenig Sonnenlicht gesehen hat. Immerhin gings schnell.
Denn besonders stolz ist Snyder auf die Rekordzeiten in denen er seine Dinger abdreht. Dieser Mensch macht aus Filmerei eine Wurstfabrik. Sehr kurze, graue, geschmacklose Würste im Kunstdarm.
Ich bin mit dem Streifen nicht warm geworden. Nicht dass ich den satirischen Ansatz gering achten würde, aber dafür ist der Film zu inkonsequent in Sachen Selbstironie, nimmt sich zu wichtig. Außerdem sehr überproduziert.
Die hyperaktive Regiearbeit erinnert an eine schlechte Zaubershow, ein Duracell Kaninchen nach dem anderen wird aus dem Hut gezogen.
Darüber hinaus fällt mir auf das Vaughn, wie sein guter Freund Guy Ritchie, seit 30 Jahren die gleichen fünf Witze wiederkäut. Gut für die beiden, nicht gerade ein Lob für die britische Direktorenriege. Ich stell mir vor wie die beiden vor 30 Jahren in einem schlecht beleuchteten Pub den diabolischen Plan ausheckten die Filmindustrie so richtig abzumelken.
Ist natürlich absolut platter Unsinn und genau darum gehts ja auch. Geschundene Körper treffen auf zerberstendes Material. "Ratatatat!" Honig hat antiseptische Eigenschaften und kommt gut auf Popcorn.
Drehbuch und Regie dieser ausgezeichneten Serie haben ohne angestrengt zu wirken meine abgestumpften Synapsen beansprucht.
Mystery, Surprise, Suspense, 9/10.
Im Vergleich zur ersten Staffel, die sich als Drama – Satire präsentiert, entwickelt sich die zweite Staffel beinahe zu einem kriminalistischen Psychothriller und das hat mir sehr gut gefallen. Beide Staffeln erinnern manchmal an ein klassisches 'Whodunit' oder einen Hitchcock, aber auf den Kopf gestellt, gelöster, den Regeln nicht folgend. Dieses Selbstbewusstsein der Regie macht Spaß und zeigt erstklassiges Handwerk.
Tolles Setting, gutes Schauspiel und dem Quellenmaterial treu. Die Story allerdings ist ausgewaschen und uninteressant. Warum sollte mich das Schicksal dieser Personen interessieren? Dafür wurden zu wenig Skillpunkte auf Storytelling verwendet.
Stattdessen versuchen die Produzenten alle möglichen Gimmicks in diese Adaption zu pressen, die jeden Fan der Spielereihe aufs nächste Dopaminlevel wuchten. Missverständnis... es ist kein Game, ist eine Serie, die braucht Katharsis, braucht Backstories, Spannungsbögen, braucht Ecken und Kanten, Twists and Turns. Es muss mich tiefer berühren als nur in meiner Nostalgie Zentrale. Eben alles was mich fragen lässt: "Wie wird es wohl weitergehen?" hat mir gefehlt.
Seid doch ehrlich Leute, der Hauptaspekt, der euch hier bei der Stange gehalten hat war die Geschichte des Ghouls, ausgezeichnet gespielt von Walton Goggins. Der einzige Charakter der Serie, welcher sich nicht so einfach in eine From pressen lässt, mit fragwürdigen Motiven, ambilvalent.
Und die angehauchte Kritik an der Herrschaft der Großkonzerne, des 'Managements'? Ich bitte euch, das ist doch nichts Neues mehr, ist Alltag, gehört zum guten Ton in jeder social Media Gruppe und wurde längst zum Hashtag gemacht, präsentiert und bereitgestellt von eben diesem 'Management'.
Immerhin sind die Dialoge witzig, wenn man den Humor eines Eis am Stiel hat. Abgeleckt mit Stock im Hintern. Schmutzig sein wollen aber immer die Sakrotanflasche in Reichweite. "Do you want to fuck?" Absolut, aber wenn, dann mit Sand in der Ritze und Schweiß in den Augen.
Ich kann mir im Übrigen garnicht vorstellen wie cringeworthy sich das ganze Scenario erst in der deutschen Synchro anfühlen muss.
Zusammenfassung:
Design: 10 Pip-Boys
Schauspiel: 7 Pip-Boys
Drehbuch: 1 Pip-Boy
Regie: 2 Pip-Boys
Produktion: 6 Pip-Boys
Musik: 1 Pip-Boy
Macht im Schnitt 4,5 Pip-Boys, ziemlich großzügig also.
[Nachtrag]
Ich weiß jetzt genauer warum mich die Adaption so leer zurückgelassen hat.
Für mich ist die Serie im Vergleich zum Quellmaterial wie eine Disney Attraktion. Ein leicht zu schluckender Abklatsch des Originals.
Keine Spur von Themen die mich im Spiel schaudern ließen und essentieller Bestandteil der gesamten Stimmung waren. Vergewaltigung, Folter, Sklavenhandel, die ständige Präsenz von Misstrauen, Missgunst, Verzweiflung, das Grauen einer Dystopie und jede Menge aufgespießte menschliche Rümpfe zur Dekoration des Innen- und Außenbereichs. All das Hässliche wurde ausgespült wie Essensreste aus einem fauligen Zahn.
Deshalb bleibt mein Fazit wie immer: Wir wollen den Schmutz ebenso wie die Reinheit und auf Dauer werden uns diese Art von sterilisierten Unterhaltungsprodukten nicht sättigen.
Dank Miep Gies war das Tagebuch der Anne Frank teil meines Deutschunterrichts und vielleicht hätte Anne diese Ironie geschätzt.
Miep verstarb im Jahr 2010 im Alter von 100 Jahren und war die letzte Zeitzeugin der im Hinterhaus versteckten Juden. Die von Menschen erzählten Erinnerungen sterben mit ihnen, jede Abbildung ein Echo. Das macht solche Werke wichtig.
Umso besser, dass die Serie auch noch sehr gut gestaltet ist.
Hatte keine Lust mein ursprüngliches Review zu übersetzen, also hier:
This is a grand adaptation of the famous tale of Tom Ripley.
The serial format is more appreciative towards the source material than the movie was, as the characters are given more space to expand. Although I haven't finished the season yet, I can say that every episode so far has a well-rounded arc of suspense and doesn't disappoint with unnecessary cliffhangers.
The cinematography is well thought out. From the carefully composed depth of field to the camera shot selection, every aspect contributes to the aesthetic of the series. The mostly static camera, with a few exceptions, adds to the mysterious, dark mood surrounding the main character and his motives, maintaining a constant eeriness. The scene structure and slow-paced narrative make the story approachable. Initially, I questioned the use of black and white, but it allows viewers to focus more on the detailed compositions of each frame.
The score and sound work are subtle, aiming to support the story without overwhelming it.
I appreciate the cleaner, smoother approach of this series compared to its more quirky, faster-paced movie predecessor.
The choice of Elliot Sumner as 'Freddie' has yet to prove itself wise. Philip Seymour Hoffman's portrayal of the aggressive, suspicious long-term friend 'Freddie Miles,' who doesn't back down from any confrontation, was strong, and I don't see that (yet) in this emaciated woman. However, I'm open to being convinced.
Funfact: Der Großteil der Besetzung wurde während eines AA-Meetings gecastet.
Ausgezeichneter kleiner Werbefilm für Heckler&Koch.
Euer Partner für nachhaltige Action, solange noch einer steht.