_Mart_ - Kommentare

Alle Kommentare von _Mart_

  • 5 .5

    So ist's recht, unser Mark hat Arme wie Bäume und kann sich deshalb während des schlimmsten Sturmes des Jahrhunderts auf hoher See an der Spitze des Kreuzmastes ausschließlich an der amerikanischen Flagge festhalten, während er mit der anderen Hand die alles entscheidende Antenne repariert.
    Thumbs up guys!

    Der übertrieben dramatische Score wurde scheinbar einfach flächendeckend über die Action gegossen. Das hysterische Gekreische von allen Beteiligten, außer Mark, war auch sehr anstrengend.

    Pluspunkte gibt es für die grandiose Praxis im Filmstudio, endlich wurde der staubige Laden mal wieder richtig durchgespült.

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    • 5

      Ich finde solche Reihen wie Jurassic Park oder die neuen Alienteile gar nicht so schlecht, immerhin kann man sehen wie die schlimmsten Schauspielleistungen genüsslich, Stück für Stück von knuffigen Kreaturen weg schnabuliert werden.

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      • 4
        über Noah

        Ein psychotischer Ex-Hippie findet endlich zu sich selbst und versucht sich nun ein Hausboot in der Wüste zu bauen, doch ständig wird er von seiner lästigen Familie und neidvollen Nachbarn genervt. Guter Stoff für ein Drama mit leicht humoristischen Aspekten.

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        • 5 .5

          Ich erinnere mich dunkel diesen Film gesehen zu haben, werd mich aber bestimmt nicht zwingen den Schund nochmal zu schauen. Deshalb schieß' ich 5.5 aus der Hüfte, wird schon passen.

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          • 6

            Hätten sie unseren guten Mark machen lassen wie er wollte, dann hätte er kurzerhand einen Knoten in die Hauptleitung gezwirbelt und anschließend auf dem Hauptdeck ein Barbecue geschmissen. Thumbs up guys!

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            • 7

              So manche Nächte hab' ich auch schon draußen verbracht und ich kann es nur jedem empfehlen, mindestens einmal. Rückt vieles in Perspektive, das wir tagtäglich so als wichtig empfinden und lässt so ziemlich jeden Aspekt zivilisierten Lebens mitunter arg lächerlich wirken, sowie das Kommentieren im Internet zum Beispiel.
              Mit einem Kind würde ich das allerdings niemals machen, das erscheint mir doch etwas verantwortungslos. Soll er machen, ich interessiere mich nur für die Geschichte und die ist durch diese Prämisse bereits gut gesalzen. Der Konflikt zwischen des nahezu unbefleckten, unschuldigen Geistes, welcher vor allem entdecken möchte und der beschmutzten, gemangelten Seele, die eigentlich nur vergessen will.

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              • 4

                Wunderbar, da kann sich der Pöbel mal wieder so richtig pseudointellektuell fühlen bei all dem bedeutungsschwangerem Geblubber und den aufgepumpten Pausen. Eine eigentlich banale Geschichte wird überkonsturiert erzählt, füge Antiklimax hinzu, löse nichts endgültig auf, e voilà der Kunstfilm für die Masse, dennoch bodenständig genug, damit die Deppen nicht aus dem Kino rennen. Der Film ist zusammengefasst wie Hüllers einzige Spielart: manisch-depressiv, passiv-aggressiv, humorlos.

                Und jetzt zurück an die Arbeit!

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                • 8
                  _Mart_ 28.07.2024, 10:47 Geändert 29.07.2024, 17:35

                  Ein Film über schmerzhafte Konsequenzen, hervorgerufen durch nerviges Elektrospielzeug in spiddeligen Kinderhänden. Die Performance des Nagels war hervorragend.

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                  • 5

                    Wesentlich angepasster als das Original.

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                    • 4 .5

                      In 2000 Jahren werden Menschen Bücher ausgraben und ebenso dümmlich darüber diskutieren wie ihr, ob dieser mächtige Zauberer namens Harry Potter nun Freund oder Feind dieser fremden Spezies, der Muggel, war. Chillt mal und lernt den Unterschied zwischen Geschichte und Geschichten, das eine ist tot und das andere kann niemals Wahrheit sein. Philosophie Nachhilfekurse gibts bei mir jederzeit, 1000Euro die Stunde.

                      Film ist schlecht gemacht, kein Flow, lediglich eine Aneinanderreihung von Szenen der Quälerei. Ist natürlich dem Ausgangsmaterial geschuldet, aber es scheint mir, als hätte Mel Gibson sich ein wenig auf dem Titanic-Effekt ausgeruht: Wenn die Thematik gewichtig genug ist, brauche ich mir keine großen Gedanken übers Storytelling zu machen.

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                      • 6
                        _Mart_ 26.07.2024, 19:30 Geändert 26.07.2024, 20:25

                        Eine Gegenüberstellung zweier Frauen im Erwachen ihrer Emanzipation. Die eine völlig naiv, um Ohrfeigen bettelnd, ob ihres jämmerlich schwachen Charakters. Die andere, resolut, aus des Schmerzes ihrer Vergangenheit geboren, begeben sich auf einen Trip der Befreiung, der selbstverständlich nur in Gewalt gipfeln kann. Jene Geschichte ist ebenso schlecht, zweidimensional konstruiert wie so manches Dasein der modernen Frau selbst. Ungenau, suchend, ungewiss, dann impulsiv, explodierend, aber stets ohne konkretes Ziel nebst des vermeintlichen Feindes ihrer Qualen, des Mannes. Zu wenig wird das Unvermögen thematisiert, einen ganz eigen feministischen Tenor zu entdecken, neben des bloßen Hasses auf die vermeintlich männliche Herrschaft, die keine wirkliche Herrschaft ist, nur ein weiterer lächerlicher Versuch Ordnung in etwas zu bringen, dass in alle Zeit ordnungslos bleiben wird, mit der sklavenartigen Unterstützung unterwürfiger Frauen. Kommt mal klar, bitte.
                        EDIT:
                        Ich hätte es gut gefunden, diese Geschichte in eine hemmungslose Tötungsorgie zu verwandeln oder einen echten Versuch mit dem vorherrschenden Machtkonzept aufzuräumen, und nicht nur zu üben, einen durch lächerliche Zusammenhänge erzeugten Versuch zu konstruieren das eigentliche Dasein zu konservieren bei minimalem Verlust des Liebgewonnenen, denn das ist die Essenz des Scheiterns jeglichen Feminismus. So wie auf mich wirkt ist es doch nur wie ein schmeichelndes Poster an der Litfaßsäule der Frauenbewegung.

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                          _Mart_ 26.07.2024, 19:09 Geändert 26.07.2024, 19:09

                          Joar, sollen sie machen. Es bleibt letztendlich nicht viel übrig außer primitiven Gemetzel und der Frage wie Schweiger eigentlich mit einem offenen Bein noch performen konnte. Belanglos.

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                          • 8

                            Der Knast ist Ort einer gnadenlosen Hierarchie, begründet auf unausgesprochenen Regeln, deren Verletzung gewaltvolle Vergeltungen nach sich ziehen.
                            Und dann gibt es noch die innere Gewalt. Die Unfähigkeit, Emotionen und Traumata anders zu kanalisieren als durch physische Übergriffe.
                            Mackenzie hat das Talent und Mitgefühl, beides zu vereinen. Er verbindet die Katharsis der Gewaltorgien und den Kampf der Insassen mit ihren inneren Mauern der Gewalt.
                            Das Drehbuch entstammt im Übrigen aus den Memoiren eines Therapeuten, der selbst Anger-Management Gruppen in Gefängnissen geleitet hat.

                            Spoiler
                            "Starred up" bedeutet es im britischen, wenn ein unkontrollierbarer, gewalttätiger Straftäter aus der Jugendhaftanstalt in einen Erwachsenenvollzug versetzt wird. Eric Love, ausgezeichnet gespielt von Jack O'Connell, ist einer von diesen "Aufsteigern". Bereits in den ersten 10 Minuten erkennt man schnell, warum ihm eine solche Sonderbehandlung erhalten hat, denn das Erste, was er tut, nachdem sich die Tür seiner neuen Zelle schließt, ist die üblichen Waffen aus Alltagsgegenständen bereitzustellen, eine Klinge aus Zahnbürste und Einwegrasierer und das von Wärtern wie Häftlingen gefürchtete Babayöl. Doch man bekommt durch die feinfühlige Regiearbeit auch andere flüchtige Einblicke in Facetten Erics Verhaltens - Frustration, Angst, Nervosität. Resignation.
                            Es dauert nicht lange bis es zu einer brutalen Auseinandersetzung zwischen ihm und den Wärtern kommt. Nach einer heftigen Demonstration seiner Gewaltbereitschaft, bei der er mehrere Schließer in Schutzausrüstung überwältigt, signalisiert er schließlich die Aufgabe. Die Wärter üben daraufhin ihrerseits Gewalt an ihm aus, denn im Bunker darf es keine Nachgiebigkeit geben, kein Anzeichen von Schwäche, auf keiner Seite. Während er gefesselt abgeführt wird und sich selbstverständlich versucht zu befreien stolpert er in eine Aggressionsbewältigungsgruppe und als er mit seinen Zähnen die Genitalien eines unter Schmerzen schreienden Wachmanns als Geisel nimmt, hat er im wahrsten Sinne den ersten Berührungspunkt mit dem Therapeuten Oliver, welcher versucht ihn vor der Vergeltung der Wachmannschaft zu schützen. Das gelingt ihm auch. All das macht natürlich schnell die Runde und erreicht die Ohren eines langjährigen Insassen, der bereits gut integriert ist in die Abläufe des Gefängnisalltags: Erics Vater, wie immer herausragend gespielt von Ben Mendelsohn. Hier beginnt die Story.

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                            • 5

                              Mittelmäßiges Drama über eine geistig verwirrte Frau, die sich Aliens einbildet und auf der Jagd nach einem Pizzastück eine Katze als Geisel nimmt. 

                              Spoiler: Glücklicherweise kann die unschuldige Pussy von einem couragierten Passanten schließlich aus den Fängen der Wahnsinnigen befreit werden.

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                              • 8

                                Ausgezeichnete Serie über die Anfänge medizinischer Durchbrüche in Chirurgie und Operationstechniken um 1900. Am Beispiel des New Yorker Krankenhauses "The Knick" wird in unaufgeregter Form und mitunter extrem anschaulich gezeigt, wie die Ärzte mit mittelalterlich anmutenden Praktiken versuchen Menschenleben auf dem OP-Tisch zu retten.
                                Mir hat vor allem auch die kühle Gesamtgestaltung gefallen, welche dem ausgezeichneten Kostüm- und Szenenbild geschuldet ist und untypisch für amerikanische Serien erscheint, untermalt die gesamte Thematik fabelhaft. Auch wurde sich durch Wahl der Bildausschnitte, hier und da einem leichten Tilt-Shift sowie subtiler Vignettierung am Duktus der Filmanfänge orientiert. Das Ganze wird jedoch nicht zwanghaft durchgezogen. Auch sind beinahe alle Aufnahmen aus der Hand geschossen, mit vielen interessanten Winkeln oder Kadrierungen. Das ergibt eine ausgezeichnete Mischung. Die Produktion hat außerordentlich ganzheitlich gedacht.
                                Einige Male empfand ich die Ausflüge in das Privatleben der Figuren als unnötig, ein andermal war es eine gute Methode, um Aufschluss über den Geist der Zeit zu geben. Besonders herauszustellen ist hier die Behandlung oder besser Nichtbehandlung der farbigen Bevölkerung und die damit einhergehenden Reaktionen der Figuren.
                                Eine kleine Warnung: wer sich diese Serie anschaut, sollte einen einigermaßen starken Magen mitbringen, denn hier werden allerlei Dinge in zuvor erzeugte Körperöffnungen gesteckt und das wird teilweise sehr deutlich dargestellt. Mich hats natürlich nicht gestört, weil ich total hart bin.

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                                  _Mart_ 21.07.2024, 17:38 Geändert 21.07.2024, 17:40

                                  Zu banal. Wenn der Junge schon selbstmordgefährdet ist und sich direkt darauf in eine Süchtige verschießt ohne Luft zu holen, während er sich noch die arrangierte Freundin warm hält, liegt wohl ein längerfristiges psychisches Problem vor. Ganz zu schweigen von der psycho-sexuellen Komponente, die man hier im Film erforschen könnte. Leider wird das nicht thematisiert und so bin ich gezwungen diesem wagen Versuch zuzusehen ein solches Verhalten als romantisch, verträumt einzuordnen?! Das ist wenig kathartisch, denn der Bengel braucht eindeutig einen derben Tritt in den Hintern, einen Aufwachmoment oder den totalen Zusammenbruch, bitte alles, außer diesem seichten Geplänkel. Doch das bleibt aus, weshalb der Film auch nur eine Abfolge von melancholischen Szenen und selbstbezogenen Dialogen bleibt.
                                  Auch ob das ein Kommentar zum sozialen Umfeld sein soll, in dem der Heranwachsende lebt, bleibt unklar. Was ist eigentlich das soziale Umfeld und ist das Brooklyn, New York? Mal ehrlich Leute, hier hat jemand versucht auch nur die kleinste Kante zu vermeiden, um eine hemmungslose Schnulze zu erzählen und selbst das misslingt, weil der Regisseur ganz offensichtlich seit Beginn seiner Karriere in einer Schaffenskrise steckt, das trieft seit Jahren aus all seinen Werken. James Gray ist sich seit jeher unklar, was er nun eigentlich in seinen Filmen erzählen möchte und deshalb wirken diese so unklar. Mit einer konstant deprimierenden Note erstickt der Filmemacher seine Ambitionen. James Gray, wann hörst du denn auf so ein hoffnungsloser Weinerling zu sein und bescherst uns mal wieder einen Film wie "We Own The Night".

                                  Wie immer ist mein Kommentar mit dem nötigen Sarkasmus zu verstehen.

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                                    _Mart_ 21.07.2024, 16:54 Geändert 21.07.2024, 17:43

                                    Harter Film, der mich von traurig über aggressiv bis hin zu resigniert zurücklässt. Ich bin der festen Überzeugung, dass viele der bigotten Amerikaner, in Nord- und Südstaaten, immer noch genauso handeln möchten. Allein die kleinbürgerlichen Ängste, dass ihnen etwas weggenommen werden könnte, lässt sie ihre hässlichen Fratzen hinter falschem Lächeln und leeren Gesten verbergen. Der Film ist keinesfalls überholt, sondern ein ständig aktuelles Mahnmal für das, was immer wieder passieren wird, wenn wir den größten Deppen der Menschheitsgeschichte freie Bahn lassen. Dabei sehe ich nicht nur den rassistischen Aspekt. Die amerikanische Kultur hat seit je her eine grässliche Mentalität des Ausbeutens der vermeintlich Schwachen inne. Sie steigen über Leichen und treten nach unten, um die amerikanische Flagge auf dem Hügel des Versagens zu hissen.

                                    Genug Politik. Der erfahrene Gene Hackman ist mit seinem herablassend, sarkastischen Spiel die perfekte Antwort auf die rassistischen Ignoranten im Film. Der junge Willem Dafoe ist süß, weil er noch nicht das Monster in sich entdeckt hatte, aber mit einer Leidenschaft spielt, als würde sein Leben davon abhängen. Ich dachte ich seh' nicht recht, als der in den ersten Minuten wie ein junges Reh über einen Tisch springt. Über Frances McDormand brauche ich gar nicht reden, ich glaube die Freiheitsstatue würde einen Zacken verlieren, wenn die Frau mal eine Rolle versemmeln würde. Allerdings, manche böse Zungen behaupten sie hätte auch noch nie eine Rolle gespielt, die nicht perfekt auf sie zugeschnitten worden wäre. Zwei Gesichter im Ensemble haben mich überrascht. Michael Rooker, den ich einfach nicht erwartet hatte, aber natürlich die beste Besetzung für einen südstaaten Hinterwälder, beinahe so, als würde er die kommenden 20 Jahre fast nichts anderes machen. Und R. Lee Ermey, mit seiner vermutlich letzten größeren Rolle als der Bürgermeister, gewohnt schwach gespielt, sodass es wiedermal nur zur Karikatur einer Figur reichte.

                                    Der Film gehört zur Kategorie "Solltest du mindestens einmal im Leben gesehen haben".

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                                    • 6 .5
                                      _Mart_ 19.07.2024, 18:02 Geändert 19.07.2024, 18:46

                                      Aha, jetzt ist mir klar, wo Tarantino die Inspirationen für The Hateful Eight herbekommen hat.

                                      Übrigens.
                                      Angeblich soll Kinski während der Dreharbeiten gegenüber Wolff einen antisemitischen Kommentar abgelassen haben und sagte wohl, dass er nicht mit ihm zusammenarbeiten wollte. Zumindest bei Wolff behaupte ich realen Hass im Spiel zu entdecken. Kinski kannte sowieso nichts anderes als sich selbst.

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                                      • _Mart_ 19.07.2024, 17:49 Geändert 19.07.2024, 21:47

                                        Trommelwirbel, die Ergebnisse (ohne Gewähr):

                                        1. Pulp Fiction - 16 Stimmen
                                        2. Fight Club - 12 Stimmen
                                        3. The Silence of the Lambs - 10 Stimmen
                                        4. Léon: The Professional - 10 Stimmen
                                        5. The Big Lebowski - 10 Stimmen
                                        6. The Shawshank Redemption - 9 Stimmen
                                        7. Terminator 2 - 9 Stimmen
                                        8. Schindler's List - 9 Stimmen
                                        9. Dances with Wolves - 8 Stimmen
                                        10. The Thin Red Line - 7 Stimmen

                                        Da es so viele Filme mit gleicher Stimmzahl gab, liste ich noch die auf, die es gerade so nicht geschafft haben.

                                        Titanic - 6 Stimmen
                                        Se7en - 6 Stimmen
                                        Jurassic Park - 6 Stimmen
                                        Forrest Gump - 6 Stimmen
                                        American History X - 6 Stimmen
                                        Scream - 6 Stimmen
                                        Chungking Express - 5 Stimmen
                                        The Lion King - 5 Stimmen
                                        American Beauty - 5 Stimmen
                                        Goodfellas - 5 Stimmen

                                        Insgesamt haben 45 Leute an der Abstimmung teilgenommen, mit insgesamt 448 Stimmen (eine Liste hatte nur 8 Plätze).
                                        Außerdem habt ihr insgesamt 195 unterschiedliche Filme aus 14 verschiedenen Ländern zur Abstimmung beigetragen.

                                        Danke kidhan für die Aktion.

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                                          _Mart_ 19.07.2024, 14:44 Geändert 19.07.2024, 14:45

                                          Klares Must Watch, allein wegen der faszinierenden Kameraarbeit. Antonioni springt mit der Kamera kreuz und quer durch die Szenen, mit einem absoluten Gespür für Relevanz, ohne Hektik. Es gibt keine Szene, die überflüssig ist. Der Mann hat auch absolut keine Ehrfurcht vor Achsensprüngen oder sogenannten grundlegenden Gestaltungsprinzipien, die sie dir in jeder Filmhochschule eintrichtern.

                                          Stattdessen aber hat er eine Klarheit und Kompromisslosigkeit, mit der Kamera umzugehen, wodurch ich fast vergessen hätte, dass es sie gibt, die vierte Wand. Der Mann transformiert uns vom schnöden Gaffer zum omnipräsenten Beobachter. Es fühlte sich so an, als könne ich überall sein in der Szene. Das ist sein Trick. Er schickt uns genau dahin, wo wir sein müssen, um in die Handlung gezogen zu werden. Damit meine ich die tatsächliche Aktion, die in jenem Moment stattfindet, da wir auf die Leinwand schauen. Die Augen der Betrachter da hinschicken, wo sie sein müssen, um sie vergessen zu lassen, wo sie sein wollen.

                                          Für die Schnitte gilt das Gleiche. Die werden nicht einfach so gesetzt, um bestimmte Dynamiken zu erzeugen, von einer Szene zur nächsten zu kommen oder sonst einen Nonsens. Nein, geschnitten wird da, wo es notwendig ist, um das Geschehen präzise abzubilden, und nirgendwo anders.
                                          Ich geb' euch mal ein Spoiler freies Beispiel: Autofahrt, unsere beiden Hauptfiguren auf den Vordersitzen. Er wirft einen Blick auf die Rückbank. Da wird nicht geschnitten, da wird auf die Tasche geschwenkt und so denkt sich unser Gehirn, das waren wir, ganz freiwillig haben wir da gerade hingeschaut. Und das ist eigentlich sein Grundprinzip mit allem, so wenig Störung wie möglich erzeugen.

                                          Jetzt mag der eine oder andere denken "das ist ja verkopft", genau das ist es eben nicht, denn durch solche Techniken wird unsere Wahrnehmung derart wunderbar manipuliert, dass wir die Projektionswand, vor der wir sitzen, vergessen und denken, wir beobachten tatsächlich, was da geschieht.

                                          Mensch das hat gutgetan mal wieder so ein herausragendes Handwerk anzuschauen.

                                          Den Streifen gibts übrigens hier:
                                          https://www.youtube.com/watch?v=CQhNnwQ4EkU

                                          Ach ja, die Story und so sind auch ganz gut.

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                                          • 8 .5

                                            Diese Doku lässt mich auch beim zweiten Mal Schauen fassungslos zurück. Selten sieht man so deutlich dokumentiert, wie hemmungsloses Töten bei den von Propaganda gesteuerten Schlächtern nachwirkt. Immer wieder werden die Nacherzählungen der banal bösen und grausamen Hinrichtungen von Schweigen unterbrochen, wenn sich die Schuld ins Bewusstsein der Schafrichter hervor gräbt. Ich habe größten Respekt vor den Überlebenden, die stoisch nach Antworten auf ihre Trauer suchen, während die Täter bei ihren psychotischen Aussagen teilweise noch Gelächter von sich geben, ohne jemals Verantwortung anzuerkennen.

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                                              _Mart_ 18.07.2024, 13:06 Geändert 20.07.2024, 07:17

                                              Irgendwann zwischen 10 und 13 Jahren hab ich in dem Streifen das erste Mal Quentin Tarantino, gesehen und wusste noch nicht, wer das ist, aber ich weiß noch ziemlich genau, dass ich dachte "Was für'n komischer Typ, der passt ja da gar nicht rein."

                                              Ich hatte natürlich zu der Zeit noch gar keine Ahnung, was Trash ist und fand das alles einfach nur saucool. So wie mein Videothekar, der hatte keine Ahnung, was 'ne Altersfreigabe ist.

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                                                So schlecht der auch war, mir fiel so eben auf, dass diese braunen Pac-Man artigen Viecher immer noch ganz gut im Kopf geblieben sind.

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                                                  Astreiner Kriminalfilm. Taffe Braut mit messerscharfem Verstand scheut auch nicht davor zurück einer nervigen Gegenspielerin in den Schritt zu greifen, um die zum Schweigen zu bringen.
                                                  Dann kommt Jürgen Vogel um die Ecke, mit der schlimmsten Frisur der Menschheitsgeschichte und schrecklichem Akzent "Hau ebaut e kwick fack?", BAMM, Tür ins Gesicht, "But wimmen rieli leik mi!" Herrlich.

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                                                    _Mart_ 18.07.2024, 09:16 Geändert 23.07.2024, 16:37

                                                    Viel höfisches Geplapper, für das ich mich aus mir völlig unersichtlichen Gründen interessieren muss, um zu verstehen, wer nun mit wem und warum überhaupt. Ich interessiere mich ja schon nicht für die realen royalen Rotzgören, aber das hier ist eine Fantasy Welt. Da muss man mir schon was an die Hand geben, einen Anreiz, der den Aufwand rechtfertigt.

                                                    Apropos Fantasy! Rastet doch mal richtig aus, Produzenten und Schreiberlinge. Werft ein paar Enthauptungen ins Skript, Schändung hier, Plünderung da! Holt den bösen Zauberer aus der Kiste, brennt das ganze Land nieder und dann wird es wieder aufgebaut. Wen juckt es? FANTASIE, davon ist hier so viel vorhanden wie im Valium geschwängerten Gehirn einer depressiven Hausfrau, die morgens schon das Saufen anfängt.
                                                    Jaja, ich geb zu, ich hab' absolut nichts übrig für diese Art von romantisiertem, pathetischem und total vorhersehbarem Kitsch. Drei Folgen lang wird in schlecht beleuchteten Burgkorridoren konspirativ gegackert, der Schönling bekommt seine Chance 'nen total irrelevanten Charakter abzumurksen, Sexszene, konspiratives Gelaber, Auftritt Drache. Was ist das? Die Tudors im Lummerland?

                                                    Die Folge mit den "Rattenfängern" hat mir gefallen, da kam mal kurz Spannung auf. Was in der ersten Staffel geschah, bereits völlig verdrängt, da irrelevant.

                                                    Überhaupt fühlt sich der ganze Spaß mitunter an wie eine einzige von Marketingstrategien befüllte Dauerwurst. Kann mir vorstellen, wie da bei der Skriptbesprechung geplant wird, wann die fliegende Echse am besten auftauchen könnte, um die verrottenden Zombies vor der Glotze gerade noch mal wiederzubeleben. Der Produktzyklus muss am Laufen gehalten werden.
                                                    Ach und wenn ich all die unzähligen völlig belanglosen Artikel zur Serie sehe, nichts anderes als Bait und Werbung, dann wird mir klar, das ist keine interessante Geschichte in Serienform, das ist ein Sammelkartenspiel aus Pappe. Komm hier, kauf dir noch ein Boosterpack, Nerd.

                                                    Schmutz

                                                    Zitat: "Die Charaktere sind einem entweder egal oder unsympathisch, aber in keinem Fall sehe ich hier Charaktere, deren Schicksal mir wichtig wäre." - ideinz

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