Adventpuss - Kommentare
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Alle Kommentare von Adventpuss
Ich fühle mich ein bisschen dumm, weil ich den Film echt unterhaltsam fand.
Pitch Perfect 2-
Ein Film, der mir wirklich, wirklich Spaß gemacht. Das liegt zum einem an der unglaublichen Dynamik, die das Ensemble rund um Anna Kendrick und Rebel Wilson miteinander hat. Zwar scheint jede Rolle ein wandelner Running-Gag zu sein, es gibt kaum Charakterentwicklung und wenn nur, weil es den Film in noch höhere "Feel-Good"-Sphären pushen soll. Dennoch macht das den Film nicht langweilig, weil er sehr kurzweilig inszeniert ist, ohne Längen. Dazu oft zum schmunzeln, manchmal zum laut lachen. Ich finde, dass viele SchauspielerInnen hier ein ausgezeichnetes komödiantisches Talent beweisen. Es gibt Filme, die man nicht ernst nehmen muss aber gleichzeitig doch etwas an sich haben, um sie nicht nur dieser Kategorie unterordnen zu können. Ein Grund dafür ist natürlich die Musik. "Pitch Perfect" ist neben einer gelungenen Komödie auch ein gelungener Musikfilm. Vor einiger Zeit hatte ich eine Acapella-Phase und höre sie auch jetzt noch gelegentlich: Wise Guys, maybebop, Pentatonix, Voiceplay, .... Überwiegend muss ich sagen, hängt die Tatsache, ob einem der Sound gefällt von der Harmonie der Stimmen miteinander aus und wie die Stimmen eingesetzt werden. Im großen Einheitsbrei der Acapella-Covers verliert sich aber an vielem die Besonderheit. Keine Frage, es klingt alles sehr gut aber nicht besonders. Das ist in zweiten Teil der Trilogie nicht groß anders, ein oder zwei Auftritte waren jedoch außerordentlich mitreißend aufgeführt.
Schlussendlich ein sympathischer Film, unter der Regie von Elizabeth Banks gedreht. Nicht zu abgehoben aber trotzdem zum abheben.
"Die Jury" ist ein Film, der mich ein bisschen an die sozialen Experimente in Form von Theaterstücken und Fernseh-Mehrteilern aus der Feder eines Ferdinand von Schirach erinnert. Nur dass die bei Schirach plump angehängten Entscheidungsmechanismen wesentlicher Teil des Inhalts von "Die Jury" sind. Die Frage der Schuld ist eine Frage der kurzweiligen Sympathie. Nach deutschem Strafrecht wäre Carl Lee Hailey höchtswahrscheinlich verurteilt worden.
Wohlmeinend könnte man meinen, dass man zeigen wollte, wie schlimm die Situation für Schwarze während der 80er in Mississipi war - und trifft damit wohl die Wahrheit. Aber dafür ist es doch recht oberflächlich. Das Hauptaugenmerk liegt natürlich auf dem Prozess. Und da wird es schnell berechnend. Geht es noch um Rassismus oder um das nackte Überleben eines quasi-verurteilten Mannes? So ein bisschen beides. Gerichtsfilme mit der Rassenfrage zu verbinden, halte ich aber dann für problematisch, wenn es dem Film scheinbar nur um die eine Seite der Medaille geht. Das ist jedenfalls mein Eindruck.
Mein Filmjahr 2021 beginnt mit dem ungewöhnlichen Geisterfilm "Crimson Peak".
Ungewöhnlich, weil Geister hier - wie auch die Hauptrolle im Film feststellt - eine Metapher sind. Nicht bloß als Mittel zum Zweck, sondern als wichtiger Bestandteil um eine Geschichte zu erzählen.
Diese Geschichte, die von Guillermo del Toro auf recht beeindruckend auf die Leinwand gezaubert wird, handelt von einer gut behüteten Tochter und wie sie von einem charmanten, wenn auch geldgierigen Mysterium um den Finger gewickelt wird. Eigentlicher Bösewicht ist aber seine Schwester. Nichts groß aufregendes. Aber spannend genug, um die knappen 2h durch zu halten.
Denn als Darsteller wissen insbesondere Mia Wasikowska und Jessica Chastain zu überzeugen. Wasikowska scheint sich wohl im Fantasy/Thriller-Genre zu fühlen, zeigt eine emotionale, zwischen Enttäuschung und Hoffnung schwebende junge Dame. Jessica Chastain hatte da noch ihre großen Rollen vor sich, aber hier machte sich schon bemerkbar, was für eine grandiose, präzise Schauspielerin sie ist.
Nebenbei mit guten, intelligenten Kamerafahrten und tollen Kostümen und Settings.
Als Horrorfilm wenig überzeugend. Weitgehend vorhersehbar, kein wirklich gelungener Schockmoment, ziemlich plumpe Erklärung für den ganzen Grusel. Und setzte auf die wirklich einfachsten Tricks, die das geneigte Publikum zum erhöhten Puls treiben können. #zoomaufdiepuppe:wirdsiesichbewegen? Damit blieb "Annabelle" auf horrortechnischer Ebene weit hinter seinen Vorgängern und sonstigen Vertretern seines Genres. Trotzdem fürchtet man sich natürlich, wenn der Teufel höchstpersönlich das Spukhaus besucht. Sonst sind es ja meist seine Gefolgsleute und Gesocks unter seiner Höllenverwaltung. Seine Wirkung verfehlt er somit nicht völlig. Verglichen mit "Insidious" oder auch "Conjuring" eher belustigende Abwechslung.
Viel interessanter fand ich den Gedanken, dass es bei "Annabelle" auch um eine unverkannte Satire auf Aberglaube, Glaube, Kirche, Gott und so gehen könnte. Wer weiß ...
Ein pfiifiges Filmchen, das mich dennoch nicht wirklich abzuholen vermochte. Leider konnte ich mit den Charakteren nur bedingt was anfangen. Die Story ist simpel aber effektiv, und wird mit teils sehr schrägem Humor aufgewertet. Insbesondere die Frosch-Schlange-Luftballon-Szene fand ich doch sehr absurd. Hab "Shrek" auf Englisch gesehen, hätte mir den aber wohl lieber auf Deutsch angetan, da er auf Englisch irgendwie ... langweiliger rüberkommt, als er eigentlich ist. Könnte aber auch an anderen Faktoren liegen, denn insgesamt sind die knappen 90 Minuten Kurzweile nichts Aufregendes aber ganz in Orndung und nett.
Eine Krimikomödie ohne große Besonderheiten. Das etwaige Szenario kennt man zu Genüge und erklärt sich von selber. Es gibt viel Verwirrung, inhaltlich, aber das geht schon in Ordnung, weil Adam Sandler, ein wandelnder Spaßvogel zwischen nervig und witzig und Jennifer Aniston (sie ist echt alt geworden) aber nicht unbedingt besser, geben ein dementsprechendes "Dreamteam" ab. Für den Moment unterhaltsam, im Vergleich verschwindend unauffällig. Hat aber nicht wehgetan, da das Gesamtpaket für kurzweilige 97 Minuten ohne große Schwächen auskam.
"Mord im Orient-Express" für das das lockerere Publikum?
Spoiler Alert!
Gewalt kann so sexy sein!?
Spring Breaker mutet in den ersten Zügen wie ein typischer Spring Break-Streifen mit melancholischem Anstrich an. Wir begleiten vier Mädchen, so wunderschön, so undurchsichtig. Einzig eines bekennt Farbe: Irgendwas läuft schief. Ganz bewusst scheint uns der Film auf eine falsche Fährte zu locken: Junge, von der Belanglosigkeit ihres Selbst und ihrer Umwelt vernebelt, wollen die drei resp. vier Mädchen das tun, was das einzig Normale ist: spring breaken. Und das Ergebnis ist folgerichtig; Drogen, Allohol, nackte Haut, dröhnende Bässe.
Bis James Franco auftaucht. Die Quasi-Verkörperung des absolut Unmoralischen. Schon in den ersten Szenen entpuppten sich die Mädchen als kleine Rebellen eines ungenannten Systems ohne wirkliches Ziel. Wie perfekt sollten dann am Ende, mindestens zwei der Ihren und James Franco, in einer wirklich abgefahrenen Rolle sein.
Es ist schwierig einzuordnen, wo die Quintessenz des Films liegt. Für mich zeigte sich ein erschreckendes Bild, das glorifiziert, was nicht glorifiziert werden dürfte. Aber gleichzeitig so anturnend. Gerade die denkwürdige Amokszene am Ende lässt mich eher ratlos zurück. Ein in vieler Hinsicht entgegengesetzter Film: Was man erwartet, ist nicht das, was man bekommt. Und was er sagt, ist nicht das, was er tut. Oft sprachen die Bilder etwas anderes, als letztendlich gesagt wurde.
Über diesen Film muss weiter nachgedacht werden. Auf keinen Fall zu verachten.
Kleine Mankos: Die Schnitte und Szenenwechsel, das Herumgespringe in der Chronologie des Filmes war verwirrend und hätte es in der Häufigkeit nicht gebraucht. Unnötig war auch die Figur von Selena Gomez. Gut, sie war die Verkörperung des großen Abers, der zierliche Finger der Vernunft aber wenn man sie so undankbar abdanken lässt, hätte man sie auch ganz weglassen können.
Ansonsten: Schwieriger Film. Solide gespielt (Franco natürlich sehr gut, die Mädchen taten ihr bestes mit gutem Resultat), anständig inszeniert und verdammt bittersexy.
Nun ja. Über Matrix wollen viele reden, bisher konnte ich nicht mitreden, weil ich ihn noch nicht gesehen hatte. Endlich war es so weit, ich erwartete eine Erleuchtung, etwas was alles bis dahin Gesehene zu einer davonschwimmenden Erinnerung macht. Ersetzen Sie einfach die Buchstaben l e u durch die Buchstaben n und ü und fügen sie e un r hinzu.
Einiges ist einem ja so oder so schon ins Hirn gebrannt: Die legendäre Bullet Time - Szene auf dem Dach oder die Frage: Rote oder blaue Pille.
Zweifelsohne lässt "Matrix" einen philopophischen Anstrich nicht missen. Existenzielle Fragen zu stellen ist an sich gesehen noch nichts Besonderes. Die Frage ist: Was ist die Antwort? Matrix bietet durchaus welche, obgleich diese einem sehr düsterem Zukunfts- und Weltbild entspringen. Das ist nicht gerade schlimm und die Welt ist jetzt auch kein Ponyhof aber auf mich wirkt dieses Bild recht belanglos und oberflächlich. Die Matrix selber ist überall und immer . Das ist toll für eine mäßig interessante Story, philosophischen Anreiz hat es für mich jedoch kaum. Zu abgehoben, um damit eine Grundlage für unserer Existenz zu diskutieren. Der Film gibt viele gute Impulse zum Nachdenken, verliert sich meiner Meinung nach aber zu oft ins Nichts oder ins Bedeutungslose. Das Ende macht allerdings Spaß.
Dass es Inspiration aus der Bibel gibt, kann man nicht wirklich bestreiten. Manches ist offensichtlich. Anderes Interpretationssache. Es sind meines Erachtens aber nur Elemente, die zu nutzen ganz praktisch erschienen, eine Story künstlich auf eine Meta-Ebene zu heben. Es gibt Parallelen zwischen der Hauptfigur Neo und Jesus. Aber genau so gut Unterschiede. Und nicht jeder Auserwählte ist gleich eine Jesus-Imitation. Es gibt einige Referenzen, die aber erstens unterschiedlich gedeutet und zweitens vielleicht gar nicht gedeutet werden müssen.
Darsteller kennt man, sind aber nicht gerade die talentiertesten, wie ich finde. Sie halfen nicht gerade einen Zugang zu den so schon eher flach angelegten Charakteren zu bekommen. So weit, so okay.
Visuell ist "Matrix" natürlich ein durchaus sehenswerter Film. Die Bullet Time - Szenen waren schon nicht ohne und auch sonst, merkten man, wie "Matrix" es quais aus dem Stand schaffte, wegweisend für das damalige Blockbuster-Kino zu sein.
Fazit: Eher durchschnittlicher Film mit vielen philosophischen und theologischen Momenten, die mich nicht wirklich von des Filmes Genialität überzeugt haben.
Bitte beachtet, dass dies nur eine Meinung ist. Amen. Danke.
Dass es im Alter, in welchem die Protagonisten zu sein schienen, vorwiegend nur um Sex geht, wissen die meisten Zuschauer bestimmt zu Genüge. Es ist schon ziemlich pervers und das bringt uns dieser Film recht schonungslos nahe. Wenn verzweifelte Jungs keine Gelegenheit auslassen, auch nur ein Hauch nackte Haut zu Gesicht zu bekommen, und sogar eine Webcam im eigenen Zimmer laufen lassen, nur um zu sehen, wie ein osteuropäisches Mädchen mächtig Spaß hat - aber alleine, will man nicht ganz wahrhaben, dass unsereins nicht viel anders getickt hat.
Es geht also nur um das Eine. Das ist so weit in Ordnung, weil es die Grundlage so ziemlich jeden Tuns und Unterlassens ist, welches dieser Film zeigt. Blöd nur, dass dieses Tun und Unterlassen größtenteils öde, mäßig lustig und höchtens amüsant ist. Ein paar mal schüttelt's einen doch. Andere Male will man fast weinen. Das Ende wirkt wie dahingeworfen, Hauptsache, jeder ist irgendwie mit Irgendwem am Ficken. Was auf jüngeres Publikum möglicherweise Oh und Ah-Rufe hervorbringt, sollte den gestandenen Filmegucker nicht aus der Fassung bringen.
Die wichtigsten Charaktere des Films haben so wenig Charisma, dass es auch Schimpansen sein könnten, die sie verkörpern.
American Pie ist zu uninteressant. Alles ist zu flach und nur weil es die Brüste nicht sind, bleibt ein Augasmus trotzdem aus.
Zusatz: Ich bin ja generell eher gegen allzu unnötige Anglizismen, aber Milf gehört definitiv nicht dazu. Migf kommt der Bedeutung des Originals auch nicht so wirklich nahe.
In "Training Day" begleiten wir einen von einem verträumten Ideal beseelten Ethan Hawke und einen Detective , der einfach weiß, wie auf der Straße gespielt wird - und eiskalt mitspielt. Zum Entsetzten des eifrigen Officers frisch von der Akademie.
Das ist so weit, keine Neuigkeit. Fast jeder Cop-Film dreht sich um Korruption, Amtsmissbrauch, wilde Schießereien. Und immer geht es nur ums Geschäft. Man kann nicht anders. Eine Welt aus Knete: Einfach so hinbiegen, wie es gerade am besten passt.
Und darum hebt sich "Training Day" nicht sonderlich von anderen Produktion über das Umtreiben irgendeines us-amerikanischen P.D. Mit der großen Ausnahme: Denzel Washington. Es gibt kaum ein Film mit diesem Vollblut-Schauspieler, der an seiner Klasse missen lässt. Auch in "Training Day" bietet Mr. Washington eine glänzende Leistung. Angefangen von dem coolen, allwissenden Detective mit Zigarette im Mundwinkel bis zu dem verzweifelten, machtgeraubten Bullenschwein. Er gibt der Figur vermutlich mehr Breite und Tiefe. als sie eigentlich hat. Das ist auch wichtig, denn neben ihm bleibt ein Ethan Hawke leider zu blass ...(höhöhö).
Und es hilft, darüber hinweg zu sehen, dass die Handlung relativ simpel ausgerollt wird. Die Charaktere bleiben ihrem Rahmen meist treu, überraschen selten. Was nicht schlimm ist, aber damit ein Film nicht auf "einer Stelle tritt", muss man sich schon was einfallen lassen. Das ist zum Teil gelungen, indem Washington einfach alles und jedem die Show stiehlt. Und der Typ kann nicht so schnell langweilen.
Fazit:
Oscar für den besten männlichen Hauptdarsteller - kann ich mit leben, obwohl fast jeder andere Rolle von ihm fast genauso gut gespielt ist.
Der Rest - kann man sich eigentlich schenken. Verpasst hat man wenig, aber so richtig Schuld können die Filmemacher auch nicht sein: Das Konstrukt von Cop -, und auch Gangsterfilme ist ein Wanderpokal.
Wie eine Zwölfjährige eine dreiunddreißigjährige Psychopathin spielt, die sich als neunjähriges Engelsgeschöpf ausgibt, ist nicht nur beeindruckend sondern auch gruselig. Zu was Kinder, auch wenn sie nur schauspielern in der Lage sind, ist beachtlich. Schließlich gehört neben einem Talent auch eine gewisse Reife und ja, auch ein gewisse Bindung zu den Rollen. Ob es gut ist, Kinder solche Rollen spielen zu lassen ist fraglich.
"Orphan" ist ein Film, der es versteht von Anfang bis zum Ende, eine Spannung aufzubauen und in keiner Sekunde zu verlieren scheint. Äußerst dicht ist die Atmosphäre, durch ständige unerwartbare Szenen und der intelligente, wenn auch unkonventionelle Einsatz der Musik tun ihr übriges. Obwohl schnell klar wird, auf was der Film abzuzielen scheint, lässt er viele Fragen offen und das nicht ohne Grund: Beim besten Willen wäre ich nie auf den Plottwist gekommen. Diese Wendung war keine Ernüchterung, sondern machten die letzte halbe Stunde zu einer unerträglichen Gruselfahrt durch das Haus der Colemans.
Die Charaktere scheinen allerdings eher notwendig zu sein, als wirklich interessante Persönlichkeiten. Dementsprechend werden sie auch gespielt. Der Vater schien mir etwas voreingenommen. Die Mutter hatte eine Ahnung. Die taube Tochter hatte nicht nur eine Ahnung und der arme Sohn fürchtet sich. Keine Rollen, die man sich wegdenken kann, aber mehr als das waren sie auch nicht.
Somit bleibt zu sagen: Orphans besticht durch einen Grusel, der vor allen Dingen durch ständige Aufrechterhalten und Anspannung der Atmosphäre bisweilen durchbrochen von gnadenloser Offenbarung erzeugt wird. Ein großen Teil trägt die damals zwölfjährige Isabella Fuhrman dazu bei. Auch die anderen Schauspieler spielen solide. Hinzu kommt ein wirklich überraschender Plottwist. Die Rahmenbedingungen sind ernüchternd aber geben dem Kern des Filmes den nötigen Halt , sich zu entwickeln.
Überhaupt kein schlechter Film.
Popstar auf Umwegen, aber immer noch schneller als jeder andere es sich erträumen könnte: Lizzie, gestern noch die peinliche "Sensation" bei einer Art Abschlusszeremonie, wird sie schon innerhalb der nächsten Woche ein echter Popstar.
Mit dabei: der fremdsprachensprechende Schönling, die Berufscoole, der gefriendzonede beste Freund und die zynische Lehrerin. Was daraus gemacht wird, wird von wenigen Teenie-Filmen an Plattheit überboten, trotzdem hat er einen Charme, den ebenso wenige Teenie-Filme überbieten können. Das liegt daran, dass sie meisten Charaktere - obwohl sie ohne Zweifel das Klischee bedienen - menschlicher und mit mehr Tiefe gesegnet sind, als man glaubt. Okay, die See ist trüb und die Wellen tosend, aber tauchen ist ja auch ein bisschen Fantasie, nicht wahr?
Popstar auf Umwegen ist also eine Teenie-Komödie, die mit dem Rezept des Altbewährten und ein wenig Zauberei (wer weiß?) arbeitet. Denn schlecht .... so schlecht war sie nicht.
Tom Hardy beweist einmal mehr, was für ein Ausnahmeschauspieler ist. Bronson ist vielleicht sogar einer seiner bestgespielten Rollen. Leider nicht in seinem besten Film. "Bronson" schwankt zwischen schwarzer Komödie mit zuweilem köstlichen Galgen-Holzhammer-Humor und einer Reihe von Gewaltexzessen, von denen man allerdings schnell genervt sein kann. An einigen Szenen überrascht uns die Hauptfigur, meist bleibt sie vorhersehbar. Überhaupt bietet die Story kaum einen nennenswerten Höhepunkt. Die Essenz des Films ist von Anfang an schnell klar, danach muss man sich auf eine oscarreife Darstellung Hardys einlassen - und warten, bis es vorbei ist.
Zoolander ist eine dieser typischen Weltretter-Komödien, dabei jedoch auf einem mir nicht ganz erschließbarem Niveau. Die Geschichte wirkt wie ein Haufen zusammengeworfener Ideen, die manchmal als Gags durchgehen können. Die Rahmenhandlung bzw. der rote Faden ist so einfach gestrickt wie nur möglich, der Rest ist Blödsinn sondergleichen. Nichtsdestotrotz nicht ganz unwitzig. Gerade Will Ferrell ist wie immer von einer besonderen Aura der Albernheit umgeben. Ben Stiller als wahnsinnig, wahnsinnig, wahnsinnig, wahnsinnig gutaussehendes Model ist freilich Geschmackssache, die Rolle als leicht unterprivilegierter Superstar macht er solide. Owen Wilson, charmant wie eh und je, macht die Sache, wie es scheint mit links. Hat mir gefallen. Der restliche Cast, einschließlich Taylor oder Stillers Vater Jerry machen ihre Sache nicht schlecht.
Tatsächlich habe ich mir mehr versprochen von einer Produktion der FratPacks, sie schien selber aber nicht mehr zu wollen, als eine Zelebrierung des infantilen Humors. Da gibt es allerdings weitaus empfehlenswerteres Material. Also in keiner Hinsicht überzeugend genug.
Auf unfassbar abgeklärte Weise, stellt "Die Jagd" mit Dänemarks Superstar Mads Mikkelsen in der Hauptrolle, wie eine Reihe von Missverständnissen, Lügen, etc. dazu führen kann, das Freundschaften, ja sogar Existenzen zerstören kann. Es ist eine Apell an die gesamte Gesellschaft, mit Vorurteilen aufzuräumen, und die Welt kritischer zu hinterfragen. Einige Szenen sprechen Bände für eine nicht sozialkonforme Erziehung, zu Ungunsten anderer. Gut gefallen hat mir, dass die Geschichte ohne große Effekte oder Superlative erzählt wurde. Dadurch wurde die Identifizierung (die ich eigentlich für Käse halte) erleichtert. Jede Figur hat eine ganz bestimmte Rolle, das Konzept funktioniert wunderbar und ist dennoch so authentisch.
Überrascht hat mich Mads Mikkelsen in einer überwiegend sympathischen Rolle und Annika Wedderkopp als Klara macht einen eindrucksvollen Job.
Das Ende ist zwar als Happy-End zu werten, die Vorgeschichte bleib aber durchaus nicht ohne nagende Zweifel in Erinnerung.
Solide gefilmt, nicht immer mit der nötigen Intensität in einigen Szenen, schuldet dem Gesamtwerk aber kaum Zoll.
Die Dänen bringen somit ein europäisches Kleinod an Gesellschaftskritik an den Mann, was zu gucken sich lohnt.
Immer wenn ich einen Tarantino-Film schaue, versuche ich verzweifelt etwas so Besonderes zu finden, dass es sich schon fast heiligenscheinverdächtig von anderen Filmproduktionen abhebt. Meiner Meinung nach ist Tarantino aber nicht mehr der Tarantino, der sich mit "Pulp Fiction" zu Recht einen Namen gemacht hat.
Fast drei Stunden dauert der Western an, und überwiegend bekommen wir einen charmanten Christoph Waltz, einen zornigen Jamie Foxx und einen schmierigen DiCaprio zu sehen, die alle eine wundervolle Darstellung bieten. An sich läuft die Story flüssig, hat wenige Hänger, ist allerdings auch nicht immer so interessant. Aufgewertet wird das ab und zu durch die unverkennbare Art des Waltz als Schultz.
Klar, der Film ist stellenweise brutal und blutig, hält sich aber in Grenzen. Weder richtig überzeugend als Gesamtinszenierung aber einzelne Aspekte, wie die Schauspieler, Musik und das Setting und einige flotte Sprüche und markige Sequenzen machen ihn ansehnlicher als nach meiner angefangenen und abgebrochenen Erstsichtung erwartet.
Komödie, Drama .... Heroin. In "Trainspotting" bekommt der Zuschauer eine Einsicht in die Welt des Junkiedaseins. Ohne zu beschönigen oder sich lustig darüber zu machen, es zu verharmlosen, sondern mit einem bitterhumorigen Blick darauf. Mark Renton alias Ewan McGregor und co. lassen uns teilhaben, was Drogen mit uns machen und vor allen Dingen machen können. Und das ist erschreckend. Das ist brutal und ziemlich traurig. Einige Szenen gehen ein wenig unter die Haut, man fühlt sich von den vorangegangenen Szenen geradezu verarscht. Drogenkonsum zwischen Segen und Fluch. Nebenbei eine annehmbare Handlung und abgefuckte Figuren, die sich gegenseitig das Leben schwer machen.
Leider wird "Gregs Tagebuch: Von Idioten umzingelt" als Film der Buchvorlage kaum gerecht. Der Humor und der Witz, den die Comicromane ausmachen, funktioniert schon allein wegen der recht interpretationswürdigen Auswahl der Schauspieler nur dürftig. Die wichtigsten Punkte des Buches kame sehr gut rüber. Ich meine, aber die ein oder andere Rolle war nur im Film vorhanden. Besonders passend fand ich Grayson Russell als Fregley und auch Rupert wurde gut dargestellt von Robert Capron. Mir kam er allerdings viel sympathischer vor als in den Büchern.
"Gregs Tagebuch" bleibt als Buch ungeschlagen im Teenie-First World Problem-Genre - in Form eines Filmes nur bedingt, aber immer noch unterhaltsam.
Einer der wenigen Schauspieler, die sich fast ausnahmslos in den Gefilden des Mainstreamkinos rumtreiben und damit trotzdem kaum auf ernsthafte Kritik stößt, wie mir scheint. Kaum jemand in der Filmwelt ist bei der breiten Masse so beliebt. Das liegt wohl vor allem an seinem extravaganten Figur und seinem doch sehr sympathischen Lächeln ...
Seit langem mal wieder ein Animationsfilm auf meiner Liste und "Findet Dorie" als Vetreter der Pixarschmiede, die in diesem Genre das Beste der letzten Jahre zu bieten haben. Dorie ist uns ja schon aus Meisterwerk "Findet Nemo" bekannt. Hier bekommt sie ihre Hauptrolle und ist noch mehr als Nemo Sympathieträger schlechthin. Auch wenn ihre Suche nach ihren Eltern weitaus mehr auf die Action- und Humorgewohnheiten des heutig jungen Publikums ausgelegt sind, funktionieren sie zur heiteren Unterhaltung doch ganz gut. Der Tiefgang fehlte mir ein wenig. Die emotionalen Momente waren vorhersehbar. Da "Findet Dorie" aber für eine Kurzweil von knapp 100 Minuten sehr richtig liegt, ist dies Pixar zu verzeihen.
"Reservoir Dogs" hat seinen Kultstatus vor allem seinem Nachfolger "Pulp Fiction" , der Tarantino zu einem der beliebtesten Regisseure seiner Zeit aufstiegen ließ, zu verdanken. Denn dieser Streifen aus dem Jahre 1992 ist zwar typisch Tarantino doch mir fehlte noch ein bisschen die Eleganz, die man sonst von ihm kennt. Der Cast sind Altbekannte wie Harvey Keitel, Tim Roth, Michael Madsen, die man ja öfter in seinen Filmen sieht. Die Dialoge einerseits von erfrischender Abwechslung zu witzigem Unsinn andererseits notwendiger Kitsch, den ich in "Pulp Fiction" weniger vorfand. Relativ dünner roter Faden der Handlung, aufgebauscht in kleinen Vor- und Nebengeschichten. Allerdings nicht allzu komplex und man kommt relativ schnell auf das, worüber die Reservoir Dogs so lange nachgrübeln.
Für den Einstand eines Erfolgsregisseur, der einen Filmstil wie kaum ein anderer (höchstens Tim Burton) geprägt hat ,sicherlich akzeptabel, ist aber im Vergleich mit "Pulp Fiction" und co. hinterher.
Irgendwie fand ich Tom Hanks irgendwie kaum fehlbesetzt, für mich einer der stärkeren Punkte dieses Films. Ebenso haben mich einige Episoden interessiert, andere eher weniger. Verbindungen konnte man zwar erkennen, doch es gab keinen wirklichen Aha-Effekt, wie bei "Pulp Fiction" oder "Tatsächlich ... Liebe". Nicht jede Episode ist gleich spannend, einige hätte man gut und gerne weglassen können. Dadurch wechselt sich die Stimmung im Allgemeinen ab, was manchmal anstrengend aber auch erleichternd sein kann, obwohl keine Szene übermäßig genervt hat. Schauspielerisch fand ich alle sehr gut. Insbesondere Tom Hanks, Jim Broadbent und auch Ben Wishaw sind beachtenswerte und wandelbare Mimen. Die Idee, einen Schaspieler mehrmals zu besetzen, fand ich recht originell und sorgte bei mir für Schmunzeln und Erstaunen. Visuell hochwertig, leider hapert es dann an der Gesamtstory. Ich mag einfach die Pseudokomplexität bei vielen Filmen nicht. Hier tröstet der Spaßfaktor ein wenig drüber hinweg.
Das Besondere an "Snowden" ist, dass er noch heute eine gewisse Aktualität hat, die den Film umso bedrückender macht. Oliver Stone schafft ein ausreichendes Profil einer Person, die mich wirklich beeindruckt hat. Dies wird auch durch die gute Darstellung eines meiner Lieblingsmimen, Joseph Gordon-Levitt, deutlich, da er einfach die perfekte Besetzung für einen sympathischen Nerd ist. Zu seiner Seite stehen weitere hochkarätige und frisch aufspielende Schauspieler wie Shailene Woodley oder Rhys Ifans. Weniger spannend war die Story, die einem sicherlich nicht ganz unbekannt ist, als das Thema an sich. Ohne Edward Snowden als einen Überflieger des menschlichen Heldenmuts darzustellen, wird einem auch durch ein sehr überzeugendes und emotionales Ende klar, wie wichtig und wie tapfer sein Dienst an die Welt war und ist. Ein unaufgeregter aber toll durchdachter, gut gespielter und auch wichtiger Film der letzten zwei Jahre.
In den letzten Monaten habe ich kaum einen Film gesehen. dem man so sehr anmerkt, dass er ein Herzensprojekt ist. Alle Beteiligten - allen voran Bradley Cooper, der in kreativer Hinsicht ganz gewaltig seine Finger im Spiel hatte - geben eine grandiose Leistung ab, und schaffen ein einmaliges Kino-Erlebnis. Einmalig deswegen, weil sie besonders auf der Leinwand so überraschend gut die emotionalen Momente auf den Zuschauer transportiert.
Die großen Pluspunkte sind neben der absoluten Hingabe, die immer wieder durchschimmert auch die Schauspielerleistungen von allen Beteiligten. In der Hauptrolle Bradley Cooper, der gewohnt gut spielt, dennoch meine ich, hätte es seiner Performance gutgetan, hätte er nicht noch selber Regie geführt (allerdings hat Cooper als Regisseur Maßarbeit geleistet, deswegen fällt dies so gut wie nicht ins Gewicht). Als Co-Star holte er sich Lady Gaga an Bord, die wirklich wirklich großartig gespielt hat. Gerade in dieser Rolle, die sehr gegensätzlich ihrer eigenen Persönlichkeit als Star, scheint das Multitalent völlig aufzugehen. Gerade die Momente mit Cooper und Gaga zusammen machen die beiden zum sympathischsten Liebespaar der Filmwelt seit Emma Stone und Andrew Garfield in "The Amazing Spider-man". Das liegt auch daran, dass zwischen den beiden die Chemie absolut zu stimmen schien und wie beide selbst immer wieder erwähnt haben. Nebenbei spielen absolut fähige Schaupieler wie Sam Elliott nicht ganz unwichtige Nebenrollen.
Die Handlung von "A Star is born" bleibt vom Kitsch nicht verschont, verpackt dies jedoch in taugliche Bilder, sehr emotionale bis hin zu angenehm rationalen Momenten, nur wenige Szenen wirken fehl am Platz. Leider wirken die Dialoge manchmal recht erzwungen. Die Gesamtstory insgesamt funktioniert wunderbar.
Zum Ende wirkt die Inszenierung mit der erlebten Handlung nicht ganz stimmig, doch die gelungenen Szenen davor machen dies nahezu nichtig.
"A Star is born" ist jedoch nicht nur eine Liebesgeschichte sondern auch ein Musikfilm. Ohne Zweifel ist die Musik nicht von schlechten Eltern, auch wenn sie nicht völlig meinen Geschmack trifft und nur das Lied "Shallow" wirklich im Ohr geblieben ist. Bradley Cooper kann singen - und Gitarre spielen, die stimmliche Oberhand hat meiner Meinung nach aber immer noch Lady Gaga.
Somit bleibt zu sagen: Aufgrund seiner tollen Schauspieler, mitreißenden (wenn auch nicht immer ansprechenden) Musik und einer erfrischend kitschigen mit gewissem Esprit gefüllten Story vergehen die knapp 170 Minuten wie im Fluge und man wird Zeuge eines absolut lohnenden Filmerlebnisses.