Anoirja - Kommentare

Alle Kommentare von Anoirja

  • 7

    Anfangs bin ich echt überrascht gewesen - für einen Argento neueren Datums wirklich nicht übel. Nach der überaus gelungenen ersten halben Stunde hat sich allerdings etwas Ernüchterung eingestellt. Signora Argento bemüht sich zwar, kann in ihrer Rolle aber nicht so ganz überzeugen und diverse unlogische Handlungen (typisch Argento hin oder her) sind mir derart ins Auge gesprungen, dass des Maestros Reizüberflutung leider keine ekstatische Begeisterung auszulösen vermag. Immerhin alles andere als ein uninteressanter Psychothriller und sogar Argentos bester Film der letzten 20 Jahre, dem etwas Straffung gut getan hätte.

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    • 4

      Ein Film für Atheisten - das hatte ich jedenfalls irgendwo aufgeschnappt und mein Interesse erst einmal geweckt. Ambitionierte Ansätze machen aber noch lange keinen guten Film aus. So sind in einem derart dialoglastigen Drama die darstellerischen Leistungen natürlich besonders relevant, nur lassen die hier einiges zu wünschen übrig. Obendrein ergeht sich der Film vom Ururenkel des Charles Darwin zu viel in Plattitüden und Klischees - dermaßen bemüht seriös und zuweilen doch nur unfreiwillig komisch. Somit wird eben mal wieder mächtig Potenzial verschenkt.

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      • 4

        Ich war betrunken und brauchte... ähm... anschließend keine anspruchsvolleren filmischen Herausforderungen mehr. Die vorherigen Teile habe ich schließlich auch hinter mich gebracht und wenn ich schon zu nichts anderem mehr in der Lage bin, dann nehme ich solchen Splatter-Quatsch auch mal gerne mit. Mag ja sein, dass dieser Teil wieder etwas besser als der Vorgänger (an den ich mich eh nicht mehr erinnern kann) ist und einen Punkt mehr kann ich ihm wohl zugestehen - schlechter als "Cowboys & Aliens" ist er nämlich auch nicht. Das ist doch mal total spannend, nicht wahr? Noch spannender gestaltet sich jetzt die Zubereitung meines Mahls - in meiner Vision ist es äußerst deliziös gewesen und das Schicksal nimmt nun hoffentlich seinen Lauf…

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        • 6

          Ich hatte mich so auf den Film gefreut und gehofft, dass er mich ähnlich begeistern kann wie "Love Exposure" und "Strange Circus" - aber leider ist dem nicht so. Völlig ohne Vorabinfos (bis auf das Stichwort Serienkiller) bin ich also mal wieder an das zuletzt hier erschienene Werk von Japans Enfant terrible Sono Sion herangegangen und die ersten ca. 45 Minuten habe ich mich verwundert gefragt, wohin die Reise eigentlich gehen soll. Das muss natürlich erst einmal noch nichts Schlimmes heißen, in diesem Fall im Nachhinein dann leider doch. Diese Art der Provokation verpufft einfach nur - so bemüht schwarzhumorig, zynisch, blutig und exzessiv das Ganze auch in Szene gesetzt ist, es wühlt weder auf noch verstört es. Soso, "Life is pain. Living your life hurts." - mich erinnert das bisweilen sogar an die pseudo-philosophischen Banalitäten eines Gaspar Noé, was fast noch am erschreckendsten ist. Weil die knapp 2½ Stunden trotz allem mitunter einigermaßen unterhaltsam sind, bin ich hinsichtlich der Bewertung noch gnädig. Meine Enttäuschung mindert das natürlich nicht, im Vergleich zu seinen anderen Filmen (mal abgesehen vom nichtssagenden Langweiler-Film "Hazard") ist das einfach viel zu wenig. Ich bin ja mal gespannt, was der emsige Regisseur in Zukunft noch zustande bringt - die nächsten beiden Filme sind jedenfalls bereits abgedreht und ich frage mich immer noch, wie es denn nun mit seiner seit längerem angekündigten "Lords of Chaos"-Verfilmung steht.

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          • 8

            Über diesen Meilenstein der Filmgeschichte ist eigentlich schon alles gesagt worden und etwas Neues fällt mir dazu auch nicht mehr ein. Der beste Film aller Zeiten ist er auch nach der gestrigen nochmaligen Sichtung nicht für mich - ohne Frage jedoch ein cineastischer Hochgenuss, den ich mir nebenbei bemerkt nur äußerst selten ansehen kann. Ich gehe jetzt gleich hinaus in die Eiseskälte und warte auf euch, damit ihr mir mit eurem Schlitten für die knappen 8 Punkte eine mitgeben könnt. ;)

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            • 6

              Ein bonbonbuntes, schaurig-schönes Märchen mit Drama-Einschlag, das offenbar der heimliche, einst in ein südkoreanisches Heim abgeschobene Sohn von Tim Burton und Terry Gilliam gedreht haben muss. Visuell also schon verlockend, doch leider habe ich den Mittelteil stellenweise als zäh empfunden und der Schluss ist zudem geradezu enttäuschend. Nett, aber hier wäre mehr herauszuholen gewesen.

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              • ¡Feliz cumpleaños, maestro Jodorowsky! 83 Jahre alt ist er heute geworden und er wird nicht müde auf der Suche nach Geldgebern, um wenigstens noch einen Film zu drehen.

                Leider kein "King Shot" mehr, leider kein "Sons of El Topo" mehr und ich wage zu behaupten, dass sein neuestes Filmprojekt, die Autobiographie "La danza de la realidad", ebenfalls aufgrund fehlender Finanzierung scheitern wird. Jetzt versucht er es auf unkonventionellem Wege:

                http://twitchfilm.com/news/2011/12/alejandro-jodorowsky-needs-your-support-to-create-the-autobiographical-danza-de-la-realidad.php

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                • 7

                  "May" hatte mir damals ganz gut gefallen, "The Woods" fand ich lediglich mittelmäßig und die MOH-Episode "Sick Girl" war dann schon recht schwach - insofern habe ich keine großen Erwartungen an den neuen Film des Regisseurs gehabt und bin schließlich doch positiv überrascht worden. Wie so oft bin ich nahezu nichts ahnend da herangegangen und der sarkastisch-zynische Blick auf die US-amerikanische Familie einschließlich der gewissen Lust an der Provokation, die mitunter die Grenze zum Selbstzweck jedoch schon streift, hat mich wie bereits erwähnt dann doch angenehm überrascht. Den gewollt Kontrast bildenden Soundtrack habe ich dennoch als aufdringlich empfunden.

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                  • 9

                    "I don't know if you're a detective or a pervert." - "Well, that's for me to know and you to find out." Viele, viele Jahre nicht mehr gesehen und augenscheinlich wirkt der Film heutzutage doch recht harmlos, wie David Lynch vor ein paar Jahren selbst einmal gesagt hat. Das macht diese fremde, seltsame Welt allerdings kaum weniger verlockend. Ein nahezu perfekt komponiertes Werk, wo ich das Surreale auch nur ein bisschen vermisse. Anyway... not Lynch at his fucking best, but still fucking good, fuckers. "Go to sleep, everything is alright."

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                    • 7
                      über Super 8

                      Dieser Retro-Blockbuster hat mir doch wider Erwarten viel Vergnügen bereitet - dabei konnte ich mit den meisten Spielberg-Filmen, denen hier Reverenz erwiesen wird, bereits damals nicht sonderlich viel anfangen. Dem diskreten Charme der Nostalgie bin ich dennoch auf irgendeine Art und Weise erlegen. Vielleicht hätte es sogar für super(be) 8 Punkte gereicht (nach meinem Maßstab eine ungewöhnlich hohe Bewertung für derartige Spektakel), wenn die übermäßige Portion Pathos gegen Ende nicht gewesen wäre.

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                      • Iván Zulueta in seiner experimentellen Seelenschau "Arrebato".

                        • 7

                          Asiatische Rachegeschichten mag ich im Großen und Ganzen sehr gerne sehen. Hier konnten mich die übermäßig konstruierten Geschehnisse allerdings nicht restlos mitreißen. Ich gestehe, dass mir die übertriebene Melodramatik inklusive entsprechendem Soundtrack einfach zu viel gewesen ist - so etwas verkehrt sich bei mir schnell ins Gegenteil und lässt mich dann umso mehr kalt. Die überstilisierten Slow Motion-Bilder sind aber schön anzusehen und den Verlauf der Geschichte habe ich unbestreitbar mit großem Interesse verfolgt, wobei mir die erste halbe Stunde gewiss am meisten zugesagt hat. Insgesamt also schon ganz gut, aber mich haben sowohl "Bedevilled" als auch "I Saw The Devil" (wenn ich im gleichen Jahr bleiben will und nur mal eben nach Südkorea springe) einfach mehr gepackt.

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                          • 6

                            Ein Mietshaus voller schräger Vögel, ein Mord, ein böses Geheimnis aus längst vergessenen Zeiten - und mittendrin verharrt der unter Halluzinationen und schwerer Agoraphobie leidende Hausmeister des Gebäudes. Das Ganze haut zwar nur bedingt hin, hat aber seine guten Momente und ist vom Unterhaltungsfaktor her schon akzeptabel. Ein nettes kleines Filmpuzzle halt - nicht mehr, aber auch nicht weniger.

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                            • Was haben nur alle immer mit diesen ollen Oscars? Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole, fände ich es immer noch nicht gut, wenn meine beiden fave Filme des Jahres - "The Tree Of Life" (tatsächlich in den beiden wichtigsten Kategorien nominiert) und "Melancholia" (eh nirgendwo nominiert) - da etwas abräumen. :D
                              Vom 16.-27. Mai ist es in Cannes wieder soweit - das ist für mich dann die relevante Zeit!

                              • 5

                                Eine mediokre erste ¾ Stunde und wenn die Geisterjäger in Erscheinung treten, wird es mir - gewollt hin oder her - echt zu albern. Gegen Ende finde ich es dann in der zumindest optisch nicht gänzlich reizlosen Zwischenwelt wieder etwas erträglicher. Überraschend altmodisch inszeniert, was aber auch nicht viel nützt. Im Übrigen ist diese Möchtegern-Hommage ans Haunted H...-Subgenre bestimmt nicht ausschließlich aufgrund der Vorhersehbarkeit der Handlung eine eher öde Angelegenheit.

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                                • 8
                                  über Rapture

                                  Ein Film über die Passion und Besessenheit des Filmemachens mit wohl autobiografischen Zügen. Jedenfalls hat Regisseur Zulueta nach "Arrebato", seinem zweiten Langfilm, nie wieder einen Film gedreht. Zwei unterschiedliche Filmemacher treffen (wiederholt) aufeinander: Ein Genre-Regisseur, der gerade seinen zweiten B-Horrorfilm mit schludriger Lustlosigkeit fertiggestellt hat und sich nur noch mit Heroin in einen Rauschzustand zu versetzen vermag und ein sehr eigenwilliger Experimentalfilmer, der beim Anblick seiner eigenen Filmaufnahmen in ekstatische Heulkrämpfe ausbricht und auf der Suche nach höchster Verzückung am Ende mit dem Film verschmilzt. Das erfreut doch das Herz eines jeden Experimental-/Avantgardefilm-Connaisseurs! Also gut, es ist zumindest fraglich, ob all die Tonband-Monologe unbedingt notwendig sein mussten - auf mich hat es mitunter dann auch ein bisschen überstrapaziert gewirkt. Der Schluss lässt einen etwas irritiert zurück, was mich doch ganz und gar verzückt. ;)

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                                  • 2
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                                      Weniger affig wie gedacht - für einen Blockbuster jüngeren Datums durchaus okay. Positiv anzumerken ist, dass bei den Actioneinlagen bedachtsam vorgegangen wurde. Äußerst kurios, dass keiner der Wissenschaftler die Schwangerschaft/das Baby von Bright Eyes bemerkt hat - aber gut, lasse ich die Logik mal besser außer Acht. Die menschlichen Charaktere interessieren auch kaum, allerdings liegt der Fokus eh auf Caesars Entwicklung und die wird akzeptabel rübergebracht. Im Ganzen eigentlich auch nicht schlechter als der PotA-Urfilm, den ich kürzlich nochmals gesehen habe - und ob ich das in 20 Jahren vielleicht anders beurteilen werde, vermögen möglicherweise ja die Affen zu erahnen.

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                                      • 6

                                        Die zweite Verfilmung von Agatha Christies bekanntem Whodunit-Klassiker - lange, lange nicht mehr gesehen und passt schon für einen gemütlichen Sonntagnachmittag wie diesen. Im Übrigen auch nicht uninteressant im Hinblick auf das Giallo-Genre, denn stilistisch betrachtet ist das hier sozusagen fast schon ein früher harmloser Genrevertreter britischer Herkunft.

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                                        • 5

                                          Für kontroverses Kino bin ich eigentlich immer wieder gerne zu haben, auch wenn ich diesbezüglich in den letzten Jahren oft enttäuscht wurde. Obwohl das Ganze unverhofft zurückhaltend inszeniert ist, kann ich dieser Art der Provokation kaum etwas abgewinnen. Wer da einen bedeutungsschwangeren Subtext hineininterpretieren will, soll das halt tun - für mich ist da nicht viel. Richtig miserabel ist der Film nun auch wieder nicht, mir eher egal.

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                                          • Oscars, öde - fände ich nicht gut, wenn meine beiden fave Filme des Jahres (The Tree Of Life, Melancholia) da etwas abräumen. :D

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                                              Ein sowohl hierzulande als auch international wenig bekanntes Werk des japanischen Regisseurs. "Don't you want to try going into a dream, into a dream?" Sono Sion goes David Lynch. Es hat eine Weile gedauert, bis ich mich da hineingefunden hatte, aber dann ist der Funke doch noch übergesprungen. Aufgrund nicht existenter deutscher Untertitel (zum japanischen O-Ton) habe ich den dialoglastigen Film, in dem zudem oft verdammt schnell gesprochen wird, leider mal wieder als etwas anstrengend empfunden. Es ist kaum Zeit gewesen, sich auf die Bilder einzulassen.

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                                                  über Matrix

                                                  Ungefähr 10 Jahre nicht mehr gesehen und ich habe fast damit gerechnet, dass mir das Sci-Fi-Action-Spektakel jetzt sichtlich weniger Vergnügen bereitet als meine Erinnerung daran mir flüstert. Dem ist dann aber doch nicht so - de facto noch ziemlich ordentlich. "Schwergewichtiger Philosophiekracher" (in Erinnerung an den Top 7-Kracher) ist natürlich Humbug, aber für derartiges Blockbuster-Kino sind die leichtgewichtigen Ansätze in diese Richtung durchaus okay.

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                                                  • Zombies und PG-13 vertragen sich bei mir nicht - da brauche ich noch nicht mal den Ersten.