armknoli - Kommentare

Alle Kommentare von armknoli

  • 8 .5

    In „Mystery Train“ verwendete Jim Jarmusch erstmals Farbe, verzichtete zudem auf Hauptfiguren, um stattdessen in drei Episoden von Menschen in Memphis zu erzählen. Trotz der Änderungen ist der Film die konsequente Fortsetzung seiner Markenzeichen, schwankt zwischen lakonischem Humor und nachdenklicheren Momenten, ist mal völlig absurd und doch aus einem irgendwie ereignislosen Alltag gegriffen.

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    • 5 .5

      In „Mirage – Gefährliche Lügen“ muss eine Frau, die vor 15 Jahren ihren Mann verloren hat, erkennen, dass dieser noch lebt – und hinter seinem Verschwinden eine größere Geschichte steckt. Die internationale Umgebung und die schönen Bilder machen die Thrillerserie sehenswert, inhaltlich wäre da aber doch mehr drin gewesen: Der Mystery-Aspekt wird kaum genutzt, auch an den Figuren ist nicht genug dran.

      • 6 .5

        „Die Schlemmerorgie“ erzählt von einem rätselhaften Mörder, der es auf Europas Spitzenköche abgesehen hat und diese auf eigenwillige Weise um die Ecke bringt. „Die Schlemmerorgie“ ist dabei zwar im Grunde ein klassischer Krimi, legt aber mehr Wert auf Humor. Die Mischung aus Albernheit, Satire und Makabrem macht in der richtigen Stimmung Spaß – vor allem dank eines erneut glänzenden Robert Morley als gefürchtetem Restaurantkritiker.

        • 6

          Versuchen wir es doch noch mal: „Alien – Die Wiedergeburt“ macht das Ende des Vorgängers rückgängig, indem auf das Mittel des Klonens zurückgegriffen wird. Der Film hat dabei einige interessante Einfälle und zudem fantastische Bilder, kann sich aber nicht so recht entscheiden, ob er lieber geradlinig oder skurril sein will. Die Mischung funktioniert nicht ganz, auch die Spannung ist weniger hoch als bei den Anfängen.

          1
          • 1

            „365 Days“ erzählt von einem Mafiaboss, der eine Geschäftsfrau entführt, um sie emotional und sexuell gefügig zu machen. Das ist inhaltlich mindestens fragwürdig, vor allem aber grauenvoll umgesetzt. Die Dialoge sind von selbstverliebten Plattitüden bestimmt, vorgetragen mit vollem Ernst, obwohl sie für jeden eine Beleidigung sind, der hören kann. Anschauen kann man sich das Erotikdrama allenfalls für das gut gebaute Duo, das jedoch weniger Charisma hat als der schlechteste Porno und im Laufe von zwei Stunden zu einer einzigen Folter wird.

            6
            • 7

              „Eselshaut“ steht heute im Schatten der früheren Musicals von Jacques Demy mit Catherine Deneuve, hat dabei durchaus eigene Qualitäten. Die Choreografien sind einfacher, die Gesangseinlagen seltener, der emotionale Faktor wenig ausgeprägt. Aber die bonbonfarbene, humorvolle, teils ausgesprochen surreale Märchenadaption macht Spaß, gerade auch wegen der visuellen Gestaltung.

              • 6 .5

                In „Buffalo Bill und die Indianer“ widmet sich der immer für satirische Demontagen empfängliche Robert Altman dem Thema Wilder Westen zu, entlarvt dabei die Legende Buffallo Bill nicht nur als Aufschneider, sondern greift auch die US-amerikanische Geschichtsschreibung insgesamt an. Das ist als Thema wichtig, teilweise ein vergnüglicher Starreigen, auch wenn sich der Film etwas zieht und irgendwann selbst nicht mehr so viel zu erzählen hat.

                • 6

                  In „Terminal“ strandet ein Mann an einem Flughafen, den er aufgrund besonderer Umstände nicht wieder verlassen kann. Der Film kostet zu Beginn das absurde Szenario aus, findet eine Reihe wirksamer Gags, bevor er dazu übergeht, sich stärker auf die Figuren und ihre Geschichten zu konzentrieren. Das ist schon recht schön, sofern man sich nicht an der manipulativ-sentimentalen Art Spielbergs stört.

                  • 4

                    „The Cleansing – Die Säuberung“ beginnt als eine Art historischer #MeToo-Beitrag, wenn eine unwillige junge Frau als Hexe gebrandmarkt werden soll. Später wandelt der Film irgendwo im Horrorthrillerbereich herum, lässt offen, ob es übernatürliche Elemente gibt, aber auch was er eigentlich will. Da gibt es zwar sympathische Ansätze, die Ausgestaltung ist aber trotz fehlender Subtilität recht langweilig.

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                    • 3 .5

                      „The Last Days of American Crime“ mag von den letzten Tagen der US-amerikanischen Kriminalität erzählen, bevor ein neues Funksignal alle Menschen an bösen Taten hindert. Der Film fühlt sich aber mehr so an, als würde er einige Monate dauern. Das an und für sich vielversprechende Szenario wird nicht im Geringsten genutzt, dafür gibt es endlose Dialoge, die ebenfalls unter Strafe gestellt werden sollten und das Tempo des zweieinhalbstündigen Actionthrillers torpedieren.

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                      • „Tarantino – The Bloody Genius“ blickt zurück auf die ersten acht Filme von Quentin Tarantino und spricht mit einer Reihe von Schauspielern und Schauspielerinnen, die in diesen mitgewirkt haben. Eine wirkliche Auseinandersetzung mit den Werken oder dem Regisseur findet jedoch nicht statt, da ein Großteil der Dokumentation aus unkritischen Lobhudeleien besteht. Die Anekdoten machen Spaß, gerade als Fan, wirklich befriedigend ist der Film jedoch nicht.

                        • 8

                          „Richard III“ versetzt das berühmte Stück Shakespeares ins England der 1930er, kombiniert die historischen Rosenkriege um den britischen Thron mit einem aufkommenden Faschismus. Das ist ausgesprochen interessant, zudem intensiv von Ian McKellen als großem Intriganten gespielt. Trotz diverser Streichungen und Begradigungen ist das exzellent besetzte Drama voll von geheimen und offenen Machtkämpfen, bei denen einem schon schwindlig werden kann – und angst und bange noch dazu.

                          • 7

                            „Nationalstraße“ erzählt von einem Bewohner einer Neubau-Siedlung, der sich mit aller Macht dem Ende seiner Lieblingskneipe entgegenstellt. Das ist anfangs eher komisch, wird aber zunehmend tragischer und düsterer. Und auch die Hauptfigur bleibt ambivalent, ist einerseits abstoßender Schläger, gleichzeitig aber Symbol einer abgehängten Gesellschaft, für die es keinen Platz mehr gibt, so sehr sie auch dagegen ankämpft.

                            • über Suzi Q

                              „Suzi Q“ erinnert an die charismatische Rocksängerin Suzi Quatro, die in den 70er Jahren in Europa ein großer Star war und dabei Pionierarbeit betrieben hat. Leider ist die Doku gerade in der ersten Hälfte einseitige Heldenverehrung, welche die Chancen auf ein Zeitporträt sträflich vernachlässigt. Sobald es in der zweiten Hälfte persönlicher und nachdenklicher wird, steigert sich der Film jedoch merklich.

                              • 6

                                In „Lost in London“ erzählt Woody Harrelson einen tatsächlichen, wenig schmeichelhaften Vorfall nach und zeigt dabei ziemlich viel Mut. Die Komödie um einen nächtlichen Taxi-Zwischenfall beeindruckt als live übertragenes One-Take-Experiment, das mit viel Selbstironie die eigene Figur, aber auch die Starkultur durch den Kakao zieht. Das klappt naturgemäß nicht alles, ist dafür ungemein sympathisch und teilweise überraschend amüsant.

                                • 6

                                  In „Die Hölle“ lässt uns Claude Chabrol an dem Innenleben eines Mannes teilhaben, der sich zunehmend in den Wahn hineinsteigert, dass seine Ehefrau ihm untreu ist. Das hat ein paar interessante Aspekte, gerade auch zum Wechselspiel zwischen den beiden Figuren, bleibt aber zu oberflächlich und ist auch lange eher unfreiwillig komisch, bevor es zum Schluss dann doch mal intensiver wird.

                                  • 7

                                    „Eine Geschichte von drei Schwestern“ erzählt von einer Familie, die in Zentralanatolien lebt und deren einzige Hoffnung auf Besserung ein reicher Städter ist. Der Film ist mal realistisch, mal märchenhaft, versucht auf eine eigene Weise Themen anzusprechen, die bis weit über die abgelegene Naturlandschaft hinausreichen und doch in dieser gefangen sind.

                                    • 7

                                      In „Extreme Job – Die Spicy-Chicken-Police“ will eine bislang erfolglose Anti-Drogen-Einheiten den großen Coup und eröffnet dafür notgedrungen einen Hühnchen-Imbiss, der zur Sensation wird. Die herrlich bescheuerte Idee und der Kontrast zwischen Frittier- und Ermittlerarbeit sorgt dafür, dass man hier jede Menge Spaß haben kann, selbst wenn man den extremen Erfolg in Südkorea nicht ganz nachvollziehen kann.

                                      • 5 .5

                                        In „Contraband“ spielt Mark Wahlberg einen Ex-Schmuggler, der seinem Schwager zuliebe doch noch mal einen Coup angeht – mit katastrophalen Folgen. Der Actionthriller setzt dabei hauptsächlich auf hohes Tempo, reiht eine übertriebene bis unsinnige Szene aneinander, ohne sich für die Figuren oder die Geschichte zu interessieren. Den Kopf sollte man deswegen besser völlig ausschalten können, um hier seinen Spaß zu haben.

                                        • 7

                                          Ein heruntergekommener Zoo soll vor der Schließung bewahrt werden, indem sich die Angestellten als Tiere verkleiden: Das klingt völlig bescheuert und endet in einer Reihe absurder und tatsächlich komischer Szenen. Insgesamt ist „Rettet den Zoo“, trotz kleinerer Mängel wie der Vorhersehbarkeit und unglücklicher CGI-Gestalten, damit eine schöne und gelungene Komödie, die an manchen Stellen sogar richtig bissig werden kann.

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                                          • 6

                                            Ein träger bayerischer KFZ-Mechaniker und eine ambitionierte Berliner Richterin müssen in Zukunft in einem Schöffengericht zusammenarbeiten, das verspricht viel Reibung. Neben ein bisschen Culture-Clash-Humor arbeitet „Der Beischläfer“ vor allem mit dem Gegensatz von Rechtsprechung und Rechtsempfinden. Das ist zwar manchmal ein bisschen schematisch, insgesamt aber doch sympathisch.

                                            • 7 .5

                                              In seinem letzten Film „Labyrinth of Cinema“ drehte Kult-Regisseur Nobuhiko Ôbayashi eine Art Best of seines Schaffens sowie des japanischen Kinos, wenn er quer durch die Film- und Kriegsgeschichte seines Landes reist. Das ist überbordend und gerade zu Beginn wenig zugänglich, wenn die experimentellen Sprünge mehr Verweis als Geschichte sind. Doch im weiteren Verlauf beruhigt sich das Geschehen, wird emotionaler und endet als einer der schönsten und zugleich eigensinnigsten Antikriegsfilme.

                                              • 6 .5

                                                „La Palma“ erzählt von einem Paar, dessen Urlaub gleich mit einem Fiasko beginnt, das sich aber mithilfe eines Rollenspiels ein bisschen Freiraum von sich selbst schafft. Das hat einige amüsante Szenen, ist jedoch vor allem als Porträt einer Beziehung interessant, die von Krisen geprägt ist und nach einem Weg sucht, wieder zusammen zu finden – ohne zu wissen, was eigentlich das Problem ist.

                                                • „Jeffrey Epstein: Stinkreich“ erzählt dem Publikum von den Machenschaften des gleichnamigen Milliardärs, der über viele Jahre Mädchen missbraucht und einen Sexhandelsring unterhalten haben soll. Der Informationsgehalt zum Fall ist eher dünn, aus verschiedenen Gründen kann die Dokuserie nicht mehr über die Geschichte erzählen als allgemein bekannt. Dafür gehen die Zeugenaussagen der ehemaligen Opfer durch Mark und Bein, auch weil das hier durchaus voyeuristische Züge annimmt.

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                                                    „Unheimliche Begegnung der dritten Art“ nimmt bereits einige Themen vorweg, die Steven Spielberg fünf Jahre später in seinem Science-Fiction-Megahit „E.T.“ noch einmal aufgriff. Der stark emotionale Faktor fehlt hier jedoch, stattdessen befasst sich die Geschichte um eine erste Kontaktaufnahme mit Außerirdischen vor allem mit dem kindlichen Staunen und der Faszination, die wir in der Konfrontation mit dem Unbekannten haben können – und dem Film nach auch sollten.