Audreyfan - Kommentare

Alle Kommentare von Audreyfan

  • Juhu, Cate war so toll in Blue Jasmine ♥

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      • Auch schön mal die House of Cards- Musik zu hören :)

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        • Zwischenfrage: Wie trinkt ihr eigentlich euren Kaffee? :D

          Bei mir gibt es den für solche Nächte ja schwarz wie die mondlose Nacht^^

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              Švankmajer-Retrospektive #3
              Ich weiß nicht, ob ich da die einzige Person bin, aber als Kind waren meine liebsten Spielsachen stets die Steine, die in Massen an den Rändern meines Gartens herumlagen. Jedes mal wenn das Wetter gut war, hockte ich auf dem Boden rum und verwandelte die klumpigen und individuellen Steine in Menschen mit Gefühlen und Geschichten. Sie arbeiteten, lebten, liefen durch die weiten Wälder, verliebten sich und kämpften. Die Kieselsteine hatte ich nie so gerne, denn die sahen alle gleich aus. Ich begeisterte mich für die bunten, verschiedenen, kaputten Steine, so welche, die auch hier in Švankmajers verspielten Kurzfilm "A Game with Stones" vorkommen.
              Der Ursprung der Geschichte scheint eine Uhr zu sein, unter der ein schwarz-weißer Kessel hängt. Alle drei Stunden schlägt sie. Gespannt betrachtet man was passiert. Um Mitternacht / zwölf Uhr purzeln zwei Steine heraus - ein schwarzer und ein weißer. Der schwarze Stein fällt in den weißen Bereich des Eimers, der weiße in den schwarzen Bereich. Eine Musik erklingt und die beiden tanzen miteinander, verdoppeln sich, fügen sich wieder zusammen und fallen am Schluss heraus. Dann um drei sind es mehrere Steine, die heraus purzeln. Auch sie tanzen und berühren sich und fallen am Schluss auf den Boden, wo auch die anderen beide Steine liegen. Um sechs fangen die neuen Steine an menschenähnliche Figuren zu bilden und um neun zermalmen sie sich zu Bröseln und bilden so neue Formen. Jetzt fragt man sich, was passiert jetzt wieder zur mittäglichen Stunde? Zuerst fallen wieder Steine in den Topf, doch etwas scheint anders. Anstatt neue Formen zu bilden, zerstören sie sich nur gegenseitig und auch die Musik wird hysterischer. Das Gewicht ist so groß, dass der Eimerboden durchkracht und die darauffolgenden Steine alle durch fallen und auf den angewachsenen Steinhaufen fallen. Auf die Musik reagieren sie nicht mehr. Das Spiel ist vorbei.
              Was genau mir Švankmajer mir damit sagen will, weiß ich nicht so recht, aber ich mag die Interpretation, dass er selber einfach nur die kindlichen Spiele mit Steinen filmisch verarbeiten wollte. Insgesamt ist dieser Kurzfilm sehr kreativ und ich hätte ihn mir gerne noch etwas länger gewünscht. Es ist eine unterhaltsame Spielerei, die man sich gerne mal ansehen darf: http://www.youtube.com/watch?v=tXtZsp5L87c

              http://planetofpictures.blogspot.de/2014/01/svankmajer-retro-3-game-with-stones-at.html

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                »Glücklich kann nur der sein, der liebt. Wer nicht liebt, an dem fliegt das Leben vorbei. Staune! Hoffe!«

                Man kann nun von religiösem Kram halten, was man will, man kann ihn abfeiern, verachten, sich fürchten, aber man sollte sich davon keinen Film verderben lassen. Es ist auch nur eine Weltanschauung.
                "The Tree of Life" ist gefüllt mit diesem religiösen Kram und das verleiht ihm natürlich Eigenschaften, die die Religion nun mal so an sich hat. Die Botschaften sind naiv und es wird mit sehr vielen hohlen Begriffen um sich geschleudert. Aber das machen andere Filme auch. Ich kann mit Religion allgemein nicht viel anfangen, einfach weil es nicht in mein Weltverständnis reinpasst, sich diktieren zu lassen, an was man glauben soll und an was nicht, was man tun soll und was nicht. Dennoch habe ich nicht jede religiös angehauchte Botschaft verdammt, in manchen steckten auch Dinge, die ich ebenfalls unterschreiben würde, wie zum Beispiel das oben verwendete Zitat.
                Ich denke der Grund, warum der Film die Zuschauer spaltet, liegt zum einem in der Langsamkeit des Filmes und zum anderem darin, dass man das Gefühl hat, dass hinter all den hübschen Bildern nichts wirklich essentielles steckt, was ja auch irgendwie stimmt. Vom Film gefielen mir etwa zwei Drittel sehr, also alles bis auf den komisch aufgebauten Anfang und das zu codierte, zu sehr mit Symbolen gefüllten Ende. Der Rest aber dazwischen, die eigentliche Geschichte, gehört für mich zu einer ziemlich guten Darstellung des Lebens und einer Familiengeschichte.
                Ich war schon ziemlich im Stirnrunzeln verfallen, als plötzlich mittels meisterhafter Bilder und Sequenzen die Entstehungsgeschichte des Alls, der Erde und ihren Tieren und Pflanzen gezeigt wurde. Ich vergaß sofort alle Lebenswunderdokus und starrte gebannt auf den Bildschirm. Ich liebe so etwas. Klar kann man vorwerfen, dass ein Film nicht nur aus schönen Bildern bestehen könnte, aber für mich kann er das unter dem Aspekt der Kunst. Kunstvolle Bilder mit herzzerreißend schönen Farben und Bewegungen. Das Leben ist Kunst. Kunst ist Leben.
                Doch leider machte diese Evolutionsgeschichte einen zu großen Sprung und vergaß dabei einige Sachen, die zumindest ich interessant gefunden hätte. So fing der größte Teil der Geschichte an. Die Familiengeschichte von den O'Briens. Mann, Frau, drei Söhne, schönes Haus, tolles, poliertes Leben. Mrs. O'Brien ist sehr gläubig, sehr naiv, leicht dominierbar, aber auch voller Liebe und Güte. Mr. O'Brien hingegen hält sich mehr oder weniger für den Tollsten, stellt sich über allem wie ein kleiner Gott und will, dass auch seine Söhne große, starke Männer werden, merkt dabei aber gar nicht wie sehr er ihnen schadet. Hier gibt es keine Einzelschuld. Jeder ist irgendwie Schuld für sich selbst und die anderen. Mr. O'Brien kapiert zwar im Laufe des Filmes, dass das was er getan hat, nicht das Idealste war, aber ändert er sich deswegen? Nein. Mrs. O'Brien weiß auch, dass sie sich mal ihrem Mann widersetzen müsste, um den Kindern zu zeigen, dass es auch noch ein anderes Richtig gibt und dass sie nicht nur die schwache, naive, gütige Frau ist, aber auch sie bleibt untätig. Am meisten von den Kindern wird Jack hervor gehoben, der als Erwachsender auch noch irgendwie mystisch durch die Gegend stolpert. Alle drei reden auch manchmal im Off, geben ihre Zweifel an ihren Glauben, an ihre Vorbilder preis und schaffen so eine wirklich interessante und lebendige Familiengeschichte.
                Nun, ich weiß nicht, ob Malick hier einfach nur eine Ode an das Leben machen wollte (in dem Fall ist es ihm ja gut gelungen) oder ob er nur ein Bilderbuch verfilmen wollte (das wäre ihm sogar noch besser gelungen). Alles in allem gefiel der Film mir schon, aber befriedigend war er nicht. Die Hülle kommt einem Meisterwerk gleich, aber innen drin fühle ich eine große Leere. Irgendwie schade, aber eine Sichtung ist es dennoch wert.

                http://planetofpictures.blogspot.de/2014/01/the-tree-of-life-us-2011-terrence.html

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                  Švankmajer-Retrospektive #2
                  In seinem zweiten Kurzfilm lässt Švankmajer die Musik von Bach lebendig werden und demonstriert zugleich was für eine Macht der Soundtrack über die filmischen Bilder haben kann. Es ist ein interessantes Experiment und sollte auch als solches angesehen werden, denn rein inhaltlich passiert nicht viel und die Aussage ist reine Interpretationssache.
                  Es wird ein Mann gezeigt, der in ein Gebäude geht, die Stufen hochschreitet, seinen Mantel aufhängt und sich an die Orgel setzt. Die einzigen Geräusche, die man hier hört, sind die vom Mann selbst verursachten, wie zum Beispiel das Schaben seiner Schuhe, wenn er die Treppen hochgeht. Still sehnt man sich nach einem Soundtrack, weil das bloße Gehen des Mannes ohne Soundtrack, der einem sagt was man fühlen kann und auch manchmal sagt was das alles für eine Bedeutung hat, sich leer, abwartend und irgendwie sinnlos anfühlt. Das darauffolgende wird nicht mehr Sinn ergeben, allerdings wird es mit einer Musik unterlegt, die der Mann an der Orgel zu spielen anfängt.
                  Sobald er nämlich zu Spielen anfängt, treten abstrakte und normale Bilder auf. Mal wird einfach nur ein Fenster gezeigt, mal entstehen wie von Zauberhand Löcher in den Wänden, mal verfolgt die Kamera einfach nur ein paar wellenförmige Striche. Die Musik wird hier in Bilder umgewandelt. Bestimmt jeder stellt sich beim bewussten Musikhören Bilder im Kopf vor, manchmal ganze Filmszenen, manchmal einfach nur Bilderfolgen ohne jeden Zusammenhang. So geschieht es hier. Es sind einfach nur aufeinander folgende Bilder, die noch nicht mal besonders schön oder kreativ sind, aber mit dem Soundtrack werden sie zu etwas Interessantem, da wir durch die Anpassung der Bilder an die Musik die Gefühle, die wir beim Hören der Musik empfinden, auch auf die Bilder übertragen und ihnen so einen Sinn geben.
                  Alles in allem ist es ein wirklich nettes filmisches Experiment, das man sich mal ansehen und daraus vielleicht Überlegung entwickeln kann, wie sehr der Soundtrack in einem Film eigentlich die Bilder beeinflusst und somit auch uns, den Zuschauer.
                  https://www.youtube.com/watch?v=0Zf25n4NUkU

                  http://planetofpictures.blogspot.de/2014/01/svankmajer-retro-2-jsbach-fantasia-in-g.html

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                  • Bei "House of Cards" war es auch so, dass Sonntags eine Folge in deutscher Synchro auf Sat1 lief um eine schreckliche Uhrzeit, aber Mittwochs immer zwei Folgen in Englisch mit deutschen Untertiteln auf Pro7Maxx um 20.15 liefen. Das fand ich unlogisch geplant, ist ja klar, dass da kaum einer mehr die Serie auf Sat1 schaut, zumindest war das bei mir der Grund.

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                    • 7 .5

                      Im schönsten Frankreich auf der dicht befahrenen Champs-Élysées befindet sich das erfolgreiche Reiseunternehmen 321, in dem eine schlichte und eingefahrene Hierarchie herrscht. Unsere Geschichte fängt an mit der Warnung, dass man auf keinen Fall irgendwelche Verbindungen zu realen Firmen oder Strukturen herstellen sollte, was in mir schon einen kleinen Lacher hervorruft, ein gutes Omen für den darauffolgenden Film.
                      Wie es sich für einen französischen Film gehört, ist die Stimmung rasant, federleicht und selbst in der größten Brutalität zuckersüß. Die Frauen sind hübsch, die Männer manchmal, aber immerhin oft charmant und immer wieder wird der Blick auf den Verkehr und die Lichter der Champs-Élysées gezeigt, an deren Ende der Triumphbogen thront und in mir die Sehnsucht nach einer Reise nach Frankreich hervorruft.
                      Die Firma 321 steht kurz vor ihrem 25-jährigen Jubiläum und die oberen Herren an der Spitze der Hierarchie allen voran der Geschäftsführer lechzen nach einer bahnbrechenden Idee für die Feier dieses Ereignisses. Diese bringt überraschenderweise der kleine Angestellte Paul Martin aus dem Erdgeschoss. Es ist ja auch kein Wunder, dass seine Kreativität so angekurbelt ist, denn Verzweiflung macht kreativ und Paul ist verzweifelt. Nicht nur, dass die Eheschließung vor der Tür steht samt neuem Haus, neuem Auto, Flitterwochen und Rücklagen für das Kind, auch seine Sekretärin will Geld von ihm, ist sie doch durch die gemeinsame Affäre schwanger geworden. Die einzige Möglichkeit, die Paul noch bleibt, ist eine Beförderung, die möglich wird durch die baldig anstehende Rente seines Schwiegervaters. Denn nur wenn jemand oben weggeht, kann jemand von unten nachrücken, mit bloßem Fleiß erreicht man so gut wie nichts. Doch durch neue Gesetze wird das Arbeitsleben des Schwiegervaters nochmals verlängert und so muss sich Paul etwas neues einfallen lassen, natürlich ohne jemanden umzubringen - im Glücksfall.
                      Carambolages braucht seine Zeit um anzulaufen und der Weg bis dahin ist nicht durchgehend herausragend, behält aber stets seine beschwingte, charmante Atmosphäre bei und hat auch genug witzige Momente parat (wie den hüpfenden Hut) um den Zusammensturz der Pyramide vorzubereiten. Es ist nie einer der komplett übertriebenen Satiren ohne Schamgefühl, was man als positiv oder als negativ werten kann, wie man will. Ein wenig mehr Biss hätte dem Film sicherlich gut getan, aber das meiste wird durch das erheiternd rasante letzte Drittel ausgeglichen, in dem die Pyramide der Hierarchie einstürzt und sich neu aufbaut, verfestigt und ,wer weiß, die Geschichte von vorne anfangen lässt.
                      Insgesamt ist Carambolages eine kurzweilige, aber charmante Satire, die sich eher wegen den Schauspielern lohnt als wegen der Geschichte selber.

                      http://planetofpictures.blogspot.de/2014/01/carambolages-fr-1963-marcel-bluwal-der.html

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                      • 8 .5

                        Die Nacht ist so schön. Seit den letzten paar Jahrzehnten gibt es auch so viel Licht, dass sich die Zombies wundern, warum wir Brillen tragen. Wir gehen umarmt und betrachten die Sterne, den Mond und reden über Theorien von Einstein. Es wird bald hell, wir müssen schlafen gehen. Wir gehen nach Hause und legen uns schlafen. Wir schlafen und schlafen, um uns jahrhundertealtes Wissen in Bücher gepresst, Musik und Genie. Während die Zombies zur Arbeit gehen, schlafen wir und schlafen wir, bis uns die magische Nacht wieder aufweckt. Dann tanzen wir und verfallen in einen Rausch von reinem Blut. Und unser Leben dauert schon so lange, so lange, wann werden wir sterben?
                        Habt ihr euch nicht schon mal gefragt, wer diese dunkel gekleideten, blassen Menschen sind, die euch des Nachts begegnen?
                        Schon mal gefragt, warum nicht jeder Mensch ein geniales Werk wie Hamlet schreiben kann?
                        Oder ob ihr nicht vielleicht doch ein Zombie seid?
                        Schon mal gefragt, wie ewig ewige Liebe ist und wie verbunden zwei Teilchen überhaupt sein können?
                        Schon mal gefragt wie das Wasserproblem auf dieser Welt gelöst werden könnte?
                        Menschen bestehen zu 80% aus Wasser und ihr Blutplasma besteht zu 90% aus Wasser. Aber ihr seid keine Menschen, ihr seid Zombies. Denn ihr seid lebende Tote, geboren um zu sterben.
                        Können Vampire auch sterben? Überlebt der Einzelkämpfer oder der Liebende? Wie viel Leid kann man ansehen, wie viel kann man mitmachen?

                        Die Nacht ist so magisch. Der Himmel so dunkel. Die Sterne so klar und der größte Diamant nur 10 Lichtjahre entfernt. Die Zombies meinen alles wäre möglich, wenn man quasi unsterblich ist, aber es ist nicht so. Die Zombies feiern den Tag, wir die Nacht. Aber wir können nur des Nachts reisen und unsere Werke an unbegabte Menschen wie Shakespeare verkaufen, um zumindest etwas von unserem Genie in die Welt rauszutragen. Wir müssen anonym sein, nur weil diese verschissenen Zombies nicht bereit sind, zu erfahren, dass es uns gibt - und wir würden uns ja nicht so nennen, aber sie tun es - wir sind Vampire. Mit unserem Leben könnten wir so viel anstellen, aber wir leben nur von Nacht zu Nacht. Solange noch Blut da ist, ist alles in Ordnung, dann sind wir befriedigt. Aber diese dummen Zombies kontaminieren ihr Blut, verseuchen ihr Wasser, zerstören sich, anstatt ihren Verstand einzuschalten. Es wird manchmal einfach zu viel. Berühmtheit ist kein Qualitätsmerkmal. Die Guten sollten erfolgslos bleiben, Ruhm bringt um und wir vermeiden das Rampenlicht wie das Tageslicht, auch wenn es manchmal in unseren Zähnen juckt, wir müssen sie zusammenbeißen und durch diese sterbliche Welt gehen, auf der Hut vor Blutvergiftungen und vertraulichen Bindungen mit Zombies.
                        Musik, Wissen, Literatur, gutes Blut, all unsere Leidenschaften können nicht komplett und frei ausgelebt werden, weil sie sich breit gemacht haben. Wir wollen nur ihr Blut und manchmal so ein paar Dinge wie eine alte Gitarre, aber im Endeffekt bedeuten uns die Dinge nichts. Wir sind Überlebenskünstler.

                        Und in diesem Kino, vor meinen Augen, an den Wänden roter Teppich und vor mir nur diese Leinwand und ein paar Köpfe, da spielt sich das alles ab. Da sind diese Bilder, die so magisch, so unendlich erscheinen und ich will dieses Gefühl speichern, aber es ist so vergänglich. Da lässt Jarmusch, dieses Genie, diese Welt entstehen und es geht nicht um glitzernde Vampire, die sich in Menschen verlieben oder um Zombies, die Gehirne wollen. Es geht um Vampire in einer Zombiewelt und die Zombies sind wir. Wie gerne wäre ich ein Vampir und würde wunderschöne Lieder schreiben, Bücher mit bloßen Fingerstreichen lesen und das Trinken von Blut mit einem Orgasmus gleichsetzen können. Nie wieder müsste ich die Sonne sehen. Aber ich will kein Vampir sein, denn ich müsste all die Dummheiten mit ansehen, sehen wie die fähigsten Ideen vernichtet werden und wie Liebe nur ein Wort ist. Liebe ist so viel mehr.
                        Diese Welt ist nur auf dieser Leinwand. Wenn ich wüsste, dass es nie enden würde, könnte ich es nie genießen. Wie muss man sich fühlen, wenn man weiß, dass man wahrscheinlich nie sterben wird? Es ist so sinnlos. Die Liebe gibt ihnen die paar Momente, die Spaziergänge in der Nacht, das Glitzern des wiedersehenden Blickes, das Beschenken, das Töten. In diesen Momenten der Liebe sind sie wirklich lebendig. Aber sind wir es auch? Wir Zombies, wir lebende Tote, sind wir auch lebendig? Können wir diesen Film und seine Bilder und seinen Soundtrack in uns speichern oder ist er auch zum Tode verurteilt? Ich will diese Momente, die mir der Film gegeben hat, abspeichern und leben lassen, aber alles in uns und mit uns ist vergänglich wie eine Rose, die sich entblättert, bricht und verwelkt.
                        Werden die Filme, die wir lieben, lebendig bleiben?
                        Werden die Liebenden lebendig bleiben?
                        ONLY LOVERS LEFT ALIVE erscheint zuerst so sinnlos, aber enthält so viel Magie, so viel Poesie, so viel Wortwitz und Humor. Und während er sich nicht ungewöhnlichen Mitteln bedient, erfindet er sie gleichzeitig auch neu, entfernt alles Störende. Reiner Stoff. Romantik ohne Kitsch. Vampire ohne Glitzer. Verzweiflung ohne Tränen. Vergänglichkeit ohne Antithetik. Endlose, sich wiederholende Tage ohne Sonne. Ein Film ohne Vergleich.

                        http://planetofpictures.blogspot.de/2013/12/only-lovers-left-alive-cz-d-fr-gb-us.html

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                          Švankmajer-Retrospektive #1
                          Von Jan Švankmajer hatte ich bisher fast alle Kurzfilme gesehen und so habe ich beschlossen, weil ich mich eh in letzter Zeit mit meinen gesehenen Kurzfilmen auseinandersetze, eine Retrospektive zu ihm zu machen. Auch wenn vielen sein Name wahrscheinlich unbekannt ist, lohnt sich ein Blick in seine Kurzfilme absolut, da er nicht nur mit guten Ideen und pointierten Aussagen überzeugt, sondern auch ein Meister der Trickkunst ist und Regisseure wie Tim Burton sehr stark beeinflusste.

                          THE LAST TRICK ist der erste Kurzfilm von Švankmajer und es gelingt ihm schon mit dem originellen Vorspann sich in meine kurzfilmbegeistertes Herz zu bringen. Den Mensch macht vieles aus und eine Sache, die auch schon von Natur aus in uns vorhanden ist, ist der Konkurrenzkampf. Man will besser sein als andere, größer, stärker, reicher, berühmter. Natürlich ist es bei jedem verschieden ausgeprägt, aber der Grundgedanke ist in jedem von uns und so auch ein Grundgedanke unserer Gesellschaft. In THE LAST TRICK wird dieser Konkurrierdrang mittels zwei Zauberer dargestellt, die versuchen sich gegenseitig mit Zaubertricks zu überbieten. Stets schwebt die Frage im Raum: Wer ist besser?
                          Mr. Edgar, in Blau gekleidet, führt den ersten Trick vor. Er holt einen Fisch aus seinem Hut und steckt ihn in seinen Kopf (der von innen übrigens wie eine Maschine dargestellt ist) Als er den Fisch wieder rausholt, ist er bis auf die Gräten aufgegessen. Der rot gekleidete Zauberer Mr. Schwarzwald ist zunächst nur mäßig beeindruckt, was sich auch in dem (noch) freundlichen Händeschütteln äußert. Er holt eine Violine aus dem Kopf und lässt durch die Musik ein tanzendes Pferd aus seinem Kopf entstehen. Immer wieder zeigt die Kamera auch einen Skarabäus, der ja symbolisch für die Schöpferkraft stehen kann. Sowieso macht die Kamera hier ganz viel aus. Sie erzeugt Spannung und Abwechslung und lässt ihm Zuschauer auch ein gewisses unruhiges Gefühl entstehen durch die schnellen, wirren Wechsel.
                          Nun wird der Drang, den anderen Zauberer zu überbieten erst richtig klar. Das Händeschütteln verliert seine Freundlichkeit, wird aggressiver. Mr. Edgar imitiert den vorherigen Trick von Mr. Schwarzwald und lässt aus seinem Körper direkt ein ganzes Orchester entstehen. Mr. Schwarzwald jongliert mit seinen Köpfen und Mr. Edgar lässt daraufhin die Möbel tanzen wie in einem Zirkus. Es scheint so als wären beide gleich gut, als könnten sie sich nicht gegenseitig überbieten und so treten sie ihren unfreiwilligen letzten Trick an. Ihr Händeschütteln ist so aggressiv geworden, dass Mr. Schwarzwald Mr. Edgar den Arm rausreißt. Darauf zerstückeln sie sich gegenseitig, bis ihre Körper in Einzelstücke zerlegt sind.
                          Auch wenn es der letzte Trick von zwei Zauberern war, es war erst der erste Trick von Jan Švankmajer und man darf mehr als gespannt sein mit welchen anderen Tricks mit Ton, Puppen und Symbolen er uns im Laufe dieser Retrospektive überraschen wird.
                          http://www.youtube.com/watch?v=Vl9jcJXbecc

                          http://planetofpictures.blogspot.be/2013/12/svankmajer-retro-1-last-trick-cz-1964.html

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                            »Jeder Mensch sollte mit seinem Leben die Welt ein ganz klein wenig besser machen.«

                            Meine Bildungslücke punkto Weihnachtsfilmen ist ziemlich groß, aber ich weiß eigentlich gar nicht warum. Dieses Jahr wollte ich aber endlich mal einen Weihnachtsklassiker schauen und da traf es sich gut, dass dieser herzerwärmende Film lief.
                            Man könnte fast das Gefühl haben, dass es Weihnachten mittlerweile nur gibt, weil es schwer ist mit Traditionen zu brechen. Ich habe zumindest das Gefühl von Jahr zu Jahr wird das Fest unspektakulärer. Niemand will mehr was geschenkt haben, weil niemand mehr weiß, was man sich wünschen soll. Die bei mir eh schon seltenen Familienessen werden rarer und anstrengender und dieses Jahr ist es noch nicht mal kalt. Zwar sind Weihnachtsmarkt, Tannenbaum und Adventskalender um mich herum, aber dieses Jahr sollte es bis vor diesem Film einfach nicht mit dem weihnachtlichen Gefühl klappen. Doch da sind Filme wie dieser immer ein Retter. Sie sind so süß wie Zimtsterne, kitschig wie buntes Geschenkpapier und machen glücklicher als jeder Schokoadventskalender auf der Welt.
                            In "Little Lord Fauntleroy" geht es um den in New York lebenden Cedric. Seine besten Freunde sind neben den gleichaltrigen Spielkameraden der Schuhputzer und der zu weisen Sprüchen neigenden, aber auch von Vorurteilen gegenüber der Aristokratie durchzogenen, Gemischtwarenhändler Mr. Hoobs. Als eines Tages aus England der Gesandte Mr. Havisham kommt und dem Jungen und seiner Mutter eröffnet, dass er der direkte Nachfolger von seinem Großvater Earl von Dorincourt ist und somit ein Lord, nimmt sein Leben eine rasante Wendung. Er zieht nach England zu dem riesigen Land seinen Opas und soll bei ihm auf den Schloss leben und zum Lord erzogen werden. Da aber der Großvater große Vorurteile und daraus resultierende Abneigung gegenüber Cedrics Mutter empfindet, weil sie Amerikanerin ist, muss er getrennt von ihr leben. Damit der Junge seinem Großvater aber trotzdem wohlwollend gegenübertritt, verschweigen alle ihm diese Konflikte und so geht er tatsächlich davon aus, dass der Earl großzügig und lieb ist. Mit seiner kindlichen Art stellt er schon bald das ganze Schloss auf den Kopf. Er strahlt all diese Werte aus, die man an Weihnachten gerne feiern möchte. Selbstlosigkeit, Güte, Fröhlichkeit, unvoreingenommene Liebe und auch Naivität. Es ist einfach nur wunderbar anzusehen, wie er einen lebensmüden Mann wieder erweckt, wie er alle Herzen gewinnt und alle glücklich macht. Und auch wenn das natürlich alles kitschig, naiv und überzeichnet ist, so ist es doch genau das, was man an Weihnachten braucht. Irgendwie katapultiert es einen auch selber in die Kindheit zurück, auch wenn ich nie so selbstlos war. Ich wollte einfach nur Weihnachten feiern wie im Film - mit einem riesigen Tannenbaum, leckerem Essen und ganz viel netten Leuten. Und auch wenn es nur eine Illusion ist, ist es eine sehr gelungene und schöne, der man sich dann und wann hingeben sollte.

                            http://planetofpictures.blogspot.de/2013/12/little-lord-fauntleroy-gb-1980-jack-gold.html

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                              » I am human and I need to be loved, just like everybody else does « (The Smiths - How soon is now?)

                              Liebe.
                              Warum wird immer Rot als die Farbe der Liebe bezeichnet?
                              Warum ist noch nie jemand auf die Idee gekommen, Blau als die Farbe der Liebe zu bezeichnen?
                              Blau kann für Trunkenheit stehen, aber auch für Traurigkeit, die Farbe kann einen frösteln, aber auch wärmend umschmeicheln, sie macht frei wie ein Himmel oder ein Ozean, weckt die Sehnsucht in einem und sie ist überall. So wie die Liebe.
                              Die Liebe ist überall. Wir sind aus der Liebe entstanden, wir rätseln über sie, wir suchen nach ihr in jeder erdenklichen Form, wir wissen nicht genau was sie ist, aber wir wollen sie haben mit allen Vor-und Nachteilen. Die Liebe, unser Herz ist unsere sinnliche Seite, die dauernd gegen den Verstand, unsere sittliche Seite ankämpft. Ja, wir wollen doch am liebsten unserem Herz folgen und das tun, was wir wollen, aber irgendwie haben wir auch Bedenken, ob es wirklich das richtige ist. Dürfen wir nur nach Gefühl handeln, oder sollten wir eher unseren menschlichen Verstand benutzen und wenn es keins der beiden richtig ist, ist dann eventuell eine Harmonie möglich? Wir sind Menschen und wir sind kompliziert, auch wenn es einfacher ist, zu denken wir wären es nicht.
                              In "La Vie d'Adèle" geht es um zwei Menschen, die sich lieben.
                              Für mich ist es kaum zu glauben, dass wirklich immer noch nicht überall verstanden wurde, dass homosexuelle Paare genauso Menschen sind wie heterosexuelle, die auch einfach nur Liebe füreinander empfinden. Und in gewisser Weise könnte ich mich auch selber ertappen, denn das einzige was für mich erst mal an diesem Film interessant war, war halt der deutsche Titel und dass es nicht die gewöhnliche Mann+Frau-Konstellation war. Im Endeffekt ging ich den Film aber schauen, weil die Kritiken nach einem außerordentlichen Meisterwerk klangen. Und ich finde hier geht es gar nicht darum, dass es zwei Frauen sind, die sich lieben, sondern einfach darum, dass zwei Menschen sich lieben.
                              Adèle ist eins von diesen stillen Mädchen mit Zigarette im Mund und wirren Haaren, die immer ein wenig melancholisch, verträumt und mysteriös wirken. Emma hingegen ist ein lautes, fröhliches, kunstbegeistertes Mädchen, das eigentlich immer weiß was es will und es sich auch ohne zu zögern holt. Während Emma schon lange weiß, dass sie auf Frauen steht, ist Adèle wie jeder Jugendliche erst dabei ihre Sexualität zu erforschen. Sie merkt, dass etwas "nicht stimmt" und als sie per Zufall (wobei es laut Emma keinen Zufall gibt) wieder auf Emma trifft, merkt sie, dass sie sich in sie verliebt hat. Auf ihrer Schule reagieren ihre sogenannten Freundinnen schon beim leisesten Anzeichen empört und ich weiß nicht, ob manch einer das nicht als Klischee ansehen könnte, aber ich kann versichern, dass es kein Klischee ist, auf meiner Schule würden neunzig Prozent der SchülerInnen genauso reagieren. Nun muss sich Adèle zum ersten Mal zwischen Herz und Verstand entscheiden. Folgt sie ihrem Herzen und verliert deshalb Rückhalt und einen größten Teil ihrer Freunde oder folgt sie dem Verstand und lügt allen einschließlich sich selber etwas vor?

                              » Denk nicht an die anderen, denn sie verschwenden auch keinen Gedanken an dich «

                              Sie entscheidet sich für die Liebe und das scheint zuerst auch der richtige Weg gewesen zu sein, doch nach all der Leidenschaft wird immer mehr deutlich, dass eine Entscheidung nicht das ganze Leben entscheidet. Nachdem die Beziehung zerbrochen ist und einseitig auch die Liebe zerstört ist, rutscht Adèle immer mehr in die Traurigkeit ab. Aus der blauen Wärme und Trunkenheit wird blaue Kälte und Traurigkeit. Sie scheint keinen Sinn mehr in ihrem Leben zu sehen, versucht sich mit Arbeit und nutzlosen Affären abzulenken, aber auf ihrem Gesicht kommt immer mehr die Frage auf: War das damals richtig oder der größte Fehler? Wäre ich glücklicher, wenn ich anders entschieden hätte? Niemand weiß es, weder sie, noch der Film, noch der Zuschauer. Was ist Bedauern? Füllt es das Herz oder leert es das Herz?

                              » Das Bedauern, die Leere im Herz nicht gefüllt zu haben «

                              LA VIE D'ADÈLE war einer dieser Filme, die einen ohne irgendwelche offensichtlichen Mittel direkt gefangen nehmen und erst wieder raus lassen, wenn wirklich der Bildschirm mit einem Mal rabenschwarz geworden ist. Es war ein kleiner Schock selbst bei drei Stunden Laufzeit. Ich wollte Adèle weiter begleiten auf ihrem Weg. Filme können manchmal einfach grausam sein, sie lassen die Zuschauer zurück mit all ihren Fragen ohne sich noch einmal umzudrehen. Auch wenn sich mir nicht sofort all die Fragen aufdrängten, so tun sie es jetzt, wenn ich drüber nachdenke. Vor allem: Was kann ich aus diesem Film mitnehmen? Es ist kein Optimismus, kein Pessimismus erkennbar. Aber für mich kristallisieren sich zwei Botschaften heraus. Zum einem ist da die schon erwähnte Botschaft, dass homosexuelle Paare genauso normal sind wie heterosexuelle Paare. Zum anderen ist es auch eine Botschaft, endlich, so schwer es auch ist, der Oberflächlichkeit der Gesellschaft zu widerstehen und einfach den zu lieben, den man liebt. Vielleicht würde der Gesellschaft es auch einfacher fallen, Liebe und Fortpflanzung voneinander zu trennen und nicht mehr in "Orientierungen" zu denken. Denn es ist schlicht und einfach Liebe, egal ob Mann und Mann, Mann und Frau oder Frau und Frau.

                              http://planetofpictures.blogspot.de/2013/12/la-vie-dadele-frbe-2013-abdellatif.html

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                                über Vincent

                                Vincent ist ein kleiner Junge, der anstatt mit seinen Altersgenossen zu spielen, sich lieber in seinen Fantasiewelten verkriecht, in denen er Vincent Price ist, seine Tante in Wachs wirft und seinen Hund zu einem Zombie mutieren lässt. Doch irgendwann nimmt seine Fantasie überhand und lässt ihn schizophren werden.
                                Diese recht knappe Geschichte verpackt Tim Burton in schaurigen Schwarz-Weiß-Bilder und einer sich reimenden Erzählung. Die Figuren sind passend animiert und obwohl der Film so kurz ist, packt er einen von Anfang an bis zum Ende.
                                Schon hier wird Burtons Vorliebe für verrückte Außenseiter und Gruselszenarien deutlich. Denn eigentlich lebt Vincent ja in einem harmonischen Ort mit Hund und Katze und Tante. In seinem Kopf entsteht aber ein gruseliger Ort mit fauchenden Katzen, riesigen Hunden, schmelzenden Tanten und Müttern, die einen jahrelang in dunkle Kammern einsperren, wo seine tote Ehefrau und all seine erschaffenen Wesen ihn verfolgen, bis er nach Jahren stumm und entkräftet stirbt.
                                VINCENT hat alles, was einen guten Burtonfilm ausmacht und ist ein kleiner, aber feiner Ausflug in die gruselige Fantasiewelt eines kleinen einsamen Jungen.

                                http://planetofpictures.blogspot.de/2013/12/vincent-us-1982-tim-burton.html

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                                  ***Dieser Kommentar ist ein Geschenk an Stefan Ishii im Rahmen der Userwichtelkommentaraktion 2013. Danke an Andy Dufresne für diese tolle Aktion :) ***

                                  "Wir waren die Leoparden, die Löwen, die Adler. Unseren Platz werden die Schafe, die Hyänen, die Schakale einnehmen. Doch in einem gleichen wir uns, Leoparden, Schakale, Hyänen und Schafe, alle glauben nämlich von sich sie wären das Salz der Erde."

                                  Es gibt diese Sorte Film, die wie eine riesige Bildergalerie ist. Jedes einzelne Bild könnte man anhalten und minuten- wenn nicht stundenlang anschauen und ihre Schönheit mit den Augen in sich aufsaugen. Man braucht kein Essen und Trinken mehr, wenn man solche Filme sieht, denn sie sättigen einen und hungern aber auch gleichzeitig aus, damit man ihnen nie überdrüssig wird, sich nie denkt "Oh, das langweilt mich".
                                  "Der Leopard" ist einer dieser Filme und er ist abgesehen von "Barry Lyndon" der prächtigste und berauschendste Vertreter dieser Art. Jedes Bild ist ein Film für sich, die Farbkonstellationen stimmen, die Zusammensetzung der Materialien und die Materialien selber stimmen, die Atmosphäre entspringt aus den Kratzern an den Wänden, aus den winzigen Fältchen der Leute um ihren Augen, aus den Staubflusen der Teppiche. Wir haben es hier nicht nur mit einem Meisterwerk zu tun, sondern mit unendlich vielen Meisterwerken in etwa drei Stunden langen Bildern gebahnt. Ich wage es kaum zu blinzeln, weil ich Angst habe, ein Detail würde verloren gehen, ein Bild würde mir entwischen können. Der Film dauert seine Zeit und seine Aufmerksamkeit, aber das, was man dafür bekommt, ist so wertvoll, dass man es nicht in materiellen Gütern aufwiegen könnte. Dabei ist hier kaum etwas hochpoliert, unter bestimmten Farbfiltern verfälscht, so wie es bei der heutigen "Schönheit" der Fall ist, nein, man hat das Gefühl dort irgendwo in dieser schönen Welt wäre dieser schöne Palast, in dem all die schönen Menschen zu schöner Musik tanzen und reden und verzweifeln. Es ist vielleicht eine Scheinwelt, aber auch irgendwie nicht. Denn da wo Schönheit und Glück ist, ist auch Hässlichkeit und Trauer. Doch auch das passt sich in die Poetik des Filmes ein und so wird auch etwas hässliches wie dicker Staub oder eine Leiche zu einem meisterlichen Gemälde. Ich könnte stundenlang schwärmen von jedem einzelnen Bild, allen voran der Ball, der oft genug vom traurigen Gesichtes des verletzten "Leoparden" unterbrochen wird, um uns in all dieser Dekadenz und überbordenden Pracht an unsere eigene Vergänglichkeit zu erinnern, an das drohende Unglück, das irgendwo in den tausenden Sälen des Palastes sich versteckt hält.

                                  "Wenn wir wünschen, dass die Welten so bleiben wie sie sind, müssen gewisse Dinge verändert werden."

                                  Denn es sind hier nicht nur alleine die Bilder, die die diesen Film zu einem unvergleichbaren Meisterwerk hochstufen, es ist auch die Geschichte und die zitierwürdigen Sätze, die manch einer der Protagonisten im Laufe des Films fallen lässt. Es geht nicht nur um Glanz, Gold und Glück, sondern auch um Politik, Krieg, Revolutionen und Verrat. Und um Liebe. Die Geschichte ist vom Umfang her dem eines Epos gleich, aber um es kurz zusammenzufassen, kann man sagen, dass es um die sizilianische Fürstenfamilie Salina geht, angesiedelt etwa um die Mitte des 19. Jahrhunderts. Leider muss ich zugeben, dass ich mich mit den geschichtlichen Verhältnissen zu dieser Zeit nicht besonders auskenne (eine Sache, die dringend mal nachgeholt werden muss) und deshalb auch nicht viel mehr dazu sagen kann, als der Film selber erzählt. Es geht um den Aufstand des italienischen Bürgertums und um den Fall der "Leoparden" - der Adel. Höhepunkt der Wirren und Veränderungen ist die vierzigminütige Ballszene, die gewissermaßen das Herzstück des Filmes ist, nicht nur wegen der Pracht, sondern auch weil hier die alte Generation, die Leoparden, auf die neue, die Hyänen, trifft.

                                  "Der Leopard" ist für mich kaum in Worte zu fassen und es interessant nachzulesen, dass der Film zu einer Zeit entstand, in der das Kino nicht mehr an sich selber glaubte, dass Scorsese von diesem Film lebt und dass der Film teils dafür verantwortlich war, dass es die Zukunft des Kinos, welche wir heute schon wieder Vergangenheit und Gegenwart nennen, überhaupt möglich war.

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                                    » Those other things are in my memory. The hotel rooms and the airports are the things I'll forget. «

                                    So oft kommt es gar nicht vor, dass man einen ganzen Film überzeugend um eine eigentlich banale Begebenheit aufbauen kann. Doch es kommt vor. Manchmal werden da einfach Straßen gezeigt oder ein Haus oder ein Sonnenuntergang... oder ein Zug. In diesem Zug sitzen Jun und Mitsuko zwei japanische Touristen. Jun ist ernst, launisch und scheinbar gelangweilt. Mitsuko ist klischeeerfüllend fröhlich, naiv und ein großer Elvisfan. Kein Wunder, dass es die beiden nach Memphis in Amerika verschlägt, das ja die Heimatstadt von Elvis Presley war.
                                    Wir befinden uns hier nicht im hippen, stylishen Amerika, sondern im abgefuckten, schmutzigen, rauen und dadurch auch wunderbar poetischen Amerika. Die Hotels sind heruntergekommen. Die Hotels sind schäbig. Die Menschen sind schmutzig. Die Musik ist melancholisch. Die beiden laufen scheinbar sinnlos durch die Stadt, machen Rundführungen mit, bei denen sie kein Wort verstehen und checken nach der abendlichen Zigarette in ein Hotel ein. Auch wenn ihre Handlungen scheinbar ohne tieferen Sinn und banal sind, macht es doch unheimlichen Spaß ihnen zuzusehen. Vielleicht liegt es daran, dass einem nicht groß und breit die Charaktere, ihre Gedanken, Vergangenheit und Zukunft erklärt wird. Es ist vielmehr so, als ob Jarmusch durch den Zug geht, auf die beiden deutet und zum Zuschauer sagt: Die beiden da, die begleitet ihr jetzt einen Tag lang.
                                    Dasselbe macht er bei der Italienerin Luisa. Wir treffen sie am Flughafen und erfahren sogar ein bisschen über ihre Vergangenheit. Ihr Mann ist gestorben und sollte eigentlich rüber geflogen werden, doch sie muss noch einen Tag in Memphis bleiben. Wir begleiten sie beim sinnlos rumlaufen, Zeitschriften kaufen, in einer Bar sitzen und lächeln genauso wie sie ungläubig und verwirrt über die Elvisgeschichte, die ihr ein zwielichtiger Mann auftischt. Auch sie checkt im selben Hotel ein und trifft dort den Geist von Elvis und die dauerplappernde Dee Dee. Es ist nur ein banaler Zufall. Alles ist nur ein Zufall. Schicksal? Vergiss es.
                                    Auch der Schuss, der die Protagonisten der ersten beiden Episoden aufweckt, ist ein Zufall und so kommt es, dass wir am Ende der dritten Episode keine bahnbrechende Lösung wollen, sondern nach etwas alltäglichen, heiteren verlangen.
                                    Hotels sind Schmelztiegel von Schicksalen, genauso wie Züge und es sind ihre banalen, vom Zufall geprägten Geschichten, die diese mysteriöse Anziehungskraft und Energie verströmen, die MYSTERY TRAIN zu einem besonderen Film machen.

                                    http://planetofpictures.blogspot.de/2013/12/mystery-train-us-jp-1989-jim-jarmusch.html

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                                      » Der Mensch ist alles, vom höchsten bis zum niedrigsten «

                                      Man sagt ja, dass die Augen eines Menschen der Spiegel seiner Seele ist. Auch wenn das im Anbetracht der häufigen Verwendung dieses Satzes sehr ausgelutscht wirkt, stimmt es doch, vor allem wenn man Filme wie HÖSTSONATEN sieht. Hier braucht man keinen ausgefeilten Soundtrack, keine teuer eingerichtete Kulisse, man bräuchte noch nicht mal den Ton oder eine Synchronisation, denn es reicht schon alleine, wenn man ihre Gesichter anschaut, ihre Augen. Wie aus scheinbar glücklichen Menschen immer mehr zerbrochene Charaktere werden. Ihre Worte sind verzweifelt, tief verletzt, aber ihre Gesichter sind es noch mehr. Die Augen werden klein und rot vor Angst, vor Traurigkeit. Sie füllen sich mit all den unterdrückten Tränen. Ihre Nasen triefen und ihre Haut wird alt und schwer. Die Tränen rollen drüber hinweg. Die Augenfarbe scheint klarer als je zuvor. Strähnen fallen, Brillen werden abgenommen. Die Lippen trocknen aus und werden dünn und erbärmlich. Plötzlich wird aus einem hübschen Gesicht ein vollkommen hässliches, weil die Fassade nicht nur bröckelt, sondern ohne zu zögern vollkommen abfällt. Rotwein klebt an den Mundwinkeln und die Stimme wird laut und leise und immer lauter. Das Gesicht verzerrt sich in tiefste Falten, ekelhaft, abstoßend, so hässlich wie nur der Mensch sein kann. All die verborgenen Gefühle, die man noch nicht mal in inneren Monologen aussprechen konnte, strömen ans Tageslicht. Der verständliche Kern eines Gefühls verwandelt sich in Schreie, in Worte, in Tränen, der Rest bleibt auf dem Gesicht liegen, unauswischbar und präsent. Es passiert nicht von einem auf den anderen Moment. Von Anfang an ist da etwas da, was mich aufhorchen lässt. Da passiert etwas, denke ich mir, aber keiner kann sich denken, was und wie lange sich unter der Hülle eines Menschen verbergen kann. Die Mutter und die Tochter - Freundinnen und Feindinnen. Oft so ähnlich, dass man daran zweifelt, ob überhaupt je die Nabelschnur durchgeschnitten worden ist. Ich kenn es ja selber, die schrecklichen Streits, das Anfauchen, das Versöhnen, die innere Frage "Liebe ich diese Person überhaupt?" und der stetige Glauben daran, dass man es tut, weil man es tut, weil man nicht anders kann, weil es eben die Mutter ist. Und das ist nichts dahingesagtes, es ist ein mehr oder weniger unfreiwilliger Bund fürs Leben. Die Tochter kann nicht ewig sauer sein, für einen Moment ja, für einen Moment kann man diese Person so intensiv hassen wie man niemanden anderen jemals hassen könnte, doch Hass ist kurzweilig und andersherum ist es genauso. Die Mutter kann nicht ewig ihre Tochter hassen. Es verflüchtigt sich so schnell und man schämt sich für alles was man gesagt hat. Will ihr nachlaufen, schreibt Briefe, ist seelisch zerstört. Das passiert manchen einmal, zweimal, manchen zu oft. So wie bei Charlotte und Eva. All ihre Gefühle und Erwartungen versteckten sie ihr Leben lang unbewusst und bewusst. Dann nach Jahren besucht die Mutter Charlotte ihre älteste Tochter Eva. Von Anfang an sind Spannungen da, aber niemand, noch nicht mal sie selber, wissen genau was das Problem ist. Die Gesichter scheinen ruhig, aber sie lassen sich so einfach aus der Fassung bringen. Man weiß, da drunter brodelt etwas. Und man spürt, es wird immer mehr, von Sekunde zu Sekunde. Und dann... passiert es. Dann entlädt sich all das Aufgestaute mit einer solche filmischen und emotionalen Intensität, dass alles um einen herum still wird und da nur noch diese Bildschirm ist und diese Gesichter, die mit einem Mal alles Unbeschreibliche an die Oberfläche legen. Die beiden erzählen alles - aber nur einen Bruchteil mit Worten, der größte Teil findet in der Mimik statt. Dabei kommt es sich noch nicht mal auf das Schauspiel an sich an, es ist eigentlich gar keins mehr, es ist Leben. Bergman schafft es ein so höchst komplexes Thema mit den simpelsten Mitteln zu verpacken und ohne Über- oder Untertreibung auf die Leinwand und von da aus direkt in mein Herz zu transportieren. Mehr braucht man hier nicht, nur die beiden zerstörten, auf die Spitze der Menschlichkeit getriebenen Gesichter. Der Rest ist nur begleitend, diese Szene könnte Stunden dauern, ich würde hinsehen und lernen und lernen und lernen, ohne überhaupt zu begreifen, was ich genau lerne. Es ist einer dieser Filme, nach denen man sich kaputt fühlt, aber auch glücklich und weiser. Wie eine Lebenserfahrung.
                                      "Höstsonaten" gibt einem so viel und jeder, der den Film nicht kennt, denkt bestimmt ich übertreibe. Er gibt einem so viel Übersinnliches und Weisheiten, die nicht in Worte gefasst werden können. Das einzige, was ich so sagen kann, ist, dass keiner der beiden die Wahrheit sagt, aber auch keiner lügt. Denn in diesem Thema des Mutter-Tochters-Konflikts gibt es keine Wahrheit, keine Lüge und schon gar keine Grenzen. Jede hat ihre eigene Sicht und ihre eigene Wahrheit, ihre eigene Lüge. Der Konflikt ist subjektiv und unlösbar. Das Beste ist, man lässt ihn erst gar nicht entstehen.

                                      http://planetofpictures.blogspot.de/2013/12/hostsonaten-se-d-fr-1978-ingmar-bergman.html

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                                        » And again and again and again and again and again and again and again and again and again and again [...] and again and again and again and again and again.«

                                        Auch unter den Kurzfilmen gibt es gewissermaßen sogenannte Kultfilme und dieser Film mit dem ellenlangen Titel gehört dazu. Er hat alles, was ein Kultfilm braucht: eine gehörige Portion Trash, erinnerungswürdige Zitate und die Bezeichnung Muss man mal gesehen haben. Zumindest ist das meine nicht ernstzunehmende Meinung.
                                        Denn eigentlich ist es gar kein Kurzfilm, sondern bloß ein Trailer zu einem 9-stündigen Kinofilm, der bald irgendwann anlaufen wird, zumindest behauptet er das von sich selber.
                                        Die Story klingt zuerst nur mäßig interessant. Ein normaler Bürger fällt einem Mord zum Opfer. Doch dann kommt der Clou: Die Mordwaffe ist ein Löffel. Der Mord dauert mehrere Jahre und ist eine Weltreise lang. Der Mörder ist ein namensloser, bleicher Mann mit schwarzer Kapuzenjacke und Augenringen, die schon unmenschlich wirken. Niemand kann ihn sehen und er ist unsterblich. Er ist unerbittlich, denn schnell wird klar: Er gibt erst auf, wenn Jack gestorben ist.
                                        Und er wird sterben. Denn wie lange kann ein Mensch diesen harmlos erscheinenden Löffelschlägen trotzen? Wie lange kann er vor dem ovalen Terror wegrennen? Was tut man alles um zu überleben?
                                        Ja, es ist Trash. Und irgendwie dämlich. Und irgendwie unausgegoren. Aber noch nie war ein Mord so lustig.... und so langsam.
                                        https://www.youtube.com/watch?v=9VDvgL58h_Y

                                        http://planetofpictures.blogspot.de/2013/12/the-horribly-slow-murderer-with.html

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                                          ***Dieser Kommentar ist ein Geschenk an Deathpool im Rahmen der Userwichtelkommentaraktion 2013. Jeder der noch für den letzten Sonntag mitmachen möchte, kann sich bei Andy Dufresne melden.***

                                          "Well, if that was in a movie, I wouldn't believe it"

                                          Es ist eine Herausforderung etwas zu "Magnolia" zu schreiben. Das liegt bestimmt nicht an der Filmlänge und auch nicht daran, dass es nichts zu sagen gibt, viel eher, dass der Film so viel beinhaltet und so komplexe Themen behandelt, dass alleine mein Gedankengang, was ich denn schreiben könnte, total abschweift. Um es vorweg zu sagen: Paul Thomas Anderson hat hier einen Film geschaffen, von dem sich jedes Drama nur zu gerne mal ein Stücken abschneiden darf. Nahezu fast alles ist hier perfekt.

                                          Es gibt diese Fragen, die sich jeder Mensch schon mal gefragt hat oder irgendwann im Laufe seines Lebens fragen wird. Wer bin ich? Was mache ich hier? Wo ist der Sinn? Was habe ich getan? Was werde ich tun? Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft... Leben und Tod. Glück und Traurigkeit. Ein Hoch, dann ein Tief, das Regen bringt.
                                          Und es gibt diese Tage, wo das ganze Leben zusammenkommt, all die Fragen kommen auf, plötzlich läuft alles zusammen, alles ergibt Sinn und nichts wird wieder so sein wie vorher.
                                          Und wir wollen außerdem nicht diese merkwürdigen Ereignisse vergessen, bei denen wir uns nicht entscheiden können, ob es Schicksal oder Zufall war.
                                          Und ist es nicht manchmal so, dass man irgendwo ist, es für normal hält und plötzlich feststellt, dass das was man gerade erlebt, wenn man es erzählen würde total absurd klingen würde? Klingt erzählt nicht eh alles anders, besser, aufregender?
                                          Filme sind auch nur Geschichten. Und wann sind Geschichten am besten? Wenn sie lebendig sind, etwas in uns entfachen, uns etwas über das Leben lehren, ohne den Moralfinger zu schwingen.
                                          "Magnolia" ist eine Geschichte über die Vergangenheit, die Gegenwart, die Zukunft, über das Lieben, das Verzeihen, das Hassen, das Hinfallen, das Aufstehen, das Aufgeben, das Glück, das Verlieren und das Gewinnen. Kurzum: Eine Geschichte über das Leben. Auf meinen Schulblättern steht geschrieben: Die Fiktion beansprucht nicht das Recht auf Überprüfbarkeit. Sie ist nur wahr, wenn der Leser (oder in diesem Fall Zuschauer) sie als Wahrheit annimmt. Sie ist subjektiv.
                                          "Magnolia" ist die Wahrheit, auch wenn es nie so passiert ist.

                                          "And the book says, "We may be through with the past, but the past ain't through with us."

                                          Und es sagt noch viel mehr. Wir haben einen sterbenskranken, alten Mann, seinen Pfleger, seine verzweifelte Frau, seinen sexhungrigen Sohn, eine neugierige Reporterin, einen kranken Quizmaster, seine Frau, seine kaputte Tochter, einen tugendhaften Polizisten, ein ehemaliges Wunderkind, ein gefangenes Wunderkind, einen besonderen Tag und einen Erzähler. Jeder von ihnen hat eine Vergangenheit, die Geheimnisse und Lügen verbirgt. Diese sind so tief vergraben und verdrängt, dass es sie innerlich schmerzt, eigentlich wartet der Schein ihrer Gegenwart nur darauf aufzubrechen und alles wieder ans Licht der Gegenwart zu bringen. Sie denken sie haben mit der Vergangenheit abgeschlossen, aber in Wirklichkeit haben sie nur ihr eigenes Leben betäubt. Denn die Vergangenheit ist unser gesamtes Leben, bis auf diesen kleinen Moment, den wir gerade erleben, der aber auch schon von Geburt an zur Vergänglichkeit bestimmt ist; und wie sollen wir glücklich werden, wenn wir unser Leben verdrängen, nicht akzeptieren, leugnen? Am Ende werden wir dann auch nur schreien: "The goddamn regret!"
                                          Akzeptiere deine Vergangenheit und akzeptiere, dass sie dein Leben mehr bestimmt als du willst. Akzeptiere das Schicksal und vergib ihm. Falls ich die Quintessenz des Filmes in drei Wörtern zusammenfassen müsste, wäre das: Vergangenheit. Vergebung. Schicksal.
                                          Und auch wenn der Kommentar vielleicht etwas zusammenhangslos wirkt, wird es am Ende vielleicht doch noch Sinn ergeben. So wie der Film selber. Was hat laute Musik mit einer verlorenen Waffe zu tun? Was hat eine Zahnspange mit einem toten Frosch zu tun? Nichts, aber wenn das Schicksal es will, dann wird es einen Sinn ergeben. Und das ist auch einer der vielen schönen Sachen an "Magnolia". Denn es gibt genug Filme, die verschwörerisch den Zuschauer anbrüllen, dass alles zusammenhängt. "Magnolia" hingegen weist uns nur daraufhin, dass manche Dinge doch unmöglich nur Zufall sein könnten und öffnet uns so die Augen für die Wunder im Leben, sei es ein Froschregen, ein Wunderkind oder einfach nur ein verdammt gut platzierter Soundtrack.

                                          "What did I do?"

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                                            Feiern wir das Leben oder versuchen wir ihm gut gelaunt zu entfliehen? Diese Frage könnte ich mir stellen, wenn ich die ausartenden Feiern beobachte, das nächtliche Leben in Rom, in einsamen Häusern, Straßen, in LA DOLCE VITA. Aber ich stelle mir gar nicht diese Frage, so verzaubert bin ich von dieser Lebenslust, die sich früher oder später doch als scheinheiliges Imitat entpuppt und wenn sie von den makellos geformten Schultern abgerutscht ist, nicht viel mehr als die eigene Vergänglichkeit zurücklasst. Ein wahrhaft süßes Leben ist das. Süß wie Honig, wie ein Sonnenaufgang, wie Champagner und nackter Haut. Es ist nicht so als ob wir da in etwas reingeraten wären - wir könnten jederzeit den Raum verlassen, aber wir wollen nicht. Was gäbe es denn auch da außerhalb dieser goldenen Fassade? Nichts. Sinnloses Nichts. Wieso sollte man sich mit der Zukunft beschäftigen, wenn die Gegenwart gerade ihre Hüllen fallen lässt? Ab und zu, da fällt plötzlich das Dach ein und wir sehen uns konfrontiert mit dem Tod, mit Blut, Hass und Wut und Einsamkeit. Doch die Wunden heilen recht schnell, wenn sie mit Süße und Leichtigkeit gesalbt werden - wenn das Dach einstürzt, dann feiern wir halt ohne. Doch was feiern wir? Uns selber? Das Leben? Unser Leben? Wir sind die Lichter, die den Raum beleuchten und falls das nicht reicht, sind da auch noch die Lichter der Kameras, die Währung der Aufmerksamkeit, unsere Hassliebe. Wir wollen ihnen entfliehen und auch irgendwie nicht. Manchmal sind wir so voller Liebe, dass wir sie sogar in kleine Kätzchen hineininterpretieren. Manchmal sind wir so voller Sehnsucht, dass wir durch schöne Brunnen stolzieren und erst wieder hinaus waten, wenn der Wasserfall versiegt und alles still und einsam wird. Die Ehe ist ein Käfig und wenn man ihm entflieht, gibt es nichts was einen halten könnte. Der Alkohol stachelt an, er ist unser Blut, wir müssen unterhalten, unterhalten werden, lallend und halb nüchtern. Die Sonne steht auf und versucht uns zu vernichten, aber wir stampfen munter weiter in Anzug und schönem Kleid. Es ist kein Kampf. Es ist ein Vergessen, ein Verdrängen der Vergänglichkeit. Es gibt keine Zukunft und keine Vergangenheit. Es gibt nur die Gegenwart und die Menschen, die Bilder, die Gerüche, die Geräusche, die Eindrücke, der süße Geschmack, die sie füllen.
                                            Oh, welch leeres, sinnloses, süßes Leben.

                                            http://planetofpictures.blogspot.de/2013/12/la-dolce-vita-it-fr-1960-frederico.html

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                                            • 10

                                              Es gibt nicht so viele Filme, die über Jahrzehnte hinweg von Anfang bis zum Ende ein Rätsel bleiben, die ohne jegliche Vernunft oder Logik sind und es auch immer bleiben werden. Vielleicht gibt es auch nur einen: UN CHIEN ANDALOU.
                                              Etwas zu diesem Film zu schreiben, ist nahezu unmöglich. Denn ich könnte jetzt etwas zu der scheinbaren Story schreiben; wenn ich viel Zeit hätte, würde ich jedes Bild recherchieren und versuchen zu interpretieren, ich könnte alle möglichen Hintergrundinformationen in diesen Text verpacken, aber am Ende ständen wir alle immer noch vor dem selben merkwürdigen Kurzfilm. Wozu also überhaupt etwas schreiben?
                                              Jeder Film hat einen Sinn, eine Intention. Das ist für mich die Aufgabe der Kunst - Botschaften vermitteln. Es muss nicht unbedingt heißen, dass das, was man in dem Film erkennt, auch das ist, was der Regisseur zeigen wollte; dieses Herausfinden ist stets eine subjektive Sache.
                                              "Un Chien Andalou" kann man in zwei Weisen anschauen, entweder man gibt sich den Bildern hin oder man versucht verzweifelt eine logische Struktur oder eine offensichtliche Botschaft zu finden. Ersteres kann eine tolle Erfahrung sein - eine die auch meine 10er- Bewertung rechtfertigt - das andere bringt einen zur Verzweiflung.
                                              Denn es gibt keine Logik, es gibt keine Story, es gibt keine Konstanten. Und augenscheinlich noch nicht mal einen Sinn. Der Film ist so wie Buñuel und Dalí ihn haben wollten: surrealistisch.
                                              Doch eine Information kann man einbringen um den Sinn zu erkennen: Der Kurzfilm basiert auf zwei Träume von ihnen. Einmal eine Wolke, die den Mond "zerschneidet" und eine Hand, aus der Ameisen kriechen.
                                              Träume. Sie sind etwas, das wir im Normalfall nicht kontrollieren können, die andere Realität in unserem Unterbewusstsein. Wir können uns oft nicht an sie erinnern und wenn doch hat das etwas von einer Prophezeiung. Verarbeiten wir Erlebtes oder erleben wir Zukünftiges? Träume beeinflussen die Kunst und die Filme - vor allem seit 1929. Jedes Bild hier ist ein Traum und ein Alptraum - jenachdem wie man das Wort "Traum" deutet. Es gibt keine Logik, weil Träume nicht logisch sind. Wir können Dinge hineininterpretieren, aber wir werden niemals, niemals wissen, ob es die wahre Interpretation war. Träume werden für mich und auch für viele andere immer ein faszinierendes Mysterium bleiben, ein Geheimnis in uns, das wir und kein anderer kennt. Wir können von unseren Träumen erzählen, aber niemand wird sie mit uns erleben können. Buñuel und Dalí haben ihre Träume auf die Leinwand gebannt und wenn ich mich noch nicht mal mit diesem schrecklichen und wunderschönen Erlebnis an sich zufrieden sein kann und immer noch nach der Botschaft suche, dann wäre diese: Träumt!

                                              Natürlich bleibt es jedem und seinen Kriterien selbst überlassen, wie er diesen Film bewertet. Eigentlich ist hier alles von 0 bis 10 möglich. Doch jeder sollte sich zumindest einmal den Kurzfilm ansehen: http://www.youtube.com/watch?v=BIKYF07Y4kA

                                              http://planetofpictures.blogspot.de/2013/12/un-chien-andalou-fr-1929-luis-bunuel_10.html

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                                              • 8 .5

                                                » You don't wanna go anywhere, and that's why all the same shit is gonna keep happening, because you want it to. «

                                                Es ist ein Film über einen Mann mit einer Gitarre.
                                                Es ist ein Film über die Hoffnungslosigkeit, die man empfindet, während man in seiner eigenen Hoffnung ertrinkt.
                                                Es ist Magie.

                                                Ich ging durch die Straßen und hatte viel zu viel Zeit. Ich dachte über den Luxus nach, soviel Zeit zu haben und das, obwohl ich Schulprüfungen habe und irgendwie erwachsen werde und mir den Kopf zerbrechen sollte über meine Zukunft, meine Gegenwart und einfach alles. Ich soll mehr reden, damit meine Mitarbeitspunkte besser werden. Ich soll mehr lernen und noch mehr lesen und mir Zeit nehmen für andere. Ich soll meine negativen Seiten verstecken und ich soll offener werden, weil ich ja sonst niemals irgendwas erreichen kann, sagen sie alle. Ich hab Zeit, dachte ich mir, ging weiter rum und schlug die Zeit tot. Plötzlich fühlte ich mich sinnlos, hoffnungslos, ermüdet und schrecklich einsam. Ich dachte mir, eigentlich ist es immer dasselbe, austauschbare Zeiten und ich hab noch nicht mal eine richtige Uhr. Mein Leben kam mir so eintönig und um sich selber drehend vor. Was für ein Glück, dass ich an diesem Tag "Inside Llewyn Davis" gucken ging.
                                                Ich würde ja gerne sagen, dass die Coenbrüder keine Garantie für mich sind, aber in letzter Zeit habe ich sie immer mehr ins Herz geschlossen. Ich glaube, man muss einfach in der richtigen Stimmung für ihre Filme sein. Ich war in dieser Stimmung.
                                                Llewyn Davis hat nichts außer seine Kleidung, seine Gitarre und eine Tasche mit ein paar anderen Dingen. Seine Freunde sind nur Freunde, wenn er was zum Schlafen oder spendieren braucht. Seine Familie ist ihm egal. Er ist ohne Liebe und einsam. Doch er hat eine Hoffnung, einen Traum, eine Leidenschaft. Gitarre spielen, dabei singen und berühmt werden. Doch es will und will nicht klappen. Alles geht schief und dann doch wieder gut. Er verscherzt es sich mit seinen Freunden, seinem Label, der Bar wo er auftritt, sogar mit einer Katze (ach ja die Katze, gebt ihr bitte einen Oscar für den besten Bitte-bleib-hier-Blick der Filmgeschichte) Doch egal was er anstellt, wie sehr er rumschreit, es scheint als würden ihn trotzdem alle wieder mit mehr oder weniger offenen Armen aufnehmen. An sich ist er kein netter Zeitgenosse, er ist naiv, neidisch und jähzornig. Und er ist einsam, alleine und ein Stück Holz auf dem riesigen Meer. Er will auch dazu gehören, zu den besten und berühmten Sängern, er will Geld verdienen, von seiner Leidenschaft leben, aus dem Kreislauf ausbrechen, in dem er sich gerade befindet. Doch jedes Mal, wenn seine Hoffnungen bestätigt und kurz davor stehen sich zu erfüllen, passiert etwas und er steht wieder vor der kompletten Hoffnungslosigkeit. Es ist keine richtige Hoffnungslosigkeit, er ist voller Hoffnung und das ist auch der Grund dafür, dass er überhaupt weitermacht. Ohne Hoffnung wäre er zur Marine gegangen, hätte seine Gitarre in die Ecke geschmissen, hätte Freunde, Liebe, vielleicht sogar eine Katze und ein eigenes Haus. Er wäre ein Spießer - so wie er andere nennt und wie er ironischerweise auch selber von einigen genannt wird.

                                                (ab hier SPOILER)

                                                Doch ist die Hoffnung deshalb schlecht? Wenn es ein Happy End gegeben hätte, dann würde jeder sagen "Oh, die Hoffnung stirbt zuletzt", also sollte man es auch hier sagen, auch wenn es einen bittersüßen Geschmack hat. Es kommt auf die Sichtweise des Zuschauers an, ob er es nun so sieht, dass es irgendwann fernab des Gezeigten ein Happy End geben wird oder ob Llewyn irgendwann einsam und alleine erfriert. Aber vergessen wir seine Zukunft. Selbst, wenn man den netten Mindfuck am Ende nicht versteht (ich glaube sogar, den soll man nicht verstehen) drückt er doch gerade die Botschaft aus - die eigentlich genauso sinnlos und doch sinnvoll ist wie der ganze Film. Die Botschaft ist, wie schon erwähnt meiner Meinung nach, die Hoffnung stirbt zuletzt. Andere Interpretationen sind natürlich auch möglich. Llewyn befindet sich in einem Teufelskreis aus Hoffnung und der Zerstörung dieser. Er könnte ausbrechen, indem entweder seine Hoffnungen sich erfüllen oder er seine Hoffnung aufgibt. Ersteres ist purer Zufall (schließlich singt Bob Dylan in derselben Bar wie er) und nur zweiteres hat er selber in der Hand. Doch was wäre der Mensch nur ohne Hoffnung? Also entscheidet er sich immer wieder für den Teufelskreis und damit auch für das Leben.

                                                Neben dieser unkonventionell dargelegten Botschaft voller Magie trägt auch der Soundtrack viel zur Magie des Filmes bei. Man kann sich nicht entziehen. Der Film kam mir lang vor - im positiven Sinne! Das war beabsichtigt, denn auch im Film selber kommen Llewyn die Tage länger vor als sie wirklich sind. Wenn man es schafft - und das ist gar nicht so schwer - sich in dieses graue New York mit der anderen Definition von Hoffnung reinziehen zu lassen, wird man so reich belohnt, dass man es gar nicht fassen kann. Und danach fühlte ich mich anders, nicht zwingend besser, aber das ist ja auch nicht der Sinn. Keine fünf Schritte nachdem ich aus dem Kino raus war, hörte ich auch schon die inspirierende Musik (und Jake Bugg eignet sich auch sehr gut) und schwebte durch die Stadt wie ein unsichtbares, melancholisches Wesen. Ich sah die Welt mit anderen Augen und wenn das ein Film schafft, dann ist er reine Magie, dann ist er die magischste Kunst auf dieser mit Blättern und Schnee übersäten Welt, dieser Welt, die naiv und voller Hoffnung Tag für Tag aufs Neue an ihrer eigenen Hässlichkeit erstickt.
                                                "Au Revoir"

                                                http://planetofpictures.blogspot.de/2013/12/inside-llewyn-davis-us-fr-2013-ethan.html

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                                                • Merkwürdigerweise bin ich erst gerade hier drüber gestolpert, aber egal, würde auch sehr gerne mitmachen :)

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                                                    „Do you hear the people sing? Singing the song of angry men? It is the music of a people who will not be slaves again! When the beating of your heart echoes the beating of the drums. There is a life about to start when tomorrow comes!“

                                                    Von dem Stück der Elenden hatte ich selber noch nicht viel gelesen/gesehen, außer die ständige Erwähnung in dem Buch „American Psycho“ und das LTB 143, in dem die Geschichte Dagobert-Duck-gerecht neu erzählt wurde (dieser Zusammenhang fiel mir allerdings auch erst während dem Film auf und war ein bisschen irreführend), aber der Trailer hatte mir schon am Anfang dieses Jahres eine mächtige Gänsehaut beschert. Leider hatte ich zu der Zeit ziemliche Vorurteile gegenüber Musicals, weshalb ich den Film nicht im Kino schauen ging. Doch plötzlich wurde er nochmal im Kino gezeigt und da ich Musicals inzwischen freundlicher gesinnt war (hauptsächlich wegen „Les Parapluies de Cherbourg) begab ich mich mit Freude und niedrigen Erwartungen zum Kino hin. Anfangs war es wie immer schwer, sich an das Singen zu gewöhnen, doch schon bald sollte ich feststellen, dass das Gesungene viel besser wirkt als das Gesprochene.
                                                    Denn die Geschichte von „Les Misérables“ ist so bombastisch, dass sie eigentlich nur gesungen werden kann. Es ist faszinierend zu sehen, wie gesungene Sachen viel mehr wirken als gesprochene. Es ist eigentlich kein neuer Gedanke, nur habe ich ihn nie so begriffen. Denn es ist doch so: Sänger können über alles singen, selbst über den Wachstum von Kartoffeln, solange sie es poetisch formulieren und eine tolle Stimme haben, wird das Gesungene auch wunderschön klingen. Wenn aber jemand über den Wachstum von Kartoffeln spricht, dann werden wir denken, egal wie schön er es umschreibt, dass er eine Schraube locker hat. Doofes Beispiel, ich weiß, aber ich hoffe, ihr versteht, was ich meine.

                                                    „I love him, but every day I'm learning all my life I've only been pretending without me. His world will go on turning, a world that's full of happiness that I have never known. I love him but only on my own“

                                                    Und so entführten mich die Stimmen von Anne Hathaway, Russell Crowe, Hugh Jackman etc. in das Frankreich im frühen 19. Jahrhundert. Die Handlung ist kurz zusammengefasst ein Katz-und Mausspiel zwischen Valjean und Javert, das eine Reihe anderer Ereignisse auslöst und von der Julirevolution in Paris begleitet werden. Es werden unzählig viele Themen behandelt und Fragen aufgeworfen von Was ist der Sinn des Lebens? Wer bin ich? bis hin zu dem Leben nach dem Tod. Alleine dadurch, dass so viele Sachen aufgegriffen, aufgeworfen, beantwortet werden, gewinnt die Handlung schon ein episches Ausmaß. Es ist auch irgendwie schwer zu beschreiben, welche Szene am beeindruckendsten war und wieso, denn irgendwie war es fast jede ein bisschen.

                                                    „I had a dream my life would be so different from this hell I'm living, so different now from what it seemed. Now life has killed the dream I dreamed.“

                                                    Das liegt vor allem an den meiner Meinung nach grandiosen Schauspielleistungen. Allen voran geht da Anne Hathaway, die wider meinen Erwartungen wenig Screentime hatte, diese aber vom Ausmaß her auf das doppelte ausgedehnt hat. Unvergessen wird mir die Szene bleiben, in der sie schmutzig und erniedrigt von ihren zerbrochenen Träumen singt. Auch wenn von Anfang an klar war, dass „Les Miserables“ alles nur kein Feel-Good-movie ist, ist es einem erst ab diesem Moment richtig klar. Es ist nicht nur eine schmutzige Welt, es sind auch schmutzige Menschen und welche, die vom Schmutz zerstört werden, bevor sie überhaupt erst die Chance haben, etwas aus ihrem Leben zu machen.
                                                    Neben Anne Hathaway gibt es auch die zwei Hauptpersonen, die Auslöser und Forttreiber der Handlung sind, Valjean und Javert. Valjean wird gespielt von Hugh Jackman und Javert von Russell Crowe und beide sind nicht unbedingt meine favorisierten Schauspieler, aber hier konnte ich sie richtig in mein begeistertes Herz aufnehmen. Das ist auch eine der tollen Sachen an dem Film. Hier werden nicht nur geübte MusicalsängerInnen (wie Samantha Barks als Eponine) engagiert, sondern auch SchauspilerInnen, bei denen man es nie erwartet hätte (wie Anne Hathaway, die ja eher bei RomComs mitspielt als bei oscarverdächtigen Blockbustern) vor allem nicht im stimmlichen Bereich. So hätte ich nie von selbst vermutet, was für eine Wahnsinnsstimme Eddie Redmayne besitzt.

                                                    „Phantom faces at the window. Phantom shadows on the floor. Empty chairs at empty tables where my friends will meet no more.“

                                                    „Les Misérables“ ist eine einzige große Entdeckung. Ich entdecke meine Begeisterung für Musicals, entdecke, dass der Gesang viel mächtiger ist als die Sprache an sich und dass selbst der am meisten unterschätze Schauspieler plötzlich zum überschüttet-ihn-mit-Preisen-Mann werden kann. Vor allem aber überwinde ich mit „Les Misérables“ die letzte Hemmschwelle zur Musicalbegeiterung und hoffe somit, dass es noch viele genauso tolle Musicals gibt.

                                                    http://planetofpictures.blogspot.de/2013/12/les-miserables-gb-2012-tom-hooper.html

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