BaltiCineManiac - Kommentare

Alle Kommentare von BaltiCineManiac

  • 4 .5

    Einen Film aus der Demokratischen Republik Kongo gucken. Check! Was der Film sehr gut schafft und was wohl bei allen angewandten Genrekonventionen auch definitiv die Intention des Regisseurs war, ist, dass er es zu zeigen vermag, was für eine kaputte Hölle, was für ein völlig außer Kontrolle geratener Haufen Büffeldung doch sein Heimatland ist. Von Demokratie, zivilisatorisch funktionierenden Strukturen oder Ähnlichem ist hier nirgends eine Spur zu finden, was dem offiziellen Staatsnamen schon mal eine absurde Note verpasst. Vielmehr sind hier die pure Anarchie, sich selbst der Nächste sein und sich schnellstmöglich bereichern die Hauptbeschäftigungen eines jeden Individuums. Man merkt, dass Djo Munga weiß, wovon er hier berichtet. Auch einige Bild- und Schnittfolgen gelingen ihm recht gut, sodass man nicht jede Hoffnung bezüglich dieses Filmemachers gleich in den Wind schlagen will. Auch die Musik ist toll. Doch damit endet das Positive schon so ziemlich, denn das durchaus wohlwollende zu betrachtende Grundanliegen des doch recht ausgefransten, oftmals seine Richtung suchenden Gangsterfilms wird von ganz viel schlechten Dialogen, den krassesten Klischees und teilweise grottigen Schauspieldarbietungen torpediert. Schade!

    Nachtrag: Wer sich jetzt dafür interessiert, warum dieses Land im Herzen Afrikas so kaputt ist und wie es dazu kam, dem sei der Dokumentarfilm „Schatten über dem Kongo“ (im Original: „King Leopold's Ghost“) wärmstens empfohlen!

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    • Nachtrag ...

      ► DOKU-TIPP:
      ▪ 00.00 Uhr/ ARD/ „Saving Face“ (2011) – Gerade erst oscarprämierte (!) Kurzdokumentation, die von nicht unüblichen Säureattacken auf pakistanische Frauen berichtet, verübt von deren Männern zur Maßregelung ihrer Ehefrauen und zur Wahrung der Ehre, und vom Kampf der Opfer um Gerechtigkeit. (Wdh.: 04.00 Uhr)

      • 5

        Einen Film aus der Dominikanischen Republik gucken. Check! Der Rachethriller um einen Schlachtersohn, der den von Drogengangstern verübten Mord an seinem Vater rächen will und als eine Art Cop, Geldeintreiber und Schläger für einen korrupten Polizeigeneral in der falschen Annahme arbeitet, dass er Gutes tut, orientiert sich stark an stylishem westlichen bzw. ostasiatischen Genrekino, bleibt aber trotz guter Ansätze, vieler Zeitlupen, Shootouts und sporadischen Gewalteruptionen gerade noch so im Mittelmaß stecken. Das Highlight sind hier die schön eingefügten Rückblenden in die Kindheit, doch der erwachsene Hauptprotagonist wirkt völlig unsympathisch und steif, Chemie zwischen dem Antimimiker und seiner Angebeteten aus Kindertagen, die er wiedertrifft, ist nicht vorhanden. Die schauspielerischen Leistungen bleiben mau. Alles in allem ein ganz passabler aber doch irgendwo belangloser Versuch aus dem den deutschen Urlaubern bestens bekannten Inselstaat, Genrekino zu kreieren. Nur der Soundtrack mit seinen modernen karibischen Vibes haut recht gut rein. Radikalen Tierfreunden sei dieser Streifen auch nicht empfohlen, es sei denn, sie wollen der Tötung und Zerlegung eines Schweins beiwohnen. Aber das Fleisch wächst nun mal nicht in der Tiefkühlbox im Supermarkt, sondern kommt vom Schlachter.

        • Die Bilder, die Musik, die Darsteller, ganz toller Film! Ansonsten …

          ► GEHEIMTIPP:
          ▪ 23.15 Uhr/ WDR/ „Cairo Exit“ (2011) – Ägyptisches Drama um ein junges Paar, er muslimischer Akademiker auf Arbeitssuche, sie koptische Christin und schwanger, dass von jungen Ägyptern am Vorabend des Arabischen Frühlings erzählt, die zu Arbeitslosigkeit oder Hilfsjobs verdammt sind in einer Gesellschaft aus Vetternwirtschaft, Familienclans und Perspektivlosigkeit. Noch KEINE Bewertung auf MP! (in OmU) >Free-TV-Premiere<

          ► EURE-GEHEIMTIPPS-DER-2000er-JAHRE-TIPP:
          ▪ 20.15 Uhr/ ZDFkultur/ „Ich und du und alle, die wir kennen“ (2005) – Von den MP-Usern auf Platz 24 gewertete, skurrile Indie-Familientragikomödie mit Herz um einen alleinerziehenden Vater und seine Kinder, ganz vielen schrägen Alltagsanekdoten und die komplizierte Annäherung an die impulsive Künstlerin Christine. (Wdh.: 09.00 Uhr)

          ► MUSICAL-KLASSIKER-TIPP:
          ▪ 01.05 Uhr/ ARD/ „Du sollst mein Glücksstern sein“ (1952) – Zum 100. Geburtstag von Gene Kelly, der hier auch zusammen mit Stanley Donen Regie führte, einer der größten US-Musical-Klassiker natürlich besser bekannt unter seinem Originaltitel „Singin' in the Rain“, das von einem Stummfilm-Traumpaar handelt, das bei Anbruch der Tonfilmära Probleme bekommt. Ups, woher kommt mir das jetzt bekannt vor? ;)

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          • 8 .5
            über Kahaani

            Zuerst muss eine weiße Maus dran glauben, dann die Passagiere der Kalkuttaer U-Bahn. Giftgas ist der Grund für ihren Tod. Ein IB Agent kann den Anschlag nicht mehr verhindern und stirbt genauso, wie alle anderen. Die dahinrasende U-Bahn entschwindet mit ihrer leblosen Fracht im Dunkel des Tunnels, die Kamera entschwebt dem letzten Waggon und blickt ihm untermalt von trauriger Musik bis zum Verschwinden hinterher, das Bild wird schwarz, ein Name erscheint in Schreibmaschinenlettern: Vidya Balan!

            Es ist immer noch eine Seltenheit in Indien, dass eine Darstellerin (wenn überhaupt) ganz ohne berühmten männlichen Co-Star einen ganzen (zugegebenermaßen sehr niedrig budgetierten) Mainstream-Film überhaupt alleine tragen darf, dies dann auch mit Bravour tut und ihn, was ebenso selten ist, auch noch zum Superhit an den Kinokassen macht. Dazu bedarf es schon einer so einnehmenden Schauspielpersönlichkeit wie Vidya Balan, die nicht nur durch Aussehen, sondern auch durch Können punkten kann. Mit ganz viel Charisma und traumwandlerischer schauspielerischer Sicherheit füllt die National-Film-Award-Gewinnerin aus dem letzten Jahr die Rolle der hochschwangeren Computerspezialistin aus, die nach Kalkutta kommt, um ihren Mann zu suchen, verpasst ihrer Figur die nötige, der Storyentwicklung angemessene Charaktertiefe, zeigt sich von lustig beschwingt über ernsthaft forsch bis hin zu traurig verletzt und brilliert auf ganzer Linie. Auch die eher unbekannten Nebendarsteller, allesamt mehr dem Charakterfach entstammend, können sich sehen lassen und bereiten dem weiblichen Star den passenden Interaktionsbackground.

            In welcher Weise die anfänglichen Geschehnisse mit dem Eintreffen der schwangeren Hauptprotagonistin in Kalkutta zusammenhängen, klärt sich nur Stück für Stück auf. Das Offenlegen, um was für eine Art von Thriller mit dem dazu passenden Schuss Drama es sich eigentlich handelt, würde schon in Richtung Spoiler gehen, denn der Film wartet neben einer soliden Grundspannung über die gesamte Lauflänge auch noch mit einem dicken fetten Twist zum Ende hin auf. Es ist schon fast unglaublich, dass der Regisseur und Drehbuchautor dieses indischen Ausnahmethrillers derselbe ist, der zuvor die doch recht seichte „Aladin“-Neuinterpretation verzapft hat, denn wie Sujoy Ghosh den Film auf Grundlage seines ausgeklügelt geschriebenen Skripts umsetzt, kann sich allemal auf internationalem Parkett sehen lassen, da es sich hierbei in allen Belangen um von alten mainstreamfilmüblichen Musicalstrukturen befreites New Bollywood handelt. Die prächtigen urbanen Bilder von der wuseligen Metropole Kalkutta mit ihren Monumenten, Gassen und kulturellen Eigenheiten sind superb und zumeist mit der Handkamera eingefangen, die ganz nah an den Protagonisten bleibt. Zusammen mit dem atemlosen Schnitt, der passenden Hintergrundmusik und den textlich auf das Gezeigte und das Befinden der Figuren abgestimmten Hintergrundsongs (u.a. das vom aus Kalkutta stammenden indischen Literaturnobelpreisträger Rabindranath Tagore verfasste „Ekla Chalo Re“, interpretiert von Filmlegende Amitabh Bachchan) wird dem Film so ein sehr schöner Look verpasst, der den positiven Gesamteindruck abrundet.

            Trotz des niemals zu merkenden, relativ niedrigen Budgets stimmt das Paket aus Inszenierung und packender Erzählweise, das perfekt auf seinen weiblichen Star zugeschnitten ist, voll und ganz. Da ist es nicht verwunderlich, dass das begeisterte Publikum den Film sogleich, wenn auch nur kurz, mit einem (noch bestehenden) beachtlichen Bewertungsdurchschnitt in die IMDb Top 250 katapultierte. Wie schon die vergangenen Jahre wird Vidya Balan mit dieser Leistung wohl auch dieses Jahr die heißeste Anwärterin auf alle möglichen indischen Hauptdarstellerinnenpreise sein. Ein phänomenaler Thriller mit einer bezaubernden Schauspielerin, der wieder ein Stück zur Veränderung im indischen Mainstream-Kino beiträgt und auch für den hartgesottensten Skeptiker definitiv sehenswert ist.

            Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=j1wEeuAosNM (Hindi)

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            • Noch nicht genannt wurden die Familientragikomödie „East is East“ (1999) auf ServusTV um 22.00 Uhr (Wdh. 01.55 Uhr), in der es um eine britisch-pakistanische Familie, Rassismus, die Suche nach kultureller Identität und die Schattenseiten des Islam geht. Des Weiteren gibt es heute noch den Kunstschocker „Menu Total“ (1986) von Christopher Schlingensief um 22.10 Uhr bzw. 23.45 Uhr auf ZDFkultur zu sehen.

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              • Murnaus "SONNENAUFGANG - LIED VON ZWEI MENSCHEN"!!! Leute, hallo? Grandioser Film!

                Dass er hier nicht mit dabei ist, ist der ultrapeinlichen Community-Durchschnittswertung von 4,4 :'( geschuldet. Macht, dass dies endlich anders wird und dämliche Troll-Hater, die Filme als Hassfilm deklarieren, ohne ihn gesehen zu haben und je sehen zu wollen, nicht obsiegen. Auch "Der letzte Mann" fehlt. Was wären denn heutige Filme bitte ohne Entfesselte Kamera? Eisenstein ist zum Glück dabei. Ansonsten fällt mir hier jetzt auf die Schnelle noch "Das Geld" von Marcel L'Herbier ein, der zeigt, wie aktuell doch Stummfilme über einen Zeitraum von 84 Jahren bleiben können.

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                • 8 .5

                  Wie ein Güterzug voll beladen mit Emotion rauscht dieses doch eigentlich sehr einfach gestrickte, aber raffiniert durchkalkulierte und mit jedem Genre-Klischee gekonnt jonglierende Liebesdrama über den Filmschauer hinweg und sorgt dafür, dass einem mit zunehmender Lauflänge das Herz erweicht und man den beiden sympathischen Hauptprotagonisten immer mehr folgen mag. Wenn man sie dann kennt und ihnen bis zum Schluss gefolgt ist, endet dies jedoch fatal, denn nach einer sich langsam aufbauenden Anfangsphase, in der die Charaktere positioniert werden, lässt die zweite Hälfte den Zuschauer in einem Meer von Tränen versinken. So etwas nennt man Tränenzieher par excellence. Ohne Taschentuchfabrik in der Nachbarschaft ist dieser Film nicht überstehbar. Was für eine Kitsch-Granate, die trotz unbefangener Erzählweise wohlweislich auf albernes Overacting verzichtet und irgendwo wunderbar geerdet wirkt.

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                  • Ein Dank geht schon mal raus an Sonse fürs Aufnehmen, an die Empfehler fürs Entdecken und natürlich an alle Liker. Ich freu mich! :)

                    Die Großkatzen zum Knutschen stehen übrigens momentan auf Schnapszahlplatz 222 einer recht bekannten Datenbankliste. Wenn ihr schon immer mal eine Übersicht über alle, wirklich alle Filme haben wolltet, die seit 1996 über einen kurzen oder längeren Zeitraum in der IMDb-Top-250-Liste aufgetaucht sind und nie wieder den Neueinstieg eines aktuellen Films verpassen wollt, dann seid ihr bei folgender MP-Liste genau richtig! ;)

                    http://www.moviepilot.de/liste/alle-aktuellen-und-ehemaligen-imdb-top-250-filme-balticinemaniac

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                    • Ich komme mal mit etwas ganz Exotischem um die Ecke: Der tamilischsprachige Film „Enthiran“ (internationaler Titel: „The Robot“) aus der südindischen Filmschmiede Kollywood passt hier recht gut. ;D

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                      Wer nachschauen will, wie viele Roboterfilme es denn bisher in die IMDb Top 250 geschafft haben und eh immer schon mal eine Übersicht über alle, wirklich alle Filme haben wollte, die seit 1996 über einen kurzen oder längeren Zeitraum in der IMDb-Top-250-Liste aufgetaucht sind sowie nie wieder den Neueinstieg eines aktuellen Films verpassen will, der ist bei folgender Liste genau richtig! ;)

                      http://www.moviepilot.de/liste/alle-aktuellen-und-ehemaligen-imdb-top-250-filme-balticinemaniac

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                      • Wahrscheinlich genauso „lustig“ wie all diese anderen „komischen“ deutschen Filme, die zu parodieren versuchen. Nee, lass erst mal! Ansonsten findet sich ja noch anderes im TV, wie z.B. …

                        ► KULT-/ GEHEIMTIPP:
                        ▪ 02.40 Uhr/ Arte/ „Underwater Love - A Pink Musical“ (2011) – Japanisches Softporno-Fantasymusical, in dem eine Fischfabrikarbeiterin im heimischen See ein schildkrötenhaftes Fabelwesen entdeckt, das die Reinkarnation ihrer Jugendliebe ist und ihr Leben gehörig aus der Bahn wirft. Schrägster Pink-Eiga-Stuff, für den Wong Kar-Weis Stammkameramann Christopher Doyle die erlesenen Bilder lieferte. [in OmU] (letzte Wdh.)

                        ► DRAMA:
                        ▪ 16.25 Uhr/ 3sat/ „Bis wir uns wiedersehen“ (1952) – Deutsches Heimat-Liebesmelodram
                        ▪ 20.15 Uhr/ Einsfestival/ „Der Vorleser“ (2008) – Ex-KZ-Wärterin-Liebes-Gerichtsprozessdrama (Wdh.: 23.40 Uhr)
                        ▪ 20.15 Uhr/ RTL2/ „Der Sturm“ (2000) – Fischer-Katastrophendrama (Wdh.: 11.08./ 15.50 Uhr)
                        ▪ 22.25 Uhr/ 3sat/ „Eclipse“ (2002) – Deutsches Filmkunstdrama, 5. Teil von Brödls Äquator-Zyklus [OmU]
                        ▪ 01.20 Uhr/ ARD/ „Die Brücke von Arnheim“ (1977) – Episches Weltkriegsdrama [gekürzt]
                        ▪ 04.00 Uhr/ ARD/ „Keine Blumen für O'Hara“ (1941) – Mittellanges Juwelendieb-Melodram
                        ▪ 04.05 Uhr/ Arte/ „Grenzland“ (2009) – Deutsch-polnisches Kurzfilm-Jugend-Freundschaftsdrama [letzte Wdh.]

                        ► KOMÖDIE:
                        ▪ 20.15 Uhr/ ZDFneo/ „Wer ist Mr. Cutty“ (1996) – Wall-Street-Brokerin-Komödie
                        ▪ 22.00 Uhr/ Arte/ „Die Könige der Nutzholzgewinnung“ (2006) – Deutsche Provinz-Arbeitslosenkomödie (keine Wdh.)
                        ▪ 22.05 Uhr/ ProSieben/ „Neues vom Wixxer“ (2007) – Deutsche Gruselkrimiparodie und Fortsetzung des Tagestipps (Wdh.: 12.08./ 16.00 Uhr)

                        ► KRIMI & THRILLER:
                        ▪ 20.15 Uhr/ RTLNitro/ „Stay“ (2005) – Mysterythriller (Wdh.: 23.40 Uhr)
                        ▪ 22.00 Uhr/ RTLNitro/ „Wonderland“ (2003) – Pornobizz-Milieu-Kriminaldrama (Wdh.: 12.08./ 02.00 Uhr)
                        ▪ 22.10 Uhr/ Einsfestival/ „Snowman's Land“ (2010) – Deutsche Thrillergroteske (Wdh.: 02.15 Uhr)
                        ▪ 01.20 Uhr/ ZDF/ „In der Glut der Sonne“ (2007) – Französischer Côte-d'Azur-Urlaubsthriller
                        ▪ 02.20 Uhr/ Tele5/ „I Am You - Mörderische Sehnsucht“ (2008) – Australisches Kriminalthrillerdrama

                        ► HORROR:
                        ▪ 22.05 Uhr/ Tele5/ „Ginger Snaps - Das Biest in dir“ (2000) – Kanadische Teen-Werwolfsatire (Wdh.: 12.08./ 00.00 Uhr) [gekürzt]
                        ▪ 22.55 Uhr/ RTL2/ „Silent Hill“ (2006) – Kanadischer Geisterstadt-Horrorthriller nach Computerspiel (Wdh.: 02.35 Uhr)

                        ► SCIENCE FICTION:
                        ▪ 20.15 Uhr/ Tele5/ „Fatal Sky - Sie bringen den Tod“ (1989) – UFO-Verschwörungs-Thriller (Wdh.: 13.08./ 00.45 Uhr) [gekürzt]

                        ► ACTION:
                        ▪ 02.05 Uhr/ ProSieben/ „Ride or Die - Fahr zur Hölle, Baby!“ (2003) – Hip-Hop-Szene-Action-Thriller

                        ► WESTERN:
                        ▪ 01.00 Uhr/ RBB/ „Der Dicke und das Warzenschwein“ (1973) – Italowestern-Komödie [um 35 min gekürzte verlustigte Synchron-Version eines ursprünglich ernsten Films]

                        ► TRICKFILM:
                        ▪ 20.15 Uhr/ SuperRTL/ „Bernard und Bianca - Die Mäusepolizei“ (1977) – Disney-Zeichentrickabenteuer

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                        Ihr wolltet schon immer mal eine Übersicht über alle, wirklich alle Filme haben, die seit 1996 über einen kurzen oder längeren Zeitraum in der IMDb-Top-250-Liste aufgetaucht sind und nie wieder den Neueinstieg eines aktuellen Films verpassen? Dann seid ihr bei folgender Liste genau richtig! ;)

                        http://www.moviepilot.de/liste/alle-aktuellen-und-ehemaligen-imdb-top-250-filme-balticinemaniac

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                        • Na da komme ich dann ja wohl auch endlich mal dazu, Jeremy Irons' Oscar-Performance zu begutachten. Ansonsten bietet das heutige TV-Programm noch ...

                          ► GEHEIMTIPP:
                          ▪ 23.15 Uhr/ WDR/ „Stella“ (2008) – Einfühlsames französisches Kindheitsdrama, in dem eine zwölfjährige Tagträumerin quasi in der Kneipe ihrer Eltern groß wird, frech aus dem Off ihre eigenen Milieustudien kommentiert und dank Klassenkameradin Gladys Cocteau und Balzac entdeckt. [nur 22 Bewertungen bei MP!]

                          ► DRAMA:
                          ▪ 23.55 Uhr/ MDR/ „Gesprengte Ketten“ (1963) – Legendäres Fluchtdrama, in dem eine illustre Truppe um Steve McQueen, James Garner, Richard Attenborough, Charles Bronson, James Coburn und Donald Pleasence per Tunnel den Ausbruch aus einem deutschen Kriegsgefangenenlager wagt.
                          ▪ 01.00 Uhr/ Arte/ „Der Wilde“ (1953) – Roaddrama und Mutter aller Motorradfilme, in dem Marlon Brando mit 40 Bikern in eine kalifornische Kleinstadt einfällt und sich in die Sheriffstochter verliebt. (weitere Wdh.: 20.08./ 01.10 Uhr)
                          ▪ 02.15 Uhr/ Arte/ „Out of the Blue“ (1980) – Kleinstadtdrama von und mit Dennis Hopper über die Zerstörung einer Familie in drastischen Bildern, in dem vom Schicksal der jungen Punkerin Cebe erzählt wird, die versucht gegen die sozialen Verhältnisse zu rebellieren, in denen sie aufwächst, was katastrophal endet. [in OmU] (weitere Wdh.: 24.08./ 03.05 Uhr)
                          ▪ 03.50 Uhr/ Arte/ „Nina Santana“ (2011) – Niederländisches Teenager-Kurzfilmdrama, in dem eine Gothic-Anhängerin ganz klar und bewusst die Außenseiterin an ihrer Schule ist, bis ihr ein marokkanischer Schüler diese Position streitig macht. [in OmU] (keine weiteren Wdh.)

                          ► KRIMI & THRILLER:
                          ▪ 01.55 Uhr/ ARD/ „Die 1000 Augen des Dr. Mabuse“ (1960) – Späte Fortsetzung der zwei „Dr. Mabuse“-Filme aus den 1920er und 1930er Jahren, ebenfalls unter der Regie von Fritz Lang, in dem sich u.a. Gert Fröbe dem verbrecherischen Superschurken zu widersetzen versucht.

                          ► KOMÖDIE:
                          ▪ 20.15 Uhr/ VOX/ „Mad Money“ (2008) – Gaunerkomödien-Remake des britischen TV-Films „Hot Money“ mit Ted Danson, Diane Keaton, Queen Latifah und Katie Holmes, in dem drei Putzfrauen der Staatsbank eins auswischen. (Wdh.: 00.20 Uhr)
                          ▪ 22.25 Uhr/ 3sat/ „Bad Boy - Rennen am Äquator“ (2000) – Deutsche Satire von Herbert Brödl, der im vierten Teil seines Äquatorzyklus in Amazonien einen Dorfpolizisten einen Dieb für eine Laufveranstaltung trainieren lässt. [Ultrageheimtipp, denn KEINE Bewertung auf MP!]

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                          Ihr wolltet schon immer mal eine Übersicht über alle, wirklich alle Filme haben, die seit 1996 über einen kurzen oder längeren Zeitraum in der IMDb-Top-250-Liste aufgetaucht sind und nie wieder den Neueinstieg eines aktuellen Films verpassen? Dann seid ihr bei folgender Liste genau richtig! ;)

                          http://www.moviepilot.de/liste/alle-aktuellen-und-ehemaligen-imdb-top-250-filme-balticinemaniac

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                          • Erst einmal finde ich es sehr schön, dass ihr euch recht schnell bemüht habt, Kritikpunkte an der Listenfunktion abzuarbeiten und in Grundzügen für mehr Funktionalität zu sorgen. Dass ich meine Listen jetzt unter dem entsprechenden Profilreiter selbst sortieren kann, finde ich schon mal richtig gut. Auch die Ankündigung, dass da noch mehr kommen soll, ist toll. Denn wenn jetzt noch die Listenübersichtseite eine vernünftige Suchfunktion oder ein vernünftiges Archiv bekommt bzw. interessante Listen nicht so schnell von der Bildfläche verschwinden, sowie eine Sortierfunktion nach verschiedenen Kriterien innerhalb der Liste verfügbar ist, ist die Sache mit den Listen erst ein voller Erfolg.

                            Zu dem neuen Layout der Filmdetailseiten: Formal ist nach einer Gewöhnungsphase dagegen eigentlich gar nicht so viel einzuwenden. Doch da jetzt Plakat und Trailer visuell noch mehr in den Mittelpunkt gerückt wurden, wirft das Ganze wiederum zwei Probleme auf.

                            Wenn kein Trailer vorhanden ist (oft gibt es ja doch einen, der nur noch nicht eingefügt wurde), sieht die Seite mit dem weißen Loch komisch aus. Von der Qualität minderwertige Trailer machen einen schlechten Eindruck und pixeln im Standbild. Hier bietet das Netz oft auch etwas Besseres.

                            Da ich Filmplakate meiner geschauten Filme in ausreichender Größe auch für mein privates Archiv benötige, weiß ich aus Erfahrung, dass zu etwa 80 bis 90 % der Kinofilme zumindest das Original-Filmplakat in ausreichender Größe im Netz zu finden ist. Ein Filmplakat in ausreichender Qualität, ob nun das deutsche oder das Original, wirkt immer viel hochwertiger und verpasst einer solchen Filmseite wie MP den richtigen visuell-niveauvollen Anstrich definitiv mehr, als irgendwelche hässlichen DVD-Cover mit FSK-Logo (die eh in der Amazon-Werbung darunter noch mal auftauchen) oder einfach qualitativ minderwertige Plakate, wo nach besseren nicht richtig gesucht wurde. Zudem prangt im Plakatfenster oft das vorübergehende Teaser-Plakat, anstatt des Original-Filmplakats, was, solange es noch kein offizielles gibt, ja auch OK ist, aber danach sollte ein Austausch erfolgen. Oft ist auch überhaupt kein Plakat vorhanden, obwohl dieses bei richtiger Suche ganz schnell zu finden wäre, was natürlich erst recht nicht gut aussieht. Hier fehlt eine einheitliche visuelle Ausrichtung und Arbeitsrichtlinie für das visuelle Erscheinungsbild einer Filmdetailseite und natürlich Wille. Da nicht nur beim neuen Layout, sondern auch z.B. bei der Posterfunktion der Listen das Plakat im Mittelpunkt steht, wäre hier eine gravierende Verbesserung sehr wünschenswert. Hinzu kommt, dass auch mal Vorschläge bezüglich fehlender Plakate nicht wochenlang übergangen, sondern angenommen werden sollten. Dass diesbezüglich Plakatempfehlungen mit Link ignoriert werden, obwohl man doch bloß zur Verbesserung des Erscheinungsbildes beitragen will, ist ziemlich seltsam.

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                            Ihr wolltet schon immer mal eine Übersicht über alle, wirklich alle Filme haben, die seit 1996 über einen kurzen oder längeren Zeitraum in der IMDb-Top-250-Liste aufgetaucht sind und nie wieder den Neueinstieg eines aktuellen Films verpassen? Dann seid ihr bei folgender Liste genau richtig! ;)

                            http://www.moviepilot.de/liste/alle-aktuellen-und-ehemaligen-imdb-top-250-filme-balticinemaniac

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                            • Mit das Beste, was ich hier seit Langem gelesen habe!

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                              • Peter Dinklage rockt, das weiß man spätestens seit „Game of Thrones“ … Ansonsten wäre da noch der wohl beste Film aus jüngerer Vergangenheit zu nennen, der heute im TV läuft, und mal wieder völlig vergessen wurde!

                                ► MUST-SEE-TIPP:
                                ▪ 22.00 Uhr/ ServusTV/ „I Am Love“ (2009) – Prächtiges, meisterlich inszeniertes italienisches Familien- und Liebesdrama mit Tilda Swinton in der Hauptrolle, das den Geist von Visconti und Antonioni atmet und von einer sehr wohlhabenden Mailänder Modefabrikantenfamilie erzählt, deren Führung an die nächste Generation übergehen werden soll, während die vom mondänen Leben und der Leidenschaftslosigkeit ihrer Ehe gesättigte Frau des Patriarchen eine Affäre mit einem jungen Koch beginnt. Schauspieler, Regie, Kamera, Schnitt, Ausstattung und diese wahnsinnige Musik, einfach nur grandios. Und dann dieses Grand finale, wie ein Bungee-Jump … Einer der besten Filme aus 2009. Unbedingt ansehen! (Wdh.: 02.00 Uhr)

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                                • Nichts gegen Tom Tykwer, aber seit wann ist der denn ein Hollywood-Schwergewicht und an welchen von eben jenem Regisseur inszenierten Hollywood-Blockbustern macht der Autor diese Aussage bitte fest?

                                  • 8

                                    „Manche Menschen gehen in der Menge verloren. Ich verliere mich, wenn ich allein bin.“

                                    Mit diesen sinngemäßen Worten beschreibt die Hauptprotagonistin einmal kurz und prägnant ihren verträumten, von Erinnerung bestimmten Wesenszustand ziemlich treffend. Auch diese wunderbare kleine indische Independent-Filmperle scheint irgendwie verloren gegangen zu sein in den unendlichen Weiten der Filmwelt, denn wer dieses Frauen- und Familiendrama z.B. in der IMDb sucht, der wird enttäuscht werden, da es dort nicht zu finden und scheinbar fast völlig unbekannt ist. Doch die Entdeckung dieses Kleinods lohnt sich, denn es hat einiges zu bieten.

                                    Regiedebütant Gautam Halder schwelgt in teils farbdurchfluteten, teils düsteren Bildern voller Poesie und Symbolkraft und verwebt Gegenwart und Rückblenden zu einem poetischen Erinnerungskaleidoskop, das die Geschichte, einen Lebensabschnitt, den Seelenzustand einer Frau widerspiegelt, die sich der Natur genauso verbunden fühlt wie ihrem Liebsten, der sie schon längst verlassen hat. Mit einem für indische Verhältnisse äußerst innovativen, teils surrealen Toneinsatz – Schiffsmotoren, Uhrengeräusche und sich in düstere Synthieklänge umwandelnde klassische indische Filmmusik schleichen sich bestimmend in so manche Szenerie – und einer ab und zu aufblitzenden Bildmontage, die man durchaus als rudimentären assoziativen Schnitt bezeichnen kann, erzählt das Drama vom Zusammenprall der materialistischen Moderne mit naturverbunden traditionellen Lebensauffassungen und fügt dem Ganzen noch einen sehr unterschwellig-bedrohlichen Ton zu, der in den Rückblenden kaum merklich von den damals herrschenden instabilen politischen Verhältnissen kündet.

                                    Maßgeblich zum positiven Eindruck des Films trägt seine bezaubernde Hauptdarstellerin bei. Gleich mit den ersten Bildern, in denen sie in vollen Zügen das Bad im Monsunregen genießt, nimmt sie einen völlig gefangen und man möchte ihr bis zum Ende folgen. Vidya Balan zeigt schon in ihrer allerersten Filmrolle, was sie drauf hat, spielt die Anandi mit graziler Anmut und Subtilität und zeigt die gesamte Gefühlspalette von Freude, Lebenslust, Verletzlichkeit, Trauer und Schmerz. Ihre Verkörperung dieser naturverbundenen, in Melancholie verlorenen Seele, die es versteht, die Tragik des Lebens durch schöne Erinnerungen an die Vergangenheit zu kompensieren, ist das Herzstück dieses Films, der vom Bruder gepflanzte Flammenbaum mit seinen feuerroten Blüten die Halt gebende Konstante durch die Zeit, schlussendlich in Lyrik vereint, Anandi, der Baum, ihre Erinnerung, die Natur, das Leben. Forever mine. Für immer mein. Forever yours. Für immer dein.

                                    • Und dann hätten wir da außerdem noch …

                                      ▪ 22.00 Uhr/ ServusTV/ „Die Axt“ [2005] – Französische, grotesk überzeichnete Sozialsatire mit Thrillertouch von Politfilmer Constantin Costa-Gavras. (Wdh.: 02.15 Uhr)

                                      • Ein paar weitere Tipps …

                                        ► GEHEIMTIPP:
                                        ▪ 01.05 Uhr/ Arte/ „Valerie - Eine Woche voller Wunder“ (1970) – Horrormärchen aus der Zeit der Tschechoslowakischen Neuen Welle, Platz 19 der erst kürzlich hier bei MP veröffentlichten Liste 'Eure Geheimtipps der 1970er Jahre', in dem ein Mädchen durch eine surrealistische Traumwelt voller lüsterner Vampire schwirrt. [TV-Premiere nach über 30 Jahren Filmexistenz, versenkt im Nachtprogramm]

                                        ► ÖKO-NATUR-TIERSCHUTZ-ABENTEUER:
                                        ▪ 20.15 Uhr/ ZDFneo/ „Gorillas im Nebel“ (1988) – Biografisches Drama über die Tierforscherin Dian Fossey, die sich für die Berggorillas in Afrika einsetzte und dafür mit dem Leben bezahlen musste. Sigourney Weaver als Ökofurie in einer ihrer besten Rollen, mit grandiosen Tier- und Landschaftsaufnahmen, toller Musik von Maurice Jarre und einfach zu Herzen gehend (ich sag nur: Digit!).

                                        ► TOP-OF-2000ER-/ BEST-OF-2009-TIPP:
                                        ▪ 00.55 Uhr/ WDR/ „Mr. Nobody - Ein Mann, drei Leben“ (2009) – Auf mehreren Zeit- bzw. Wirklichkeitsebenen spielendes, poetisches und verschachteltes belgisches Lebensvarianten-Sci-Fi-Fantasy-Liebes-Coming-of-Age-Drama mit Jared Leto, Rhys Ifans, Sarah Polley, Juno Temple und Diane Krüger.

                                        ► KRIMI/ NOIR:
                                        ▪ 20.15 Uhr/ ServusTV/ „Chinatown“ (1974) – Für 11 Oscars nominierte Hommage an den klassischen Detektiv-Film der 1930er/40er Jahre von Roman Polanski, in der Jack Nicholson von der undurchsichtigen Klientin Faye Dunaway beauftragt wird, den Mörder ihres Mannes zu finden. (Wdh.: 03.30 Uhr)

                                        ► SCI-FI/ ENDZEIT:
                                        ▪ 22.30 Uhr/ ServusTV/ „Quiet Earth - Das letzte Experiment“ (1983) – Beklemmender neuseeländischer Endzeitthriller, ohne viel Spezialeffekte, dafür angereichert mit philosophischen Elementen bis hin zum Psychohorror, der von einer kleinen Gruppe Menschen erzählt, die nach einem atomaren Geheimexperiment mit dem Alleinsein klarkommen müssen. (Wdh.: 01.55 Uhr)

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                                        • 6 .5

                                          Zunächst wirkt die mit viel Musik angereicherte, in typischer Hollywoodmanier glatt gebügelte Biografie gehetzt und oberflächlich, hakt die Kindheit und Jugend des berühmten Komponisten in ein paar Minuten ab, scheint auf Charaktertiefe verzichten zu wollen und der Eindruck macht sich breit, dass hier die Bilder nur dazu dienen, um eine ganze Flut von allseits bekannten Evergreens – vielleicht im Zusammenhang mit einer gewinnbringenden Best-of-Schallplatte – an den Zuschauer zu bringen.

                                          Acht Jahre nach seinem Tod wird Gershwin mit viel Sentiment als übergroße US-amerikanische Kulturikone gefeiert, unterstützt von einigen seiner Weggefährten, die sich selbst spielen. Erst mit der Zeit und der Anhäufung von sich aus dem wachsenden Ruhm ergebenden Konflikten, die sich in seinem engsten sozialen Umfeld anbahnen, gewinnt der Film so langsam an Format – spätestens wenn die betörende, jodie-foster-hafte Alexis Smith auf der Bildfläche erscheint. Neben den Konzerten sind die Szenen im Zusammenspiel mit den beiden Frauen soundso die stärksten für Filmdebütant Robert Alda und für den Streifen selbst.

                                          • Ein Oscarpreisträger inszeniert Olympia. Ganz große Eröffnungsshow Danny! Du hast es geschafft, nicht gegen die Gigantochoreografien von Zhang Yimou vor vier Jahren abzustinken, kombiniert mit Musik ein ganz eigenes Flair zu kreieren und Moderne mit einfließen zu lassen, ohne abzuheben. Großartiger, gekonnt inszenierter Feuerentzündungsmoment mit Symbolkraft, James-Bond-Boot-„Action“ mit Fackelträger David Beckham auf der Themse, Kubrick-Reminiszenz mit den Olympischen Ringen im All und Muhammad Ali. Was will man mehr … Chapeau!

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                                            • 5 .5

                                              Der Oscar für die Spezialeffekte geht definitiv in Ordnung. Wie hier die Schiffsmodelle im Hafen sowie auf dem Meer in Szene gesetzt und per Rückprojektion mit den Schauspielernahaufnahmen verbunden wurden, besonders aber auch die Inszenierung der atemberaubenden Sturmfahrt der Mayflower, die Trickmaßstäbe setzte, ist für die damalige Zeit auf sehr hohem Niveau. Auch über den Score von Miklós Rózsa kann man mal wieder nur Positives sagen. Ansonsten gerät das Drama um dieses wichtige Kapitel nordamerikanischer Siedlergeschichte Regisseur Clarence Brown trotz einiger guter Bilder doch recht mau.

                                              Spencer Tracy spielt den bärbeißigen Kapitän mit Antihaltung gegenüber allem zwar routiniert, aber seine Charakterwandlung und vor allem die Handlungsintentionen von Gene Tierneys Charakter wollen sich dem Zuschauer nicht so ganz erschließen. Die angedeutete Liebelei ist lächerlich, die Konsequenz, die die Frau daraus zieht, noch lächerlicher. Anstatt den Aufbruch einer Gruppe von Relegionsfanatikern ins Unbekannte differenziert im polithistorischen Kontext zu betrachten (ohne jetzt gleich von einem derartigen Film allzu viel erwarten zu wollen), wird die ganze Aktion gnadenlos als patriotischer Akt und Geburtsstunde der Demokratie/USA verkauft. Griechenland, Scherbengericht, Aristoteles, Römisches Reich, Althing auf Island, der gesamte historische Entwicklungsprozess einer Herrschafts- und Ideologieform wird hier der religionstriefenden Geschichtsklitterung zum Ruhme eines einzigen Landes geopfert.

                                              • Ein Hauch von Erpelparker macht sich breit! Antwort auf Frage: Nein!

                                                • Toller Tagestipp, ein Meisterwerk des Film noir, der dank der davor laufenden Liveübertragung der Eröffnung der Olympischen Sommerspiele aber wohl definitiv nicht zum geplanten Zeitpunkt beginnen wird und sowieso geschnitten ist.

                                                  ► PERSÖNLICHER ALTERNATIVTIPP:
                                                  ▪ 22.25 Uhr/ 3sat/ „San Fernando Cowboy“ [2005] – Nettes, kleines Indie-Psycholiebesdrama mit dem wie immer guten Edward Norton, der bezaubernden Evan Rachel Wood und David Morse, in dem sich ein psychisch labiler Tunichtgut und Aufschneider für einen ehrbaren Cowboy vergangener Tage hält, der mit der Tochter eines Polizisten anbändelt, was natürlich nicht gut gehen kann. (Bei MP fälschlicherweise noch unter seinem Originaltitel „Down in the Valley“ zu finden!)

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                                                  • 8

                                                    Also der Jaguar spielt den Leoparden wirklich ganz hervorragend. Dass das noch niemandem aufgefallen ist?! Selbst Charlton Heston war nicht so gut, als er in „Planet der Affen“ eine andere Spezies verkörperte und einen Menschen spielte. Um bei letztgenanntem Geschöpf zu bleiben: Jeder Mensch mit halbwegs zoologisch geschultem Blick sieht doch sofort, dass es sich bei der Großkatze in diesem Screwball-Klassiker nicht um einen Leopard, sondern um einen Jaguar handelt. Und obwohl im Film auch noch explizit erwähnt wird, dass die gute Tante Elizabeth ihr etwas überdimensioniertes Kuscheltier für den Hausgebrauch aus Brasilien per FedEx-Eilzustellung geliefert bekam, eben jenem kontinentalen Gefilde, wo sich ein Jaguar für normal rumzutreiben pflegt, und das auch noch sehr deutlich durch einen von Mr. Plattentektonik recht großzügig angelegten Teich namens Atlantik vom Jagdrevier eines Leoparden getrennt ist, wird selbst im O-Ton immer wieder das verwerfliche L-Wort in den Mund genommen. Wer jetzt also dachte, dass dieser Fehler erst durch die deutsche Synchronmafia oder durch die deutschen Titelentwurfbots erzeugt wurde, der irrt gewaltig.

                                                    Vielmehr betreibt RKO hier eine verschwörerische Zuschauerverarsche in ganz großem Stil, deren eigentliche Intention und Ausmaße sich dem ordinären Filmkonsument nur langsam bis gar nicht erschließen werden. Um den riesigen Logikkrater im Drehbuch zu übertünchen, engagierte das gewiefte Studio mit dem Sendemast einen begabten Regisseur sowie ein talentiertes Darstellerpaar, das durch irgendein aufputschendes Zeug in den Dauerredemodus versetzt wurde, um mit seinen Stakkato-Dialogsalven die Lachmuskeln der Kinobesucher in Verzückung zu versetzen. Obwohl der Film zunächst floppte, kann dieses Ablenkungsmanöver auf lange Sicht als vollends gelungen betrachtet werden. Da jedoch zu eben jener Zeit andere Studios durch das perfide Verhalten von RKO öffentlichen Schaden für sich selbst fürchteten, setzten sie alles daran, sich seriös zu geben. So verpflichteten z.B. Metro-Goldwyn-Mayer für ihr Filmlogo einen Löwen, der ihnen vertraglich zusichern musste, sich während der Sequenz durch arttypische Lautäußerungen auch als solcher zu erkennen zu geben. In diesem Sinne, auf sie mit Gebrüll und nicht vergessen, Leoparden küsst man nicht, wenn schon ein Jaguar zum Knutschen bereitsteht.

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