BenAffenleck - Kommentare
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Alle Kommentare von BenAffenleck
DAS WAR DER WILDE WESTEN ist ein visuell überragendes Werk, US-amerikanische Fernwehbilder geformt mit Cinemascope und gegossen in Technicolor. Sensationell auch der HD-Transfer, der zumindest optisch heute für Sabberfäden auf meiner Leinwand sorgte. Neben dem spektakulär namhaftem Cast war es das dann aber schon. Der Rest ist ein zu langer epochaler Western mit völlig verstaubten Dialogen aus Omas Mottenkiste und erzählerischem Stückwerk, welches sich nicht zu einem großen Ganzen biegen lässt.
Das die Bilder und die Optik atemberaubend waren, erwähnte ich schon . . . (?)
Staub in den zusammengekniffenen Augen, Zigarillo im Mundwinkel, der Colt hängt auf Halb Acht … Dirty BenAffenleck trifft grumpy Clint Eastwood im Legenden-Modus.
1973 - DIRTY HARRY II - CALLAHAN
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“Der Film will zeigen, dass er als Polizist nicht die Gesetze und die Organisation an sich ablehnt. Er akzeptiert nur nicht, dass sich alles in einen bürokratischen Alptraum verwandelt hat. Die Verfassung der USA stellt er nicht in Frage. Ich fand die Idee einfach gut. Basta.” (Clint Eastwood)
Nach einem Drehbuch von John Milius (und der Überarbeitung durch Michael Cimino) bekommt es DIRTY HARRY in CALLAHAN mit einer faschistoiden Truppe Motorrad-Cops zu tun, die den Begriff ‘Selbstjustiz’ auf ein neues Level hieven…
Das die Dreharbeiten von Spannungen zwischen Clint Eastwood und dem Regisseur Ted Post geprägt waren, merkt man dem Film nicht an. Treffende Einzeiler und Kugelsalven abfeuernd verschafft sich der harte Cop Callahan mit dieser gelungenen Fortsetzung den Status einer Kultmarke. Spannend inszeniert und mit reichlich Action angereichert ist CALLAHAN eine rasante und hervorragende Fortsetzung mit ordentlichen Schauwerten, die mich bei der jetzigen Erstsichtung sehr gut unterhalten konnte. Ähnlich wie schon im Vorgänger fungiert San Francisco als ein weiterer Hauptdarsteller und ist ein großartiger Rahmen für so ein Action-Gemälde der alten Schule . . .
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Hier geht’s zur Liste : : : https://www.moviepilot.de/liste/benaffenleck-guckt-clint-eastwood-benaffenleck
Fünf junge Leute entdecken während eines Ausflugs eine heruntergekommene Villa mitten in der texanischen Prärie. Doch das alte Anwesen ist bei weitem nicht so verlassen, wie es zunächst den Anschein hat, denn eine degenerierte Metzgerfamilie treibt dort ihr blutiges Unwesen…
Während das Kino in den 1970er Jahren zunehmend neue Formen annahm, sorgte ein Low-Budget-Streifen für Aufsehen, der eine ganz klare Botschaft in sich trug: esst weniger Fleisch!
Pervers, gewaltverherrlichend und eine Gefahr für die Jugend. Denkt man an Tobe Hoopers Kult-Horrorstreifen aus dem Jahre 1974, kommen einem sofort solche Begriffe in den Sinn. Schließlich wurde der Film aus eben diesen Gründen auf den Index gesetzt und anschließend sogar mehrere Male beschlagnahmt. Seit gut 10 Jahren kann man den Genre prägenden Klassiker endlich vollständig genießen, mühevoll aber stimmig restauriert. Die Fans werden Turbine Medien sicherlich ein weiteres Mal zu Füßen gelegen haben.
In Zeiten von Torture-Porn-Filmen wie SAW, HOSTEL und Schlimmerem wirkt Hoopers BLUTGERICHT IN TEXAS natürlich bei weitem nicht mehr so furchteinflößend und brutal wie seinerzeit im Kino. Dennoch ist die Atmosphäre in vielen Szenen ganz schön makaber und beklemmend, das Grauen entsteht im Kopf des Zuschauers, und genau darin besteht die Stärke des Films. Nicht der Einsatz von Spezialeffekten oder die Menge der roten Soße sind ausschlaggebend, sondern die Inszenierung des Horrors trotz beschränkter Mittel auf möglichst eindringliche Weise.
Mich konnte der Film auch nicht wirklich für sich gewinnen, was mich auch nicht großartig überraschen konnte, da mir das Genre nicht wirklich liegt. Trotzdem ist mir TCM einen etwas ausschweifenderen Kommi wert, da es hier ein durch und durch wegweisendes Werk ist.
Insofern wegweisend , als dass er technisch gesehen eine Menge Dinge macht, die man vorher vielleicht anders inszeniert hat. Das geht in Richtung Kameraarbeit und Kameraführung, aber TCM ist auch ein Werk junger Filmemacher, die einfach mal einen etwas anderen Horrorfilm machen wollten. Sie wussten, sie würden kein Budget haben und wollten trotzdem etwas Explizites schaffen. Vor so etwas ziehe ich immer gerne meinen Hut.
Möge Leatherface auf ewig mit seinem ratternden Schnitzelmoped in den Sonnenuntergang tanzen. Ich teste dann beim nächsten mal doch lieber die Version von Michael Bay/Marcus Nispel an, die scheinbar etwas den Staub aus dem alten Anwesen gefegt hat. Ein köstlicher Gag am Rande wäre dann noch, dass meine Worte den 666 Kommentar zu TCM bilden. Sachen gibt's . . .
Es ist durchaus als Kunst zu verstehen, um die hervorragende Grundprämisse ‘Zeit als Währung’ so einen beschissenen Film zu bauen. Hier fühlt sich absolut nichts richtig an, die Storypoints werden abgearbeitet und umgeblättert wie Drehbuchseiten, der erzählerische Fluss ist nicht mehr als ein Tümpel. Love-Story, Bonnie & Clyde, Robin Hood und Gesellschaftskritik … IN TIME will viel sein, ist aber nicht mal Sci-Fi-Thriller-Durchschnitt, sondern oft nur doof.
Seiner großartigen Idee kann Andrew Niccol nicht gerecht werden. Schade. Da kann nicht mal Roger Deakins mit seinem Auge Gottes was retten . . .
“Auge um Auge - und die ganze Welt wird blind sein” (Ghandi)
In Alan Parkers kompromisslosem Drama DAS LEBEN DES DAVID GALE sitzt Kevin Spacey als aktiver Gegner der Todesstrafe und verurteilter Mörder und Vergewaltiger selbst in der Todeszelle, und gibt einer Reporterin drei Tage vor seiner Hinrichtung seine Geschichte preis...
...eine Geschichte über Verleumdung, die Flucht in den Alkohol, Verlust der Familie, Opfer, Täter und die eine große Frage: schuldig oder unschuldig? Die Antwort spart sich dieser großartig inszenierte Film bis zum Ende auf. Das Thema Todesstrafe ist natürlich ein heikles, und so ist es schön, dass Parker hier nicht mit effekthascherischen Mitteln auf die Tränendrüse drückt, sondern den Film für sich selbst sprechen lässt, einen Standpunkt bezieht, und diesen wieder umkegelt. Somit wird einem hier keine Meinung vorgekaut, sondern es bleibt dem Zuschauer überlassen, sich selbst mit dem Thema auseinander zu setzen und sekundär auch mit der Frage, wie weit ein Mensch für seine Überzeugungen gehen darf, soll oder muss.
Für die Rolle des David Gale konnte einer der besten Charakterdarsteller (und 2-facher Oscargewinner) gewonnen werden, den Hollywood um die Jahrtausendwende rum zu bieten hatte. Auch hier liefert Kevin Spacey eine grandiose und ausgesprochen nuancierte Vorstellung mit allen Gefühlsregungen zwischen Stärke und Verletzlichkeit, Opfer oder Täter ab. Zu Recht war er 10 Jahre lang mein absoluter Lieblingsschauspieler, der eine begnadete Rollenauswahl offenbarte.
Auch Kate Winslet ist eine meiner Lieblingsschauspielerinnen, überzeugt mich in der Rolle der toughen Investigativ-Reporterin aber nicht durchgängig. Dieses “die Augen weit aufreißen und die Hände vor Entsetzen auf den offenen Mund legen” war eher unfreiwillig komisch. Sorry Kate. Hingegen großartig liefert wieder mal Laura Linney ab, die aber auch die facettenreichere Rolle hat.
Erwähnenswert wäre noch der Score, für den Parkers Söhne Alex und Jake zuständig waren. Das Titelthema ‘Almost Martyrs’, welches mittlerweile schon in zig anderen Filmtrailern verwurstet wurde, ist schon ein sensationeller Stimmungsdrücker und passt hier zum düsteren Rest.
Ein provokanter Hollywood-Kommentar zu einem zeitlos aktuellen Thema, welcher dank perfekt getimter Zeitebenen-Wechsel zunehmend zu packen versteht und einem am Ende die kalte Hand über den Rücken krabbeln lässt . . .
“Alec Guinness spielt den stocksteifen britischen Colonel auf geradezu klassische Weise als einen tiefgründigen, undurchschaubaren Typen. In seiner Unbeugsamkeit zeigt sich die Beschränktheit und Arroganz eines von Haus aus gefährlich dummen Snobs. Hinter der Fassade des Helden ist er nichts anderes als ein Sadist. Was diese Figur zeigt, kann als eines der vernichtendsten Porträts eines Militaristen gelten.” (The New York Times)
Ein japanisches Lager im Dschungel von Siam, 1943: Britische Kriegsgefangene werden zum Bau einer Brücke gezwungen. Während Oberst Nicholson (Alec Guinness) der Ehrgeiz packt und das Bauwerk Form annimmt, pirscht sich ein alliiertes Sprengkommando an…
Als ich DIE BRÜCKE AM KWAI irgendwann in den 90er das erste Mal sah, konnte ich nicht viel mit dem Klassiker anfangen. Das Kriegsdrama von David Lean kommt ohne viel Action und Getöse aus, konnte mich jetzt aber über die gesamte üppige Laufzeit regelrecht in seine spektakulär bebilderte grüne Hölle ziehen. Dabei steht die eigentliche Brücke als beeindruckendes Synonym für die Sinnlosigkeit des Krieges.
Leans mit 7 Oscars veredeltes Epos ist aber nicht nur ein durchaus fesselndes und atmosphärisches Kriegsdrama, sondern vor allem eine intensive Charakterstudie zweier zu Beginn völlig verschiedener Offiziere. Mit zunehmender Laufzeit erkennt man aber immer mehr Parallelen der beiden Charaktere.
Natürlich tragen auch die vorzüglichen schauspielerischen Glanzleistungen der jeweiligen Akteure zu dem enormen Schauwert dieses Meilensteines bei. Besonders hervorzuheben sind Alec Guinness und Sessue Hayakawa, welche sich wirklich eindringliche Wortgefechte um Pflichtbewusstsein, Stolz und Macht liefern, sodass der Aspekt der Menschlichkeit immer mehr in den Hintergrund rückt.
Für viele Filmfans zu Recht ein zeitloses Meisterwerk, welches nur selten etwas trocken wirkt. Ein Charakterporträt im gesplitterten Rahmen eines Kriegsfilms und ein wahrer Kraftakt für alle Beteiligten. Absolut empfehlenswert ist noch das extrem informative ‘Making of…’, welches man auf der BluRay findet. Ein 53-minütiger Filmkurs wie er interessanter nicht sein könnte…
“Madness … Madness” . . .
Staub in den zusammengekniffenen Augen, Zigarillo im Mundwinkel, der Colt hängt auf Halb Acht … Dirty BenAffenleck trifft grumpy Clint Eastwood im Legenden-Modus.
1973 - EIN FREMDER OHNE NAMEN
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“John Wayne mochte HIGH PLAINS DRIFTER nicht und ließ mich das auch wissen - das sei nicht der Westen. Ich wollte aber wegkommen von dem, was er, Gary Cooper und andere gemacht hatten.” (Clint Eastwood)
EIN FREMDER OHNE NAMEN taucht aus der flirrenden Hitze am Horizont auf und wird von den Bewohnern des moralischen Sündenpfuhls’ Lago’ erst einmal misstrauisch beäugt. Nachdem er die erste leichte Dame vergewaltigt und drei Halunken neue Luftlöcher verpasst, wird er von den Bürgern als Revolvermann gegen kommendes noch schlimmeres Unheil angeheuert. Dies allerdings nur zu eigenen Bedingungen...
Mit seiner zweiten Regiearbeit HIGH PLAINS DRIFTER (OT) legte Eastwood einen mehr als ungewöhnlichen Western vor, der als Abrechnung mit der bigotten Doppelmoral des klassischen Westerns als auch filmische Verbeugung vor Sergio Leone und Sergio Corbucci alles richtig macht. Eastwoods Regiearbeit zeichnet sich durch eine unglaubliche formale Perfektion aus. Die Kameraeinstellungen, der Score, dazu die passenden zynischen Kommentare des Fremden … einfach genial. Zudem wird das Rache-Thema in einer Brachialität und Deutlichkeit auf die Leinwand gebracht, wie man es vom damaligen amerikanischen Western noch nicht kannte. Die Indizierung ließ nicht lange auf sich warten, und wurde erst 2017 aufgehoben.
Doch bei all der Härte kommt auch galliger Humor nicht zu kurz, denn besagter Fremder nutzt seine Machtposition, um unter dem Vorwand von Verteidigungsmaßnahmen die Stadt mit immer absurderen Mitteln umzumodeln. Eine rote Hölle am schönen Ufer des Mono Lake. Dieser Drehort in der kalifornischen Sierra Nevada ist sehr wichtig, sorgt er doch für eine ganz besondere Western-Atmosphäre. Sehr gut, dass Eastwood sich hier gegen das Studio durchsetzen konnte.
Durch die erklär süchtige deutsche Synchronisation geht am Ende leider etwas von der Mystik verloren, was ich jetzt aber auch nicht so schlimm fand. HIGH PLAINS DRIFTER ist ein (für mich aber auch erst im zweiten Durchgang) abgefahren andersartiger und mitreißender Western. Hart, dreckig und mit einem hervorragenden Clint Eastwood vor und hinter der Kamera . . .
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Einige Schnetzel-Szenen sind nicht ohne, ansonsten ist MANIAC COP heutzutage noch recht unterhaltsam und noch weniger gruselig. Der 80s-Charme und die ansehbaren Stunts sorgen für Kurzweil. Der Score ist ein echter Ohrwurm...
In Südkorea war DELIVER US FROM EVIL 2020 trotz Corona ein riesen Kinohit. Der grimmige und völlig kompromisslose Reißer lässt 2 Auftragskiller mit der Gewalt eines Vorschlaghammers aufeinander prallen. Die Story bedient sich dabei altbekannter Versatzstücke des Action- und Revenge-Kinos, punktet aber mit interessanten Locations und endet in einer kathartisch schönen Gewaltexplosion fast ohne CGI.
Absolut sehenswerter Selbstjustiz-Actionthriller , der mit hervorragenden Darstellern, meisterlicher Bildsprache und authentischer Action überzeugt…
Nachdem ihr Mann abgehauen ist, verkriecht sich Alkoholikerin Kathy (Jennifer Connelly) an dem einzigen Ort, der sie vor dem Absturz bewahren kann: ihr Haus an der Küste. Als ihr Zufluchtsort zwangsversteigert wird, kämpft die labile Frau deshalb verzweifelt um ihr Heim, und gerät mit dem neuen Besitzer, dem iranischen Flüchtling Amir Behrani (Ben Kingsley), aneinander. Auch für den stolzen Ex-Oberst und dessen Familie birgt das Haus am Meer die Hoffnung auf ein neues Leben…
Das Erstlingswerks des gebürtigen Ukrainers Vadim Perelman ließ mich selbst nach der dritten Sichtung lange nicht los. Dieses vor Emotionalität strotzende und ungemein kraftvolle Kinodebüt über das Scheitern am amerikanischen Traum lässt vor und auf der Leinwand in seiner schonungslosen und herzzerreißenden Radikalität keine Sieger übrig. Die Figuren in HAUS AUS SAND UND NEBEL sind lediglich verzweifelte Seelen mit Fehlern und Sehnsüchten, umrahmt von Träumen, die sie sich nicht nehmen lassen wollen. Doch die Tragweite der Konsequenzen, die aus dem Kampf um vermeintliche Gerechtigkeit entbrennen, kann niemand erahnen.
Sowohl Jennifer Connelly wie auch Ben Kingsley liefern atemberaubende Vorstellungen ab und sorgen zusammen mit Shohreh Aghdashloo für fantastisches und niveauvolles Schauspielkino. Bis zuletzt ist HAUS AUS SAND UND NEBEL ein melancholischer, sehr atmosphärischer und leiser Film, der technisch kein Gramm zu viel auf den Rippen hat, und ehr dem Understatement frönt. James Horner sorgt für einen angenehm stimmigen Score und untermalt wunderbar die schlichte Kameraarbeit eines wieder einmal großartigen Roger Deakins. Hier ist keine Einstellung zu viel und die Lichtsetzung unterstreicht die ungewöhnliche Erzählweise des Films. Mal in Nebel getaucht, mal mit Regen, dann wieder Sonnenschein und unwirkliche Schattenspiele im Haus. Deakins spielt mit einem großen Repertoire an Stimmungen und bleibt dicht an den Figuren, um auch ihre Stimmungen einzufangen.
HAUS AUS SAND UND NEBEL muss man wenigstens ein mal gesehen und gefühlt haben. Sicherlich eines der besten und unterschätzten Dramen der letzten 20 Jahre . . .
Eine Welt, in der Superhelden wie Stars gefeiert werden, korrupt sind und ihre Macht für ihren eigenen Vorteil missbrauchen. Vermarktet werden die Sups vom mächtige Großkonzern Vought und genießen bei all ihren Einsätzen vollkommene Immunität was ihr Handeln oder Strafverfolgung angeht. Das Gegengewicht sind THE BOYS, eine kleine Truppe von abgeranzten Specialists, die sich den “Fotzen” mit aller Härte entgegen stellt…
Basierend auf Garth Ennis Comics durfte man ja schon die endgeile Serie PREACHER bewundern, wo gleichfalls Seth Rogen und Evan Goldberg die treibenden Kräfte waren, aber mit THE BOYS wurde das jetzt noch mal getoppt. Hier werden Superhelden nicht als die freundlichen Helfer und uneigennützigen Rächer dargestellt, womit dieser irre Trip nicht weiter weg von dem Marvel-Einheitsbrei sein könnte, den man nur noch löffelt, wenn man mal seinen Brägen nach Feierabend völlig entspannt durchlüften will.
Gleich einem Befreiungsschlag legten es die Macher auch gar nicht erst auf eine Jugendfreigabe an, wodurch einen so manche Gewaltspitze und bitterböser Humor den Kiefer runterklappen lässt. Aber THE BOYS ist nicht nur derbe und gleichzeitig humorvoll abseits der Feierabend-Sitcom-Lacher, sondern auch ein interessantes Porträt unserer heutigen Zeit. Korruption, Lobbyismus, Machtmissbrauch und andere Abgründe des menschlichen Charakters. THE BOYS stemmt mal im Großen und mal im Kleinen das ganze Paket, ohne sich daran zu verheben und eine Folge lang mal nicht wenigstens verdammt unterhaltsam zu sein.
Die durchweg interessanten Figuren werden zudem von einem großartigen Cast verkörpert. Karl Urban in der Rolle des kaltschnäuzigen ‘Butcher’ und Anführer der BOYS ist eine Wucht und die coolste Serien-Socke seit Erfindung der Sonnenbrille. In der Darstellung seines Counterparts ‘Homelander’ brilliert Antony Starr, der den endlos narzisstischen Superhelden mit purer Spielfreude zu gruseligem Leben erweckt. Starr war aber schon in der nicht minder fantastischen HBO-Serie BANSHEE eine Wucht. Des weiteren gilt es nach dem Genuss der ersten zwei Staffeln, sich Randy Quaid, Erin Moriarty, Tomer Capon und Karen Fukuhara zu merken. Durch die Bank starke schauspielerische Leistungen. In mittleren bis kleineren Rollen gibt es sogar noch Elisabeth Shue, Simon Pegg und Haley Joel Osment zu entdecken.
Für alle die sich nicht entscheiden können und der Meinung sind, zum Thema Superhelden schon alles gesehen zu haben: Geht mit THE BOYS auf Jagd. Genießt den Spaß und Wahnsinn und lasst euch von dem großartigen Cast, dem mitreißendem Soundtrack und einem bisher unerschöpflichen Fundus an abgefuckten Ideen verzaubern. Viel geiler geht’s nicht mehr . . .
Staub in den zusammengekniffenen Augen, Zigarillo im Mundwinkel, der Colt hängt auf Halb Acht … Dirty BenAffenleck trifft grumpy Clint Eastwood im Legenden-Modus.
1972 - SINOLA
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Wäre der Rest von SINOLA doch auch nur halb so überzeugend wie die wunderschönen Aufnahmen der weitläufigen Landschaft und der Westernstädte, die Bruce Surtees schon damals locker aus den Augen tränte. Bis auf eine Lokomotive, die im Finale durch einen Saloon schmettert, ist JOE KIDD (OT) eine ziemlich fade Angelegenheit und gerade mal durchschnittlicher Genre-Vertreter. Für einen Western, in dem John Sturges Regie führte, Elmore Leonard das Drehbuch schrieb und neben Clint Eastwood noch Robert Duvall zu bewundern ist, begeistert hier nur sehr wenig . . .
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Knochenbrecher Inc. Steven Seagal plagt sich in ZUM TÖTEN FREIGEGEBEN herrlich oldschool und handmade mit doppelten Jamaikanern und Westentaschen-Voodoo herum. Eiskalt verdreht der Zopfmann mit nur einem Gesichtsausdruck, geglückten Onelinern und dem nötigen Aikidō-Know-How die Gliedmaßen der Bösewichte in ungünstigen 90°-Winkeln.
Angedickt mit blutigen Shootouts, krachenden Explosionen und atemlosen Verfolgungsjagden gibt es hier einen von Dwight H. Little sauber inszenierten Genre-Beitrag, der mit 12 Millionen Dollar Budget alles andere als lumpig aussieht. Nach der Indizierung 1992 bekam MARKED FOR DEATH (OT) ab 2017 nach der 25-Jahres-Frist uncut einen FSK 18 Flatschen aufgeklebt, der ihm auch heute noch gut steht.
Ein absolut unterhaltsamer und nostalgischer Ausflug in die frühen 90er und die Hochzeit des einzig wahren Zopfmanns Steven Seagal . . .
Die Monatskarte für die alte PELHAM 123 hätte ich mir getrost schenken können. Top-Besatzung im Führerhaus, die Sitze allerdings staubig und auf der Fahrt gibt es nur wenig Interessantes zu sehen. Relativ öder Trip...
Mit THE DARK KNIGHT RISES beschert Christopher Nolan seiner Batman-Trilogie den runden Abschluss, den die Reihe auch verdient hat. Lose Zöpfe der bisherigen Handlung werden absolut gekonnt verknüpft, eingebettet in einem geerdeten aber nicht minder beeindruckenden Spektakel. Ab und an gerät der Erzählfluss etwas ins Stocken, und mit seinen zig Charakteren und Nebensträngen fühlt sich THE DARK KNIGHT RISES etwas aufgebläht und überambitioniert an. Das ist allerdings klagen auf ganz hohem Niveau . . .
Die Schlussszene von BATMAN BEGINS ließ ja schon keine Zweifel daran, dass Batman (Christian Bale) es diesmal mit dem Joker (Heath Ledger) als Widersacher zu tun bekommen würde. Nach einer furiosen, im atemberaubenden IMAX-Format gefilmten Einführung entwickelt sich eine verschachtelte und doppelbödige, moralisch komplexe Parabel über den Kampf Gut gegen Böse. Und was das Gute zu zahlen hat, wenn man einen völlig unberechenbaren Wahnsinnigen aufhalten will, der Chaos predigt und sich in der Anarchie suhlt.
Das Drehbuch, das Christopher Nolan wie schon zuvor bei THE PRESTIGE gemeinsam mit seinem Bruder Jonathan entwickelte, gehört auch heute noch zum Besten, was das Genre bislang zustande gebracht hat. Den eingeschlagenen Weg des Vorgängers setzt Nolan konsequent fort, lässt nichts mehr einfach in simplem Schwarz oder Weiß stehen und macht klar, dass jede Entscheidung auch eine Konsequenz nach sich zieht.
Man kann es drehen und wenden wie man will, THE DARK KNIGHT ist Blockbuster-Kino in absoluter Perfektion und die große Abschiedsshow von Heath Ledger. Wie dieser hier aufspielt und die Rolle selbst entwickelt hat, ist bei jeder Sichtung absolutes schauspielerisches Platin, das den posthum verliehenen Nebendarsteller-Oscar als völlig berechtigt durchwinken lässt.
Mit THE DARK KNIGHT erschuf Christopher Nolan kunstvolles, intelligentes und mitreißendes Kino-Entertainment mit einem spektakulären All-Star-Cast und einfallsreichen Kunstgriffen . . .
BATMAN BEGINS ist der Anfang einer neuen Batman-Ära, fernab von Tim Burtons knallbunt-düsteren aber heutzutage kaum noch funktionierenden Verfilmungen oder Joel Schumachers Edel-Trash der dekadentesten Sorte. Für einen Neustart verpflichtete man mit Christopher Nolan einen der vielversprechendsten Nachwuchsregisseure und legte wesentlich mehr wert auf Realismus, Charakterentwicklung und einer Geschichte mit Tiefgang.
Nolan überzeugt mit vielen frischen Ideen und einem düsteren Gesamtkonzept, unterstützt von einem starken Drehbuch von David S. Goyer, an dem er auch selbst mitarbeitete. Die Darstellung des Wandels vom schüchternen und verängstigten Jungen zum furchtlosen dunklen Ritter ist dabei über 140 epische Minuten absolut packend und nachvollziehbar beschrieben. Mittlerweile gibt es von den Origins massig, 2005 war das noch etwas völlig anderes.
Auch heute wirkt BATMAN BEGINS noch wie frisch von der Höhlendecke gefallen, absolut ‘State Of The Art’ und völlig staubfrei. Und hier greift dann etwas, das Nolan zu einen meiner Lieblingsregisseure macht: Das so weit wie irgend möglich praktische Filmen, das auch alle seine weiteren Filme auszeichnen wird. Brillant gewählte echte Locations und Orte, handgemachte Sets und Stunts, den digitalen Mumpitz auf das Nötigste reduziert. Selbst der ‘Tumbler’ war ein bis in die Einzelteile komplett entworfenes, zusammengebautes und getestetes Etwas von einem Straßenpanzer. Jegliches Bonusmaterial aller Nolan-Filme ist ein Fundus an Ideenreichtum und eine Bibel des praktischen Filmemachens. Viel interessanter geht es nicht.
Für die Rolle des Bruce Wayne konnte man Christian Bale gewinnen, womit man wirklich nichts falsch machte. Der drehte ein Jahr vorher noch bis auf die Knochen abgemagert den starken THE MACHINIST, und fraß sich für seinen Batman erstmal auf 110 Kilo hoch, um sich dann wieder auf 90 Kg runter zu trainieren.
Um Bale herum formierte man ein Allstar-Cast, das seinesgleichen sucht: Liam Neeson, Michael Caine, Morgan Freeman, Gary Oldman, Cillian Murphy, Tom Wilkinson und noch etliche bekannte Gesichter. Was für ein Genuss, vor allem Michael Caine als Butler Alfred.
Der Grundstein der THE DARK KNIGHT Trilogie und eine Blaupause des geerdeten Superhelden-Films. Überragend geschrieben, spektakulär besetzt und völlig zeitlos inszeniert…
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1971 - DIRTY HARRY
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“Es geht überhaupt nicht um einen Mann, der für Gewalt eintritt. Es geht um einen Mann, der nicht versteht, wieso die Gesellschaft Gewalt toleriert.” (Clint Eastwood)
Der soziopathische Scorpio-Killer (Andrew Robinson), der von Scharfschützenpositionen aus Leute umbringt, hält San Francisco in seinen Klauen und erpresst die Stadtoberen. Detective Harry Callahan (Clint Eastwood) soll ihn schnappen, doch das ist erst der Anfang eines unerbittlichen Duells mit bitteren Wendungen…
“Dirty Harry und der mordende Irre. Harry ist der mit dem Dienstausweis.”
(damaliger Werbeslogan)
Mit DIRTY HARRY brachten Regisseur Don Siegel und Clint Eastwood den Western in die Großstadt und schufen mit ihrer vierten Zusammenarbeit einen der einflussreichsten und umstrittensten Cop-Thriller überhaupt. Das ein zynischer und nicht um trockene Sprüche verlegener Bulle das Gesetz selber in die Hand nimmt und es nach eigenen Maßstäben auslegt, löste seinerzeit heftige Diskussionen aus, sorgte in den USA aber auch wochenlang für ausverkaufte Lichtspielhäuser. Der Skandal-Charakter hat sich auch hier mittlerweile relativiert, ist bei einigen fragwürdigen Momenten aber definitiv noch nachvollziehbar. Mit der Aussage, dass Verbrechern durch die Gesetzgebung mehr Rechte zugestanden werden als den Opfern, rannte man Anfang der 70er-Jahre in den Staaten aber auch geradezu offene Türen ein, auch wenn Callahan eher konservative Ideale vertritt.
Regisseur Don Siegel nutzt den Drehort San Francisco mit großartigem Gespür für bombastische Perspektiven und beeindruckende Panorama-Aufnahmen. Die Vogelperspektiven dieser eigenwilligen Stadt zu Beginn der 70er Jahre sind ein absolutes Highlight und machen San Francisco neben Clint Eastwood und seiner gigantischen .44 Magnum zu einem weiteren Hauptdarsteller. Doch nicht nur die Kameraführung von Bruce Surtees (der insgesamt 13 Filme mit Eastwood bebilderte) ist innovativ, sondern auch die großartige Arbeit des Cutters Carl Pingitore. In Verbindung mit den pulsierend-jazzigen Klängen aus der elektronischen Trickkiste von Lalo Schifrin ergeben sich Bilder, die DIRTY HARRY wenig Staub ansetzen lassen.
Das Tempo dieses sehenswerten Klassikers ist zwar eher behäbig, und selbst die Action-Szenen verzichten auf großen Getöse. Die handwerklich saubere und spannende Inszenierung lässt trotzdem keine Langeweile aufkommen. Und wenn am Ende im Glanze von Zinnemanns HIGH-NOON Harry Callahan’s Polizeimarke durch die Luft fliegt weiß man nicht, ob das einem wachen Moment der Selbsterkenntnis oder dem Verdruss über die Fesseln der Bürokratie zu verdanken ist. Das gelungene Ende eines außerordentlich gut gemachten Unterhaltungsfilms, der sich für nichts entschuldigen muss . . .
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Mit sinnloser Gewalt und Schießbuden-Action geizt John Woo’s Frühwerk HEROES SHED NO TEARS nicht. Zu Ende gucken konnte ich diesen inszenatorischen Schmarn trotzdem nicht, da sich hier ein Fremdschäm-Moment an den anderen reiht.
Natürlich schön, dass es dieses Werk für die Interessierten endlich mal uncut zu sehen gibt, aber ich war maßlos enttäuscht. Da warte ich dann mal weiter auf BULLET IN THE HEAD, THE KILLER und HARD-BOILED.
Angereichert mit einigen deftigen Splattereinlagen und reichlich schwarzem Humor präsentiert sich RITTER DER DÄMONEN auch nach seiner ewig langen Index-Haft als äußerst unterhaltsames Genre-Gemetzel…
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1971 - SADISTICO
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“Ich fühlte mich reif dafür. Es war ein kleiner Film mit einer kleinen Besetzung - kein großer Produktionsaufwand. Außerdem hatte das Drehbuch eine Freundin von mir geschrieben. Der Film wurde ein kommerzieller Erfolg, weil er nur 72.000 oder 73.000 Dollar kostete, ich weiß es nicht mehr genau. Jedenfalls stellten sich die Studioleute nicht quer, denn sie dachten: Solange wir den Burschen für unsere Western und Krimis haben, was soll’s? Wir sitzen diese Sache einfach aus. Doch der Film erregte Aufmerksamkeit und fand ein Publikum.” (Clint Eastwood)
“PLAY MISTY FOR ME”, haucht eine Frauenstimme immer wieder in die nächtliche Sendung des aufstrebenden Radio DJ’s David Garver (solide_Clint Eastwood). Der Frau (beängstigend gut _ Jessica Walter) gelingt es schließlich, eine Nacht mit Dave zu verbringen, und hegt danach eine krankhaft eifersüchtige Obsession für den DJ…
1971 erfüllte sich Clint endlich seinen alten Traum und führte erstmals Regie. Als Beobachter des Produktionsprozesses war er ja nicht nur durch TAUSEND MEILEN STAUB ein alter Hase, was die Skepsis von Universal aber nicht minderte. Somit wurde SADISTICO nicht sonderlich klug beworben, entpuppte sich aber als handwerklich ordentlicher, spannender kleiner Film, der sogar ein wenig an Altmeister Alfred Hitchcock erinnerte.
Gedreht wurde auf der wunderschönen Monterey Halbinsel in Kalifornien, wo sich Clint Eastwood in Carmel-By-The-Sea ja auch mit seiner Familie niederließ. War bei unserem West-Coast-Trip 2018 ein malerisch entspanntes Highlight, woran ich immer wieder gerne zurückdenke. Für seinen ersten Film hat Eastwood mit Bruce Surtees hinter der Kamera ein glückliches Händchen bewiesen. Bebildert ist SADISTICO wirklich absolut großartig und fast schon dadurch eine Sichtung wert. Sogar Don Siegel ließ sich hier für eine kleine, Maskottchen-artige Rolle einspannen.
Somit konnte mich dieses spannende Stalker-Drama um krankhafte Begierde und toxischer Männlichkeit angenehm überraschen. Jetzt weiß ich auch, wo sich EINE VERHÄNGNISVOLLE AFFÄRE das Grundgerüst geliehen hast . . .
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In ABSEITS DES LEBENS zieht es Edee Mathis (Robin Wright) nach einem tragischen Ereignis in die (fast) menschenleere Wildnis, wo sie heilen oder sterben kann. Vorerst ist ihr ist beides recht, bis sie irgendwann Miguel kennenlernt…
Eingebettet in atemberaubenden Landschaftsaufnahmen ist Robin Wrights Regie-Debüt ein leiser und ruhiger Film über zwei Menschen, die sich allmählich annähern und dabei ihre Wunden heilen. Vielleicht hätte etwas mehr manipulative Melodramatik dem Film gut getan, denn einen ganz dicken Kloß im Hals bekommt man erst am Ende, wenn auf Fragen endlich Antworten kommen, die nur das wunderschöne Arschloch namens Leben bereithalten kann.
Für danach Suchende sicherlich ein toller und wichtiger Film. Sehenswert allemal . . .
Es gelang mir leider nicht, richtig in die Handlung von SWORD OF DOOM einzutauchen. Die Inszenierung und die Bilder sind amtlich, aber der Rest ist wirklich schwer zu nehmen. Mit OmU habe ich überhaupt kein Problem, aber all die nicht mal aussprechbaren Namen und 'Andersartigkeiten des Erzählens' ließen mich nach gut einer Stunde müde mit dem Katana in der Chipstüte (Asian-Style) rumstochern. Als ich dabei auch noch meine Pulle mit kaltem Gerstensaft umkippte, verließ ich enttäuscht vorzeitig das Japan am Ende des Tokugawa-Shogunats . . .
WEATHERING WITH YOU ist erzählerisch nicht durchgängig fesselnd, punktet aber mit viel Liebe zum Detail, wunderschönen Bildern und einer gehörigen Portion endlicher Melancholie…
Staub in den zusammengekniffenen Augen, Zigarillo im Mundwinkel, der Colt hängt auf Halb Acht … Dirty BenAffenleck trifft grumpy Clint Eastwood im Legenden-Modus.
1971 - BETROGEN
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“Ich war mir nicht sicher, ob das Publikum bereit dafür war oder dergleichen wollte, aber ich wusste, dass ich es wollte.” (Clint Eastwood)
In den Wirren des amerikanischen Bürgerkriegs wir der feindliche und schwer verletzte Nordstaatler John McBurney (Clint Eastwood) von der zwölfjährigen Amy (Pamelyn Ferdin) im Wald aufgelesen und in Martha Farnsworths (Geraldine Page) Mädcheninternat gebracht, wo es durch den einzigen Hahn im vollen Hühnerstall bald zu dramatischen Konflikten kommt...
Bereit waren die Zuschauer für diesen vielschichtigen und zudem äußerst eigenwilligen Film nicht, und ließen BETROGEN an den Kinokassen ordentlich floppen. Ich empfand diesen spannungsgeladenen, mitunter sehr verstörenden Mix aus Romanze, Südstaatendrama und Psychothriller auf eine schräge Art völlig faszinierend. Hier werden ‘Krieg’ und ‘Sexualität’ zu einem symbolreichen Southern-Gothic-Drama verquirlt, das zudem mit intensiven Darstellerleistungen aufwarten kann, hervorragend in Szene gesetzt wurde und selbst am Ende nicht den Schwanz einzieht.
Wer mit der brennenden Lunte in einem Pulverfass rum stochert, braucht sich nicht über den Knall wundern. Clint Eastwood und Don Siegel mal ganz anders, aber absolut sehenswert . . .
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