BenAffenleck - Kommentare
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Alle Kommentare von BenAffenleck
Der Serienableger zu WATCHMEN erweist sich als recht anstrengende Serie, die viel zu viel will und es sich zu erarbeiten gilt. Die Produktion ist natürlich HBO-typisch absolut hochwertig, aber man braucht schon fast die Hälfte der Staffel, um sich in der alternativen Zeitlinie überhaupt zurecht zu finden. Mit WTF-Momenten wird hier nicht gegeizt, dafür ist die Action rar gesät und zudem mit einigen unglücklichen CGI-Shots besudelt. Thematisch ist das hier die ganz große Muppet-Show mit Masken, Tintenfischen und Riesendildos, eingebettet in ein Rassismus-Drama mit starker Stimme zum Thema Polizeigewalt.
Viel zu interessant zum Abschalten, viel zu schräg und gewollt zum Rewatchen . . .
Die Macher von NOBODY zeichneten sich schon für JOHN WICK, ATOMIC BLONDE und HARDCORE verantwortlich. Dem wurde noch eine ordentliche Portion THE EQUALIZER zugemischt, und mit Bob Odenkirk die Hauptrolle wunderbar gegen das SAUL-Image des Schauspielers besetzt. Das ist auch der eigentliche Clou, denn innovatives Neuland betritt ein vermeintlicher Niemand, der sich mit der russischen Mafia anlegt, heutzutage nicht mehr.
Trotzdem wurde das ganze Paket hübsch verschnürt, ungewohnt selbstironisch präsentiert und bietet mit der jetzt schon legendären Bus-Sequenz eine der rundesten Action-Sequenzen der letzten Jahre, die in ihrer Räudigkeit selbst beim Zuschauen schon weh tut.
Nach hinten raus verliert NOBODY dann jegliche Bodenhaftung und beißt in einem wahnsinnigen Rausch nur noch wild um sich. Da wurde es mir fast schon etwas zu viel, lässt den Unterhaltungsfaktor (und Bodycount) aber noch mal in ungeahnte Höhen schnellen. Irrer Quatsch . . .
GRENZENLOS musste ich zwar mit der absolut miesen deutschen Synchronisation ertragen, dank James McAvoy und Alicia Vikander blieb ich trotzdem bis zum Ende dran. Kein Drama-Gold mit blutenden Herzen, aber durchaus besser wie sein Ruf. Mag aber auch am leichten Corona-Fieber gelegen haben. Fakt ist aber auch, dass ich McAvoy 2 Stunden interessiert zuschauen könnte, wie er einen Beutel Apfelsinen abpellt...
Zwischen bodenlosem Fremdschämen und sich beömmeln kann man in DIE DISCOUNTER sogar das Herz am rechten Fleck entdecken. Assig und prollig, teils urkomisch und immer kurz davor, abgeschaltet zu werden. Und das darf hier durchaus als Kompliment verstanden werden…
Mit SILVERADO drehte Lawrence Kasdan eine wundervolle Hommage an die großen US-Western-Klassiker, die auch noch heute mit wundervollen Settings, herrlichen Landschaftsaufnahmen, gut proportionierter Action und tollem Humor fantastisch unterhält. Die Story bietet zwar inhaltlich kein Neuland, dafür ist der bis in kleinste Nebenrollen prominente Cast eine schiere Wonne. SILVERADO sollte ein Fest für jeden Westernfan und eine Wiederentdeckung wert sein . . .
Staub in den zusammengekniffenen Augen, Zigarillo im Mundwinkel, der Colt hängt auf Halb Acht … Dirty BenAffenleck trifft grumpy Clint Eastwood im Legenden-Modus.
1970 - STOSSTRUPP GOLD
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“Der Film hätte einer der besten Kriegsfilme überhaupt werden können. Es gab ein grandioses Drehbuch, eine gute Besetzung und eine subtile Antikriegsbotschaft. Aber irgendwie ging das alles verloren. Der Film versandete kläglich in Jugoslawien und schrumpfte zu einer Story über ein paar amerikanische Nichtsnutze im Zweiten Weltkrieg.” (Clint Eastwood)
Im WWII bekommt eine Kompanie der US-Army Wind von einem Lager mit 14.000 Goldbarren, lediglich 30 Meilen hinter feindlichen Linien, allerdings von deutschen Truppen gut bewacht. Ihren 3-tägigen Fronturlaub nutzen sie für einen Stoßtrupp ins Feindesland, mitsamt 3 Sherman-Panzern und eher niederen Absichten…
Bei dieser Story kann man das Abenteuer geradezu riechen, denn hier wird der Krieg zur reinen Rahmenhandlung. Mit durchweg bissigem Humor, ordentlicher Spannung und einer hochkarätigen Besetzung drehte Brian G. Hutton eine überaus gelungene Mischung aus Kriegsfilm und humorvoller Satire, die erstklassig gealtert ist. Vorwiegend in Jugoslawien und mit einem Budget von 4 Millionen Dollar gedreht überzeugt hier vor allem (im Gegensatz zum quälend doofen und ebenfalls von Hutton gedrehten AGENTEN STERBEN EINSAM) die Action, die während der gefühlt wirklich kurzen 144 Minuten langsam an Fahrt aufnimmt, während aus den Lautsprechern vom “Spinner” der tolle Titelsong ‘Burning Bridges’ röhrt.
Neben dem wie fast immer mürrisch-coolen Clint Eastwood und einer überzeugenden Vorstellung von Telly Savalas muss man spätestens nach STOSSTRUPP GOLD Donald Sutherland lieben, der als tiefenentspannter Panzerkommandant-Hippie eine bravouröse Leistung liefert, und ordentlich Schräglage und Schrulligkeit in das Unterfangen bringt. Einfach köstlich!
Durchweg unterhaltsam, mit großartigem Witz bereichert und absolut knallig inszeniert gilt es, diese außergewöhnlich gut bebilderte Schatzjagd für sich (wieder) zu entdecken. Der THREE KINGS der 70er Jahre . . .
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Kein leichtes Anliegen, diese düstere Detektivgeschichte in einer Sichtung komplett zu packen. Matt Reeves hat mit THE BATMAN einen astreinen Serienkiller-Thriller gedreht, der nicht weiter entfernt von den formelhaften und oft nur noch passabel unterhaltsamen Superhelden-Blockbustern der letzten Jahre sein könnte.
Gespickt mit einer Vielzahl aktueller Themen und einer herausragenden handwerklichen Leistung gibt es eine weitere interessante Batman-Interpretation, die die Anfänge eines dunklen Ritters behandelt, der sein Handwerk noch nicht perfekt beherrscht und selbst an Tatorten noch etwas unsicher wirkt. Am interessantesten ist sicherlich, dass sich Superheld und Superschurke sehr ähnlich sind, und beide Veränderung für eine Stadt wollen, in deren Eingeweide Verbrechen, Gewalt und Korruption wüten. Die Radikalität in der Umsetzung der Ziele ist noch eine unterschiedliche, birgt aber unglaubliches Potential für weitere Filme. Selbst nach so kurzer Zeit trägt Batman scheinbar nur noch eine Maske von Bruce Wayne.
Die Besetzung ist großartig, aber das war bei Pattinson und Dano eh eine sichere Nummer. Für mich hätte es noch etwas mehr Action sein dürfen, und der ein oder andere Schlenker im Drehbuch war einfach überflüssig. Hier und da ist die Fledermaus mit 177 Minuten Laufzeit etwas zäh und THE BATMAN wirkt sogar etwas überambitioniert. Aber das ist Klagen auf hohem Niveau. Ich freue mich schon, die Fledermaus im Heimkino begrüßen zu dürfen . . .
Unter der gekonnten Regie von Kenneth Branagh hätte das Jack Ryan Reboot SHADOW RECRUIT eigentlich viel besser werden müssen. Der Ire übernahm nicht nur die Regie, sondern spielt auch ganz wunderbar einen kaltblütigen russischen Oligarchen, der die ohnehin schon wirtschaftlich angekratzten USA mit einem Terrorattentat endgültig in den Abgrund stoßen soll.
Die Inszenierung von Branagh ist elegant, das Drehbuch von David Koepp präsentiert allerdings eine mäßige Kalter-Krieg-Story, die ohne nennenswerte Haken auskommt. Somit bietet SHADOW RECRUIT kaum etwas, was man nicht schon einmal in zahllosen anderen Agenten-Thrillern ähnlichen Kalibers gesehen hat. Am meisten Spaß macht noch die Hauptbesetzung aus Chris Pine, Kevin Costner und Branagh. Ach ja, die schauspielende Kastenfalle Keira Knightley ist auch dabei . . .
Mit COLORS von Dennis Hopper werde ich einfach nicht warm. Der Ghetto-Police-Thriller packt mich in keiner seiner endlos langen Minuten, nervt mit den ganzen Gang-Spacken und hat außer einem namhaften Cast für mich rein gar nichts zu bieten...
Neofaschisten gelangen in den Besitz einer Nuklearwaffe und planen, die Supermächte USA und Russland in einen Krieg zu treiben, um anschließend von der neuen Weltordnung zu profitieren. Der junge CIA-Analytiker und Russland-Experte Jack Ryan (Ben Affleck) versucht das Schlimmste zu verhindern. Ein Wettlauf um die Fakten beginnt…
Nach achtjähriger Abstinenz kehrte Jack Ryan wieder auf die Leinwand zurück, dieses Mal komischerweise um Jahre verjüngt und mit einer Ben Affleck Maske getarnt. Eine Kröte, die man hier einfach schlucken muss, um dem soliden THE SUM OF ALL FEARS überhaupt eine faire Chance geben zu können.
Auch Regisseur Phil Alden Robinson nutzte DER ANSCHLAG als Comeback, lag sein letzter Kinofilm SNEAKERS - DIE LAUTLOSEN doch auch schon eine Dekade zurück. Auf großes Action-Zinnober wird hier komplett verzichtet, stattdessen bekommt man einen technisch gut gemachten Polit-Thriller, der die verbrauchte Luft des Kalten Krieges atmet und dabei die Spannungsschraube immer mehr anzieht. Dabei bekommt der Realitätsanspruch abseits einiger kleiner Unglaubwürdigkeiten während des momentanen Ukraine-Krieges und der angespannten Lage einen düsteren Anstrich und sorgt durchaus für Beklommenheit.
Mit einem besseren Hauptdarsteller (Sorry Ben, da hattest du es echt noch nicht drauf) und einer Prise mehr Action hätte ich hier noch einen Punkt mehr gezogen. Dafür ist der komplette Nebencast allererste Sahne. DER ANSCHLAG war jedenfalls besser, als ich ihn nach dem damaligen Kinobesuch in Erinnerung hatte . . .
Für AFTER LIFE übernahm Ricky Gervais nicht nur die Hauptrolle des verbitterten Witwers, sondern schrieb auch das Drehbuch und führte Regie. Damit ist diese überaus sehenswerte Serie durch und durch sein Baby, und eine überraschend einfühlsame Mischung aus schwarzer Komödie und Verlust-Drama mit schrägen Feel-Good-Ambitionen. AFTER LIFE sorgt für einige wirklich köstliche Lacher, wohlige Gänsehaut-Momente, herrliches Kleinstadtflair und ungewohnt menschliche (und natürlich etwas überspitzte) Charaktere.
Und AFTER LIFE macht was mir dir, was weit über Unterhaltung hinausgeht. Ricky Gervais wunderbare Serie säuselt dir lieblich und doch nachdrücklich ins Ohr: Sei ein nettes Arschloch, auch andere Menschen haben Sorgen. Be more kind, my friend. Try to be more kind.
Wie die Fäden der Charaktere zur letzten Episode gezogen werden, musste eigentlich so kommen wie es kam, und trotzdem erkannte ich nicht alles Offensichtliche im Verlauf der vorherigen Folgen. Ich war mit dem Finale einfach überglücklich und doch unfassbar traurig. Kaum zu erklären, und doch wahr. Life hurts . . .
Auch im Indianer-Western KEINE GNADE FÜR ULZANA geht Robert Aldrich nicht gerade zimperlich zu Werke, lässt den Unterhaltungsfaktor allerdings auf Sparflamme köcheln. Relativ öde...
In Franka Potentes Spielfilm-Debüt (Regie und Script) HOME folgen wir Marvin, der nach einer langen Haftstrafe wegen Mordes zurück in seine Heimatstadt und an den Ort des Verbrechens kommt.
Mit lichtdurchfluteten, oft aber auch blassen Bildern und einem beachtlich aufspielenden Cast erzählt Potente eine weitere Episode aus dem Mikrokosmos des ländlichen Amerikas, wo echte Perspektiven Mangelware sind, man die Hoffnungslosigkeit aber schon mit ein paar Dollar betäuben kann. Der Regisseurin gelingt dabei ein durchaus berührender und differenzierter Film, der sich nicht in den Missständen des White-Trash suhlt, sondern von einer perspektivlosen Provinz, der Suche nach Heimat und der Schwierigkeit von Vergebung erzählt.
Sehenswert, auch wenn zum großen Wurf noch das besondere Etwas fehlte . . .
In der dritten Verfilmung einer Bestsellers des amerikanischen Autors Tom Clancy, bekommt es der CIA-Agent Jack Ryan diesmal mit einem südamerikanischen Drogenkartell und selbstverständlich mächtigen Verrätern in den eigenen Reihen zu tun…
Phillip Noyce bekam für DAS KARTELL ordentliche 65 Millionen Dollar Budget in die Hände gedrückt, die man dem vielschichtigsten und komplexesten Teil der Reihe auch ansieht. Hier gibt es allerbestes Polit-Thriller-Entertainment, mit einer spannenden und schlüssigen Story, sowie gut dosierter handgemachter Action. Vor allem der Anschlag auf eine amerikanische Wagenkolonne in den Straßen Bogotas ist immer noch absolut mitreißend inszeniert. Das Finale kann das in Sachen Schauwerte leider nicht mehr toppen, und im letzten Drittel schleichen sich doch einige unnötige Längen ein.
Mit Harrison Ford, Anne Archer und James Earl Jones standen drei Hauptprotagonisten des Vorgängers vor der Kamera. Für weitere Nebenrollen konnte man noch Willem Dafoe, Donald Moffat und den wunderbar fies aufspielenden Henry Czerny gewinnen. Mit so einem erstklassig agierenden Cast machen politische Ränkespiele wirklich Spaß . . .
Joe Maddens traumhaft besetzte Culture-Clash-Dramödie BEST EXOTIC MARIGOLD HOTEL müht sich durch eine seichte Handlung mit massig Klischees und wenig Überraschungen. Konnte mich leider nicht überzeugen...
Staub in den zusammengekniffenen Augen, Zigarillo im Mundwinkel, der Colt hängt auf Halb Acht … Dirty BenAffenleck trifft grumpy Clint Eastwood im Legenden-Modus.
1970 - EIN FRESSEN FÜR DIE GEIER
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“Es war eine dieser Zwei-Rollen-Geschichten, und die Frau hatte den besseren Part - ich bin ziemlich sicher, dass Shirley das auch wusste. So was wie AFRICAN QUEEN im Wilden Westen.” (Clint Eastwood)
Wenn Clint Eastwood als unrasierter, schweigsamer und raubeiniger Westerner in der mexikanischen Prärie die Nonne Sara (Shirley MacLaine) vor den Übergriffen von Banditen rettet, wähnt man sich innerhalb einiger Augenblicke in einem etwas aus dem Rahmen gerutschten Spaghetti-Western, zu dem dann auch noch der großartige Ennio Morricone einen ungemein schmissigen Soundtrack komponierte.
Mit EIN FRESSEN FÜR DIE GEIER erschuf Don Siegel zwar kein Highlight, aber dafür einen überdurchschnittlichen Western mit klassischen Motiven, der vor allem durch das Zusammenspiel von Shirley MacLaine und Clint Eastwood profitiert. Die ausgewogene Mischung aus Humor, Spannung und Action sorgt für knappe 2 Stunde beste Unterhaltung, auch wenn die Geschichte lediglich altbekanntes neu verpackt und dabei nicht immer zimperlich vorgeht.
Großartig fand ich die Kameraarbeit von Gabriel Figueroa, der mit Eastwood noch im gleichen Jahr STOSSTRUPP GOLD drehte, hier für wunderschöne Bebilderung der mexikanischen Natur sorgte und generell ein gutes Händchen für übersichtliche Bildkompositionen beweist.
Hinter der Kamera sollen Eastwood und Siegel im übrigen immer wieder mit der scheinbar sehr einschüchternden Shirley MacLaine angeeckt sein, was möglicherweise erklärt, warum Eastwoods Name im Vorspann nur an zweiter Stelle auftaucht. Das aber dann auch zum letzten Mal in seiner Karriere . . .
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Ein minderjähriger und völlig unberechenbarer Heißsporn (Jack O’Connell) wird vorzeitig in den Erwachsenen-Knast verlegt. Die tickende Zeitbombe droht, den schwer erkämpften Knastfrieden zu zerstören…
MAUERN DER GEWALT zeigt schonungslos die harte Gangart in einem britischen Hochsicherheitsgefängnis. Knüppelhart ist hier das Minimum. Nach realen Erfahrungen von Drehbuchschreiber Jonathan Asser entwickelt sich ein authentischer, furios gespielter und aufwühlender Knast-Albtraum, in dem Jack O'Connell und Ben Mendelsohn mit wuchtiger Präsenz regelrecht erschrecken. Aber was soll man auch weniger erwarten? Das Regisseur David Mackenzie mit seiner intensiven Art und Weise, Filme zu machen, einem den Atem rauben kann, bewies er schließlich schon mit den völlig verschiedenen PERFECT SENSE und HELL OR HIGH WATER . . .
In JOE BELL treffen ein dringliches Thema und gute (Nachwuchs)Schauspielerei auf eine nicht optimale Erzählweise, die einiges an Substanz des erschütternden Stoffes am Straßenrand im Nirgendwo liegen lässt. Weit entfernt von perfekt, aber doch wichtig und nachhaltig genug, wenigstens ein Mal gesehen zu werden . . .
Entdeckt man MÖRDERISCHER VORSPRUNG erst in heutigen Zeiten, dürfte es für echten Jubel nicht ganz reichen. Dank der guten Besetzung um Sidney Poitier und Tom Berenger bekommt man eine zumindest noch sehenswerte und recht spannende Killer-Jagd in atemberaubender Landschaft, mit etwas Action, einer Prise Humor aber auch einigen miesen Drehbuchlöchern . . .
R.E.D. sollte man gar nicht erst versuchen, ernst zu nehmen. Die Comicadaption des deutschen Regie-Exports Robert Schwentke ist ein amüsanter Genremix mit einer herrlich bekloppte Story um eine pensionierte Agenten-Gang, die einer Verschwörung auf die Spur kommen.
In etlichen überdrehten Actionszenen darf sich das beachtliche und gut aufgelegte Staraufgebot um Bruce Willis mal so richtig austoben. Und wer zum Teufel hatte nicht schon immer mal Bock darauf, Helen Mirren im Kleid hinter einem stationären Maschinengewehr-Geschütz stehen zu sehen? Alle paar Jahre ein wahrer Augen- und Ohrenschmaus . . .
Die alten Helden gehen in die zweite Runde. Wir reden hier allerdings nicht von der EXPENDABLES Truppe um Sylvester Stallone, die eine Feuerkraft hat wie ein Zerstörer der US-Navy, sondern um das R.E.D. Team mit Bruce Willis als ‘Leader of the pack’.
Diese Fortsetzung zum besseren ersten Teil könnte man komplett in ein Logikloch kippen und mit dem Sand des Vergessens zuschütten. So eine Denke habe ich bei dieser Art von Popcorn-Action-Movie aber schon vor Jahren aufgegeben, dass führt ansonsten nur zu vielen 4,0en und 5,0en. Leider fühlt sich R.E.D. 2 trotz der lockeren Inszenierung etwas gestreckt und gewollt an, was sicherlich am Fehlen einer guten Geschichte und der komplett ausstehenden Spannung liegt. So müssen dann die Action (die auf jeden Fall gut ist) und der Cast die alte Kuh vom Eis holen, was hier auch tatsächlich noch gelingt. Helen Mirren, die beim Telefonieren ganz nebenbei noch eine Leiche in der Badewanne entsorgt, und ein ständig wirres Zeug labernder John Malkovich sind aber auch einfach zu köstlich. Da wirkt ein Anthony Hopkins in seiner gängigen Psychopathen Rolle schon beinahe an den Rand verdrängt.
Schwarzhumorig, explosiv und trotzdem nicht ganz die Klasse des ersten Teils . . .
Jack Ryan (Harrison Ford) gerät mit Frau (Anne Archer) und Tochter (Thora Birch) in einen Anschlag einer Splittergruppe der IRA. Dabei tötet er den jungen Bruder des Anführers (Sean Bean), der sich fortan auf einen persönlichen Rachefeldzug begibt...
Bereits zwei Jahre nach dem ersten Kino-Auftritt von Jack Ryan folgte mit DIE STUNDE DER PATRIOTEN bereits ein weiterer Teil um den CIA-Analytiker. Ob Alec Baldwin zu hohe Gehaltsforderungen stellte oder doch lieber auf der Theaterbühne stand, weiß man nicht sicher. Der wesentlich älter Harrison Ford stand jedenfalls zur Verfügung, und konnte als Jack Ryan für 2 Filme verpflichtet werden. Hier übernahm auch zum ersten Mal Phillip Noyce die Regie, der sich bis dato durch den B-Actioner BLINDE WUT und den gelungenen Thriller TODESSTILLE schon einen soliden Ruf erarbeitet hatte. Mit PATRIOT GAMES (OT) gelang ihm ein hervorragend inszenierter Thriller mit politischem Anstrich, emotionaler Tiefe und gut proportionierter Action.
Als besonders erinnerungswürdig empfand ich die Szene im Kontrollraum, in der Jack Ryan kommentarlos und sichtlich mitgenommen dem kalten Töten mit modernster Technik über Satellit zusieht, während andere Agenten entspannt an ihrem Kaffee nippen. Hier zeigt sich auch Fords schauspielerische Klasse, wenn man ihn nur lässt. DIE STUNDE DER PATRIOTEN lässt durch seinen bis in die Nebenrollen gut gewählten Cast auch einige Unzulänglichkeiten links liegen. Neben einem jungen und beachtlich aufspielenden Sean Bean darf man sich noch an Richard Harris, James Earl Jones und Samuel L. Jacksons’ Mitwirken erfreuen.
Auch wenn einen zuweilen das Gefühl beschleicht, einem sehr subtilen Werbefilm der “Guten” CIA beizuwohnen, gehört PATRIOT GAMES zu den stärksten Vertretern seines Genres. Das sah ich seinerzeit im Kino noch ganz anders. Da wusste ich aber auch noch nicht, dass solche Filme irgendwann nur noch im Rückspiegel winken, während oftmals seelenlose Bombast-Spektakel die Windschutzscheibe zum Bersten bringen . . .
Das russische Atom-U-Boot ROTER OKTOBER befindet sich auf Kurs Richtung amerikanischer Ostküste. Weder Amis noch Sowjets wissen um die Absichten von Kapitän Ramius (Sean Connery)…
JAGD AUF ROTER OKTOBER war 1990 der erste Film um den CIA-Analysten Jack Ryan, der es aus Tom Clancy's Romanen auf die Kinoleinwand schaffte. Ein großer Fan des Films wurde ich auch nach erneuter Sichtung nicht, da der Film einfach viel zu lang ist, und vor allem aus heutiger Sicht doch schon ordentlich Staub angesetzt hat. Dem gegenüber stehen ein gutes U-Boot Setting, eine solide Inszenierung von John McTiernan und ein gut spielendes Staraufgebot, bestehend aus Sean Connery, Alec Baldwin, Sam Neill und Scott Glenn, um nur einige zu nennen.
Hat man sein Herz aber erst einmal an CRIMSON TIDE verloren, wirkt ROTER OKTOBER doch etwas muffig . . .
Staub in den zusammengekniffenen Augen, Zigarillo im Mundwinkel, der Colt hängt auf Halb Acht … Dirty BenAffenleck trifft grumpy Clint Eastwood im Legenden-Modus.
1968 - AGENTEN STERBEN EINSAM
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“Richard Burton und ich töteten in zwei Stunden so viele Nazis, dass der Krieg kaum so lange hätte dauern können.” (Clint Eastwood)
Eine Spezialeinheit der Alliierten soll während des zweiten Weltkrieges einen Brigadegeneral befreien, der von der deutschen Wehrmacht im Hauptquartier des Alpenkorps, der schwer befestigte Burganlage „Schloss Adler“ festgehalten wird…
Nach einem Drehbuch von Alistair MacLean kam dieser Spionagethriller im Kriegsfilm-Gewand 1968 in die Kinos, wurde zu einem bemerkenswerten Erfolg und erfreut sich komischerweise noch heute größter Beliebtheit. Diese filmische, aber leider auch inhaltliche sowie inszenatorische Tour de Force durch finstere Burg-Gefilde und zerklüftete Winterlandschaften punktet heutzutage eigentlich nur noch mit seinem grandiosen Alpen- und Burg-Setting. Der Rest von AGENTEN STERBEN EINSAM ist hanebüchenes und richtig mies gealtertes Action-Blockbuster-Kino aus Großvaters Zeiten.
Dabei wird dem Film nicht mal seine enorme Laufzeit von 158 Minuten zum Verhängnis, obwohl bis auf den Spionage-Twist auf doppeltem Boden die völlig zusammengeklaubte Story kaum was bieten kann. Ich empfand den Film eher technisch als eine grausame Qual, zumal er den Status als einer der besten Action-Filme der 60er-Jahre innehat. Schnitttechnische Anschlussfehler, klägliche Spannung, quälende Szenen vor Studio-Leinwänden, überwiegend miese Action und lächerliche Explosionen ließen vor lauter Grauen sogar mein Bier warm werden. Warum dann ein Wagen explodiert, der einfach nur einen Abhang runter rollt oder was ein Hubschrauber aus der Zukunft im Winter 43/44 zu suchen hat, waren nur zwei offensichtliche Beispiele dafür, bevor es in AGENTEN STERBEN EINSAM auf die Seilbahn geht und dieser ‘Klassiker’ vor Doofheit fast implodiert.
Richard Burton und Clint Eastwood geben sich alle Mühe, diesem Mumpitz zumindest etwas benötigte Glaubwürdigkeit zu verleihen, reißen es aber auch nicht mehr raus. Clint Eastwood konnte hierzu auch nur von einer enormen 800.000 Dollar Gage überzeugt werden, welche heute um die 8-12 Millionen Dollar entsprechen dürfte.
AGENTEN STERBEN EINSAM legt heutzutage alle seine Unzulänglichkeiten völlig schamlos auf den Tisch, und strapaziert genüsslich die Geduld und das Wohlwollen eines nun verunsicherten Film-Fans, der diesen Titel als ersten seiner umfangreichen Clint-Eastwood-Werkschau sah. Puuuh . . .
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Obwohl durch und durch Rock ‘N’ Roller, bin ich nie bei Mötley Crüe gelandet. Das war mir immer zu viel Klischee, Schaumschlägerei und Stretch. Dafür hatte ich schon Guns ‘N’ Roses gefunden und lieben gelernt.
THE DIRT basiert auf dem autobiografischen Bestseller der Crüe, und hatte für mich nicht wirklich viel zu bieten. Als dann in der zweiten Filmhälfte das große Drama hinzu kam, hatten mich der Film und die Crüe schon längst wieder verloren.
Netflix's Kindergeburtstag im Fahrstuhl von einer Horde beschissener und gewalttätiger Suchtis mit zweitklassigen Songs. THE DIRT? Passt...