BenAffenleck - Kommentare
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Alle Kommentare von BenAffenleck
Staub in den zusammengekniffenen Augen, Zigarillo im Mundwinkel, der Colt hängt auf Halb Acht … Dirty BenAffenleck trifft grumpy Clint Eastwood im Legenden-Modus.
1966 - ZWEI GLORREICHE HALUNKEN
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“Die Zigarillos bringen dich schnell in die richtige übellaunige Stimmung.” (Clint Eastwood)
Der Höhepunkt der Dollar-Trilogie zeigt ein weiteres Mal Clint Eastwood als
grimmigen, einsamen, tabakkauenden Revolverhelden im Poncho (auch wenn er diesen erst kurz vorm Finale trägt), der sich mit einem grandios aufspielenden Eli Wallach auf die Suche nach einer Kiste mit 200.000 Dollar in Gold macht, auf die es allerdings auch der gewissenlose, wie grausame Kopfgeldjäger Sentenza (Lee Van Cleef) abgesehen hat...
Zur Zeit des amerikanischen Bürgerkriegs treffen drei rastlose Charaktere aufeinander, schließen Zweckallianzen, hintergehen diese und begeben sich mordend und fluchend auf eine ausgedehnte Odyssee quer durch das vom Krieg gezeichnete Land. Dabei interessiert Leone sich nicht übermäßig für den Plot - THE GOOD, THE BAD AND THE UGLY feiert die rein filmischen Elemente. Sorgfältig komponiert er jedes Breitwandbild, als würde er eine große Landschaft malen, wobei die Wirkung dieser epischen Cinematografie durch Ennio Morricones Jahrhundert-Score noch um ein vielfaches verstärkt wird. Konterkariert wird dies dann durch extreme Close Ups von verschwitzten Gesichtern, zusammengekniffenen Augen, Händen und Revolvern, die dank der radikalen Schnitttechnik die Spannung ins Unermessliche treiben, um sich dann endlich eruptiv und erlösend zu entladen.
Neben dem gut gewichteten Maß an Ironie und bösen Humor sowie der Perfektion in Bild und Ton, ist es zuvorderst den Darstellern geschuldet, dass ZWEI GLORREICHE HALUNKEN zu einem der ganz großen Klassiker der Kinogeschichte wurde. Eastwood kehrte für den Abschluß (oder eher das Prequel) der Dollar-Trilogie ein weiteres Mal als schweigsamer Revolverheld zurück. Für die Rolle des Schurken Sentenza hatte Sergio Leone eigentlich Charles Bronson vorgesehen, der zu der Zeit allerdings schon DAS DRECKIGE DUTZEND drehte. So bekam der unheimlich charismatische Lee Van Cleef die Chance, völlig skrupellos Frauen zu schlagen, Gefangene zu foltern und wehrlose alte Männer im Bett zu erschießen, und daran geradezu diabolische Freude zu haben. Die großartigste Leistung liefert hier allerdings Eli Wallach als aufgedrehter mexikanischer Bandit namens Tuco, der allen anderen gut gelaunt die Show stiehlt.
Zu erzählen gäbe es über THE GOOD, THE BAD AND THE UGLY noch genügend, wofür dann allerdings das herausragende Bonusmaterial der BluRay zu empfehlen ist. Unglaublich ist immer noch die zweite Sprengung der Brücke, da beim ersten Mal aufgrund von Sprachverständigungsproblemen am Set die Kameras nicht liefen. Die Brücke wurde aus echten Bau-Materialien gefertigt, und man sehe sich mal die Wucht der Detonation in Zeitlupe an, wobei Eastwood und Wallach beinahe von umherfliegenden Steinen getroffen wurden. Wunderbar, dass Leone hierfür endlich über das nötige Kleingeld von 1,2 Millionen Dollar verfügte, um seiner Vorliebe fürs Spektakel zu frönen. Leone und Eastwood gingen nach diesem Film streitbedingt getrennte Wege, was entweder an Eastwoods üppiger Gagenforderung mitsamt Gewinnbeteiligung lag, oder weil er die Mitwirkung an Leones nächstem Werk (SPIEL MIR DAS LIED VOM TOD) ablehnte. Kurz vor Leones Tod schlossen die beiden jedoch in Italien Frieden.
ZWEI GLORREICHE HALUNKEN wirkt selbst nach etlichen Dekaden noch frisch, ungewöhnlich und cool, lässt trotz des langsamen Erzähltempos keine Langeweile aufkommen und ist das perfekte Werk eines Meisters der Filmkunst . . .
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In seinem zweiten Fall bekommt es das Cop-Duo mit südafrikanischen (und rassistischen) Diplomaten zu tun, die ihre Immunität dazu benutzen, um Drogen in die USA zu schmuggeln. Doch zunächst müssen Riggs & Murtaugh den wichtigen Kronzeugen Leo Getz (Joe Pesci) beschützen, der über 500 Millionen Dollar an Drogengelder gewaschen hat…
"Ein Schwarzer und ein Spinner, sind immer die Gewinner!" (Riggs)
Für die Fortsetzung BRENNPUNKT L.A. trafen noch mal all die Leute zusammen, die schon ihre Kreativität, ihr Herzblut und ihre Dollar in den großartigen Vorgänger investierten. Richard Donner übernahm erneut die Regie, Joel Silver fungierte wieder als Produzent, der Cast wurde lediglich erweitert, Stephen Goldblatt hinter der Kamera, Eric Clapton & Michael Kamen kümmerten sich um den Soundtrack und Shane Black verfasste das Drehbuch. Dieses wurde allerdings von weiteren Autoren überarbeitet, da es scheinbar zu düster und hart war.
„Okay, okay, okay.“ (Getz)
Anstatt einfach stumpf das Konzept des ersten Teils zu kopieren, hat man das gelungene Originalrezept beibehalten und nur ein paar Gewürze hinzugefügt: Mehr Comedy und Joe Pesci in einer weiteren Paraderolle. Ansonsten gibt es wieder jede Menge Action und halsbrecherische Stunts zu sehen, gespickt mit flotten Sprüchen, humorvollen Dialogen und teils urkomischer Situationskomik.
BRENNPUNKT L.A. gibt auch von Anfang an Vollgas, was sicherlich auch dem um 10 Millionen Dollar gegenüber dem Vorgänger gestiegenen Produktionsbudget geschuldet sein dürfte. Man wird hier regelrecht ins Geschehen katapultiert, das aus jeder Menge Schießereien, Explosionen und geschrotteten Fahrzeugen besteht. Den Kinogängern gefiel es, wobei sie weltweit sensationelle 228 Millionen Dollar in die Lichtspielhäuser trugen.
Eine sensationelle und ungemein spaßige Fortsetzung, die nicht weiter entfernt von einem lieblosen Sequel sein könnte . . .
"Also, das ist 'ne echte Marke, ich bin 'n echter Bulle und das ist 'ne echte Kanone." (Riggs)
Dem eher besonnenen Cop Roger Murtaugh (Danny Glover) wird ein neuer Partner zugeteilt, der hitzköpfige und selbstmordgefährdete Martin Riggs (Mel Gibson). Obwohl die beiden anfangs nicht miteinander arbeiten wollen, raufen sie sich im Lauf ihrer Ermittlungen zusammen und geraten mit einem Drogenring und den “Schlaffis der Shadow Company“ aneinander…
"Hast du schon mal jemanden getroffen, den du nicht getötet hast?" (Murtaugh)
Mel Gibson und Danny Glover sorgten zwischen 1987 und 1998 als ungleiches Cop-Duo in der LETHAL WEAPON-Reihe vier Mal für Recht und Ordnung auf den Straßen von Los Angeles. Die Mischung aus rasanter Action, humorvollen Dialogen und einer gut dosierten Portion Privatleben der Charaktere ließ die Kassen nicht nur in den Staaten ordentlich klingeln.
Das bewährte Rezept, in jedem weiteren Teil einen neuen zugkräftigen Namen zum eingespielten Cast hinzuzufügen, ging mit Joe Pesci, Rene Russo und Chris Rock jeweils perfekt auf und bescherte der Reihe immer wieder frisches Blut und neue Dynamik. Besonders erwähnenswert ist auch, dass sogar die wichtigsten Nebenfiguren durchweg mit den gleichen Schauspielern besetzt werden konnten, was neben den flotten Sprüchen und der guten Charakterentwicklung wohl ein weiterer nicht zu verachtender Grund für die Beliebtheit der Filme gewesen sein dürfte. ZWEI STAHLHARTE PROFIS ist nicht nur ein hervorragender Actionfilm, sondern auch das gelungene Portrait einer sich entwickelnden Freundschaft, und trägt somit das Herz am rechten Fleck. Shane Black lieferte hier einfach ein wunderbares Drehbuch ab, welches er später für den gleichfalls großartigen LAST BOY SCOUT nochmal variierte.
"Ich bin zu alt für so eine Scheiße." (Murtaugh)
Richard Donner inszenierte ein zeitloses Werk, mit dem er die traditionelle Cop-Action auf ein neues Level hob. Die Inszenierung ist straff und spannend, die Action über die gesamte Laufzeit stimmig verteilt und handwerklich gut gemacht. Die eher düstere und melancholische Stimmung wird durch den Soundtrack von Michael Kamen und Eric Clapton perfekt ergänzt. Wer sich für diesen Klassiker des Action-Kinos zu alt fühlt, hat ganz andere Probleme . . .
Die zwar arg konstruiert wirkende, aber nicht minder unterhaltsame deutsche Komödie DAS PERFEKTE GEHEIMNIS demontiert sich mit dem völlig zahnlosen und drangepappt wirkenden Happyend selbst. Etwas schade...
Staub in den zusammengekniffenen Augen, Zigarillo im Mundwinkel, der Colt hängt auf Halb Acht … Dirty BenAffenleck trifft grumpy Clint Eastwood im Legenden-Modus.
1965 - FÜR EIN PAAR DOLLAR MEHR
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"Wenn bei John Ford einer zum Fenster rausschaut, hat er den Blick in eine strahlende Zukunft. Wenn bei mir einer das Fenster aufmacht, weiß jeder: der wird jetzt erschossen. Ford ist ein Optimist. Ich bin ein Pessimist." (Sergio Leone)
Die völlig verschiedenen Kopfgeldjäger Monco (Clint Eastwood) und Colonel Mortimer (Lee Van Cleef) schließen einen Pakt, um dem skrupellosen Verbrecher El Indio (Gian Maria Volontè) samt seiner Bande beizukommen. Dabei verfolgen allerdings beide Revolvermänner noch ganz eigene Interessen, und halten sich nur vage an das Abkommen…
FÜR EIN PAAR DOLLAR MEHR ist der gelungene zweite Teil von Leones kultiger Dollar-Trilogie. Hier führt der Regisseur seinen Stil konsequent und regelrecht routiniert fort, aufgrund des größeren Budgets wird dem Auge allerdings mehr geboten als noch in FÜR EINE HANDVOLL DOLLAR.
Für einen Auftritt des großen Henry Fonda hat es hier Dollar-mäßig noch nicht gereicht, ich persönlich finde aber auch Lee Van Cleef als Eastwoods „Waffenbruder“, der eine regelrechte Elefantentöter-Waffensammlung mit sich führt, genial. Was eine fiese Fresse und Präsenz, ich freue mich schon auf seinen Auftritt in ZWEI GLORREICHE HALUNKEN.
Ansonsten gibt es hier Leone Western in Reinkultur: Lange Einstellungen auf harte sonnengegerbte Gesichter (die „italienische“ Einstellung) und Landschaften, ein wieder mal saucooler und wortkarger Clint Eastwood, eine Horde brutaler Bandenmitglieder mit einem kiffenden psychopathischen Anführer, einen noch besseren Morricone-Score und tiefschwarzen Humor. Ich musste einige Male so fies lächeln, das mir beinahe der Zigarillo aus dem Mundwinkel gekippt wäre. Staubiges Ding . . .
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-Loslassen-
Wer schon mal loslassen musste weiß, wie unendlich schwer dieses Wort wiegt. Wie scharf die Kanten sind und wie schwer die Narben verheilen, die beim balancieren dieses Wortes unweigerlich in Herz und Gedanken gerissen werden.
-Erlösung-
Ein anderes Wort, von einer leisen Stimme geflüstert. Die Wahrheit legt sich über die Lüge. Das Unvermeidliche akzeptieren, wenn die Zeit gekommen ist. SIEBEN MINUTEN NACH MITTERNACHT. Noch nie war Trauerbewältigung magischer, sensibler, schwermütiger und … schöner.
-Heilung-
Ein Versprechen, dass ohne Loslassen und Erlösung nicht gehalten werden kann . . .
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Ein kleiner Junge, seine schwerkranke Mutter und ein turmhohes Baummonster, das stets pünktlich um 7 MINUTEN NACH MITTERNACHT erscheint. Die Buchvorlage A MONSTER CALL von Patrick Ness erhielt durch den spanischen Regisseur J.A. Bayona und seinem Team eine würdige Leinwandadaption. Viele verschiedene Genre und Erzählstile finden hier zusammen, von der Coming-of-Age-Geschichte, Fantasy, Drama bis hin zu vereinzelten Horror-Elementen. Die Mischung aus Realfilm und Aquarell-Animationen verleiht dem bildgewaltigen Drama eine ganz besondere Magie und Aura.
Dank der großartigen Leistungen des jungen Lewis MacDougall, der immer guten Felicity Jones und einer ungemein zurückhaltend (und dadurch umso stärker) aufspielenden Sigourney Weaver baut man eine starke emotionale Bindung zu den Figuren auf, die einen immer mehr die Kehle zuschnürt. Wenn am bewegenden Ende die wahre Geschichte erzählt wird, gibt es bei mir kein Halten mehr.
Ein maximal fantasiereicher und emotionaler Film, kurzweilig und ganz toll gespielt. Muss man gesehen haben . . .
Staub in den zusammengekniffenen Augen, Zigarillo im Mundwinkel, der Colt hängt auf Halb Acht … Dirty BenAffenleck trifft grumpy Clint Eastwood im Legenden-Modus.
1964 - FÜR EINE HANDVOLL DOLLAR
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“Die italienischen Produzenten hassten mich und wollten mich gern loswerden, sie hielten mich für ungeheuer schlecht. In italienischen Filmen spielt man nämlich wie der Teufel, die kommen alle von irgendeiner Wahnsinns-Dramaschule. Ich vermute, sie dachten, ich würde gar nicht schauspielern. Nur Leone wusste, worauf ich hinaus wollte.” (Clint Eastwood)
FÜR EINE HANDVOLL DOLLAR ist nicht nur das Fundament der Italowestern-Ära und der staubig-blutige Beginn der Dollar-Trilogie, sondern begründete auch den Weltruhm von Hauptdarsteller Clint Eastwood, Regisseur Sergio Leone und Komponist Ennio Morricone.
Der wortkarge Protagonist (Clint Eastwood), der im mexikanischen Wüstenstädtchen San Miguel zwei rivalisierende Banden gegeneinander ausspielt, war kein strahlender, sondern ein wortkarger Antiheld, der weniger an Gerechtigkeit als vielmehr an schnöden Mammon interessiert war. Diese radikale Abkehr vom klassischen Hollywood-Western wurde durch Leones innovativen Regiestil noch verstärkt, und wirkte rundum zynisch, hart und dreckig.
FÜR EINE HANDVOLL DOLLAR griff für seine Story im übrigen grob die Handlung des 1961 erschienenen Kurosawa-Filmes YOJIMBO auf. Das Budget betrug schmale 200.000 Dollar, gedreht wurde in einer zerklüfteten Provinz Spaniens und in Filmkulissen, die dort noch von einer anderen Produktion standen. Der fertige Film startete im Sommer 1964 nach negativen Testvorführungen in Rom und Neapel nur in einem Hinterhofkino in Florenz, von wo aus er gemächlich dank Mundpropaganda seinen europäischen Siegeszug antrat, bevor er satte zweieinhalb Jahre später in den USA ankam, gleichfalls verrissen wurde und doch auch dort kontinuierlich seinen Siegeszug antrat. In der Zwischenzeit war die Dollar-Trilogie schon komplett abgedreht, und der Spagetti-Western allgemein passte mit seinem Zigarillo im Mundwinkel und den wilden Todes-Pirouetten verdammt gut in die Zeit des aufkeimenden New Hollywood.
Schon lange, bevor sich die 60er ihrem Ende neigten, war Clint Eastwood zumindest in Europa schon ein absoluter Star, der seinem eigenen Kopf folgte, nachdem ihm alle die Dreharbeiten zu diesem schmierigen Low-Budget-Western ausreden wollten, der später als FÜR EINE HANDVOLL DOLLAR Kultstatus erreichen sollte . . .
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Durchgängig perfekt frisiert, prügelt sich Kate Beckinsale hochhackig durch Gegnerhorden und einen Film, der in seinen besten Momenten zumindest Spaß macht. Der Rest ist keine Fußnote in der Actionfilmsammlung wert...
Die Sicht der Dinge ist in HARDCORE eine ganz besondere, denn hier werden wir selber zu einem unzerstörbaren Cyborg. Durch diesen cineastischen Scheißhaufen schießen, messern, sprengen, kämpfen, töten, bluten, springen, kriechen, fallen, reiten und fahren wir uns stumm zum grandiosen Finale hin, in dem wir dann zu 'Don't Stop Me Now' (von Queen) andere Cyborgs zu klump hauen dürfen, während dem 3 stelligen Bodycounter schon längst die Drähte aus dem Kasten geflogen sind.
Ist auch nach der zweiten Sichtung noch scheiße, macht aber assig einen auf dicke Hose und dabei irgendwie . . . Spaß!!!
THE GIFT: THE JOURNEY OF JOHNNY CASH ist eine weitere interessante Dokumentation über den einzig wahren “Man In Black”, die mit erst kürzlich entdecktem Archivmaterial den Mythos JC fett unterstreicht, diesen aber auch informativ hinterleuchtet. All die musikalischen Triumphe, die persönlichen Tragödien, der Kampf gegen die Sucht und die tiefe Religiosität, die Johnny Cash's Leben prägten.
Eine wunderbar melancholische Reise, egal ob man schon damals den ‘Folsom Prison Blues’ gespielt hat, oder Cash erst später dank der sensationellen ‘American Recordings’-Alben von Star Produzent Rick Rubin kennen und lieben gelernt hat . . .
RISEN verwurstet relativ brav die Auferstehung von ‘Yeshua’, diesmal aus den Augen der Römer. Kontrovers, wie Jahre zuvor das Meisterwerk von Mel Gibson, ist hier gar nichts. Der Film von Kevin Reynolds ist eher versöhnlich als verstörend, hat einige wunderschöne Momentaufnahmen, am Ende allerdings ein paar Nägel zu wenig, um das Endergebnis sicher an die ‘Must-See’-Wand der Bibelverfilmungen zu hängen. Trotzdem kein schlechter Film, und Joseph Fiennes fand ich ausgesprochen überzeugend . . .
Zusammen mit JFK-TATORT DALLAS wäre 11.22.63 mal ein Verschwörungs-Wochenende und Nervenkitzel der ganz besonderen Art. Ich fand schon Stephen Kings für die Anthologie-Serie zugrunde liegenden Roman absolut großartig. Neben einer spannenden Aufarbeitung des Attentats auf John F. Kennedy bietet die Geschichte einen mehr als oberflächlichen und absolut faszinierenden Einstieg in die 60er Jahre, betrachtet durch die Augen eines Zeitreisenden aus den 2010er-Jahren.
Einige Abweichungen vom Roman gehören bei so einer Verfilmung ja dazu, was das Ergebnis aber nicht negativ beeinträchtigt. Die Spannung steigert sich von Folge zu Folge, bis zum herzzerreißenden Finale im Schulbuchlager von Dallas, und noch darüber hinaus. Die hochwertige Inszenierung ist absolut gelungen, das 60s-Produktionsdesign ein wahrer Genuss.
Der Cast um die (zurecht) großen Namen von James Franco und Chris Cooper empfiehlt sich hier gleichfalls. Besonders herausragend und geradezu bezaubernd ist hier Sarah Gadon, welche die große Liebe des Zeitreisenden Franco spielt. Doch auch die weiteren Rollen können mit Daniel Webber, George McCay und Josh Duhamel großartige Darsteller vorweisen. Schauspielerisch allererste Sahne.
Eine durch und durch ausgezeichnete Serie. Interessant, spannend und absolut packend . . .
Für den deutschen Cyber-Thriller WHO AM I fahren Tom Schilling, Elyas M’Barek und Wotan Wilke Möhring einen Hacker-Angriff auf den BND. Fataler Fehler!
Geschickt weiß Baran bo Odar seinen Film durch ein rasches Erzähltempo und imposante, düstere Bilder in Szene zu setzen. Nach einem etwas bedächtigen Start gelingt es WHO AM I durchaus, den Zuschauer an den Bildschirm zu fesseln, obwohl jedem Filmfan relativ schnell klar wird, welche beiden großen Twist-Thriller der 90er hier für die große “Überraschung” Pate standen.
Abgesehen von den kläglichen Abziehbildern üblicher Stereotypen-Besetzungen ein bis zum Finale wirklich ansehnlicher Thriller, der mit seinen optischen Ideen (zum Beispiel der Waggon!) und der modernen Inszenierung bestens unterhält . . .
"Ich finde Leute, die in Metaphern sprechen, können mir den Schritt shampoonieren!" (Melvin Udall)
Der New Yorker Schriftsteller und Kotzbrocken Melvin Udall (Jack Nicholson) schreckt vor keiner Gemeinheit gegenüber allen und allem zurück, um seinen Neurosen Ausdruck zu verleihen. Vor allem Melvins homosexueller Nachbar Simon (Greg Kinnear) hat unter den steten Verbalattacken zu leiden. Einzig die Kellnerin Carol (Helen Hunt) bietet ihm während seines täglichen Diner-Frühstücks Paroli. Durch eine Verkettung von Umständen überschneiden sich die Schicksale dieser drei ungleichen New Yorker…
BESSER GEHT’S NICHT von wenig-Filmer James L. Brooks begeisterte 1997 Kinogänger und Filmkritiker gleichermaßen und wurde einer der Überraschungserfolge des Jahres, gewann 2 Oscars bei 7 Nominierungen und überzeugt auch heute noch als moderne Feel-Good Screwball Komödie, die herzerwärmenden Szenen wie auch tiefschwarze Pointen bereit hält.
Herrlich schräge und präzise gezeichnete Charaktere, eine federleichte Inszenierung sowie brillant-bissige Dialoge aus der Feder von Mark Andrus sorgen hier für eine nahezu perfekte und ungemein witzige Komödie, die lediglich ein klein wenig zu lang geraten ist. Diese kleine Verfehlung wird aber von den umwerfend guten Darstellern wett gemacht, denn hier bietet sich ganz großes Schauspiel-Kino. Jack Nicholson, Helen Hunt und Greg Kinnear liefern in ihren völlig verschiedenen Rollen jeweils großartig ab. Nicholson wurde die Rolle als neurotischer Zyniker mit harter Schale und weichem Kern allerdings auch auf den Leib geschrieben. BESSER GEHT’S NICHT zeigt aber auch noch mal, wie gut Cuba Gooding Jr. zu seiner Hochphase war, und wo er heutzutage stehen könnte. Wenn man erst einmal ins Straucheln gerät . . .
"Das hat der Welt grad noch gefehlt. Noch ne Schauspielerin." (Melvin Udall)
Für TED mischt Seth MacFarlane bitterbösen bis absurden Humor, Satire und einen Hauch Magie zu einen schräg-unterhaltsamen Teddy-Film mit reichlich Pop-Kultur Anspielungen und ... Flash Gordon!
BAD SANTA ist die Weihnachtsparty, auf der Billy Bob Thornton sich mal so richtig austoben darf. Im Eierpunsch schwimmt zwar Satire und Zynismus, durchgängig köstlich ist das aber auch nicht…
Frank Capra’s erster Nachkriegsfilm schwelgt hemmungslos in der Anständigkeit der kleinen Leute und dem Wert bescheidener Träume. Zwar für 5 Oscars nominiert, im Kino seinerzeit aber ein Flop, erspielte er sich erst über Dekaden und unzählige TV-Ausstrahlungen den Status eines wunderschönen (und natürlich etwas kitschigen) Weihnachtsklassikers, dem er auch heute noch spielend gerecht wird. Ganz nebenbei besitzt IST DAS LEBEN NICHT SCHÖN? auch alles, was eine gute Screwball Komödie seinerzeit haben musste, die Dialoge und der Cast (vor allem James Stewart und die bezaubernde Donna Reed) sind einfach erstklassig.
Dieser Film mit seiner aufmunternden Botschaft und dem nachdenklichen “Was wäre, wenn…”-Szenario ist in der Weihnachtszeit immer ein geradezu besinnliches und tief entspannendes Vergnügen und pure Kinomagie, voll gestopft mit Wärme und Menschlichkeit.
Ich mag ja auch sehr die kolorierte Fassung, obwohl Capra als auch Stewart keine Freunde des damaligen Kolorierungswahns waren. Schlechter macht die herrlich blasse Farbe diese filmische und in der Message völlig zeitlose Zuckerstange auch nicht . . .
Charles M. Schulz wurde mit seinen Peanuts zur Legende. Als er 2000 verstarb, setzte er testamentarisch fest, dass die Peanuts nicht weiter geführt werden sollten. Wie neue Serien-Folgen und der hier besprochene DIE PEANUTS – DER FILM zweifelsfrei beweisen, blieb es nicht dabei.
Und das ist gut so. Dieser herzlich leise Humor und die subtile Komik hinterlassen wirklich einen sonnendurchfluteten und warmen Raum dort, wo der graue Alltag kurz vorher noch ein schlammverkrustetes dunkles Grab aushob.
Vor einem nun modernen Animationsfilm hatte ich schon etwas Angst, was sich am Wochenende als völlig überflüssig erwies, denn von ihrem Charme haben Charlie Brown, Snoopy und all die anderen herzigen und liebevollen Figuren nichts verloren. Das Ding ist weit weg von greller und überzogener Filmkost, hebt sich dadurch positiv vom gängigen Animationsbrei ab und trifft genau dort, wo es sich gut anfühlt. Dank des überwiegend winterlichen Settings auch passend für die Weihnachtszeit . . .
THE FALCON AND THE WINTER SOLDIER hat reichlich Action, nervt hierbei aber auch nicht selten mit Greenscreen-Shots und derben Dummheiten. Der Rest ist völlig innovationsfreie Marvel-Standart-Kost nach herkömmlicher Formel mit Verschwörungsanstrich, an die Wand geklatscht zwischen radikalen Weltverbesserern und Black Lives Matter.
Recht unterhaltsam, im Abgang dann aber doch eher vergessenswert…
Mit einer absolut gekonnten Inszenierung erzählt John Frankenheimer in THE CALLENGE (OT) langsam und rau von einem drittklassigen amerikanischen Boxer, der in die Fehde zweier verfeindeter japanischer Brüder gezogen wird. Scott Glenn und Toshiro Mifune überzeugen als Darsteller, Sets und Kamera sind überdurchschnittlich. Einige Gewaltspitzen ließen seinerzeit die Schere rotieren, und schmerzen besonders im Finale selbst heute noch…
Gewohnt hinreißend und detailverliebt animiert, erzählt ONWARD eine altbekannte Coming-Of-Age-Story über zwei Brüder in einer Fantasywelt, die viel zu früh ihren Vater verloren haben. Angereichert mit unzähligen kleinen Gags und Anspielungen im Hintergrund entfaltet sich hier eine amüsante Abenteuer-Komödie die allerdings ohne große Überraschungen auskommt. Im berührenden Finale wusste Pixar aber wieder mal ganz genau, welche Knöpfe zu drücken waren . . .
Das letzte Treffen mit Michael Bays BAD BOYS liegt schon etliche Jahre zurück, und die Zeit nagte nicht nur an mir. Aufgrund des damals noch frischen Styles, der fett inszenierten Action und des kindischen Humors im Kino regelrecht abgefeiert, überzeugt BAD BOYS heutzutage nicht mehr durchgängig. Besonders der völlig bescheuerte Rollentausch ist mittlerweile nur noch peinlich, das Geplapper und ständige Gezanke von Smith & Lawrence strengt mitunter an. Wirklich böse sein kann man den BAD BOYS aber auch nicht, dafür ist das hier viel zu gut auf Entertainment produziert.
Maximal netter Actioner, aber Klassen von der unkaputtbaren LETHAL WEAPON-Reihe entfernt. Mit ein paar kühlen Bierchen sind die 2 Stunden in Miami aber sicherlich nicht die schlechtesten, wie sich gestern herausstellte . . .
In DADDY'S HOME liefern sich Will Ferrell als Superspießer und Mark „The Body“ Wahlberg als sein Macho-Konterpart einen gnadenlos überzogenen Hahnenkampf um „ihre“ Familie. Das mündet in einem regelrecht absurden Patchwork-Blitzkrieg, der den Beiden merkbar Spaß gemacht hat. Die vorhersehbare 08/15 Story wird so gut wie möglich gerockt und Situationen so ins Groteske übersteigert, dass man durchgängig kleinere und größere Gags serviert bekommt, während der Kleinkrieg immer weiter eskaliert und geradezu absurde Formen annimmt.
An das Ferrell/Wahlberg Ding DIE ETWAS ANDEREN COPS reicht DADDY’S HOME (noch) nicht (ganz) heran, aber hier ist alles so ‘over-the-top’, dass man sich mit 2-3 Bierchen kaum einen besseren Feierabend-Entspanner vorstellen kann . . .
DADDY'S HOME 2 fühlt sich im Weihnachts-Setting zwischen vereisten Schneebällen, der amoklaufenden Schneefräse und dem 20.000 Dollar Weihnachtsbaum sichtlich wohl. Der mit Mel Gibson und John Lithgow perfekt angedickte Cast macht noch mehr Laune und operiert einem bei all dem grenzdebilen Scheiß mit dem silbernen Festtags-Besteck ein Dauergrinsen ins Gesicht.
„Do They Know It’s Christmas?“ Fuck, ich bin mir nicht sicher. Geiler Scheiß, und alljährliches Dezember-Pflichtprogramm . . .
In den 80ern war DAS SCHWARZE LOCH aus dem Hause Disney für mich eine sensationelle Offenbarung, heute weiß ich warum. Atmosphärisch düster und eher beklemmend, gut dosierte Action, passabel getrickst und ein genialer Soundtrack von John Barry. Heute fällt einem natürlich auch der namhafte Cast sofort ins Auge, schließlich konnte man hier Robert Forster, Maximilian Schell, Anthony Perkins und Ernest Borgnine für den Trip gewinnen.
Auch heute noch anderthalb Stunden wert, sofern man sich darauf einlassen mag…