BenAffenleck - Kommentare
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Alle Kommentare von BenAffenleck
KINGS OF HOLLYWOOD hätte eine wirklich amüsante Komödie über die US-Filmindustrie werden können, verheizt seinen namhaften Cast aber gnadenlos. Ewig lange plätschert das alles vor sich hin, nervt mit öden Dialogen und De Niros Overacting. Absolut großartig ist hier Tommy Lee Jones, was sofort wieder die Frage aufwirft, wie man den Rest so dermaßen versauen konnte . . .
Wie James Wan mit all seinen milliardenschweren Franchisen (SAW / INSIDIOUS / CONJURING) auch noch Zeit dafür haben kann, um einen visuell herausragenden und dazu auch noch saumäßig unterhaltsamer Horror-Slasher zu drehen, weiß wohl nur der AQUAMAN. Mit seinem an sich selbst gerichteten Fan-Service MALIGNANT vermischt er handwerklich überaus gekonnt diverse dunkle Genre-Zöglinge zu einen durchgeknallten Wahnsinn, der nicht arm an haarsträubenden WTF-Momenten ist.
James Wan erfindet zumindest etwas Abseits des Mainstreams zwar nichts neu, macht mit seinem Genre-Experiment aber unmissverständlich klar, dass im schwarzen Ledermantel rückwärts definitiv am coolsten aussieht . . .
Staub in den zusammengekniffenen Augen, Zigarillo im Mundwinkel, der Colt hängt auf Halb Acht … Dirty BenAffenleck trifft grumpy Clint Eastwood im Legenden-Modus.
1968 - COOGAN’S GROSSER BLUFF
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Die erste von fünf Zusammenarbeiten zwischen Clint Eastwood und Regisseur Don Siegel ist ein mies gealterter Großstadt-Western, in dem der coole Provinz-Hilfssheriff COOGAN (Eastwood) Ende der 60er-Jahre den Auftrag erhält, einen entlaufenen Mörder von New York zurück nach Arizona zu bringen.
COOGANS GROSSER BLUFF wurde recht günstig fürs Fernsehen inszeniert, was man ihm auch durchaus ansieht. Neben viel geknutsche und geflirte durch eine Stadt voller ledig-williger Frauen, dem urigen Culture-Clash und einer Billiardhallen-Schlägerei gibt es hier nur wenig zu holen. Da Coogan um einen lockeren Spruch jedoch nicht verlegen, und Polizeigewalt kein Fremdwort ist, brauchte es vielleicht diesen öden und überhaupt nicht mehr zeitgemäßen Streifen, um Jahre später DIRTY HARRY von der Leine lassen zu können.
Zwei Tage nach Beendigung der Dreharbeiten machte sich Eastwood schon wieder auf nach Europa, für einen groß budgetierten Kriegsfilm und einen richtig dicken Gehaltsscheck . . .
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Hier geht’s zur Liste : : : https://www.moviepilot.de/liste/benaffenleck-guckt-clint-eastwood-benaffenleck
Der zehnjährige Auggie (Jacob Tremblay) ist schlagfertig, witzig sensibel und … hat ein entstelltes Gesicht. Unterrichtet wurde der kluge Junge bisher zu Hause von seiner Mom (Julia Roberts), wird nun im neuen Jahr aber die fünfte Klasse der Bezirksschule besuchen. Eine neue Herausforderung für alle Beteiligten…
Stephen Chboskys gleichnamige Adaption des Bestsellers lässt uns fühlen, wie WUNDERbar und gleichzeitig scheiße das Leben sein kann, wenn man durch was auch immer von der allgemeingültigen Norm abweicht. Die jungen Jahre voller Hohn, Spott und handfestem Mobbing legen sich dabei oft wie ein Schatten über den Rest des Lebens. Die spätere Kundschaft für die Psychiater wird schon früh geformt.
Das es so ist, aber auch anders sein kann, weiß ich aus meinem eigenen Buch des Lebens. Kinder sind Arschlöcher, Kinder sind mitunter aber auch vorbehaltlose und starke kleine Kapitäne, die einen ihnen völlig fremden Kutter auf Kurs halten. Kinder sind facettenreich, und genau davon zu erzählen, ist die größte Stärke von WUNDER. Wie sich hier immer wieder die erzählerische Perspektive der Hauptfigur verschiebt, hat mir hervorragend gefallen.
Das emotionsgeladene Familiendrama kommt natürlich (vor allem Richtung Ende) mit der ganzen dicken Hollywoodmärchen-Kelle daher, konnte damit aber zumindest bei mir auch nichts mehr verkehrt machen.
Ein wundervoller, stark besetzter und toll gespielter Wohlfühlfilm über Freundschaft, Toleranz, Mut und … kleine Arschlöcher . . .
Spektakulär komponierte und eingefangene Bilder suhlen sich in ganz dicker Atmosphäre. Der Rest von THE GREEN KNIGHT war so kläglicher Mumpitz, dass ich nach ‘ner Stunde mein Bier übers Kettenhemd gekippt habe. Kurz weggenickt . . .
Der 22-jährige Zak (Zack Gottsagen) wurde aufgrund seines Down-Syndroms und fehlender Alternativen ins Altenheim gesteckt. Dort will er unbedingt raus, und seinen Traum als Profi-Wrestler verwirklichen. Nur mit einer Unterhose bekleidet flutscht er des Nachts durch die Gitterstäbe, und macht sich auf den Weg. Unterwegs trifft er auf den zwielichtigen und von Selbsthass zermürbten Tyler (Shia LaBeouf). Daraus entsteht eine unverkrampfte und herzerwärmend Geschichte über Freundschaft zwischen zwei völlig unterschiedlichen Männern, die sich gegenseitig noch viel über das Leben beibringen können...
Tyler Nilson und Michael Schwartz ist mit ihrem Spielfilm-Debüt ein berührendes, aber auch ungemein komisches Roadtrip-Abenteuer über eine außergewöhnliche Freundschaft gelungen, welches zu keiner Zeit absichtlich auf die Tränendrüse drückt oder den moralischen Holzhammer schwingt. Natürlich geizt PEANUT BUTTER FALCON nicht mit ruhigen Momenten, die einfach ans Herz gehen und einem ganz klar zeigen, wie einfach und gut das Leben auch ohne die digitale Halskette sein kann, wenn man es nur zulässt.
Zack Gottsagen kam mit dem Down-Syndrom zur Welt, und ist hier in seiner ersten Rolle zu sehen. Es ist natürlich schwer, hier die Schauspielkunst zu bewerten, aber zusammen mit einem absolut fantastischen Shia LaBeouf und einer wunderbar sympathischen Dakota Johnson muss man hier schon von gehaltvollem Schauspiel-Kino reden, zumal auch noch Bruce Dern in einer kleinen Nebenrolle schrullig-herzliche Akzente setzen darf.
Eingebettet in der schwülen und hitzigen Atmosphäre der sumpfigen Südstaaten-Gebiete wird PEANUT BUTTER FALCON zum Ende hin fast schon ein märchenhaftes Roadmovie und ein berührendes Plädoyer für Freundschaft und dem lebenswichtigen Festhalten an den eigenen Träumen.
Auch nach einer erneuten Sichtung immer noch wunderbares Feelgood-Kino . . .
“Mein Name ist Robert Neville. Ich bin ein Überlebender in New York City. Falls mich irgendjemand hören kann […] irgendjemand […] bitte. Du bist nicht allein!”
Der Roman von Richard Matheson diente im Laufe von Dekaden schon sehr unterschiedlichen Filmen als Vorlage, von denen ich aber noch keinen gesehen habe. 2007 durfte Francis Lawrence die Geschichte ein weiteres Mal verfilmen, bewies er doch schon 2 Jahre zuvor mit CONSTANTINE ein glückliches Händchen für bildgewaltigen und recht düsteren Stoff. Seine Version war zwar ein ordentlicher Kassenerfolg, kam aber bei Kritikern und Kinogängern oftmals nicht gut weg: Miese Wackelkamera, scheiß Will Smith, übles CGI, doofe Schmetterlinge und aufgesetzt wirkende Pseudo-Religiosität. Halbgarer Mumpitz, wenn man erst einmal richtig hinschaut.
I AM LEGEND handelt vom erbarmungslosen Überlebenskampf eines Mannes, der umzingelt ist von einer neuen Spezies und obendrein mit der eigenen Verzweiflung eines isolierten Individuums zu ringen hat.
Der Aufwand des Drehs an den Original-Schauplätzen war immens, wie schon das informative ‘Making-Of…’ der BluRay klar macht. Die atmosphärischen und bildgewaltigen Aufnahmen des letzten Überlebenden, der einsam durch das verlassene New York zieht sind einfach spektakulär, hinterlassen in Zeiten einer Pandemie aber ein durchaus komisches Gefühl. Wie dem auch sei, Naomi Shohan schuf mit ihrem sensationelle Produktionsdesign ein verrottetes New York von atemberaubenden Dimensionen, was für sich schon alle paar Jahre einen Besuch wert sein sollte.
Der damalige Megastar Will Smith legt hier über weite Strecken eine völlig überzeugende One-Man-Show par excellence hin und überzeugt vor allem auch in den eher ruhigen Momenten. Mir gefällt aber sowieso sehr, wie glaubwürdig die Einsamkeit Nevilles hier vermittelt wird und sich die Tage eines ‘letzten Überlebenden’ gestalten.
Natürlich wünsche ich mir auch bei jeder erneuten Sichtung ein glaubwürdigeres Creature-Design (oder zumindest besseres CGI) der VampBies, aber das ist für den Film lediglich Beiwerk an dem man sein Missfallen nur festmacht, wenn man nicht genau hingesehen hat . . .
Als völlig durchgeknallter Action-Trip einer chaotischen Anarcho-Truppe konnte mich SUICIDE SQUAD ganz passabel unterhalten. Mit frischen Ansätzen und einer besseren Story hätte das auch etwas Nachhaltigeres werden können…
Mit falschen Erwartungen sollte man an Michael Sarnoskis Regiedebüt PIG nicht herangehen. Dieses geradezu meditative Drama um Verlust, Trauer und Erlösung bietet ein Seherlebnis der ganz besonderen Art, verpackt in einer eleganten und wunderschön bebilderten Inszenierung, die unterlegt von Alexis Grapsas und Philip Kleins Indie-Score eine ganz besondere Atmosphäre erschafft.
Nicolas Cage begeistert mit seinem nuancierten und extrem zurückhaltenden Schauspiel und unterstreicht ein weiteres Mal, dass abseits der großen Filmbühne immer noch mit ihm zu rechnen ist. Leider war ich etwas zu müde, um PIG voll aufzunehmen. Bei der nächsten Sause bin ich besser darauf vorbereitet . . .
Mit RESCUE DAWN ging Werner Herzog ein weiteres Mal ans Limit, und drehte im tiefsten Dickicht Thailands ein raues Kriegsgefangenen-Drama mit beeindruckenden schauspielerischen Leistungen von Christian Bale, Steve Zahn und Jeremy Davies, die auch körperlich an ihre Grenzen gingen. Das ist alles nahe am Wahnsinn gebaut, fantastisch bebildert und musikalisch stimmig unterlegt, die ganz große Begeisterung blieb meinerseits aber aus.
Vielleicht bevorzuge ich dann doch die amerikanische breite Kelle mit mehr Bum-Bum und ordentlich Pathos. Da hängt RESCUE DAWN dann doch etwas zu oft durch, fernab von vibrierender Grundspannung oder echten Überraschungen . . .
Begeisterungsstürme, Watschen und ständiger Grusel. Ein kleiner Hofknicks vor dem König des B-Movies.
BenAffenleck guckt . . . John Carpenter
Teil 18 - VAMPIRE (1999)
Der Härtegrad von John Carpenters VAMPIRE war beim damaligen Kinobesuch schon knackig. Nach etlichen Staffeln THE WALKING DEAD oder dem Terror-Kino heutiger, nicht unbedingt besserer Tage, kann man darüber nur noch schmunzeln. 'The Times They Are A Changin’, was die jahrelang andauernde Indizierung dieses nicht üblen Vampir-Westerns mittlerweile völlig überflüssig erscheinen lässt. Mittlerweile wurde die Indizierung aufgehoben und VAMPIRE sogar völlig uncut mit einem FSK 16 Flatschen abgespeist. Die technisch maue DVD vergangener Zeiten habe ich mittlerweile gegen die wirklich gute BluRay-Neuveröffentlichung ausgetauscht, was mir noch mal ein völlig neues Seherlebnis bescherte.
Maßstäbe, wie mit HALLOWEEN oder THE THING, konnte John Carpenter mit VAMPIRE nicht mehr setzen. Das hatte ich 2 Jahre nach FROM DUSK TILL DAWN von diesem Film auch nicht erwartet. Das VAMPIRE wiederum so stiefmütterlich behandelt wird, war mir schon immer ein Pflock im Auge, handelt es sich hierbei doch um ein schnörkellos und geradlinig erzähltes Vampirfilmchen, in dem auch die Action nicht zu kurz kommt, wenn es den Kindern der Nacht mit Bleispritzen diverser Kaliber, Pflöcken, Speeren und Armbrüsten an den eigenen Lebenssaft geht. Hier konnten sich die Künstler von KNB mit ihren grandiosen handgemachten Effekten richtig austoben.
Die Sau rauslassen durfte hier übrigens auch James Woods in der Hauptrolle. Der spielt den zynisch-verbitterten Vampirjäger, ausgestattet mit einer kleinen Background Geschichte und ständig passende One-Liner über die Lippen rotzend. Sein Buddy Daniel Baldwin spielt wieder mal so, als ob ihm tatsächlich 3 Liter Blut von einem Vampir abgezapft wurden. Beängstigend blutleer, wie übrigens auch die Mitte des Films. Das Blut in Wallung bringt hingegen natürlich die knackige Sheryl Lee, die hier quasi nach TWIN PEAKS noch mal eine lebende Tote spielen darf.
“Vampire sind keine Schwuchteln in Kleidern und mit europäischem Akzent.” Das macht VAMPIRE zum stimmigen Western-Bratgitarren-Soundtrack absolut deutlich. So ein Vampir-Nest ist keine nette WG mit Tod bis zum Sonnenuntergang im Sarg liegen und alkoholgeschwängerten Partys bis zum Morgengrauen. Es sei denn, James Woods klopft an die Tür . . .
Knock . . .
Knock-Knock . . .
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30 Jahre nach ihrem letzten Fight steigen die verhassten Rivalen Stallone und De Niro zum Entscheidungsmatch in den Ring. Dabei ist Peter Segals Comedy weder ROCKY, noch RAGING BULL - sondern eher als Hommage an die großen Boxer-Rollen der beiden Hollywood-Veteranen zu verstehen.
Im Kino war der selbstironische Schlagabtausch ein Flop, für den sich selbst 2013 wohl nur noch Nostalgiker interessierten. Schade, denn ZWEI VOM ALTEN SCHLAG ist trotz einiger Klischees und unnötiger Seitenschlenker eine sympathische Sportler Komödie, die mit Robert De Niro, Sylvester Stallone, Kim Basinger, Alan Arkin und Jon Bernthal über ordentlich Starpower verfügt . . .
DAS SCHICKSAL IST EIN MIESER VERRÄTER lebt ganz klar von seinen liebenswerten, optimistischen und starken Charakteren. Die tragische Bestseller-Adaption erweist sich als inspirierender Film über den Wert des Lebens - und der Liebe. Toll gespielt und mit einem feinen Soundtrack veredelt . . .
Staub in den zusammengekniffenen Augen, Zigarillo im Mundwinkel, der Colt hängt auf Halb Acht … Dirty BenAffenleck trifft grumpy Clint Eastwood im Legenden-Modus.
1968 - HÄNGT IHN HÖHER
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“Es war an der Zeit, einen Schritt weiter zu gehen - auch wenn es nur ein kleiner Film war - und mich einer neuen Herausforderung zu stellen.” (Clint Eastwood)
Jed Cooper (Eastwood) wird von neun Männern des Diebstahls und Mordes beschuldigt, und mitten in der Prärie aufgeknüpft. Nachdem er gerettet wird und Richter Adam Fenton (Pat Hingle) seine Unschuld bestätigt, bietet dieser ihm gleich einen Posten als Marshall an. Hin und her gerissen zwischen Gerechtigkeit und der eigenen Vendetta macht sich Cooper auf die Suche nach den Männern des Lynchmobs...
1968 kehrte Clint Eastwood nach Hollywood zurück, um seinen weltweiten Durchbruch in der Heimat zu untermauern und Filme zu machen, wie er es wollte. Um die Kontrolle über alles zu haben, gründete er eine eigene kleine Filmproduktionsgesellschaft. er nannte sie ‘Malpaso’, nach einem Bach, der von seinem Haus in Monterey County aus zu sehen war.
Unter der Regie von Ted Post, der schon etliche Folgen der Serien RAUCHENDE COLTS und RAWHIDE inszenierte, übernahm Eastwood die Hauptrolle in HÄNGT IHN HÖHER. Der Western umreißt interessante Fragen und Gedanken über Recht und Gerechtigkeit, baut nach einer gelungenen ersten Hälfte aber konsequent ab und verliert sich zu sehr in Nebenplots sowie einer lapidaren Liebesgeschichte.
In Nebenrollen gilt es noch, die jungen Bruce Dern und Dennis Hopper zu entdecken. Dank der rauen Präsenz Clint Eastwoods und einem gut aufspielenden Pat Hingle bietet HÄNGT IHN HÖHER zumindest darstellerisch mehr als solide Kost. Etwas straighter erzählt, und am Ende mit einem moralischen Knall versetzt hätte das durchaus was werden können . . .
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Paul Giamatti brilliert in einer hochgeschätzten Road-Movie-Tragikomödie, die ohne jegliche Höhepunkte bis zum Ende dahinplätschert. Entspannend öde Charakterstudie...
Der damalige Publikumsliebling James Stewart spielt in der vierten Edel-Western-Zusammenarbeit mit Regisseur Anthony Mann einen egozentrischen Besserwisser, den es mit seinem einzigen Kumpel ÜBER DEN TODESPASS nach Dawson Richtung Goldrausch zieht.
Außer einer einer guten Besetzung, einer entspannten Atmosphäre und schönen Landschaftsaufnahmen aus dem Jasper Nationalpark hatte THE FAR COUNTRY (OT) für mich nur wenig Mehrwert, ist für eine Sichtung aber doch recht unterhaltsam. Die Story wirkte etwas zerrissen, und konnte auch mit dem Finale mal so überhaupt nichts rausreißen.
Da gibt es besseren Western-Stoff aus den 50ern . . .
Zu Höchstleistungen schwingt sich die LETHAL WEAPON-Reihe mit ihrem Finale nicht mehr auf, woran auch das zehnfache Budget gegenüber dem Erstling nichts ändert. Dafür startet ZWEI PROFIS RÄUMEN AUF gleich mit Feuer, Flamme und einem ‘Chicken Run’.
Dieses Mal legen sich die Riggs & Murtaugh mit einer chinesischen Schleuserbande an, bekommen Familienzuwachs und lassen Jet Li in seiner ersten Hollywood-Produktion erst am Ende alt aussehen…
Unterhaltsam ist LETHAL WEAPON 4 absolut, hat aber auch mit einem brutal vollgestopften Drehbuch aus vier verschiedenen Federn zu kämpfen, die nur selten den richtigen Druck aufs Papier fanden. Nicht selten nervt der Film mit seinem schnellen Geblubber und einigen wirklich fragwürdigen Szenen. Möglicherweise sah das Mel Gibson ähnlich, denn er konnte erst mit einem 25 Millionen Dollar Scheck (!!!) zur Rückkehr bewegt werden.
Etwas mehr Luft zum Atmen hätte der hoch budgetierten Action/Comedy sicherlich gut getan. Letzten Endes bleibt LETHAL WEAPON 4 wie ein Klassentreffen nach 25 Jahren: Irgendwie freut man sich darauf, ist dann aber froh wenn's vorbei ist . . .
Mit dem Biopic THE IMITATION GAME legte der norwegische Regisseur Morten Tyldum seinen ersten englischsprachigen Film vor, und würdigte das Werk des brillanten Alan Turing, der während des zweiten Weltkriegs die schier unlösbare Aufgabe hatte, den Enigma-Code der Deutschen zu knacken.
Erzählt wird dieser bewegende Film über einen ungewöhnlichen Menschen auf drei ineinander verschachtelten Zeitebenen, die in einer stimmigen Mischung aus Spionage-Thriller, komplexer Charakterstudie und Drama eingebettet wurden. Der fantastisch aufspielende Benedict Cumberbatch führt ein exzellentes Schauspieler-Ensemble an, welches selbst die schauspielende Kastenfalle Keira Knightley zu Höchstleistungen anspornte. Mich begeisterte ein weiteres Mal vor allem Matthew Goode, den ich ja seit dem fast perfekten A SINGLE MAN und eher ungewöhnlichen STOKER großartig finde.
THE IMITATION GAME bietet somit eine überdurchschnittlich unterhaltsame Geschichtsstunde in mühevoll hergerichteten historischen Settings. Für mich sehr interessant, da zum Beispiel Turings Homosexualität, und was dieses damals bedeutete, nicht mehr wirklich bekannt war und für einen dicken Kloß im Hals sorgte. Jeder Zeit ihre Hexenjagd. Bitter . . .
"Nein, ich bin Chaos, er ist Körperverletzung. Wir treten zusammen auf." (Riggs)
Nachdem Riggs und Murtaugh einen falschen Draht durchschnitten (ihr wisst schon…), müssen sie wieder klassisch Streife laufen. Hierbei geraten sie in einen Raubüberfall auf einen Geldtransporter, und ganz schnell müssen sie sich mit Ex-Cops, panzerbrechender ‘Cop-Killer’ Munition, Leo Getz (Joe Pesci) und der toughen Lorna Cole (Rene Russo) von der Internen rumärgern…
Die Zutaten sind im Großen und Ganzen die Gleichen geblieben, und trotzdem hat der dritte Ableger etwas vom Schwung der Vorgänger eingebüßt. Man merkt immer wieder, dass Shane Black nicht mehr am Drehbuch beteiligt war. Die Dialoge sind nicht mehr durchgängig auf den Punkt geschrieben, und DIE PROFIS SIND ZURÜCK dümpelt hier und da etwas müde vor sich hin, arm an Überraschungen.
Das Innovativste ist hier sicherlich die Einführung eines weiblichen Riggs-Pendants, welches solide von Rene Russo verkörpert wird. Rumgeballere, Explosionen und gelungene Gags gibt es hier zwar auch nicht auf Sparflamme, aber LETHAL WEAPON 3 fühlt sich einfach etwas zäher an, versaut es dabei aber nicht komplett.
Vielleicht hätte Leo Getz nicht noch nachträglich ins Drehbuch geschrieben werden sollen. Irgendwo hängt es jedenfalls, und ich weiß nach all den Jahren und bestimmt schon 6-7 Sichtungen immer noch nicht genau, warum. Aber hätte Shane Black damals die Tastatur bearbeitet, müsste ich mir darüber bestimmt keine Gedanken machen, oder wie man (wie hier zu Beginn) innerhalb von 3 Sekunden aus einem Parkhaus kommt, bevor es in die Luft fliegt . . .
Staub in den zusammengekniffenen Augen, Zigarillo im Mundwinkel, der Colt hängt auf Halb Acht … Dirty BenAffenleck trifft grumpy Clint Eastwood im Legenden-Modus.
1966 - ZWEI GLORREICHE HALUNKEN
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“Die Zigarillos bringen dich schnell in die richtige übellaunige Stimmung.” (Clint Eastwood)
Der Höhepunkt der Dollar-Trilogie zeigt ein weiteres Mal Clint Eastwood als
grimmigen, einsamen, tabakkauenden Revolverhelden im Poncho (auch wenn er diesen erst kurz vorm Finale trägt), der sich mit einem grandios aufspielenden Eli Wallach auf die Suche nach einer Kiste mit 200.000 Dollar in Gold macht, auf die es allerdings auch der gewissenlose, wie grausame Kopfgeldjäger Sentenza (Lee Van Cleef) abgesehen hat...
Zur Zeit des amerikanischen Bürgerkriegs treffen drei rastlose Charaktere aufeinander, schließen Zweckallianzen, hintergehen diese und begeben sich mordend und fluchend auf eine ausgedehnte Odyssee quer durch das vom Krieg gezeichnete Land. Dabei interessiert Leone sich nicht übermäßig für den Plot - THE GOOD, THE BAD AND THE UGLY feiert die rein filmischen Elemente. Sorgfältig komponiert er jedes Breitwandbild, als würde er eine große Landschaft malen, wobei die Wirkung dieser epischen Cinematografie durch Ennio Morricones Jahrhundert-Score noch um ein vielfaches verstärkt wird. Konterkariert wird dies dann durch extreme Close Ups von verschwitzten Gesichtern, zusammengekniffenen Augen, Händen und Revolvern, die dank der radikalen Schnitttechnik die Spannung ins Unermessliche treiben, um sich dann endlich eruptiv und erlösend zu entladen.
Neben dem gut gewichteten Maß an Ironie und bösen Humor sowie der Perfektion in Bild und Ton, ist es zuvorderst den Darstellern geschuldet, dass ZWEI GLORREICHE HALUNKEN zu einem der ganz großen Klassiker der Kinogeschichte wurde. Eastwood kehrte für den Abschluß (oder eher das Prequel) der Dollar-Trilogie ein weiteres Mal als schweigsamer Revolverheld zurück. Für die Rolle des Schurken Sentenza hatte Sergio Leone eigentlich Charles Bronson vorgesehen, der zu der Zeit allerdings schon DAS DRECKIGE DUTZEND drehte. So bekam der unheimlich charismatische Lee Van Cleef die Chance, völlig skrupellos Frauen zu schlagen, Gefangene zu foltern und wehrlose alte Männer im Bett zu erschießen, und daran geradezu diabolische Freude zu haben. Die großartigste Leistung liefert hier allerdings Eli Wallach als aufgedrehter mexikanischer Bandit namens Tuco, der allen anderen gut gelaunt die Show stiehlt.
Zu erzählen gäbe es über THE GOOD, THE BAD AND THE UGLY noch genügend, wofür dann allerdings das herausragende Bonusmaterial der BluRay zu empfehlen ist. Unglaublich ist immer noch die zweite Sprengung der Brücke, da beim ersten Mal aufgrund von Sprachverständigungsproblemen am Set die Kameras nicht liefen. Die Brücke wurde aus echten Bau-Materialien gefertigt, und man sehe sich mal die Wucht der Detonation in Zeitlupe an, wobei Eastwood und Wallach beinahe von umherfliegenden Steinen getroffen wurden. Wunderbar, dass Leone hierfür endlich über das nötige Kleingeld von 1,2 Millionen Dollar verfügte, um seiner Vorliebe fürs Spektakel zu frönen. Leone und Eastwood gingen nach diesem Film streitbedingt getrennte Wege, was entweder an Eastwoods üppiger Gagenforderung mitsamt Gewinnbeteiligung lag, oder weil er die Mitwirkung an Leones nächstem Werk (SPIEL MIR DAS LIED VOM TOD) ablehnte. Kurz vor Leones Tod schlossen die beiden jedoch in Italien Frieden.
ZWEI GLORREICHE HALUNKEN wirkt selbst nach etlichen Dekaden noch frisch, ungewöhnlich und cool, lässt trotz des langsamen Erzähltempos keine Langeweile aufkommen und ist das perfekte Werk eines Meisters der Filmkunst . . .
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In seinem zweiten Fall bekommt es das Cop-Duo mit südafrikanischen (und rassistischen) Diplomaten zu tun, die ihre Immunität dazu benutzen, um Drogen in die USA zu schmuggeln. Doch zunächst müssen Riggs & Murtaugh den wichtigen Kronzeugen Leo Getz (Joe Pesci) beschützen, der über 500 Millionen Dollar an Drogengelder gewaschen hat…
"Ein Schwarzer und ein Spinner, sind immer die Gewinner!" (Riggs)
Für die Fortsetzung BRENNPUNKT L.A. trafen noch mal all die Leute zusammen, die schon ihre Kreativität, ihr Herzblut und ihre Dollar in den großartigen Vorgänger investierten. Richard Donner übernahm erneut die Regie, Joel Silver fungierte wieder als Produzent, der Cast wurde lediglich erweitert, Stephen Goldblatt hinter der Kamera, Eric Clapton & Michael Kamen kümmerten sich um den Soundtrack und Shane Black verfasste das Drehbuch. Dieses wurde allerdings von weiteren Autoren überarbeitet, da es scheinbar zu düster und hart war.
„Okay, okay, okay.“ (Getz)
Anstatt einfach stumpf das Konzept des ersten Teils zu kopieren, hat man das gelungene Originalrezept beibehalten und nur ein paar Gewürze hinzugefügt: Mehr Comedy und Joe Pesci in einer weiteren Paraderolle. Ansonsten gibt es wieder jede Menge Action und halsbrecherische Stunts zu sehen, gespickt mit flotten Sprüchen, humorvollen Dialogen und teils urkomischer Situationskomik.
BRENNPUNKT L.A. gibt auch von Anfang an Vollgas, was sicherlich auch dem um 10 Millionen Dollar gegenüber dem Vorgänger gestiegenen Produktionsbudget geschuldet sein dürfte. Man wird hier regelrecht ins Geschehen katapultiert, das aus jeder Menge Schießereien, Explosionen und geschrotteten Fahrzeugen besteht. Den Kinogängern gefiel es, wobei sie weltweit sensationelle 228 Millionen Dollar in die Lichtspielhäuser trugen.
Eine sensationelle und ungemein spaßige Fortsetzung, die nicht weiter entfernt von einem lieblosen Sequel sein könnte . . .
"Also, das ist 'ne echte Marke, ich bin 'n echter Bulle und das ist 'ne echte Kanone." (Riggs)
Dem eher besonnenen Cop Roger Murtaugh (Danny Glover) wird ein neuer Partner zugeteilt, der hitzköpfige und selbstmordgefährdete Martin Riggs (Mel Gibson). Obwohl die beiden anfangs nicht miteinander arbeiten wollen, raufen sie sich im Lauf ihrer Ermittlungen zusammen und geraten mit einem Drogenring und den “Schlaffis der Shadow Company“ aneinander…
"Hast du schon mal jemanden getroffen, den du nicht getötet hast?" (Murtaugh)
Mel Gibson und Danny Glover sorgten zwischen 1987 und 1998 als ungleiches Cop-Duo in der LETHAL WEAPON-Reihe vier Mal für Recht und Ordnung auf den Straßen von Los Angeles. Die Mischung aus rasanter Action, humorvollen Dialogen und einer gut dosierten Portion Privatleben der Charaktere ließ die Kassen nicht nur in den Staaten ordentlich klingeln.
Das bewährte Rezept, in jedem weiteren Teil einen neuen zugkräftigen Namen zum eingespielten Cast hinzuzufügen, ging mit Joe Pesci, Rene Russo und Chris Rock jeweils perfekt auf und bescherte der Reihe immer wieder frisches Blut und neue Dynamik. Besonders erwähnenswert ist auch, dass sogar die wichtigsten Nebenfiguren durchweg mit den gleichen Schauspielern besetzt werden konnten, was neben den flotten Sprüchen und der guten Charakterentwicklung wohl ein weiterer nicht zu verachtender Grund für die Beliebtheit der Filme gewesen sein dürfte. ZWEI STAHLHARTE PROFIS ist nicht nur ein hervorragender Actionfilm, sondern auch das gelungene Portrait einer sich entwickelnden Freundschaft, und trägt somit das Herz am rechten Fleck. Shane Black lieferte hier einfach ein wunderbares Drehbuch ab, welches er später für den gleichfalls großartigen LAST BOY SCOUT nochmal variierte.
"Ich bin zu alt für so eine Scheiße." (Murtaugh)
Richard Donner inszenierte ein zeitloses Werk, mit dem er die traditionelle Cop-Action auf ein neues Level hob. Die Inszenierung ist straff und spannend, die Action über die gesamte Laufzeit stimmig verteilt und handwerklich gut gemacht. Die eher düstere und melancholische Stimmung wird durch den Soundtrack von Michael Kamen und Eric Clapton perfekt ergänzt. Wer sich für diesen Klassiker des Action-Kinos zu alt fühlt, hat ganz andere Probleme . . .
Die zwar arg konstruiert wirkende, aber nicht minder unterhaltsame deutsche Komödie DAS PERFEKTE GEHEIMNIS demontiert sich mit dem völlig zahnlosen und drangepappt wirkenden Happyend selbst. Etwas schade...
Staub in den zusammengekniffenen Augen, Zigarillo im Mundwinkel, der Colt hängt auf Halb Acht … Dirty BenAffenleck trifft grumpy Clint Eastwood im Legenden-Modus.
1965 - FÜR EIN PAAR DOLLAR MEHR
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"Wenn bei John Ford einer zum Fenster rausschaut, hat er den Blick in eine strahlende Zukunft. Wenn bei mir einer das Fenster aufmacht, weiß jeder: der wird jetzt erschossen. Ford ist ein Optimist. Ich bin ein Pessimist." (Sergio Leone)
Die völlig verschiedenen Kopfgeldjäger Monco (Clint Eastwood) und Colonel Mortimer (Lee Van Cleef) schließen einen Pakt, um dem skrupellosen Verbrecher El Indio (Gian Maria Volontè) samt seiner Bande beizukommen. Dabei verfolgen allerdings beide Revolvermänner noch ganz eigene Interessen, und halten sich nur vage an das Abkommen…
FÜR EIN PAAR DOLLAR MEHR ist der gelungene zweite Teil von Leones kultiger Dollar-Trilogie. Hier führt der Regisseur seinen Stil konsequent und regelrecht routiniert fort, aufgrund des größeren Budgets wird dem Auge allerdings mehr geboten als noch in FÜR EINE HANDVOLL DOLLAR.
Für einen Auftritt des großen Henry Fonda hat es hier Dollar-mäßig noch nicht gereicht, ich persönlich finde aber auch Lee Van Cleef als Eastwoods „Waffenbruder“, der eine regelrechte Elefantentöter-Waffensammlung mit sich führt, genial. Was eine fiese Fresse und Präsenz, ich freue mich schon auf seinen Auftritt in ZWEI GLORREICHE HALUNKEN.
Ansonsten gibt es hier Leone Western in Reinkultur: Lange Einstellungen auf harte sonnengegerbte Gesichter (die „italienische“ Einstellung) und Landschaften, ein wieder mal saucooler und wortkarger Clint Eastwood, eine Horde brutaler Bandenmitglieder mit einem kiffenden psychopathischen Anführer, einen noch besseren Morricone-Score und tiefschwarzen Humor. Ich musste einige Male so fies lächeln, das mir beinahe der Zigarillo aus dem Mundwinkel gekippt wäre. Staubiges Ding . . .
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-Loslassen-
Wer schon mal loslassen musste weiß, wie unendlich schwer dieses Wort wiegt. Wie scharf die Kanten sind und wie schwer die Narben verheilen, die beim balancieren dieses Wortes unweigerlich in Herz und Gedanken gerissen werden.
-Erlösung-
Ein anderes Wort, von einer leisen Stimme geflüstert. Die Wahrheit legt sich über die Lüge. Das Unvermeidliche akzeptieren, wenn die Zeit gekommen ist. SIEBEN MINUTEN NACH MITTERNACHT. Noch nie war Trauerbewältigung magischer, sensibler, schwermütiger und … schöner.
-Heilung-
Ein Versprechen, dass ohne Loslassen und Erlösung nicht gehalten werden kann . . .
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Ein kleiner Junge, seine schwerkranke Mutter und ein turmhohes Baummonster, das stets pünktlich um 7 MINUTEN NACH MITTERNACHT erscheint. Die Buchvorlage A MONSTER CALL von Patrick Ness erhielt durch den spanischen Regisseur J.A. Bayona und seinem Team eine würdige Leinwandadaption. Viele verschiedene Genre und Erzählstile finden hier zusammen, von der Coming-of-Age-Geschichte, Fantasy, Drama bis hin zu vereinzelten Horror-Elementen. Die Mischung aus Realfilm und Aquarell-Animationen verleiht dem bildgewaltigen Drama eine ganz besondere Magie und Aura.
Dank der großartigen Leistungen des jungen Lewis MacDougall, der immer guten Felicity Jones und einer ungemein zurückhaltend (und dadurch umso stärker) aufspielenden Sigourney Weaver baut man eine starke emotionale Bindung zu den Figuren auf, die einen immer mehr die Kehle zuschnürt. Wenn am bewegenden Ende die wahre Geschichte erzählt wird, gibt es bei mir kein Halten mehr.
Ein maximal fantasiereicher und emotionaler Film, kurzweilig und ganz toll gespielt. Muss man gesehen haben . . .