BenAffenleck - Kommentare

Alle Kommentare von BenAffenleck

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    BenAffenleck 09.12.2021, 12:45 Geändert 11.01.2023, 15:51

    WANDAVISION macht als Serie genau das richtig, woran doch zu viele MCU-Filme gescheitert sind: Fantastisch geschriebenes, inszeniertes und dargestelltes Entertainment von der ersten bis zur letzten Minute. So darf es bei den Serien gerne weiter gehen…

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      BenAffenleck 06.12.2021, 20:06 Geändert 16.01.2022, 19:17

      Quentin Tarantino und BenAffenleck . . . zwischen Herzen, Höhepunkten und Mittelmäßigkeiten.

      Teil 13 >> ONCE UPON A TIME IN … HOLLYWOOD (2019) <<

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      In seinem jüngsten Filmwerk feiert Kultregisseur Quentin Tarantino erneut ein ausuferndes Fest der (Selbst)Referenzen. Im Los Angeles des Jahres 1969, in der Hochzeit des Flowerpower-Kults, kreuzen sich die Wege altgedienter Leinwandhelden mit der jungen Garde des Neuen Hollywood und der Hippiekommune der Manson-Family unter der sengenden Sonne Südkaliforniens.

      Tarantino schrieb mit ONCE UPON A TIME IN … HOLLYWOOD einen etwas wehmütigen, aber auch nicht selten humorvollen Liebesbrief an das Los Angeles seiner Kindheit und ans 'Old Hollywood' längst vergangener Tage. Nicht immer konnte ich alle selbstverliebt dahin geschmierten Zeilen des genialen Filmemachers identifizieren und erkannte nicht, wohin er mit seinem 9ten Film eigentlich wollte, bis ich schließlich im flackernden Schein des Flammenwerfers inmitten der Hollywood-Hills Erlösung fand.

      Der Weg, um pünktlich zum Finale in den Hollywood Hills zu sein, ist in der Stadt der Engel kein kurzer. Tarantino nimmt mit seinem ONCE UPON A TIME … auch alles andere als den direkten Weg, und feiert ausgiebig sein Genie in einem wahrgewordenen, von Kamera-Gott Robert Richardson (überwiegend) auf 35mm Bild gefilmten Setting-Traum. Ab und an ist das alles geradezu ermüdend genial. Aber wie soll man einem Film, der mit unzähligen Querverweisen auf das ‘Tarantinoverse’ gespickt ist, mit Brad Pitt und Leonardo DiCaprio das beste Buddy-Duo seit Jahren bietet und zudem geradezu inflationär mit Cameos um sich wirft, wirklich sauer sein? Das ist fast nicht möglich.

      Mir fehlte dennoch der gewissen Groove und Kick vergangener Meisterwerke, ein klarer Fokus, vielleicht die komprimierte Version einer Story, die am Ende des blutigen Tages nur sehr wenig zu erzählen hatte. Vielleicht wird dieses Manko irgendwann mal die mögliche 4 Stunden-Schnittfassung ausmerzen, oder es noch einmal ganz fett unterstreichen. Man wird sehen.

      Es ist jedenfalls ein langer Weg zum Cielo Drive und zu jener verhängnisvollen Nacht, die bekanntlich in einem Blutbad endete. Mittlerweile habe ich ONCE UPON A TIME IN … HOLLYWOOD genug schätzen gelernt, um im Schatten des Hölle spuckenden Flammenwerfers meine eigene Version von ‘California Dreamin’ tanzen zu können. Wenn in den letzten Bildern dieses seltsamen Films Fiktion die Realität wegwischt, und sich ein dicker Kloß im Hals breit macht, hat Tarantino mal wieder verdammt viel richtig gemacht . . .

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      Hier geht's zur Liste :::

      http://www.moviepilot.de/liste/benaffenleck-guckt-tarantino-benaffenleck

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        BenAffenleck 06.12.2021, 15:40 Geändert 03.01.2022, 11:14

        Will Ferrell stolpert in BUDDY, ausgestattet mit kindlichem Gemüt und Elfen-Outfit, durchs weihnachtliche New York. Köstlich schräg, herrlich doof und zuckersüß amerikanisch. Viel geiler kann es an einem gemütlichen Adventssonntag mit Punsch und Spekulatius auch nicht mehr werden…

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          BenAffenleck 28.11.2021, 17:01 Geändert 03.01.2022, 11:21

          Etwas harmlosere Fortsetzung um die Griswolds, die sich an europäischen Klischees abmüht und nach gut einer Stunde mitunter etwas anstrengend klamaukig wird...

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            BenAffenleck 28.11.2021, 13:05 Geändert 03.01.2022, 11:23

            Die Chaos-Tour der Griswolds durch die USA macht auch in dickem 80er-Muff gehüllt noch Spaß, ohne jetzt zum Comedy-Rundumschlag ausholen zu können. Dafür gibt es ja SCHÖNE BESCHERUNG...

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              BenAffenleck 28.11.2021, 12:49 Geändert 03.01.2022, 11:03

              Wie scheiße eine Fortsetzung/Reboot sein kann, zeigt uns KEVIN DER 13. Bis zum Finale hatte ich jedenfalls einen ordentlichen Glühweinrausch, der heute dafür sorgt, dass der Talent befreite Cast, humoristische Peinlichkeiten und furchtbare Billig-Look wie ein langsam verblassender Albtraum erscheinen. Glück im Unglück . . .

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                BenAffenleck 26.11.2021, 19:18 Geändert 03.01.2022, 11:07

                UNDISPUTED II ist ein ertragbares Knastfighter B-Movie, das hervorragende MMA-Kämpfe zu bieten hat, die von Isaac Florentines’ wieder mal guten Blick für Action noch zusätzlich profitieren. Da es sich hier durch und durch um ein generisches B-Filmchen handelt, kann man mit einer ganz schmalen Story noch gut leben. Wo diese Fortsetzung ihren Kultstatus hernimmt, weiß ich allerdings nicht, mal abgesehen von Scott Adkins grandioser Kampfkunst. Den Rest hat man seit den 80ern schon unzählige Male gesehen. Öde Klischees ketten sich endlos aneinander, und wenn hier mal Gefühl eingebracht werden soll, steigt das Kitsch-Level in ungeahnte Höhen.

                Mal sehen, wie sich der dritte Teil so schlägt . . .

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                  BenAffenleck 26.11.2021, 19:15 Geändert 03.01.2022, 10:40

                  Scott Adkins bekommt in UNDISPUTED III: REDEMPTION verdientermaßen die Hauptrolle. Angereichert mit einer ordentlichen Portion BLOODSPORT-Turnier-Feeling kommt hier ein überaus solider Knastfighter-Film bei rum, der einige wuchtig-choreographierte Kämpfe zu bieten hat. Für einen richtigen Knock-Out reicht es hier aber auch nicht . . .

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                    BenAffenleck 26.11.2021, 18:26 Geändert 03.01.2022, 10:42

                    DER PLAN ist eine Sci-Fi Mystery Romanze, in der es um Hüte, Türen, Liebe, Bestimmung und den großen Plan des Lebens geht. Vor der niemals ermüdenden Kulisse Manhattans entfaltet sich George Nolfis’ Regie-Debüt zu einen unterhaltsamen, temporeichen und massenkompatiblen Mix, ohne die Stärken seiner Bestandteile voll ausspielen zu können. Ausgeglichen wird dieses kleine Manko durch die tolle Chemie zwischen Matt Damon und der wieder einmal schlichtweg umwerfenden Emily Blunt.

                    Absolut kurzweiliges Wohlfühlfilmchen über die “Zufälle” des Lebens und die Frage nach der Vorbestimmtheit unseres Seins . . .

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                      BenAffenleck 20.11.2021, 20:42 Geändert 03.01.2022, 10:59

                      Als die Post-Credit-Szene von BLACK WIDOW durch war, musste ich erstmal das Schwarmwissen durchforsten, wo dieses wieder einmal nette Popcorn-Spektakel nach üblicher Marvel-Formel überhaupt seinen Platz auf der durchaus verwirrenden MCU- Zeitachse hat. Um ganz ehrlich zu sein, hatte ich auch schon wieder vergessen, dass Natasha Romanoff schon längst das Zeitliche gesegnet hat. Aber wer soll sich das ganze Hin und Her auch alles merken können. Ich schon mal nicht.

                      BLACK WIDOW fängt jedenfalls richtig spannend an, präsentiert eine nicht frische aber doch sehr unterhaltsame Spionage/Family-Story und interessante Charaktere, zumindest innerhalb dieser schrägen (Anti)Familie. Im üblichen Getöse eines völlig überfrachteten Finales verpufft die 7,0 aber ärgerlicherweise in Rekord-Geschwindigkeit. Was bleibt ist ein unterhaltsamer und gut besetzter, aber irgendwie auch unnötiger Beitrag zum MCU. Solange man da immer noch Geld mit verdienen kann, sei’s drum. Für eine gelungene Realitätsflucht reicht es hier allemal . . .

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                        BenAffenleck 20.11.2021, 16:45 Geändert 03.01.2022, 11:01
                        über Cruella

                        Wow, da konnte mich Craig Gillespie mit seiner Origin-Story über CRUELLA de Vil genauso überraschen, wie vor einigen Jahren mit den richtig starken Filmen LARS UND DIE FRAUEN sowie I, TONYA.

                        Mit ordentlicher Punk-Attitude wird hier ein atmosphärisch dichtes Heist-Abenteuer auf den Laufsteg geschmissen, um Rache in schwarzweiß zu servieren und für verdammt gute Laune zu sorgen. 133 Minuten lang ‘Style-Over-Substance’ in reinster Form, zu einem famosen Rock`n´Roll Soundtrack perfekt in Szene gesetzt und vibrierend vor rebellisch-treibender Energie. Neben tollen Kulissen, Ausstattung und Make-up sind es vor allem die ausgefallenen und schillernden Kostüme, die überraschen und regelrecht begeistern. Dafür sollte Jenny Beavan ihr dritter `Bestes Kostüm’-Oscar sicher sein, und das völlig zurecht.

                        Allerdings wäre der ganz Aufwand, all die (mitunter sicherlich auch getricksten) Kamerafahrten und der optische Overkill nicht viel wert, wenn in CRUELLA nicht auch schauspielerisch etwas geboten würde. Den beiden Emmas in den Hauptrollen merkt man ihren Spaß an der Übertreibung in jeder Sekunde an. Emma Stone kann zumindest bei mir aber auch gar nichts verkehrt machen, zwischen Emotionen und Wahnsinn setzt sie auch hier wieder stimmige schauspielerische Akzente. Das Nonplusultra dürfte hier allerdings für jeden die sonst eher zurückhaltend spielende Emma Thompson sein, die hier mal komplett die Hunde raus lässt. Mit welch absurdem Maß an Überheblichkeit, Geringschätzigkeit und Arroganz sie ihre Baroness karikiert, ist wirklich ein Höllenspaß.
                        Aus den Nebenrollen stechen vor allem der wirklich immer gut aufspielende Paul Walter Hauser und Jamie Demetriou heraus.

                        Dieses stylische Live-Action-Fashion-Drama nach hochglanzpolierter Disney-Blockbuster-Rezeptur konnte mich mehr als positiv überraschen. Sensationell in Look und Form, fantastisch gespielt und mit einer großartigen Songauswahl unterlegt. Endgeil . . .

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                          BenAffenleck 14.11.2021, 14:30 Geändert 03.01.2022, 10:58

                          Ziemlich bekloppte aber nicht minder temporeiche Comedy, mit einigen herrlichen Lachern und erfreulich wenig "Schwanz-Bro-Bitch-Gossen-Gelaber". Da gibt es sicherlich unangenehmere VACATION FRIENDS...

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                            BenAffenleck 14.11.2021, 14:09 Geändert 03.01.2022, 10:34

                            IM RAUSCH DER STERNE ist die romantisierte Darstellung eines egozentrischen Küchen Tyrannen im Rockstar-Modus, der erst lernen muss, das Hilfe anzunehmen keine Schwäche ist. Ein gut aufgelegter Bradley Cooper wird hier von einem starken Ensemble unterstützt, welches dem Film genug Würze verleiht und für einen wohl schmeckenden Film-Happen sorgt.

                            Warum allerdings irgendwelche dekadenten Spinner Unsummen für Nichts auf dem Teller bezahlen, bleibt mir weiterhin ein Rätsel. Gibt ja sonst auch über den Tellerrand hinaus keine Probleme . . .

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                              Aus einer einfachen Lagerfeuergeschichte formte John Carpenter mit THE FOG ein Paradebeispiel für einen schaurig-schönen und atmosphärisch erzählten Grusel-Film der alten Schule. Perfekt für den Halloween-Abend...

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                                BenAffenleck 19.10.2021, 19:03 Geändert 03.01.2022, 10:30

                                Das Justin Lin alles andere als ein guter Regisseur ist, wusste ich schon vor STAR TREK BEYOND. Mag schon sein, dass sich das Drehbuch von Simon Pegg und Doug Jung wieder etwas mehr am Grundkonzept der Originalserie orientiert, was allerdings die chaotische Handlungsführung, fehlende Spannung und völlig unübersichtliche Kameraarbeit nicht wett macht. Oft wirkt BEYOND einfach nur visuell aufgepumpt und doof. Wenn das im Vorfeld heiß diskutierte Outing des Mr. Sulu als Statement nach öden 2 Stunden überdauert, mag es die Qual vielleicht wert gewesen sein, sofern man sowas im Register immer noch nicht unter ‘S’ wie ‘Scheißegal’ abgeheftet hat . . .

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                                  BenAffenleck 19.10.2021, 18:35 Geändert 03.01.2022, 10:32

                                  STAR TREK INTO DARKNESS folgt den üblichen Konventionen einer Fortsetzung, etwas mehr von Allem oben drauf zu packen. Vor allem von dem grellen und lauten Stoff. Aber der Film, in dem die Crew der Enterprise den Zorn eines alten Bekannten zu spüren bekommt, kann es locker stemmen. Die Schauwerte sind bombastisch und teils echte Augenöffner, das Tempo hat Warp-Geschwindigkeit und sowieso ist alles etwas düsterer, dramatischer und ... tatsächlich noch etwas besser als im ersten Teil.

                                  Die Geschichte entpuppt sich als astreines Terrorismus-Drama mit Verschwörungsanstrich grundiert und dank Vergeltungspolitur auf Hochglanz gebracht. Wie schon beim Vorgänger wird man hier dank eines wiederum packenden Prologs direkt in das Geschehen geschleudert. Was die Fortsetzung auf jeden Fall gelungener macht (und nebenbei natürlich jeden ähnlich gearteten Actioner/Thriller) ist ein diabolischer Gegner, der Eric Bana nun mal nicht wirklich war. Bei INTO DARKNESS nimmt Benedict Cumberbatch die Herausforderung dankbar an, und dürfte als Khan bei den Cumberbitches für feuchte Höschen gesorgt haben, bei einigen alteingesessenen Trekkies wiederum für lange Gesichter. Fakt ist, dass er diese Fortsetzung ungemein aufwertet, und Abrams’ zweiter STAR TREK Ausflug als packendes Science-Fiction-Abenteuer daher kommt, bei dem es ordentlich kracht . . .

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                                    BenAffenleck 18.10.2021, 20:17 Geändert 03.01.2022, 11:19

                                    Wirklich begeistern konnte mich DIE CITY COBRA schon vor 30 Jahren nicht, unterhält aber mit gut inszenierter Action und einer völlig bekloppten Story aus dem Mülleimer eines spektakulär talentfreien Drehbuchschreiber-Praktikanten. Ob man Stallone hier jetzt cool findet, liegt an der individuellen Schamgrenze des eigenen Ertragbaren … oder weit darüber.

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                                      BenAffenleck 18.10.2021, 19:45 Geändert 03.01.2022, 11:06

                                      Da hat J.J. Abrams im hollywoodschen Neuverfilmungs-Irrsinn ja 2009 einen ganz ordentlichen Vertreter ins Rennen geworfen. Damit der erste Teil auch wirklich vielen gefällt, hat er die Enterprise so lange putzen, schrubben und polieren lassen, bis sich jede noch so kleine Lichtquelle zigfach in der Kameralinse spiegelt. 'Lens flare' wird das also genannt? Okay. Dann finde ich 'lens flares' scheiße. Somit komme ich dann zu der Aussage, dass mir das, was ich sehen konnte wenn man mal kurzzeitig nicht geblendet war, ganz gut gefiel, ohne mich jetzt in freudige Hyperventilation ausbrechen zu lassen.

                                      Den Counter setzte Abrams also wieder auf Null, was ja dann doch nicht so ganz stimmt, aber irgendwie dann auch wieder wohl. Verwirrend? Yepp! Einfach raffiniert, mit einer alternativen Zeitlinie zu arbeiten, in der man dann auch noch mal den alten Leonard Nimoy als Spock aus der Requisitenkammer abstauben musste, und so bei jedem Trecker ... ääh ...Trekkie für eine Beule vorn in seiner Sternenflottenhose made in Bangladesh sorgen konnte.

                                      STAR TREK - DIE ZUKUNFT HAT BEGONNEN geht auch sofort mit einem fetten Prolog in die Vollen. Die Zeit von kleinen Modellen und Pappkulissen ist gewesen, hier wird aus vollen Rohren gefeuert und gezeigt, dass das Budget nicht nur für Koks, Kaffee und die umtriebige Putzkolonne drauf ging. Danach werden langsam die vertrauten Charaktere Kirk (der Rebell), Spock (der Korinthenkacker), Pille (der Zyniker), Uhura (die Begehrte), Scotty (der Clown) und wie sie alle heißen eingeführt und formen sich auf ihrer ersten Mission zu d e r Besatzung von d e m Raumschiff Enterprise. Die Besetzung der Crew kann man wirklich nur "perfekt" nennen, gerade Chris Pine und Zachary Quinto konnte man nicht passender casten. Bei Ersterem hatte ich ja so meine Zweifel.

                                      Besonders beruhigend finde ich, dass auch zirka 250 Jahre in der Zukunft immer noch zu 'Sabotage' von den Beastie Boys gerockt, gerast und gelebt wird. Es gibt halt Dinge die waren, sind und bleiben immer mindestens “gut”. Wie Gene Roddenberrys Lebenswerk . . .

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                                        BenAffenleck 16.10.2021, 20:24 Geändert 03.01.2022, 10:56

                                        Auch RAYA UND DER LETZTE DRACHE wurde ein weiteres Opfer der Covid-19-Pandemie, und sah somit nie die leuchtenden Kinderaugen in den vorderen Reihen der Kinosäle. Wirklich schade, denn genau da hätte dieses spektakuläre Abenteuer hingehört.

                                        In der furiosen ‘Best-Of-Disney-Show’ begleiten wir die namensgebende einsame Schwertkämpferin durch die Fantasiewelt Kumandra, welche durch Vertrauensbruch und Missverständnisse schon vor Jahren in viele Teile zerbrach. Raya macht sich auf die Suche nach einem letzten verbleibenden Drachen längst vergangener Zeiten, um eine Jahrhunderte alte Bedrohung abzuwenden und ihr Volk möglicherweise wieder zu vereinen.

                                        Neues hat auch RAYA nicht zu bieten, vermengt allerdings altbekannte Zutaten mit fernöstlichen Motiven zu einen wunderschönen Film, an dem man sich kaum sattsehen kann. Visuell nicht weniger als spektakulär, ohne jemals überfrachtet oder wuselig zu wirken. So mag ich es.
                                        Vor allem aber hat der Film sein Herz am rechten Fleck und kommt mit einigen rührenden Momenten daher, nur um Minuten später schon wieder mit beeindruckend choreografierten Kampfszenen zu prahlen.

                                        Man muss schon sagen, dass das Tempo relativ hoch ist und von Langeweile jede Spur fehlt. Doch selbst die universelle und immer aktuelle Botschaft vom Wert gegenseitigen Vertrauens scheint noch stark genug durch, um RAYA UND DER LETZTE DRACHE nicht nur als Eye-Candy abzustempeln.

                                        Wunderbares Kino für Alt und Jung(gebliebene) . . .

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                                          BenAffenleck 14.10.2021, 19:56 Geändert 03.01.2022, 11:31

                                          Die Rolle des Killers mit Gewissen beherrschte Chow Yun-Fat einst wie kein anderer. Da ist auch keine Minute Film mit ihm vergeudet, lässt er erst einmal den melancholischen Helden hinter sich, um beidhändig die Berettas abzufeuern.

                                          So macht es natürlich absolut Sinn, dass man diese Legende des Hongkong-Actionfilms auch in der Hauptrolle dieses Heroic-Bloodshed made in USA besetzte. THE REPLACEMENT KILLERS war auch für keinen geringeren als Antoine Fuqua das Regiedebüt, wofür er beachtliche 30 Millionen Dollar zur Verfügung hatte. Auch wenn das Drehbuch nicht viel her gibt, unterhält die bleihaltige Inszenierung mit ihren stilvoll gefilmten Shootouts und ordentlichem Blutzoll über die gesamte Laufzeit.

                                          In der weiblichen Hauptrolle darf sich die knackige Mira Sorvino austoben, und gleichfalls für einigen Umgebungsschaden sorgen. Des weiteren tummeln sich auf diesem Großstadt-Schlachtfeld noch Michael Rooker, Jürgen Prochnow, Danny Trejo und sogar Til Schweiger, der hier gnädigerweise mal nicht seine blöde Fresse aufmacht.

                                          Dem Film konnte ich bei Veröffentlichung komischerweise nicht viel abgewinnen, jetzt unterhielt er mich absolut prächtig. Ein schneller und bleihaltiger Action-Kracher mit ordentlich Wumms im Lauf und nur manchmal schon zu cooler Bild-Ästhetik im John-Woo-Style . . .

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                                            BenAffenleck 10.10.2021, 11:07 Geändert 03.01.2022, 10:28

                                            THE HUNTSMAN & THE ICE QUEEN ist ein rundum unterhaltsames und märchenhaftes Action-Abenteuer mit ordentlich Frauenpower vor der Kamera. Das Tempo passt, visuell ein Augenschmaus, Action und Humor kommen auch nicht zu kurz. Ein wirklich gelungenes Sequel/Prequel...

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                                              BenAffenleck 10.10.2021, 11:05 Geändert 03.01.2022, 10:24

                                              Mit brachialem Stilwillen gefilmt macht Rupert Sanders teils düster-experimentelles Regie-Debüt SNOW WHITE AND THE HUNTSMAN in der ersten Stunde richtig Spaß. Danach nehmen die Längen und Kristen Stewarts (hier) dargebotenes Anti-Schauspiel überhand, was zu etlichen anstrengenden Szenen führt. Für Charlize Therons amüsantes Overacting muss ich aber noch einen Bonus-Punkt zücken.

                                              In diesen Fantasy-Apfel kann man ruhig mal beißen. Audio-visuell ein Spektakel, der Rest ist passabel . . .

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                                                BenAffenleck 10.10.2021, 09:07 Geändert 03.01.2022, 11:18

                                                Der Lehrer Johnny Smith (Christopher Walken) erlangt nach einem Autounfall und fünfjährigem Koma die Kraft, durch Körperkontakt die Zukunft des jeweiligen Menschen vorherzusehen. Eine Gabe, die sich bald als Fluch entpuppt und Johnny schwere Entscheidungen und selbstlose Verantwortung aufbürdet...

                                                Fast 40 Jahre nach seiner Veröffentlichung spielt DEAD ZONE bei den Stephen-King-Verfilmungen immer noch relativ weit vorne mit. Das mit Mystery-Elementen angereicherte Thriller-Drama fesselt auch heute noch mit seiner dichten melancholischen Atmosphäre und einer kraftvollen Eindringlichkeit, die man in heutigen Werken oft vermisst. Ein perfekter Film für die nass/dunklen Herbstabende.

                                                Nach SCANNERS (1981) schuf David Cronenberg nur 2 Jahre später einen weiteren Kino-Kultklassiker. Für DEAD ZONE konnte er eine herausragende Besetzung verpflichten, die souverän von Christopher Walken angeführt wird. Mit seinem zurückhaltenden Spiel und der leidgeprüften Zerbrechlichkeit seiner Figur sorgt er in den besten Momenten für einen dicken Kloß im Hals. Tom Skerritt, Michael Sheen und Herbert Lom bringen ordentlichen Glanz in die Nebenrollen, vor allem darf Martin Sheen hier wieder mit einer ordentlichen Portion Wahnsinn glänzen. Als echte Überraschung muss man allerdings Brooke Adams nennen, die ich bisher noch gar nicht auf dem Schirm hatte.

                                                Dank der unterhaltsamen und sauberen Inszenierung, der schauspielerischen Klasse und einer schwermütigen Atmosphäre trägt DEAD ZONE den Stempel “Kult” nicht zu unrecht. Sehr schade, dass dieser starke Film zum Ende hin immer ein bisschen zu knapp erzählt wirkt.

                                                Erschreckenderweise ist das Thema ‘politischer Volksverführer’ ein immer noch aktuelles und scheinbar niemals endendes Kapitel. Das wusste der “Godfather of my Bookshelf” auch schon 1979 . . .

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                                                  BenAffenleck 26.09.2021, 14:24 Geändert 24.12.2021, 12:20

                                                  Todd Phillips’ (Regie & Co-Autor) Dramedy WAR DOGS erzählt die wahre Geschichte zweier Mittzwanziger aus Miami, die während des zweiten Irak-Krieges als kleine Waffenhändler allen Risiken zum Trotz einen riesigen 300-Millionen-Dollar-Auftrag an Land ziehen…

                                                  Die Story von skrupellosen Geschäftemachern, die sich mit Gerissenheit Ruhm und Reichtum erschummeln, wurde in Hollywood bereits unzählige Male verfilmt. Auch Phillips Film borgt sich viele erzählerische Versatzstücke anderer Streifen, fügt diese gekonnt zu einer kurzweiligen Rise-and-Fall-Geschichte der kaliberhaltigen Art zusammen, die mit zynischem Humor in die moralischen Abgründe des internationalen Waffenhandels starrt, dabei aber die gewissenlosen Protagonisten etwas zu sehr in ‘Bro’-Schutz nimmt. Inszenatorisch bietet WAR DOGS mit dem Off-Erzähler, einem starken Retro-Score und Slow-Motion-Shots alles, was das Stilmittel-Regal hergibt. Originell geht aber sicherlich anders.

                                                  Dass das Endergebnis dennoch so gut unterhält, liegt vor allem auch an seinem Star-Duo. Während Miles Teller den unsicheren, aber keineswegs unschuldigen Milchbubi gibt, dominiert Jonah Hill als schleimiger Dampfplauderer jede Szene. Seine Performance ist fesselnd und abstoßend zugleich und damit die Seele des Films. Wem das noch nicht reicht, darf sich noch zusätzlich über einen kleineren Auftritt von Bradley Cooper und seiner Eiswürfel-Aura samt Sonnenbrille erfreuen.

                                                  Einen klaren Standpunkt zum Thema verwehrt WAR DOGS dem Zuschauer, unterhält aber mit seiner handwerklichen Brillanz, zynischem Humor und spielfreudigen Schauspielern. Diese Hunde kann man in Heimkino alle paar Jahre guten Gewissens von der Leine lassen . . .

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                                                    BenAffenleck 24.09.2021, 16:09 Geändert 04.10.2021, 08:19

                                                    Absolut niveaulos und völlig geschmacksfrei knüpft VACATION Sequel chronologisch an die vier alten Griswold-Filme an, macht keine Gefangenen und dabei peinlicherweise einen Heidenspaß. Wie soll man auch einem Film böse sein, in dem Chris Hemsworth seine(n) riesigen Bauchmuskel(n) so zur Schau stellt, und ein Großteil der Gags auf das Konto des albanischen "Tartan Prancer" gehen. Einfach köstlich . . .

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