BenAffenleck - Kommentare
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Alle Kommentare von BenAffenleck
Staub in den zusammengekniffenen Augen, Zigarillo im Mundwinkel, der Colt hängt auf Halb Acht … Dirty BenAffenleck trifft grumpy Clint Eastwood im Legenden-Modus.
1964 - FÜR EINE HANDVOLL DOLLAR
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“Die italienischen Produzenten hassten mich und wollten mich gern loswerden, sie hielten mich für ungeheuer schlecht. In italienischen Filmen spielt man nämlich wie der Teufel, die kommen alle von irgendeiner Wahnsinns-Dramaschule. Ich vermute, sie dachten, ich würde gar nicht schauspielern. Nur Leone wusste, worauf ich hinaus wollte.” (Clint Eastwood)
FÜR EINE HANDVOLL DOLLAR ist nicht nur das Fundament der Italowestern-Ära und der staubig-blutige Beginn der Dollar-Trilogie, sondern begründete auch den Weltruhm von Hauptdarsteller Clint Eastwood, Regisseur Sergio Leone und Komponist Ennio Morricone.
Der wortkarge Protagonist (Clint Eastwood), der im mexikanischen Wüstenstädtchen San Miguel zwei rivalisierende Banden gegeneinander ausspielt, war kein strahlender, sondern ein wortkarger Antiheld, der weniger an Gerechtigkeit als vielmehr an schnöden Mammon interessiert war. Diese radikale Abkehr vom klassischen Hollywood-Western wurde durch Leones innovativen Regiestil noch verstärkt, und wirkte rundum zynisch, hart und dreckig.
FÜR EINE HANDVOLL DOLLAR griff für seine Story im übrigen grob die Handlung des 1961 erschienenen Kurosawa-Filmes YOJIMBO auf. Das Budget betrug schmale 200.000 Dollar, gedreht wurde in einer zerklüfteten Provinz Spaniens und in Filmkulissen, die dort noch von einer anderen Produktion standen. Der fertige Film startete im Sommer 1964 nach negativen Testvorführungen in Rom und Neapel nur in einem Hinterhofkino in Florenz, von wo aus er gemächlich dank Mundpropaganda seinen europäischen Siegeszug antrat, bevor er satte zweieinhalb Jahre später in den USA ankam, gleichfalls verrissen wurde und doch auch dort kontinuierlich seinen Siegeszug antrat. In der Zwischenzeit war die Dollar-Trilogie schon komplett abgedreht, und der Spagetti-Western allgemein passte mit seinem Zigarillo im Mundwinkel und den wilden Todes-Pirouetten verdammt gut in die Zeit des aufkeimenden New Hollywood.
Schon lange, bevor sich die 60er ihrem Ende neigten, war Clint Eastwood zumindest in Europa schon ein absoluter Star, der seinem eigenen Kopf folgte, nachdem ihm alle die Dreharbeiten zu diesem schmierigen Low-Budget-Western ausreden wollten, der später als FÜR EINE HANDVOLL DOLLAR Kultstatus erreichen sollte . . .
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Hier geht’s zur Liste : : : https://www.moviepilot.de/liste/benaffenleck-guckt-clint-eastwood-benaffenleck
Durchgängig perfekt frisiert, prügelt sich Kate Beckinsale hochhackig durch Gegnerhorden und einen Film, der in seinen besten Momenten zumindest Spaß macht. Der Rest ist keine Fußnote in der Actionfilmsammlung wert...
Die Sicht der Dinge ist in HARDCORE eine ganz besondere, denn hier werden wir selber zu einem unzerstörbaren Cyborg. Durch diesen cineastischen Scheißhaufen schießen, messern, sprengen, kämpfen, töten, bluten, springen, kriechen, fallen, reiten und fahren wir uns stumm zum grandiosen Finale hin, in dem wir dann zu 'Don't Stop Me Now' (von Queen) andere Cyborgs zu klump hauen dürfen, während dem 3 stelligen Bodycounter schon längst die Drähte aus dem Kasten geflogen sind.
Ist auch nach der zweiten Sichtung noch scheiße, macht aber assig einen auf dicke Hose und dabei irgendwie . . . Spaß!!!
THE GIFT: THE JOURNEY OF JOHNNY CASH ist eine weitere interessante Dokumentation über den einzig wahren “Man In Black”, die mit erst kürzlich entdecktem Archivmaterial den Mythos JC fett unterstreicht, diesen aber auch informativ hinterleuchtet. All die musikalischen Triumphe, die persönlichen Tragödien, der Kampf gegen die Sucht und die tiefe Religiosität, die Johnny Cash's Leben prägten.
Eine wunderbar melancholische Reise, egal ob man schon damals den ‘Folsom Prison Blues’ gespielt hat, oder Cash erst später dank der sensationellen ‘American Recordings’-Alben von Star Produzent Rick Rubin kennen und lieben gelernt hat . . .
RISEN verwurstet relativ brav die Auferstehung von ‘Yeshua’, diesmal aus den Augen der Römer. Kontrovers, wie Jahre zuvor das Meisterwerk von Mel Gibson, ist hier gar nichts. Der Film von Kevin Reynolds ist eher versöhnlich als verstörend, hat einige wunderschöne Momentaufnahmen, am Ende allerdings ein paar Nägel zu wenig, um das Endergebnis sicher an die ‘Must-See’-Wand der Bibelverfilmungen zu hängen. Trotzdem kein schlechter Film, und Joseph Fiennes fand ich ausgesprochen überzeugend . . .
Zusammen mit JFK-TATORT DALLAS wäre 11.22.63 mal ein Verschwörungs-Wochenende und Nervenkitzel der ganz besonderen Art. Ich fand schon Stephen Kings für die Anthologie-Serie zugrunde liegenden Roman absolut großartig. Neben einer spannenden Aufarbeitung des Attentats auf John F. Kennedy bietet die Geschichte einen mehr als oberflächlichen und absolut faszinierenden Einstieg in die 60er Jahre, betrachtet durch die Augen eines Zeitreisenden aus den 2010er-Jahren.
Einige Abweichungen vom Roman gehören bei so einer Verfilmung ja dazu, was das Ergebnis aber nicht negativ beeinträchtigt. Die Spannung steigert sich von Folge zu Folge, bis zum herzzerreißenden Finale im Schulbuchlager von Dallas, und noch darüber hinaus. Die hochwertige Inszenierung ist absolut gelungen, das 60s-Produktionsdesign ein wahrer Genuss.
Der Cast um die (zurecht) großen Namen von James Franco und Chris Cooper empfiehlt sich hier gleichfalls. Besonders herausragend und geradezu bezaubernd ist hier Sarah Gadon, welche die große Liebe des Zeitreisenden Franco spielt. Doch auch die weiteren Rollen können mit Daniel Webber, George McCay und Josh Duhamel großartige Darsteller vorweisen. Schauspielerisch allererste Sahne.
Eine durch und durch ausgezeichnete Serie. Interessant, spannend und absolut packend . . .
Für den deutschen Cyber-Thriller WHO AM I fahren Tom Schilling, Elyas M’Barek und Wotan Wilke Möhring einen Hacker-Angriff auf den BND. Fataler Fehler!
Geschickt weiß Baran bo Odar seinen Film durch ein rasches Erzähltempo und imposante, düstere Bilder in Szene zu setzen. Nach einem etwas bedächtigen Start gelingt es WHO AM I durchaus, den Zuschauer an den Bildschirm zu fesseln, obwohl jedem Filmfan relativ schnell klar wird, welche beiden großen Twist-Thriller der 90er hier für die große “Überraschung” Pate standen.
Abgesehen von den kläglichen Abziehbildern üblicher Stereotypen-Besetzungen ein bis zum Finale wirklich ansehnlicher Thriller, der mit seinen optischen Ideen (zum Beispiel der Waggon!) und der modernen Inszenierung bestens unterhält . . .
"Ich finde Leute, die in Metaphern sprechen, können mir den Schritt shampoonieren!" (Melvin Udall)
Der New Yorker Schriftsteller und Kotzbrocken Melvin Udall (Jack Nicholson) schreckt vor keiner Gemeinheit gegenüber allen und allem zurück, um seinen Neurosen Ausdruck zu verleihen. Vor allem Melvins homosexueller Nachbar Simon (Greg Kinnear) hat unter den steten Verbalattacken zu leiden. Einzig die Kellnerin Carol (Helen Hunt) bietet ihm während seines täglichen Diner-Frühstücks Paroli. Durch eine Verkettung von Umständen überschneiden sich die Schicksale dieser drei ungleichen New Yorker…
BESSER GEHT’S NICHT von wenig-Filmer James L. Brooks begeisterte 1997 Kinogänger und Filmkritiker gleichermaßen und wurde einer der Überraschungserfolge des Jahres, gewann 2 Oscars bei 7 Nominierungen und überzeugt auch heute noch als moderne Feel-Good Screwball Komödie, die herzerwärmenden Szenen wie auch tiefschwarze Pointen bereit hält.
Herrlich schräge und präzise gezeichnete Charaktere, eine federleichte Inszenierung sowie brillant-bissige Dialoge aus der Feder von Mark Andrus sorgen hier für eine nahezu perfekte und ungemein witzige Komödie, die lediglich ein klein wenig zu lang geraten ist. Diese kleine Verfehlung wird aber von den umwerfend guten Darstellern wett gemacht, denn hier bietet sich ganz großes Schauspiel-Kino. Jack Nicholson, Helen Hunt und Greg Kinnear liefern in ihren völlig verschiedenen Rollen jeweils großartig ab. Nicholson wurde die Rolle als neurotischer Zyniker mit harter Schale und weichem Kern allerdings auch auf den Leib geschrieben. BESSER GEHT’S NICHT zeigt aber auch noch mal, wie gut Cuba Gooding Jr. zu seiner Hochphase war, und wo er heutzutage stehen könnte. Wenn man erst einmal ins Straucheln gerät . . .
"Das hat der Welt grad noch gefehlt. Noch ne Schauspielerin." (Melvin Udall)
Für TED mischt Seth MacFarlane bitterbösen bis absurden Humor, Satire und einen Hauch Magie zu einen schräg-unterhaltsamen Teddy-Film mit reichlich Pop-Kultur Anspielungen und ... Flash Gordon!
BAD SANTA ist die Weihnachtsparty, auf der Billy Bob Thornton sich mal so richtig austoben darf. Im Eierpunsch schwimmt zwar Satire und Zynismus, durchgängig köstlich ist das aber auch nicht…
Frank Capra’s erster Nachkriegsfilm schwelgt hemmungslos in der Anständigkeit der kleinen Leute und dem Wert bescheidener Träume. Zwar für 5 Oscars nominiert, im Kino seinerzeit aber ein Flop, erspielte er sich erst über Dekaden und unzählige TV-Ausstrahlungen den Status eines wunderschönen (und natürlich etwas kitschigen) Weihnachtsklassikers, dem er auch heute noch spielend gerecht wird. Ganz nebenbei besitzt IST DAS LEBEN NICHT SCHÖN? auch alles, was eine gute Screwball Komödie seinerzeit haben musste, die Dialoge und der Cast (vor allem James Stewart und die bezaubernde Donna Reed) sind einfach erstklassig.
Dieser Film mit seiner aufmunternden Botschaft und dem nachdenklichen “Was wäre, wenn…”-Szenario ist in der Weihnachtszeit immer ein geradezu besinnliches und tief entspannendes Vergnügen und pure Kinomagie, voll gestopft mit Wärme und Menschlichkeit.
Ich mag ja auch sehr die kolorierte Fassung, obwohl Capra als auch Stewart keine Freunde des damaligen Kolorierungswahns waren. Schlechter macht die herrlich blasse Farbe diese filmische und in der Message völlig zeitlose Zuckerstange auch nicht . . .
Charles M. Schulz wurde mit seinen Peanuts zur Legende. Als er 2000 verstarb, setzte er testamentarisch fest, dass die Peanuts nicht weiter geführt werden sollten. Wie neue Serien-Folgen und der hier besprochene DIE PEANUTS – DER FILM zweifelsfrei beweisen, blieb es nicht dabei.
Und das ist gut so. Dieser herzlich leise Humor und die subtile Komik hinterlassen wirklich einen sonnendurchfluteten und warmen Raum dort, wo der graue Alltag kurz vorher noch ein schlammverkrustetes dunkles Grab aushob.
Vor einem nun modernen Animationsfilm hatte ich schon etwas Angst, was sich am Wochenende als völlig überflüssig erwies, denn von ihrem Charme haben Charlie Brown, Snoopy und all die anderen herzigen und liebevollen Figuren nichts verloren. Das Ding ist weit weg von greller und überzogener Filmkost, hebt sich dadurch positiv vom gängigen Animationsbrei ab und trifft genau dort, wo es sich gut anfühlt. Dank des überwiegend winterlichen Settings auch passend für die Weihnachtszeit . . .
THE FALCON AND THE WINTER SOLDIER hat reichlich Action, nervt hierbei aber auch nicht selten mit Greenscreen-Shots und derben Dummheiten. Der Rest ist völlig innovationsfreie Marvel-Standart-Kost nach herkömmlicher Formel mit Verschwörungsanstrich, an die Wand geklatscht zwischen radikalen Weltverbesserern und Black Lives Matter.
Recht unterhaltsam, im Abgang dann aber doch eher vergessenswert…
Mit einer absolut gekonnten Inszenierung erzählt John Frankenheimer in THE CALLENGE (OT) langsam und rau von einem drittklassigen amerikanischen Boxer, der in die Fehde zweier verfeindeter japanischer Brüder gezogen wird. Scott Glenn und Toshiro Mifune überzeugen als Darsteller, Sets und Kamera sind überdurchschnittlich. Einige Gewaltspitzen ließen seinerzeit die Schere rotieren, und schmerzen besonders im Finale selbst heute noch…
Gewohnt hinreißend und detailverliebt animiert, erzählt ONWARD eine altbekannte Coming-Of-Age-Story über zwei Brüder in einer Fantasywelt, die viel zu früh ihren Vater verloren haben. Angereichert mit unzähligen kleinen Gags und Anspielungen im Hintergrund entfaltet sich hier eine amüsante Abenteuer-Komödie die allerdings ohne große Überraschungen auskommt. Im berührenden Finale wusste Pixar aber wieder mal ganz genau, welche Knöpfe zu drücken waren . . .
Das letzte Treffen mit Michael Bays BAD BOYS liegt schon etliche Jahre zurück, und die Zeit nagte nicht nur an mir. Aufgrund des damals noch frischen Styles, der fett inszenierten Action und des kindischen Humors im Kino regelrecht abgefeiert, überzeugt BAD BOYS heutzutage nicht mehr durchgängig. Besonders der völlig bescheuerte Rollentausch ist mittlerweile nur noch peinlich, das Geplapper und ständige Gezanke von Smith & Lawrence strengt mitunter an. Wirklich böse sein kann man den BAD BOYS aber auch nicht, dafür ist das hier viel zu gut auf Entertainment produziert.
Maximal netter Actioner, aber Klassen von der unkaputtbaren LETHAL WEAPON-Reihe entfernt. Mit ein paar kühlen Bierchen sind die 2 Stunden in Miami aber sicherlich nicht die schlechtesten, wie sich gestern herausstellte . . .
In DADDY'S HOME liefern sich Will Ferrell als Superspießer und Mark „The Body“ Wahlberg als sein Macho-Konterpart einen gnadenlos überzogenen Hahnenkampf um „ihre“ Familie. Das mündet in einem regelrecht absurden Patchwork-Blitzkrieg, der den Beiden merkbar Spaß gemacht hat. Die vorhersehbare 08/15 Story wird so gut wie möglich gerockt und Situationen so ins Groteske übersteigert, dass man durchgängig kleinere und größere Gags serviert bekommt, während der Kleinkrieg immer weiter eskaliert und geradezu absurde Formen annimmt.
An das Ferrell/Wahlberg Ding DIE ETWAS ANDEREN COPS reicht DADDY’S HOME (noch) nicht (ganz) heran, aber hier ist alles so ‘over-the-top’, dass man sich mit 2-3 Bierchen kaum einen besseren Feierabend-Entspanner vorstellen kann . . .
DADDY'S HOME 2 fühlt sich im Weihnachts-Setting zwischen vereisten Schneebällen, der amoklaufenden Schneefräse und dem 20.000 Dollar Weihnachtsbaum sichtlich wohl. Der mit Mel Gibson und John Lithgow perfekt angedickte Cast macht noch mehr Laune und operiert einem bei all dem grenzdebilen Scheiß mit dem silbernen Festtags-Besteck ein Dauergrinsen ins Gesicht.
„Do They Know It’s Christmas?“ Fuck, ich bin mir nicht sicher. Geiler Scheiß, und alljährliches Dezember-Pflichtprogramm . . .
In den 80ern war DAS SCHWARZE LOCH aus dem Hause Disney für mich eine sensationelle Offenbarung, heute weiß ich warum. Atmosphärisch düster und eher beklemmend, gut dosierte Action, passabel getrickst und ein genialer Soundtrack von John Barry. Heute fällt einem natürlich auch der namhafte Cast sofort ins Auge, schließlich konnte man hier Robert Forster, Maximilian Schell, Anthony Perkins und Ernest Borgnine für den Trip gewinnen.
Auch heute noch anderthalb Stunden wert, sofern man sich darauf einlassen mag…
WANDAVISION macht als Serie genau das richtig, woran doch zu viele MCU-Filme gescheitert sind: Fantastisch geschriebenes, inszeniertes und dargestelltes Entertainment von der ersten bis zur letzten Minute. So darf es bei den Serien gerne weiter gehen…
Quentin Tarantino und BenAffenleck . . . zwischen Herzen, Höhepunkten und Mittelmäßigkeiten.
Teil 13 >> ONCE UPON A TIME IN … HOLLYWOOD (2019) <<
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In seinem jüngsten Filmwerk feiert Kultregisseur Quentin Tarantino erneut ein ausuferndes Fest der (Selbst)Referenzen. Im Los Angeles des Jahres 1969, in der Hochzeit des Flowerpower-Kults, kreuzen sich die Wege altgedienter Leinwandhelden mit der jungen Garde des Neuen Hollywood und der Hippiekommune der Manson-Family unter der sengenden Sonne Südkaliforniens.
Tarantino schrieb mit ONCE UPON A TIME IN … HOLLYWOOD einen etwas wehmütigen, aber auch nicht selten humorvollen Liebesbrief an das Los Angeles seiner Kindheit und ans 'Old Hollywood' längst vergangener Tage. Nicht immer konnte ich alle selbstverliebt dahin geschmierten Zeilen des genialen Filmemachers identifizieren und erkannte nicht, wohin er mit seinem 9ten Film eigentlich wollte, bis ich schließlich im flackernden Schein des Flammenwerfers inmitten der Hollywood-Hills Erlösung fand.
Der Weg, um pünktlich zum Finale in den Hollywood Hills zu sein, ist in der Stadt der Engel kein kurzer. Tarantino nimmt mit seinem ONCE UPON A TIME … auch alles andere als den direkten Weg, und feiert ausgiebig sein Genie in einem wahrgewordenen, von Kamera-Gott Robert Richardson (überwiegend) auf 35mm Bild gefilmten Setting-Traum. Ab und an ist das alles geradezu ermüdend genial. Aber wie soll man einem Film, der mit unzähligen Querverweisen auf das ‘Tarantinoverse’ gespickt ist, mit Brad Pitt und Leonardo DiCaprio das beste Buddy-Duo seit Jahren bietet und zudem geradezu inflationär mit Cameos um sich wirft, wirklich sauer sein? Das ist fast nicht möglich.
Mir fehlte dennoch der gewissen Groove und Kick vergangener Meisterwerke, ein klarer Fokus, vielleicht die komprimierte Version einer Story, die am Ende des blutigen Tages nur sehr wenig zu erzählen hatte. Vielleicht wird dieses Manko irgendwann mal die mögliche 4 Stunden-Schnittfassung ausmerzen, oder es noch einmal ganz fett unterstreichen. Man wird sehen.
Es ist jedenfalls ein langer Weg zum Cielo Drive und zu jener verhängnisvollen Nacht, die bekanntlich in einem Blutbad endete. Mittlerweile habe ich ONCE UPON A TIME IN … HOLLYWOOD genug schätzen gelernt, um im Schatten des Hölle spuckenden Flammenwerfers meine eigene Version von ‘California Dreamin’ tanzen zu können. Wenn in den letzten Bildern dieses seltsamen Films Fiktion die Realität wegwischt, und sich ein dicker Kloß im Hals breit macht, hat Tarantino mal wieder verdammt viel richtig gemacht . . .
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http://www.moviepilot.de/liste/benaffenleck-guckt-tarantino-benaffenleck
Will Ferrell stolpert in BUDDY, ausgestattet mit kindlichem Gemüt und Elfen-Outfit, durchs weihnachtliche New York. Köstlich schräg, herrlich doof und zuckersüß amerikanisch. Viel geiler kann es an einem gemütlichen Adventssonntag mit Punsch und Spekulatius auch nicht mehr werden…
Etwas harmlosere Fortsetzung um die Griswolds, die sich an europäischen Klischees abmüht und nach gut einer Stunde mitunter etwas anstrengend klamaukig wird...
Die Chaos-Tour der Griswolds durch die USA macht auch in dickem 80er-Muff gehüllt noch Spaß, ohne jetzt zum Comedy-Rundumschlag ausholen zu können. Dafür gibt es ja SCHÖNE BESCHERUNG...
Wie scheiße eine Fortsetzung/Reboot sein kann, zeigt uns KEVIN DER 13. Bis zum Finale hatte ich jedenfalls einen ordentlichen Glühweinrausch, der heute dafür sorgt, dass der Talent befreite Cast, humoristische Peinlichkeiten und furchtbare Billig-Look wie ein langsam verblassender Albtraum erscheinen. Glück im Unglück . . .