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Das Außergewöhnliche an diesem britischen Kleinod ist nicht so sehr der Hang des Protagonisten zur Selbstzerstörung durch gewaltige Drogenexzesse, auch nicht die verschiedenen, zeitlich separierten Handlungsebenen oder der ständig zwischen Zynismus, Aggressivität, Fatalismus und Resignation pendelnde Off-Kommentar der Hauptfigur. Es ist fantastisch, wie man sich in einem Moment vor Lachen kaum mehr beruhigen kann, während man im nächsten aufrichtig Anteilnehmen kann am Leid der Figuren und die Schmerzen der Figuren auf den Zuschauer übergehen. Nur sehr wenigen Filmen gelingt so gekonnt der Spagat zwischen Komödie und Tragödie, doch Dangerous Parking meistert ihn mit Bravour.
Mit "Spoilern"
Die dämliche und vorhersehbare Story dient lediglich der Aneinanderreihung von Kampfszenen, die mit zunehmender Laufzeit des Films redundant werden. Tiger und Keanu Reeves liefern sich derweil ein Duell darum, wer mit weniger Gesichtsausdrücken auskommt. Selbstverständlich kann der Endgegner nur bezwungen werden, wenn Tiger sein Chi sortiert, seine bösen Geister überkommt und zu einem wahren "Man of Tai Chi" wird. Selbst für ein peinlich konstruierte Lovestory ist sich der Film nicht zu schade, bleibt aber auch hier stets ohne Interesse daran, die Beziehung zu entwickeln.
Die Form konterkariert in diesem Film den Inhalt, was normalerweise eine Einheit bildet, muss hier strikt voneinander getrennt werden. Die Bilder sind von exakter Komposition und immer wieder wird mit raschen Schnitten gearbeitet, was dem Film eine rastlose Betriebsamkeit verleiht.
Zu Beginn werden die USA mit einigen ihrer hervorstechendsten Eigenschaften, oder zumindest dem, was in den Medien als ihre hervorstechendsten Eigenschaften kolportiert werden, kurz dem Zuschauer vorgestellt. In wenigen knappen Einstellungen wird somit quasi der kulturelle Rahmen des Films etabliert. Gerade zu beobachten, wie gegensätzlich der völlig sinnentleerte Inhalt, dessen Grundgerüst schon in Dutzenden Filmen variiert wurde, und die außergewöhnliche Form, miteinander interagieren, darin besteht der Reiz von Korines Film und nur so kann man überhaupt darauf schließen, dass dieser Film natürlich keine Kritik an der hedonistischen, konsum- und erlebnisorientierten Jugend sein soll.
Harmony Korine maßt sich nicht etwa an, ein moralisches Urteil zu über die Charaktere und deren Lebensweisen zu fällen, er bringt sein Publikum lediglich dazu, sich auseinanderzusetzen mit dem, was geschieht, und mit dem, was zwischen den Zeilen zu lesen ist. Damit liegt er, ebenso wie mit den stylischen Bildern und dem sehr passenden Soundtrack, völlig auf der Höhe der Zeit. Schließlich ist der moralische Zeigefinger inzwischen oftmals verpönt, zumindest im Kino. Und zu Recht. Wie manche Kritiker nun aber auf die Idee kommen, Korine habe mit seinem Film das übliche Springberak-Prozedere kritisieren wollen, das muss wohl vorerst ein Geheimnis bleiben. Der Regisseur verkauft seine Zuschauer eben nicht für dumm, sondern er zeigt ihnen einen Film, der inhaltlich genau das zeigt, was die meisten Filme mit ähnlicher Thematik zeigen: Junge Frauen, die Feiern wollen und Ausbrechen aus dem Alltag. So weit, so banal. Dem setzt Korine aber eine Form entgegen, die den Zuschauer immer wieder aus der Handlung reißt und ihn somit dazu animiert, sich seine eigenen Gedanken zu machen. Dies wird noch verstärkt durch die Weigerung, eine Identifikationsfigur unter den Charakteren, die sich allesamt mehr oder weniger amoralisch und empathielos verhalten, zu etablieren.
Schade ist nur, dass Korine (und seine Darsteller/-innen?) nicht den Mut aufbringen konnten, auch explizitere Szenen zu verwenden. So bleibt alles doch recht harmlos über der Gürtellinie und es bleibt nur bei Andeutungen bezüglich der sexuellen Freizügigkeit des Spring Breaks.
John Malkovich als Marvin ist das Highlight und nahezu der einzige Grund, sich diesen Film überhaupt anzusehen. Denn abgesehen von einigen gelungenen Gags spult "R.E.D. 2" lediglich das Standardprogramm heutiger Actionfilme herunter. Natürlich fliegen Autos durch die Luft, da wird atemlos um den Erdball gehetzt, in berühmte Gebäude eingebrochen, Allianzen geschmiedet und wieder verworfen und mittendrin ein Bruce Willis, der erneut seine Rolle aus den Stirb-Langsam-Filmen zu variieren scheint. Fast alles hat man also so oder so ähnlich schon einmal gesehen und auch die durchaus illustre Darstellerriege kann nicht darüber hinwegtäuschen, das es sich hier um ein zwar routiniert inszeniertes, aber doch spannungsarmes Machwerk handelt, das in seiner Austauschbarkeit den einen Fehler begeht, den ein Actionfilm nie begehen sollte: Es langweilt ganz furchtbar.
Bis zum letzten Absatz ist der Artikel lediglich der längst bewährte Aufreger, der eigentlich niemanden mehr hinter dem Ofen hervorlocken sollte.
Dann aber driftet der Artikel zusätzlich zur inhaltlichen Leere auch noch in eine unvergleichliche Dummheit ab, wenn er unterstellt, dass ein Großteil des Kinopublikums "Only God Forgives" bereits jetzt, also vor der Veröffentlichung, als Kultfilm feiern würde, und Herr Burchardt es tatsächlich im gleichen Atemzug schafft, den Film (wiederum vor der Veröffentlichung!) schon jetzt als "Produkt kunstgewerblichen Hipstertums" zu betiteln.
Schade nur, dass eine derart vorgefasste Meinung den Autor davon abhalten wird, sich mit dem Film kritisch auseinander zu setzen.
So formal herausragend Joe Wrights Romanadaption auch sein mag, die Geschichte ist nicht besonders außergewöhnlich, obwohl sie durchaus zumindest stellenweise zu Fesseln vermag. Viel interessanter als die natürlich stets implizit vorhandene Gesellschaftskritik am England des frühen 19. Jahrhunderts ist jedoch die Frage, inwiefern dieser Film auf der Abstraktionsebene Rückschlüsse auf unsere eigene Gesellschaft und die Konventionen, die sie uns abverlangt, zulässt. Denn erst im Vergleich mit anderen Gesellschaften, sei es nun über Kulturen oder Epochen hinweg, können wir die Natur unserer eigenen Gesellschaft begreifen.
Gerade dieser durch Wrights Film ermöglichte Vergleich zwischen einer scheinbar eingeengten Gesellschaft, die gerade erst damit beginnt, sich zu befreien, und unserer eigenen scheinbar freien Lebenswirklichkeit kann uns erkennen lassen, wie sehr auch wir eigentlich Zwängen unterliegen. Dies ist die herausragendste Leistung von "Pride and Prejudice".
Typisch kalkulierter Hollywood-Blockbuster, der sich durch schwache Dialoge, uninspirierte Schauspieler und eine äußerst mangelhafte Story auszeichnet. Kitsch und eine dämliche Moral gibt es obendrein. Einzig die Bilder wissen letztlich zu überzeugen.
Schade, dass "Life of Pi" und "Argo" was gewonnen haben, aber so etwas ist natürlich klassischste Oscarware. Hat trotzdem Spaß gemacht, ich mag Seth McFarlane einfac, auch wenn es m.E. etwas zu viel Gesang war. Und gegen Tarantinos Oscar kann man auch nichts einwenden.
Ahhhh, Hanekes Akzent!
Liebenswerter Independentfilm, der, natürlich unter Verwendung der gängigen Mittel des heutigen US-amerikanischen Independentfilms, mit liebevollem Blick auf seine skurillen, aber stets warmherzig gezeichneten Figuren keine Geschichte über Zeitreisen, sondern vielmehr eine über Vertrauen und Sinnsuche erzählt. Heraus kommt schließlich Wohlfühlkino im besten Sinne: Stets etwas von Klischees und Albernheiten geprägt, aber genau mit der Frische und Attitüde zu Thema und Charakteren, die man sich von guten Independentfilm erwartet.
"Barbara" ist ein Film, der trotz seiner betont nüchternen und unaufgeregten Erzählweise den Zuschauer vor allem durch die Beziehung zwischen Barbara und Andre zu fesseln vermag. Weder Zuschauer noch Protagonistin können sich sicher sein, wem sie vertrauen können. Das Petzold die Menschen, die Barbara auf mehr oder weniger subtile Weise das Leben an ihrem neuen Wohnort zur Hölle machen, nicht verurteilt, sondern Bilder und Erzählung für sich sprechen lässt, ist dem Regisseur hoch anzurechnen. Lediglich gegen Ende wird die Situation etwas überdramatisiert, was allerdings durch Hoss' exzellentes Spiel ohne weiteres aufgefangen wird.
Vermutlich wird man als Zuschauer die Bewertung des Films vor allem daran festmachen muessen, mit welcher Erwartungshaltung man sich den Film ansieht. Fuer mich ist der Film vor allem eine kurzweilige Komoedie (aber nicht nur das) ueber die Entstehung von Alfred Hitchcocks wohl beruehmtesten Werk. Trotzdem gibt es vor allem durch das tolle Spiel von Hopkins und Mirren immer wieder einige ernste Momente und die Figuren sowie ihre Beziehungen untereinander erreichen auch stets eine gewisse Tiefe.
Dennoch, dieser Film ist vor allem Unterhaltung, man sollte ihn sich nicht mit der Anspruchshaltung ansehen, eine absolut wahrheitsgetreue Geschichte ueber die Entstehung von "Psycho" respektive das Leben Hitchcocks serviert zu bekommen. Das Hitchcock hier keineswegs diffamiert wird, ist dem klug konstruierten Drehbuch zu verdanken, welches Hopkins immer wieder die Chance gibt, Hitchcock als zweifelnden, auf die Hilfe seiner Frau angewiesenen eigensinnigen Kuenstler zu zeigen. Inwiefern das des Wahrheit entspricht, mag ich nicht zu beurteilen, fest steht aber, dass der Film mit der Figur stets respektvoll umgeht, Denkmalschaendung braucht also niemand zu befuerchten.
"The Master" verschliesst sich dem Zuschauer bewusst, er will sperriges Kino mit intellektuellen Anfluegen sein, und das ist er auch. Nicht, dass es schwer waere, dem Film zu folgen, immer wieder gibt es inhaltich grandiose Einzelsequenzen (Dodds Interview mit Freddie auf dem Schiff gehoert zweifelsohne dazu), dazwischen muss man sich aber fragen, was Anderson dem Zuschauer hier eigentlich vermitteln moechte. Sicher, es ist ein Film ueber psychische Abhaengigkeit, vor allem das Spannungsdreieck zwischen Lancaster, seiner Frau und Freddie gibt hier viel her. Aber kann das alles sein oder ist da noch mehr? Ich bin mir eigentlich sicher, dass da mehr sein muss, vielleicht will ich es aber auch einfach nur glauben, um dem Film kein "style over substance" vorwerfen zu muessen...
In jedem Fall ist "The Master" ein Film, der den Zuschauer herausfordert, und das ist mehr als man von den meisten amerikanische Filmen heute erwarten kann. Uberdies lohnt der Kinobesuch natuerlich allein fuer die Schauspielleistungen und die Inszenierung, die wie gewohnt von Anderson unglaublich stilsicher umgesetzt wird.
Natuerlich geht man in solch einen Film vor allem mit der Erwartung, unterhalten zu werden von bombastischer Action, Story und Charaktere sind dementsprechend eher zweitrangig. Dieser Film ist nun aber selbst fuer Hollywood-Verhaeltnisse dermassen rassistisch ausgefallen, dass es mir teilweise schwer fiel, mich einfach von den Bildern berieseln zu lassen. Durfte man nach den Trailern schon getrost mit einer Abwandlung des altbekannten "Americans save the day" (und die Welt, so ganz nebenbei) rechnen, wird das alles im Film noch bei Weitem uebertroffen. So bleibt es sicherlich dem jeweiligen Zuschauer ueberlassen, inwieweit dieser offenkundige Rassismus bei der Bewertung ins Gewicht faellt. Wenn man es schafft, den Rassismus auszublenden, kann man sicherlich Spass haben mit diesem Film, wer allerdings sensibel auf das Thema reagiert, dem sei vom Kinobesuch dringendst abgeraten.
Spoiler:
Eigentlich ueberfluessig, hier zu bemerken, dass am Ende kein Russe mehr lebt, und eigentlich auch sonst niemand, ausser den beiden Haupt-"charakteren", versteht sich.
Enthaelt Spoiler:
Der 2. Mai 2011 war der Tag, an dem, sieht man von diversen anders lautenden Theorien ab, die das Datum ca. eine Dekade zuvor ansetzen, Osama bin Laden, zu diesem Zeitpunkt meist gesuchter Mensch des Planeten, von einer US-Sondereinheit in seinem Rueckzugsort in Abbottabad, Pakistan, ausfindig gemacht und eliminiert wurde.
Kathryn Bigelows "Zero Dark Thirty" handelt nicht primaer von dieser Begebenheit, der Film stellt sie viel mehr ans Ende einer langen Suche voller Rueckschlaege und verbissener Recherche, die eigentliches Thema des Films ist. Bevor man sich nun aber einer tiefergehenden Analyse dieses Films widmen kann, sofern das bei einem Film, der so sehr darauf bedacht ist, unvoreingenommen an sein Thema heranzugehen, ueberhaupt moeglich ist, muss zunaechst einmal die Frage gestellt werden, wie man diesen Film genretechnisch eigentlich einordnen sollte.
Handelt es sich um eine Dokumentation, beruhend auf dem, was Drehbuchautor Mark Boal zusammengestellt hat aus dem, was ueber den Fall frei verfuegbar ist in den Medien und seinen Interviews mit (Ex-)CIA-Mitarbeitern, nur deshalb mit fiktiven Elementen angereichert, da die Details der tatsaechlichen Operation natuerlich streng geheim sind und die beteiligten Personen geschuetzt werden muessen?
Oder ist es von vorne herein ein Thriller, der versucht am Beispiel der Jagd auf Osama bin Laden die Wechselwirkung von Entscheidungen und Machtanspruechen im Spannungsfeld zwischen strategischer, militaerischer und politischer Hierarchie des US-amerikanischen Verteidigungsapparates zu erkunden? Der anschaulich (vielleicht etwas zu plakativ, aber manchmal auch mit genialen Momenten) am Beispiel einer jungen CIA-Agentin erlauetert, was der immense Erfolgsdruck dieser beispiellosen Operation aus Menschen zu machen im Stande ist, zu welchen Entscheidungen er sie treibt?
Letztlich ist es wohl eine Mischung aus beidem, die uns Drehbuchautor Boal und Regisseurin Bigelow hier vorsetzen, wo die Grenze zwischen Realitaet und Fiktion verlaueft, vermoegen - wenn ueberhaupt - hoechstens die beiden kreativen Hauptverantwortlichen zu beurteilen.
So muss der Film zwar ein wenig zwecklos bleiben, kann er doch unmoeglich Antworten auf die Fragen rund um die Ermordung Osama bin Ladens. Andererseits liefert er aber immer wieder erfolgreich kontroverse Eckpunkte fuer Diskussion, Reflexion und Rezeption nicht nur des Falles an sich, sondern auch unseres Umganges mit ihm.
Hier liegt letztlich eine der groessten Staerken des Films, durch seine eigene Neutralitaet den Zuschauer dazu zu zwingen, sich seine eigenen Gedanken zu machen ueber die rechtlichen und moralischen Aspekte dieser Operation. Nichtsdestotrotz liegt hier aber auch die groesste Schwaeche von "Zero Dark Thirty", denn der Film selbst ueberlaesst die Schlussfolgerungen dem Zuschauer, er ist auf eine gewisse Weise feige, da er es nicht vermag, deutlich Position zum Geschehenen zu beziehen. Sicher, das ist gewollt und geschieht gewiss mit Absicht, schade ist es aber trotzdem, denn so ist der Film immer auf den Rezipienten (mehr noch als jeder andere Film) angewiesen, um eine Wirkung erzielen zu koennen.
Ebenso schade ist die vor allem in der englischsprachigen Rezeption des Filmes stattfindende Diskussion darueber, ob Bigelows Film Folter als legitimes Mittel bei der Ergreifung Bin Ladens verwendet. Es bedarf wirklich keiner grossen Auffassungsgabe, um zu bemerken, dass es die hoechste Tugend von "Zero Dark Thirty" ist, nuechtern zu beobachten und buerokratische Ablauefe praezise zu beschreiben, eben nicht, diese zu bewerten.
Gerade diese buerokratischen Ablauefe machen einen Gutteil der Faszination von "Zero Dark Thirty" aus, die Interaktion der verschiedenen Ebenen der CIA ist beeindruckend und abstossend zugleich: Da werden Menschenleben mit Wahrscheinlichkeiten gleichgesetzt, waehrend Obama im Fernsehen erzaehlt, dass die USA nicht mehr foltern werden, leisten seine Folterknechte ganze Arbeit, um das Gegenteil zu beweisen, man erzielt Erfolge, die die Oeffentlichkeit sehen will, mit Mitteln, von denen sie nichts wissen will.
Die junge Maya, die zu Beginn des Films noch schreckhaft auf die angewendeten Foltermethoden reagiert, bald aber nur zu gerne selbst darauf zurueckgreift, um Informationen zu gewinnen, begibt sich schon bald geradezu fanatisch auf der Jagd nach dem Mann, der gerne als das personifizierte Boese dargestellt wird.
Am Ende, als Mayas Auftrag erfuellt ist und die Suche nach bin Laden letztlich in seiner Ermordung kulminiert, wird noch einmal deutlich, wie sehr sich diese Frau, die alles in ihrem kurzen Leben ihren beruflichen Zielen untergeordnet hat, letztlich absorbiert hat in ihrer Jagd nach Osama. Hier erst gewinnt der Film eine menschliche Komponente, als Maya klar wird, dass sie nun, da ihr Auftrag beendet, ihre Pflicht erfuellt ist, nichts mehr hat, wofuer sie noch leben koennte. Ihr einziger Lebensinhalt war, das suggeriert der Film stets deutlich, die Jagd nach bin Laden. Nun, da dieser Auftrag erfuellt ist, weiss sie nicht mehr, wo sie hinsoll. Die Frage des Piloten und ihre Sprachlosigkeit gepaart mit einer Traene - nichts koennte ein kraftvolleres Schlussbild ergeben.
"The Last Emperor" schafft es tatsaechlich, einige beeindruckende und auch bewegende Szenen hervorzubringen, und doch muss Bertoluccis Verfilmung scheitern, denn sie ist nicht etwa zu lang, sondern zu kurz. Der Spielfilm ist schlicht das falsche Format, um einem so bewegten Leben auch nur ansatzweise gerecht werden zu koennen. Immer wieder leidet man als Zuschauer massiv unter den Auslassungen, fragt sich, was in der Zwischenzeit passiert ist, sowohl mit dem Charakter des Kaisers als auch mit den Verhaeltnissen, in denen er lebt.
Trotz einer hoechst illustren Schauspielriege und einigen wenigen wirklich bemerkenswerten Szenen schafft es Ben Afflecks "Argo" leider zu keiner Zeit, den Zuschauer emotional oder intellektuell zu fesseln. Das mag zum einen daran liegen, dass man den Ausgang der Story schon kennt, vielmehr duerfte es aber darauf zurueckzufuehren sein, dass es Affleck nicht gelingt, eigenstaendige Charaktere auf die Leinwand zu bringen, fuer die man sich als Zuschauer interessieren koennte. Da wird mal kurz gezeigt, wie Tony Mendez als Vater leidet, um dem ganzen emotionale Anknuepfungspunkte zu geben, so richtig funktionieren will das aber nicht.
Trotzdem ist natuerlich nicht alles schlecht, so machen vor allem die Szenen mit John Goodman und Alan Arkin immer wieder enorm viel Spass und auch "Argo Fuck Yourself" gehoert zu den besseren Momenten des Films. Das durch die wahre Geschichte vorgegebene Happyend muss natuerlich sein, die Art und Weise allerdings, in der Affleck uns das ueberaus pathetisch praesentiert, ist schlicht unnoetig.
Es ist, wie Peter Jackson anlaesslich der Weltpremiere sagte: Standen in den "Herr der Ringe"- Verfilmungen noch die epischen Schlachten und unzaehligen Storylines, die es miteinander zu verknuepfen galt, im Vordergrund, so widmet sich "Der Hobbit" vornehmlich der Ausgestaltung der Welt Mittlererdes und den sich dort tummelnden Charakteren. Besonders anfaenglich ist der Film sehr darauf bedacht, seinen Charakteren Raum zur Entfaltung zu geben anstatt sofort ins Geschehen zu springen, eine Entscheidung, die nur begruesst werden kann. Zudem gibt diese Herangehensweise dem Zuschauer Zeit, sich an die neue Bildrate zu gewoehnen, was erstaunlich schnell und reibungslos gelingt. Die Bilder sind gestochen scharf (man koennte fast sagen "schaerfer als die Realitaet") und insbesondere die Kampfszenen zu Beginn und das erfreulicherweise erstaunlich klug verwendete 3D intensivieren das Ganze noch einmal.
Andy Serkis ist als Gollum natuerlich wieder einmal ueberwaeltigend, aber auch Freeman, seinen Hobbit als Mann der kleinen Gesten (man achte auf die ueberragende Gestik und Mimik) anlegt, ueberzeugt auf ganzer Linie.
Das Genre der Komoedie steht hauefig im Ruf, das Schwierigste von Allen zu sein. Nicht nur deswegen, weil es so viele verschiedene Arten des Humors gibt, dass es unmoeglich ist, alle Geschmaecker gleichzeitig zu bedienen, sondern auch, weil es fuer die Kritik stets ein Leichtes ist, die Komoedien, die sich gagtechnisch gesehen fuer den Weg des geringsten Widerstandes entscheiden, in der Luft zu zerreissen.
Nun sind die Gebrueder Farrelly aber von der Sorte Filmemacher, denen der Erfolg (meistens) Recht gibt und die sich ungeachtet des Niveaus auch gerne einmal allerlei Bloedsinn erlauben.
Denn der Humor in "Die drei Stooges" kommt nicht mit dem Holz- sondern mit dem Presslufthammer auf den Zuschauer zu, der davon mitunter schier erschlagen wird. Selten wurde man als Zuschauer weniger Ernst genommen als in diesem Film, der sich einen Dreck um alles schert, was landlauefig als guter Geschmack bezeichnet wird.
Genau das ist es nun aber, was "Die drei Stooges" zu einem guten, weil mutigen und unkonventionellen Film macht. Denn mit der Zeit entdeckt der geneigte Zuschauer das Lachen ueber die noch so daemlichen Aktionen des titelgebenden Trios als eine Art Ventil fuer die haarstrauebenden Albernheiten, die sich vor der Kamera abspielen. Und dennoch kann das Ganze nicht einmal unter dem Begriff Trash firmieren, denn in einem strengen, sehr eigen formulierten Rahmen, nimmt der Film seine Hauptfiguren durchaus ernst, und auch die Witze sind nicht etwa so schlecht, dass sie schon wieder gut waeren, vielmehr sind sie von einer Primitivitaet, dass man das Lachen darueber auch als unglauebigen Ausdruck der Verwunderung ob der Dreistigkeit des Drehbuchautors interpretieren kann.
Dass man zum oben genannten durchaus anderer Meinung sein kann, duerfte sich aufgrund der Beschaffenheit des Films von selbst verstehen. Was man aber in jedem Falle anerkennen sollte, ist die Tatsache, dass den Gebruedern Farrelly ein ungewoehnlicher Film (in welchem Sinne auch immer) gelungen ist, den man so zumindest aus Hollywood wohl kaum noch einmal sehen duerfte.
"Safe" will, dass merkt man dem Film deutlich an, anknuepfen an die kompromisslosen B-Actioner der 80er-Jahre, und wer waere da besser, als der Brite Jason Statham, spaetestens seit "The Expendables" legitimer Mitstreiter beziehunsweise Nachfolger der Stallones und Schwarzeneggers dieser Welt?
So ist auch in "Safe" die Story eher sekundaerer Natur, was der Film natuerlich weiss und deshalb auch zu seinen Gunsten ausnutzen kann. Ob Russen, Chinesen oder Spezialeinheiten der Polizei, Statham ist "The Man" und haut sie massenweise weg. Das ist oft uebertrieben und meistens schnell vergessen, Spass macht es aber trotzdem, und handwerklich auszusetzen gibt es an dem, was man frueher aufgrund relativ niedriger Produktionsstandards gemeinhin als B-Movie bezeichnete, heute ohnehin nicht mehr viel.
Daniel Nettheim gelingen wunderbare Bilder im wilden Tasmanien, wo sich Willem Dafoe auf eine atemberaubende Suche begibt. Trotz der betont ruhigen Erzahlweise wird "The Hunter" zu keiner Zeit langweilig, sondern besticht vielmehr dadurch, dass er die Beziehung seines Protagonisten zu den anderen Darstellern klar definiert. Highlight bleiben trotzdem die Szenen in der fast unberuhrten Natur, die den Zuschauer beinahe in Trance versetzen. Lediglich kurz vor Ende wird der sich vorher bestandig anbahnende dramatische Konflikt etwas ubersturzt und mit grosser Heftigkeit zugezogen, was angesichts des starken Rests und dem dann doch klar formulierten Ende allerdings locker verschmerzt werden kann.
Cronenberg ist zwar ein guter Filmemacher, aber von Comics scheint er leider keine Ahung zu haben, sonst könnte er nicht zu einem derart negativen Pauschalurteil bezüglich Comicverfilmungen kommen.
"Was wollen Sie denn am Flughafen? Fliegen Sie irgendwohin?"
"Ja, woher wissen Sie das?"
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"Wie war dein Tag?"
"Nicht übel. Bin wieder von der Gangway gefallen."
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"Mein Wellensittich ist tot!"
"Wie ist das passiert?"
"Ihm ist der Kopf abgefallen. Er war aber auch schon alt."
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"Du hast tatsächlich meinen toten Wellensittich an 'nen blinden Jungen verkauft?"
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Wer das im Minutentakt hören möchte, dazu Jim Carreys großartige Grimassen, der ist hier genau richtig. Allen anderen wird "Dumm und Dümmer" wohl ziemlich sauer aufstoßen.
Eigentlich hatte ich Angst, als ich mich nach langer Zeit endlich mal wieder an einen Edgar- Wallace-Film wagte, denn ich fürchtete, meine Erinnerung aus dem Alter, als ich ungefähr 12 gewesen sein dürfte, hätte mich getrogen. Umso erfreuter war ich, als ich feststellte, wie gelungen diese Verflmung doch ist. Voller Nostalgie sprühend, mit genau den herrlichen Dialogen, die ich an älteren Filmen so schätze, dazu mit Blacky und Klaus Kinski hervorragend besetzt. Und Eddi Arent ist für mich sowieso das unbestrittene Highlight.
Gleich mehrere Dinge hat der Film den meisten anderen deutschen Komödien voraus: Zwar funktioniert nur ein Teil der Gags, diese sind aber solche Brüller, dass es einfach eine Freude ist, zuzusehen. Zusätzlich hat man auch bei den Gags, die nicht funktionieren, nie das Gefühl, sich vor lauter Scham unter der Couch verstecken zu müssen. Dazu kommt natürlich das bierernste Schauspiel von Pastewka und Kalkofe, das im Kontrast zu ihren Handlungen neben Hatler zu den absoluten Highlights des Films gehört.