BobbyStankovic - Kommentare
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Alle Kommentare von BobbyStankovic
Von dem was man hört, werden dieses Jahr endlich Reygadas, Ceylan, Schleinzer, Korine und Slaboshpitsky werfen. Das sind so die Sachen, die mir spontan einfallen, auf die es sich zu freuen gilt.
Positivste Überraschung wahrscheinlich "mother!". Dass Aronofsky nochmal einen guten Film machen würde, war für mich auf jeden Fall nicht zu erwarten und das filmische Äquivalent zum Cro-Album in diesem Jahr.
Wahrscheinlich der beste Film, der seit 10 Jahren auf ProSieben zur Primetime gelaufen ist.
Nichts was einen euphorisch machen würde. Sieht ganz danach aus, als würde die Berlinale ein weiteres Jahr damit weitermachen, ihre treue Garde von Pseudo-Weltregisseuren wie Alexei German Jr, Malgoska Szumowska oder Benoît Jacquot durchzuschleppen. Dazu noch einen namenhaften US-Regisseur wie Gus van Sant und alle sind happy.
Währenddessen lässt man jedes Jahr echte Entdeckungen in den Nebenkategorien liegen, die es in einem anständig kuratierten Festival in den Wettbewerb schaffen würden ("Beste Aller Welten", "The Act Of Killing", "Illegitim" u.A.)
Aber gut, man soll über den Tag nicht vor dem Abend schimpfen. Mal sehen, was noch kommt.
Drei Stunden lang ist der Film noch anhand des Arte-Kinofilmfestivals online for free verfügbar. Keine Zeit verschwenden und sich so schnell wie möglich diesen bemerkenswerten Film anschauen!
https://www.artekinofestival.com/film/festival/artekino-festival/2-films/film/frost
Meine Tipps für die Shortlist:
○ In The Fade
○ The Square
○ On Body & Soul
○ The Wound
○ Loveless
Mein Tipp für den Oscar:
○ On Body & Soul
Übrigens die wohl schwächste Auswahl an Auslandsfilmen seit Ewigkeiten. Dieses Jahr werden die englischsprachigen Kategorien tatsächlich mal stärker besetzt sein (die USA hatten aber auch ein exzellentes Filmjahr)
[...] Grisebach macht es niemandem leicht: Das ist kein einfacher Thesenfilm, kein humanistisches Erklärkino. Immer wieder wird das Verhalten von Meinhard, diesem Agenten der Völkerverständigung, von menschlicher Irrationalität durchdrungen. Was bleibt sind Momente von Kraft, von Hoffnung, auch von Resignation, aber vor allen Dingen von exemplarischer Menschlichkeit. Und das ist wohl wichtiger als noch ein Deutscher, der Europa sagt, wo es langgeht.
Valeska Grisebach ist eine großartige Regisseurin. Ich hatte die Ehre und Freude alle ihre drei Spielfilme innerhalb weniger Tage sehen zu dürfen und mit ihr über ihre Arbeit sprechen zu dürfen. Dieser Artikel versucht, sich hauptsächlich anhand ihres neuesten und auch besten Films „Western“, der Arbeit dieser Filmschaffenden in kreisenden Gedanken anzunähern.
Grisebachs motiv-deduktiver Realismus
Valeska Grisebach wollte mit ihrem dritten Spielfilm einen Film über „Western“ machen. Erst aus dem Nachdenken über starke, aber einsame und suchende Männlichkeit, über Lager, über Pferde, über das Kampieren im unerschlossenen Freien. Erst durch Genrezismen des Westerns enstand die ungewöhnliche Geschichte des Films, von deutschen Bauarbeitern, die in Bulgarien ein Wasserkraftwerk errichten wollen und in Konflikt mit bulgarischen Dorfbewohnern kommen. Per Deduktion also, vom Allgemeinen ins Spezielle. Ein ungewöhnliches Vorgehen, vor allen Dingen für eine Regisseurin mit Dokumentarfilmvergangenheit, bei der es also naheliegender erscheint, erst in einer Untersuchung des speziellen Milieus eine Analogie zum Allgemeinen zu finden. Hier geht der Grundbau der Geschichte einer späteren Ausmalung durch das Milieu voraus, auch wenn es sich nie so anfühlt, da das Milieu mit einer beeindruckenden doku-realistischen Schärfe daherkommt. Durch die von Anfang an vorhandende Imprägnierung einer narrativen und motivischen Struktur ist „Western“ ein Film, der ein genuin intellektuelles Kino repräsentiert, eines, das sich weniger durch Zufälle und Intuitionen leiten lässt, sondern einen vorgeschriebenen Plan verfolgt.
Lustvolle Planspiele
Das ist wichtig zu erörtern und gleichzeitig unglaublich faszinierend, weil Grisebach eine Filmemmacherin ist, die sich stilistisch nah am Dokudramatischen verorten lässt. Also überall dort, wo Handlung zwischen Fiktion und Dokumentation oszilliert, erscheint es naheliegender, ganze Motive und Subplots zufälligen Geschehnissen am Set zu opfern. Grisebach arbeitet anders. Ihre Schauspieler sind zwar immer Laien und auch immer Menschen, die tatsächlich dem skizzierten Milieu angehören, aber die Handlungen und sogar die Dialoge in beeindruckender Detailiertheit sind vorgegeben. Ihre Filme bleiben Planspiele wie klassische Drehbuchfilme, nur dass sie ihren Schauspielern eine Bestimmung des eigenen Duktus erlauben. Diese relative Kontrolle über die Handlung ist deshalb so interessant, weil Grisebach ausnahmslos jeden gewünschten Effekt eines dokudramatischen Films erreicht, der den Zufall in die eigene Drehstrategie einbindet: authentische Situationen, realistisches Schauspiel, „echte Figuren“ und vor allen Dingen „unschreibbare“ Dialoge.
Das geschriebene „Unschreibbare“
An dieser Stelle komme ich besonders ins Schwärmen. Da gibt es diese eine Szene in „Western“, in der das bulgarische Dorfoberhaupt Adrian mit dem Protagonisten Meinhard über die Welt spricht. Er fragt ihn, ob er schon die ganze Welt bereist hätte, vielleicht, weil Meinhard Legionär war, vielleicht auch, weil Meinhard ein Deutscher ist, der mehr Geld zum Reisen hat. Die Frage kommt nicht ganz an, geht im Kommunikationschaos zwischen Deutschbrocken, Bulgarischbrocken und Handzeichen verloren. Meinhard versteht die Frage falsch und antwortet schließlich mit „In der Welt gewinnen immer die Starken. Die Starken fressen die Schwachen.“ (sinngemäß)
Es ist keine Antwort auf Adrians Frage und irgendwie dann wieder doch. Auf eine gutgemeinte Interessensnachfrage, in der vielleicht sozialer Neid mitschwingt, wird eine pessimistische Weltanschauung geantwortet, die — wenn man sie weiterdenkt — doch sehr viel aussagt über die Rolle Deutschlands in der Europäischen Union. Unfreiwillig beantwortet Meinhard nicht nur die Frage Adrians, sondern sogar ihren Subtext, ohne die Frage verstanden zu haben. Kommunikation verlässt an dieser Stelle ihre Zwangsbindung an das Medium der Sprache und wird zu einer reinen, menschlichen Geste.
Der Wahnsinn hinter dieser wunderschönen Dialogszene (einer unter vielen) ist, dass Valeska Grisebach diese Szene tatsächlich genau so, mit seinen wahnsinnig komplexen Kommunikationsdiskontinuitäten _geschrieben_ hat. Es ist eine dieser Szenen, die eigentlich durch Zufälle und Improvisation entstehen und von denen man dann im Nachhinein sagt, dass die Realität die schönsten Momente schreibt. Diese Szene jedoch lag bereits im Antizipationsvermögen von Grisebach.
Ungarantierte Empathie
Der (fehlgehende) Eindruck, dass hier die gesamte Handlung improvisiert wurde, wird noch dadurch verstärkt, dass „Western“ (ebenso wie die anderen Spielfilme von Grisebach „Mein Stern“ und „Sehnsucht“) eine Makro-Dramaturgie aufweisen, die zäh, sperrig und im dramaturgischen Sinne undramatisch ist. Wir sehen vor allen Dingen, epische, also beschreibende Szenen und selbst, wenn die Handlung mal eine dramatische Wendung nimmt (zum Beispiel, wenn es zur plötzlichen Eskalation einer der Konflikte kommt) bleibt der Film immer in seinem trägen, zuschauenden Rhythmus. Dieses Gefühl für Raum und Zeit ist eine Geschmackssache, einerseits ein effektives Mittel, um sich dem dokudramatischen Realismus zu halten und die Handlung unvorhersehbar zu gestalten, andererseits immer am Rande den Zuschauer zu verlieren. Das steht und fällt dann mit der reinen Attraktivität des Motivs, zumal die Hauptfiguren von Grisebachs Filmem auch nie klassische Sympathieträger sind und dann auch noch zusätzlich aus einer kühlen Distanz beobachtet werden, sodass Empathie, wenn sie auftritt eine echte, da absolut reine, manipulationslose ist — ein echtes Interesse am porträtierten Menschen — aber gelingt dies nicht, kann diese Strategie der Figurenechtheit auch der Empathiewirkung stark entgegenwirken. So mochte ich z.B. die Figuren in Grisebachs Debütfilm „Mein Stern“ unglaublich gern, tat mich aber mit allen Figuren aus ihrem hochgelobten Zweitling „Sehnsucht“ schwer.
Deutsche Cowboys im Hinterland
Im Gegensatz zu ihren zwei ersten Spielfilmen „Mein Stern“ und „Sehnsucht“, die noch sehr frei zu einem Thema umherassoziierten, ist „Western“ ein Film mit einem vorab streng geordneten motivischen Konzept. Der Western als sozialpolitische Allegorie. Deutsche Bauarbeiter in ihrem Camp, stolz eine Deutschlandflagge hissend und über die Nazivergangenheit späßelnd (mutig!), sind in vielerlei Hinsicht eine brillant gewählte Symbolisierung der Rolle der Bundesrepublik Deutschlands in der Europäischen Union. Zunächst natürlich die naheliegende und nahegelegte Nähe zum Western als Genre: Die rauen Bauarbeiter entsprechen den Cowboy-Heroen, samt ihren Selbstverständnis von sich selbst als Heilsbringer der Zivilisation gegenüber der unterlegenen, indigenen Bevölkerung. Dass das in diesem Fall eben keine primitiven Indianer, sondern bulgarische Dorfbewohner sind, kann man als bissigen Kommentar auf das überhebliche Verhalten der deutschen Außenpolitik gegenüber vor allem süd- und osteuropäischer Mitgliedsstaaten, lesen. Dazu kommt die Ironie des Titels „Western“ im Sinne „westlicher Welt“, die Fragen aufwirft, inwiefern Bulgarien zu dieser westlichen Hemisphäre dazugehört. Offiziell als Teil der EU eben schon, inoffiziell, in den Köpfen der Leute, als Image des armen, postsozialistischen Staats eher nicht. In dieser Hinsicht soll auch nicht unerwähnt bleiben, dass Grisebach das Bauarbeiter-Camp wie einen Soldatenstützpunkt inszeniert. Vieles erinnert an das Militär. Sei es die Deutschlandflagge, die hypermaskuline Stimmung der Männer, das strategische Vorgehen der Bauarbeiter gegenüber den Einheimischen und natürlich auch der Hint, dass der Protagonist Meinhard selbst mal ein Soldat war. Ein Legionär.
Modernisator und Imperialist
Deutschland kommt hier einserseits als Modernisator als auch als Imperialist ins bulgarische Hinterland. Ein Wasserkraftwerk muss gebaut werden für ein Dorf, das sich bislang eine spärliche Wasserquelle mit zwei anderen Dörfern teilen musste. Aber zur Herstellung benötigt die Baustelle selbst Wasser. Darin steckt natürlich die Frage nach kurzfristiger und langfristiger Politik, die im EU-Diskurs so wichtig ist. Die EU als langfristiges Projekt, das seine im wahrsten Sinne des Wortes Dürrezeiten als Versprechen auf bessere Zeiten kommuniziert. Das steckt da natürlich alles allegorisch fein verpackt in Grisebachs Geschichte, zumindest in der grundlegenden Prämisse.
Figuren mit Grautönen
In seiner angenehm umherschweifenden Handlung wird der Film merklich unkonkret, wenn es wirklich um die Beantwortung dieser weitreichenden politischen Fragestellungen geht. Stattdessen installiert der Film einen relativ klassischen Konflikt: Meinhard als Protagonist zwischen den Fronten. Er ist der einzige, der sich mit den bulgarischen Einwohnern auseinandersetzt, sich ihre Sorgen aufmerksam zuhört und sich sogar kulturell mit ihnen verbindet (lernt Bulgarisch usw.) Seine Kollegen im Bau-Camp, rund um den innerlich tief verletzten Bauchef Vincent, nehmen das ebenso als Provokation auf, wie einige bulgarische Dorfbewohner, die ihn immer noch als einen der bedrohlichen deutschen „Invasoren“ wahrnehmen. Aber ganz so einfach ist es eben auch nicht. So sehr Meinhard ein Mittler, ein Kommunikator ist, ein optimistisches Symbol europäischer Einigung, so ist er auch immer noch ein Mensch mit Ecken und Kanten. Manchmal handelt er eigensinnig, nicht einmal für den Zuschauer unbedingt nachvollziehbar, stößt an Grenzen sozialer Kodizes auf deutscher wie auf bulgarischer Seite. Grisebach macht es niemandem leicht: Das ist kein einfacher Thesenfilm, kein humanistisches Erklärkino. Immer wieder wird das Verhalten von Meinhard, diesem Agenten der Völkerverständigung, von menschlicher Irrationalität durchdrungen. Was bleibt sind Momente von Kraft, von Hoffnung, auch von Resignation, aber vor allen Dingen von exemplarischer Menschlichkeit. Und das ist wohl wichtiger als noch ein Deutscher, der Europa sagt, wo es langgeht.
Ähm, ja. Serien kann man heutzutage besser schauen als früher, dafür waren sie damals auch popkulturell weitestgehend irrelevant.
An diese Relevanz ist das Angebot aber auch gekoppelt. Wenn eine Serie floppt oder über die Jahre in der Versenkung verschwindet, wird sie wohl wieder vom Netz genommen. Ist das eine Gegenwart, in der wir leben wollen? In der Multikonzerne entscheiden können, was wir schauen können? Ist das der Tribut, den wir zahlen wollen, dass wir Filmen auf physischen Datenträgern und dem Kino parallel ein existenzbedrohenden Krieg erklären?
Was Filme betrifft sind Streamingportale darüberhinaus eine Frechheit. Der populärste Streaming-Anbieter der Welt hat eine schlechtere Filmauswahl als eine durchschnittliche Videothek. In Zeiten von theoretischer Machbarkeit der Verfügbarmachung _aller_ Filme, die jemals gemacht (bzw. digitalisiert) wurden, ein unbeschreibliches kulturelles Armutszeugnis. Ich weiß nicht, welche "ganze Filmografien" ich bei Netflix anschauen kann. Vielleicht die von Nolan.
"Vor einem Jahr allerdings fehlten die katalanischen Flaggen". Echt? Eigentlich hängen die jedes Jahr dort überall.
"Western", ohne ihn gesehen zu haben, hätte es vermutlich mehr verdient.
Naja, dafür ist er im Finale des LUX Filmprize, den er vermutlich auch gewinnen wird.
Dass die Red-Pill-Metapher in diesem gesellschaftspolitischen Kontext Unsinn oder zumindest übertrieben opferollenhascherich ist, kann man vertreten.
Dass die Red-Pill-Metapher Unsinn in diesem Kontext ist, nur weil, die "Erfinder" trans sind, ist rhetorischer Sondermüll.
Eine der dümmsten Artikel auf Moviepilot und eine der traurigsten Überschriften.
Als ob es so eine Sensation wäre, dass ein vormerkenswerter Film keinen Franchise-Hintergrund hat ...
Es ist doch wenn überhaupt eher andersrum. Welcher Film mit Franchise-Hintergrund ist vormerkenswert? Mir fällt keiner ein ...
Es grenzt schon an neoliberale Ideologisierung, wie hier implizit Franchise (also die konsumistische, produktorientierte Ausschlachtung eines Markennamens) als positives Kriterium für einen Film vorausgesetzt wird.
Dicht am Kanon? Naja ...
Der Vollständigkeit halber poste ich mal die Liste der 250 besten Regisseure aller Zeiten, die mir etwas näher an der Realität scheint:
http://www.theyshootpictures.com/gf1000_top250directors.htm
Chris Nolan darf sich immerhin über Platz 196 freuen.
Zur Verteidigung des Moviepilot-Lieblings muss man aber dazu sagen, dass bei so einer Kanonisierung, wie sie diese Liste repräsentiert, es einige Jahrzehnte dauern kann, bis Gegenwartsregisseure zu ihrem Recht kommen. Umso beeindruckender sind natürlich jene Platzierungen von Gegenwarts-Regisseuren, die schon jetzt sehr weit oben mitspielen (hier darf man davon ausgehen, dass sie bald zu den allerbesten gehören werden).
Also kann sein, dass Nolan in den nächsten Jahren noch in die Top150 vorrückt. Man sieht ja auch an Hitchcock und Spielberg, dass Genre-Kino hier auch nicht ausgeschlossen wird.
Joa, wäre bei mir auch ungefähr Platz 7.
Ich halte es da mit den gängigen Kanonlisten und empfinde "The Social Network" als seinen besten Film.
Ist aber wirklich kein schlechter Regisseur, kann seinen Filmen sehr oft etwas abgewinnen.
Die Frage nach dem Auteur stellt sich bei ihm aber ... Es gibt einiges was dafür und vieles was dagegen spricht.
Haha, Wolfgang Murnberger auf Platz 32 der besten Regisseure aller Zeiten. Ich glaube, das sage ich ihm mal, wenn er mir demnächst mal wieder über den Weg läuft.
Ufff, Wes Anderson vor Kubrick ...
Freut mich, dass Pasolini so weit vorne ist, auch wenn die Liste weiterhin Käse bleibt.
Hong, Swjaginzew, Haneke, Kawase, Östlund ... wird schon ganz geil.
Haneke, Lang (und Hitchcock) also unter "Taylor Hackford".
Dann muss dieser Taylor Hackford ja echt ein guter Regisseur sein. Sollte ich vielleicht mal auschecken, den Dude.
Das sind ja im Prinzip die bekanntesten Regie-Frauen, minus Maren Ade, Kathryn Bigelow und Sophia Coppola, die wohl als bekannt genug galten. Bei Reichardt, Arnold und Campion bin ich mir nicht sicher, also kommen sie in die nachfolgende Liste ...
(Achso, okay, habe gerade den Einleitungstext gelesen :D )
Mir würde noch einfallen:
- Marjane Satrapi (hat leider nur mit "Persepolis" überzeugt)
- Anna Muylaert (liefert regelmäßig sehr gute Gesellschaftsporträts Brasiliens ab, Schauspielführung auch sehr gut)
- Jasmila Zbanic (leider nur der Berlinale-Gewinner "Esmas Geheimnis" verdient die Bezeichnung "gut")
- Aida Begic (Bosnierin wie Zbanic, aber die talentiertere Regisseurin)
- Catherine Breillat (große zeitgenössische französische Autorenfilmemacherin, deren Filme eine angenehme Radikalität aufweisen)
- Maria Schrader (immerhin mit "Vor der Morgenröte" einer der besten Filme des letzten Jahres)
- Larisa Shepitko (große sowjetische Autorenfilmerin)
- Ida Lupino (einer der ersten weiblichen Regieführenden im Classic Hollywood)
- Leni Riefenstahl (legendäre Propaganda-Muse des NS-Apparats)
- Yesim Ustaoglu (türkische Regisseurin, zumindest mal talentierter als Deniz Gamze Ergüven imho)
- Ann Hui (Hongkong-Chinesin, für eine Frau ungewöhnlich großes und breites Oeuvre)
- Kelly Reichardt (wichtige US-amerikanische Autorenfilmerin)
- Andrea Arnold (wichtige britische Autorenfilmerin)
- Nicolette Krebitz (deutsche Autorenfilmerin, großartige Leistung mit "Wild")
- Swetlana Proskurina (Russin, sah vom Durchzappen her recht artistisch und radikal aus)
- Maja Milos (Serbin, radikaler Jugenderotikfilm mit "Clip")
- Jessica Hausner (wichtige österreichische Autorenfilmerin, sichtbar Haneke-Schülerin)
- Ildikó Enyedi (Ungarin, jüngst Berlinale-Siegerin)
- Jane Campion (Australierin, erste Cannes-Gewinnerin, wichtige Autorenfilmerin, wenn auch ich persönlich "The Piano" furchtbar finde)
- Margarethe von Trotta (große deutsche Autorenfilmerin, erste Frau, die den Goldenen Löwen in Venedig gewann)
- Márta Mészáros (wichtige ungarische Autorenfilmerin, erster weiblicher Preisträger des Goldenen Bären)
- Alice Rohrwacher (italienische Regisseurin, die in letzter Zeit groß aufzeigt)
- Maïwenn (Französin, mehrmals im Wettbewerb in Cannes)
- Claudia Llosa (Peruanerin, Goldener-Bär-Preisträgerin)
Ja, Andreas Dresen wäre bei mir wahrscheinlich auch ca. auf Platz 174 :)
Übrigens: Ich habe ein ganz anderes Wertungssystem für Regisseure, das in meinen Augen viel sinnvoller ist.
Ich meine, wenn ein Regisseur sieben geile Filme macht und zwanzig mittelmäßige, kann's doch eigentlich nicht sein, dass er schlechter dasteht als ein Regisseur, der zwei geile und zwei mittelmäßige Filme gemacht hat. Oder?
Meiner Meinung nach sollten einzig und allein die wirklich guten Filme überhaupt considert werden. Aktuell wäre es in meinem System so, dass eine 7 einen Punkt, eine 8 drei Punkte, ein 9 fünf Punkte und eine 10 zehn Punkte einbringen würde. Alle Durchschnittsfilme fallen aus der Wertung glatt raus. Wen interessieren die schon? Wir waren schließlich alle mal jung oder haben kein Geld von den Produzenten bekommen etc. Leute wie Miike oder Sono müssten ja in eurem System die schlechtesten Regisseure ever sein; in meinem System stehen sie auf einmal wie gute Regisseure da. In diesem System wird sowohl Qualität als auch Quantität der Qualität honoriert.
Optional könnte man noch darüber nachdenken, für wahrlich schlechte Filme ab 3 Punkten dann wieder Gesamtpunkte abzuziehen, damit man damit auch die Verbrechen am Zuschauer nicht gänzlich vergessen werden.
Um ein wirkliches Ranking drauszumachen, habe ich noch viel zu wenig Filme gesehen, leider ... Von den wenigsten Regisseuren habe ich alle oder auch nur genügend Filme gesehen, um das abschließend zu berurteilen.
Aber mal so als Vergleichswert ein paar Regisseure, von denen ich beinahe alle Filme gesehen habe in meinem Punktesystem verrechnet.
Stanley Kubrick: 43 Punkte
Andrej Tarkowskij: 30 Punkte
Michael Haneke: 28 Punkte
Gaspar Noé: 23 Punkte
Michelangelo Antonioni: 20 Punkte
Lars von Trier: 19 Punkte
Luchino Visconti: 16 Punkte
Paul Verhoven: 14 Punkte
Asghar Farhadi: 12 Punkte
Alejandro González Iñárritu: 11 Punkte
Bela Tarr: 9 Punkte
Joachim Trier: 9 Punkte
Quentin Tarantino: 9 Punkte
Harmony Korine: 8 Punkte
Fatih Akin: 8 Punkte
Shion Sono: 7 Punkte
Reha Erdem: 6 Punkte
Danny Boyle: 6 Punkte
"Jeder Film eines Regisseurs, der über 100 Bewertungen erreicht hat, ist in unsere Daten-Auswahl aufgenommen worden. Insgesamt haben wir so 20 Millionen Ratings von euch moviepiloten ausgewertet. Danach haben wir alle Regisseure ins Ranking einbezogen, die mindestens 5 Filme mit über 100 Bewertungen in ihrer Filmografie vorweisen können."
Und Überraschung, 95% der besten Regisseure sind entweder angelsächsisch oder deutsch! Wer hätte das gedacht?