BobbyStankovic - Kommentare
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Alle Kommentare von BobbyStankovic
"Malmkrog ist ein Historienfilm nach dem gleichnamigen Roman aus der Feder von Vladimir Solovyov."
Nope. Die Vorlage nennt sich "Three Conversations".
Wird den österreichischen Filmpreis 2021 gewinnen.
Wetten werden entgegengenommen.
Danke.
Ziemlich coole Liste, Respekt. Meine sähe wohl ungefähr so aus:
01. Oslo, August 31st (Trier)
02. Nader & Simin — A Separation (Farhadi)
03. Spring Breakers (Korine)
04. Sieranevada (Puiu)
05. Winter Sleep (Ceylan)
06. The Tribe (Slaboshpitskiy)
07. Leviathan (Zvyagintsev)
08. Victoria (Schipper)
09. Mad Max — Fury Road (Miller)
10. Roma (Cuarón)
11. The Irishman (Scorsese)
12. The Woman Who Left (Diaz)
13. Illegitimate (Sitaru)
14. Cemetery of Splendour (Weerasethakul)
15. Norte — The End Of History (Diaz)
16. Weekend (Haigh)
17. The Florida Project (Baker)
18. The Blessed (Djama)
19. Western (Grisebach)
20. Toni Erdmann (Ade)
21. Midsommar (Aster)
22. Birds Of Passage (Guerra)
23. The Act Of Killing (Oppenheimer)
24. After The Storm (Koreeda)
25. A Lullaby To The Sorrowful Mistery (Diaz)
26. Beautiful Things (Ferrero)
27. Blind Massage (Ye)
28. The Social Network (Fincher)
29. Melancholia (v. Trier)
30. Stockholm (Sorogoyen)
"Ihre Liebe verteilte die Academy leider nicht an weibliche Regisseure. 6 Oscar-Nominierungen gab es für Greta Gerwigs Literaturverfilmung Little Women, allerdings keine für die Beste Regie. Das bestätigt, wie protzig die Filmregie sein muss, um belohnt zu werden und erklärt so nebenbei die Oscar-Karriere von Alejandro González Iñárritu. Sonst hätte es vermutlich auch Noah Baumbach mit Marriage Story hinein geschafft."
Protzig zum einen, ja. Andererseits ist das auch ein Oscar, der gerne in Hinblick auf ein reiches Gesamtwerk vergeben wird. Auch hier kommen strukturelle Defizite zum Tragen. Frauen bekommen seltener die Chance auf Erfolge aufzubauen und der Geniekult wird an ihnen seltener (bis gar nicht) zelebriert (wobei das auch mit einer Geniekultfeindlichkeit "des" Feminismus zusammenhängen mag). Viele Regisseurinnen werden (durch Förderanstalten etc.) aber auch dazu ermutigt, relativ brav themenorientierte, aber ästhetisch belanglose Filme zu machen, die dann auch eher nicht die Rufe einer "spannenden neuen Stimme" laut werden lassen. Das gilt für die Damen, die hier für eine Nominierung in Frage gekommen wären aber nicht. Ja, statt Todd Philips, wäre definitiv eine Nominierung für Céline Sciamma oder Greta Gerwig möglich gewesen.
Unklar, ob man in Zeiten des schwindenden Einfluss des klassischen Kinofilms mit dem neuen Oscar-Konzept den "Markt" weiter in Richtung Ausland öffnen will oder nicht. Es ist jedenfalls die richtige Entscheidung, vermehrt ausländische Filme in die Auswahl aufzunehmen und seit Bong Jon-Hoo wissen die Amerikaner ja auch, dass man noch sooo viel mehr entdecken kann, wenn man mit dem Lesen von Untertiteln anfängt ;)
Der Wechsel vom besten "fremdsprachigen" zum besten "internationalen" Film ist wohl sinnvoll (wenn auch mir unklar ist, ob hier nun auch ein The King's Speech oder Slumdog Millionaire hätten nominiert werden können?`). Die Neuerung kommt "Victoria" und "Joy" aus Deutschland und Österreich zu spät und gleichermaßen kann man mutmaßen, dass der Kriterienwechsel den eigentlich aussichtsreich gestarteten, aber letztlich leer ausgegangenen Kandidaten "The Farewell" seine letzte Kategorie geraubt hat. Ich behaupte: in Zeiten des besten fremdsprachigen Films hätte Lulu Wang hier eine Nominierung erhalten. Mir ist das aber auch wiederum wurscht, weil der Film überschätzt ist.
Wie zu erwarten wurden zahlreiche sehr gute, amerikanische und englischsprachige Produktionen übergangen. Robert Eggers oder Ari Aster haben das Zeug dazu, mal den Platz von Tarantino und den Coens einzunehmen: nämlich, als Auteurs, die die Oscars zu spät für sich entdecken. Dasselbe gilt auch für die Safdie-Brüder, die jetzt das zweite Mal nach "Good Time" trotz Starpower und Oscar-Kompatibilität komplett übergangen wurden.
Ein wirklich hervorragendes Jahr des amerikanischen Films.
Fassen wir mal zusammen: Das wirklich Interessante und Wegweisende fand dieses Jahr im Genre-Kino statt. Neben "Parasite" sind hier aber allesamt Filme zu zählen, die man entweder vollkommen übersehen wird ("The Lighthouse", "Midsommar", "Dragged Across Concrete") oder zumindest keine großen Oscars geben wird ("The Irishman", "Once Upon A Time ... In Hollywood"). Und natürlich ist da auch irgendwo "Joker" zu nennen — und "Us". Die werden sich da auch irgendwo einreihen, aber für einen Best Picture gibt es entweder zu wenig Hype oder im Gegenteil eine zu große Polarisierung.
Deswegen glaube ich persönlich, dass es auf Best-Picture-Ebene zum Gspusi-Duell zwischen "Marriage Story" und "Little Women" kommen wird. Womit auch — das spricht für das Jahr — kein schlechter Film gewinnen wird, aber eben kein Genre-Film. Und damit dann doch irgendwie der falsche Film.
"Vox Lux" hätte ein Meisterwerk werden können. Als das war es mit seinem hochtrabendem Untertitel wohl auch angelegt. Ich habe durchaus nichts gegen Regisseure mit gesunder Megalomanie und das Drehbuch hätte ich im Großen und Ganzen wohl auch ähnlich geschrieben. Leider empfand ich den zweiten Teil als wesentlich schwächer. Als ein zu gewollter Kommentar aufs Starsein, Portmans Spiel war indezent, die Casting-Entscheidungen (ihre Schwester immer noch von derselben Schauspielerin) zweifelhaft. Zu sehr merkt man dem Film auch an, dass vom Drehbuch wohl massiv weggekürzt und in den Voice-Over gepackt werden musste. Sehr schade. Die tragischste Missgeburt des Jahres. PS: Ich will eine Sia-Version von "Wrapped Up"
[...] gerade Mafiosi sind ja (von ihrer Migrationsgeschichte abgesehen) perfekte Exemplare des weißen alten Mannes. Stabilisieren sie doch ein kriminelles, familiär-(!)-hierarchisches auf Gewalt und angedrohter Gewalt basierendes System, das auf dem Konzept stetiger Reproduktion und Ausweitung aufbaut und Frauen von Vornherein aus Machtfragen ausschließt . Dieses System toxischer Männlichkeit wird von Scorsese mustergültig seziert und auch einer gewissen Lächerlichkeit und Traurigkeit ausgeliefert. Ohne aber zu einer empathielosen Farce zu geraten, denn gleichermaßen ist die Würde der Figuren durch die Authentizität des Schauspiels gesichert, in dem sich De Niro, Pesci und Pacino in gewisser (und metamedialer) Weise auch selbst spielen. Das Mutige und Seltene an diesem Film ist, dass er den weißen alten Mann aus der Sicht des weißen alten Manns erzählt und gerade die Aussparung und Absenz der Frau zum Mittel der Ideologiekritik macht, indem er sie (durch dreieinhalb Stunden Mafia-Schwadronage hindurch!) spürbar macht. Eine Spielweise anti-patriarchaler Geisteshaltung wie sie von einem dogmatischen Feminismus, der einzig auf noch-so-unsinniger Repräsentationspolitik besteht, natürlich nicht verstanden wird. Auch weiße alte Männer dürfen weiße alte Männer kritisieren. Und das auch auf ihre Weise. Hören wir den Großvätern im Altersheim doch bitte zu, wenn sie etwas Sinnvolles zu sagen haben.
Theodizee einer kapitalistischen Gottheit.
Für mich hat sich immer noch kaum was gebessert. Sobald ich einen Tag Zeit dafür finde, bin ich weg und zieh zu Letterbox weiter.
Yo, ich mach's kurz, weil mich die Diskussion hier traurig und wütend machen würde, aber:
Wieso macht ihr nicht 'ne mobile Version, die halt meinetwegen nur drei Informationen, 'ne monochrome Bewertung ... kurz gesagt: die so scheiße aussieht wie die Serien-Seiten — UND dann halt einfach noch zusätzlich 'ne DESKTOPversion, die dir alles bietet, was Moviepilot schon immer geboten hat?
Man müsste nicht viel ändern, weil man so oder so zwei verschiedene Versionen machen müsste und die Handy-Version quasi eine verkürzte Version wäre, gleichzeitig würden die 1% die hier kommentieren, wahrscheinlich zufrieden sein, weil ich mal mutmaße, dass die meisten hier am Computer schreiben. Außerdem könnte man sogar noch am Handy zur Not auf die Desktop-Version umschalten ...
Ich meine, ich verstehe schon, ihr seid profitorientiert. Aber die 1%, die dann weniger Werbung auf ihrem Computer sehen, machen den Kohl damit ja auch wieder nicht fett und wenn man ihnen entgegekäme, würden sie sogar _zusätzlich_ auch noch hier bleiben (was im Falle einer Nicht-Rückänderung dann halt leider völlig ausgeschlossen ist)
"Ganz ohne Marvel: Kim Jong-Un präsentiert neue Langstreckenrakete und trägt dabei kein Marvel-Shirt."
Wie kann's eigentlich sein, dass nur einer von euch "Happy As Lazzaro" drin hat? Habt ihr den alle gar nicht erst gesehen oder findet ihr den wirklich nicht listenwürdig? Für mich ist das ein geradezu objektiv guter Film.
Ziemlich schwaches Jahr, muss man sagen.
Seit diesem Jahr kann ich wohl von keinem einzigen Regisseur mehr sagen, dass er nur fantastische Filme gemacht hat und dieses Idolsterben war schon heftig und schwer zu ertragen.
"Climax", und "Everybody Knows" haben mich vor lauter Entttäuschung fast zum Weinen gebracht.
Zudem "The Wild Pear Tree", der zwar kein schlechter Film war, aber irgendwie auch kein besonders guter.
Habe nur zwei Filme aus der Liste gesehen.
"The House That Jack Built" ist eher noch Esssayfilm als Horrorfilm, hihi.
Und jeder, der mal im Film gearbeitet hat, kann bestätigen: Genauso ist es halt.
In seiner Tragik, wie in seiner Komik.
Joa. Die Liebessemantik hat sich eben verschoben. Jetzt geht es nicht mehr um Heirat und Reproduktion, sondern um (diverse) Körperlichkeit und Therapierung (zugehöriger) seelischer Needs. Das drückt der Film unfreiwillig aus, ohne selbst darüber Bescheid zu wissen. Denn dann wüsste er, wie wenig neu das alles ist.
Man wird das Gefühl nicht los, dass im Motiv der Selbstverteidigung auch sehr viel Genuss an abgeschlagenen Köpfen mitvollzogen wird. Ein häufiges Problem von Rape'n'Revenge-Filmen zwar, einem feministischen Ansatz, den sich Surya hier aber mit Großbuchstaben auf die Fahne schreibt, nicht gerade zuträglich. Zwischen betont arthäuslichen Momenten, in denen "Marlina" sich sozialdramatisch verorten lassen will und albernen Western-Reminiszenzen, kann man auch noch nicht behaupten, die junge Indonesierin haben schon einen souverän beherrschten Stil gefunden.
Wir beginnen mitten im Prozess um das Sorgerecht. Clever werden die Figuren über die Beschreibungen ihrer Anwälte etabliert, so dass wir noch nicht wissen, welche Version hier der Wahrheit entspricht. Dieses Spiel wird aber direkt wieder fallengelassen; es ist nämlich der Vater, der lügt. In Wahrheit ist er ein Mann mit derart gigantischen Aggressionsproblemen, dass man sich als Zuschauer um eine anständige psychologische Einordnung betrogen fühlen darf. Legrand opfert letztlich alles dem Terror eines eifersüchtigen Ehemanns unter und leidet ironischerweise zudem noch unter den sympathieimmunen Restfiguren. Die leidende Frau, die Teenagertochter, selbst der neunjährige Sohn, von jeder Seite strahlt es einem eine Eiseskälte entgegen, die das Mitfühlen im Finale erschwert, das abgesehen davon — so wie der gesamte Film — formal atemberaubend inszeniert ist.
PS: Xavier Legrand war wohl nie auf einem achtzehnten Geburtstag, anders kann man sich die Wahl seiner Komparserie kaum erklären. Dabei ist die Szene eigentlich eine kompakte Metapher für das Problem von "Custody": Die kühle Erwachsenheit als Stärke wie als Schwäche.
Seit wann sind Filme immer dann gleich gut, wenn sie Hommagen an irgendwas oder irgendwen sind und dann scheinbar einen Freifahrtschein für Zusammenklauerei, inflationären Gebrauch filmischer Mittel und schlichtweg inhaltlicher Dummheit zu haben scheinen?
Wer ist Jasmine? :D
Widerlicher Artikel. Tut mir leid, das schreiben zu müssen. Nein, eigentlich tut's mir nicht leid. Wenn du Netflix so liebst, heirate es halt und bewirb dich beim Netflix-Konzern höchstselbst, anstatt hier (zum wiederholten Male) einen verqueren Werbetext für einen Konzern mit monopolistischen Interessen zu schreiben.
Wie man eine geradezu frenetische Jubelhaltung gegenüber letztlich rein betriebswirtschaftlichem Kalkül haben kann, ist mir unbegreiflich und scheint ein generationelles Defizit zu sein, das genauso auch im Fußball zu beobachten ist, wenn man Vereine, Verbände und Spieler für hoch-gieriges Verhalten noch abfeiert, weil sie ja "alles richtig damit machen". Ja, die Punkte, die du aufzählst stimmen schon. Netflix will sich massiv als popkulturelles Phänomen in die Gesellschaft einschreiben und eintradieren und das ist betriebswirtschaftlich sinnvoll, mir als Konsument, der einfach das Maximum an Unterhaltung- und Kulturbetrieb für sein Geld bekommen will, ist das doch aber kackegal. Eher noch im Gegenteil.
"Kulturelle Teilhabe", "eigenes Lebensgefühl", "sozialer Wert". Wow. Hört ihr euch noch selbst zu? Ich könnte mir den Artikel bookmarken und in 20 Jahren lachen wir darüber, was für ein verblendeter Bullshit hier als "Artikel" durchgegangen ist.
Also ich halte es bei Netflix immer nur genau eine Minute aus, nachdem ich in ihrer Filmauswahl manchmal zwei und manchmal drei Filme finde, die ich ganz okay finde, mich aber gleichzeitig auch darüber ärgere, dass die Filme, die ich vor drei Monaten mal vorgefunden habe, auch schon wieder weg sind und die Filmauswahl insgesamt nichtmal halb so potent ist wie die von Lufthansa-Fernflügen (und das ist keine Übertreibung).
Im Übrigen wird, wenn Amazon hier wirklich ernstmachen möchte, Netflix in den nächsten Jahrzehnten sehr wohl die Segel streichen, weil Netflix nur das VOD-Geschäft und ihren "gesellschaftlichen Kult" haben, Amazon aber massiv auf mehreren Gebieten modernen Plattformkapitalismus segelt und wenn's hart auf hart kommt einfach Ressourcen vom einen zum anderen Gebiet verlegen kann und Netflix vom Markt drängen kann. Ich persönlich schätze, dass man hierfür lediglich einen passenden Zeitpunkt abwartet. Aber das ist natürlich spekulativ und soll auch nicht bedeuten, dass ich persönlich dem Amazon-Konzern zugetaner wäre.
Aber nochmal: Echt, Leute. Wollt ihr uns kleine Konsumentenschafe echt dazu zwingen, den neoliberalen Gott Netflix noch die Füße zu küssen? Kann nicht euer Ernst sein, macht eure Arbeit ... Echte Liebe.
Zu "Possession" habe ich mal eine 30-seitige Arbeit geschrieben, warum der Film eine geradezu filmgewordene Psychoanalyse zum Thema Eifersucht ist und was das dann noch mit der porträtierten politischen Situation eines geteilten Berlins zu Zeiten des Kalten Kriegs zu tun hat.
Von daher ist das mein Kandidat für den "anspruchsvollsten" Horrorfilm.