Bodenfrost - Kommentare
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Alle Kommentare von Bodenfrost
„Hüte dich vor dem großen, grünen Drachen, der vor deiner Tür steht. Er frisst kleine Jungen, Welpenschwänze und dicke, fette Schnecken.“
Diese und weitere Zeilen sagt Bela Lugosi auf und starrt dabei dramatisch an der Kamera vorbei ins Leere im Film „Glen or Glenda?“ von Ed Wood aus dem Jahr 1953.
Damit ist wohl der innere Zwiespalt von Glen gemeint, gespielt von Daniel Davis aka Ed Wood. Er zieht gerne Frauenkleider an, soll er das seiner Verlobten sagen oder nicht? Wenn ja, vor oder nach der Hochzeit?
Das ist im Grunde alles.
Mittendrin gibt es noch längere Szenen u. a. eines oberkörperfreien Mannes, der eine Frau auf einem Sofa auspeitscht; einer Frau, die sich die Haare bürstet; einer Frau die eine Frau fesselt; einer Frau, die sich lasziv auf einem Sofa räkelt und dann von einem Lüstling begrapscht wird.
Trash? Aber hallo!
Glens Verlobte Barbara wird von Dolores Fuller gespielt, die ein bisschen was von der heutigen Lady Gaga hat. Diese Dolores war auch damals die Freundin von Ed Wood, sie wurde aber erst bei der Vorführung des fertigen Films mit dem Thema konfrontiert, dem Vernehmen nach war sie nicht gerade begeistert.
Ed Wood trug auch privat gerne Frauengarderobe – und darüber ging die Beziehung mit Dolores zwei Jahre später in die Brüche, denn im wahren Leben kam sie damit überhaupt nicht klar. Er hielt es lange geheim, sie wunderte sich über ihre ausgeleierte Wäsche. Nach dem Film "Die Rache des Würgers" war sie dann weg.
Wie ging die Sache im Film aus? Diese Frage ist mein verzweifelter Versuch, noch etwas Spannung aus der Story zu quetschen. 😁
Später, um den Film etwas zu strecken, wird noch das Schicksal eines Alan erzählt, der wurde eingezogen, hatte immer einen Koffer mit Frauenklamotten dabei und ließ sich nach dem Krieg umoperieren.
Wie jeder Film von Ed Wood ist auch dieser so schlecht, dass er schon wieder gut ist. Unfreiwillige Komik lauert hier an jeder Ecke, der Kultfaktor ist hoch und auch für den Mut, dieses in den 50ern sicher sehr heikle Thema zum Mittelpunkt eines Film zu machen, kann man einen Extrapunkt locker machen.
Stolze
5 von 10 Crossdressern
Kann man dritteln.
Im ersten Drittel Flucht aus Frankreich und Situation in Thailand.
Zweites Drittel geplatzter Grundstückkauf, vermasselter Drogenschmuggel plus erste Konsequenzen
Letztes Drittel Rache plus Twist.
Sam (Nassim Lyes) verbüßt in Frankreich eine Haftstrafe wegen Drogenhandels. Kaum ist er draußen, wird er von seinen ehemaligen Auftraggebern kontaktiert. Er zeigt jedoch wenig bis null Interesse, es kommt zu einer Verfolgungsjagd an deren Ende einer der Verfolger stirbt.
Sam setzt sich nach Thailand ab, findet dort eine Freundin, arbeitet (offenbar ohne Papiere) in einem Hotel und bessert seine Finanzen durch „verlorene“ Kämpfe beim Muay Thai auf.
Seine Freundin ist schwanger und hat eine kleine Tochter, die jedoch nicht von ihm ist. Sie wollen von ihrem Gesparten ein kleines Grundstück am Strand kaufen, werden jedoch in letzter Sekunde vom Gangsterboss Naron, ebenfalls ein Franzose, überboten.
Dieser bietet ihm das Grundstück an, wenn er einen Job als Drogenchaffeur übernimmt.
Habe an einem Tag zwei Rachethriller gesehen, deren Stories eher spartanisch sind. „Farang“ kommt besser weg als „The Beekeeper“, weil die Action plus Gewalt hier drastischer, brutaler, authentischer ist. Da wird einiges geboten, was eindeutig nichts für zarte Gemüter ist.
Wer auf gut choreografierte Brachial-Action wie zB „The Raid“ steht, wird auch hier Spaß finden.
7 von 10 Ladyboys
„When a beekeeper says you gonna die, you gonna die. There's nothing I can do, or anyone else, to stop it“.
Mehr muss man eigentlich nicht wissen.
Ich sehe ja gerne Jason Statham. So. Jetzt ist es raus. Nein, ehrlich - ich finde es eher beschämend, wie sich einige über ihn lustig machen. Ich gucke ihn gerne, ich weiß was zu erwarten ist. Fertig. Wobei ich komplett hirnrissigen Schwachsinn wie Fast & Furious natürlich auslasse.
Und – er kann auch Comedy. In „Spy: Susan Cooper Undercover“ zB von 2015 nimmt er sich selbst auf die Schippe. Der Film ist herrlich bescheuert.
Dieser Film hier ist auch bescheuert. Zwar nicht unbedingt herrlich, aber auf eine durchaus unterhaltende Art bescheuert.
Ich habe ein paar mal laut lachen müssen, zB als der eine schleimige Typ von einem Auto in den Fluß gezogen wurde.
Oder als die Tussi auftauchte, die aussah als ob sie gerade frisch dem Jahr 1984 entsprungen ist.
Adam Clay ist eigentlich in Rente, als Imker getarnt lebt er vor sich hin. Dass „Beekeeper“ jedoch auch für eine Organisation steht, die jenseits vom „Recht“ für Ordnung sorgt, werden wir bald merken.
Er wohnt in der Scheune einer Eloise Parker, einer älteren Dame, die Opfer eines Phishing-Betrugs wird und über zwei Millionen Dollar verliert, Geld das eigentlich einer von ihr betreuten Stiftung gehört. Aus Verzweiflung nimmt sie sich noch am selben Abend das Leben.
Der Beekeeper ist sauer. Über seine Organisation erhält er die Adresse des betreffenden Call-Centers und macht sich auf seinen Rachefeldzug.
Und der wird ihn am Ende in derart hohe Kreise führen, die man so nicht erwartet hätte.
Bis dahin gibt es Ein-Mann-Action, sehr unterhaltsam, aber intellektuell nicht unbedingt fordernd. Typisch Jason Statham eben.
Ich bin ja immer wieder verwundert, dass der nur ein Jahr jünger ist als ich. Stellt man uns nebeneinander, so könnte man denken, es wären zwei. 😂
„The Beekeeper“ hat bei einem Budget von 40 Millionen Dollar 152,7 weltweit bis jetzt eingespielt. Gibt's eine Fortsetzung?
6,5 von 10 Bienenstichen
„Sie wissen, dass Sie zum Tode verurteilt werden können?“
„Ich bin schon gestorben. Schon mehrmals.“
Eine der besseren Dialoge in diesem Thriller von Luc Besson von 2023. Und das sagt leider viel über das schlampige Script aus. Meist gab es eher lauwarme Dialogfetzen wie
„wir haben etwas gemeinsam.“
„Was denn?“
„ Schmerz.“
Gähn.
Caleb Landry Jones ist einer der Schauspieler, die man schon mal irgendwo gesehen hat. Ihn hier kenne ich (und sicher auch du) aus „Get Out“, da hat er den leicht „losten“ Bruder gut rübergebracht.
Hier hat er mal eine Hauptrolle. Und das macht er meist gut, manchmal jedoch übertreibt er es. Hin und wieder hatte ich den Eindruck er dachte „Verdammt, ne Hauptrolle. Bei Luc Besson. Da muss ich jetzt alles geben“ – und schießt damit manchmal übers Ziel hinaus.
Eine absolute Hinguckerin ist Grace Palma. Welch eine wunderschöne Frau. Völlig zu Recht verliebt sich der von Jones gespielte Douglas Munrow in sie. Leider sitzt er im Rollstuhl und erkennt sehr spät, dass ihre Zuneigung wohl nur auf Mitleid basiert. Das ist wohl einer der eingangs erwähnten Tode.
Das hier ist ihre erste Rolle überhaupt - von einem Auftritt als „The Customer“ in einem Kurzfilm 2020 einmal abgesehen - und ich hoffe, wir werden sie bald mal wiedersehen.
Versucht doch mal bitte, ihr Geburtsdatum herauszufinden. Ich hab’s nicht geschafft.
Wenn in einem Film jemand anfängt zu singen oder zu tanzen, dann spul ich meistens vor, es sei denn, ich befinde mich gerade zufällig in einem Musikfilm.
Musicals zB hasse ich. Guck ich mir nicht an. Hier jedoch gibt es eine zentrale Szene in einem Varietè. Munrow hat endlich einen Job gefunden, als Sänger, bzw als Drag Queen, zusammen mit anderen Chers, Marilyns usw. Und er steht da im Dunkeln, ein Scheinwerfer auf ihn und mimt einen Chanson von Edith Piaf. Wow. Das geht steil. Und tief. Selber gucken und ihr wisst, was ich meine.
Moment, er steht da? Hat der blöde Bodenfrost nicht gerade was von Rollstuhl gefaselt? Ja, so ein bisschen hat er offenbar seine Beine unter Kontrolle. Er kann stehen und auch etwas gehen, was jedoch eher wie „stelzen“ aussieht, also steht er da auf der Bühne lieber rum.
Oh Mann, jetzt hab ich noch gar nichts zur Story erzählt.
Der Film wird fast komplett in Rückblenden erzählt. Anfangs wird er aufgegriffen, am Steuer eines Trucks (fragt mich bitte nicht wie der den fahren kann), hinten mehrere Dutzend Hunde.
Eine Polizeipsychologin vernimmt ihn und so langsam gibt er seine unglaubliche, skurrile und tragische Lebensgeschichte preis.
Hat mich überzeugt. Bessere Dialoge wären schön gewesen.
Reicht aber immer noch für
7,5 von 10 Engeln der Apokalypse
Eine für mich völlig unverständlich gehypte Serie, die ich vor über einem Jahr irgendwann mal abgebrochen habe.
Die "abgebrühte" MI-5-Beamtin läuft wie ein kopfloses Huhn in der Gegend rum weil die Killerin - die ihr kurz vorher schon gegenüber stand - plötzlich und mit ganz offensichtlich guten Absichten bei ihr in der Bude rumsteht.
Kurz vorher gab es einen Schusswechsel mit rotem Auto auf freiem Feld, was bei mir auch eher Verzweiflung auslöste. Weiß nicht mehr genau warum, interessiert mich aber auch nicht mehr.
2,5 von 10 Kultserien
Ich. Ticke. Aus. 😜😍😁
Mein Paramount+-Abo scheint sich endlich mal auszuzahlen. Im Dezember kommt dort "Dexter: Original Sin", mit komplett neuen Schauspielern. Hier wird die Zeit mit dem jungen Dexter behandelt.
https://www.youtube.com/watch?v=M6jJy_FZf3E
Und im Mai 2025 kommt tatsächlich eine neue Dexter-Serie mit Michael C. Hall!!!!!!!
Hoffentlich diesmal besser als das erbärmlich schlechte New Blood von 2021.
Hier spricht Michael selbst drüber
https://www.youtube.com/watch?v=36-9ep1dABQ
Ehmmm, äh, I, I, Liv, I can, ehmm, ehmm, äh, let me explain, äh, its not, ehmmm, äh...
Dieses Gestammel hören wir jedesmal wenn Liv (Jenna Coleman) ihrem Ehemann Will (Oliver Jackson-Cohen) mal wieder Beweise für einen seiner Seitensprünge vorlegt. Welch ein jämmerliches Häufchen Elend.
Trotzdem willigt sie in den lang geplanten Trip durch den Yosemite-Park ein. Weil sie wohl auf den passenden Moment wartet, um ihn loszuwerden.
Doch dann taucht Cara auf, mit ihrem Freund im Schlepptau, und wir wissen sofort, dass (auch) sie was mit Will hatte. Hat?
Die sechs Folgen je um die 50 Minuten rauschen schnell vorbei, es sind zwar einige Logiklöcher vorhanden (er lädt sein Handy ungesperrt auf dem Hotelzimmer auf während er sich in der Bar vollaufen lässt – gibt es da keine Steckdosen?), aber alles ist so spannend, dass ich die Serie in zwei Tagen durchgeguckt hatte.
Anfang der 3. Folge waren wir jedoch alle etwas verwirrt. Sie dachte, sie hätte ihn... Ich dachte, sie hätte sie....
Aber das dürft ihr euch gerne selber angucken, inklusive der durchaus gelungenen Wendungen im Laufe der Serie.
Mitte der 5. Folge dachte ich dann, ich wüsste wie es sich entwickelt und dass das durchaus eine interessante Idee ist.
Aber, ich muss dich enttäuschen, ich lag falsch. Verdammt.
Leider gab es auch hier in Räumen keinen Lichtschalter, besonders ärgerlich Ende der 5. Folge, als drei Menschen miteinander kämpften. Bei sowas würde ich gerne dem Kampf folgen. Ging aber nicht. Irgendwann lag eine Person unten, eine andere würgte sie. Wo ist die dritte? Warum greift sie nicht ein? Was ist da im Dunkeln passiert?
Gibt natürlich Punktabzug.
Prime oder Netflix dürfte es ziemlich egal sein, wenn hier auf Moviepilot einer sauer ist, weil die fast alles im Dunkeln filmen. Wollte daher spoilern, aber das ist ja auch doof.
Also...
6,5 von 10 roten Regenjacken
Die Musik ist cool. Die Story ist cool. John Boyega ist cool. Jamie Foxx sowieso. Teyonah Parris kenne ich nicht, ist aber wohl auch cool, zumindest hat sie eine gute Ausstrahlung. Ein Beleuchter wäre auch cool gewesen.
Alles spielt sich im Halbdunkel ab. Meist ist es sowieso Nacht. Und dunkel. Dann im Keller, im Labor, in einem Nachtclub. Alles dunkel. Wenn die Szene in einem Zimmer spielt, so ist dies IMMER abgedunkelt und im Hintergrund schimmert eine Funzel schwach vor sich hin.
Spielt die Szene in einem Auto und jemand macht die Tür auf, dann geht NICHT das Oberlicht an. Dann könnte man ja vielleicht was sehen, wäre ja noch schöner.
Nach der Szene im Nachtclub, draußen auf der Straße. Einer steigt aus einem Auto aus. Ich rätselte: „Denzel Washington?“. Er sagt aber nichts, ist er wohl doch nicht, dann steigt ein Weißbrot aus und ich frug mich „Kiefer Sutherland?“.
Nachdem ich mich gerade erst mit Denzel blamiert hatte, dachte ich „neeeee, isser nicht.“ Oder doch? Hat einen Bart, blond. Könnte er sein. Aber eher nicht. Man kann halt nix sehen, es gibt nirgendwo Licht.
Die Stimme hilft nicht weiter, ich hab den Film im Original gesehen und ich bin nun mal mit der Kiefers Synchronstimme vertrauter als mit seiner originalen. Wollte aber nicht nachgucken.
Dann, kurze Zeit später. Da ist er wieder. Das ist doch....? Kiefer? Kann ich immer noch nicht mit Bestimmtheit sagen.
Apropos: Es hat ewig gedauert bis ich John Boyega erkannt hatte und noch länger bei Jamie Foxx. Das lag aber an seiner entstellenden Block-Frisur. Und eigentlich hab ich ihn auch erst erkannt, als ich bei imdb nachgeguckt habe, ob das jetzt verdammt nochmal Kiefer Sutherland ist oder nicht. „Hey, sieh mal an, Jamie Foxx ist auch dabei“.
Spoiler:
Kiefer ist auch dabei.
Hab vor kurzem eine Serie abgebrochen weil es dort auch keiner geschafft hat, im Zimmer mal ein Licht anzuschalten.
Keine Ahnung, was das soll, für mich ist das ärgerlich.
2,5 von 10 Chicken-Wings
Um Himmels Willen!!!!
Selten war ich so entsetzt, und das schon nach knapp 20 Minuten.
Ich mag ja asiatische und speziell südkoreanische Filme, aber dieses Science-Fiction-Drama von 2023 ist Grütze.
Eine Rakete mit drei Astronauten ist auf dem Weg zum Mond. Unterwegs turnen zwei von ihnen draußen rum und es kommt zu einem Zwischenfall. Einer wird sofort getötet, der andere verletzt. Der im Schiff verbliebene Astronaut stürzt zur Außentür und WILL DIESE ÖFFNEN!!!!!!
Ich bin kein Astronaut, war noch nie im Weltall und werde dies auch wohl nie sein. Aber ich weiß, dass im All ein Vakuum herrscht, mit Minustemperaturen in einem für Menschen tödlichen Bereich. Wenn der also die Tür öffnet, ohne Schleuse, dann ist der sofort tot. Und dem Verletzten ist damit auch nicht unbedingt geholfen. Warum weiß der das nicht?
Kurz darauf wird der verbliebene folgendermaßen beschrieben: „Als ehemaliger Seal verfügt er über eine starke Physis und große mentale Kraft.“ Seine tolle Mentalität haben wir ja kurz zuvor kennengelernt.
Kurz darauf sehen wir jemanden, von dem wir später erfahren, dass es „der ehemalige Flugdirektor“ ist, plus eine weibliche Schülerin, Auszubildende oder was auch immer im tiefen Schnee auf der Pirsch. Im Visir einige Wildschweine. Er zielt, und während sie „schießen Sie, schießen Sie jetzt, so schießen Sie doch“ blökt, hören wir ein „Klick“. Er lädt nach, vom „ratsch ratsch“ werde natürlich die neugierigen Wildschweine angelockt, und dann guckt er sie an und sagt: „Ich habe keine Kugeln. Hab ich vergessen“. WTF?!?!
So will man also den omnipotenten „ehemaligen Flugdirektor“ einführen?
Dazu dominiert fast jede Szene der vor Pathos triefende Score. Bedeutungsschwangere Chöre, Fanfaren, Klavierpassagen kleistern in unerträglicher Weise alles zu.
Auf Filmstarts steht „Er fleht sogar die NASA an, einzugreifen, doch die lehnt eiskalt ab...“. Klar, die haben wahrscheinlich den Trailer gesehen und wollten mit so einem Müll nichts zu tun haben.
Immerhin, die Bilder im All sehen toll aus. Das gibt einen halben Zusatzpunkt.
Daher stolze
1,5 von 10 Mondlandungen
Es dauert knapp eine halbe Stunde bis es losgeht – aber dann hört es nicht mehr auf. Ein Science-Fiction-Action-Horror-Mix der „manchmal“ leicht übertreibt und sich leider viel zu ernst nimmt. An manchen Stellen hätte ich mir ein Augenzwinkern gewünscht, irgendein Gag, der die bleierne Schwere nimmt.
Auch wird auf jegliche Identifikationsfiguren völlig verzichtet. Man denkt, „ah, da ist ja jemand mit dem/der man mitfiebern kann“ - da ist die Person auch schon wieder Matsch.
Zum Plot: Südkoreanische Schwerstverbrecher konnten bisher auf den Philippinen untertauchen, bis dann endlich beide Regierungen zusammenarbeiten und eine Handvoll böse Menschen abgeschoben werden sollen.
Per Flugzeug scheitert das zunächst, dann sollen sie per Schiff zurück nach Südkorea gebracht werden. Im Rumpf wird jedoch auch sowas wie ein Supersoldat/Mutant befördert, der macht sich natürlich irgendwann selbstständig.
Krass. Brutal. Brutal krass. Krass brutal. Sogar meine Katzen haben sich angewidert abgewendet. Sollte ich demnächst mal Besuch haben, welcher einen möglichst krassen Film sehen will, dann werde ich sicher den hier aus der Versenkung holen.
Sollte man mal gesehen haben.
5,5 von 10 Blutfontänen
Ich mag Anime, also animierte Filme. Meine Frau sagt dann immer spöttisch „das sind doch Kinderfilme“ und ich sag dann immer „halt die Fresse“. Aber natürlich in nett. 😁
Ich mag aber nur eine bestimmte Art von Anime („Heidi“ eher nicht, „Seoul Station“ eher doch), der auf Netflix laufende „Nimona“ ist so einer, den ich mag.
Und am Ende drückt der auf die Tränendrüse, meine Fresse, hasse nicht gesehen sowas. Ohje, jetzt hab ich zweimal das böse F-Wort benutzt. Nein, nicht DAS. Das andere.
Egal.
„Nimona“ spielt irgendwie im Mittelalter, aber in der Zukunft. Die tragen alle Gewänder und Schwerter wie bei Richard Löwenherz, fliegen aber mit Autos in der Gegend rum. Ballister Boldhead soll zum Ritter geschlagen werden, bei der Zeremonie öffnet sich jedoch der Griff seines Schwertes und ein Laser tötet die Königin. Hört sich bescheuert an? Macht nichts, ist ja nur ein Kinderfilm.
Im folgenden Tumult schlägt ihm sein bester Freund Ambrosius Goldenloin einen Arm ab, trotzdem kann Ballister fliehen.
Im Untergrund bastelt es sich einen Ersatzarm und plötzlich steht Nimona bei ihm vor der Tür. Sie ist eine Gestaltenwandlerin und kann jede erdenkliche Form annehmen, es bleibt jedoch immer die Farbe Rosa. Dazu ist sie vorlaut, schlagfertig, sarkastisch, ziemlich sympathisch und hat einen tragischen Hintergrund. Sie geht fälschlicherweise davon aus, dass es sich bei Ballister um einen Bösewicht handelt (und daher ein Verfolgter wie sie ist) und bietet ihm Unterstützung an, während sie ihn „Boss“ nennt.
Ballister hört jedoch nicht auf sie, geht raus, wird geschnappt und landet im Knast. Dort taucht wieder Nimona auf, sie entfliehen, müssen vor den Häschern aufpassen und zudem lösen, wer Ballister verraten und ihm ein manipuliertes Schwert untergeschoben hat.
Hier sind die in weiß gewandeten nicht unbedingt die Guten und die in schwarz nicht immer die Bösen.
Der Rest ist kurzweilig, hervorragend animiert und mit einer wichtigen Message.
Werde ich sicher nochmal gucken.
8 von 10 Tränendrüsen
„Liebe ist süß. Tod ist süß“
„Sprich nicht so“
„Labyrinth der Leidenschaften“. Hört sich an wie eine schlimme, schnulzige Episode vom Traumschiff. Gedreht April und Mai 1959. Das ist schon ziemlich lange her. Wenn man auf Wikipedia mit der Maus über die Namen der Schauspieler fährt, dann steht da „…war…“, „…war…“, „…war…“. Alle schon tot.
Georgia Gale (Nadja Tiller) will in einem schweizer Sanatorium ihre Alkoholsucht, welche offenbar auch in direkter Verbindung zu ihrer Schreibblockade steht, behandeln lassen.
Nadja Tiller nimmt man jedoch die Säuferin zu keiner Sekunde ab. Immer gut frisiert, perfektes Make up.
Und sie raucht. Aus heutiger Sicht unvorstellbar, dass überhaupt jemand im Film raucht. Wenn es ein Mann ist, dann spielt er einen Schurken. Raucht eine Frau, so kann man davon ausgehen, dass sie das Ende des Films nicht erleben wird. 1959 war das noch anders.
Heute raucht keiner mehr, dafür ist Alkohol immer noch in aller Munde.
Georgia bleibt abwehrend, zurückhaltend, freundet sich mit der Zeit aber mit dem Mitpatienten Ron Stevens sowie mit der Nymphomanin Marjorie an.
Hin und wieder hat sie eine Art von Sehstörung - die Hintergründe werden dann ausgegraut, die Person im Vordergrund ist komplett im Schatten. Das war gut umgesetzt.
Irgendwann war Tiller in einem knappen Unterhemdchen zu sehen und ich dachte „hey, das ist aber gewagt für 1959“, als kurz darauf sogar eine weibliche Brust zu sehen war. Und zwar die linke. Für drei Sekunden. Aber immerhin, hat sicher für Schnappatmung gesorgt.
Hochinteressantes Zeitdokument.
Besonderen Dank an Eudora.
6 von 10 Whiskey-Flaschen
Es ist wohl über 15 Jahre her, dass ich aufgrund eines angedachten Jobwechsels in einem Assessment-Center (schreibt man das so?) saß und eine Mitbewerberin mich anlächelte und mutmaßte, dass ich ihr doch verdächtig bekannt vorkömme. Charmant krokant sah ich DIE Gelegenheit, meine Lieblingsszene aus „A Hard Day‘s Night“, dem infantil albernen wie genial innovativen Erstlingsfilm der Beatles, an den Mann respektive an die Frau zu bringen.
Ergo hörte ich mich sagen: „Ich finde nicht, dass ich so aussehe wie er.“
Ihr verblüffter, ungläubiger, verwirrter, restlos überfordert fragender Gesichtsausdruck verfolgt mich bis heute.
Geiler Film.
George hat hier seine Pattie kennengelernt, worüber ihm Eric zehn Jahre später extrem dankbar sein sollte.
10 von 10 Yeah Yeah Yeahs
Hong Kong. Produziert 2021, auf dem Fantasy Filmfest 2023 gezeigt. Schwarz/weiß. Gedreht wurde der Film im Farbe, der Regisseur Soi Cheang entschied sich dann jedoch, den Film in schwarz/weiß zu veröffentlichen. Wahrscheinlich um zu verdeutlichen, dass es sich hier um einen Vertreter der Gattung Film Noir handelt.
„Ob das mal gut geht“, dachte ich. Ja, geht es, nach einer Weile war ich sogar froh, dass der Film in s/w ist. Jede einzelne Einstellung sieht extrem cool aus.
Und schwärzer als dieser hier kann ein Film nicht sein.
Doch zunächst fiel mir auf, dass Hong Kong dreckig, zugemüllt, verwahrlost dargestellt wird. Ich habe ein paar Ecken in Hong Kong kennengelernt, bei weitem nicht alles, aber genug um zu sagen, dass Hong Kong eine coole Stadt ist. Und eine saubere. Nirgendwo sah es auch nur ansatzweise so heruntergekommen aus wie im Film.
Und je weiter der Film läuft, desto dreckiger wird es.
Es werden linke Frauenhände gefunden, die Leichen landen achtlos im Müll. Es handelt sich hier um junge Frauen vom Rand der Gesellschaft, Prostituierte, Junkies, illegale Einwanderinnen. Will Yam (Mason Lee) kommt frisch von der Akademie, sein Partner wird der Veteran Cham Lau (Gordon Lam), beide ermitteln in dem Fall. Erinnert, wie auch der Dauerregen, etwas an „Sieben“.
Ziemlich bald stoßen sie auf die junge Wong To, frisch aus dem Knast entlassen. Dort landete sie wegen Trunkenheit am Steuer, sie hat Laus Frau überfahren und getötet. Und er ist bei weitem noch nicht so weit um zu verzeihen, was er sie auch spüren lässt. Yam kann gerade noch schlimmeres verhindern.
Wong wird als Lockvogel missbraucht, und natürlich beißt der Serienkiller irgendwann an...
Die Action ist atemberaubend, manchmal wird aus der Vogelperspektive gezeigt, wo sich Jäger und Gejagte befinden. Sehr gelungen.
Es gibt eine schmerzhaft verstörende Vergewaltigungsszene.
In einer Szene ist Lau dem Mörder und einem Opfer so nahe und doch so fern.
Beim Abspann schließlich hatte ich tatsächlich Tränen in den Augen, das hat auch nicht jeder Film geschafft.
Dafür gibt es heftige
9 von 10 Zahnschmerzen
Ein Mann namens Xue Ming (Eddie Peng) fährt nachts auf einem ruhigen Feldweg nach Hause, ist einen Moment unaufmerksam und überfährt einen Mann. Er stellt fest, dass dieser tot ist und bedauerlicherweise entscheidet er sich dann, sich unerlaubt vom Unfallort zu entfernen.
Die folgenden Tage ist er von Gewissensbissen geplagt. Er sucht die Nähe der Witwe Liang Ma (Silvia Chang), repariert ihre Klimanlage und befreit sie von Schuldeneintreibern. Sie kommen sich näher.
Gerade als ich dachte „jetzt küsst euch doch endlich“ gesteht er ihr, dass er ihren Mann überfahren hat.
Ihre Antwort könnte Sie überraschen.
Würde hier stehen, wenn es sich um Clickbait handeln würde, oder eine dieser Anzeigen, die sich an die dümmsten der Dummen richtet. Ich lasse es aber trotzdem stehen. 😁
Xue kehrt an den Tatort zurück und findet dort einen Schließfachschlüssel. Im passenden Schließfach findet er eine Tasche voller Geld. Zeitgleich tauchen ein mysteriöser wie schießwütiger Fremder sowie zwei Polizisten in Zivil auf.
Ich fragte mich, warum der Film eigentlich wie ein Elvis-Song heißt, da legt Liang Ma eine Platte auf, und siehe da – meine Frage war beantwortet.
„Sind Sie wirklich blind?“
„Ja - und nein“
Nur noch zwei Tage - bis zum 11.09.24 - in der Arte-Mediathek zu finden.
8 von 10 Klimanlagen
„Everything I do is for her own good.“
Eigentlich eine nette, positive Aussage. Es sei denn, sie wird missverstanden. Oder die Person, zu der dies gesagt wird, assoziiert sie mit schlechten Erinnerungen.
So wie Usha Khatri (Sarita Choudhury).
Ihre noch knapp 29jährige, in New Orleans lebende, Tochter Pallavi Khatri (Sunita Mani) hat endlichen einen potentiellen Ehemann gefunden, den etwa gleichaltigen Sandeep Panel (Omar Maskati). Er sieht nicht nur gut aus, er ist auch noch stinkreich, dazu noch ebenfalls aus Indien stammend und scheint zusätzlich auch noch total nett zu sein.
Aber Usha, die mit ihrem Mann in Delhi wohnt, hat Zweifel, irgendwas stört sie.
Vor über 30 Jahren hatte sie einen Ex-Freund, den sie nicht loswerden konnte. Auch nach der Trennung stalkte er sie. Sie traf ihren jetztigen Ehemann, war schwanger mit Pallavi, doch der Ex ließ nicht locker.
Als sie im achten Monat schwanger war, hatte sie ein schwerwiegendes, traumatisches Erlebnis mit ihm. Doch kurz darauf starb er.
Und jetzt ist Usha skeptisch. Sie ist von Astrologie angetan, doch auch die Sterne jubilieren offenbar. Doch Usha will ihre Tochter warnen. Da scheint was nicht zu stimmen...
Nach knapp der Hälfte des Films weiß man immer noch nicht, in welche Richtung das hier jetzt geht. Horror? Psychothriller? Irgendwas mystisches? Krimi? Oder spielt der Film mit den Erwartungen des Publikums, wie einige in der letzten Zeit?
In welche Richtung es auch gehen mag – es wird aufwühlend. Und spannend.
Der Film kam schon im Oktober 2020 raus, wurde 2023 auf dem Fantasy Filmfest gezeigt und exakt wegen Filmen wie diesen liebe das das FFF.
Welch eine grandiose Perle.
8,5 von 10 Traumprinzen
PS. Hups, ich muss mich einen Tag später korrigieren. Der 2023 auf FFF gelaufene "Evil Eye" war ein anderer, ein spanischer Film 😁 Hab mich schon gewundert warum der da drei Jahre nach Erscheinen läuft...
Bodenfrost guckt Fantasy-Film-Festival. Der hier ist von 2022.
Haunted House – muss man mögen. Ich kann mich darauf einlassen, wenn es originell ist. Auch dieses übernatürliche Satan-Gedöns kann interessant sein.
Hier zieht eine Familie in ein neues Haus, die Tochter Ellie (Abby Fitz) meckert von Anfang an rum und würde am liebsten sofort wieder abhauen.
Gleich am ersten Abend haben Keira (Elisha Cuthbert) und Brian (Eoin Macken) ein berufliches Meeting, so dass Ellie mit dem kleinen Steven (Dylan Fitzmaurice Brady) allein im dem gruseligen Haus ist. Und natürlich fällt der Strom aus.
Ellie muss also in den Keller um die Sicherung wieder einzuschalten, besonders erfreut ist sie darüber nicht gerade. Keira steht ihr am Telefon bei, gemeinsam zählen sie die Stufen. Exakt zehn führen in den Keller, doch als sie bei zehn angelangt sind, zählt Ellie weiter.
Elf.
Zwölf.
Dreizehn.
Und sie hört gar nicht mehr auf.
Das hatte schon was.
Ellie bleibt verschwunden. Den beiden fällt dann auf, dass es über jeder Tür seltsame Zeichen gibt. Ein Mathematikprofesser will helfen, dieser Zahlenmystik auf die Spur zu kommen....
Leider vorhersehbar (bis auf das unverständliche Ende), hin und wieder billige Jump-Scares, manchmal gruselig, aber kaum spannend.
Für mich war das nichts, Freunde des Haunted-House-Horros werden hier aber wohl ihre helle (oder dunkle) Freude haben.
4 von 10 – 11 – 12 – 13 – 14...
„Sind die dumm oder schwerhörig?“ murmelt Ma Seok-Do – und dann geht die Klopperei los. Und Ma haut ordentlich auf die Fresse.
Der erste Film „The Outlaws“ von 2017 hieß auf koreanisch übrigens 범죄도시, wörtlich übersetzt „Crime City“ bzw. „Stadt des Verbrechens“. „The Roundup“ war dann „Crime City 2“, der hier „Crime City 3“ und der in diesem Jahr (falls ihr das in weit entfernter Zukunft liest, ich rede hier von 2024) erschienene „The Roundup: Punishment“ heißt im Original - ihr ahnt es - „Crime City 4“.
Warum sich die Produktionsfirma für den westlichen Markt diese umständlichen Namen ausgesucht haben, aus denen man noch nicht mal die Fortsetzungen ableiten kann, ist mir ein Rätsel.
Hier in diesem dritten Teil von 2023 geht es um eine neue Modedroge namens „Hiper“. Die Leiche einer jungen Frau wird gefunden, Todesursache Überdosis. Die Spur führt zu einem coolen Night-Club. Die Yakuza ist involviert, ein Informant wird getötet und es kommt der Verdacht auf, dass in den eigenen Reihen ein Maulwurf sitzt.
So ungefähr geht der Plot, also soweit ich das verstanden hab. Ist aber eigentlich auch egal, es gibt coole Sprüche, ordentlich Action und gut auf die Fresse.
Was will man mehr? 😉
Sollte ich irgendwann auf eine Box mit allen vier Filmen stoßen, dann würde ich die mir zulegen. Gute Reihe.
6,5 von 10 Crime Citys
„The Roundup“ ist ein südkoreanischer Action-Thriller mit komödiantischem Einschlag von 2022, die Fortsetzung des Films „The Outlaws“ von 2017, den ich aber leider noch nicht gesehen habe.
Südkorea? Dazu manchmal derb brutale Action plus etwas Komödie? Oder bisschen Comedy mit vereinzelten ultrabrutalen Spitzen?
Gefällt mir jetzt schon, da muss schon viel schieflaufen um nicht mindestens auf 8 Punkte zu kommen.
Gucken wir mal….
In Vietnam werden öfters reiche südkoreanische Touristen entführt, und das nicht gerade zimperlich. Detective Ma Seok-Do (Ma Dong-Seok) und sein Vorgesetzter Jeon Il-Man (Choi Gwi-Hwa) machen sich daher auf nach Ho-Chi-Min-Stadt, ohne sich groß um Zuständigkeiten zu kümmern. Damit erregen sie natürlich Aufsehen bei der örtlichen Polizei und auch bei den Entführern.
Ma (weiß jemand wieso der Schauspieler fast genauso heißt wie seine Filmfigur) ist ein ehemaliger Boxer, der auch beruflich gerne und oft hinlangt, prügelt sich im weiteren Verlauf durch die vietnamesische sowie südkoreanische Unterwelt.
Der fiese Hauptbösewicht Kang hat einen reichen Jüngling exekutiert, dessen Vater sinnt auf Rache. Beide treffen sich dann in Südkorea wieder.
In der letzten halben Stunde gibt es dann sehr viel Action, aber leider auch sehr viel dämliche Polizeiarbeit, die mich teilweise in den Wahnsinn getrieben hat.
Und warum wird ein Kleinkrimineller als Fahrer engagiert, um damit das Sicherheitsrisiko nochmal unnötigerweise zu erhöhen? War da kurzfristig kein Polizeikollege mit Führerschien greifbar?
War trotzdem gut anzuschauen, nur reicht es nicht ganz für die 8.
7 von 10 Geldkoffern
Das Ende spielt in einem dunklen Keller, in einem sehr dunklen Keller. Ist nur im Dunkeln zu gucken, sobald es so was wie Sonnenlicht oder andere externe Lichtquellen gibt, sieht man nix. Hab daher unterbrochen, gucke heute Abend weiter - ist aber egal, weil ich dazu hier eh nix zu schreiben kann, aus Spoilergründen.
Also zum Anfang. Sara (Laura Galan) ist Anfang 20 (andere schreiben Teenagerin, dazu sieht sie aber zu alt aus) und stark übergewichtig. Und sie hat das Pech, außerhalb ihrer Familie von extrem widerlichen Menschen umgeben zu sein. Kaum betritt sie die Straße, wird sie gemobbt. Bodyshaming. Nicht nett.
Eine Claudia tut sich hier besonders abstoßend hervor, habe ihr schon nach wenigen Minuten einen langsamen und grausamen Tod gewünscht.
Mal gucken, vielleicht sehen wir sie ja im Keller wieder. Vielleicht aber auch nicht, wer weiß das schon, ich hab jedenfalls kaum was erkennen können.
Sara geht schwimmen und wird prompt von Claudia und zwei weiteren „erwischt“, sie hänseln sie, traktieren sie mit einer Netzkorbstange (hab extra gegoogelt, das Wort gibt es nicht, mir fiel aber nichts besseres ein) und klauen ihr schließlich ihre Sachen.
So muss sich Sara mitsamt ihrer überschüssigen Kilos im knappen Bikini auf den Weg nach Hause machen. Sie trifft auf ein paar Jugendliche die natürlich extrem übergriffig werden, mit anfassen und so. Nicht schön.
Auf einem Nebenweg trifft sie dann auf einen mysteriösen Unbekannten, der sich offenbar schon den Bademeister vorgenommen hat. Dieser hat wohl die drei ätzenden Mobberinnen entführt, bemerkt Sara – und lässt ihr ein Badetuch da mit dem sie sich bedecken kann. Wer genau aufpasst wird bemerken, dass Sara dann NICHT den eingeschlagenen Weg weitergeht sondern zurückläuft(?).
Der freundliche Serienkiller wird doch wohl nicht ein heimlicher Verehrer von Sara sein….?
Die drei Ziegen werden dann natürlich vermisst, Sara ist jedoch emotional verwirrt und geht nicht zur Polizei. Auch als die aufgebrachte Mutter von Claudia auftaucht, gibt sie ihr Wissen nicht preis.
Ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis der Unbekannte sich dem Objekt (besser: Opfer) seiner Begierde wieder nähert…
Eigentlich wollte ich hier mit 6,5 Punkten abschließen, das schreckliche irreführende Poster jedoch gibt einen vollen Punktabzug. Da ist eine blutverschmierte Piggy zu sehen, eine Szene, die es so im gesamten Film nicht gibt. Es wird suggeriert, dass es sich hier um einen Splatter handeln könnte, irgendein weirdes, krasses Zeug.
Dabei ist es tatsächlich ein manchmal langatmiges Drama mit einem Hauch Horror, blutige Szenen gibt es kaum.
Ergo
5,5 von 10 dämlichen Postern
Update: Müsste eigentlich auf 6,5 raufgehen, weil die Szene ja dann doch noch vorkommt. Ich bleibe aber trotzdem auf 5,5, weil es a) trotzdem Etikettenschwindel ist und zudem b) bisschen dämlich, ausgerechnet eine der letzten Einstellungen aufs Cover zu packen.
Ich wollte ja erst eine 4,5 geben. Das steht aber für "uninteressant". "Neeee", dachte ich, "das wäre ja dann falsch, so ein bisschen interessant ist der ja schon".
Also ne 5. So gerade eben. Der Film kratzt so gerade eben an "Geht so".
6 Punkte wären zu viel. 7 sowieso. Und von 8, 9 oder gar 10 müssen wir gar nicht erst reden. 😂
1 Punkt dagegen wäre unverschämt wenig. 2 wären vielleicht möglich, oder 3?
Wofür stehen drei Punkte nochmal? Warte, ich gucke....
So, bin wieder da.
Drei Punkte stehen für "schwach". Also so richtig gut war der ja nicht. Aber drei? Oder 3,5? Neeeee
Dann doch eher 4, oder 4,5. Das steht aber für "uninteressant".
Bleiben wir bei
5 von 10 Chewbaccas
Beef ist eine Serie, die in den USA spielt, jedoch fast komplett in der südkoreanischen/japanischen Community bleibt.
Amy Lau (Ali Wong) hupt in ihrem SUV Danny Cho (Steven Yeun) in seinem heruntergekommenen Pick up an – und der rastet erst mal aus.
Da Amy auch nicht gerade eine Expertin in Deeskalation ist, gibt es erstmal „Beef“. Und das gut gewürzt.
In Folge 4 und 5 gibt es einige Längen rund um die Verirrungen und Verwirrungen zwischen den Familien der beiden.
Doch dann kommen sie sich näher und das Kriegsbeil scheint schon fast begraben – als die Sache dann in Folge 7 nochmal wahnsinnig eskaliert.
Wie die Sache ausgeht weiß ich nicht, bin erst bei Folge 7 von 10.
Daher auch passenderweise
7 von 10 Folgen (ich lolle hart) 😂
„You can’t even fuck me properly and now you wanna impregnate me.“
Dieser Satz ist irgendwie hängengeblieben, gesprochen vom weiblichen Teil des Killerpärchens. Die zwei waren gestört, brutal, grausam, erbarmungslos. Doch zeigten sie in ihren Gesprächen untereinander eine entwaffnende „Normalität“.
Als eine(r) der beiden gestorben ist, kam vom anderen Teil zum ersten mal ein „ich liebe dich“. Fast schon rührend. Aber definitiv tragisch.
Obwohl ich sie verabscheut habe, waren sie doch meine Lieblingscharaktere in dieser Serie.
Der Hauptdarsteller dagegen war erschreckend blass. Ich habe nach knapp der Hälfte vom Originalton auf deutsche Synchro umgestellt, weil sein monotones Geflüster nicht zu ertragen war.
Die Hauptdarstellerin war ok, ich habe den beiden die Chemie untereinander jedoch nicht abgenommen. Eindeutig authentischer kam das eingangs erwähnte Pärchen rüber.
„The Night Agent“ ist eine Serie rund um eine Verschwörung im weißen Haus mit Entführung der Tochter des Vizepräsidenten, inklusive einiger Logiklöcher. Es fing spannend an, also bin ich dran geblieben und irgendwann war es zu spät um noch auszusteigen.
Es gibt zehn Folgen mit einer Laufzeit zwischen 45 und 57 Minuten. Action kommt vor, mehr oder wenige raffinierte Wendungen auch.
Das Ende rund um den Helikopter ist jedoch hanebüchen und fast schon ärgerlich.
Bleiben
5 von 10 verdeckten Ermittlungen
Im März oder April 1997 war meine damalige Freundin mit Familie im Kurzurlaub in der Normandie, von dort aus startete sie dann Richtung Süden. Ich kam mit einem Zug aus Köln – Ziel war Paris. Sie hat das Hotel ausgesucht, in der Nähe des Place de la Bastille, gut zu finden. Ich war zuerst da, checkte ein, wollte aber nicht warten und machte mich SOFORT auf die Suche nach der Rue Beautreillis 17, dort wohnte Jim Morrison, dort starb er (höchstwahrscheinlich) auch.
Und - glaubt es oder nicht - ich kam gerade zwei Straßen weit. Da war sie. Ich war fassungslos. Zwei Straßen. Das gibt’s doch nicht. Rue Beautreillis. Gänsehaut. Hausnummer 17. Ich stand davor, ehrfürchtig.
Später waren wir natürlich an seinem Grab, sie machte Fotos und schenkte mir eines davon als großen Abzug im Rahmen. Es hängt heute noch bei mir im Flur.
Aufmerksam auf Jim bin ich aber erst 1991 geworden, mit Oliver Stones monströsem Film „The Doors“.
Während der ersten Einstellungen wurden die Namen der Schauspieler eingeblendet, ein Raunen ging durch den Saal: Billy Idol. Ich habe den Film danach wohl gut zwanzigmal gesehen – das Raunen habe ich jedesmal wieder gehört. Kyle MacLachlan spielte Ray Manzarek – welch eine grandiose Fehlbesetzung.
Apropos Ray: Der fand den Film wohl nicht so gut. In seinem Buch „Die Doors, Jim Morrison und ich“ von 1998 ledert er in unglaublicher Weise über Oliver Stone. Ein paar Seiten weiter wieder – Schimpftiraden ohne Ende. Seiner Meinung nach wurde Jim als Alkoholiker dargestellt (was er zweifellos war), seine anderen, durchaus angenehmen Seiten, wurden eher weggelassen. Ray war daher etwas sauer auf Stone.
Anders Robby Krieger, der koopertierte, John Densmore sowieso, er übernahm sogar einen kleinen Part. Ganz am Anfang und gegen Ende des Films, als der von Val Kilmer gespielte Jim Gedichte einsprach, die dann 1978 als „An American Prayer“ veröffentlicht wurden, spielte Densmore den Tontechniker Bruce Botnik. Tatsächlich ist er der erste, der in diesem Film etwas sagt, abgesehen von „The Movie“ welches im Off läuft.
„The Movie will begin in five moments, the mindless voice announced“. Das und alles folgende spreche ich dann immer mit, hat schon für erstaunte Blicke gesorgt. 😮😁
Val Kilmer. Welch eine Leistung. Er WAR Jim. Und für mich ist er es immer geblieben.
Oliver Stone legt seinem Jim oft Textschnipsel in den Mund. „Pretty neat, pretty good“, „The vine, dying on the vine“, „I will never wake up in a good mood again“., usw. Ad libs aus Konzerten bzw. Auszüge aus „An Americen Prayer“.
Auf die Eckpunkte in der Karriere der Doors will ich hier nicht groß eingehen, das würde den Rahmen sprengen. Nur zwei, drei Punkte möchte ich noch erwähnen:
Was Jim letztlich zu Jimbo werden ließ waren (meiner Meinung nach) u. a. auch die Girls. Die, die unentwegt nach „Light My Fire“ riefen, während Jim eher seine tiefschürfende Lyric vortragen wollte. Gegen Ende der Karriere wurde der Song natürlich weiterhin live gespielt, Jim gab sich jedoch null Mühe, er nuschelte, traf die Töne nicht und es war ihm komplett egal. Ray versuchte mit seinem Gesang Jim anzutreiben, aber da war es längst zu spät. Jim hatte nur noch blanke Verachtung für sein Publikum übrig. Und dieses Publikum kam nur noch in die Konzerte, um ihn besoffen von der Bühne fallen zu sehen.
Miami – welch ein Vorfall. Ich habe das Konzert auf CD, die Tonqualität ist natürlich grausam, aber als Zeitdokument hat es einen unschätzbaren Wert. „YOU'RE ALL A BUNCH OF FUCKING IDIOTS“.
1967 ließ sich Jim mit nackten Oberkörper und Halskette in diversen Posen ablichten. Ikonische Fotos. Leider hat er die schon kurze Zeit später bereut, befeuerten diese doch eher seinen Ruf als Sexsymbol und konterkarierten seine Versuche, als seriöser Poet in die Geschichte einzugehen.
Dem Bild als Sexsymbol er mit der Zeit entgegensteuern, ein fetter, ungepflegter Bart, vernachlässigte Körperhygiene, Bierwampe. Ich würde mich freuen, wenn auf irgendeiner neuer Best-of-CD der vollbärtige Jim abgebildet wird. Aber das wird wohl nie passieren. Stattdessen wird immer auf die Bilder von 1967 zurückgegriffen, die Jim so gehasst hat.
Eine Schande.
Fun Fact: Mitte der 90er bis Anfang der Nullerjahre habe ich im Musikbusiness gearbeitet. Da hatten wir einen gewissen Adam Holzman unter Vertrag, Sohn von Jac Holzman, Inhaber von Electra Records.
8 von 10 Ödipussies
Blauhäutige Riesen unterdrücken Menschen-Zwerge in diesem französisch-tschechischen Zeichentrickfilm von 1973. Wobei mir nicht wirklich klar wurde – sind die Blauen nun riesig und die Menschen so um die 1,80 m? Oder sind die Blauen „normal“ und die Menschen Zwerge?
Ist aber auch nicht so wichtig.
Die Draags fand ich mit den blauen Köpfen und roten Augen als Elfjähriger schon gruselig. Und das dreiäugige hundeähnliche Getier, welches gegen Ende ein frischgeschlüpftes Reptilien-Junges frisst, fand ich lustig. Glaube ich. Kann mich so genau nicht mehr erinnern, ist ja auch schon ein paar Tage her.
Diese Draags halten sich die menschenähnlichen Oms als „Haustiere“. Ihre Kinder spielen mit ihnen, wobei die Oms dabei auch schon mal (versehentlich) zu Tode kommen können. Tiwa, ein Draag-Mädchen kommt auf diese Weise an Terr, einem Om-Baby. Da Terr immer wieder wegkriechen will, bekommt er ein elektronisches Halsband verpasst, mit dem er mit einer Art Fernbedienung wieder zurückgeholt werden kann.
Als Terr älter ist kann er entkommen und mit ihm dieses Halsband, welches dann in die Hände der Oms fällt. Diese werten das Gerät aus und erhalten so Zugang zum Geheimwissen der Draags.
Das alles ist sehr surreal verpackt, erinnert manchmal an die Trickfilmeinlagen bei Monty Python, manchmal auch an den Film „Yellow Submarine“ (Blue Meanies!!!!). Unterlegt sind diese aberwitzigen Absurditäten mit einem herrlich psychedelischen Soundtrack.
Ein Klassiker. Die Animationen können nicht mehr mit heutigen Standards standhalten, haben jedoch weiterhin ihren unwiderstehlichen wie umwerfenden Charme. Und der Plot hat nichts von seiner Kraft verloren.
Sehr schön war es auch, mal wieder Synchronsprecher aus den 70ern zu hören. Die sind ja mittlerweile auch uralt. Wenn überhaupt.
9 von 10 Menschentieren