Bodenfrost - Kommentare
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Alle Kommentare von Bodenfrost
Der 19jährige Benicio del Toro hatte bereits eine beeindruckende Coolness und Ausstrahlung. Laut eigener Aussage kamen Bonnie die Tränen als er in ihr Büro kam um für eine Rolle in „Miami Vice“ vorzusprechen. „Wer ist dieses Wesen? Er ist so wunderschön“.
Bonnie übernahm nach anfänglichen Problemen das komplette Casting für Miami Vice. In einer Szene wird vorgelesen, welche Schauspieler und Schauspielerinnen ihre ersten, meist kleinen Rollen, dort hatten. Und ich habe jetzt das Verlangen, sofort in alle Staffeln von Miami Vice einzutauchen.
Der 25jährige Viggo Mortensen, wie unglaublich gutaussehend war der denn bitte?!? Jedoch lehnte er es ab, beim Vorsprechen mit Bonnie mehr über sich zu erzählen, die Eier muss man auch erstmal haben.
Steve Buscemi bekam in jungen Jahren von seinem Agenten gesagt, dass die Produzenten ihn zu schüchtern fanden, er sollte doch bitte sympathischer erscheinen und mehr lächeln. Also marschierte er mit einem ungelenken Lächeln in's nächste Casting – zu Bonnie Timmermann. Diese fragte ihn was er denn da mache. „Ich versuche zu lächeln.“ Er solle doch bitte damit aufhören. Lol.
Ich habe seinen Nachnamen jahrelang falsch ausgesprochen, „Bussihmi“, tatsächlich ist es aber „Bussemmi“. So spricht er es aus, und er sollte es ja eigentlich wissen.
Die junge Kate Winslet war schon extrem atemberaubend. Diese Augen, die Ausstrahlung. Für mich ist sie sowieso eine der hübschesten und talentiertesten Schauspielerinnen ever. Wenn ich je einen Crush auf eine Schauspielerin hatte, dann auf Kate Winslet.
Auch fand ich ihre Haltung gegenüber Hollywood sehr beeindruckend, statt auf Nummer Sicher zu gehen und nach „Titanic“ einen Blockbuster nach dem anderen zu drehen war ihr nächster Film dann: „Marrakesch“
Jennifer Grey. Wie natürlich, süß und sympathisch. Die Produzenten wollten sie erst gar nicht für „Dirty Dancing“, da sie denen nicht hübsch genug war. Doch Bonnie sah die Chemie zwischen ihr und Patrick Swayzee, sie machte Probeauffnahmen und überzeugt die Produzenten schließlich.
Anfang der 90er traf Jennifer dann eine der unglücklichsten Fehlentscheidungen, die man als Schauspielerin machen kann: Sie ließ sich ihre Nase begradigen, um mehr dem gängigen Schönheitsideal zu entsprechen. Nur leider erkannte sie dann niemand mehr, das Publikum wollte sie nicht mehr sehen, die Produzenten besetzten sie nicht mehr. Oder andersrum, letztlich egal.
Ach ja, Benicio war übrigens auch in der engeren Wahl für „Dirty Dancing“, aber ist wohl gut, dass letztendlich Patrick ran durfte.
Beim 15jährigen Ben Affleck konnte man schon erkennen, dass aus dem mal was werden könnte.
Wer noch alles vorkommt: Sigourney Weaver, Robert de Niro, Michael Fassbender, Bruce Willis, Mark Ruffalo, Al Pacino, Iggy Pop (!), Rosie O'Donnell, Keanu Reeves und viele andere.
Diese Doku ist eine absolute Must-See-Empfehlung von mir. Läuft gerade auf Arte unter dem Namen "A Hollywood Casting Queen: Bonnie".
„Ich frage immer warum sie Schauspieler werden wollen. Und es interessant zu sehen welche Antworten sie geben, aus dem Bauch heraus.“
Danke, Bonnie.
10 von 10 Casting-Couchen
Die ersten beiden Hellboy-Filme 2004 und 2008 mit Ron Perlman bestachen durch Humor und Tiefe der Charaktere.
2019 gab es einen neuen mit David Harbour in der Hauptrolle. Der machte seine Sache nicht schlecht, jedoch lag der Fokus hier mehr auf Ekel und Brutalität.
Was ja eigentlich grundsätzlich ok ist, jedoch mag ich die ersten beiden Filme mehr.
Zudem wurde hier offenbar der Großteil des Budgets in CGI und Maske verballert, anstatt mal einen ordentlichen Drehbuchschreiber anzuheuern.
Die Story ist ein Hauch von Nichts und in der letzten halben Stunde gibt es einen CGI-Overkill, welcher gar nicht mal so gut ist.
Höhepunkt für mich war die Hexe nach ca. einer Stunde. Diese ist so abstoßend und abgrundtief hässlich, dass die Orks wie galante Dandies wirken, denen die Girls kreischend hinterherlaufen.
Und zur Krönung steckt sie Hellboy auch noch ihre (höchstwahrscheinlich) stinkende Zunge in den Hals.
Es wird Jahre dauern, bis ich dieses Trauma werde verarbeitet haben können.
5 von 10 sinnlosen Gemetzelns
(Frage an die Regie, ist das grammatikalisch richtig?)
„Lady Vengeance“ aus dem Jahr 2005 ist der Abschluss der losen Rache-Trilogie von Park Chan-wook nach „Sympathy for Mr. Vengeance“ (2002) und Oldboy (2003).
Wer genau hinschaut wird gleich am Anfang Kang Hye-jeong erkennen, die in einem Cameo als TV-Nachrichtensprecherin für ein, zwei Sekunden auftaucht. Kang war in „Oldboy“ die zweite Hauptfigur Mi-Do.
Auch Yoo Jin-tae hat gegen Ende einige Sekunden. Darüber hinaus gibt es noch drei weitere Schauspieler, die schon in Oldboy zu sehen war. Zwei Nebenfiguren und Choi Min-sik, der als Mr. Baek hier am Ende völlig verdient die Rache von einem Dutzend Hinterbliebenen über sich ergehen lassen muss.
Aber um es kurz zu machen: Die Lady hat mich irgendwie nicht so gepackt, die Story war zu verworren, zu viele verwirrende Zeitsprünge, einige Zusammenhänge haben sich mir gar nicht erschlossen.
„Solltest du hier irgendwas anfassen, hast du ein Loch im Kopf.“
„Wollen Sie verreisen?“
Die 18jährige Lee Geum-ja (Lee Yeong-ae, die nach diesem Film leider zwölf Jahre lang nirgendwo mehr zu sehen war) wird schwanger, da sie weder zuhause, noch beim Kindsvater bleiben kann wendet sich sie in Ihrer Verzweiflung an einen ihrer ehemaligen Klassenlehrer: Mr. Baek.
Dieser zwingt sie, sich zu einer Kindesentführung zu bekennen, welche sie nicht begangen hat und sie landet im Frauenknast.
Die Szenen dort sind für mich die stärksten. Eine Mitinsassin terrorisiert andere Frauen, zwingt sie u. a. zu sexuellen Diensten – bis sich Lee ihrer annimmt.
Nach über einem Jahrzehnt wird sie vorzeitig aus der Haft entlassen und sinnt auf Rache an Mr. Baek.
Dieser hat in der Zwischenzeit weiterhin Kinder entführt, Lösegeld erpresst, die Opfer dann jedoch getötet.
Am Ende sitzen da ein Dutzend Verwandter dieser Kinder und diskutieren emotional ihr weiteres Vorgehen.
Obwohl kein schlechter Film, ist er für mich der schlechteste der Trilogie.
Immerhin
6,5 von 10 mal Sex auf dem Küchentisch
„Oldboy“ von Park Chan-wook aus dem Jahr 2003 ist der mittlere Teil einer losen Rachetrilogie, eingerahmt von „Sympathy für Mr. Vengeance“ von 2002 und „Lady Vengeance“ von 2005.
Oh Dae-su (Choi Min-sik - I Saw The Devil, Lucy) betrinkt sich lieber, statt den Geburtstag seiner kleinen Tochter zu feiern.
Immerhin hat er ihr ein Geschenk gekauft, hat aber ein Pärchen belästigt und randaliert nun auf einer Polizeistation rum.
Danach verschwindet er spurlos.
Er findet sich in einem Zimmer wieder, wird durch einen Schlitz unter der Tür versorgt und hat einen TV als einzigen, einseitigen Kontakt zur Außenwelt. So muss er erfahren, dass seine Frau getötet wurde und er die Tat begangen haben soll.
Insgesamt verbringt er lange 15 Jahre in diesem Verließ, bis er sich in einem Koffer auf einer Wiese wiederfindet.
Die 15 Jahren werden im Film schnell abgehandelt, danach konzentriert er sich auf die Suche nach seinem Peiniger.
Das ist spannend, nervenaufreibend und manchmal skurril.
In einem Restaurant trifft er auf die Sushi-Chefin Mi-Do (Kang Hye-jeong – Three.... Extremes), wird ohnmächtig und von ihr aufgenommen.
Dae-Sus Stimme aus dem Off: „Wir haben uns noch nie gesehen, aber sie kommt mir bekannt vor.“
Mi-Do: „Sie kommen mir aber sehr bekannt vor.“
15 Jahre keine warme, feuchte Vagina, 15 Jahre nur die harte, kalte Hand. Da hat sich einiges an Nachholbedarf augestaut. Die ersten Annhäherungsversuche wehrt Mi-Do noch ab, doch irgendwann ist sie bereit und jemand anders scheint sich darüber ganz besonders zu freuen.
Es gibt eine legendäre Szene, mittlerweile ein Klassiker, in der Dae-Su sich in einem Gang mit einem Hammer bewaffnet durch eine Horde Gangster kämpft.
„Ab jetzt wird keine Rücksicht genommen“.
Mi-Do fragt ihn „Du hast 15 Jahre in solch einem Raum verbracht?“ Seine lapidare Antwort: „Nach zehn Jahren gewöhnt man sich dran.“
Welche Rolle spielt Mi-Do?
Die Antwort dürfte vielen bekannt sein, aber natürlich wird sie aus Spoiler-Gründen hier nicht verraten.
Die Spur führt zu dem wohlhabenden Lee Wo-jin (Yoo Ji-tae). Yoo wurde zehn Jahre älter gemacht, beim Dreh war er erst 27, wäre demnach in den Rückblenden 1979 erst drei gewesen.
Allerdings war er 2003 schon ein Sexsymbol – es kam bei einem Dreh in Busan zu Störungen durch kreischende, weibliche Fans, welches die anderen mit einem (mehr oder weniger genervten) Schmunzeln quittierten.
In Yoos Penthouse gibt es stylishe wie unpraktische L-förmige Pools, bzw. Wasserbahnen.
Und dort wird Oh Dae-su schließlich mit einem Laserpointer der Weg zur Erlösung gezeigt.
10 von 10 Hypnosen
„Ein grausamer Film“ sagt Park Chan-Wook über diesen Film. Und er muss es wissen, er ist der Regisseur.
„Sympathy for Mr.Vengeance“ aus dem Jahr 2002 ist zusammen mit „Oldboy“ (2003) und „Lady Vengeance“ (2005) der erste Teil einer Rache-Trilogie, die jedoch außer dem Thema Rache nichts gemein haben, es gibt also keine wiederkehrenden Charaktere o. ä.
Der taubstumme Ryu (Shin Ha-Kyun) benötigt dringend für seine todkranke Schwester eine Niere. Im Krankenhaus wird ihm jedoch kaum Hoffnung gemacht, dort sei kurz- bis mittelfristig wohl keine Spenderniere aufzutreiben. Ryu selbst kommt auch nicht in Frage da er eine andere Blutgruppe hat.
Er wendet sich an zwielichte Organhändler. Dort soll er im Tausch für eine seiner Nieren und 10 Millionen Won eine geeignete Niere bekommen. Doch am Ende wacht er nackt aus der Narkose auf, Niere weg, Geld weg, Organhändler weg.
Danach erhält er vom Krankenhaus die Nachricht, dass plötzlich eine Spenderniere verfügbar ist, für 10 Millionen Won kann die Operation durchgeführt werden. Doch das Geld hat er ja nicht mehr.
In seiner Not will er mit seiner Freundin Cha Yeong-Mi (Bae Doona, „Rebel Moon“) die Tochter des Industriellen Park Don-Jin (Song Kang-Ho - Host, Durst, Parasite) entführen und 26 Millionen Won Lösegeld verlangen.
Doch auch das läuft nicht so, wie er sich das vorgestellt hat...
Es bleibt lange offen, wer denn jetzt dieser „Mr. Vengeance“ ist. Es kommen zwei in Frage. Vielleicht sind es ja beide. Das waren zumindest meine Gedanke ca. zur Hälfte des Films.
Hammerhart.
Nichts für einen fröhlichen Sonntagnachmittag mit den Kiddies.
Grandios.
10 von 10 Steine schmeißenden Behinderten
Der Directors Cut läuft über zwei Stunden und 53 Minuten, ich hab mir aber lieber die Version über zwei Stunden und 3 Minuten angeguckt.
Admiral Noble wurde zurück ins Leben geholt und sinnt auf Rache.
Zudem hat er den Auftrag, Kora möglichst unbeschädigt zu ihrem Vater zu bringen.
Eine Rückblende zeigt, dass Kora ein Kind, eine Prinzessin getötet hat, während der König gerade erstochen wird.
„Ich vergebe dir.“
Dabei ertönen Bratsche, Geige, Cello und was weiß ich noch. Gespielt von fünf Maskierten am Rande des Geschehens. Guter Einfall, gefällt mir.
Danach wird jedoch wieder in Zeitlupe geerntet.
Gähn.
Und es kommt schlimmer. Es wird gequatscht. Gefühlt wird in Zeitlupe gequatscht.
Vorspulen.
Weiter gucken.
Es singt jemand.
Schnell weiter vorspulen.
Pro-Tipp: Bis zur Minute 52 vorspielen. Da fliegt Kora in eine Höhle hinter einem Wasserfall und ganz langsam geht es los mit der Action.
Die letzte Stunde dann Action. Volle Kanne. Geiles Zeug. Von einigen unser Helden müssen wir uns leider verabschieden.
Von Story weit und breit nichts zu sehen.
Ist aber egal.
ACTION!!!
CGI ist auch hier wieder hervorglänzend.
Zum Schluß noch ein leichtes Star-Wars-Feeling, wenn X-Wing-Fighter, die natürlich weder so heißen noch so aussehen, sich über die Bösewichte hermachen.
Bombastisch.
Wer braucht schon Story wenn man alles kaputt machen kann.
Auch das hier finde ich „ganz gut“:
6 von 10 blauen Lichtschwertern
Über „Rebel Moon“ hab ich ja nicht viel gutes gehört bzw. gelesen. Aber als Cineast will ich das einmal gesehen haben, also los:
Ich habe mir allerdings NICHT den Directors Cut mit 3 Std 24 Minuten angetan, sondern die „normale“ Version, die läuft nur über 2 Std und 13 Minuten.
Der Anfang ist schon mal spannend.
Ein Abgesandter der „Mutterwelt“, Admiral Noble (Ed Skrein) will die überschüssige Ernte einer friedlichen Bauern-Kolonie einkassieren und dafür das dreifache zahlen.
Hört sich gut an.
Der „Vater“, so nennt sich das Oberhaupt der Gemeinde, lädt Noble zu einem Bier ein und erörtert ihm dann, dass leider kein überschüssiges Getreide vorhanden ist. Dummerweise quatscht ihm Gunnar dazwischen, der ausposaunt, dass sehr wohl noch einiges an Ernte vorhanden ist.
Der Vater muss dieses Gequatsche leider mit seinem Leben bezahlen und Gunnar wird uns zur Belohnung als Held durch den Film führen.
Nach dem Abzug des Admirals bleiben Besatzungssoldaten zurück, die das Bauernmädchen Sam vergewaltigen wollen, die junge Kriegerin Kora geht jedoch dazwischen macht die Besatzer platt.
Dann geht die Suche nach Verbündeten los, die bereit sind, sich Admiral Noble zu stellen.
Figuren werden kurz eingeführt, dürfen zeigen was sie drauf haben und weiter geht’s.
„Das war gut, kennst du noch jemanden auf unserem Weg?“
Die erste Szene erinnert start an die Kneipen-Szene in Star Wars. Bei der Rekrutierung der Schwertkämpferin Nemesis kommt etwas, das stark an ein Laserschwert erinnert, zum Einsatz. Ein rotes, falls das jemanden interessiert.
Das CGI ist richtig geil, viel besser als befürchtet. Die Kampfszenen in Zeitlupe sind jedoch gewöhnungsbedürftig.
Schließlich kommt es zum Showdown, doch was ist das? Es scheint sich ein Verräter eingeschlichen zu haben.
Ob das wohl gut geht?
Ich denke schon, es gibt ja schließlich einen zweiten Teil.
Hat jemand den Directors Cut gesehen und kann mir sagen, welchen Mehrwert die zusätzliche Stunde bringt?
Hier gibt’s
6 von 10 gebrochenen Armen
Französische Anime. Traditionell hervorragend. Gibt es eigentlich gute deutsche Anime, also außer „Das kleine Arschloch“?
Die Bilder sind berauschend, derart berauschend, dass ich leider vergessen habe, mich auf die Story zu konzentrieren. Welche bedauerlicherweise auch eher lahm ist. Zugang zu den Charakteren hab ich leider kaum gefunden und packend war die Story auch nicht.
Es geht um Roboter gegen Menschen. Und um Back-Ups. Das sind Verstorbene, die als Androiden weiterexistieren dürfen.
„Wann bist du gestorben?“
„Vor fünf Jahren, und du?“
„Vor neun.“
Carlos weiß nicht genau, wie er gestorben ist, seine Leiche wurde nie gefunden.
Was ihn allerdings nicht davon abhält, seiner Verflossenen Blumen zu bringen, worauf die aber keinen Bock hat weil Carlos als Mensch eher scheiße war (häusliche Gewalt) und ihr neuer Cop-Freund Carlos dann auch eher uncharmant abserviert.
Aber Carlos' große Stunde wird noch kommen.
Ganz am Anfang passiert gleich ein Mord, allerdings hat sich das eigentliche Opfer in der Badewanne versteckt.
„Habt ihr auch menschliche Prostituierte?“
„Nein, nur Synthetics.“
Gut zu wissen.
Würde ich mir nochmal angucken, aber nur wegen der Bilder.
6 von 10 Combat Organics
„Glauben Sie, das hier ist die Realität?“
„Was meinen Sie?“
„Wenn Sie glauben, dass das hier die Realität ist, dann ist sie es.“
Ja, ich gebe zu, ich habe Wonderland nur geguckt, weil mich Tang Wei in „Die Frau im Nebel“ so beeindruckt hat.
Hier spielt sie Bai Li, eine verstorbene Mutter, die als KI im Handy ihrem Kind vorgaukelt dass sie noch lebt. Oder ist es andersrum? Es gibt durchaus vereinzelt Anzeichen, dass die Welt vielleicht nicht so ist, wie sie zu sein scheint.
Das titelgebene „Wonderland“ ist eine Firma, welchen Hinterbliebenen die Möglichkeit gibt, mit ihren Lieben, die nicht mehr leben (oder nicht verfügbar sind), in Form einer KI zu kommunizieren.
Die Flugbegleiterin Koo Jeong-In (umwerfend: Bae Suzy) hat einen neuen Freund, den sie jedoch nicht so sehr liebt wie ihren letzten, der im Koma liegt und als Astronaut weiterhin in ihrem Handy „lebt“.
Das sind die zwei Haupt-Handlungsstränge. Auf die hätte man sich fokussieren sollen, es gibt noch ein, zwei weitere, die sind jedoch überflüssig. Zumal die Stränge zu keiner Zeit zusammen finden.
Am Ende gibt’s einen sanften Druck auf die Tränendrüse, der jedoch fest genug ist, um Sturzbäche auszulösen.
Gesehen auf Netflix.
7,5 von 10 Sandstürmen
Es soll ja Filme geben, die nichts zu erzählen haben und trotzdem weit über zwei Stunden laufen.
Der hier macht noch nicht mal die Stunde voll und ich hätte gerne zwanzig, dreißig Minuten mehr gesehen.
Die Schülerinnen Fujino und Kyomoto zeichnen beide Mangas und sind bittere Konkurrentinnen.
Dann erkennen sie, dass sich ihre Talente ergänzen, sie arbeiten zusammen, werden Freundinnen und starten eine Serie namens „Shark-Kick“.
Eines Tages findet auf der Kunsthochschule, auf die eine von beiden geht, ein Amoklauf statt....
Kurz, knackig, aussagekräftig, düster. Läuft gerade auf Prime. Du hast ne Stunde Zeit – dann guck mal rein.
8,5 von 10 Hintergrund-Landschaften
„Was ist mit unserer Sache?“
„Welcher?“
„Die wir jede Woche machen, auch wenn wir uns hassen.“
„Gehst du bitte zur Seite?“
Eine männliche Leiche wird in Südkorea am Fuße eines Berges gefunden. Er ist offenbar abgestürzt, sieht alles nach Unfall aus – wenn da nicht die Witwe wäre, die sich in Widersprüche verwickelt.
Der zuständige Kommissar Jang Hae-Joon (Park Hae-Il) fühlt sich zu der attraktiven wie geheimnisvollen Song Seo-Rae (die Chinesin Tang Wei) hingezogen, obwohl er verheiratet ist.
Song scheint auch interessiert und es stellt sich die Frage – ist sie die Täterin oder nicht, und wenn ja, ist der Kommissar in Gefahr?
Dieser fängt an Song zu observieren, seine Frau fällt dies erstmal nicht auf, da sie in einer Fernbeziehung leben.
Song hat ein Alibi, sie arbeitet als Altenpflegerin und war zum Tatzeitpunkt bei einer Patientin, ihre Handydaten bestätigen das.
Song ist Chinesin und spricht offenbar ein etwas „seltsames“ koreanisch, was die Synchronisation vor Probleme stellt, meiner Meinung wurde dies jedoch zufriendenstellend gelöst.
Es kommt zu mehreren privaten Treffen, er kocht sogar für sie. Doch dann entdeckt er, dass die ältere Patientin dement ist und das gleiche Handymodell wie Song besitzt – hat sie die Handydaten manipuliert?
Das kann hin und wieder schon spannend sein, jedoch kommt erschwerend hinzu, dass es Regisseur Park Chan-Wook (hat den Klassiker „Oldboy“ zu verantworten) es seinen Zuschauern nicht leicht macht. Es gibt Zeitsprünge, die nicht erklärt werden. Ein Schnitt und man fragt sich, wer das da denn schon wieder ist. Über zwei Stunden und 10 Minuten braucht man schon einiges an Durchhaltevermögen. Gegen Anfang war ich hin und wieder genervt, gegen Ende jedoch schält sich aus der etwas verworrenen Geschichte ein kehlenzuschnürender Liebesromanze-Thriller, wie es eigentlich nur die Südkoreaner hinbekommen.
Die Kamera ist ein Traum. Wie sie dem Pärchen ohne Schnitt folgt, wie die Umgebung in Szene gesetzt wird. In einer (leider kurzen) Szene gibt es eine Verfolgung zu Fuß, wobei die Kamera offenbar auf den Rücken der beiden Schauspieler befestigt wurde. Habe ich so noch nie (oder nicht oft) gesehen.
„Wirf das Handy ins Meer.
Irgendwo, wo es tief ist.
Wo es niemand finden kann“
Beim Abspann sitzt man da und … den Satz kann ich aus Spoiler-Gründen leider nicht zu Ende führen.
8 von 10 Schildkröten
Schöne Menschen in schönen Bildern die sich in einem schönen Umfeld bewegen und dabei eine blutleere Geschichte widergeben.
Ein gutaussehender Witwer und eine junge Frau verlieben sich, schnell wird sie Mrs. De Winter und lebt mit ihrem Gatten in einem imposanten Haus mit dutzenden Bediensteten an der englischen Südküste.
Doch die erste Ehefrau Rebecca ist omnipräsent. Und die Haushälterin Mrs. Denvers verhält sich erschreckend seltsam.
Horror? Nein, es geistert zu keinem Zeitpunkt eine Rebecca durch die Gemächer.
Thriller? Ja, schon eher, der Thrill lodert aber eher auf niedriger Stufe.
Drama? Ja, kommt hin.
Gegen Ende ist nochmal ordentlich was los, jedoch wird der Film wohl nicht lange im Gedächtnis bleiben.
5 von 10 Schwangerschaften
Der Film ist von sakralem Gequatsche durchzogen, aber richtig fromm benimmt sich hier keiner.
Einer betet inbrünstig dass seine Frau vom Krebs geheilt wird. In seiner Verzweiflung opfert er sogar den Hund seines Sohnes. Doch natürlich hat das keinerlei Auswirkung, zumindest keine positive. Er begeht am Tag nach dem Tode seiner Frau Selbstmord.
Ein anderer rammt seiner Frau einen Schraubenzieher in den Hals und will sie dann mit Hilfe Gottes wieder zum Leben erwecken. Klappt, oh Wunder, natürlich auch nicht.
Aber lange muss er sich nicht grämen, er trifft ziemlich bald auf Carl und Sandy, welche gerne Tramper mitnehmen, diese dann töten und verstörende Bilder mit ihnen und der Leiche machen.
Sandy war übrigens eine Kollegin von Charlotte, die mit dem Krebs. Der kleine Sohn von Charlotte ist Arvin.
Dieser, mittlerweile einige Jahre später, verliert seine Schwester, welche schwanger war, wie sich später herausstellt. Arvin stellt den Priester zur Rede. Der hat Lenora, die Schwester, überredet sich ihm zu zeigen „wie Gott sie schuf“ - und nachher wollte er natürlich mit alledem nichts mehr zu tun haben.
Zwei bis drei Erzählstränge rund um ein kleines Kaff finden hier am Ende zusammen.
Anfangs etwas zäh, zudem nerven mich Zeitsprünge („sieben Jahre früher“), doch ständige Gewaltspitzen hindern am Einschlafen.
Der Cast ist hervorragend. Tom Holland als Alvin, Robert Pattinson als Priester. Dazu
u. a. Bill Skarsgard, Jason Clarke, Riley Keough.
Unterhaltsam.
7 von 10 Platzpatronen
„Wenn man einem Menschen ein Schweinehirn einpflanzt, ist das dann noch ein Mensch oder ein Schwein?“
Saori Miguno ist Witwe und hat einen neun- oder zehnjährigen Sohn. Dieser ist manchmal etwas verhaltensauffällig, so lässt er sich z. B. während der Fahrt aus dem Auto fallen.
Er bezichtet seinen Klassenlehrer dass dieser ihn geschlagen hat. Saori bringt im Beisein der Rektorin und anderer Lehrer dieses zur Sprache.
Da wähnte ich mich kurz in einem Horrorfilm, den die Antworten waren alle monton, mantraähnlich. „Wir bitten um Entschuldigung“, „er hat die Anweisungen nicht richtig gegeben“, „bitte verzeihen Sie.“ Gefolgt von Verbeugungen. Irgendwie gruselig.
Dann hieß es zudem Minato (der Sohn) würde einen anderen Mitschüler mobben.
Schnitt auf eine andere Perspektive, und zwar die des Lehrers. Hier sieht man, dass alles nur eher Missverständnis war, aus Rücksicht auf Saoris Situation wird jedoch eher um Verzeihung gebeten statt alles aufzuklären.
Bedauerlicherweise spricht sich rum, dass Hori (der Lehrer) ein Kind geschlagen haben könnte, und das hat Auswirkungen.
Schließlich erfolgt ein weiterer Perspektivenwechsel der die Situation wieder in ein anderes Licht taucht.
Hat seine Längen, bleibt aber immer interessant und damit sehenswert.
7,5 von 10 Schweinehirnen
(Tiefe Stimme): Sarah Connor?
(Hohe Stimme): Jahaa?
PENGPENGPENG (Schnelle Schussfolge)
Das ist aus dem anderen Film, in dem zwei Frauen gleichen Namens getötet werden.
Dies hier ist eine skurrile Thriller-Komödie.
Es ermitteln Jordan Sanders (Jon Hamm) und Deputy Reddy (Nick Mohammed, der heimliche Star der Serie „Intelligence“ u. a. mit David Schwimmer). Sanders ist seit einem Jahr Witwer und versucht langsam und unbeholfen mit Rita Grace anzubandeln. Deren Nachbar Jay Moore hat gerade seine Frau Maggie verloren, sie wurde bis zur Unkenntlichkeit verbrannt in ihrem Wagen sitzend in der Wüste gefunden.
„Es kam Brandbeschleuniger zum Einsatz, und zwar eine Menge.“
„Also keine spontane Selbstentzündung?“
Kurz darauf wurde eine zweite Maggie Moore erschossen, es war fast schon eine Hinrichtung.
Hängen diese beiden Fälle zusammen oder ist es bloß ein blöder Zufall?
Hat sowohl meinen Geschmack als auch meinen Humor getroffen.
7,5 von 10 Fuckbuddies
Im März 2004 war ich mit meiner ersten Frau auf der Insel Boracay, Philippinen. Es gab dort eine Bar, Restaurant, die haben auch Freilichtkino betrieben.
Eines Tages wurde ein Film namens „Belly of the Beast“ angekündigt und sofort spielte meine Fantasie verrückt. Ich hatte, warum auch immer, sofort das Bild eines Oktopusses im Kopf.
Tierhorror?
Monsterhorror?
Allgemein Horror?
Serienkiller-Thriller?
Irgendwas abstruses?
Irgendwas abgefahrenes?
Die Vorfreude explodierte, wir haben es uns mit Getränken bequem gemacht, der Film fing an und....
...dann kam...
...
Steven Seagal
…
…
...
Fassungslosigkeit.
Verzweiflung.
Enttäuschung.
Pure Verzweiflung.
Stoßgebete gen Himmel.
WARUM?!?!?!?!
Seagal mit seiner einbetonierten Einen-Gesichtsausdruck-Mimik, damals schon rund wie ein Kühlschrank, macht aber einen auf Actionstar.
Noch ne Runde Cocktails, bitte. Danke.
0 von 10 Undwasmachenwirjetztmitdemangefangenenabend?
Eine ganz, ganz schlimme und vorhersehbare Gurke.
Dabei fängt das eigentlich ganz ok an. Paul Sturges (Josh Lucas) arbeitet für Nixon Oil. Mit seiner Familie will er in Mexiko etwas urlauben, ganz in der Nähe steht auch eine Bohrinsel seines Arbeitgebers.
Doch der Ort hat sich etwas verändert, auch die finsteren Mexikaner sind den Gringos nicht unbedingt freundlich gestimmt.
Mit einem Motorboot (der Fahrer weigert sich ihn da raus zu fahren) fährt er zur Insel rüber und findet diese in einem verwahrlosten Zustand.
Währenddessen wird seine Familie (Frau, 15jährige Tochter, kleiner Sohn) von Einheimischen belästigt, so dass sie auf die Insel flüchten. Hier hat sich aber seltsamerweise jemand bereit erklärt, sie bis zur Bohrinsel zu fahren.
Als dieser Mexikaner mit dem Boot wieder auf den Weg zurück macht drückt ein Mitarbeiter der Frau ein Fernglas in die Hand, als ob er wüsste, dass genau in diesem Moment der Riesenhai (soll ein Megalodon sein) sich das kleine Boot einverleibt. Keine Ahnung, warum der das nicht gemacht hat als noch die Familie an Bord war.
Und ziemlich bald entpuppt sich Paul als kompletter Vollidiot, der an der ganzen Misere nicht ganz unschuldig ist - spätestens da ist das Ende aber sowas von vorhersehbar.
Gewürzt wird das Ganze noch mit einem Schuss Aberglauben.
Als die dann auch noch anfingen zu beten, ging der letzte halbe Anstands-Punkt flöten.
Der Riesenhai schwimmt meist irgendwo im Hintergrund rum, seine vernarbte Fresse zeigt er ganz selten.
Bitte nicht gucken.
0 von 10 Tlalocs
Ich habe hier eine Blu-Ray „Phone“, Südkorea. Vom deutschen Verleiher raffinierterweise „The Phone“ betitelt. Regisseur, Schauspieler, Erscheinungsjahr – das wird alles nicht auf dem Cover erwähnt. Was ist das für eine geheimnisvolle Disc? Wo kommt die her? Wann habe ich mir die geholt? Hat mir die jemand geschenkt, wenn ja, wer? Wann? Und vor allem, warum?
Ich werde sie wohl gucken müssen, vielleicht kann ich so das Geheimnis lüften.
Aber fangen so nicht viele Asia-Horror-Movies an?
Mit schwitzigen Hände lege ich die Disc ein. Deutscher Untertitel übrigens „Geh nicht ans Telefon“. Ok, wird ja wohl eh keiner anrufen.
Es stellt sich die Produktionsfirma vor „Toilet Pictures“, panisch schreie ich laut auf. Das ist jetzt schon der schlimmste Film, den ich je gesehen habe. „DAS KANN DOCH WOHL NICHT WAHR SEIN!?!?!“ Wer nennt seine Firma denn so?
Ach ja, stimmt, Südkorea.
Meine Schnappatmung lässt langsam nach, ich wische mir den Schaum vom Mund, die ersten Szenen flimmern über das Flachbild, da blinkt mein Handy auf. JETZT SCHON?!?!?! IST ES SCHON SOWEIT?!??!! Todesmutig schaue ich nach – uff, nur Candy Crush, die App fragt freundlich an ob ich nicht mal wieder spielen möchte. Wäre wahrscheinlich die gesündere Option. Aber ich bin ja kein Warmduscher.
Recherchen ergaben derweil dass der Film von 2002 ist. Das erklärt das altmodische Klapphandy, welches da ständig klingelt.
Ein Stalker, eine junge Frau. Spannend.
Sie heißt Seo Jin-Wo, wechselt die Nummer und kommt in einem Haus von Freunden unter.
Die Tochter der Freunde nimmt dann einen Anruf auf dem Handy von Seo entgegen. Danach benimmt die Kleine sich seltsam.
Und Seo scheint Halluzinationen zu haben.
Dann passiert es: Das Telefon klingelt. Ungläubig schaue ich mein Handy an, Schweißtropfen perlen auf dem Display ab.
Ländervorwahl +31, ist hoffentlich nicht Südkorea.
Ich pausiere den Film.
Ich nehme ab, eine weibliche Stimme bietet mir in gebrochenem deutsch irgendeinen Job an. Ich bleibe cool und brülle „IHR KRIEGT MICH NICHT, IHR SCHWEINE“ in den Hörer. Dann lege ich souverän auf.
Die plötzliche Stille überrascht mich.
Endlose Stille.
Eine Frau, sie könnte Südkoreanerin sein, auf dem TV-Bildschirm starrt mich an.
Verdammt. Hat sie nicht vorhin in eine andere Richtung geguckt?
Ich kann vor Aufregung kaum meinen Urin halten und gucke weiter.
Es stellt sich heraus dass alle Vorbesitzer von Seos (neuer?) Nummer verstorben sind.
Nervös gehe ich auf den Balkon.
Kalt.
Ich gehe wieder rein und gucke weiter.
Das kleine Kind benimmt sich immer merkwürdiger.
Zur Vorsicht schmeiße ich mein Handy vom Balkon. Jetzt kann ich in Ruhe weiter gucken.
Allerdings bemerke ich erst jetzt, dass der Film stinklangweilig ist.
Verdammt.
Morgen früh bei den Nachbarn unten klingeln und mein Handy im Garten suchen.
Ich freu mich schon.
„Vergiss was du gesehen hast oder ich bring dich um, ist das klar?“, sagt eine.
Geht klar.
Auf den Zielgeraden nimmt der Film aber dann doch noch gehörig Fahrt auf...
5,5 von 10 Mondscheinsonaten
Aus unerfindlichen Gründen hatte ich in meiner DVD-Sammlung bisher „The Call“ und „The Call 3 – Final“, aber nicht den mittlerlen Teil. Das habe ich jetzt geändert. Der erste war ganz ok, an den dritten kann ich mich gar nicht mehr erinnern und beim zweiten werden wir mal sehen.
Dann wollen wir doch mal gucken, was genau an Teil 3 so vergessenswürdig war.
Um mal ein bisschen Abwechslung in die Sache reinzubringen hab ich den dritten Teil von 2006 im Original geguckt. Ich mag die japanische Sprache. Und zum Glück hat der liebe Gott Untertitel erfunden.
Vergessenswürdig war offenbar eine Menge, einige wenige Szenen sagten mir, dass ich den Film schon mal gesehen habe. Vieles, wenn nicht fast alles, hab ich aber wieder vergessen, weil zu belanglos.
Fängt eigentlich ganz gut an. Ein Haufen japanischer Schüler sind auf einem Schiff auf dem Weg nach Südkorea. Ein Handy klingelt.
„Das ist nicht mein Klingelton“.
„Das ist aber dein Handy“.
Kennen wir doch irgendwoher.
Ein Foto, aus der Zukunft. Morgen Nachmittag.
Dann Schnitt auf ein Girlie am Rechner, die offenbar an einem Gruppenfoto das nächste Opfer auswählt und sichtlich Spaß dabei hat.
Eines der Mädchen trifft einen südkoreanischen Freund, der gehörlos ist. Gut für ihn, hört er das Klingeln nicht.
Auf Namen verzichte ich übrigens, da in der deutschen Version (inkls. Untertitel) die drei Hauptpersonen andere Namen bekommen haben. Aus Asuka wurde Aska, aus Emiri wurde Emily und aus An Jinu (der Koreaner) wurde Jim.
Ja, so habe ich auch geguckt.
Der Geist sattelt kurz darauf von Anrufen auf SMS um. „Schick das weiter oder stirb“. Der Geist scheint mir ne ziemlich faule Sau zu sein.
2006 fängt auch langsam an, lange her zu sein. Die hatten damals alle (wirklich alle) noch so lustige Klapphandys, mit denen man außer telefonieren und Kurznachrichten senden/empfangen nicht viel anstellen konnte.
Aus heutiger Sicht völlig antiquiert, und damit meine ich nicht nur die Handys.
4 von 10 kreischenden Teenies
Aus unerfindlichen Gründen hatte ich in meiner DVD-Sammlung bisher „The Call“ und „The Call 3 – Final“, aber nicht den mittlerlen Teil. Das habe ich jetzt geändert. Der erste war ganz ok, an den dritten kann ich mich gar nicht mehr erinnern und beim zweiten werden wir mal sehen.
Und zwar genau jetzt:
Beim zweiten Teil von 2005 saß Renpei Tsukamoto auf dem Regiestuhl. Neben einer Handvoll Filme hat er hauptsächlich Fernsehdramen inszeniert.
Wieder gibt es Anrufe aus der Zukunft von der eigenen Nummer, aber hier hat derjenige schlechte Karten, der abnimmt. Egal ob ihm/ihr das Handy gehört oder nicht.
Die Spur führt nach Taiwan...
Das hier ist eine Ecke zäher geraten. Im Hintergrund huschen (kleine) Menschen durchs Bild und öfters mal krallen sich Finger um eine Türkante.
Das lässt jetzt nicht gerade meine Körperbehaarung zu Berge stehen.
„Dieser Eingang ist zugemauert“.
„Es gibt noch andere Eingänge, am besten wir trennen uns – sucht ihr da drüben“.
"Immer eine gute Idee sowas, erst recht in Horror-Filmen", höre ich mich sagen.
„Es ist zu gefährlich alleine zu gehen“, ruft die eine noch hinterher.
Sag ich doch.
Und natürlich geht dann mitten im Tunnel die Taschenlampe aus.
Am Ende war das einer der Filme, bei denen ich froh war als er endlich zuende war. Allerdings gibt’s dann doch noch eine kleine Überraschung, die so nicht zu erwarten war.
Das gibt einen halben Punkt mehr.
4 von 10 zugenähten Mündern
Aus unerfindlichen Gründen hatte ich in meiner DVD-Sammlung bisher „The Call“ und „The Call 3 – Final“, aber nicht den mittleren Teil. Das habe ich jetzt geändert. Der erste war ganz ok, an den dritten kann ich mich gar nicht mehr erinnern und beim zweiten werden wir mal sehen.
Aber hier erstmal „The Call“ (auch „One Missed Call“), japanischer Mystery-Horror-Thriller aus dem Jahr 2003. Von Takashi Miike, da kann ja eigentlich nicht viel schief laufen, hat er doch u. a. die von mir sehr geschätzen Filme „Audition“, „Ichi the Killer“, „Gozu“ und „Lesson of the evil“ inszeniert.
„Du hast noch genau 56 Sekunden zu leben“. „Scheiße, scheiße“. Ich weiß ja nicht, was die junge Frau im Original geantwortet hat, aber in der deutschen Synchro hört sich das auf charmante Art unfreiwillig komisch an.
Eine Handvoll Studenten treffen sich in einem Restaurant. Yoko und Yumi sind auf der Toilette, als Yokos Handy mit einem fremden Klingelton klingelt. Auf ihrer Mailbox befindet sich eine Nachricht aus der Zukunft in der Yoko „Oh nein, ich glaube es fängt an zu regnen“ sagt. Gefolgt von einem Schrei.
Dieser Anruf kam von ihrer eigenen Nummer, zwei Tage in (aus?) der Zukunft. Yoko schenkt diesem Vorfall keine weitere Beachtung. Erst als sie abends mit dem Handy auf der Hand auf einer Brücke steht, es anfängt zu regnen und sie sich selbst „Oh nein, ich glaube es fängt an zu regnen“ sagen hört, dämmert es ihr langsam....
Kurze Zeit später gibt es einen weiteren Anruf, wieder aus der Zukunft, diesmal nur zwei Minuten.
Dann bekommt Natsumi einen Anruf, statt einer Nachricht auf der Mailbox hat sie offenbar ein Screenshot aus einem Video erhalten. Jedoch ist die Presse aufmerksam geworden, sie wird zum Zeitpunkt des Anrufs live in ein Fernsehstudio eingeladen, dazu gibt es einen Geisterbeschwörer. Da kann doch dann nix mehr schiefgehen, oder....?
Schließlich erhält auch Yumi eine Nachricht von ihrer eigenen Nummer und wir erfahren, dass ihre Mutter in Yumis Kindheit nicht unbedingt nett zu ihr war.
Gruselig wird es erst am Ende (Krankenhaus), besonders originell sind die Kills auch nicht, allerdings ist das Teil auch schon über 20 Jahre alt. Hat Spaß gemacht und Langeweile kam auch kaum auf.
6,5 von 10 Bonbons
Welch ein CGI-Overkill. Jede einzelne Einstellung wird zugekleistert, aus jeder Ecke tropfen programmierte Animationen.
Die junge Furiosa wird von einer Schauspielerin dargestellt, sieht aber auch aus wie animiert, zumindest wie digital bearbeitet.
Warum?
Das nervt, gibt Punktabzug.
Den holt Anya Taylor-Joy aber wieder rein, und das einfach nur weil ich sie gerne sehe.
Ansonsten flutscht man irgendwie durch, hat zwar (fast, die grotesken Autos) nichts mehr mit dem originalen Mad Max aus den 80ern zu tun, ist aber trotzdem nicht gut.
Oder deshalb.
Oder warum auch immer.
Nichts für mich.
4,5 von 10 Armprothesen
„Prisoners Of War“, im Original „My Way“, ist ein südkoreanischer Kriegsfilm aus dem Jahr 2011.
Es geht hier um den Japaner Tatsuo Hasegawa (Joe Odagiri) sowie den Südkoreaner Kim Jun-Shik (Jang Dong-Gun, der schon 2004 beim hervorragenden Anti-Kriegsfilm „Brotherhood“ - vom selben Regisseur Kang Je-gyu - dabei war).
Beide treffen sich erstmals als Kinder, Kims Vater arbeitet auf dem Anwesen der Familie Hasegawa. Beide eint die Leidenschaft für das Laufen. Korea war zu der Zeit japanisches Territorium, koreanische Sportler eigentlich von den Qualifikationskämpfen zu den Olympischen Spielen ausgeschlossen. Kim darf jedoch trotzdem teilnehmen, natürlich unter japanischer Fahne, und gewinnt prompt, knapp vor Hasegawa.
Das können sich die Japaner natürlich nicht bieten lassen, so wird er aus fadenscheinlichen Gründen disqualifiziert und Hasegawa zum Sieger erklärt.
Zur Belohnung dürfen die beteiligten Koreaner am japanischen-russischen Grenzkonflikt 1939 teilnehmen. Sie sind in der japanischen Armee jedoch nicht hoch angesehen und werden wie der letzte Dreck behandelt.
Und dann geht es auch schon los mit der Action.
Kim und Hasegawa sind sich spinnefeind, trotzdem warnt Kim die Japaner vor einer russischen Offensive und beide landen in russischer Kriegsgefangenschaft.
Februar 1940.
Kungursk.
Arschkalt.
Hier werden jeden Abend Frosttests abgehalten, wer Frostbeulen hat, darf sich im Ofen etwas aufwärmen.
Die Rivalität zwischen Japanern und Koreanern eskaliert gerade etwas, als die Nazis ihr Unternehmen Barbarossa starten.
Die Russen stellen die Kriegsgefangenen vor die Wahl, für Russland kämpfen oder im Lager sterben.
Die erste große Schlacht überleben Kim und Hasegawa, sie finden mittlerweile, dass der andere vielleicht doch nicht so schlecht ist, und so versuchen sie sich nach Deutschland durchzuschlagen.
Schließlich stehen sie gemeinsam am einem Strand der Normandie und es gibt Gerüchte, dass die Allierten eine Invasion starten wollen...
Der Film bezieht sich auf das Leben von Jang Kyongyoung, der offenbar für Japan, Russland und Nazi-Deutschland im 2. Weltkrieg kämpfte. Genau weiß man das leider nicht, da keine einwandfreien Belege vorliegen.
Im Original sprechen hier die Japaner japanisch, die Koreaner koreanisch, die Russen russisch und die Deutschen deutsch. Letzeres sogar überzeugend, offenbar wurden Muttersprachler engagiert. Ein bisschen mandarin (Fan Bingbing hat eine kleine, aber feine Rolle) und englisch ist auch dabei.
Mir gefällt es, wenn keine Einheitssprache gesprochen wird, wobei ich aus Bequemlichkeit allerdings dann doch meist auf die deutsche Synchronisation zurückgreife. 😂
Das Ende ist großartig, beide knien auf einer Wiese, werden von Amerikanern eingekreist.
Großes Kino.
8,5 von 10 Marathonläufern
„Ich bin jetzt dein Familiennotfall, ist das klar?“
Wenn ein wirr guckender Nicolas Cage dir einen Revolver vor die Nase hält, dann solltest du lieber tun was er sagt. Das dachte sich auch David (Joel Kinnaman), auch wenn es etwas gedauert hat, ist er doch gerade auf dem Weg zu seiner gebärenden Frau.
Aber der Typ mit den zu seiner Jacke passenden roten Haaren lässt ihn nicht.
Und dann beginnt eine Tour durch das nächtliche Las Vegas.
Anfangs dachte ich, dass hier mit der Identität des „Devils“ gespielt wird, wie bei dem südkoreanischen Film „I saw the devil“. Vielleicht ist das ja auch so, wer weiß.
Sie werden von einem Cop angehalten und als geübter Thriller-Gucker ahnt man, wie das ausgeht.
Bei einer Pause in einem Highway-Diner wird klar, dass das hier nicht ganz zufällig stattfindet. Und dann eskaliert die Sache auch noch…
Nicolas Cage ist hervorragend, er hat augenscheinlich eine Menge Spaß, auch Joel Kinnaman macht seine Sache nicht schlecht.
Das Ende hat mir jedoch nicht so ganz gefallen.
Reicht noch für
5,5 von 10 Thunfisch-Sandwiches
Anspruchslose Rache-Groteske aus Finnland, die Ende des 2. Weltkriegs spielt.
Solche Filme gucke ich ja immer im Original um zu sehen, ob und wie die Deutschen deutsch sprechen, ob der Film mit Authentizität punkten kann.
Hier sprechen sie einfach - englisch.
Der Finne spricht im ganzen Film drei Sätze und das sind auch die letzten. Wobei natürlich seine letzten Sätze, als auch die letzten im Film gemeint sein können. Oder beides?
Auch sonst ist das Teil hier nicht sehr authentisch.
So erschießt der SS-Sniper einen Fahnenflüchtigen aus ca. 200 m mit einem einzigen Schuss. Eine Handvoll Nazis schaffen es jedoch nicht, mit ihren Maschinenpistolen den Finnen aus 20 m Entfernung entscheidend zu treffen. Bedenklich.
Wie er es geschafft hat, am Galgen baumelnd nicht zu sterben, wurde irgendwie auch nicht erklärt - und wie er das mit der Stuka gemacht hat würde ich auch gerne wissen.
Ein Finne buddelt in der Tundra nach Gold. Als er endlich auf eine Goldader gestoßen ist, trifft er auf eine SS-Einheit, die auf dem Weg nach Norwegen ist. Der Sniper will zweimal auf den Finnen schießen, wird aber jedesmal vom Gruppenführer zurückgehalten – sondern wär der Film ja auch schon nach 15 bzw. 23 Minuten vorbei gewesen.
Es stellt sich heraus, dass das hier ein Durchgeknallter ist, der im Finnisch-Russischen Krieg alleine 300 Russen erledigt haben soll.
Und jetzt sind die Nazis dran.
Das ganze sieht sehr stylisch aus, bleibt aber uninteressant. Trotz einzelner Splatter-Momente.
4 von 10 Kascheis