BrittaLeuchner - Kommentare

Alle Kommentare von BrittaLeuchner

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    Was ist aus dem Projekt geworden? Erstmals "in production" angesetzt 2009, erneuertes abgekündigtes Shooting 2011. Bis heute nichts mehr davon gehört. Ich hatte sogar bei einem Kollegen schon ein Vorab-Poster gesehen, welches mich sehr angesprochen hatte. Die Zusammenarbeit von Michael Radford (Il Postino: The Postman, The Merchant of Venice, Flawless) und Al Pacino, der Lear zuvor noch nie spielte, weder am Theater noch im Film und nun in die Fussstapfen von Laurence Olivier, Orson Welles, Brian Blessed and Paul Scofield treten sollte, hätte mich sehr interessiert.

    Schade. Ich hoffe das Projekt wurde nicht eingestampft.

    • 5

      Der Kritik von "Flibbo" von wieistderfilm.de ist wenig hinzuzufügen. Sowie auch dem Original Film "So Finster Die Nacht" eigentlich nicht, der um Längen besser und eigenständiger ist, als die US "Cloverfield" Variante (wie Flibbo schon sagte) und genau aus diesem Grund wohl für genügend Aufmerksamkeit sorgte, um in den Staaten zur Kenntnis genommen zu werden.

      Warum das in ein Remake münden muss ist erstmal unklar aber wundert uns offensichtlich nicht wirklich. Ein Kompliment an die US Filmindustrie ist das aber nicht gerade. Doch zum Anderen würde aber wahrschienlich sonst niemand der US Fanboys überhaupt etwas von diesem Film wissen. So gesehen ist es schon wieder gut, dass es das Remake gibt und ein wenig von der ungewöhnlchen Story bis in die letzten Ecken des Filmpulikums durchgereicht wurde. Schließlich wurde vieles Eins zu Eins kopiert und somit für die Verschmäher nicht US-produzierter Filme konserviert.

      Aber es ist schwer ihn neutral zu bewerten, denn Vieles was ich an dem Remake mag, ist Eins zu Eins vom Originalfilm abgekupfert und somit nicht sein Verdienst.

      Dann vergebe ich mal 5 Punkte. 1 punkt an die Macher, da sie das Original wohl genauso mochten wie ich und 4 Punkte an die Darsteller, die nichts dafür können in einem Remake zu spielen und alle im Rahmen dessen wie der Film sein will, ein abgerundetes Schauspiel darbieten.

      Aber meine Empfehlung an Liebhaber subtiler Ausnahmefilem ist ganz klar: Original "So Finster Die Nacht" gucken! Und Flibbo's Kritik lesen (siehe oben)!

      • 7 .5

        Zitat: "zäh wie Gummi [...] Wo sind bloß die Zeiten hinverschwunden, in denen große Namen auch für große Filme standen? Früher hieß es: Bruce Willis? anschauen!, Nic Cage? anschauen!, Johnny Depp? anschauen!" ... schreibt hier einer der Kommentatoren.

        Tja, daran sieht man mal wie subjektiv alles ist. Seine Beispiele sind für mich zwar keine grottenschlechten aber auch keine bedingungslos "großen" Namen. Und es gab nie eine Zeit, wo "große" Namen etwas garantieren konnten, was subjektiv und individuell von jedem anders empfunden werden kann. Weder heute, noch damals. Ich kenne nur wenige gute Filme von jenen die dort aufgezählt wurden, und wahrscheinlich nur wenige gute Filme von jenen, die ich aufzählen würde ...

        Das hier ist kein "zäher", sondern ein "ruhiger" Film, der Aufgrund seiner Besetzung, seines Titels und seines Covertextes ein Klientel anzieht, welches actiongeladene Spannung erwartet. Anstelle des von vielen erwarteten Spektakels ist es jedoch ein Drama mit ein wenig "Reality"-artigem Touch, der zwar nicht ausgereift sein mag, aber der der Geschichte gut tut und in seinem Gengre auch mit ein paar Sehgewohnheiten bricht. Kein 10.0 Film, aber auch kein Flop.

        Was allerdings wirklich ein wenig nervt ist, Al Pacino und Ray Liotta immer und immer wieder in Polizei-Dramen zu sehen. Ich denke das Feld sollte mehr mit neuen Gesichtern arbeiten.

        Die Geschichte ist eine atmospherisch buch-artig erzählte Lebensgeschichte in der der Zuschauer aus der Perspektive einer dritten Person dicht am Protagonisten über die Schulter schaut, während sich das Drama um ihn herum verdichtet.

        Weniger ob Geschehnisse vorhersehbar sind, als denn wie die Akteure damit umgehen scheinen die Seulen des Filmes, den dramaturgischen Schwerpunkt zu bilden, und im Gegensatz zu vielen Kritikern hier empfand ich die "heruntergefahrene" Spielweise dabei als eher realitätsnah und auf seine Weise packender, als diese aufgerissenen Augen und entsetzten Gesichter anderer Filme. Viele Filme werden oft als spannend umschrieben, wenn ich sie schon als operettenhaft übertrieben empfinde und sich bei mir die innere Anspannung die mich den Film als spannend empfinden läßt aufzulösen beginnt, weil ich diese Übertreibung nicht mehr "glauben" kann. Deswegen ist eine vorsichtige Dosierung für mich oft eher ein Indiez für Qualitätsanspruch der Macher. Aber natürlich ist das nicht automatisch ein Garant für Irgendetwas.

        Wie gesagt: Kein 10.0 Film der für immer haften bleibt. Aber ein Film mit einer eigenen Atmosphere, die sicherlich nicht jedem gefällt.

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        • 1

          Kinners! Ist das euer Ernst?!? *Hand klatscht auf den Tisch* … *Dann vor den Kopf* … Es ist doch nicht zu fassen! Aber ich hatte es ja schon geahnt. Wie die Lämmer zur Schlachtbank. Nur weil jemand „Peace & Harmony“ blööögt, wird alles verziehen. Schlimmer noch: Ich fürchte fast, Viele merken es nicht einmal. Und mich fragte man allen Ernstes noch letztens hier ob ich „da denn nicht die Asylum-Variante eines Filmes versehentlich bewertet hätte“. Und da man ja auf Grund der Unterirdischkeit, die Originale heute offensichtlich kaum noch von den Asylum-Varianten unterscheiden kann, hätte es mich auch gar nicht gewundert, wenn es wirklich so gewesen wäre. Da so wenig wie hier.

          Ich habe mindestens 10 mal innerhalb des Filmes überlegt, ob ich versehentlich die Asylum-Variante schaue und ob ich ihn ausmachen soll und habe ihn, ja, wegen der guten Film-Motivation(!), dann doch angelassen und ihn mir durch die Lücke zweier leicht gespreizter Finger der vorgehaltenen Hand des Fremdschämens vor meinem Gesicht bis zu Ende rein gewürgt.

          Großer Gott! Soviel Wille zu Gutem und so viel schlecht Umgesetztes auf einem Haufen habe ich wirklich schon lang nicht mehr gesehen. Und die Dialoge hörten und hörten nicht auf peinlich zu sein. Es fehlte nur noch Free Willy, Flipper und Lessie im Bild. Es gab nicht einen kurzen Moment Pause in der Peinlichkeit des Drehbuchs, wo ich nicht unangenehm peinlich bedrückt davon war, Schauspieler wie Garcia diese seifig schleimig die Leinwand herunter triefenden Sätze sagen zu hören, als wären die Botox-Lippen der Beiden Co-Chicas von Pro -und Antagonist aufgeplatzt. Mir kam es so vor, als würde ich einer Miss-Amerika-Wahl ungebeten beiwohnen und wir wären gerade an dem Punkt angelangt, wo sie während sie an ihren Nippeln herumspielen sagen müssten: „Ich bin für den Weltfrieden“. Und das anderthalb Stunden lang! Zumindest scheinen die beiden Damen der Leitwölfe den gleichen Chirurgen zu haben, Dr. Botox. Was ist nur aus Mrs. „The Game“ geworden? Hilfe ist mir schlecht.

          Ja die Motivation des Filmes ist großartig. Aber wo bleibt der Respekt vor den zu erreichenden Zielen? Wo bleibt der Weitblick, was man mit solch einem peinlichen „Gutmensch“ Streifen letztendlich (eben nicht!) bewegt, wenn der übel riechende erhobene Zeigefinger die ganze Zeit mit schlechten Texten unterlegt an der Greenbox-Wand der schlecht ausgeschnittenen Haare des Bösewichts vor der Skyline der fiktiven Stadt kleben bleibt?? Wo bleibt der Respekt vor den Menschen und ihrem Beruf, wenn die Gewerke eines Filmes so dermaßen gegen die selbige Wand gefahren werden? Der Respekt vor dem Zuschauer, dessen Verstand nach der Lüge dass es „gerechte Kriege“ gäbe doch nun oft genug beleidigt wurde. Garcia muss im Kinosessel versunken sein, als er die erste Vorführung gesehen hat. Und er hat den Film auch noch mit produziert. Um Himmelswillen! Es ist also auch noch sein Geld, was da von Dilettanten verballert wurde! Auwei. Hätte er ihnen doch lieber Rückstellungsverträge gegeben und abgewartet, was am Ende am Schnittplatz heraus kommt. Spätestens da hätte ich einen Anwalt eingeschaltet! Eine Doku über socleh Ereignisse wäre übrigens mein Vorschlag gewesen sich dem Thema zu nähern.

          Und bei aller gut gemeinten Motivation, was soll eigentlich bitte die Ganze Zeit das sinnlose und völlig flache „Gelalle“ von der Wahrheit und davon das „Richtige“ zu tun?!? Wenn wir doch bitte endlich mal eines aus unserer Geschichte gelernt haben sollten, dann dass viele Ungerechtigkeiten im Namen der Gerechtigkeit verübt werden und Plattitüden über „das Wahre“ und „das Richtige“ genau das sind, was wir NICHT brauchen und immer und immer wieder falsch machen. Und was dieser Film eigentlich kritisieren will.

          „Es ist nie zu spät das Richtige zu tun!“ Großer Gott. Was ist das denn bitte für ein unreflektierter Müll. Ist das der Beichtstuhl? Erst ballern wir ein paar Leute ab und dann senken wir das Haupt und drehen einen schlechten Film über die sogenannte Wahrheit, die nun offenkundig von ein paar hirnverbrannten Filmleuchten ENDLICH gefunden wurde, wo sie doch von allen Philosophen der letzten Jahrhunderte so verzweifelt gesucht und nicht gefunden wurde? Ich bin froh, dass wir endlich aufgeklärt wurden und noch froher bin ich darüber, hier so viele positive Kritiken zu diesem Film zu lesen, denn das erklärt mir jetzt endlich auch die Bilanz im Kino … Literaturpreise für schlecht geschriebene Emigranten-Dramen und den Oskar bitte für Botox-Mamas unpersönlichen Kuss, den sie ihrem Mann gab als hätte sie selbst den Mordauftrag gegeben, bevor er in das Höllenkommando abreist um die Welt vor einem bösen Konzern und seinem Generals-Lakaien zu retten.

          1 Punkt für die Motivation und den kleinen Jungen: Der Einzige, den ich in diesem Streifen in seinem Spiel nachvollziehen kann und dem ich seine Rolle glaube, ist der kleine „Cowboy“, wie er seinen Sohn ganz einfallsreich liebevoll nennt (Achtung Ironie), der die ganze Zeit phlegmatisch und verstört auf die Wand-Uhr starrt und wahrscheinlich genauso wenig wie ich fassen kann, was da am Drehort grad passiert und wie lange es wohl noch andauern wird ...

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          • 7 .5

            Es sind die tollen Kamerabilder die den Film sicherlich sehenswert und besonders machen. Aber dass es für mich dennoch kein 9 oder 10 Sterne Film ist, möchte ich erklären:

            Schöne Bilder, schöne Menschen, schöne Anzüge, tolles Haus, und dem gegenüberstehend das Drama, die Depression, der Verlust, die Trauer ... Filme, die die Tragödie auf diese Weise einerseits ästhetisieren und andererseits fragend dem gegenüberstellen sind nicht in jeder Stimmung ertragbar, aber sicher ein gutes Fundament für einen "Arthaus"-Film und grundsätzlich für mich sicherlich interessanter als ein Stirb Langsam Teil 15. Das kann ich sehr gut teilen. Aber wenn man ausreichend Filme mit toller Ästhetik und schwelgender Trauer kennt, wird einem dieser Film recht schnell träge und zähflüssig, weil viel Neues kommt hier nicht hinzu. Davon abgesehen, darf man die Gefahr nicht unterschätzen, dass "tolle Bilder" auch eine Geschmackssache sind und einen Film, der sich stark darauf reduziert, dann sein Zielpublikum sehr eng kalkuliert. Gute Textideen sind in den Rest der Dialoge hier, wie ich finde, auch leider zu lustlos in den Plot integriert, ja geradezu großzügig hinein-kollagiert. Die entscheidenden Textpassagen sind wundervoll, aber man verspürt keine Mühe ihnen einen spannenden Zusammenhang zu verleihen. Die ewigen Zeitlupen sind auch nach spätestens 10 Minuten nervig und ebenso die ewig "heulende" Geige. Eine befreundete Autorin nannte den Film eine preisgeile Leidenstourismus-Operette und auch ich war dem sehr wehleidigen Ausdruck von Kameramann und Hauptdarsteller von Anfang an schon sehr schnell überdrüssig. Was bei meiner bekanntermaßen hohen Leidensfilmtoleranz für eine besorgniserregende Überdosis im Film spricht.

            Den hier des Öfteren gehörten Satz "für Heteromänner ist der Film einfach nicht relevant..." kann ich zwar nicht nachvollziehen, da der Film viele Aspekte aufgreift, die den Heterosapiens thematisch nicht ausschließen, aber warum dieser Satz die Gefahr eines Missverständnisses bergen sollte oder gar ein Ressentiment enthalten sollte, aber noch viel weniger. Der Film hat nun mal in einem Hauptplot ein Schwerpunktthema was nicht jedem zugänglich ist, und das darf auch ruhig gesagt werden. Daran ist nichts Verwerfliches.

            Grundsätzlich möchte ich dem Film bescheinigen, um Originellität bemüht zu sein und er ist sicher kein Film, den man sofort nach dem Schauen gänzlich vergisst. Aber ein Meilenstein der Filmgeschichte ist er sicherlich nicht. Er ist im Portfolio der "Menschen brauchen Liebe" Filme aber sicher einer der originelleren. Das ist sicher.

            Auch wenn ich den Film hier als nur teilweise geglückt zusammenfasse, so muss jedoch unbedingt hinzugefügt werden, dass er filmtechnisch jedoch ein durchaus überdurchschnittlich interessanter Film ist. Kameraführung und Bildaufbau sowie die gesamt Licht und Bild-Ästhetik sind spannend zu studieren und es gibt - vermutlich gewollte - Parallelen zu Hitchcock und Truffaut. Besonders das leicht unterkühlte Ambiente der Straße und ihrer Menschen erinnerte mich sofort in der Gesamtstimmung und dem Stil ein wenig an Fahrenheit 451. Nicht uninteressantes Tribute/Zitat an die großartigen Filme, denen sie hiermit Respekt erwiesen.

            Dennoch finde ich das Thema des Films zu wichtig, als dass ich ihm thematische Schnitzer durchgehen lassen kann. Inhaltlich hatte ich trotz allem ständig das unwohle Gefühl, hier wurde über einelne Passagen nicht 3 mal, sondern leider nur einmal nachgedacht ... Somit bleibt der sehenswerte Streifen bei mir trotz Allem an der 7.5 Punkte Hürde hängen.

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            • 2 .5

              Ich hab es eine Weile vor mich her geschoben zu diesem Streifen vergeudetes Polaroid etwas zu schreiben, da mir die Lust dazu ebenso sehr fehlte, wie wohl auch den Machern des Filmes augenscheinlich aus einer guten Idee einen besprechenswerten Film zu machen. Irgendwie ist dieser Film leider dermaßen in die Bedeutungslosigkeit abgerutscht, dass selbst der Verriss nicht wirklich Freude bereitet.

              !SPOILER!
              Eine reiche junge Frau, genauer gesagt eine öffentlich bekannte Millionen-Erbin, ist wohl, so kann man den Dutzend Klischee-Szenen in ihrer flachen Vorstellung von solchen Zuständen entnehmen, offensichtlich psychisch verstört und hat Neurosen und Ängste und versteckt/verchanct sich in ihrer schicken Loftwohnung. Ein trickreiches junges Gangster-Ehepärchen kommt ihr auf die Schliche und zieht in ihre Nachbarschaft und versucht sie mit einem Trick angebotener Hilfe und Freundschaft gekonnt auszunehmen. Dabei arbeiten sie mit vermeintlicher Hilfestellung ihr wieder Mut zum Leben zu schenken und locken sie in eine Falle, durch die sie Zugänge zu ihrem Geld Preis gibt. Der Twist ist dann, dass ihr einzigster Vertrauter über die Jahre wohl der Drahtzieher hinter der ganzen Sache ist.
              !SPOILER ENDE!

              Ein schlechter Krimi mit guten Ideen, die aber alle wie lasches Weißbrot aus der Plastiktüte wirken. Der Film hat sein konzeptionelles und Grundidee bedingtes hohes Potential durch allzu gemütliches Geplänkel, einfallslose Dialoge und klischeehaftes Schauspiel auf dem Niveau einer 1980er Serie dahingehend verschenkt, ein potentiell guter alternativer Psychothriller sein zu können. Leider ein halbgares Süppchen mit wenig Pfeffer.

              Auch hätte man dem durch die eigentlich geniale Idee sich geradezu anbietenden Metabogen viel defizieler und spannender herausarbeiten können, nämlich dass ihr letzten Endes nichts Besseres hätte passieren können, als dass man sie durch einen geplanten Coup gegen sie zum Leben zwingt und sie danach befreit, entfesselt und glücklich ist. Aber wie alles im Film, wird auch diese Chance vertan und die Botschaft lieblos durch ein lachendes Happyend-Weibsbild, dass sich anders anzieht und mit Happyend-Musik die Straße herunter läuft leider nur angerissen, aber nicht wirklich herausgearbeitet. Alles wird gesagt, aber nicht wirklich mit Liebe szenarisch aufgearbeitet. Auch hier fehlte wieder dramaturgische Liebe zum Detail und Tiefe damit man die Verwandlung der Frau überhaupt emotional mitverfolgen kann. So wirkt es einfach nur unglaubwürdig und der DVD-Cover-Text hätte auch gereicht, um zu wissen worum es geht.

              Alles wirkte wie die berüchtigten - zum Teil schon ungewollt komischen - nachgestellten Szenen der TV-Dokus, wo während der Sprecher die Szenerie erklärt, ein paar Laiendarsteller die Szene nachstellen.

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              • 1 .5

                !SPOILER WARNING!

                Nicht nur dass ich wichtigtuerische Kinder nicht mag, ich mag auch eingebildete oder besserwisserische Kinder nicht. Und Kinder, die auf alles immer eine dumme Antwort haben oder glauben man müsse ihnen ständig den Arsch abwischen schon garnicht. So ist es dann auch mit verwöhnten Kindern, und mit den Hollywood-Gören, denen Erwachsenentexte in den Mund gelegt werden, dann ganz besonders.

                Wenn .... DANN(!) aber ALL DAS zusammen kommt, SUMMIERT in EIN EINZELNES Hollywood-Gör! DANN hat die Stunde 13 geschlagen(!) und ich habe nur noch einen sehnlichen Wunsch: Kann bitte mal eines dieser schlecht nachgeahmten "Krieg der Sterne"-Abklatsch-Dingens-Da sich das Gör schnappen, damit endlich Ruhe ist und ich endlich wieder entspannen kann von meinen angestauten Aggressionen!? Und warum zum Henker muss dieser selten dämliche Bengel mit dem Justin Bieber Haarschnitt nachdem er so darum gebettelt hat, getötet zu werden und seine kleine Schwester allein beim bösen bösen Basecup-Pappa zu lassen, dann auch noch überleben und unter herbstlich bunten Blättern seicht schmunzelt engelsgleich dem Basecup-Pappa am Ende in die Arme schweben!? Das ist ja geradezu Abführmittel! Gibt es denn überhaupt gar kein Happy-End mehr heutzutage??

                Also irgendwas läuft im Kopf von Mr. Spielberg wirklich falsch. Denn hätte er wirklich gewollt, dass man sich laut Schlussmonolog schlussendlich wirklich wünschte, die Menschheit würde überleben, hätte er vielleicht Figuren heranziehen sollen, an denen der Wunsch, dass es die Menschen wert sind, im Laufe des Filmes bei Zuschauer auch tatsächlich aufkeimen und wachsen kann. Ich hingegen habe nach dem Zuschauen nebens billigen CGI-Effekten und schlechten Dialogen nur ein einzelnes und sicherlich ungewollt spannendes Element an dem Film entdecken können: und das ist die Totalverblödung der Gören und der Eltern. Und das hatte bei mir den vermutlich unerwünschten Nebeneffekt, dass der Schlussdialog über das Recht der Menschen zu leben für mich nur noch als pure Ironie verstanden werden konnte. Nehmts mir nicht übel: Aber diese selten dämliche Truppe im Film hat meiner Ansicht nach nicht wirklich viel zu ihrem Überlebensrecht beigetragen. Und die Soldaten waren wohl aus nem Pfadfinderlager zusammen getrommelt? "Achtet auf das Schutzschild!" - "Oh, achja! Danke für den Hinweis!" Der Schlusssatz hätte wohl besser heißen sollen:

                "Die Dummen vermehren sich weiter!"

                Das hätte auch gut zu dem Schwangerschaftsbauch von Misses "Ich-warte-mal-bei-Mutti" gepasst, die genüsslich zu Hause bei Mutti mit ihrem neuen Stecher gewartet hat, bis Tommy die Kreischgöre nach Hause schleppt, während sie am Anfang des Films noch unbedingt klarstellen musste wer die Hosen an hat. Na das hat man ja dann gesehen: sie hat bei Mutti Kaffeekränzchen gehalten während draußen der Dritte Weltkrieg tobte. Das war selbst den Fiechern so ekelhaft widerlich, dass sie sogar mal ne Ausnahme gemacht haben und obwohl sie Europa, Asien, Lateinamerika, Afrika, und die gesamte USA platt gemacht haben, das Nest bei Mutti tunlichst gemieden haben. Kann ich gut verstehen! Ich hätte da auch einen großen Bogen drumm gemacht. Warum Mister Doofie da unbedingt hin musste, bleibt ein Rätsel. Ach ja, er wollte die Kreischgöre ja absetzen. Hoffentlich isser die losgeworden. Ich glaub die Fiecher sind an der ansteckenden Verblödung der Menschen gestorben, die sie sich beim Verköstigen hinzugezogen haben. Naja, nicht ganz falsch, wenn mans genau bedenkt. Großer Gott!

                Warum das ganze dann "Krieg der Welten" heißt, die Frage auseinanderzunehmen, spar ich mir mal, und die ellenlangen Liste an Logikfehlern lass ich auch mal weg ...

                Nichts gegen gut gepflegtes Popkornkino zu Abwechslung! Aber gegen schlechtes schon ...

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                • 6

                  Letztes Jahr gesichtet ... heute aufgefrischt. Ich kann die positiven Kritiken zum Film gut verstehen. Gönnt man es ihm - Richard Gere - doch wirklich: Der arme Mr. Pretty Woman hat a) oft kein Glück mit seinem zu Männerkatalog-ähnlichem Gesicht und b) kein Glück mit seinen für einsame Hausfrauen zugeschnittenen Rollen und somit bleibt er oft in der seichten Senke, die man keinem Schauspieler seines Formats wünscht, und das, wie ich finde, teils zu unrecht, denn dass er wirklich ein profilierter Schauspieler sein könnte, beweist er immer wieder hier und da. Aber leider nie über einen ganzen Film hinweg und leider auch nie in der Form, die für ihn richtigen Rollen abzubekommen. Aber man kann nicht behaupten er würde es nicht immer wieder versuchen. Hunting Party ist so ein Versuch und trotz wenig vielversprechendem Titel kein schlechter Film. Aber was einem, wenn man an Richard Gere Filme denkt, bei diesem Film gleich wieder auffällt, und das ist nicht gerade vorteilhaft gegenüber den Vorurteilen zu Mr. Pretty Woman: lässig geschmunzelt wird hier leider nach Vorgabe in diesem Drehbuch immer noch, so wie in den 1990zigern.

                  Schade, denn: Das Thema ist nicht unspannend, einzelne Ideen auch nicht, vor allem der Showdown hat einen schönen Lösungsansatz. Aber dennoch schafft es der Film meiner Ansicht nach trotz guter Nebenbesetzungen für ein Zuspiel zu Gere's Figur leider nicht, Gere so zu fördern wie es manche hier gesehen haben wollen, oder den Film von anderen "Reporter ohne Grenzen"-Filmen positiv hervorzuheben oder sie abzuhängen. Denn das wäre in der heutigen Zeit leider das Mindeste, was man erwarten muss, nachdem sich das Genre durch Überhäufung ähnlicher und oft durchschnittlicher Filme fast selbst ausgelöscht hat. Dabei mag ich solche Filme. Leider gibt es wenig gute dieser Art. Die Grundidee ist hier eigentlich schon mal vielversprechend: Hier wird ein Kriegsverbrecher gejagt, der tausende von Zivilisten auf dem Gewissen hat, da er während des Bosnien-Krieges seine Perversion unverhohlen ausleben konnte und Mr. „Ich-Bin-Nicht-Mr-Pretty-Woman- sondern-Mr-Reporter-kurz-vor-der-Rente“ ist auf Grund bestimmter Geschehnisse persönlich in die Sache involviert und wird bezüglich der Auffindung des Mannes geradezu fanatisch und muss im Laufe des Filmes leider mehr und mehr feststellen, dass die Politik und das Gestrick zwischen Krieg, Frieden, Innen -und Außenpolitik oft so komplex und ungünstig verwoben sind, dass es Kriegsverbrechern dadurch sogar gelingen kann unter den Augen der Öffentlichkeit weiter seines gemütlichen Lebens zu frönen, obwohl der Bosnienkrieg längst vorbei ist und die Kriegsverbrechen der Zeit längst geahndet werden müssten.

                  Ethisch sicher diskutabel, wie alle diese Weltverbessererfilme aus der Perspektive des Westens, aber wenn man von einer Grundsatzdiskussion über zu jagende Kriegsverbrecher mal ganz absieht und sich nur darauf konzentriert, dass es Mr. Gere doch mal gelingen möge vom Mr. Pretty Woman wegzukommen, kann man zumindest sagen: Der Aufbau des Filmes ist nicht schlecht, weit von Gere-typischen Filmen entfernt, und wäre der Film aus dem Jahre 1996 würde ich sogar sagen ganz gut. Aber für einen Film aus dem Jahre 2007 sind sowohl die Heldendramaturgie als auch der Plot einfach oft zu plump und zu sehr darauf ausgelegt, wie der Zuschauer den Helden zu betrachten hat. Allzu offensichtliche "Gefühlsmuster"-Steuerung ist Gott sei Dank in diesem Jahrtausend im Kinofilm nicht mehr gern gesehen, aber fällt natürlich genau deswegen hier schnell unangenehm auf. Vor allem, wenn die Anspielpartner dem Helden wehleidig und verständnisvoll nickend hinterherschauen wie zu Winnetous besten Zeiten oder Mr. Pretty Woman seinen Mr. Pretty Woman Blick aufsetzt und alle schauen zu ihm auf. Hier hätte dem Film als auch Mr. Gere mehr Bescheidenheit, ein bisschen mehr Dezentrismus im Heldenfokus sowie Mehrdimensionalität der Figuren gut getan. Da reicht es nicht aus, dem charmanten Helden nur ein kleines Schuldenproblem anzudichten. Schade. Aber er war zumindest unterhaltsam.

                  Ich gebe ihm als Versuch 6 Punkte, auch wenn ich normaler Weise dazu neige mit Filmen der Kategorie "Gewollt aber nicht gekonnt" härter umzugehen. Vielleicht liegt es daran, dass die Kamera sich auch mal Zeit genommen hat für ein Gesicht, oder das die Umgebung ganz gut eingefangen wurde. Vielleicht aber auch daran, dass ich es nicht ertrage, einem Schauspieler bei seinem Kampf gegen ein gewisses Image scheitern zu sehen … Aber: Ich glaube eines Tages wird uns Mr. Gere noch überraschen, das weiß ich. Aber mit diesem Film ist ihm das meiner Meinung nach, auch wenn viele das hier positiver sehen als ich - leider nur halbwegs gelungen.

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                  • 9 .5

                    Betty Anne Waters ist ein großartig erzählter Nieschen-Film basierend auf einer wahren Geschichte und einem sehr verhaltenen und prezise arbeitendem Cast. Der ganze Film gibt mir nicht einen Moment Ruhe im Kopf oder das Gefühl da hätte noch ein bisschen Speck weg gekonnt. Auch wenn das Thema Kampf der Gerechtigkeit vor Gericht an Filme wie Brokovich eetc. erinnern mag, darf man dem Film hier nicht unrecht tun. Hier ist nichts was im Ansatz an Hollywood Schema Filme erinnert. Es gibt auch keine eindeutigen Helden, nur Menschen.

                    Und das ist der Bodenständigkeit und Sensibilität zu verdanken, mit der hier Schauspieler sowie Regie und Kamera solide Arbeit leisten. Ohne große Hollywood Egos, ohne große Spezialeffekte, ohne dickes Aufgetue kommt der Film voll und ganz mit der Leistung der Schasupieler, der Regie, der Kamera und dem hervorragenden Drehbuch aus, um mich dazu zu bringen, jedem diesen Film zu empfehlen.

                    Im Übrigen, und das obwohl ich viele seiner Filme mag, hier die überzeugendste Charakterrolle von Sam Rockwell, weil er nicht im Mittelpunkt steht und als Hauptnebenrolle gutes Zuspiel leisten muss in einer Art, wie es sonst eher DeNiros Aufgabe ist. Und er macht es in der dem Film abverlangten Zurückgehaltenheit mit Bravur.

                    Die Vielschichtigkeit des Films möchte ich nicht weiter erörtern, denn das ist hier wirklich rein subjektive Angelegenheit des Zuschauers und sollte jeder für sich selbst entdecken. Oder auch nicht. Action-Liebhabern und Popkornkinofreunden ist der Film allerdings nicht zu empfehlen.

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                    • 2 .5

                      Ein Film der gern düster, spannend und dramatisch sein will, endet in einer völlig ungewollt satirischen unspannenden, undüsteren, undramatischen Action-Orgie nebulös bleibender Settings die nur ihrer selbst Willen ohne glaubhafte Herleitung zu existieren scheinen, die selbst im Kontext ihrer Entstehungszeit den Eindruck vermitteln, aus einer 10 Jahre älteren Film-Ära zu entstammen, in der es noch erlaubt war alles humorlos unrealistisch zu überziehen, jede Szene und Glaubwürdigkeit der Dramaturgie zu opfern und jeglisches filmische Element bis zum Erbechen zu überspannen ohne dabei wirklich zu fesseln. Quasi die Anfänge des Action-Thrillers, nur leider 2 jahrzehnte nach dem man schon wusste wie man es richtig macht.

                      Klassischer Aufbau, klassischer Showdown, klassischer Twist, nichts wirkt überraschend, auch nicht mit Rücksicht auf das Entstehungsjahr (immerhin 15 Jahre nach dem ersten Alien 1!), ist dieser Film allerhöchstens so etwas wie unausweichliches Popkornkino, wenn grad auf keinem Sender was läuft.

                      Vor einem Jahr verschenkte ich die leidliche DVD dann endlich, nachdem ich es nochmal versucht hatte an diesem Streifen etwas zu finden, und erst vor Kurzem erfuhr ich dass es Mr. Bigelow war, die diesen Film verzapft hatte und was jene selbige für mich damit als überschätzte Regisseurin wiedereinmal bestätigte. Auffallend zieht sich durch ihre Filme eine schlechte Schauspielerführung, in der es den Akteuren an jeglicher Glaubhaftigkeit in ihrem Gesichtsausdruck, Körpersprache und Text fehlt. Der Film hat sich bei mir so wenig eingeprägt, dass selbst nachdem ich jüngst auf Grund des 0Dark30 Debakels mit anderen über sie in Diskkussion geriet und der Film erwähnt wurde, nicht darauf kam, dass cih diesen Film längst kannte und verschenkt hatte. Erst ein Trailer denich jüngst noch einmal sah brachte Aufklärung und vieles in meiner Einschätzung zu ihrem damaligen Film als auch den jüngsten macht für mich immer mehr Sinn.

                      Einzig positive Trostpunkte gibt es für mich für Skunk Anansie und Juliette Lewis, deren Beteiligung an diesem Film zumindest für kurze Momente das Gefühl vergessen ließen in einem C-Movie gelandet zu sein...

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                      • 8

                        Gut dass ich vorher Kristen Stewart und das ganze Drumherum nicht kannte. Gut dass ich das Buch vor sooo langer Zeit las, dass ich kaum noch etwas wusste, denn: Dieser Film ist, wenn man mal die 2 oben genannten Punkte einfach ausklammert ein wirklich gelungener Film über die offen bleibenden Fragen in Begegnugen mit Menschen, über die man in seiner eigenen Vergangenheit immer wieder nachsinnt. Vor allem wenn man Zeit seines Lebens neugierig geblieben ist, auf Menschen, auf Zukunft, und auf Vergangenheit. Sicher: das sind vor allem die Aspekte des Buches, neben der Milieustudie, aber sie kommen hier durchaus zur Geltung.

                        Und ich finde Kristen Stewart hat in diesem Film ein bisschen was von Juliette Lewis in jung, was ich als Kompliment meine. Der Roadmovie kann durchaus überzeugen und es gibt genug subitle Bilder, die das Ganze alles andere als zu Stangenware werden lassen. Auch die Musikleidenschaft im Film ist ansteckend und hat, zugegebenermaßen bei mir was speziell diese Musik betrifft vorbelastet, für Liebhaber afroamerikanischer Musikeinflüsse der Zeit viel Schönes übrig und zeigt eine tanzwütige Kristin Stewart der Beatgeneration. Das hätte sicher nicht jedes Mädchen ihres Alters und ihrer Generation so überzeugend hinbekommen.

                        Schade nur dass der Film mit so einer allzustark übertrieben rauchigen Synchronstimme daherkommen musste, was sich an manchen Stellen ungewollt komisch zu einer Satire bei den Voice-Overs entwickelt. Auch die Bezeichnung "New Yorker Intellektueller" hätte man hier umschrieben müssen, denn dafür sah der Hauptdarsteller einfach zu jung aus, und es wirkt sehr affektiert ud unglaubwürdig ihn dann sagen zu lassen "Ich bin Schriftsteller"...

                        Aber sehenswert allemal und keinesfalls durchschnittlich und noch weniger unterdurchschnittlich. Eher so, dass man sich manche störenden Elemente einfach wegdenken muss und den Film in seinen Absichten genießt.

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                        • 10

                          Ein Film der Krieg zum Thema hat und den ich ausnahmsweise mal gut heiße? Warum?

                          Nun, weil es meiner Ansicht nach einer der wenigen wirklichen ANTI-kriegsfilme ist, der sich nicht nur den Anschein eines Antikriegsfilmes gibt, um sich dann als kriegsverherrlichender effekt-überladener Action-Epos oder Seifenoper zu entpuppen, wie andere es leider all zu oft taten. Weil dieser Film ehrlich damit umgeht, wie "notgeil" beeinflusste Kids darauf sind in den Krieg zu ziehen und wie ernüchternt die Realtität dann für sie ist, ohne dass sie auf einmal zu Philosophen mutieren und ohne dass 3 Millionen Kosten für so reißerisch und echt wie möglich aussehende Explosionen oder platzende Gebeine bei der Filmproduktion ausgegeben wurden, weil man sonst ja nicht in der Lage wäre die Schrecken des Kriegs zu begreifen. Komisch nur dass man das – wie dieser Film beweist – auch ohne endlose Effekt Schwadraden schafft.

                          Die Kulisse des Films wirkt beinahe aus Pappe und die Bombeneinschläge so, als hätte jemand mit der Hand auf einen staubigen Tisch geschlagen. Weil es den Machern nun mal nicht um "geile" Effekte ging, sondern um die Hinterfragung der Maschinerie, die Menschen dazu bringt, zu glauben, sie seien große Helden, wenn sie in den Krieg ziehen, und wie ihnen schnell klar wird, dass sie keine Helden sind, sondern kleine dumme Jungs.

                          Ein wirklicher Antikriegsfilm erzeugt in Köpfen keine Bilder von Helden. Denn das würde dazu führen, dass kleine Jungs zu Helden werden wollen. Ein "Anti"kriegsfilm sollte "Anti"helden erschaffen. Und das tut dieser Film auf großartige Weise ohne auch nur einen seiner Charaktere zu verraten.

                          (Mir viel bei einigen Kommentaren auf, dass einige nicht zu wissen scheinen, dass dieser Film auf einer wahren Begebenheit beruht, und auf einem veröffenlichten Tagebuch des Überlebenden basiert. Nur zur Info ... )

                          Es ist schon sehr lang her, dass ich diesen großartigen Film zum ersten Mal sah, und im Rahmen einer zu schreibenden Abhandlung sah ich ihn Jahre später noch ein zweites Mal. Aber auch das ist nun schon wieder ein paar Jährchen her und ich habe bis heute nicht eine der Kameraeinstellungen oder der Gesichter vergessen können. Doch von kriegsverherrlichenden oder effektreißerischen Bildern keine Spur. Viele von den Kindern wurden später auf Grund des Filmes zu bekannten deutschen Schauspielern. Bei vielen blieb dieser Film aber leider auch eine ihrer besseren in ihrer Filmografie.

                          Ein großartiger Film, der es vielen Filmen die Jahrzehnte danach kamen, trotz der Jahre die er auf dem Buckel hat vormacht, wie man das Thema richtig angeht: Nämlich ohne die wahren und realen Opfer von Krieg mit Tonnen von Filmblut und Spezialeffekten zu verhöhnen.

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                          • 0 .5

                            Ein guter Freund von mir sagte mal "Ein Hubschrauber in einem Film ist ein Garant für einen eher bescheidenen Filmabend". Daran musste ich denken, als ich das Standbild hier auf moviepilot sah und darin wurde ich bestätigt, als ich mir den Rest des verschwendeten Polaroids antun musste, weil ich ja sonst (wie ich mir ja hier in einer anderen Diskussion anhören musste) nicht berechtigt bin auf einem Filmforum eine kategorisch ablehnende Kritik zu verfassen (so ein Schwachsinn!). So habe ich mich also in diesen Film gequält und hatte so niedrige Erwartungen, dass diese ja eigentlich nur hätten positiv korrigiert werden können. Was übrigens schon eingige male passiert ist. Bei anderen Filmen. Aber es hat mich auch wenig gewundert, dass dies hier nicht der Fall war.

                            Wenn ich hier Kritiken lese, wo bei einem Film der wahre Ereignisse nachstellt, mit merkwürdigen Atrributen herumgeworfen wird, wie "Topthriller" oder "Bigelow läßt die Zeit wie im Flug vergehen" oder "mit den Folterszenen umzugehen, die tatsächlich äußerst schonungslos sind. Doch belohnt der Film auch dafür" steht mir einfach der Mund offen, wird mir klar warum Brasch sich das Leben nahm und frag ich mich wirklich langsam, ob nicht einige der heutigen Analytiker recht haben, die meinen, dass die Menschen heute statistisch gesehen mehr bereit wären einen Weltkrieg in Kauf zu nehmen als 1936. Und? Haben euch die Kartoffelchips geschmeckt zum Film?

                            Ich finde es erschreckend wie unreflektiert und Menschenleiden verspottent hier ein Film genossen und gelobt wird, der schon allein aus dem Umstand heraus, dass dies überhaupt vor Abschluss der Untersuchungen verfilmt wurde geschmacklos ist, darauf folgend auch noch schlecht mit der wahren Begebenheit umzugehen weiß und sich dafür entscheidet, die Welt zu desensibilisieren und mit einem Actionfilm zu beballern, anstelle von wirklichen Fragestellungen oder andere Perspektiven aufzuwerfen. Und nur weil er pseudo-differenzierende Momente enthält, ist es auf einmal völlig ok so?

                            "Amerika feiert seinen Sieg über den vermeintlich größten Terroristen aller Zeiten" heißt es an anderer Stelle, und das, wo schon lange klar ist, hier und woanders und insbesondere im Weißen Haus, dass dieser Mann ein Strohmann war und dessen Erfassung nichts mit einem Sieg zu tun hatte, sondern mit einer Niederlage, einer sinnlosen Schnipseljagd und Blamage für die USA und CIA auf ganzer Linie. Nur dumm dass dabei so viele Menschen sterben mussten.

                            Dieser Film ist weder historisch wertvoll, noch filmisch ein Meisterwerk, geschweige denn spannend (man kennt ja den Ausgang) noch in irgend einer anderen Kategorie des Filmfachs herausragend. Er ist einfach nur aus dem Umstand heraus da, dass es um dieses Thema geht und hat aus diesem provokativen Umstand heraus seine Aufmerksamkeit erlangt. Erheischt möchte man fasst sagen.

                            Die Erfassung Bin Ladens und die historischen als auch politischen Fakten drum herum sind ein Trauma und kein Filmstoff, sind noch lange zu erforschen bevor man überhaupt daran denken kann dies in irgend einer sachlich korrekten Weise künstlerisch auszuwerten und beweißt wieder einmal, dass die Medien die vierte Gewalt geworden ist und diese Macht missbraucht.

                            Wenn die Regisseurin und die Hauptdarstellerin damit kalkulieren, dass ihnen (so wie bei anderen zuvor) das in 10 Jahren verziehen wird, dass sie um ihre Karriere voranzutreiben sich auf diese perverse und ungewollt groteske Politsatire eingelassen haben, kann ich ihnen nur eines sagen: Fehlanahme! Dieses Brandzeichen sitzt tief und wird den kritischen Beobachtern dieser Zeiten noch lange im Gedächtnis bleiben.

                            Ihr habt gejoooohlt und gejammert, ich dürfe den Film nicht kategorisch ablehnen, habt gezetert und sinnfrei diskutiert ohne auch nur auf einen meiner sachlich begründeten Aspekte in den Kommentaren darunter einzugehen, weil ich eingangs schrieb: "Kategorische Ablehnung eines solchen Films aus ethischen und moralischen Gründen. Deshalb ist meine Bewertung nicht filmtechnisch zu verstehen sondern rein symbolisch." Tja, und das habt ihr nun davon. Denn meine erste Kritk war inzwischen auf Seite 3 nach hinten gerutscht. Diese hier, zu der ihr mich auffordertet :), ist nun wieder auf Seite eins! :) Und das ist gut so, meine lieben US Fanboys.

                            OFFTOPIC WARNUNG: für jene, die den alten Diskussionsthread, den ich gelöscht habe, schon kennen, hier drunter folgt jetzt inhaltlich Einiges, was ihr schon im gelöschten Thread bereits gelesen habt. Ich wollt euch das nur ersparen. :)

                            Ich finde es seltsam, das noch erklären zu müssen. In welchen Jahrhundert leben wir denn bitte, wo ich genötigt werde mir einen Folter Film erst anzugucken, um dann erst etwas ethisch und moralisch bedenkliches ablehnen zu dürfen, den Umsatz dieses Films erst noch zu fördern um dann sagen zu dürfen was ich schon vorher weiß: nämlich dass mit der realen Folter und dem realen Tod von Menschen durch Provokation von Kontroversen um den Film herum Geld gemacht wird. "Sie wollen Folter ablehnen? Tut mir leid. Das dürfen sie erst, nachdem sie gefoltert haben!"

                            Dann höre ich Töne wie "sehe zu, dass deine Bewertung verschwindet". Es ist schon erstaunlich was heute alles unter Demokratie und Kunst zusammengefasst wird. Was entgangen zu sein scheint ist, zur Kunst und ihrer Provokation gehört auch die Ablehnung solcher. Es ist oft sogar ein gewolltes Mittel und Teil einer Inszenierung (Schlingensief). Dieser Tonfall ist auch eine Provokation auf die ich antworte. Jene sollten vielleicht mal "zusehen" (ich übernehme nur den Tonfall), dass sie sich mal mit der Geschichte des Filmes auseinander setzen und lernen (auch das übernehme ich aus anderen Kommentaren), dass der Film eine sehr einflussreiche Kunstform ist und in der Geschichte der Menschheit seid über einem Jahrhundert durch manche "schwarze Schafe" im Filmbusiness, Manipulation der Massen im großen Stil betreibt. Stichwort Ku-Kux-Klan und Regisseur Griffith, um nur eines von vielen Beispielen zu nennen. Dafür empfehle ich den Abschnitt ab dem Jahr 1915 auf der Wikipedia Seite des KKK.

                            Wenn ich als Filmemacher einen Film machen würde, der provozieren und zum Nachdenken anregen soll, würde ich jeden der den Film ablehnt sympathischer finden als den, der den Film einfach nur "geil" findet oder meint auch noch filmtechnisch bewerten zu wollen. Dann hat derjenige nämlich nichts von dem Verstanden was ich als Filmemacher darüber sagen wollte. Und wenn ich doch wollte, dass alle ihn geil finden, sollte ich mir selbst nicht vormachen, etwas Gutes damit gewollt zu haben.

                            Zur Info: Meine erste Film-Bewertung wurde bereits bezüglich seiner Löschung gemeldet und überprüft und war einige Tage deswegen nicht erreichbar und wurde wieder frei gegeben. Und das aus gutem Grunde: wenn ihr glaubt dass ich der Einzige bin, der Filme hier kategorisch ablehnt und das alle hier immer ehrlich sind und zugeben, wenn sie Filme gar nicht gesehen haben, irrt ihr euch gewaltig. Ich war wenigstens so aufrichtig und habe es anfangs zugegeben den Film nicht sehen zu wollen. Auch das aus gutem Grunde. Ich bin mir ziemlich sicher, es gibt hier eine Menge Bewertungen, die so gesehen gar nicht hier stehen dürften. Nun ich habe den Film nun gesehen und finde ihn grottenschlecht. Viel hat das die Taktiker hier nicht weiter gebracht, fürchte ich. Und wer sich jetzt über die Länge des Textes beklagt, kann sich bei denen bedanken die meinten ich hätte meinen Standpunkt nicht hinreichend begründet. Was schon seltsam ist, nicht wahr? Wieviel Kurz-Begründungen habe ich gelesen, die den oder andere Filme positiv bewerten ohne dass irgend jemand auf die Palme gegangen ist. Seltsam dass ausgerechnet hier so argumentiert wird. Ich finde das sehr entlarvent und es spricht für sich selbst.

                            Euch geht es um Fairness? Dann schlage ich vor, ihr beschäftigt euch mal mit Krieg und seinen Opfern, geht mal in Kriegsgebiete und erklärt den Müttern, die auf der Straße um ihre toten Kinder weinen, dass das nun mal Fairness ist, mit Blutbeuteln am Film-Set herum zuwerfen damit auf Moviepilot über die tolle Kamerafahrten in einem Kriegs-Epos diskutiert und spekuliert werden kann. Ihr wollt Fairness? Dann schlage ich vor, dass jeder, der hier auf Moviepilot Filme bewertet, erst einmal eine Beweisprüfung ablegt in der er/sie nachweist, dass er/sie den Film wirklich gesehen hat.

                            Davon abgesehen finde ich, ist ein Film auf Grund des ganzen "Drumherums", und da gehört MoviePilot zum Beispiel auch dazu, ein Medienereignis und nicht nur ein Film. Das heißt, wenn jemand einen Film kategorisch ablehnt, ist das auch eine gültige Kritik und keine "interessiert mich nicht" entsprechende Haltung, und das kann und darf auch mit einem Medienereignis im Zusammenhang mit dem Film passiert sein und die darauf folgende Ablehnung des Films ist somit auch eine Bewertung des Films im Ganzen, weil sie mit dem Film im Zusammenhang steht. Der "interessiert mich nicht" Button ist da wohl denkbar ungeeignet für, denn dass der Film mich "nicht interessiert", stimmt ja nicht. Er interessiert mich sogar außerordentlich und ist, ob es euch passt oder nicht, nun mal ein Politikum. Und da er im Zusammenhang mit reellen Ereignissen die bereits im Vorfeld passiert sind steht, hat der Film längst vor der ersten Filmminute die Leinwand verlassen und ist ein im Vorfeld diskutierbares Ereignis geworden. Und zwar auch auf einer Filmmagazin -und Bewertungs-Webseite, da er sich als Film darstellt.

                            Wenn ihr glaubt, dass ein REINES Filmforum dazu keine Stellung beziehen darf, opferst ihr - methaphorisch gesprochen - die Kunst der Wissenschaft. Es gibt keine neutrale Beobachtung der Kunst und ein Kunstwerk darf auch kategorisch abgelehnt werden, da es ein gesellschaftlich-metaphorisches Medium ist und in ihrem Kontext schon in seiner Existenz und Anerkennung als Kunstwerk Diskussionsstoff ist und sein muss. Kunst kann und darf sich nicht selbst ernennen noch „verwissenschaftlicht“ werden. Das wäre sonst das Ende der Kunst und Kultur als Begrifflichkeit und als menschliches Streben nac Höherem. Für alles andere gibt es Lexika und Wikipedia. Hier zur Pseudo-Fairness zu mahnen, ist unangebracht, da wir vom Medium Film sprechen und nicht von einer Molekül-Analyse. Zu einem Zitat: ... "Belese dich einfach mal zu Statements, die die politische Intention des Films verteidigen und ihn sogar als Verfechter von Menschenrechten sehen." ... Wer sagt das ich das nicht bereits getan habe? Die Annahme dass man es hier mit einem oberflächlichen Statement zu tun hat, ist völlig aus dem Nichts hergeleitet, nur weil man wohl eher meine Intension dahinter nicht begreift. Zu einem anderen Zitat: "Schaue Dir erst etwas an bevor du es interpretierst" kann ich nur sagen: Lest vielleicht erst einmal genau was ich schreibe bevor man mir Ratschläge erteilt. Ich interpretiere nicht den Film, habe ich auch nirgendwo geschrieben, sondern ich interpretiere seine Intension im Rahmen der bereits bekannten Basis-Handlung und von ihm als öffentliches Medium. Wir können die Schleier von den Säbeln herunter nehmen. Man erkennt sie doch eh. Der Film ist ein Politikum und sollte auch so behandelt werden. Wird er auch. Von allen Seiten. Und von mir auch.

                            Brasch (Regisseur von "Der Passagier" mit Tony Curtis), der beide Seiten des kalten Krieges kannte, schrieb einst in den 1970igern: "Was für mich im Osten wie ein Kerker war, aus dem man wenigstens versuchen konnte auszubrechen, ist im Westen wie eine Gummizelle. Alles ist wie Gummi, man kann über alles reden, gegen jede Wand rennen, aber man federt nur zurück, nichts passiert ..." Heiner Müller ("Hamletmaschine", laut Lexikon gilt er als einer der wichtigsten deutschsprachigen Dramatiker der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts) sagte: "Ich habe keine Lust auf Hühneraugendramaturgie, aber Provokation dient nicht zum Selbstzweck" Sein beinahe Namensvetter Henry Miller (Ehemann v. Marylin Monroe und Theaterautor) schreibt: " ... Sehr viele Menschen leben in friedlicher Koexistenz mit einem schlechten Gewissen." und weiter schreibt er: "In Amerika ist das Verschiedensein nahezu gleichbedeutend mit Landesverrat." als auch: "Der gewöhnliche Mensch ist in eine Handlung verwickelt, der Held handelt. Der Unterschied ist gewaltig. Tugend nennt man die Summe der Dinge, die wir aus Trägheit, Feigheit oder Dummheit nicht getan haben."

                            Ich tue es. In vollem Bewusstsein der Kritik die mich hier erwartet. Es mag intollerant klingen, ja, aber manchmal muss man auch mal kategorisch nein sagen. Nicht alles kann immer auseinander diskutiert werden. Das ist wie ein Virus. Sich diesen Film mit Kartoffelchips und Bier anzuschauen, weil man ihn angeblich sonst als Film nicht ablehnen darf, sondern nur als Politikum, ist aber letztenendes wieder genau so ein weiterer Sieg des Unsichtbaren, ein weiterer Versuch gegen die Wände einer Gummizelle zu rennen, die seid Jahrhunderten uns immer wieder in den Strudel der sich nicht ändernden Dinge zieht. Es ist ein politischer Film, und deswegen muss er auch als Politikum UND als Film diskutiert werden. Eines der zu diskutierenden sich nicht änderenden Dinge davon ist: Krieg. Und das schlimmste ist das Schleichende, dass wir uns an die Bilder gewöhnen (sollen?). Ich muss mir den Film nicht film-analytisch anschauen um die Geschichte zu kennen, mit der ich mich im Übrigen wissenschaftlich hinreichend beschäftigt habe. Krieg gab es immer. Ja. Aber gewöhnen muss man die neuen Generationen daran immer wieder von Neuem. Kein Kind empfindet ohne Erfahrung Krieg von Geburt an als normal. Es wäre traurig wenn wir erst durch solch einen Film zur Diskussion um solche Themen kämen, weil wenn wir wirklich so hohl wären, wäre die Diskussion eh überflüssig. Kein (Anti)-kriegsfilm hat je und bis heute an der Kriegsmaschinerie etwas geändert und wird es auch nicht, solange man dafür die Opfer von Krieg mit Filmblut verhöhnt. Diese Geschichte ist ohne vorherige vernünftige historische Aufarbeitung kein Filmstoff im künstlerischen Sinne sondern eine erfolgreiche Unternehmung, die dank des Zynismus einiger Gedankenspieler wieder funktioniert.

                            Wer jemals am Filmset stand und weiß mit wie viel Detailliebe man sich da mit dem Blut, den Explosionen, Wunden und Foltertechniken beschäftigen muss, um es im Film realistisch aussehen zu lassen, wird es grotesk finden die Opfer ungesühnter Verbrechen derart zu verhöhnen. Ich weiß nicht ob es überhaupt eine größere Verhöhnung von Opfern gibt, als auf diese Weise. Wer das nicht hinterfragt und nur in dem Canon mitsingt, dass ja in der Filmkunst alles erlaubt sei, solange man danach nur schein-objektiv "diskutiert", ist meiner Ansicht nach schlichtweg systemkritikresistent und missbraucht den Demokratiebegriff um alles zu erlauben und verdrängt den wahren Grund warum wir uns diese Filme anschauen (müssen). Zumindest solang, solange die historische Aufklärung nicht annähernd gleichermaßen seriös vollzogen wurde wie die Recherche darüber, ob das Blut bei einem Kopfschuss eher nach links oder rechts weg spritzt, um es im Film realistisch aussehen zu lassen. Schließlich dürfen wir dabei nicht vergessen, wie viel so ein Film kostet und dass jährlich mehr und mehr Gelder gestrichen werden für Historienforschung.

                            Der "interessiert mich nicht" Button ist ja wohl bezüglich dieses Standpunktes zum Film inhaltlich denkbar unangemessen und würde in dem Falle die Diskussion nur gekonnt auf das Abstellgleis umparken. Mein Interesse an dem Film ist sehr groß und im Gegensatz zu vielen anderen (da bin ich mir sicher) gebe ich offen zu dass ich einen Film den ich nicht mag, anfangs nicht gesehen habe (hatte!). Wer Angst vor der Verfälschung von Abstimmungsergebnissen hat (warum auch immer das hier relevant sein sollte), dürfte die Abstimmung in der lapidaren Form wie sie hier gemacht wird, gar nicht gutheißen und jeder müsste ein Beweis dafür erbringen, dass er/sie von ihm/ihr bewertete Filme wirklich gesehen hat, und dass er/sie an den Filmen NICHT mitgewirkt hat, noch in irgend anderer Weise mit dem Film zu tun hat oder bei jenigem in Rechnung steht. Ich fürchte nur, da würden hier einige flache deutsche Komödien auch härter oder garnicht bewertet werden ...

                            Wenn jemand den Film mit 0 Punkten bewertet, dann ist das so und verzerrt garnichts außer mancher Erwartungen, wie der Film derer Meinung nach hätte bewertet werden müssen.

                            Manche Angriffe waren so hahnebüchend und hinkend dass es kaum ohne Lachkrampf zu fassen ist: "du begründest deine Ablehnung mit einer Ideologie" .. "denk mal drüber nach" ... "schäm dich ein wenig" ... „lösche dein Kommentar“ … ich weiß garnicht wie ich vor Lachen auf diesen intolleranten Quatsch antworten soll, der mich der Intolleranz überführen will. Ich red ja wirklich viel Müll wenn der Tag lang ist, aber manche hier toppen mich locker. Und das mit einer ernsten Miene, die mich unweigerlich zum lachen bringt.

                            Ich diskutiere gern mit anders Denkenden. Aber das am liebsten in der Art, dass man einander zuhört und auf das jeweilige zuvor wirklich eingeht. Und vor allem empfehle ich dabei anderen nicht ihre Kommentare zu löschen oder sich zu schämen (ich lach mich kaputt, das ich das noch erleben darf. Krieg ich jetzt einen Stock auf die Finger?) Aber ich merke es an mancher Argumentation, die daran völlig vorbei geht, dass ich mit Jenen garnicht wirklich diskutieren kann. Und "denk mal drüber nach" ist echt der Best-of von allen. :) ... "ach soooo, mensch! Ja, da habe ich ja noch garnicht drüber nachgedacht! Gut dass derjenige mich zum Nachdenken ermahnt hat, sonst wär ich nicht drauf gekommen. Dann werd ich das gleich mal tun. ne?" Und dann finde ich es für denjenigen besonders peinlich, wenn er andere auffordert sich zu schämen oder Kommentare zu löschen. Wo denkt derjenige über irgend Etwas wirklich nach? Da fange ich an mich eher zu "fremdschämen". Sofern ich nicht zuvor dazu aufgefordert werde, wird man in einer Diskussion von mir nicht erleben, dass ich jemandem von mir aus sage, er solle sich schämen (ich muss immer noch lachen) oder solle sein Kommentar löschen. Diejenigen überführen sich selbst damit einer fragwürdigen Haltung und merken es nicht einmal.

                            "Wenn ich damit die Sklaverei abschaffen kann, diesen Gesetzesentwurf mit Korruption im Repräsentatenhaus durchzusetzen, dann werde ich mich dessen schuldig machen und mich dazu bekennen. Denn hier geht es darum das Schicksal von vielen Millionen Menschen zu ändern." Zitat, Abraham Lincoln. Ein Satz der viele verschiedene interessante Ansätze hat. Zur Zustimmung, aber auch zur Kritk. Recht im Unrecht oder Unrecht im Recht und vieles mehr. Auch ich sehe mich darin selbstkritisch. Das ist der Grund, warum auch solch ein Film und solche Geschehnisse immer ein heiß diskutiertes Thema sein werden. Aber ein solches Them ist zu wichtig als sich über die Formulierungsweise des Satzes zu streiten.

                            0.5 Punkte geb ich dem Film, weil mich einige Diskussionen über ihn wenn das Thema nicht zum Weinen wäre beinahe zum Lachen gebracht haben und mir wieder ein wenig mehr über Menschen beigebracht haben.

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                            • 5 .5

                              Ich kann durchaus nachvollziehen was viele hier an diesem Film begeisterte, und ja, es gab auch eine Menge einzigartiger Ideen und Atmosphären zu sehen, aber ich konnte es trotzdem nicht: mich 100%-tig auf ihn einlassen. Dafür tropfte es mir manchmal einfach zu dick von der Leinwand.

                              Es war mir schlichtweg oft einfach zu "seifig" und übertrieben. Im Schauspiel, im Kampf, in der Musik. Überall wurde oft sehr dick aufgetragen. Und ein gutes Gericht besteht nun mal nicht daraus, dass man einfach alle Gewürze maßlos hineinschüttet. Gepaart mit der Zeit, in der der Film spielt und den permanenten Fackeln im Bild hatte es durch den Kitsch immer etwas von diesen nachgestellten Szenen aus den billigen Geschichts-Doku's. Und immer noch eins drauf: "Marianne so wach doch auf!" --- und eine hohe Frauenstimme jault auf im Chor der Filmmusik, die Geigen jaulen, ein trauriger Blick zum Schatten an der Wand, der an ihr Sterben im Bett erinnert. Schlussszene ... Seine Faust hält er übers Meer, der Sand rieselt heraus, seine Stirn wirft sich in Falten und die Pauken schlagen zum Schlussakkord. Und so geht es die ganze Zeit.

                              Ich kann es auch nicht genau erklären, es gibt ja Filme denen der dicke Brotaufstrich gut steht, aber die Kampfszenen standen mir hier vielleicht zu sehr im Widerspruch zu dem Ethnoliebes-Trief. Alles wirkte sehr bemüht, man hatte nicht das Gefühl die Emotionen überwältigen einen, sondern sie werden einem herausgepresst. Eine Art Kampf & Kitsch Opera. Das war mir einfach zu viel.

                              Für Liebhaber der Drei Musketiere sicherlich ein sehenswerter Film, wenn man von dem mangelnden Eigenhumor absieht, der hier gänzlich fehlt. Wäre der Film von 1989 gewesen, hätte ich ihm wegen vereinzelten Ideenreichtums 6 Punkte gegeben, aber für einen Film aus dem neuen Jahrtausend waren selbst mir, der sonst wenig darauf wert legt, die Spezialeffekte etwas zu angestaubt. Und die Charaktere einfach zu eindimensional. So reicht es mir grad mal bis zur 5.0 ...

                              • 6 .5
                                über Stone

                                Ein Film, der gekonnt mit den Voraussagungen des Publikums spielt, der einen atembraubend genauen Rhythmus vom "Hingucken" und "Wegschauen" der Kamera beherrscht, während sich im Gesicht der beiden Gegenspieler etwas verändert, die sich ebenfalls gerade in Vorausschauung üben.

                                Dieser Film ist nichts für Leute, die "Wachrütteler" im Film brauchen, um von ihrem Bier oder ihren Findernägeln aufzuschauen. Dieser Film bietet nur etwas zu entdecken für Zuschauer, die wahrhaft und geduldig am Bildschirm kleben und förmlich "riechen" können, wie sich im linken oberen Wimpernhaar von De Niro etwas ändert, als er bemerkt das sich Nortons Augen ganz ganz minimal zu einem Lächeln hin veränderten, kaum spürbar und doch so entscheident, so dass er ahnt dass Norton was im Schilde führt. Und ich glaube das minimale Spiel macht den Reiz des Filmes aus.

                                Der Film ist ein gefilmtes Pokerspiel, mit starren Pokermienen, in dem Norton die Karten gezinkt hat und in den Händen hält. Das Drehbuch hätte sicherlich noch mehr Anreize schaffen können, den beiden tiefer zuzuhören, aber starke Schauspieler verlassen sich nunmal an erster Stelle auf sich, und dann auf das Drehbuch. Und so wählen sie ihre Rollen aus. Die Verlockung für dieses Duell war sicherlich für beide zu groß um sie wegen ein paar ungefeilten Dialogen auszuschlagen.

                                Die Grundidee ist ja auch genial. Auch das gehört ja schließlich auch zum Drehbuch. Die Dialoge sind letztenendes größtenteils auch besser, als hier oft gesagt. Aber es hat noch ein kleiner Fein-Schliff für den Zweierkampf im Dialogbuch gefehlt. Der Film stützt sich in Gänze halt stark auf das Duell der beiden im Büro, und hätte deshalb da nochmal in Revision gehen müssen.

                                Dennoch bin ich gewillt den Film besser zu bewerten als die meisten hier, denn ich glaube man kann bei genauem Hinsehen eine Menge sehen. Und ich glaube das ist auch so gewollt. :)

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                                • 3

                                  Ja was soll ich sagen, dieser Film hat sicher ein gut gemeintes Anliegen, will Fragen aufwerfen, keine belanglosen Themen fokussieren, und das ist großartig. Aber leider wirkt alles sehr gewollt, sehr gestelzt und vor allem schlecht inszeniert. Ich hatte gehofft, es würde mich weniger stören, aber ich habe es leider nicht ertragen, diesen Film zu Ende zu sehen, weil man ständig das Gefühl hatte, Leute werden vor die Kamera auf Position geschoben, bewegen sich von Markierung zu Markierung, machen auf Knopfdruck erstaunte Gesichter oder runzeln die Stirn.

                                  Wie schon bei anderen seiner Filme, kann man gut seine Motivation gute Filme machen zu wollen erkennen, sein Bedürfnis nicht belanglos sein zu wollen, förmlich spüren. Aber genau das ist das unangenehme, wenn es nicht "echt" wirkt, ergo die Inszenierung nicht gekonnt ist. Er wirkt dadurch wie aus einer Arte-Nachfolger-Generation. Einer Generation nach der Generation, der er - so könnte man meinen - nacheifert. Leider reicht das nicht aus. Leider hat keiner seiner Filme mich von der Inszenierung her so überzeugen können, dass er eine infiziöse Grundlage für ernsthafte Kritik und ernsthafte Auseinandersetzung mit seinem Anliegen mitbrächte, da sie alle sehr an schlechter Regie und säuselnden Klischee-Mimen leiden und über Kulissenkino und TV Nachmittagsspielfilm nicht hinaus ragen. Nichts ist für mich schwerer zu ertragen, als das allseits wiederkehrende "gewollt und nicht gekonnt", wovor auch ich in meinem Leben große Angst habe und weshalb ich es nicht ertragen kann, bei Anderen dabei zuzusehen.

                                  Oft bin ich wütend auf Filme die ich nicht mag. Hier bin ich traurig. Hier tut es mir aufrichtig leid und ich hätte mir etwas Besseres für den Film und die Geschichte dahinter gewünscht.

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                                  • 7

                                    Ich finde dieser Film hat es - auch wenn er nicht zu den typischen Britta-Favourites gehört - nicht verdient von Action- und Sciencefiction Fans hier auf Grund ihrer Abgestumpftheit rundgemacht zu werden, nur weil er ihrer Meinung nach unnötige Überlängen hat. Und dann werden ausgerechnet Szenen kritisch aufgelistet, wo dieser Film eindeutig mal Mut bewiesen hat, versucht hat etwas Einzigartiges in einen Genre-stereotypischen Film zu integrieren, und Peter Jackson - der sich mit dem Film einen Kindheitstraum erfüllt hat (und das spürt man auch) - sich hat nicht vom Standart-Science-Fiction-Tempo vorschreiben lassen, wann er sich austoben darf und wann nicht. Solche Szenen wie die Rutschszene auf dem Eis, oder die langen Establisher im New York der 1930-er, oder die lange Schlucht (will jetzt nicht zu sehr spoilern) wären zu anderen Zeiten und wenn es davor kein King Kong gegeben hätte, eindeutig Klassiker-Szenen geworden und werden hier völlig in ihrer Besonderheit verkannt.

                                    Schauspielerisch war der Film ganz sicher kein Highlight und die Synchronstimmen scheinen es den Schauspielern nachzumachen. Und schade auch, dass Naomi Watts nur eine einzige Geste spielen durfte, nämlich "offener Mund und glasige Augen". Aber das ist nun mal der klassischen Rollenverteilung des Films und der Original Geschichte zu verbuchen. Und es gibt sicherlich Schauspielerinnen, die dabei weitaus "dämlicher" ausgesehen hätten.

                                    Aber die harten Kritiker des Films, dessen Filmlisten sich nicht wirklich von King Kong absetzen, scheinen hier nur nach Zerstörung New Yorks durch einen Riesenaffen gegeifert zu haben und hätten ganz gut in das Publikum dieses Theaters gepasst, in dem King Kong gefesselt vor ihnen steht und waren offensichtlich nur enttäuscht darüber, dass es hier vor allem um Liebe und Leidenschaft geht. Und zwar auf verschiedenen Ebenen. Und jedes mal mit höchst selbstzerstörerischen Potential. Geschickt verwebt hier Jackson - für solche Filme artuntypisch - Selbstzerstörung verschiedener Lebewesen durch ihre Liebe und Leidenschaften ineinander, zeigt uns wie Mensch und Tier gleichermaßen blind ihren Sehnsüchten folgen und hinterlässt am Ende einen Haufen Scherben aller Beteiligter, weil jeder der Beteiligten bereit war für sein Verlangen Scherben zu hinterlassen. Auch gefällt mir die provokante Anti-These "Das Biest wurde von der Schönheit getötet", da sie das Potential von Verlangen karikiert und gleichermaßen das Schöne was oft mit dem Zarten, Unschuldigen und Unzerstörerischen gleichgesetzt wird, als heimliche Gefahr entlarvt. Alles Spielereien natürlich, aber für solch einen Film keine schlechten, wie ich finde.

                                    Es ist wie gesagt nicht unbedingt mein Filmgeschmack, aber was Jackson hier mit einem Klassiker versucht hat, kann durchaus als mutig und sehenswert beurteilt werden.

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                                    • 9 .5
                                      über Vivere

                                      Ein sehr unterschätzter Out of Range Film, der in seiner Aufmachung niedrig stapelt, es aber in sich hat, und einige Darsteller zu ihrer - wie ich finde - besten mir bisher bekannten Schauspiel-Leistung herangebracht hat. Was nicht zuletzt dem Umstand geschuldet ist, dass die Regisseurin ein gutes Gespür für Bildausschnitte, Nähe und Distanz, und vor allem für die Qualitäten ihrer Darsteller gezeigt hat.

                                      Warum Out of Range? Nun gemessen an den Trends und der Zeit, denn der etwas an die Ästhetik der deutschen TV Filme der Neunziger erinnernde Look dürfte viele abgeschreckt haben, aber wenn man sich erst einmal auf den Film und die Geschichte eingelassen hat, versteht man die Entscheidung und würde daran kein bisschen ändern wollen. Hier stimmt alles, Text, Bild, Ton, Rhythmus und eine Brise Mystik, da vieles wahrscheinlich einigen Zuschauern rätselhaft bleiben dürfte, denn der Film geht direkt in die 2. Ebene und spart sich den schlichten Überbau, was mir allerdings hier sehr gefallen hat. Man geht direkt in die Charakter-Analyse und mit den passenden Bildern entsteht ein drückender aber auch auffordernder Roadmovie, der weder ästhetisiert noch elaboriert und sich auch nicht pseudo-intellektuell verkünstelt, und vom hinterlassenen Gefühl bei mir an Filme wie Paris Texas oder die Reifeprüfung, u.ä. anknüpfen kann. Auch wenn Paris Texas einen vergleichsweise eher cineastischeren Look hatte und Vivere da eher etwas nüchtern und weniger gegraded und geschminkt daher kommt.

                                      Wer ein Feingefühl für Filmstimmungen in Bezug auf Inhalt hat, wird sich hier sicherlich schnell aufsaugen lassen und jeden Charakter auf seine weise interessant finden. Auch das Fehlen von Stereotypen und die unverurteilten Extreme Einzelner war sehr angenehm erfrischend und neugierig machend. Jeder wurde in seinem Handeln und seiner Groteskität gezeigt aber gleichzeitig auch umarmt. Keine der Figuren wurde vorgeführt. Eine Ode an die Menschlichkeit.

                                      Wer seicht oder Action-geladen unterhalten werden will, wird wahrscheinlich etwas Mühe haben sich bei dem Film entertaint zu fühlen aber für mich wahr er mehr als sehenswert. Ich hätte diesem Ausnahmestreifen mehr Aufmerksamkeit gewünscht. Und wer Probleme mit Hannelore Elsner hat, wird hier positiv überrascht sein.

                                      Ich muss deutsche Filme nicht aus Prinzip gut finden. Aber ich bin auch kein bedingungsloser Verfechter bestimmter Filme oder anderer Länder wie die USA oder UK. Leider gelingt es mir aber bei nur wenigen deutschen Filmen, ihre Qualitäten für mich zu entdecken und glaube auch, dass es oft eher so eine Art Patriotismus oder Gegentrend ist, der Leute dazu verleitet, deutsche Filme vom Prinzip her schon gnädiger, und US Filme als Hollywood-Schund härter zu bewerten. Ich versuche das zu vermeiden und mir meine wenigen deutschen Filmperlen herauszupicken. Dies hier ist eine davon.

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                                        Da kann man nur auf ein Remake hoffen, denn die Geschichte hat Potential. Leider wieder einer dieser Fälle von tausend vergeudeten Möglichkeiten und einem grausigen Tele-Novela Cast ... Schade ... (Später mehr)

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                                          Philosopierende Soldaten mit nackten eingekremten Oberkörpern und immer einer kleinen Träne im großen Kuller-Auge, deren philosophische Erkenntnisse den Sprüchen und dem Postkarten-Niveau auf den Muskote-Zigarettenpapier gleichkommen und bei jeder Granate theatralisch zusammenzucken, fragend in den Himmel beten und ins Weinen kommen, unterbrochen vom fliegenden Röckchen der Angetrauten, die zu Hause bereits mit einem anderen Oberst vögelt und ein paar Naturbilder nebst afrikanischer Kinder, die im Wasser schwimmen, sollen das Bild des armen intellektuell missverstandenen traurigen (und gut aussehenden) Frontsoldaten aufpolieren und uns alle die Sinnfrage des Krieges stellen. Eine Frage die sich die meisten glaube ich auch ohne diesen Film schon stellten.

                                          Wenn man diese Soldaten sich so anschaut, brauchen wir uns ja keine Sorgen mehr machen um Auslandseinsätze, denn unsere Jungs (oder die der Ammies) werden da wohl zum baden hinfahren und ein paar eingeborene Kinder streicheln. Na Gott sei Dank sind die meisten Soldaten Philosophen und keine Krieger! Dann auf in den Badeurlaub ihr Schäfchen!

                                          Die Bilder kollagiert mit Sonnenstrahlen, die durch Blätter blinzeln (ich mag sowas ja in der Regel), sowie mit blondschöpfigen oder gut frisierten Schönlingen oder psychisch grenzdebilen Angtshasen die keine Musterung überstanden hätten und ein paar kreischenden Japanern die ähnlich wie die eigenen Jungs alle der Ästhetik einer Paul Gaultier Parfümwerbung entsprungen schienen, mahlen ein Bild von ungewollter Homo-Erotik und leider auch einer ungewollten Komik, die einem beim nächsten Granateinschlag, der von einer neuen Weisheit unseres blauäugigen Schönlings mit nackten verschmierten Oberkörper überlagert wird, in seiner Wiederholung unweigerlich zum Lachen bringt. Die hauchenden Synchronstimmen tun ihr Übriges zu dem wahrscheinlich tragisch-komischsten Pseudo-Antikriegskitschfilm der Filmgeschichte, wo man froh war, wenn der Nick Nolte endlich mal mit trockener Miene ins Bild kam und die Realität gerade rückte, in dem er rumschrie und das sagte, was man schon lange während des Filmschauens dachte: "Zieh dein scheiß Hemd an, wir sind hier nicht auf Strandurlaub!"

                                          Ein Punkt für Sean Penn, Nolte und Clooney, die krampfhaft versucht haben diese Seifen-Oper, die einer Tele-Novela gleichkam, ein wenig mit ihrer nicht ganz so kitischigen Spielweise zu "entsaften", was sie aber bei diesem pseudo-intellektuellen Gesülze über seifigen Klängen und schmierigen Bildern, die nichts mit der Realität an der Front zu tun haben, einfach nicht schaffen konnten.

                                          Und bitte erspart mir den Satz, ich habe den Film nicht verstanden oder habe die Action vermisst, denn wenn es etwas gibt, was mich weiß Gott nicht überfordert, dann sind es philosophische Texte. Und wenn es etwas gibt was ich weiß Gott nicht brauche in einem gut erzählten Film dann ist es sinnlose Action. Was mich aber überfordert ist, wenn blau- und kulleräugige Soldaten mit eingekremten nackten Oberkörpern und gegelten Haaren rumspazieren und fragen "warum warum warum", weil man sich das dann unweigerlich auch fragt warum sie überhaupt da sind, und dabei Blumen flücken und Postkartenphilosophiesprüche über drei Stunden verteilen und alle dabei ihre Frisur behalten dürfen, für die sie als Schauspieler bekannt sind, wo doch der Soldatenhaarschnitt realitätsnaher wäre, und das alles zu kitschiger Streichermusik.

                                          Was die Kritiker zu über 8 Puntken bewogen hat, ist mir ein Rätsel. Wahrscheinlich fehlt da ein Grundstock an Philosophiekenntnissen um diese seifigen hohlen Texte ihrer Belanglosigkeit zu überführen. Ein Antikriegsfilm sieht für mich anders aus und wäre bei mir näher an der Realität angesiedelt. Dieser Film ist weder abschreckend noch aufklärerisch, noch regt er zum Nachdenken an, es sei denn man ist über diesen Film zum ersten mal mit dem eigenen Gehirn in Berührung gekommen. Alles was der Film hinterläßt ist: magst du nackte gut aussehende zart beseitete Jungs, dann solltest du zur Army gehen. Vielleicht sollte ich mal darüber nachdenken ...

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                                            Kunst, ihre Wirkung und Verantwortung werden wohl für manche Menschen immer sowas wie eine Zwangsehe sein. Weil Analysen ja so viel Spaß bereiten, kann man ihnen auch alles opfern. Schade, dabei sollte Kunst doch keine Schöpftonne der Wissenschaft sondern etwas was uns über uns hinaus wachsen lässt sein. Dieser Film hat 1915 mitunter für ein wieder Hochkochen des Ku-Kux-Klan gesorgt, der 1871 schon erfolgreich abgeebbt war und somit ist dieser Film allerhöchstens historisch aufklärend interessant, aber ich halte eine rein filmtechnische Bewertung und gewisse Begeisterung für seine "Raffinessen" da als auch hier im Netz für geschmacklos ...

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                                              Hätten die Coen Brüder diesen Film eins zu eins so gedreht, hätten viele hier anders bewertet. Ich weiß nicht, ich werde das Gefühl nicht los, Soderbergh wird in diesem schnelllebigen Jahrhundert der Schreihälse mit seiner leisen Art nicht ankommen. Ich höre ihn aber, ... ganz deutlich. Und seine Filme muss man sehen, ... und nicht nur gucken.

                                              Damon hatte zuviel Raum und wusste zeitweise nicht was Soderbergh von ihm wollte, aber bei mir ist die Idee was Soderbergh wollte trotzdem angekommen. Und ich mag die Idee ...

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                                                Ich glaube ich verstehe den Konflikt vieler hier und vieler gegenläufiger Kritiken. Soderbergh Liebhaber wollen nicht begreifen warum er sich an solch ein "Emmerich" Thema herangemacht hat und die sagen wir mal "Emmerich"-Liebhaber haben Soderberghs Variante als vergleichsweise "öde" empfunden. Was aber eigentlich keine Ödigkeit sondern Soderberghs Versuch Tiefe und Getragenheit in den Erzählrhythmus reinzukriegen ist.

                                                Genau da liegt der Hase im Pfeffer begraben, wie man so schön sagt: Soderbergh wollte eine Variante für jene Leue anbieten, die die Sacral-Chöre-Trommelwirbel-Emmerich Filme im MTV 0,5 Sekunden Schnitt-Rhythmus nicht mögen, aber dadurch sonst gar keinen Epidemiefilm hätten schauen können. Er wollte quasi für Jene den etwas anderen Epidemiefilm und hat dabei wahrscheinlich bei vielen das Gefühl von "weder Fisch noch Fleisch" hinterlassen.

                                                Ich mag solche Endzeit-Filme, die eine endlose Havarie abspulen grundsätzlich nicht besonders, es sei denn sie gehen eine interessante Symbiose mit anderen Genres ein, oder erzählen primär eine andere Hauptgeschichte, die nur in dieses Setting gesetzt wurde, wie beispielsweise Book of Eli. Mich würde es stark wundern wenn bei Soderbergh sein ganzes Herzblut in diesen Film geflossen ist. Sieht eher nach einer Auftragsproduktion für eine große Produktion aus, die ihn eingekauft hat. Aber betrachtet man die einzelnen Szenen, sind sie technisch genial und einwandfrei nach soderberghscher Raffinesse umgesetzt. Da kann man wenig drann aussetzen.

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                                                  Brügge sehen... und sterben? kann nur von einem waschechten Dramatiker entwickelt worden sein. Es ist die für das Durchschnittspublikum verborgen bleibende Freude Einzelner, die hohe Kunst Drehbuch und Bild gekonnt aufeinander prallen zu lassen beobachten zu dürfen. Einfach genial, wie sich Bild und Text gewollt und gekonnt widersprechen und in diesem Tango unfassbare Gefühle hervorrufen bei demjenigen, der diese gewollten Widersprüche zu deuten weiß. McDonagh, der irische Harold Pinter, und Verantwortliche für ein weiteres für viele in seinem Sinn verborgen gebliebenes kleines Meisterwerk "7 Psychos", wird wohl mein verkanntes Genie dieser Film-Epoche.

                                                  Und ich hatte schon Angst ich müsse in dieser Film-Dekade mein Bedürfnis ein geheimes rares Fundstück mit nur wenigen Auserwählten gemeinsam zu schätzen zu wissen unterdrücken und ohne auskommen müssen. Denn bei all den Glanzleistungen, die Regie-Newcomer wie Affleck, Clooney & Co oder sich festgesetzte Pseudo-Raritäten wie Tarantino am Fließband hinlegen, wurde die Messlatte schon ein weites Stückchen höher gelegt und es reicht heute nicht mehr aus tiefgründige Seelenfilme, groteske blutige Antifilme oder Politthriller zu drehen. Das wäre noch vor 20 Jahren Arte-Kino gewesen. Heute ist es Mainstream. Und dem dürstenden Nischen-Cineasten, Raritätensammler und Kultur-Rebell gehen die Alternativen aus, fehlt es an Schlupflöchern, wo er eine verkannte Schönheit für sich entdecken kann, die dem Mainstream widerspricht und dabei auf geheime Weise eine Genialität aufweist, die ihn als Kenner adelt und in dieser Film-Dekade zumindest noch nicht verstanden wird, um sich von ihr absetzen zu können. Willkommen McDonagh in meinem kranken Hirn. Mein Ego ist gestillt. Du bist mein. Und mit 7 Psychos hast du gekonnt nachgelegt. Zu dumm, dass dadurch auch andere schon darauf gekommen sind, dass du genial bist. Mist. Jetzt muss ich wieder weiter suchen. Irgendwo wird sich noch ein weiterer heimlicher McDonagh verstecken, da bin ich mir sicher ... :-)

                                                  Es ist zwar schon ein Weilchen her, dass ich diesen Streifen schätzen lernte, aber ich möchte es hier in aller Öffenlichkeit noch einmal sagen: Brügge sehen... und sterben? Original-Titel: "In Bruges" hat ausnahmsweise mal einen mindestens genauso schwachen Original-Titel wie deutschen Titel, wo ich mich doch so gern über die eingedeutschten Titel ärgere und es ist ein wahrer Liebesbeweis, dass mich das nicht davon abhalten ließ, diesem wahrscheinlich vielen zu unauffälligen Meisterwerk die volle Note zu geben ...

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                                                    Ich sags im Voraus: Ich steh ja eigentlich auf gut aussehende Fighterinnen. Aber das war ja mal sowas von einem Trashmovie. Kein B sondern schon C-Movie. Aber konsequent von der ersten bis zur letzten Minute durchgezogener Trash. Aber ohne Kult. Also wirklich Trash. Oh Mann. Was für ein Trash. Aber das war ja nach der Eingangsszene schon recht schnell klar, denn da wurde ja schon ganz großes Schauspielkino gezeigt (Vorsicht Ironie).

                                                    Nachdem sie in ihrem Loft vor ihrer Orchidee tanzte und eine Dusche nahm und dann bei ihrem Modelltyp auftauchte, der sich dann natürlich als gut aussehender aber sensibler moderner Maler entpuppt und "es bei ihr zu Ende brachte", war ich mir nicht mehr so sicher, ob ich diesen Film zu Ende sehen werde. Obwohl das Ende ja von Anfang an klar war (Spannug aufbauen ist ja in solch einem Film unnötig wenn man so ein Knackarsch die ganze Zeit vor der Linse hat), wollte ich sehen ob wenigstens da ein bisschen Originalität in den Film eingeflossen ist und hab es mit Humor bis zum Schluss durchgehalten. Das ging aber nicht ganz ohne unfreiwilliges Lachen. Das Ende? Wie zu erwarten, wie der Anfang ...

                                                    Also bei mir wär der nicht mal als Notlösung im Fernsehen durchgegangen ... sorry ...

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