BrittaLeuchner - Kommentare

Alle Kommentare von BrittaLeuchner

  • BrittaLeuchner 30.03.2015, 16:59 Geändert 30.03.2015, 16:59

    Tja das ist halt so wenn man die Welt in Deutsch und nicht Deutsch einteilt. Wir können ja gern mal die Hitlisten international auspacken. :) Gibts den Listenplatz dann überhaupt noch unten? :) Ich zitiere Denzel Washington als er bei Wetten Das gefragt wurde ob er sich vorstellen könne mit Schweighöfer einen Film zu machen: "Sorry, who? I am so sorry I don't know the movies." ... Da stand Schweighöfer neben ihm. :) Für mich ist er ein kleiner Junge, dem man gut melken kann, weil er sich voll auf die deutsche Fernseh- und Unterhaltungsbranche eingelassen hat. Er ist für die der dumme Ossie-Clown der Förderanstalten weiter nichts. (Und nein das war kein Ressentiment von mir gen Osten sondern eine Metapher ihrer Einstellung ihm gegenüber)

    • BrittaLeuchner 23.03.2015, 09:42 Geändert 23.03.2015, 11:13

      Ich glaube hier hat die Schreibfigur (welch seltsames Wort, aber ich wollte es mal ausprobieren) namens Mr. Vincent Vega einen Nerv getroffen, der wohl einigen weh tut. Das merkt man vor allem an Kommentaren von frisch angemeldeten Fans, die sich wahrscheinlich nur schon deshalb angemeldet haben um sich nur über diese Kritik zu echauffieren. Und das verleitet mich zu der Annahme, dass hier ein aufkommender Jugendschwarm, ein Konsens angegriffen wurde, ein Robbenbaby geschlachtet wurde, das gerade auf dem aufsteigenden Ast des Fan-Zuspruches sitzt. Erinnert mich an die Ranicki Biopic Debatte. Sei es den Schauspielern vergönnt Erfolg zu haben. Aber des Autors Bedürfnis den Konsens zu durchbrechen finde ich mehr als nur nachvollziehbar. Notwendig. Vor allem weil es oft sehr schwer ist, eine Kritik in entgegengesetzter Richtung anzubringen, aber genau hier Kritik sich ihre eigentliche Relevanz verdient. Natürlich fehlt der Applaus. Aber um so mehr schätze ich aber diesen Gegenwind.

      Und davon abgesehen, wer sagt denn dass Applaus erwartet wurde? Anders herum gesagt: es ist überführend leicht die Meute gegen sich aufzubringen in so einem Fall. Das ist eigentlich das Traurige daran. Es sagt mehr über die Empörten aus als über den Autor.

      Für jene, die es eventuell nicht bemerkten: Ich traue dem Autor zu (so glaube ich aus der Feder zu lesen) , dass er genau weiß was er da tut, wenn er das schreibt. Das verrät nicht nur die Wortführung, sondern auch die Bögen und die Metaebene im Text. Egal ob jemandem der Schreibstil oder die Einschübe des Autors gefallen oder nicht, ich fand die Kritik sehr lesenswert, erfrischend und gut aufgebaut. Und sie hat glaube ich auch ihr eigentliches Ziel erreicht. Nur können das beleidigte Fans nicht verstehen.

      Dabei sich auf die Einleitung zu stürzen mit der Begründung diese sei ungeschickt, dazu kann ich nur sagen, dass genau diese Bemängelung daran das wohl Ungeschickteste überhaut wäre, wenn man versuchen würde, den Text anzugreifen. Denn der Kunstgriff ist sehr wohl gelungen, gut aufgebaut, vorbauend für den Abschluss der ersten Seite (was nur wenige der Kids verstanden haben dürften) und identitätsstiftend für Leser um zu verstehen, aus welcher Position derjenige seine gegen den Strich gebürstete Provokation schreibt. Und es wäre wohl kaum milder bei jenen aufgenommen worden, wenn er geschrieben hätte, dass er hauptberuflich Schauspieler ist und schon mit De Niro gedreht hat. Dann wäre ihm wohl erst Recht Arroganz vorgeworfen worden.

      Und im Gegensatz zum emotional verklärten Empör-Ton einiger Gekränkter hier, ist der Aufbau der Kritik sehr gut, selbsterklärend erläutert und wenn man sich nicht grad in seiner heimlichen Liebe zu dem kritisierten Schauspieler auf den Schlips getreten fühlt, auch sehr empathisch und mit Wortwitz geschrieben. Man muss ja nicht die gleiche Ansicht teilen. Aber der Versuch das Geschriebene an sich anzugreifen wirkt hier sehr gezwungen. Und dabei dann noch extrem unterirdisch im eigenen Stil zu sein, das ist dann schon ganz großes Kino!

      Sehr geehrter Mr. Vincent Vega, ich glaube von Ihnen wird man (möchte ich) noch viel lesen. Oder tut man dies bereits? Dann bitte ich um Entschuldigung. Der Stil lässt zumindest darauf schließen. Und dabei finde ich es völlig zweitrangig, ob wir auch nur im Ansatz einer Meinung wären. Entscheidend für mich wäre nur, dass ich ihre Meinung dennoch immer gern lesen und schätzen würde.

      Lieben Gruß!

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        BrittaLeuchner 12.03.2015, 03:25 Geändert 02.04.2015, 20:12

        Ist hier wirklich niemandem aufgefallen, dass das Drehbuch, die Dialoge, die Klischees, das Schauspiel, einfach alles grottenschlecht waren? Hier werden Vergleiche mit Fargo gezogen, wird "pseudo"-kritisiert und debattiert z.B. darüber, dass irgendwelche Sexszenen zu freizügig gewesen wären, als ginge es um einen akzeptablen Film, der nur ein Problem mit der Altersbeschränkung hätte. Welcher Film? Welche Sexszenen? Ich musste mir bei den Kritiken wirklich die Augen wischen. Ist das euer Ernst? Merken wirklich so wenige die Unterschiede zwischen 2 qualitativ völlig grundverschiedenen Filmen, nur weil sie aus versehen im gleichen Setting oder der selben Jahreszeit spielen? Oder sind das Promo-Accounts, die versuchen eine Goldene Himbeere für den Fehlgriff zu vermeiden?

        Hallo-hoo!? Jemand zu Hause? Es hätte mich nicht gewundert, wenn Justin Bieber gleich um die Ecke gekommen wäre im Polizei-Outfit und alle gerettet hätte mit einem Thanks-Giving-Truthahn und dem Satz "Wir sind doch alle Kinder Gottes ..."

        Von der buchstäblich ersten Filmminute an merkt man das etwas Gewolltes nicht Gekonntes hier nicht stimmt: Der Film bietet seine schlecht ausgebauten Pseudo-Meta-Ebenen, die ihn novellieren sollen, auf einem dermaßen billigen Silbertablett von der Ramschkasse als Hors d'oeuvre an, dass einem gleich der Appetit vergeht. Das schlimme daran ist: es wird zu einer ungewollten Parodie auf bestimmte dramaturgische Kniffe, die in anderen Filmen durchaus wichtige Elemente der Erzählkunst darstellen, hier aber nur alles noch lächerlicher machen ...

        Und mal davon abgesehen, dass es mir egal wäre: Wo waren denn bitte freizügige Sexszenen? Das wäre ja wenigstens noch etwas, worüber man hätte streiten können. Der Film war einfach nur flach, vorhersehbar in jeder Sekunde, pseudo-dramatisch ohne Grund, einfach nur *fremdschämen*. Und selbst diese Kritik ist eigentlich schon zu viel. Über schlechte Filme und zu viel Sex oder Gewalt kann man wenigstens streiten, aber der Film hat nicht einmal das. Nichts außer Plattitüden.

        Jeder Konflikt wirkte total gestelzt und herbei gezwungen wie in einer Soap. Die Schauspieler rollten die Augen und runzelten ihre Stirnchen wie in einer Seifenoper oder Realityshow oder im Schultheater. Und wer diesen Film mit Fargo vergleicht, hat meiner Meinung nach das wahre Kunstwerk und die Subtilität hinter Fargo null verstanden. Ich konnte mir an den dramatischsten Stellen im Film das Lachen oft nicht verkneifen.

        Sie schaut ihm traurig mit wehendem Haar hinterher: "Was ist wenn du nicht anrufst?" - "Dann bin ich tot" ... *Facepalm*

        Ich wurde schon misstrauisch nach den ersten mit gepresstem Raunen gesprochenen Worten im Film, die wie Klischee-Werbesprüche aus dem OFF sich ins Auto verlagerten. "Was ist ein zu Hause? ... Ich weiß es nicht" Und bis zum Schluss hielt der Film stur an der Annahme fest, er sei ein dramatischer Film mit tieferem Sinn. Der aber gänzlich fehlte. Da nützt es auch nicht, dass jede Szene erklärt wurde, wie man es aus Telenova TV Szenen kennt. Das macht es wahrlich nicht besser.

        Ich habe immer darauf gewartet, dass gleich die "Switch" Einblendung kommt, die mich aufatmen lässt, dass das Ganze eine Verarschung von einer Sketch-Fernsehsendung war.

        Nicht eine einzige Szene war auch nur im Ansatz schlüssig, noch glaubhaft oder in irgendeiner erdenklichen Weise spannend. Kein Motiv logisch aufgebaut oder fesselnd an der Rolle oder der Figur angeknüpft oder in den Film eingearbeitet. Alles wirkt wie aus einem schlechten Werbefilm mit peinlichen Pseudo-Dialogen, die durch ihre schlecht gespielte Dramatik auch noch ungewollt zu Parodien ihrer selbst wurden:

        "Wo ist ihr Mann?" - "Er ist auf der Hirschjagd." - "Ist er bewaffnet?" ...

        Nein! Er ist Chuck Norris! - Ich bin raus ...

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          BrittaLeuchner 11.03.2015, 05:31 Geändert 11.03.2015, 05:40

          Deutsche RTL-Samstagnacht-Kleinkunst mit ein bisschen "Oops"-Faktor und Dr. Sommer aufgepeppt, welcher ich eigentlich nicht so viel Worte widmen wollte aber ich habe es satt wie das alles seit Jahrzehnten zunehmend hingenommen wird und Formate wie Dschungelcamp dann noch zum Grimmepreis vorgeschlagen werden, während in deutschen Kinos Mösenwitze Kasse machen sollen.

          Aber diese beiden Bücher als auch dessen Filmadaptionen reihen sich ein in eine Schweiger-Schweighöfer-Liefers-Generation der "leicht erheiternden" Schunkel-Provinz-Hollywoodler mit Fritzchen-Witzchen und Frettchen in der Hose und Bierflasche in der Hand und zeigen der Welt dass wir Deutschen Köpfchen und Humor haben ...

          Deutsches Boulevard-Theater wie wir es seit Jahrzehnten von hier gewohnt sind, mit Lokalkolorit, wo man sich immer wünscht, dass die Lokalität eine andere gewesen wäre, die hier färbt.

          Wir sind und bleiben Spitzenreiter im erschaffen grandioser Kopfschüttel-Facepalm-Filme, bilden mit garantiertem Fingerspitzengefühl gekonnt das internationale Schlusslicht der Geschmacklosigkeit und können das noch nicht einmal mit Erzählkunst aufwiegen, zumindest was die hochdotierten schwerfinanzierten Streifen und ihr Niveau angeht. Das muss man den Medienboards und Buchverlagen lassen: Sie haben ein gezieltes Händchen für Projekte, die international wirklich mithalten können und leisten somit einen wichtigen Beitrag dazu, dass der deutsche Film und das Land der Dichter und Denker international an Anerkennug gewinnt.

          Aber was tun - als Produktion oder Verlag - mit einem Markt, der schon aufgeteilt ist, wo ein Menschenleben nicht ausreicht um alle großen Bücher gelesen und alle guten Filme gesehen zu haben? Richtig: Man muss sich einen neuen Markt und neue Leser erschaffen. Willkommen im Jahrtausend der Film und Buchverblödung. The new Generation X. Die Zeiten der schlauen Bücher sind vorbei.

          Ein Punkt für die Nahaufnahmen der Augen von der Juri, obwohl ich den am liebsten schon wieder abziehen möchte, wenn ich merke, wie eine unreife junge Dame nach 2 Erfolgsfilmen jetzt rumgereicht wird, wo bei mir schon die rote Überbewertet-Karte in der Brusttasche zuckt ...

          PS: Und was soll das ganze dumme reißerische Gerede (Sowohl der Aufruhr als auch die Verstörung einiger Filmbesucher) über Sachen, die wir in den 1970ern dachte ich schon unlängst abgehakt (ausgesprochen und aufgeklärt) haben? Das reicht heute aus um ins Gespräch zu kommen? Sind die Emo Hippster heute so prüde, dass dieser Film wieder aneckt? Traurig.

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            BrittaLeuchner 10.03.2015, 18:33 Geändert 10.03.2015, 18:49

            Bravo. Ich habe mich für die Macher wirklich gefreut. Ein vielleicht auf Grund des grässlichen Namens und der für viele vielleicht erstmal etwas abschreckend wirkenden Optik unterschätzer aber außerordentlicher und sehenswerter Stopmotion Film der Sonderklasse.

            Mit herrlichen Bezügen zu Klassengesellschaften, Waffen-Lobby, der intriganten Außenpolitik zum Selbstzweck, dem Unvermögen der Eliten und wundervoll ungewöhnlichen und manchmal auch ein bisschen holprig daher kommenden aber so gewollten Einfällen, die aber genau wegen dieser Ungeschliffenheit den weniger dem Animationskino zugewandten Nörgler in der Bereitschaft den Film anzunehmen, milde stimmen.

            Weil er das ganze Gegenteil zu dem verkörpert, was man heute als Schimpfwort Disney-Film nennt. Angenehm dabei auch dass es nicht nur eine für die Zeit unübliche Optik sondern dabei auch eine ganz eigene gefunden hat, in der alles noch so Skurrile, ein letztendlich doch aufzusaugen vermag.

            Daraus läßt sich ein spürbares und beeindruckendes Gleichgewicht heraus ableiten, wo die gekonnte Erzählstruktur dem innovativen Einfallswahn gut mit Erzählstimmung entgegenzuwirken vermochte um den Zuschauer nicht für immer aus der Bahn zu werfen. Man war drin. Aber irgendwie auch immer wieder draußen. Und das wirkte in keinem Moment ungewollt, sondern unterstrich die Meta-Ebenen-Flut, die da buchstäblich auf den gewollten Filmschauer der den Autor im Skript sucht, einhämmert. Aber nie mit gehobenen Zeigefinder sondern immer mit Liebe und Verständnis oder zumindest Humor zu den Figuren und somit gegenüber ihren Vorlagen.

            Bin mal gespannt wer sie alle sah wie ich, die Parallelen: die Waffen-Lobby Anspielungen, Geheimdienste, Feindbilder Propaganda, der nach oben entlassene blinde Präsident der gleichzeitig eine Metapher für den sinnentlehrten Karrieristen darstellt, das soldatische Fussvolk und ihre Ausreden, der von mir so oft kritisierte Heldenmythos (endlich räumt da einer mal mit auf!), Fremdenangst, Massenverblödung, und noch so vieles mehr.

            Ein Wermutstrophen für mich ist, das solche Filme irgendwie nie ganz ohne Gesang und ohne eine pubertäre Liebesgeschichte auskommen. Aber sei's drum. Es war ein sehr sehenswerter und bei Weitem kein schwacher Film. Halt nur nicht mein Hauptgebiet. Um so mehr zählt die Anerkennung die ich bereit bin ihm zu geben.

            Herzlichen Glückwunsch liebe Macher zu diesem Achtungswerk.

            Amy Nicholson von der L.A. Times schrieb mit gleicher Punktwertung wie ich vor 6 Monaten: "Wenn deutsche Expressionisten die Fertigkeiten für Stop-Motion-Animationen gehabt hätten, dann hätten sie genau diesen Film gemacht."

            Was für ein Kompliment. Und wäre ich der Filmemacher hinter diesem Projekt, hätte ich Amy nach dieser Kritik einen Heiratsantrag gemacht.

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            • Ach her je! Kleiner Hinweis: Könnte mal bitte jemand aus der Redaktion diesen Artikel noch einmal lektorieren?? Besonders den ersten Abschnitt von "Limania" ?! Das ist wirklich gruselig und geht nicht mehr als "lässige Schreibweise" und auch nicht mehr als Digi-Nation-Typing durch. Das ist schier und ergreifend unter Moviepilot Niveau. Ist ja schließlich ein Redaktions-Artikel und kein User Kommentar. Bitte bitte nachbessern. Vor allem die nicht zusammenkommen wollenden Nebensätze.

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                BrittaLeuchner 01.10.2014, 02:53 Geändert 07.03.2015, 21:39

                So. heut nur kurz. Wenig Zeit. Der Film unterfordert. Nie ein gutes Zeichen. Neue Settings, alte Story. Außer Swinton - die ich (und sie sich selbst auch) gern seh in ihren grotesken Figuren - war alles irgendwie Youtube Generation: 0815 Epos-Musik zu alten Muskoteblättchen-Philosophie-Sprüchen. Der Trailer verrät schon wie sehr hier auf bewährte Emmerich-Aktion gesetzt wurde, um die alte neu aufgewärmte Gesellschaftskritik zu übertünschen, die wenig Neues birgt und auch nicht den Eindruck konstruktiver Dringlichkeit hat, was es rechtfertigen könnte, so wie die ewige Botschaft vom Tod und dessen Verdrängung im Leben und dass es aufhören muss mit dem ewigen Krieg. Nichts davon, aber auch nichts anderes. Die Manipulation der Historie, die Aufstände, die keine sind, die Welt die nicht ist wie sie scheint, inklusive the Godfather of Trumen Show himself als finaler "Erklärbär". Alles rezitiert und ohne gefühlte Brisanz. Schade.

                Dabei ist die Idee mit den Gesellschaftsklassen und den Klassen in den Zugabteilen gar nicht so unoriginell. Nur leider war ich an keiner der Figuren wirklich dran, fühlte mich nirgendwo verbunden. Wes Anderson schafft auch oft eine überzeichnete und manchmal auch sogar brecht-artig distanzierte unreal karitative Welt, aber sie ist doppelseitig und man kommt von "hinten" an die Figuren heran und erlebt Überraschungen. All das fehlte hier und wurde mit Gemetzel übertünscht.

                Hab schon bessere Filme innerhalb dieses Hypes um die neue asiatische Film-Elite herum gesehen. Es war nichts weiter als ein Roland Emmerich Film mit geglückter Comic-Ausrede die ihn als originell einstuft, und im Zug mit ein bisschen Nolan und ein bisschen Aranovsky und asiatischen Kampfszenenhumor (der Fisch, das war so albern). Alles irgendwie Fast Food mit einem originellen Dressing. Nichts Feinadriges oder wirklich tief Gehendes.

                Meine Bewertung: kein Erbarmen. Hier muss niemand beschützt werden, denn der Film erhält genug unreflektierten Hype.

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                • Ähm, Entschuldigung? Ist das euer Ernst? Also ich meine diese ganze "Heraufbeschwörung" von einem vermeintlichen Erfolg/Durchbruch/ einer Sensation?? Sorry, aber ... Das ist 'ne Kiddie-Spielerei oder vllt. ein Testspielchen einer jungen Filmschulklasse oder so. Die Frage stell ich nicht nur dem Artikelautor sondern auch den Kommentatoren hier. Entschuldigt bitte dass ich die Kontenance verliere, aber nach all dem vermeintlichen "Staunen" hier(?): Das ist doch wohl nicht euer Ernst und doch wohl der größte Müll seit Ed Wood, den ich je gesehen habe. Was bitte soll dran so unglaublich toll sein? Die sinnlose Verschwendung von billigem Kunstblut für ein paar völlig unlogisch aneinander gereihte Kampfstunts oder der billig-pompöse TamTam-Soundtrack aus der Konserve, der klingt wie ne Hans Zimmer Parodie für Arme? Nicht dass ich sowas zu schauen nicht auch lustig gefunden hätte, wenn ich das alles hätte ohne diese völlig daneben gegriffenen "Prädikate" die diesem "Webfilmchen" zugeschrieben werden, hätte sehen können. Dann hätte man sagen können: hey ganz nett für den Anfang, haben sich sicherlich viel Mühe gegeben oder so. Aber so zu tun als würde hier ein neuer Stern aufgehen, finde ich etwas merkwürdig. Gut, es mag ja Fans der Story geben und denen ist es vllt. egal ist, wie das aussieht, aber das ist und bleibt Amateurwebfilmerei mit billigen Specialeffects alá Youtube-Tutorials "wie mache ich mit After Effects ein bisschen Blut in den Film?", weiter nichts. Sorry. Vor allem versteh ich nicht, warum man dafür dann Finanzierungen bekommt während gut gedachte Geschichten, die ganz ohne solche Effekte auskämen und wirklich Leute ins Kino treiben würden, lehr ausgehen. Ist Kino jetzt nur noch Kindersache oder wird hier der gleiche Fehler gemacht, wie damals in der Musikbranche, vor Jahren bevor sie den Bach runterging: das erwachsene zahlungsfähige und kunst-interessierte Publikum vergessen? Manchmal bin ich mir nicht sicher wer hier arroganter ist: die, denen das ja eh immer vorgeworfen wird: die sich mit den schönen Künsten beschäftigen und anspruchsvolle Filme schauen wollen oder machen wollen, oder jene, die mit völliger Ignoranz das Boot namens "Film in der Zukunft" zum entern bringen, in dem sie alles mit ihrem TamTam-BumBäng Müll zukleistern oder lobpreisen, selbst wenn es der dümmste Brei ist, der einem da(r) geboten wird ... Oder ist das wieder eine clevere Werbung für Croudfunding Portale? Das wäre noch die sinnvollste und harmloseste Unterstellung ...

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                  • 8 .5

                    Warum Kritiker diesen Film nicht mögen? Nun, weil sie hier mit ihren Parabeln nicht weiter kommen. Eine Analyse des Films würde sich nicht lohnen, denn wer soll die lesen? Die die von diesem Film angesprochen werden, durchschauen den künstlich herbeigequälten Verriss sofort, und dass derjenige das Wesentliche übersieht. Zum Beispiel: Spannung ist so ein ödes Argument, wenn man es als Mangelware versucht auf solch einen Film anzuwenden. Fehler in den Settings oder Randfiguren? Banal. Egal nimm ein anderes Wort, ein anderes Bild, sie können ihm nichts anhaben. Diesem Film. Denn für die für die er gemacht ist, kennen sein Geheimnis. Sie, die Kritiker, können diesen Film nicht verstehen. Sie sind Kritiker. Sie erschaffen nichts. Sie kritisieren Filme, davon leben sie, sie erschaffen aber keine.

                    Nur wer Kreatives erschafft und die Kämpfe damit kennt, kann solche Figuren verstehen. Das ist das Einzige was man diesem Film vorwerfen kann. Was nicht automatisch heißen muss, dass sie den Film mögen. Na gut, und einen grenz-debil inszenierten Sohn in der Gastrollenfunktion vielleicht noch. Aber das hat der Film mit vielen von den von Kritikern hochgelobten Filmen gemeinsam, also daran kann's nicht liegen.

                    Na ja und warum Spannungs-Voyeure und Blockbusterjäger den Film nicht mögen? Die Erklärung spare ich mir. Wer die liest und versteht, kannte die Gründe eh schon vorher. Es ist ein Nischenfilm, für ein spezielles Publikum, welches selten von einem Film direkt angesprochen wird, und ich find es schön, dass es mal gemacht wurde. Schon allein für die gewählten Songs von Randy Crawford, Sting und David Bowie würde ich 8 Punkte geben. Owen und Binoche waren meiner Meinung nach ohne jegliche Beanstandung im Bilde. Punktabzug gibt es für den Sohn. Na gut ok, und für den unrealistischen Zuspruch den die Lehrer von den Schülern bekommen, so als seien die Schüler nur dazu da, diese Lehrer in ihrem Wesen ständig zu applaudieren. Das hätte man durchaus realistischer machen können und störte ein wenig das Gefühl dass es hier um eine beinahe wahre Geschichte gehen könnte. Mir aber egal, denn ich habe mich beim schauen sehr umarmt gefühlt.

                    So das war mal eine kurze und nicht so fordernd wortgewaltige Kritik. Ist hier auch nicht nötig. Und es ist auch schon spät. Gute Nacht.

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                    • 7 .5

                      Nun, die distanzierte Haltung der Kritik schreibe ich mal dem Umstand zu, dass es für jede Art von Filmen so ihre Zeit gibt und gab, und in Zeiten von Asia-Film Boom, Bollywood, Nollywood und Marvel-Verfilmungen oder zunehmend zugespitzten StarWars Adaptionen und der x-ten Variante von Truman Show auf der einen Seite und dem Indie-Trash-Trend auf der anderen, wird ein im Mittelfeld angesiedelter unpathetischer Streifen über zwei Brüder, der eine kriminell, der andere Polizist, als Plot wahrscheinlich schon mal eher mit weniger großen Erwartungen und somit wahrscheinlich auch weniger Konzentration abgespielt.

                      Aber wer hier genau hinschaut und seine Konzentration auf den Film hoch hält wird belohnt, wird nicht enttäuscht, denn der Cast kann sich nicht nur namentlich sondern auch spielerisch sehen lassen:

                      Matthias Schoenarts, der Shooting-Star des zeitgenössischen flämischbelgischen Kinos wieder im selben Streifen mit Marion Cotillard (beide waren einfach wundervoll in "Rost und Knochen"), Billy Crudup (Big Fish, Public Enemies), Mila Kunis (naja, wer sie mag, bisher konnte sie mich nur in Book of Eli überzeugen), Zoe Zaldana (die mich immer wieder über ihr Filmspektrum überrascht und der Motion Tracking Darsteller vom weiblichen Avatar war), der gute alte Mafioso James Caan aus der Pate (wie ich seine ungewöhnliche Physis vor der Kamera liebe weil sie immer aus dem Rahmen fällt), und nicht zu vergessen The Children of Men Zyniker Mr. Clive Owen höchstpersönlich, u.v.a. - spielen hier sehr gut eingeflochten in den Plot und ohne große Ecken und Kanten eine sauber erzählte Geschichte ab und bleiben dabei auf dem Teppich und vor allem gibt es keine der Spannung oder dem Lacher geopferte Dramaturgie sondern schlüssiges Spiel und schlüssige Handlung.

                      Solide, metaphorisch makellos und mit wertfreier aber nachfragender Inszenierung bleiben wir mit dem Gefühl zurück, dass nichts was wir zu wissen oder richtig zu bewerten glauben, so wie im Prinzip der Buße im Schicksal eintreffen muss, denn alles was wir unseren Assoziationen und unserem Regelwerk von Ethik und Moral unterwerfen, ist einerseits nachvollziehbar, richtig und wichtig und sicher notwendig, aber keinerseits Garant dafür, dass sich alles im Verhängnis der Ereignisse dem fügt. Am Ende passiert das Unerwartete aus einer Richtung, aus der es nur kommen konnte, weil der vorherige Kampf um das Richtige versagte, und am Ende daraus aber Etwas Wundervolles entspringt. Und auch wieder nicht. Ein gerettetes Leben und eine emotionale Erlösung die sich gleich wieder in tiefen Schmerz umwandelt da die Konsequenzen natürlich trotzdem nicht ausbleiben. Es gibt nun mal keinen abgeschlossenen Plot und wie oft haben wir uns nach Filmen gefragt, wie die Geschichte von hier weitergehen würde, wenn wir nicht an die Liebe wie sie Hollywood lange definierte glauben. Egal in Paar-Beziehungen oder in Familien.

                      Für mich eine wundervoll wahre Lebensparabel die hier mit ganz sanfter und unaufgeregter Ironie spitzfindig skizziert wird: Denn es nicht einfach nur das Motto "Nichts ist wie es scheint" sondern "es ist auch Alles möglich, am meisten da wo man es am wenigsten erwartet", "Dinge fügen sich manchmal wenn man nicht versucht Etwas zu erzwingen" und "Es ist wie es ist, das Leben ... und nicht anders".

                      Ich habe im Leben hunderte von solchen kreis-schließenden seltsamen Erlebnissen und Zusammenhängen gehabt und glaube nicht der Einzige zu sein, der hier eine wahrlich nachvollziehbare Verkettung von Ereignissen wie aus dem Leben gegriffen erkennt (übertragen gemeint natürlich), und Bedrohung oder Hilfe oft von den unerwartetsten Seiten des Lebens kommt und wenig damit zu tun hat, wie wir wen oder was zuvor eingeschätzt haben. Mal davon abgesehen dass jeder eine Geschichte hat, und aus der Summe der Ereignisse in seinem Leben heraus möglicher Weise für andere unverständlich handelt.

                      Es ist wie es ist, das Leben, ein unkontrollierbares Wunder voller Überraschungen und Fehleinschätzungen und ich finde das zeigt die schön erzählte und einfühlsam gespielte Geschichte in dem Setting seiner Zeit sehr gut, sehr detailliert, und keineswegs als ein neuer Aufguss von "Departed" oder ähnlichen Filmen, denn er spielt für mich in einem ganz anderen Genre, was leiser erzählt und näher ran geht an die Geschichte, auch wenn hier keine Figur bis in die Tiefe der Seele beleuchtet wird sondern viele Enden in den Charakteren offen bleiben. So wie es nun mal auch im Leben ist mit den Menschen, die wir zu kennen glauben.

                      Trotzdem ist es ein Streifen, der mich mit dem Gefühl zurück lässt, kein bedeutender Film zu sein, und ich glaube das will er auch nicht. Es gab in ein zwei Szenen immer kurz Momente wo mich die Kamera-Entscheidung oder der Schnitt-Rhythmus störte, etwas irgendwie ins stolpern kam im Fluss der Bilder. Es wirkte aber nicht gewollt, sondern eher so als fehlte da ein bisschen was um die Szene perfekt zu machen. Aber das kam sehr sehr vereinzelt vor und tut dem Filmabend keinen Abbruch.

                      Es ist kein eitles Meisterwerk mit dem sich ein Regisseur ein Denkmal setzen wollte, sondern eine sehr glaubhaft erzählte Geschichte in einem sehr gut arrangierten Setting der damaligen Zeit in den 1970igern. Nicht mehr und nicht weniger.

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                      • 5 .5

                        Während der Cast und die Regie mit jeder Szene zu überzeugen weiß und das sich etwas Anlehnen an den Dogma-Filmstil dem Ganzen und der Realitätsnähe sehr gut getan hat, leidet der Film meiner Meinung nach nicht wenig daran, dass es hinter jeder Ecke nach Werbefilm für Waffenlobby und Rachefilm ohne Hinterfragung riecht. Das sind für mich aber gerade nach den letzten 2 Hollywood-Jahrzehnten existenziell notwendige Distanzierungen, die ein Film mit solch einem Cast und solch gekonnter Szenendramaturgie schaffen muss. Ja sicher, es ist leicht sich zu distanzieren und dummerweise ist es auch noch hipp, was einen dazu verleitet, genau das nicht zu tun. Das verstehe ich und es wäre meine nächste Vermutung gewesen, warum der Film (ACHTUNG SPOILER) deshalb hier kein Überraschungsende anbietet, sondern gnadenlos "durchläd", im wahrsten Sinne des Wortes. Aber dann ist wohl doch nicht so leicht die richtige Entscheidung zu treffen, denn am Ende zählt nicht wo gegen man sich aufgelehnt hat oder wie kurzweilig originell eine Entscheidung im Film ist, sondern am Ende zählt nur, zu welcher Botschaft man sich für die Zuschauer (also auch die nicht ganz so hellen darunter) entscheidet, bei einem Medium, das in Stein gemeißelt bis ans Ende des digitalen Zeitalters wieder abrufbar ist.

                        Rache ist ein Gefühl, was uns vortäuscht, wir wären erst gewaltbereit geworden durch das was uns widerfährt, aber das stimmt nicht. Rache ist nur ein Ventil, was uns in unserer tiefsten Gewaltbereitschaft den Grund dafür liefert es nicht mehr im Zaum halten zu müssen. Rache ist wie Eifersucht, ein unkonstruktives und zerstörerisches Gefühl, welches eine Kette von unlösbaren Konflikten nach sich zieht. Und kein Ende findet.

                        Ein großartiger Bale, der mich hier angenehm überraschte als schmaler langhaariger Roadmovie-Typ, ein wie immer großartiger Harrelson, selbst Whitaker nervt diesmal nicht mit seiner debilen Art sondern bleibt auf'm Teppich und fügt sich ein. Der Film vermittelt dem etwas genauer hinschauenden Zuschauer ein kunstvoller sensibler Streifen zu sein, da sehr viel Einfühlungsvermögen in die Charaktere und wundervoll ungewöhnlich ehrliche Szenen kleiner zwischenmenschlicher Konflikte eingewoben sind und der Film zweifelsohne gutes Schauspiel und wenig Kitsch vorzuweisen hat.

                        Aber er bleibt meiner Meinung nach an der Untermarke einer halbwegs akzeptablen Metaebene hängen und vergeudet somit "große" Darsteller und "große" Szenen für einen "kleinen" Rache-Film. Dokumentation des Grauens, die schon eine eigene Regalreihe in der Videothek hat, in einem Land das heute dringender als denn je andere Zeichen braucht! Schade.

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                        • Ich kann mir nicht helfen, aber dieser verkrampft gewollte Anzug gepaart mit schlecht gespieltem Intellekt und dieses Bubi-Gesicht wollen bei mir einfach nicht schlüssig zusammen kommen. Hinzu kommt, dass alles an ihm dem widerspricht was er sein will, denn der diskrete Charm eines intelligenten Kritikers ist wählerisch und verschmäht es zu jedem Schinken seinen Senf dazu zu geben. Dann noch diese lächerlich gewollte Kulisse mit der Lampe und den Büchern im Hintergrund. Einfach nur übertrieben schlecht gewollt und gezwungen. So wie sich Kiddies halt nen belesenen Märchenonkel vorstellen. Es tut mir wirklich leid, weil der junge Mann ist sicher ein netter Kerl der was drauf hat, aber diese "Kritiker-Nummer" beleidigt meinen Verstand und dem muss ich hier mal Luft machen. Ranichi hat bevor er Kritiker wurde große Theaterstücke wie "Besuch der alten Dame" in andere Sprachen übersetzt, hat den Krieg überlebt, hat eine Menge Vorstellungskraft und Ideenreichtum besessen, wie unterschiedlich man Werke betrachten könne. Das hier ist weit weit davon entfernt. (Ich entschuldige mich für meine Wut aber das musste mal raus)

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                          • 10

                            Achtung! Für alle, die hier irritiert über die wenigen aber dominierend schlechten Kritiken stolpern und deshalb zögern den Film in ihre Liste der eventuell zu schauenden Filme zu packen, sei gesagt: a) der Film ist noch nicht einmal in den deutschen Kinos und die deutsche Synchro scheint auch noch nicht fertig zu sein, denn es gibt bisher nur englische Trailer! Also was wird hier gereviewed?

                            und b) sind alle, die hier den Film schlecht bewertet haben, wie ich sehen durfte, wohl große Freunde des Filmgeschmacks alá X-Men, Terminator und Co. Nicht böse gemeint, aber nicht unwichtig bei der Einschätzung der Kritiken. Noch dazu haben sie dann wohl ne englische Preview gesehen? Also Vorsicht mit den Vorurteilen!

                            und c) ist der Film auf imdb sehr gut über dem Mittelfeld angesiedelt und verdient es von Leuten geschaut und ge-reviewed zu werden, die solche Art von Filmen mögen und vergleichen können.

                            Ich halte die schlechten Kritiken hier so noch nicht für haltbar oder besser gesagt geben sie noch keinen guten Spiegel über den Film ab! Das grenzt für mich schon an Rufmord bevor der Film erscheint. Ich werde mir diesen Film, der in Cannes wohl zu starken Polarisierungen, vielen Zujubelungen aber auch Buhrufen mit diesen 3 sehr unterschiedlichen und alle hoch interessanten Schauspielerinnen verleitete, und die ich alle auf ihre Art charismatisch finde, auf jeden Fall ansehen! Und um den Film hier nicht voreilig zum Kippen zu bringen auf moviepilot.de gibts vorerst erst einmal 10 Ausgleichs-Bonuspunkte von mir bis ein paar objektive Kritiken hier reinflattern.

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                            • 3

                              Ein wohl (so muss ich herb sagen, entschuldigt) vom Elendstourismus weißer Mitgefühlsheucheler refinanzierter Streifen mit von Anfang bis Ende mimisch sehr vereinfachten Darbietungen der vier wichtigsten Gefühlsregungen im Gesicht der Darsteller. Und ein meiner Ansicht nach eher für eine Doku geeignetes Thema als denn für einen Film, der hier bereits schon von mehreren Rezipienten tragischer Weise (meine Bedenken bestätigend) als "gute Unterhaltung" bezeichnet wurde. Was beim Auspeitschen von einer jungen Frau bis die Knochen zu sehen sind als gute Unterhaltung verstanden werden kann, bleibt mir jedoch ein Rätsel und die szenische Ausarbeitung solcher menschlichen Qualen ebenso in der Aneinanderreihung ohne Aufschluss über die Entwicklung dahin in ihrer Notwendigkeit verschlossen, wie die realistische Darstellung von Explosionen und von Bomben zerfetzten Menschenteilen, wie sie oft in den sogenannten "Antikriegsfilmen" (die keine sind) in erhöhtem Maße zelebriert werden (fragt sich offensichtlich keiner woher z.B. die Erlaubnis kommt, Kriegsschiffe beim Dreh zu nutzen, wenn solche Filme sich ja angeblich sooo gegen den Krieg und Armee aussprechen).

                              Der Film hat als Medium und Entscheidung zum Format "Film" (anstelle einer Doku) weder eine glaubhafte Dringlichkeit noch stellt er vom Thema abgelöst eine filmische Glanzleistung dar und neigt auf Grund des brisanten Themas zu einer kollegialen Überbewertung, die meiner subjektiven Ansicht nach nur mit einer glaubhaften Motivation einzelner Figuren in der Geschichte zu rechtfertigen gewesen wäre. So bleibt die Frage der Daseinsberechtigung (das Thema allein reicht dafür nicht aus) für mich leider offen, bleibt hinter dem seichten Kostümfest alá "Fackeln im Sturm" gepaart mit ein paar schreienden Sklaventreibern und Peitschenhieben verborgen und es wird kein tieferer Blick in einzelne Kontrahenten im Film zugelassen, der das einfache Gerüst zwischen Gut und Böse mehr als nur für eine kleine Toleranz-Gefälligkeit ein wenig auffächern und ausdifferenzieren könnte. Alle eingenommenen Positionen wirken schemenhaft, wie in einer Operette und viele Szenen sind vom Drehbuch her für meine Wünsche zu unausgereift und unschlüssig und teilweise wahrscheinlich sogar beim Dreh sehr schlecht ausgearbeitet worden, wirken wie am Fließband abgearbeitet. Schwierig für mich, bei solch einem ernsten Thema. Ein Fassbender braviert in seiner Leistung mit der er gegen die Frage seiner Funktion im Drehbuch ankämpft zweifelsohne und kann doch diese Frage nicht beantworten und bleibt verzweifelt mit einer verschenkten Glanzleistung dem Publikum die Motivation seiner Figur schuldig, die hier ungerechtfertigt hervor sticht gegenüber der Leistung des Hauptdarstellers. Ein für das Thema unpassendes Unverhältnis entsteht. Dies muss nach seiner erfolgreichen Zusammenarbeit mit dem selben Regisseur in "Shame" sicher eine herbe Enttäuschung sein, sofern hier Zustimmung herrscht.

                              Gerade am Anfang des Films verspürte ich bereits bei dem vehement überzogenen übermäßig-fragenden posenden Dackel-blick des Protagonisten ohne dass der Funke bei mir übersprang, ständig das Bedürfnis den Film auszumachen. Es wirkt fasst schon parodesk, wie er sich mit James Dean Blick und saloppen Schritt und Hut durch die Häuserkulissen tänzelt. Ich vermute doch behaupte nicht zu wissen, dass der Hauptdarsteller trotz meiner Sympathie für ihn eventuell schon eine entscheidene Fehlbesetzung war, zu wenig transportiert, um von Drehbuchschwächen abzulenken. Denn kein Film ist perfekt und kleinere Patzer werden am Besten durch starke Eindrücke an anderer Stelle ausgeglichen.

                              Und warum seit Jahren auf dem Feld arbeitende Sklavinnen aussehen müssen wie Naomi Campell während sie ausgepeitscht werden und die Wahl der Ästhetik des Films im Gesamten so gefällig ja fast schon gewollt erotisch wirkt, bleibt mir hier auch verschlossen.

                              Er ist sicher insgesamt kein schlechter Film, aber durch seine Hochstilisierung als Film des Jahres und vor allem durch das ernste Thema, dass er gewählt hat, gepaart mit der meiner Ansicht starken Verfehlung innerhalb des Themas in meiner Bewertung in Ungnade gefallen. Inwieweit ich da noch objektiv die Leistung der Gewerke mit einbeziehen könnte, stelle ich mal selbst in Frage und weise darauf hin, dass dies eine sehr emotionale Wertung aus meinem Ärgernis heraus ist, dass ich solch einem Thema eine andere Behandlung gewünscht hätte.

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                              • 6
                                über Stoker

                                Stoker ist - wenn man schon Kategorien bemüht (ich bräuchte sie nicht) - ein meines Erachtens nach falsch kategorisierter Film, eher ein bemühter innovativer Psychothriller als denn ein Drama, da ihm für ein Drama die Darstellung von Gewalt und das Spiel mit Angst und Tötungskälte zu leicht fällt und ihm die Seele und die Tiefe der Schicksale eines Dramas fehlt. Hingegen dem sonst so einfallslosen Genre dem ich ihn zuordnen würde jedoch sehr einfallsreich im Umgang mit Kamera und Schnitt, ist dieser Streifen durchaus eine Besonderheit auf dem Gebiet des Psychothrillers mit Ansätzen zum Horror und Splatter.

                                Für mich bot der Film jedoch trotz erwähnenswerter Dramaturgie und innovativer Koloratur wenig wirkliche Anknüpfungspunkte, selbst wenn man für dieses Genre gerade in Stimmung ist. Zu über-ästhetisiert und gewollt wirken die kunstvoll inszenierten Szenen und Schnitte um die Gewalt auf etwas "andere Art" zu inszenieren, im Verhältnis zur Substanz und dem Thema von dem was herüber kommen soll. Blut bleibt Blut. Ob es nun an eine weiße Blume spritzt oder einfach nur an eine Wand. Es spritzt und man fragt sich warum dem Regisseur so daran gelegen ist, das es spritzt. Denn richtige Schocker sind das nicht.

                                Warum dennoch 6 Punkte? Nun weil ich weiß, wie viel Kraft und Liebe zum Detail nötig ist um solche zum Teil zuzugestehenden innovativen Ideen und Sequenzen umzusetzen und ich den Film nicht insgesamt verreißen will und kann. Dafür hat er teilweise zu starke Bilder, gelungenes Schnittrhythmusgefühl, interessante Wirkungsrezepte und Haupterkennungsmerkmale. Vor allem bei den Darstellern gibt es vereinzelt Einstellungen, die man sicher so schnell nicht vergisst und welche im Detail irgendwie etwas ganz Eigenes an sich haben.

                                Es sind aus meiner Sicht nur die falschen Bemühungen im falschen Genre, was sie für mich zumindest etwas obsolet macht und bilden dadurch das Pendant zu den oft ja sehr überraschend positiv ausfallenden Urteil bei flachen Action-Burnern, wo man einräumt: "Der Film versucht nicht etwas anderes zu sein als was er ist, aber das macht er sehr gut." Hier ist es leider umgekehrt. Der Film versucht etwas zu sein, was er schon vom Genre und Basis-plot her nicht sein kann: ein stilistisches Meisterwerk. Dafür fehlt einfach etwas in der erzählten Geschichte und dem Motiv zum Film, die den Stil stützen und rechtfertigen. Der Grund für so viel Thrill ist einfach nicht überzeugend genug, keine Wut beim Inszenator zu verspüren, keine Provokation in Rollen nachvollziehbar, die dem Betrachter sagt: "Das hervorgehobene Blut und der Thrill musste sein, da der Autor sonst nicht gewusst hätte wie er hätte seine emotionale Berührung zu dem Thema hätte passend Ausdruck verleihen können." So bleibt nur das Spiel mit stilistischen Elementen. Wie eine Hausaufgabe auf der Filmhochschule. Das nachvollziehbare Leid was zu solchen Handlungen im Film führt fehlt. Eher hat man das Gefühl, es werden Situationen künstlich geschaffen, damit man endlich das Blut kunstvoll spritzen lassen kann. Selbst dann wenn man hätte Motive schaffen können, wurden sie gewollt ausgelassen. Und genau da liegt meine Kritik: Hier hilft dann auch die kunstvolle Umsetzung nicht über den Zweifel hinweg, ob das was jetzt passiert, wirklich sein müsste.

                                Dennoch sicherlich ein Filmerlebnis der etwas besonderen Art und nicht ganz ohne Berührungspunkte, wo man auch mal kurz aufhört auf der Salzstange rumzukauen weil die Bildeinstellung einen dann doch gerade fasziniert.

                                Aber warum dass ein Drama sein soll bleibt mir ein Rätsel ...

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                                • Das Fazit entspricht nicht wirklich den Ausschnitten und Zitaten, die hier vorab gewählt wurden. Das Resumé scheint mir ein wenig in die Kritiken hinein interpretiert und zurecht-"gebogen". Und ich fühle mich als sonst sehr zynischer Filmkritiker im Großen und Ganzen eigentlich wenig von etwas in diesem Film "gestört". Ich würde trotz teilweiser Zustimmung den Film nicht als so oberflächlich darstellen. Dazu hat er einfach zu viel aufrichtige Sehnsucht nach einer besseren Welt glaubhaft rüber gebracht um so madig gemacht zu werden. Und beachte doch bitte das Genre in dem der Film spielt um ein wenig objektiver daran gehen zu können.

                                  • 7 .5

                                    Ich schreibe in der Regel keine Livekino Kritiken weil ich glaube dass Kino eine Menge durch seine Atmosphere "beschönigt" aber es gibt ausgesprochene Leinwandfilme, so wie diesen.

                                    Ja - es muss sie immer noch geben: diese Filme mit der einfachen Botschaft, dass Frieden dem Krieg vorzuziehen ist. Weil es immer noch Menschen gibt (man soll es kaum glauben) für die diese Botschaft immer noch neu ist. Deshalb halte ich solche Botschaften auch nicht für flach oder überflüssig. Und von einem Film wie diesen erwarte ich auch keine ausgeglichenere oder komplexere Metaebene und auch keine ausdifferenzierten Rollenprofile und am allerwenigsten erwarte ich von solch einem Film Freiheit von groben Logikfehlern. Im Gegenteil. Diese sind doch schon durch das Genre vorprogrammiert.

                                    Was ich von solch einem Film erwarte ist, dass er das wofür er steht wirklich gut macht. Ja - Und das tut er. Und wie sollte es anders sein: ein glänzender Andy Serkis und ein bescheidener Gary Oldman, der genau weiß was in diesem Film seine Aufgabe ist und für dessen unglaubliches Spektrum es spricht, dass er hier nicht mehr aus der Rolle versucht zu machen, als sie darstellen soll. Leider etwas dünn ist hingegen die Patchwork Familie inszeniert und wirkt wie aus einem 1990-er Familienstreifen "Ein Hund namens Beethoven" oder so. Was ich in solchen Filmen vermisse - weil es leicht zu integrieren und daher verwerflich wäre die Chance zu vertun - ist dass es mal nicht stereotypische Konstellationen gibt, wie z.B. die Frau als Leitrolle und den Mann als "Zusprecher" und mal ein nicht so grenz-debiles Kind. Zur Abwechslung. Leider hier nicht der Fall. Aber gut. Es störte nicht groß, weil es war kein störender Fehler sondern einfach nur belanglos, wenn die Familie ins Bild kam.

                                    Was allerdings nicht passieren sollte ist, dass solch ein Film voraussetzt, dass man ihm alles verzeiht und so hielt ich die Entscheidung, die Affen immer dann sprechen zu lassen, wenn es emotional erforderlich ist den Zuschauer "anzutippen", für etwas inkonsequent und hätte mir hier ein bisschen mehr neuzeitige Kino-Realitätsnähe gewünscht. Die Risikobereitschaft war ja da in den letzten Jahren bedeutend gestiegen und man musste nicht mehr diese erklärenden Dialogeinlagen ertragen. Die Masken und das vorgelegte Spiel der Schauspieler, die dafür Modell standen war stark genug und hätte es mit entsprechenden Untertiteln wirkungsvoll genug "übertragen".

                                    Nichtsdestotrotz großartiges Popcornkino mit für mich immer wieder beeindruckendem Spiel hinter den animierten Masken, wie man sie auch in anderen Filmen schon bewundern konnte und im übrigen, für die die es nicht wissen, eine Menge von Make-up Artists, Maskenbildnern, VFX Artists als auch den Schauspielern, die als Vorlage dienen, abverlangt.

                                    Wer dem Hollywoodkino uneingeschränkt und ohne Ausdifferenzierung trotzen will und nur dann Filmen gute Bewertungen geben will, wenn diese ein Mindestmaß an Ablehnung gegenüber Hollywood-Schemata und Intellekt aufweisen, oder auf unglaubliche Weise versuchen anders zu sein, der wird diesen Film vermutlich verreisen.

                                    Ich jedoch begnüge mich mit einem größtenteils positiven Urteil über einen Film, der nicht mehr sein will, als er ist. Und das ist er gut.

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                                    • 6

                                      Ich spare mir das Geplänkel um die mir sonst so gut liegende Filmkritiker-Rhetorik herum und komme diesmal gleich zum für mich Wesentlichen und Ausgleichenden, was meiner Meinung nach zu diesem ZWEIFELSOHNE GUT GEMACHTEN Film dringend hinzuzufügen wäre: Der Erfolg des Films ist in erster Linie der Erfolg der Darsteller und der Kamera, NICHT der Regie, der ich es bei all der unglaublich guten Dramaturgie dennoch höchst übel nehme mit solchen Mitteln an der Hand sich nicht mehr zu trauen, als nur eine vage Andeutung von Ambivalenz. In welchen Zeiten leben wir, dass das schon ausreicht, um als kritischer Filmregisseur gelobt zu werden?
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                                      Die gelobte aufgezeigte Ambivalenz reicht mir nicht. Und das, wo ich sanfte Akzente und feine sensibel eingesetzte Spuren gewisser Nuancen für gewöhnlich zu schätzen weiß. Nein, hier ist es keine Feinmotorik, hier ist es gewolltes sich NICHT TRAUEN und die Regie Karriere im Blick behalten. Die Regie traut sich hier zu wenig und es bleibt wenn man versehentlich die leise Kritik übersieht, ein Epos über die unbesiegbare Militärkraft Amerikas. Und das ist dann für mich inhaltlich sehr flach. Die von Einigen hier hinein interpretierte szenarische Darstellung von Machtlosigkeit ist eine Ausrede und es fehlen mir hier eindeutige Anzeichen für Bemühungen diese dann auch weiter zu führen oder herzuleiten, des Aufzeigens von Ursachen, bevor oder meinetwegen auch nachdem man die Wirkung zeigte.
                                      --

                                      Die alte Parabel: Wo ist die glaubhafte Motivation der Figuren, von wo kommen wir und wo gehen wir hin, und in was für einem Ausschnitt befinden wir uns? Nähe zu den Figuren kann nicht allein nur mit Close-Ups auf großartige Schauspieler gelöst werden. Da muss auch mehr inhaltliche Nähe rein.
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                                      Greengrass sucht nicht nach abgedroschenen 0815 Rezepten der letzten Jahrzehnte, aber benutzt viele der heute häufig verwendeten und bearbeitet ein angenehm unverbrauchtes Storymuster. Schön und gut. Aber was bitte hat ein Interception Soundtrack hier zu suchen?
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                                      Am meisten jedoch profitiert der Film davon, dass dieses Genre mit den aktualisierten dramaturgischen Tricks der Neuzeit noch nicht ausgelatscht ist. Parallel-Montage, wackelige Close-Ups, Doku-Flair, Schweigemomente, keine flachen Bilder von Gut und Böse. Alles gut und schön.
                                      --

                                      Aber schade. Denn bei all der Leinwand Kraft die die Hauptdarsteller hier bewiesen haben, hätte der Film mit all seinen Talenten und vor allem seiner unbestrittenen erzählerischen Stärke weitaus mehr erreichen können. Aber wir sind machtlos. Als Zuschauer, als arme Piraten, als Captain, als Seals, als Schauspieler und wohl auch als Regisseur. Zumindest wenn wir weiter groß finanzierte Filme machen wollen. Ja so läuft das Captain, da helfen auch keine Schreie.
                                      --

                                      Spannung: 9
                                      Meta-Ebene, Motivationen: 6
                                      Kamera: 9
                                      Darsteller: 9
                                      Regie: 7
                                      Dramaturgie: 5
                                      Musik Qualität: 9
                                      Musik Innovation: 6
                                      Buch: 5

                                      7
                                      • 9

                                        Ich muss hier mit meiner selbstauferlegten Regel brechen, dass ich nie einen Film der nicht überragend gut inszeniert wurde, nur wegen seiner so dringlichen Motivation überragend bewerten würde. Aber die Motivation des Filmes ist einfach zu pregnant, als dass ich mich hier stoisch auf etwaige Schönheitsfehler in der Dramaturgie und Erzählweise unnötig über Kleinigkeiten muckieren möchte, die ich mir besser gelöst gewünscht hätte. Dafür gab es auch einfach zu viele hervorragende Szenen in der Waagschale.

                                        Zu den Darstellern muss ich nichts mehr sagen, da ist bereits in hundert Kritiken alles gesagt worden und ich gönne es jeder/m Schauspieler(in), eine bedeutende Rolle ausfüllen zu dürfen. Denn sind sie nicht dafür alle irgendwann einmal auf die Schauspielschule gegangen? Genau für diesen Traum? Albert Nobbs ist so ein Traum. Herzlichen Glückwunsch Glenn Close.

                                        Ansonsten schließe ich mich jedoch - aber bei gnädigerer Bewertung - den Kritiken an, die sich im Drehbuch und bei der Regie ein paar mehr Raffinessen gewünscht hätten, wo man ein wenig auf Abstand zu den Figuren geblieben ist. Nichts desto trotz ist die Wirkung des außergewöhnlichen Grundkonzepts für jeden empathischen Menschen mit Gerechtigkeitssinn und Neigung zu philosophischen, soziologischen und geohistorischen Überlegungen mehr als gewaltig und schon dafür möchte ich dem Film seine 9 Punkte nicht abspenstig machen.

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                                        • BrittaLeuchner 10.10.2013, 11:26 Geändert 26.03.2015, 10:51

                                          Während das eventuelle Grundanliegen der Autorin in mir sehr viel Sympathie zum Thema Ambivalenz von Krieg und Gewalt in Medien weckt, sehe ich eine drastische Verkürzung des Sichtfensters zu Stone hier als Ursache für gefährliche Polemik. Was am Alter der durchaus positiv motivierten Autorin liegen mag oder dem Umstand dass Gesprächsstoff geschaffen werden musste. Auch ich entfache schnell wenn ich Widersprüche innerhalb der Medien in Fragen zu Krieg und Gewalt sehe. Und auch wenn es hier wohl eher darum ging die Serie gegen eine Kritik öffentlich zu verteidigen, ist letztendlich auch eine positiv zu bewertende Grundfrage enthalten. Gewalt in Medien.

                                          Dennoch stößt mir erst einmal die dem Blätterwald entlehnte Rhetorik auf: "Fragen über Fragen" (?) ... Schnell antwortet der aufgeweckte Leser keck: Wozu? Dazu, dass Stone Gewalt in einer Erfolgsserie öffentlich zum Thema macht, während in seinen - wohlgemerkt gewaltkritischen - Filmen bereits Gewalt vorkam? Auch in Theaterstücken von Heiner Müller, Brecht und Schlingensief kommt Gewalt vor. Ist das alleinige vorkommen von Gewalt also schon ambivalent genug? Gute und sehr berechtigte, ja oft sogar wie ich meine, unterschätzte Frage. Wenn es die Frage gewesen wäre.

                                          Die Frage ist: in welchem Kontext. Vor allem bei und von wem. Stone, ein Mann, der gerade in Japan eine interessante Rede über US Politik und US Waffenhandel nach Japan hält, Den Atomwaffeneinsatz in Erinnerung ruft. Ein Mann, der mit JFK eine Debatte auslöste, die dazu führte, dass alle Regierungsdokumente zum Fall Kennedy vor Ablauf der Schweigezeit unter gerichtlichem Beschluss veröffentlicht werden mussten. Ein Mann, der mit Platoon und Born on the 4th Of July alles andere als Kriegshelden, sondern eher psychisch instabile Jugendliche die im Konflikt mit dem Krieg standen, in den sie zogen, zeigte. Auch ich habe des Öfteren angemerkt, dass ich es für konsequenter halte, dann gar keine Gewalt zu zeigen, auch denn nicht, wenn es darum ginge, Gewalt zu kritisieren. Aber das würde ich nicht anbringen um eine TV-Serie in Schutz zu nehmen, während ihr Gewalt vorgeworfen wird. Was ist das dann? Ambivalente Ambivalenz?

                                          Sicher: die Ambivalenz bleibt. Und so bin auch ich immer wieder gefordert die Dinge auseinander zu nehmen während mir die Widersprüchlichkeit und die aufkommenden Emotionen im Kampf gegen die Verohung der Medien und Zuschauer die Sicht vernebeln. Aber die Frage ist hier berechtigt: wurde hier nur eine profane Debatte provoziert oder war die Entrüstung gegen Gewalt gemeint? Und wenn, war sie echt?

                                          Eine Antwort könnte anstelle von Attention-Whoring so etwas wie Comment-Whoring sein. Man könnte eine eigene Webseite füllen mit Antworten und Kommentaren der Internet-Nutzer im Allgemeinen, zu irgendetwas Gesagtem, von irgendjemandem Bekannten da draußen in der Öffentlichkeit. Und dann könnte man eine durch Reich Ranicki bekannt gewordene Geste mit der Hand machen und sagen: Youtube reicht dafür doch nun wirklich aus, und nervt doch schon ohne Ende! Also bitte!

                                          Aber im besten Falle war dies gar nicht die Intension. Im besten Falle haben wir hier eine neue Debatte über Gewalt in den Medien losgelöst. Auch wenn es der Autorin vielleicht nur darum ging ihre Lieblingsserie vor widersprüchlicher Kritik zu schützen. Leider sieht die Realität in den Kommentaren hier aber anders aus. Eine unzählige Riege an unqualifizierten Kommentaren darüber, dass er das doch nicht sagen könne, weil er doch selbst solche Filme gemacht habe, oder dass es doch egal sei, wo es ballert Hauptsache es ballert, und so weiter. Eine Dichte an Unwesentlichkeit die ich bei der jetzigen Situation und Oliver Stones derzeitigen politischen Ambitionen für sehr verantwortungslos halte.

                                          Geht auf die Website von Oliver Stone, informiert euch darüber, worum es ihm grad geht, egal ob ihr ihn mögt oder nicht, und dann, meinetwegen redet mit oder schreibt meinetwegen dann einen Artikel darüber. Aber bitte kommentiert nicht vorher über ein so wichtiges Thema, welches hier indirekt angestoßen wird, ohne den Weitblick dazu zu nutzen.

                                          Eine weitere Kritik am Eingangsartikel sei bitte noch verziehen: Ihm vorzuwerfen, er informiere sich nicht über eine TV-Serie (was ich persönlich als protestierender NICHT-Besitzer eines Fernsehers sehr sympathisch finde) - während ihr noch nicht einmal für nötig haltet, seine momentanen weitaus wichtigeren politischen Aktivitäten zu durchleuchten, halte ich für ziemlich aberwitzige Selbstironie. Denn dann wäre euch gerade aktuell seine Rede in Japan aufgefallen, wo er über den Waffenhandel der USA nach Japan spricht und darüber wie die US aus Russland ein Monster machte. Mal von seiner Geschichte, seinem Gesamt-Engagement ganz abgesehen.

                                          Aber dafür ist die Autorin und ihre Lesergemeinde eventuell noch zu jung, was ich nicht als Angriff oder Herablassung meine. Auf Grund der Wichtigkeit dieses Themas sei mir dieser Hinweis erlaubt: Mehr zu diesem Thema kann gern auf FASSETTE.NET von mir nachgelesen werden.

                                          • Ich persönlich finde es meistens eher andersherum sympathischer, also wenn Regisseure und RegisseurInnen mal ins Schauspielfach wechseln, als umgekehrt. Warum? Nun, weil diese "wirklichen" Regisseur(Innen) als sie mit Regie anfingen, noch nicht vom Ruhm versaut waren und weil sie, wenn sie an eine Geschichte die sie verfilmen wollten glaubten, alles in Kauf nahmen was ein unbekannter Regisseur in Kauf nehmen muss, um das Projekt trotz Gegenwind zu realisieren. Ein(e) bekannte(r) Schauspieler(in) trifft da auf ganz andere Gegebenheiten, wenn sie/er das Set als Bekanntheit betritt und sagt sie führt jetzt auch mal Regie, und wird nie die Erfahrung machen, die ein Filmemacher gemacht hat, als er als Noname um sein erstes oder zweites Projekt kämpfen musste und eventuell noch selbst Kamera geführt hat. Sie wird genug Regie-AssistentInnen um sich haben, damit sie als Regisseurin keine Anfängerfehler macht und ist somit in einer Weise aufgefangen, dass man letztendlich nicht wirklich von ihrem Stil oder ihrer alleinigen Regie sprechen kann, wenn der Film fertig ist.

                                            Ich halte die meisten Bewertungen von Regie-Arbeiten bekannter Schauspieler dann als überbewertet, wenn nicht klar belegbar ist, dass sie da wirklich ohne überzogene fremde Hilfe ihre Ideen mit ihren Erfahrungen als Regisseur(Innen) umgesetzt haben. Jedoch umgekehrt ist es ja wohl so, dass ein Regisseur die Anforderung an das Schauspiel nunmal kennt wenn er als Schauspieler auftritt, und vor allem sind sie oft nicht so hilfebedürftig am Set wie Schauspieler mit ihren Wehweh-chen. Denn was die meisten die im Kino sitzen nicht wissen ist doch dass beim Film die Crew es ist, die am härtesten arbeitet und nicht die Stars. Und Regisseure sind oft viel mehr bei der Crew und derer Arbeit mit eingebunden, als bei den Schauspielern zugegen. Auch wenn das Bild vom Regisseur, der mit den Schauspielern über ihre Rollen spricht, das bekanntere und gängigere ist, und auch sehr sehr wichtig ist, wissen viele nicht, dass aber die Rücksprache mit der Crew für die Umsetzung der Szene oft noch viel mehr Zeit in Anspruch nimmt und oft auch bedeutet da mit anzupacken, als in den Garberoben der Schauspieler abzuhängen ...

                                            Es ist derzeit ein Trend den Namen bekannter Schauspieler zu nutzen um Filme zu verkaufen in dem man sie als Pseudo-Regisseure einsetzt, weil man gemerkt hat das Kenner viel davon halten über die Regie-Arbeit zu sprechen, aber ich bin mir sicher dahinter sitzen sogenannte Ghostwriter, also in dem Falle eher Ghost-Regisseure, die mit ihrer Erfahrung und ihrem Können die Filme in der Umsetzung "führen". Wäre nicht das erste mal in der Geschichte der Medienbranche, dass das so läuft, und ist doch schon komisch, wie sich das in den letzten Jahren gehäuft hat mit Schauspieler-Stars als Regie Debütanten ... Oder vielleicht als Marionetten der großen Filmstudios? Auf jeden Fall klingt das für mich realistischer, und ist im Übrigen auch völlig vorwurfsfrei gemeint, als dass ich glauben soll, die viel beschäftigten Schauspieler sind über Nacht plötzlich zu vollwertigen Regisseuren geworden. Denn das ist ein ziemlich schweres Fach und bedarf sehr viel Lebenserfahrung und Können. Dass das Publikum das so leichtgläubig annimmt liegt sicher auch ein bisschen in dem weitverbreiteten Irrtum begründet, dass Schauspieler automatisch weil sie Schauspieler sind Intelektuelle seien. Aber das ist eben leider ganz oft nicht der Fall. Das trifft dann wirklich eher auf Regisseure und ihre Ambitionen zu, die oft bis zu philosophischen Studien reichen.

                                            • 1 .5

                                              Ich hatte mir fest vorgenommen dem Film eine vernichtende Kritik zu spendieren und wieder den Hass auf mich zu ziehen. :-) Das ist nun aber auch schon ein ganzes Weilchen (mehrere Monate) her, denn der Film hinterläßt so wenig dass man selbst DAZU wenig Lust verspürt. Und ja, ich habe das Buch NICHT gelesen, weil NEIN es geht hier schließlich um Filmkritik. Und ich kann mich nur noch schal an einige Filmmomente erinnern. Der Film war leider so belanglos, die Dialoge und der Schnitt so steif und amateurhaft, die Schauspieler so deletantisch drüber (weit aufgerissene Augen und Münder etc.) dass mich selbst der Wille zu einer schlechten Kritik nicht ausreichend reizte. Dann heißt es dass die Frau nur das eigentliche Familiendrama im Vordergrund umranden solle, aber das ist wohl eher umgekehrt. Oder ist die Wildnis-Erothik der Frau ungewollt? Dann leider sehr schlecht aufgepasst beim Inszenieren.

                                              Ich bin leider auch beruflich momentan zu eingespannt und kann dem Film noch nicht einmal eine wirklich spannende schlechte Kritik abgewinnen, da seine Profillosigkeit und das immer währende künstleriscih Gewollte und schlecht Gekonnte in solchen Filmen müßig wird immer wieder von Neuem durchzukauen. Außerdem ärgert mich sowas zu sehr. Denn ich mag Abseitsfilme eigentlich, die durch solche schlechten Beispiele einen falschen Ruf bekommen. Dann kommt das Unverständnis der Kontrahenten und das man den Film nicht verstanden habe und dann erklärt man dass es daran nicht läge und dass man seit Jahrzehnten schon weitaus komplexere Filme gemocht hatte und hier einfach die schlechte Umsetzung kritisiere, und so weiter ... Außerdem zielen viele dieser weiblich-exotische Gattungen-Filme auf relativ plumpe Sexfantasien ab und spielen damit ohne es anzusprechen, was sich immer ein wenig so anfühlt als müsse man die ganze Zeit so tun als würde man nicht merken dass man verarscht wird. Das Familiendrama ist leider dem Mischmasch zum Opfer gefallen und hätte mehr Detail Liebe gebraucht.

                                              Schade. Dabei fänd ich zum Beispiel mal eine weibliche Tarzan-Variante wirklich garnicht so unspannend. Vorausgesetzt man würde sich dabei nicht zu ernst nehmen, oder wenn man schon Kunst machen wolle, es dann auch wirklich kann, und sich nicht daran überhebt ...

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                                              • 5

                                                Dieser Streifen schmeichelt ohne Zweifel der deutschen Filmkritiker-Kaste, denn unser flaches Feindbild Amerika and the bad Malboro man ist hier gut bedient worden. Und klar ist ein Herr Pitt, wenn es um solche Themen geht, nun auch mit vorn dabei. Denn seit Clooney's "Syriana" Erfolg (oder schon davor) ist Anti-Amerika-Stimmung extrem "in" unter den Salon-Liberalen die mit Samtinnenfutter und Jahreszeitenresidenzen auf der Welt verstreut leben, nachdem sie ihr Heimatnest verlassen haben. Nur was Jetsetter halt aus der Vogelperspektive schnell vergessen sind die Details, und dass ihr hassgeliebtes Amerika mindestens dreimal so groß ist wie unser Kontinent und mehr Menthalitäten in sich birgt, als nur drei Länder auf unserer Seite des großen Tümpels, wurde schlichtweg bei der Generalaussage Bad-Kapitalism-Amerika vergessen. Nein ich will den Film nicht zu ernst nehmen. Geht auch garnicht. Denn dass die Wirtschaftskrise vor allem 'ne Krise der Welt-Wirtschaft ist und weniger die des kleinen Ganoven in einem Ghetto einer amerikanischen Großstadt, dem es eigentlich immer beschissen ging, sagt ja schon der Name der Krise. Schon klar: Symbole, Symbole. Nur wie ich finde hier die falschen. Von daher wirds schwer mit dem Ernst nehmen. Denn selbst hier wird die Welt wieder schön brav in Gut und Böse unterteilt. Die bösen Kapitalisten, von denen wir ja keinen persönlichen kennen, weil das sind ja die "Anderen", hier gespielt als Ganoven, und die Guten, wir natürlich, die armen Opfer dieser Ganoven, Opfer der Krise. Hach ja. Das Prinzip der Beichte abnehmen hat halt immer noch Furore. Und ab in den nächsten Handy-Shop um ein mit Coltan aus dem Kongo produziertes neues Smartphone zu kaufen. Und nicht vergessen: immer schön Greenpeace spenden und vegan essen. Für's Gewissen. Wie unser schnuckeliger Brad.

                                                Das ist ja alles noch verzeihlich, vor allem wenn man Filme mag und ganz besonders wenn man die "etwas anderen" Filme mag. Like me. Denn, das weiß der Filmliebhaber, man redet sich schnell in Rage wenn einen etwas an die Hutkrempe geht. (Dafür bin ich ja bekannt :-) ) Und das muss auch mal raus. Und wenn es als Film oder Buchvorlage ist. Nur ehrlich gesagt wundert mich ein wenig, dass hier nicht einmal nach den B- und C- Noten vor der Gesamtbewertung geschaut wurde. Rein filmTECHNISCH gesehen, meine ich. Wenn man genau hinsieht, muss man doch schnell feststellen, dass der Film, trotz intellektuellem Anstrich, es sich inhaltlich nicht nur zu einfach macht, sondern auch im Strickmuster der Inszenierung kein raffinierter Handgriff zu sehen ist. Und die gelobte Kamera konnte ich auch nicht entdecken. Ewige Sequenzen "Over the shoulder" im Auto oder Straßen von oben sind jetzt nicht sonderlich neu. Und die ganze von der Filmkritikerkaste gelobte Amerika-Kritik ist einzig und allein durch die profane Einblendung von Auszügen aus dem Wahlkampf im Radio und Fernsehen an den Film "geklebt" worden, und bedarf keiner großen Kunstfertigkeit um das im Film umzusetzen. Nimmt man diese Einblendungen weg, bleibt nur noch Kleinganoven-Gelalle, auch wenn ein im Gegensatz zu Pitt sehr überzeugender McNairi, Liotta und Gandolfini, die wie immer brilliant zurückhaltend und dennoch aber storytragend spielen, während Pitt, der ja 2007 den Schauspieler-Beruf an den Nagel hängen wollte, wieder einmal lediglich sich selbst und seinen Sexiest-Man-Alive-Blick ausspielte. Insgesamt alles gut und schön, aber nicht übermäßig herausragend ... Also nicht dem entsprechend wie es in den Kritiken klingt, wie ich finde.

                                                Ich mag Pitt. Aber ich finde ihn allmählich uninteressant, denn man kann förmlich spüren, dass er sich keine Rollen mehr "erarbeiten" muss. Mir fehlt seine "innere Not", (s)eine Angst, die nur Künstler verspüren die der Kunst willen kämpfen und nicht des Erfolges willen - und nicht satt werden, wenn sich Erfolg einstellt. Pitt wird mir allmählich zu entspannt, eben satt, und wirkt zunehmend selbstgefällig in seinen Rollen. Da helfen auch keine Dritte Welt Projekte drüber hinweg.

                                                In der Filmkritik wird der Film als "gesellschaftskritisches Sozialdrama im Gangstergewand" angesehen, und wenn ich ihn als solches im Vergleich zu anderen seiner Art bewerten soll, werden es trotz vieler von mir geliebter Schauspieler und einer mir sehr zusprechenden Motivation, einen Film etwas anders zu inszenieren, dennoch nur 5 Punkte.

                                                PS: da ich beide Varianten gesehen habe, muss ich indem Falle sogar sagen, dass die deutsche Synchronfassung sogar noch etwas inhaltliches Dialog-Esprit dazu gewonnen hat, gegenüber der OMU. Auch wenn wohl in der OMU die ersten Passagen aus dem Buch eins zu eins übernommen wurden. Da sieht man mal wieder, dass es nicht immer das Wichtigste ist der Vorlage treu zu bleiben.

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                                                • 7

                                                  Ein nichtdurchschnittliches Dochdurchschnittswerk mit teilweise liebenswürdigen Elementen: "King of California".

                                                  Auch wenn schonmal positiv anzumerken ist, dass es kein gewöhnlicher Douglas-Kassenfilm ist, irgendwie fand ich entweder beide Protagonisten nicht besonders gut besetzt, oder sie haben sich einfach nicht gut ergänzt. Weiß noch nicht genau. Muss nochmal drüber nachdenken. Der Film hatte Längen (was mich eigentlich nicht stört wenn es der Sache dient) aber gepaart mit ein paar Relevanzproblemen, wirkt sich das dann schon etwas negativ auf den Gesamteindruck aus.

                                                  Positives Aber: ich muss dem Streifen den Willen zu einem liebenswürdigen Nieschenfilm schon anrechnen, denn selten kann man Douglas in solch bescheidenen Etwas-Anders-Filmchen sehen, die ja ihre Liebenswürdigkeit darin haben, eben nicht so dick aufzutragen und die ich immer gern mit positiven Bewertungen unterstütze weil ich nunmal keine Operetten mag, oder Filme die sich immer mit so einem großen Trommelwirbel aufdrängen müssen. ("Kauf mich! Kauf mich!"). Es sei denn sie halten was sie versprechen.

                                                  Negatives Aber: es gibt Nieschenfilme, die in ihrem Wesen konsequenter und nicht ganz so ... "lauwarm" sind.

                                                  Positives Aber: was mir an dem Film gefällt ist die Meta Ebene des "Menschlichen in Allem". Also das heute Gott sei Dank immer häufiger auftretende Gegen-Modell zu den klischeehaft aufgeteilten Bösen und Guten, dem Un-Menschen gegenüber dem Über-Menschen vieler Standart Blockbuster, also das hier auftretende umarmende Prinzip von Helden mit Schwächen, Ecken und Kanten. Aber auch das hat sich ja mittlerweile nun schon soweit durchgesetzt/normalisiert, dass es auch kein wirkliches Alleinstellungsmerkmal ist oder eine Besonderheit darstellt, die übertrieben hoch bewertet werden müsste.

                                                  Will sagen: ich kann jeden vertehen, der sagt, dass ihm der Film zu laumwarm ist, aber ich konnte ihn schon genießen. Es kommt ja auch immer auf die Tagesform an und ob man grad in der Stimmung ist, einem Film etwas durchgehen zu lassen und trotzdem mitzufiebern, oder nicht. Nur eines blieb als letztes kleines negatives Aber bei mir haften: irgendwie hatte die Tochter (ich glaube ungewollt) etwas von einer Soap-Darstellerin, mit ihrer "Kopf-Schüttel-Augenroll-Figur", die sie darstellen sollte, und was sich unglücklich mit ihrer Jugend und der gewollten "Sie-Soll-Hübsch-Anzuschauen-Sein" Inszenierung koppelte. Ich weiß nicht mehr wo, aber da habe ich sie in einer anderen Rolle schonmal passender gesehen ...

                                                  Auf jeden Fall eine schöne Grundidee. Also schon für das Drehbuch gehen einige der Punkte zu zuzählen ...

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                                                  • Sehr schöne Liste! Viele meiner heiß und innig geliebten Perlen wiedergefunden, die ich im Dschungel der gesehenen Filme beinahe wieder "vergessen" hatte/hätte. :) Habe mir sogar einige davon Dank deiner Liste zur Wiederauflage vorgemerkt. Das Gehirn ist wie die Liebe und muss manchmal ein wenig aufgefrischt werden ;) PS: Warum ist Truffaut nicht dabei? Z.B.: Fahrenheit 451 ? Aber warum sollte es Dir anders ergehen als mir. ;) PSPS: Für diese Ünbereinstimmung in der Liste gibts auf jeden Fall von mir ne Freundschaftsanfrage, wenn Sie erlauben? :)

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