Chainsaw Charlie - Kommentare

Alle Kommentare von Chainsaw Charlie

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    Chainsaw Charlie 25.10.2021, 01:27 Geändert 27.10.2021, 21:34

    Tomek ist neunzehn Jahre alt, ein alleinstehender junger Mann, der in einem Postamt arbeitet. Jede Nacht beobachtet er mit einem Fernrohr Magda, eine Frau mittleren Alters, die im Haus gegenüber wohnt, und verliebt sich in sie. Eines Tages beschließt er, ihr seine Liebe zu gestehen und ihr mitzuteilen, dass er sie seit einem Jahr beobachtet, nachdem er sie am Abend zuvor in ihrer Wohnung wegen eines Mannes weinen sah. Von da an verliert "Ein kurzer Film über die Liebe" des polnischen Regisseurs Krzysztof Kieslowski, von dem ich eigentlich sehr viel halte, an Realismus und Glaubwürdigkeit. So rührend Tomeks Gefühle auch sind, er dringt unbemerkt in Magdas Privatleben ein und begeht hier offensichtlich eine Straftat. Ihre Reaktion, trotz seines unheimlichen Vorgehens, wirkte auf mich ziemlich verstört und zeugt von einem geringen Selbstwertgefühl bei ihr. Sie fragt sich tatsächlich, ob sie gut genug für ihn ist, weil sie mit mehreren Männern nacheinander Affären hat. Es fiel mir schwer, für eine der beiden Hauptfiguren irgendeine Art von Sympathie aufzubauen.
    An alle einsamen und alleinstehenden Männer da draußen. Versucht einmal, eine eurer Nachbarinnen Nacht für Nacht auszuspionieren, sie jede Nacht, ohne ein Wort zu sagen, anonym anzurufen und bringt dann den Mut auf, zu ihr zu gehen und ihr ins Gesicht zu sagen, dass ihr sie seit einem Jahr beobachtet. Das ihr ihre Post manipuliert, gesteht das ihr die anonymen Anrufer seit und sie beim Sex beobachtet und dabei masturbiert. Dann schaut euch ihre Reaktion an. Ich bezweifle sehr stark, dass man dir mit Verständnis begegnet oder dich so willkommen heißt wie in diesem Stück Blödsinn.

    Bis zum 14.02.2022 in der ARTE Mediathek zu sehen

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      Chainsaw Charlie 24.10.2021, 19:35 Geändert 25.10.2021, 02:21

      Wenn man einen Film über das Leben von Charles Manson und seinen geistesgestörten Anhängern dreht, erwartet man, dass zumindest einige der Morde gezeigt werden, die sie begangen haben, oder dass detailliert beschrieben wird, wie sie dazu kamen, seinen seltsamen Lehren treu zu folgen. Dies ist bei "Manson Girl" nicht der Fall. Wir sehen nur kurze Ausschnitte aus dem hedonistischen Leben, das sie führten. Was gezeigt wird, ist so schlecht gespielt, ungeschickt geschrieben und leblos inszeniert. Es gibt eine Szene, in der ein Paar in einem Auto sitzt, während im Hintergrund ein Sonnenuntergang zu sehen ist. Ich habe noch nie einen so offensichtlichen Einsatz von Bluescreen gesehen, und das war nur eines von mehreren Beispielen in diesem Film.
      Anstatt die sensationslüsternen Aspekte des Manson Falls hervorzuheben, konzentriert sich der Film auf einen der Geschworenen im Prozess, einen wohlerzogenen christlichen Jungen (richtig gelesen!), der bald heiraten wird. Er wird von seiner Verlobten sexuell unterdrückt, die warten will, bis sie verheiratet sind, bevor sie mit ihm in die Kiste springt. Sie sagt ihm sogar eiskalt ins Gesicht, dass sie Jesus mehr liebt als ihn. Aufgrund seiner mangelnden körperlichen Aktivität beginnt er, über eine der Angeklagten zu fantasieren, eine attraktive junge Frau namens Leslie (Kristen Hager, die der echten Leslie Van Houten von damals verblüffend ähnlich sieht), und zweifelt bald an ihrer Schuld und sieht sie eher als Opfer und nicht als Kriminelle.
      Der Hintergrund von "Manson Girl" mag historisch gewesen sein, aber dieser Film ist in keiner Weise auch nur annähernd akkurat. Der Film versucht, eine surreale Geschichte des Prozesses zu erzählen, aber der Regisseur (Reginald Harkemaist) hat kein Potenzial und ist nicht in der Lage, Surrealismus zu erzeugen. Die Szenen springen wahllos hin und her, in denen einfach nichts passiert. Es scheint, als sei alles, was an dem Fall interessant war, chirurgisch entfernt worden, so dass wir Zuschauer nur noch dampfende Innereien vorfinden, und die stinken zum Himmel. Möglicherweise die schlechteste Verfilmung über Charles Manson aller Zeiten.

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        "Cryptozoo" ist ein ziemlich skurriler Animationsfilm, der aber auf künstlerische Weise fasziniert. Wenn ich an 2D-Animation denke, stelle ich mir schöne Geschichten vor, die durch einen einzigartigen Zeichenstil erzählt werden, der mehr Ausdruckskraft und klare Emotionen zulässt. Ich dachte, "Cryptozoo" würde ein ähnliches Konzept verfolgen, mit klaren Botschaften über den Umgang der Welt mit der Natur, die Erforschung neuer Welten, die exzessive Jagd auf Wildtiere und natürlich die Diskriminierung aufgrund des Aussehens eines Menschen/Kryptos.
        Doch ich hätte nie eine so schockierende, gewalttätige und blutige Darstellung von etwas erwartet, das wie ein lustiges Abenteuer aussah. Es wird herumgevögelt und expliziet mit allen Schimpfwörtern, die wir aus der amerikanischen Geschichte kennen, um sich geworfen.
        Lauren, eine Kryptozookeeperin, versucht, einen Baku, ein traumfressendes Mischwesen aus einer Legende, zu fangen und will die Kreatur vor dem Militär beschützen, das eine Art biologische Waffe aus ihr machen will, um weiter Krieg spielen zu können.
        Die Animationen sind definitiv das herausragende Element des Films. Sie sind sehr einzigartig und haben Momente, die einfach traumhaft sind. Sowohl visuell als auch storytechnisch höchst interessant. Es werden viele Themen angesprochen, die zum Nachdenken anregen, wie zum Beispiel die Haltung von Tieren in Zoos und die Tierquälerei. Auch Symbolik und Ideen aus bekannten Geschichten wie Adam und Eva finden sich in dem Animationsfilm wieder, und alles ist auf unterhaltsame Weise umgesetzt. "Cryptozoo" ist ein interessanter Blick auf die Beziehung zwischen Idealismus, Utopie und der verführerischen Macht des Staates, Träume zu kontrollieren. Alle Figuren und sogar die Welt selbst in diesem Film sind hochgradig allegorisch, symbolisch und haben oft direkte künstlerische Parallelen zu einer Gesellschaft, die wir alle auf unsere Weise kennen. Ich kann mir vorstellen, dass viele Menschen geteilte Meinungen zu diesem Film haben werden, aber ich denke, die meisten werden ihn eher mögen als ablehnen.

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          Chainsaw Charlie 23.10.2021, 15:29 Geändert 23.10.2021, 15:34

          Nachdem ich in der Vergangenheit einige Serienmörderfilme aus Südkorea gesehen habe (Memories of Murder, The Chaser, I Saw The Devil, The Chase) und so ziemlich alles, was auf Netflix im Genre True Crime verfügbar ist, war ich gut auf "Der Regenmantel-Killer: Mörderjagd in Korea" vorbereitet. Der Mörder, Yoo Young-Chul, ist wahrscheinlich eine der bösartigsten und skrupellosesten Bestien, von denen man je gehört hat. Die Dokumentarserie konzentriert sich zwar hauptsächlich auf die Fahndung, versucht aber auch, die Kriminalpolizei von Seoul zu vermenschlichen, indem sie sie als einen Haufen unvollkommener, aber wirklich sympathischer Menschen darstellt. Es muss außerordentlich mühsam gewesen sein, einen Serienmörder zu fangen, der kein Motiv hat, der außer einem Schuhabdruck keine Beweise hinterlassen hat und der seine Opfer wahllos auswählt. Einmal hat er es auf einen wohlhabenderen Stadtteil abgesehen, ein anderes Mal auf einzelne Prostituierte. Die Tatsache, dass er nach seiner ersten Verhaftung entkommen konnte, ist ein großer Schandfleck in der Karriere aller beteiligten Beamten.
          Das Wechselbad der Gefühle, das die ermittelnden Beamten durchmachen, wird glaubhaft und nicht übertrieben dargestellt. Allerdings hätten die Macher den Opfern ein wenig mehr Aufmerksamkeit schenken können. Die Doku-Serie ist zu keinem Zeitpunkt uninteressant sondern bleibt spannend. Jede der drei Episoden ist 45-55 Minuten lang, und die Macher greifen nicht auf merkwürdige Schnitttechniken zurück oder verfallen in übermäßig stilistischem Tropus. Das Team stellt einige der grausamen Vorfälle mit genügend Gespür nach. Sie konzentrieren sich ausschließlich darauf, dass "Der Regenmantel-Killer: Mörderjagd in Korea" eine fesselnde Geschichte erzählt, anstatt den Realismus durch eine Fülle von Stilmitteln zu verwässern. Am interessantesten sind zweifellos die Interviews mit dem Profiler, der versucht, ein einigermaßen lebendiges Bild davon zu zeichnen, was einem motivlosen Serienmörder bei der Begehung seiner Verbrechen antreibt und durch den Kopf geht.

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            Chainsaw Charlie 22.10.2021, 15:39 Geändert 23.10.2021, 02:05
            über Fauci

            Der Dokumentarfilm "Fauci" ist grundsätzlich gut aufgebaut. Leider hat Dr. Fauci eine seltsame, stockende Kadenz in seiner Stimme, die es schwierig, ja fast lästig macht, ihm zuzuhören, und ich bin mir nicht sicher, ob dies die Schuld eines schlechten Schnitts ist oder einfach die Eigenschaften des Subjekts der Dokumentation. Die Familienmitglieder, die Dr. Fauci mildern und vermenschlichen sollen, haben ähnlich abnorme Züge. Seine Tochter zum Beispiel scheint mit den Augen in verschiedene Richtungen zu rollen, wenn sie spricht. Ich will sie nicht verurteilen, vielleicht handelt es sich dabei um ein medizinisches Problem. Ich stelle nur fest, dass es schwierig und unangenehm ist, dem Film zu folgen, ohne zu wissen, warum die Familienmitglieder diese ungewöhnlichen Verhaltensweisen und seltsamen Persönlichkeitsmerkmale zeigen. Das mag wie eine Kleinigkeit erscheinen, aber die Zuschauerfreundlichkeit ist ein ebenso wichtiger Faktor für den Genuss eines Dokumentarfilms wie seine Aktualität. "Fauci" hätte noch aufschlussreicher werden können. Ich dachte, es ginge mehr um das Innenleben der Pandemie, aber stattdessen wurde Dr. Fauci während der gesamten Laufzeit als Held dargestellt. Da schaue ich lieber Farbe beim trocknen zu.

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              Chainsaw Charlie 22.10.2021, 01:22 Geändert 24.10.2021, 19:50

              Der Film "Don't Tell A Soul" hat gute Absichten, kämpft aber mit dem Versuch, zu viel in seine kurze Laufzeit zu packen. Die Schauspieler sind großartig, wie Rainn Wilson (Super - Shut Up, Crime!) als der Mann, der in das Loch gefallen ist, und Mena Suvari (Stuck) als Mutter mit Lungenkrebs. Ab der Mitte des Films war ich gefesselt, denn die Geschichte wurde immer bizarrer. Am Ende jedoch, gerade als ich dachte, der Film würde mit einer Überraschung enden, wurde er ziemlich verworren und überstürzte sein Ende ohne Grund.
              Vorsicht: Man könnte beginnen jede einzelne Figur in diesem Film zu hassen! Damit meine ich, dass sich echte Wut aufstauen kann!
              Aber insgesamt ist "Don't Tell A Soul" unterhaltsam, lässt den Zuschauer aber nicht so zufrieden zurück, wie man es erwarten würde. Dennoch ist es ein großartiges Debüt für Regisseur Alex McAulay, auf dem er in weiteren Filmen aufbauen kann.

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                Chainsaw Charlie 21.10.2021, 13:33 Geändert 23.10.2021, 02:10

                Der Film trägt den Titel "Niemand kommt hier lebend raus", aber in dem Haus scheint nicht viel zu passieren, und die Hauptfigur Ambar (Cristina Rodlo) kann kommen und gehen, wie es ihr gefällt. Was dem Film zu fehlen scheint, ist der Aufbau von Spannung in dem Wohnhaus, in dem Ambar sich niedergelassen hat. Es scheint mehr darum zu gehen, dass sie versucht, einen gefälschten Ausweis zu bekommen, als darum, was in dem Haus vor sich geht. Die einzigen Dinge, die den Horror aufbauen, sind die mysteriösen Brüder und Vermieter, Red (Marc Menchaca) und Becker (David Figlioli), sowie der düstere Schauplatz.
                Es ist eine Geschichte über Einwanderer in Amerika mit dem Terror als großem Begleiter. Es soll eine Analogie zu dem sein, was Einwanderer erleben, wenn sie sich entscheiden, neue Horizonte zu suchen, und in gewisser Weise spiegelt der Film das wider. "Niemand kommt hier lebend raus" ist durchschnittlich, aber auf eine gute Art und Weise und hat ein gängiges Konzept. Einige Szenen des Films waren gut, aber nicht gruselig. "Niemand kommt hier lebend raus" wäre interessanter gewesen, wenn er mehr auf die Geschichte des "Rituals" eingegangen wäre.

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                  Chainsaw Charlie 21.10.2021, 09:01 Geändert 22.10.2021, 02:01

                  Es gibt nicht viele Liebesgeschichten, die mit Sätzen wie "Ich werde dich bis in alle Ewigkeit lieben!" durchkommen. Aber dieser frühe deutsche schwarz/weiß Tonfilm ist eine rühmliche Ausnahme, auch wenn er alle (typisch primitiven) technischen Unzulänglichkeiten einer jungen Tonproduktion aufweist. Die tragische Geschichte der "Liebelei" bietet keine Überraschungen. Ein junger Soldat (Paul Hörbiger) verliebt sich in eine schüchterne, hübsche Sängerin (Magda Schneider, Mutter von Romy Schneider), nachdem er eine unglückliche Affäre mit einer anspruchsvollen und besitzergreifenden Baronin beendet hat. Die vertraute Handlung entfaltet sich mit entwaffnender Einfachheit, was dazu beiträgt, dass das Melodrama auch nach all den Jahren frisch und fesselnd bleibt. Natürlich kommt es zu Komplikationen. Der junge Leutnant wird von dem betrogenen Ehemann seiner ehemaligen Geliebten beschuldigt, und Pflicht und Ehre verlangen, dass die beiden Männer ihre Differenzen mit vorgehaltener Waffe beilegen. Jede Aufführung ist selbstbewusst und weiß, dass sie etwas darstellt. Alle Kulissen werden gründlich gezeigt, die Figuren verlassen die Szene, und die Kamera verbleibt für einige Sekunden im leeren Dekor. Die Art und Weise, wie der Schnee vom Himmel fällt, wirkt unecht, dennoch hat der Film eine bewundernswerte Frische und verwickelt den Zuschauer in einen fast hypnotischen Trip, zu dem Ophüls' schwebende Kamera und sein moderner, dramatischer Einsatz der Filmmusik viel beitragen.

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                    Chainsaw Charlie 20.10.2021, 15:57 Geändert 25.10.2021, 02:15

                    Guy ist ein Nicht-Spieler-Charakter (NPC) in Free City. Er ist mit seinem Leben zufrieden, arbeitet in einer Bank, die jeden Tag ausgeraubt wird, und findet nichts seltsames an den Panzern in den Straßen, an den Menschen, die erschossen werden, und die brennend durch die Straßen laufen. Er beginnt, ein Bewusstsein zu entwickeln, bittet zunächst um einen Cappucino anstatt eines Kaffee und reagiert dann auf jemanden, der eine Sonnenbrille trägt. Es handelt sich um Molotov Girl, eine Entwicklerin, deren KI-Design von der bösen Soonami Corporation gestohlen wurde, die das Spiel Free City betreibt. Guy hilft Molotov Girl bei ihren Versuchen, Beweise für den Diebstahl zu finden, und wird dabei unter den Spielern als Blue Shirt Guy bekannt. Eine Geschichte über Liebe und den Erwerb von Gefühlen. Manchmal herrscht jedoch existenzielle Verzweiflung, wenn Guy versucht, seine Mitspieler davon zu überzeugen, dass sie in einer Simulation leben, nur um dann von einem Fahrzeug angefahren zu werden. Seine Heldentaten sind unterhaltsam, wenn er gegen NPCs im Stil von Bond-Bösewichten kämpft und versucht, Geheimnisse aufzudecken. "Free Guy" ist ein unterhaltsames Abenteuer, das (wie Spiele) auf mehreren Ebenen funktioniert.

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                      "Survival of the Dead" ist ein Zombiefilm, der eigentlich recht unterhaltsam ist. Obwohl das Töten von Zombies in diesem Film manchmal zufällig ist und keinen Sinn ergibt und die Zombies einfach aus dem Nichts auftauchen. Es ist trotzdem ein einfacher, aber lustiger Zombiefilm. Es ist kein übermäßig ernster Zombiefilm, es ist eine Art verrückter und alberner Zombiefilm, ob absichtlich oder nicht, und das ist gut so, denn die Prämisse ist anständig. Die Handlung ist schlicht, abgesehen von der Nebenhandlung über die Leute, die glauben, dass der beste Weg, Zombies von ihrem Elend zu befreien, darin besteht, ihnen in den Kopf zu schießen, und die es mit Leuten zu tun haben, die glauben, dass es besser ist, die Zombies am Leben und in Ketten zu halten. Denn sie glauben, dass sie später ein Heilmittel für sie finden könnten, und sie befinden sich gewissermaßen im Krieg gegeneinander. "Survival of the Dead" ist kein wirklicher Beitrag zum Zombie-Genre, aber er bietet gute Unterhaltung. "Survival of the Dead" ist kein gruseliger Zombie-Film, aber er hat eine gute Portion Schock und Ekel, so dass es sich lohnt, ihn zumindest einmal anzusehen.

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                        Chainsaw Charlie 19.10.2021, 00:46 Geändert 19.10.2021, 00:49

                        Ich hatte keine hohen Erwartungen an "Mein wunderbarer Waschsalon ". Ich habe in letzter Zeit einige Filme gesehen, die viel besser waren als die Bewertungen, die sie hatten, aber dieser Film gehört definitiv nicht dazu. Szenen endeten abrupt oder sprangen zu einer völlig anderen Szene oder Atmosphäre. Es gab ein paar lustige Dinge, über die ich gelacht habe, aber nicht annähernd genug, um eine Definition als Komödie zu rechtfertigen. Hauptsächlich ist der Film ein Drama. Alle Figuren hatten Probleme mit dem Leben und sie versuchten, mit den schwierigen und ungerechten Situationen, in denen sie sich befanden, fertig zu werden. Das Drehbuch war nicht gut und die Schauspieler ziemlich steif. Das machte es etwas schwierig, den Charakteren und Ereignissen zu folgen. An vielen Stellen des Films war ich verwirrt, wie sich die Charaktere verhielten. Wenn das Ziel jedoch darin bestand, das chaotische Leben der Menschen auf der Straße darzustellen und zu zeigen, dass sie sich angeblich nicht vernünftig verhalten, dann hat der Film dieses Ziel erreicht.

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                          Dr. Rex Martin (Bill Pullman) ist ein Gehirnspezialist, der von seinem guten Freund Jim (Bill Paxton) gebeten wird, ihm bei einer Angelegenheit in seiner Firma zu helfen. Ein Mann namens John Halsey (Bud Cort), der einst für die Firma arbeitete, hat möglicherweise seine gesamte Familie ermordet, und es ist Dr. Martins Aufgabe, einige Schlüsselzahlen von dem Mann zu bekommen. Dr. Martin wird hineingezogen und hat bald die gleichen paranoiden und wahnhaften Visionen, unter denen auch Halsey leidet. Zu diesen bizarren Visionen gehört ein blutbespritzter Mann in einem weißen Anzug, der sie verfolgt. Passiert dieser seltsame Zustand der Realität nun wirklich, oder nicht? Zweifellos will Regisseur Adam Simon das Publikum in der Schwebe halten, aber der Film wechselt so oft die Realität, dass es zu verwirrend wird. Obwohl der Film sehr verdreht ist, bleibt er für den Zuschauer interessant und unterhaltsam. In den Hauptrollen von "Brain Dead" spielen Bill Pullman und Bill Paxton, zwei zukünftige große Stars, die noch am Anfang ihrer Karriere standen, und zeigen in diesem gut gemachten und originellen Horrorfilm starke schauspielerische Leistungen. Es gibt nur wenige blutige Szenen, abgesehen von ein paar Aufnahmen von Köpfen, die für Gehirnscans aufgeschnitten werden. Der Film setzt nicht auf Jump Scares, aber der blutige Fremde, der die beiden Figuren heimsucht, sorgt für einige Schauer. Das größte Problem von "Brain Dead" ist die verwirrende Erzählung, die am Ende ein wenig zu schräg wird.

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                            Kommentar im Rahmen der Oktober-Aktion: https://www.moviepilot.de/news/user-kommentar-horroroktober-1133476
                            Danke an *frenzy_punk<3 die den Film für mich zur Auswahl gestellt hat

                            "Jemand ist in deinem Haus" ist ein Slasher-Film, in dem jemand 3D-Masken seiner Opfer druckt und ihre dunklen Geheimnisse enthüllt, indem er sie tötet. Aber der Titel passt überhaupt nicht zu dem, was passiert. "Jemand steht vor deinem Fenster" würde eher zutreffen. "Jemand ist in deinem Haus" enthält eine Menge 80er und 90er Jahre Teenie Slasher Zutaten und hat einen starken Start für 30 Minuten. Dann setzt das Drama ein und die Geschichte wird schlechter. Die Schauspieler haben sich wirklich Mühe gegeben, dem Stück Leben einzuhauchen, aber irgendwann habe ich das Interesse an allen Figuren verloren. Lediglich Sydney Park als Makani Young liefert als Hauptdarstellerin eine heitere Leistung ab. Die anderen Charaktere sind nervig und die übliche Kifferparty zeigt uns nur, dass wir es mit einer vergeudeten Generation zu tun haben. Die Geschichte ist nun zu Tode erzählt, es gab kein plötzliches gruseliges Ende. Die Tötungen waren aber gut gemacht.
                            Dieser Film eignet sich für eine Halloween-Party, wenn man betrunken ist und lieber mit seinen Freunden plaudert, während der Netflix-Film über den Bildschirm flimmert. Irgendwann wird man über die Lücken hinwegsehen und sich mit dem Finale abfinden.

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                              Chainsaw Charlie 17.10.2021, 01:48 Geändert 17.10.2021, 04:07

                              "The Old Ways" ist ein solider Horrorfilm. Er fängt gut an, ohne Zeit für den Aufbau zu verschwenden. Was wir wissen müssen, erfahren wir später. Der Schauplatz vermittelt ein Gefühl der Klaustrophobie, und die Szenen des Exorzismus sind angemessen verstörend und ziemlich blutig. Die ganze Zeit über hat man das Gefühl, dass Cristina in einer Situation, die sie nur schwer begreifen kann, wirklich in Gefahr ist. Die Tatsache, dass der Exorzismus auf dem Glauben der mexikanischen Ureinwohner beruht, ist eine erfrischende Abwechslung zum Katholizismus und vermeidet somit offensichtliche Vergleiche mit einem bestimmten Film von 1973. Die kleine Besetzung, die Regiesseur Christopher Alender um sich schart, leistet beeindruckende Arbeit, insbesondere Brigitte Kali Canales als Cristina und Julia Vera als Luz. Die Spezialeffekte sind recht gut. Insgesamt hat mir der Film besser gefallen, als ich erwartet hatte, und ich würde ihn empfehlen. Da er nur 90 Minuten lang ist, wird man nicht zu viel seiner Zeit verschwenden, wenn er einem nicht gefällt.

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                                Chainsaw Charlie 16.10.2021, 15:17 Geändert 17.10.2021, 04:06

                                "Love, Cecil", der 2017 uraufgeführt wurde, ist eine Regiearbeit der preisgekrönten Filmemacherin Lisa Immordino Vreeland. Der Fokus liegt hier auf dem Titel. Es geht um das dreifach Oscar-prämierte Multitalent Cecil Beaton, sowohl um sein Leben als auch um seine Kunst. Und in beiden Bereichen ist der Film gut ausgearbeitet. Man erfährt eine ganze Menge, egal ob man nichts über Beaton weiß oder hier und da schon etwas von ihm kennt. Ich glaube auch nicht, dass es wirklich darauf ankommt, ob man Beaton mag oder nicht, um den Film zu genießen. Es ist alles eine Frage der persönlichen Vorliebe. Die Interviewpartner hier sind nicht allzu bekannt, mit Ausnahme von Capote, was zeigt, dass es auch altes Material gibt, das nicht nur Beaton umfasst. Aber alle Interviewpartner haben trotzdem etwas Interessantes zu sagen. Es gibt altes Filmmaterial, das wirklich interessant ist. Es ist ein Film über einen homosexuellen Mann, der mit seiner Zeit kämpft, aber es geht nie um Schwulenrechte. Der Schwerpunkt liegt auf Beaton und nicht auf größeren Problemen in der damaligen Gesellschaft, es sei denn, Beaton war dafür selbst verantwortlich, wie z. B. die antisemitischen Äußerungen, mit denen er sich in den Jahren des Zweiten Weltkriegs auseinandersetzen musste. Alles in allem war der Dokumentarfilm ganz nett anzuschauen. Der Film berührt viele interessante Aspekte neben Beaton und tut gut daran, nie zu tief zu graben, sonst hätte er den Fokus auf den Protagonisten verlieren können.

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                                  Chainsaw Charlie 16.10.2021, 00:17 Geändert 16.10.2021, 00:52

                                  Mir gefiel die Wahl von Erdtönen als Farbschema, die allen Szenen Wärme verliehen. Die Hintergrundmusik war zwar nicht inspirierend, aber angemessen. Die Charaktere waren sympathisch, aber es ist schwer, ihre Beweggründe zu verstehen. Ich würde dem Film gerne eine höhere Bewertung geben, kann es aber nicht, obwohl die Geschichte gut war. Es fehlte einfach der Kontext, warum die Charaktere taten, was sie taten. Weitere 20 Minuten Laufzeit hätten hier vielleicht mehr gebracht. Stattdessen habe ich einen mittelmäßigen Anime gesehen, der von mir nur eine durchschnittliche Bewertung erhält. "Bright: Samurai Soul" hätte mit sehr viel weniger Aufwand viel besser werden können.

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                                    Chainsaw Charlie 15.10.2021, 01:49 Geändert 15.10.2021, 01:53

                                    "Krabi, 2562" ist eine fantastische Kulturkritik, die sich auf eine Provinzstadt im Süden Thailands konzentriert und von Schauspielern in einer realen Umgebung gespielt wird. Es geht hauptsächlich um den Punkt, an dem die Vergangenheit - sowohl die ferne als auch die jüngste - mit der Gegenwart kollidiert. Was am meisten auffällt, ist die Mystik der Geister und Gespenster, die in der thailändischen Kultur denselben Raum bewohnen wie die Lebenden. Aber auch die Art und Weise, wie die Regisseure (Ben Rivers und Anocha Suwichakornpong) die Natur und das zeitgenössische Leben einander gegenüberstellen, ist brillant. Affen, die auf Skulpturen klettern. Elefanten und Tiger, die als Statuen in der Zeit eingefroren sind und nicht mehr wild umherstreifen. Der alte Boxer in seiner Dschungelhütte, der wie ein geisterhafter Beobachter in seinem eigenen Haus verweilt. Und dann ist da noch das Gefühl, dass das Gedächtnis zerbrechlich ist und versagt, und dass die Vergangenheit nicht unbedingt das ist, wofür wir sie halten. Auch das Tempo funktioniert wunderbar. Auch wenn es manchmal langsam ist, halten die Szenenwechsel und die langen, statischen Aufnahmen den Zuschauer bei der Stange.

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                                      Chainsaw Charlie 14.10.2021, 23:14 Geändert 15.10.2021, 00:53
                                      über Body

                                      Ein Staatsanwalt, der Tatorte besucht hat, die so abschreckend sind, dass er sich mit Nihilismus gepanzert hat. Seine Tochter, die davon besessen ist, ihre Magersucht zu ihrer persönlichen Waffe gegen die Welt zu machen - eine Welt, die durch die fehlende Kommunikation mit ihrem Vater (dem Staatsanwalt) und die Abwesenheit ihrer toten Mutter definiert ist. Eine Therapeutin und ein Medium mit ihrer eigenen Last der Trauer sowie ein imposanter Hund sind die drei Figuren, die die polnische Filmemacherin Malgorzata Szumowska mit sensibler Kälte in "Body" beobachtet, der es nicht an subtilem Humor fehlt. Es ist die Beziehung zum Körper, die die Identität der Eckpfeiler dieses seltsamen Dreiecks definiert. Der Vater ist durch seine tägliche Konfrontation mit dem Tod zu einer Art lebendem Toten geworden, die Tochter macht ihren eigenen Körper zum Schlachtfeld, und die Therapeutin findet ihren eigenen Trost in der festen Überzeugung der Transzendenz. Malgorzata Szumowska befragt hier im Stil einer schwarzen Komödie den Ort der Seele. Durch Bilder, die in den verfallenen Innenräumen Warschaus den Aufbewahrungsort aller Traurigkeit der Welt zu finden scheinen, und eine erzählerische Fragmentierung, die das richtige Gleichgewicht zwischen Präzision und Seltsamkeit findet, baut sich der Film zu einem perfekten Ende auf, das vor humanistischer Weisheit und prägnanter Intelligenz strotzt und in der Reinheit des Lachens die kristallinste Form von Verständnis und Dialog findet.

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                                        Die Hauptfigur ist von Anfang an extrem unsympathisch, weil sie sich von einem eifersüchtigen, idiotischen Macho zu einem regelrechten Psychopathen entwickelt. Dennoch funktioniert dieser unsympathische Charakter im Kontext dieser Geschichte. Das liegt vor allem daran, dass Mario Casas eine großartige Leistung in der Darstellung dieser Figur abliefert. Wenn man sich "Der Sanitäter" ansieht, werden viele wahrscheinlich sehr verärgert sein. Sowohl wegen der Handlungen der Hauptfigur als auch wegen der viel zu milden Reaktionen der Menschen um ihn herum. Aber ich muss sagen, dass es sich am Ende gelohnt hat. Das Ende von "Der Sanitäter" ist eines der befriedigendsten, die ich seit langem gesehen habe. Manchmal kann ein wirklich solides Ende die ganze Erfahrung aufwerten.

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                                          Chainsaw Charlie 11.10.2021, 20:18 Geändert 11.10.2021, 20:20

                                          Es ist schwierig zu unterscheiden, was in "The Riot Club" Fakt und was Fiktion ist. Einerseits wird es in Geheimbünden immer Ausschweifungen und Einweihungen geben, so dass ein gewisses Maß an Unruhe zu erwarten ist. Andererseits übertreibt "The Riot Club" mit dem Fehlverhalten einer berüchtigten Gruppe an der Universität Oxford. Die Grenze zwischen beiden ist nicht so dünn. Ein einziges Abendessen gerät aus dem Ruder und wirft ein Schlaglicht auf die Kluft zwischen den Reichen und der Arbeiterklasse. "The Riot Club" ist ein unangenehmer Anblick, da sich die meisten Mitglieder des Clubs in ihrer Wichtigkeit sonnen und auf diejenigen herabblicken, die sie für minderwertig halten. Die Leistungen sind solide, vor allem die der jüngsten Mitglieder des Clubs (Sam Claflin und Max Irons), aber zwei Drittel des Films konzentriert sich mehr auf ihre kleinlichen Streitereien als auf irgendwelche nachvollziehbaren Facetten.

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                                          • Wer möchte mit mir für diesen Sonntag? :)

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                                              Chainsaw Charlie 11.10.2021, 16:10 Geändert 11.10.2021, 16:20

                                              "Bad Hair" ist ein afrozentrischer Horrorfilm, der einen eher komödiantischen Ansatz verfolgt, aber nicht bis zum Punkt der Selbstparodie geht. Der Film wirft einen Blick auf die Faszination für das Haar der Schwarzen und die Bedeutung, die es in der Kultur der Welt hat. Der Film spielt in den 80er Jahren und dreht sich um eine junge Frau, Anna, die als Kind eine schlimme Erfahrung mit ihren Haaren gemacht hat, die ihr eine bleibende Narbe bescherte. Sie arbeitet für eine Firma namens Culture, die sich auf den Verkauf und die Förderung der amerikanischen Popkultur und Hip-Hop-Musik spezialisiert hat. Sie wird zur stellvertretenden Geschäftsführerin befördert, aber ihr Onkel sieht in ihr nur eine Zielscheibe der westlichen Zivilisation, die Schwarze erniedrigt, lächerlich macht und verspottet. Nach einem Friseurbesuch bekommt Anna einen neuen Haarschnitt, aber sie hat keine Ahnung, dass diese neuen Locken einen eigenen Willen haben. Seltsamerweise ist ihr Haar lebendig, und seine Ursprünge könnten tief in einem Buch verwurzelt sein, das ihr Onkel ihr geschenkt hat. Es sieht so aus, als gäbe es eine Verbindung zu alten Hexen aus der Zeit der Sklaverei. Regisseur Justin Simien schafft Raum, um die Art und Weise zu erörtern, wie sich Frauen in einer weißen, patriarchalischen Gesellschaft gegenseitig ungerechte Schönheitsnormen aufzwingen, wobei er das Horrorgenre als stumpfes, aber effektives Mittel einsetzt. Es ist keine perfekte Mischung, aber sie erlaubt es, den Horror der Kosmetologie auf eine einzigartige Weise zu präsentieren.

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                                                Chainsaw Charlie 10.10.2021, 22:50 Geändert 13.10.2021, 23:37

                                                In Luis Buñuels Film "Der Würgeengel" geht es um ein Dutzend Mitglieder der Oberschicht in Mexiko, die an einer Dinnerparty in einem großen Herrenhaus teilnehmen, wo sie ohne ersichtlichen Grund nicht in der Lage sind (psychologisch, nicht physisch), einen Raum zu verlassen. Der Film spielt sich dann wie ein Survival-Horrorfilm ab (wenn auch ein surrealer und poetischer), wobei die Figuren in Selbstmord, Wahnsinn, Delirium und intensive Frustration abgleiten, während sie versuchen, der unglaublichen kafkaesken und borgesianischen Situation, die sich ihnen aufdrängt, einen Sinn zu geben. Es ist wichtig zu bemerken, dass der Wahnsinn und die Hilflosigkeit erst auftreten, nachdem die Diener und Köche des Hauses das Gebäude verlassen haben, was darauf hindeutet, dass die Reichen ohne jemanden, der ihnen hilft oder die Ordnung aufrechterhält, zur Wildheit greifen und nicht in der Lage sind, unter sich selbst zu überleben. Buñuels Film ist ein beißender Angriff auf die Religion und die Bourgeoisie und wahrlich ein großes Vergnügen dabei zuzuschauen.

                                                Bis zum 31.10.2021 in der ARTE Mediathek zu sehen

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                                                  Die schwangere Rachel und ihr Partner Matt werden auf dem Weg zu einer Entbindungsklinik in einen Autounfall verwickelt. Sie machen sich auf den Weg zu einer nahe gelegenen Farm, wo sie bei einer seltsamen Familie Unterschlupf finden. Die Mutter und der Vater sind fundamentalistische Christen, die Söhne sind ausgesprochen seltsam, und die Tochter ist stumm und verschlossen. Rachel merkt, dass etwas nicht stimmt, als sie herausfindet, dass die Tochter, Faith, eigentlich ein Mitglied einer vermissten Familie ist. Eine englische Version der mörderischen Hillbilly-Filme, zumindest sind es keine Kannibalen. Aber die Menschen werden lebendig begraben, angekettet, erschossen und zu Tode geprügelt. Julie Hannan ist als Matriarchin der Farmfamilie ebenso überzeugend wie Alan Cuthbert als ihr mörderischer Ehemann. Autor/Regisseur/Hauptdarsteller Scott Vickers macht das Beste aus einem sehr geringen Budget und liefert hier einen recht guten Horrorfilm

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                                                    Chainsaw Charlie 10.10.2021, 16:36 Geändert 17.10.2021, 02:13

                                                    Kommentar im Rahmen der Oktober-Aktion: https://www.moviepilot.de/news/user-kommentar-horroroktober-1133476
                                                    Ausgesucht aus FrEAk0's Geheimtipliste da er aus zeitlichen Gründen keinen Film fand den ich noch nicht sah.

                                                    Ein norwegischer Thriller, der jeden amerikanischen Thriller in den Schatten stellt. Diesen Film sollte man nicht verpassen. Für alle Fans von wirklich verstörenden Psychothrillern sollte "Next Door" ganz oben auf der Merkliste stehen. Diesen Film als "psycho-sexuellen" Thriller zu bezeichnen, ist noch milde ausgedrückt. In dem Film geht es um John, einen Mann, dessen offensichtlich untreue Freundin ihn verlässt, um mit ihrem neuen Freund zusammen zu sein. Nachdem er eine Weile um sie getrauert hat, lernt er zwei Nachbarinnen kennen. Als er eines Abends von der Arbeit nach Hause kommt, bittet ihn eines der Mädchen, Anne, ihr in ihrer Wohnung einen Gefallen zu tun. Widerwillig kommt er dieser Bitte nach, und damit beginnt ein wahrhaft extravaganter Psychotrip. John findet Anne und ihre Mitbewohnerin Kim ein wenig seltsam und möglicherweise geistig verwirrt. Als er beschließt, die Wohnung abrupt zu verlassen, ist es zu spät, denn ihre Verstrickung hat bereits begonnen. Anne sucht John am nächsten Tag auf und bittet ihn erneut um einen Gefallen - er soll auf ihre "Schwester" von nebenan aufpassen, da sie wegen eines schlimmen Vorfalls nicht allein gelassen werden soll. Als John ihre Wohnung betritt, wird er von der psychischen Folter überwältigt, die nun beginnt. Er wird gefangen, missbraucht und verängstigt, bevor er weiter in ein krankes, sexuelles Spiel verwickelt wird. Obwohl in "Next Door" nicht so viel Blut fließt wie in typischen Slasher-Filmen, spielt sich der Horror in der Psyche ab - und das zu Recht, denn die Psyche ist viel mächtiger, als es Zelluloid je sein könnte. Im Laufe der Geschichte tauchen immer mehr Fragen auf, warum das alles plötzlich mit John geschieht. Welchen Anteil hat er daran, dass es so weit gekommen ist? Ist es seine aktuelle Situation oder vielleicht seine Vergangenheit? Woher wissen die Nachbarsmädchen so viel über seine intimsten Beziehungsdetails? Was hat das alles mit seiner kürzlichen Trennung zu tun, und warum? Die mentale Achterbahn nimmt bis zum Ende an Fahrt auf, und das Warten lohnt sich. "Next Door" funktioniert, und er funktioniert gut. Es wird schwer sein, einen Zuschauer zu finden, der den Film ohne ein Gefühl der Ehrfurcht oder des Schocks zu Ende sieht. Ausgezeichnet in jeder Hinsicht.

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