cpt. chaos - Kommentare

Alle Kommentare von cpt. chaos

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    Kevin Spacey bei seinem Schauspiel zuzusehen, ist ja grundsätzlich ein Hochgenuss; das ist bei diesem eigenartigen Krimi, der sich mehr auf einige Nebenschauplätze fokussiert, als den einen oder anderen Spannungsbogen einzufügen, sicherlich auch nicht viel anders, nur hilft es dem schwachen Script, das auf einer wahren Geschichte beruhen mag, nicht übermäßig weiter. Der eigentliche Hauptakteur in der Runde ist allerdings John Cusack, der einen ebenfalls korrekten Eindruck hinterlässt.

    Clint Eastwood, den ich ansonsten auch auf dem Regiestuhl sehr zu schätzen weiß, stellt einige echt skurrile Gestalten, bunte Vögel und komische Kauze in den Vordergrund, sodass der eigentliche Mord in der Schwulenszene zu sehr in den Hintergrund gedrängt wird. Die Voodoo-Else ist schon recht eigenartig platziert, irgendwie reichlich unpassend, daher eigentlich überflüssiges Beiwerk. Und der Transe, die offenbar nur der geneigte Zuschauer sofort als solche ausmacht, was das Ganze zu allem Überfluss arg unglaubwürdig macht, wird für meinen Geschmack zu viel Spielraum eingeräumt – in Ansätzen unterhaltsam, aber ebenfalls nicht sonderlich zweckdienlich. Ansonsten wird Georgias Kleinstadtidylle nett eingefangen, da gibt es nichts zu mäkeln.

    Insgesamt daher sicherlich nicht ganz uninteressant, zumal sich der Film im weiteren Verlauf in die Richtung einer ausgiebigen Gerichtsverhandlung verlagert, leider jedoch zudem zwischen Krimi, okkultem Blödsinn, einigen komödiantischen Anleihen und einer Beziehungskiste zu unentschlossen hin und her wandelt und somit unterm Strich zu einem unausgegorenen Genre-Mix wird.

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      cpt. chaos 15.10.2013, 10:32 Geändert 24.12.2014, 16:36

      Ein höchst sonderbares Drama mit Südstaaten-Flair und Blues-Prägung, das dem Zuschauer hier präsentiert wird. Dabei machen Samuel L. Jackson als Hobby-Samariter, Christina Ricci, die den Part der notgeilen Dorfschlampe recht freizügig ausfüllt und selbst Justin Timberlake als verängstigt-traumatisierter Soldat, in ihren doch reichlich eigenartigen Rollen gar keine schlechte Figur.

      Trotzdem konnte ich "Black Snake Moan" nicht wirklich ernst nehmen, denn dafür war der dramatische Aspekt zu dürftig ausgearbeitet. Den Disput zwischen dem sexbesessenen Menschenwrack und ihrer Mutter im Kaufmannsladen, fand ich wirklich prima, wovon ich in ähnlicher Form gerne mehr gesehen hätte. Gab´s aber leider nicht, und somit bleibt mir ein höchst merkwürdiger Streifen in Erinnerung, den ich keinesfalls empfehlen würde! Insgesamt ein spezielles sowie schon fast einzigartiges und vor allem eigenwilliges Drama, aber ganz gewiss nicht in Form von sensationell oder überragend!

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        Locker-flockige Komödie, die sich zum Ausklang eines hochprozentigen Wochenendes schmerzfrei konsumieren lässt. Dexter, das rotzfreche Kapuzineräffchen, die drei betagten Nachtwächter mit dem pöbelnden Zwerg, der mächtig schräge Museumsdirektor, die sich dauerprügelnden Miniaturanführer Jedediah Smith (Owen Wilson) und Octavius, das putzmuntere T-Rex-Skelett, Robin Williams als Theodore Roosevelt… Doch, das passt schon! Zwar wird nicht im Minutentakt ein großer Brüller nach dem nächsten serviert, aber ganz im Stile eines Ben Stiller-Streifens, ist es weitestgehend kurzweilige Unterhaltung.

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          Selbstverständlich liefert Al Pacino in der Rolle des verbitterten Zynikers mal wieder eine gewohnt starke Vorstellung ab, für die er 1993 mit einem Oscar ausgezeichnet wurde. Gleiches gilt im Übrigen auch für den jungen Philip Seymour Hoffman, der sich hier in einer Nebenrolle als arroganter Schnösel austoben darf.

          "Ja, Mr. Simms, es gibt nur zwei Silben auf dieser ganzen, großen Welt, die es wert sind ausgesprochen zu werden: Muschi! Charlie, gib mir die Hand! Das ist erst der Anfang deiner Ausbildung, mein Sohn!"

          Die allseits beliebte Tango-Szene, die Ferrari-Spritztour und selbst das Plädoyer mit dem nachfolgend kitschigen Ende, fand ich nicht besonders überragend. Dafür haben mir andere Szenen ziemlich gut gefallen, wie das Bewerbungsgespräch um den nicht sonderlich attraktiv anmutenden Wochenendjob, der misslungene Familienbesuch zu Thanksgiving und der Suizidversuch – letztendlich natürlich wie immer, eine reine Geschmacksfrage.

          Insgesamt hübsch anzusehen, zumal das Geschehen von der Kamera gut eingefangen wird, ein schöner Score alles passend unterlegt und die staubtrockenen Dialoge mitunter richtig Spaß machen, ohne dass mich jedoch "Der Duft der Frauen" überwältigt zurückgelassen hat.

          "Huaaa!"

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            cpt. chaos 09.10.2013, 10:42 Geändert 13.12.2020, 17:34

            Einen Teil dieses Films habe ich mal während meiner Kindheit gesehen; damals als es lediglich drei Fernsehprogramme gab - also eine Ewigkeit her… Dass ich nach Jahrzehnten nunmehr in den Genuss gekommen bin, den vollständigen Film zu sehen, verdanke ich einen Beitrag von CUT!rin, da ich mich nicht mehr an den Filmtitel erinnern konnte. Dir nochmals schönen Dank!

            Für die damalige Zeit ein regelrechtes Meisterwerk, auch wenn aus heutiger Sicht weder die teils bescheiden wirkende Kameraarbeit, noch die mitunter ein wenig bieder auftretenden Darsteller überragen, und doch weiß diese deutsche Nachkriegsproduktion aus dem Jahr 1947 zu gefallen – zumindest teilweise.

            Während sich nach dem Krieg zwei Menschen daran machen einen ausgedienten Wagen auszuschlachten, fängt das Auto an seine Geschichte und die seiner Wagenhalter zu schildern. In sieben kleinen Episoden, die durch die geschichtsträchtige Zeit vor und während des Zweiten Weltkriegs führt, erlebt der Zuschauer das zunehmende Elend der Zivilbevölkerung, vor der Kulisse zerbombter deutscher Großstädte.

            Die erste Geschichte ähnelt mitunter schon fast einer Schmonzette, die beiden folgenden fand ich ebenfalls nicht übermäßig ansprechend, aber hier merkt man bereits, dass die Episoden zunehmend mehr Dramaturgie erhalten. Ab der Filmhälfte wird es ein guter Film, den ich übrigens auch vor einer gefühlten Ewigkeit von da ab gesehen hatte, weshalb ich "In jenen Tagen" bis zum heutigen Tag so beeindruckend in Erinnerung behalten habe.

            Nicht unbedingt überragend, aber in jedem Fall ein filmisches Zeitdokument, das man gesehen haben sollte, sofern sich die Gelegenheit dazu bietet. Aufgrund der Bedeutsamkeit gibt's daher meinerseits ausnahmsweise auch einen Bonuspunkt!

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              David Fincher serviert mit "Fight Club" einen raffiniert ausgeklügelten Thriller, in dem Edward Norton und Brad Pitt wieder einmal ihre außergewöhnlichen schauspielerischen Fähigkeiten unter Beweis stellen. Viele kultverdächtige Dialoge, machen diesen von Fincher gewohnt stark in Szene gesetzten Mindfucker, zu einem regelrechten Ohrenschmaus.

              "Von allen portionierten Freunden, die ich jemals kennenlernen durfte, sind Sie der Eindrucksvollste!"

              "Kleine Benimmfrage: Wenn ich vorbeigehe, wende ich Ihnen den Arsch oder Schritt zu?"

              Die als abgehalfterte Schlampe agierende Helena Bonham Carter, die ansonsten bestens aus diversen Tim Burton-Produktionen bekannt ist, sei natürlich ebenso wenig unterschlagen, wie Meat Loaf mit seiner mächtigen Milchproduktionsmaschinerie.

              "Außer bei ihren Bums-Arien, waren Tyler und Marla nie im selben Raum. Genau die Nummer haben meine Eltern jahrelang abgezogen!"

              Die Selbstverprügelungsszene im Büro ist der Hammer!

              „Aus irgendeinem Grund, dachte ich an meinen ersten Kampf mit Tyler!“

              Absolut genial, wie die verlogene Konsumgesellschaft, in der wir uns täglich suhlen, an den Pranger gestellt wird.

              „Du bist nicht dein Job! Du bist nicht das Geld auf deinem Konto! Nicht das Auto, das du fährst! Nicht der Inhalt deiner Brieftasche! Und nicht deine blöde Cargo-Hose! Du bist der singende, tanzende Abschaum der Welt!“

              Blutig, dreckig und echt cremig, daher auch zu Recht einer der weltweit beliebtesten Streifen!!!

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                Die FSK überrascht doch immer wieder aufs Neue: Da werden Filme zerschnibbelt, worauf hin man sich verwundert die Augen reibt und dieser, mit einer 12er-Einstufung versehen, lässt am Ende relativ blutig die Kugeln sich ihren Weg bahnen. Nun ja, stört mich nicht im Geringsten, aber urig und ein Stückchen weit bedenklich ist es irgendwie schon.

                Zum Film: Ein Gag-Feuerwerk brennt "21 Jump Street" nicht unbedingt ab – witzige Szenen und teils recht alberne Nummern, geben sich abwechselnd die Klinke in die Hand. Nun ja, ist halt offenbar für eine andere Zielgruppe abgedreht; da ist ein alter Sack wie ich, mit teils flachen Teenie-Humor, gelegentlich schon mal etwas überfordert. Jedenfalls hat mir Jonah Hill in "Superbad" und "Moneyball" weitaus besser gefallen, wenngleich der Bengel mit seinen Sprüchen auch hier noch einiges rausreißt.

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                  cpt. chaos 07.10.2013, 15:23 Geändert 05.01.2015, 11:17

                  Ein weiterer Marvel-Blockbuster, auf den ich mit verhaltener Freude gespannt war, zumal ich die erste halbe Stunde bereits vor längerer Zeit gesehen hatte, die mir doch recht gut gefiel. Insgesamt aber leider viel zu patriotisch geraten, worauf hingegen ein Großteil der amerikanischen Bevölkerung abfahren mag, sodass er reichlich Abnehmer gefunden haben dürfte.
                  Wenn man das patriotische Superhelden-Gehabe im Kampf gegen die wissenschaftliche Nazi-Abteilung "Hydra" ausblendet, bleibt manierliche Action, die sich noch halbwegs anständig konsumieren lässt. Ärgerlich ist jedoch die schwach erzählte Geschichte, die mit einem ziemlich vermurksten Ende aufwartet, auch wenn sich somit "Captain America" in die Superhelden-Gilde "The Avengers" einfügen mag.

                  Definitiv kein Film, den man gesehen haben muss!

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                    cpt. chaos 06.10.2013, 17:47 Geändert 08.09.2020, 21:51

                    Eigentlich habe ich genau das bekommen, was ich erwartet habe: einen knallharten Selbstjustiz-Thriller, der nicht mit Gewaltdarstellungen geizt.

                    Der leichte B-Movie-Touch erinnert zunächst eher an einen Film aus den späten Achtzigern, der allerdings seinerzeit gleich auf dem Index gelandet wäre. Kevin Bacon, den man sicherlich schon eindrucksvoller vor der Kamera erleben durfte, spielt einen Familienvater, der den kaltblütigen Mord an seinem ältesten Sohn erbarmungslos rächen will, da die Justiz auf ganzer Linie versagt. Natürlich ist ein akzeptables Motiv für das Handeln des Racheengels erforderlich, daher muss der Zuschauer offenbar auch in Kauf nehmen, dass sich die Cops völlig inkompetent verhalten. Akzeptiert man das, kann man sich der Gewaltorgie, die sich vor allem in der zweiten Filmhälfte voll entfaltet, genussvoll hingeben.
                    Hervorzuheben wäre sicherlich noch das Mitwirken von John Goodman, in einer richtig abgefuckten Rolle!

                    Möglicherweise werde ich bewertungsmäßig zu einem späteren Zeitpunkt nachbessern, auf Anhieb müssen jedoch zunächst sechs überdurchschnittliche Punkte ausreichen.

                    EDIT:
                    So, und nach der Zweitsichtung geht's, wie bereits vorab vermutet, um einen Punkt rauf!

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                      cpt. chaos 06.10.2013, 17:13 Geändert 06.10.2021, 22:37

                      Mit "Apocalypto" hat Mel Gibson 2006 ein geradezu episches Meisterwerk geschaffen - exzellente Schauspielleistungen von unbekannten Darstellern bis hin in die kleinste Nebenrolle, stimmungsvolle Landschaftsaufnahmen, ein genialer Score, grandiose Kameraführung und eine im Grunde simple, aber extrem spannend vorgetragene Geschichte, die einerseits warmherzig, aber zugleich auch schonungslos-blutig erzählt wird wie es Gibson bekanntlich mag -, all das ist "Apocalypto"!

                      Während es mich damals noch störte, dass der Film vollständig in der Maya-Sprache gesprochen wird und somit komplett mit Untertiteln unterlegt ist, ist es genau das, was letztendlich den gewissen Reiz ausmacht, da man als Zuschauer in eine längst erloschene Kultur Einblick gewährt bekommt, dabei allerdings auf Distanz gehalten wird.

                      Während der letzten Dreiviertelstunde werden die Jäger schließlich zu Gejagten, und der Zuschauer wird Zeuge einer der atemberaubendsten und längsten Verfolgungsjagden, die die Filmgschichte zu bieten hat!

                      Edit:
                      G I G A N T I S C H ! ! !

                      Wird daher nunmehr in den Adelsstand erhoben und zählt damit zu meinen wenigen Lieblingsfilmen.

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                        Ein angenehm ausführlich erzählter Superhelden-Streifen, der zudem weitestgehend auf anstrengend-kunterbunte Optik verzichtet, wenngleich weit entfernt von dem etwa düsteren Look Gotham Citys. Dafür, dass sich die Geschichte ausreichend Zeit nimmt, um Tony Starks Tüfteleien ausgiebig zu beleuchten, kommt jedoch zwischenzeitig die Action-Komponente ein wenig zu kurz, obwohl wenn es denn rummst, geht´s gut ab! In diesem Zusammenhang sei die ungeschnittene Fassung empfohlen, die es zusätzlich noch etwas ansehnlicher gestaltet.

                        Robert Downey Jr. macht als schwerreicher Großindustrieller Tony Stark alias "Iron Man" eine gute Figur; seinen lockeren Lebemannstil kauft man ihm ebenso ab, wie die schmerzvollen Erfahrungen im Zusammenhang mit seiner neuen Erfindung. Jeff Bridges darf sich hingegen als glatzköpfiges Arschloch austoben, was er spielend einfach hinbekommt, wenngleich aus der Rolle sicherlich mehr herauszuholen gewesen wäre, hätte man ihn machen lassen.

                        Insgesamt wirklich sehenswert, auch wenn actionmäßig nicht das ganz große Feuerwerk abgebrannt wird, dafür aber eben recht gut erzählt.

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                          cpt. chaos 02.10.2013, 08:29 Geändert 10.01.2022, 12:05

                          Der erste Teil zum Hannibal-Inferno ächzt sich mit einiger Mühe auf beachtliche sechs Punkte, wofür sich vorrangig die Geschichte verantwortlich zeigt. Schauspielerisch ging es hingegen mit Anthony Hopkins, Edward Norton, Ralph Fiennes, Philip Seymour-Hoffman und Harvey Keitel (!!!) in dem Remake ("Roter Drache") von 2002 weitaus beachtlicher zu Werke und auch was die Spannungsmomente anbelangt, bleibt diese 80er-Produktion doch einiges schuldig.

                          Dennoch war es nach so langer Zeit ganz schön, dieses Hannibal-Frühwerk wieder gesehen zu haben. Vielleicht sollte ich mir allerdings doch einmal überlegen, ob ich nicht zukünftig von einigen selbst auferlegten Prinzipien abweiche, um auch mal zwischenzeitlich halbe Punkte zu vergeben; in diesem speziellen Fall wäre es zumindest mehr als angebracht gewesen.

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                            cpt. chaos 26.09.2013, 15:21 Geändert 23.02.2025, 17:19

                            "Ein Mann wird immer seiner Leidenschaft folgen!"

                            Ein in Rückblenden ruhig erzählter Kriminalfall, der mit einer Liebesgeschichte angereichert wird. Handwerklich korrekt in Szene gesetzt und auch die unbekannten Darsteller dieser argentinischen Produktion, die mit einem Auslands-Oscar ausgezeichnet wurde, agieren durchaus ansprechend.

                            Dennoch kann ich mich den allseits positiven Bewertungen lediglich bedingt anschließen, denn dafür ist mir das Ganze eine Spur zu entschleunigt vorgetragen. Fairerweise muss ich aber auch zugleich hinterherschieben, dass die Geschichte, trotz der langsamen Erzählweise, zu keiner Zeit langweilig ist.

                            "Sie haben gesagt: Lebenslänglich!"

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                              cpt. chaos 25.09.2013, 18:08 Geändert 11.04.2022, 11:50

                              Die simple, aber dennoch so dermaßen prägnante Hai-Angriffs-Melodie, bohrt sich seit 1975 in jedermanns Gehörgang und ist inzwischen absoluter Kult! Selbstverständlich ebenso genial, ist das Hai-Modell, das für einige unvergesslich schaurige Momente der Filmgeschichte sorgte!

                              Spielberg traute sich seinerzeit schon etwas, indem er seinem Publikum einige blutige Schocker servierte, trotz Blockbuster-Format. Dafür wurde er auch entsprechend belohnt, sorgte "Der Weiße Hai" doch für seinen Durchbruch. Nach "Krieg der Sterne" ist übrigens der erste Teil der Hai-Quadrologie, der kommerziell erfolgreichste Film aller Zeiten (Produktionskosten: 7 Mio. $ / Einspielergebnis: 470 Mio. $).

                              Neben dem schwimmenden Hauptdarsteller konnte aber auch die zweibeinige Spezies schauspielerisch vollends überzeugen; Roy Scheider und Robert Shaw spielen wirklich klasse, dennoch ist es wieder einmal Richard Dreyfuss, der mir von allen am besten gefällt.

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                                Es ist zwar nicht unbedingt eine One-Man-Show, aber dennoch reißt es Jürgen Vogel fast alleinig halbwegs raus. Ich mag den Kerl wegen seiner locker-flockigen Art, wenngleich er sich natürlich auch auf ernsteres Schaupiel versteht, was er kurzzeitig andeutet, als er in einer Szene traurig-nachdenklich mimt. Eine weitere Szene dieses deutschen Filmbeitrags gefiel mir ebenfalls ganz gut, nämlich als sich Daniel Brühl und seine Filmpartnerin auf Spanisch unterhalten und dabei bezirzen.

                                Von der Thematik über Freundschaft, Liebe und Selbstfindungs-Trip, hat "Ein Freund von mir" eigentlich grundsätzlich einiges zu bieten, bleibt aber letztendlich ein gutes Stück hinter meinen persönlichen Erwartungen zurück und schafft es, trotz des von mir bewunderten geilen Mackers, insgesamt nicht einmal sich auf Mittelmaß-Niveau zu hieven, weil es nicht sonderlich viel gab, was mich übermäßig unterhalten oder bewegt hätte.

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                                  Gut gespieltes Liebesdrama, das vor dem amerikanischen Bürgerkrieg in Szene gesetzt wird. Beeindruckend neben den tollen Landschaftsaufnahmen, ist vor allem die namhafte Riege der Nebendarsteller: Philip Seymour Hoffman, Brendan Gleeson, Donald Sutherland, Natalie Portman, Kathy Baker und u.a. Cillian Murphy - Wow!!!
                                  Da hat es die dreiköpfige Hauptdarstellertruppe, von denen es Jude Law noch am besten macht, nicht ganz einfach, weshalb ich den Oscar für Renée Zellweger auch nicht so recht nachvollziehen kann, aber das ist ja stets so ne Sache, mit dem goldenen Teil. Daher will ich mich auch gar nicht weiter über die seinerzeit sieben (!!!) Oscar-Nominierungen auslassen.

                                  Insgesamt geht es recht abwechslungsreich zu, und trotz der beachtlichen Laufzeit von knapp 150 Minuten, wären für meinen Geschmack einige der entfallenen Szenen nicht der Schere zum Opfer gefallen.

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                                    Walter (eine weitere prima Vorstellung von Kevin Bacon) versucht sich nach seiner Haftentlassung in der Gesellschaft wieder zurechtzufinden. Kein einfaches Unterfangen, zumal er ausgerechnet gegenüber einer Grundschule eine Wohnung anmietet, und das als Verurteilter wegen sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen.

                                    "Meine Freunde sind die Vögel. Sie wissen, dass ich sie beobachte, und es gefällt ihnen, so lange man ihnen nichts tut!"

                                    Ein gut erzähltes Drama, das sich keiner reißerischen Geschichte bedient, was auch keineswegs notwendig ist, schließlich ist die Thematik heikel genug.

                                    Kyra Sedgwick, die Filmpartnerin von Bacon, ist übrigens zugleich seine Ehefrau. Und dann wäre da noch Mos Def, in der Rolle des gefühlskalt wirkenden Bullen, den ich noch lobenswert erwähnen möchte – irgendwie hat der Kerl was, echt genial!

                                    Letztendlich schrammt "The Woodsman" nur haarscharf an einer besseren Bewertung vorbei – was aber nicht ist, kann ja noch werden.

                                    Wer zum Thema Kindesmissbrauch einen etwas schonungsloseren Beitrag sehen möchte bzw. vertragen kann, dem sei "Mysterious Skin" ans Herz gelegt – ist aber wirklich reichlich starker Tobak!

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                                      cpt. chaos 22.09.2013, 22:57 Geändert 17.08.2021, 23:05

                                      Es war mal wieder an der Zeit, sich eine blutrünstige Nummer zu geben. Was geht da also besser, als ein solcher Zombie-Streifen? Da wird schließlich nicht mit roter Soße gegeizt und alle möglichen Körperteile fliegen durch die Luft – vorzugsweise Schädelfragmente, da diese gottverdammten Zombies lediglich mit einem gezielten Kopfschuss erledigt werden können.

                                      Obwohl ich das Remake dem Original vorziehe, kann ich nicht unbedingt behaupten, dass der wiederholte Sehgenuss dem Film höheres Ansehen verschafft. Nun denn, kann man sich ab und an mal geben, insbesondere um einen Abend den entsprechend würdigen Anstrich zu verleihen…

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                                        Elf Jahre nach "Titanic"stehen Leonardo DiCaprio und Kate Winslet wieder gemeinsam vor der Kamera und stellen eindrucksvoll unter Beweis, dass sie seit dem schauspielerisch reichlich dazu gelernt haben.

                                        Sam Mendes lässt in seinem Ehedrama die beiden Hauptdarsteller davon träumen, aus ihrer spießigen Vorstadtidylle auszubrechen, um mit den Kindern nach Paris auszuwandern.

                                        "Wovor müssen solche Leute wie sie eigentlich fliehen?"
                                        "Wir fliehen nicht!"
                                        "Was gibt´s denn in Paris?"
                                        "Eine andere Art zu leben!"
                                        "Vielleicht fliehen wir doch. Wir entfliehen der hoffnungslosen Leere dieses Lebens hier, richtig?"
                                        "Mhhh..."
                                        "Der hoffnungslosen Leere! Das ist es auf den Punkt! Viele Leute sind sich nicht mal über die Leere im Klaren, aber die Hoffnungslosigkeit zu sehen, erfordert Mut!"

                                        Die Verwirklichung eines Traums ist jedoch nicht immer ganz so einfach, vor allem dann nicht, wenn dem unzählig selbstgemachte Probleme im Wege stehen.

                                        Neben den bereits genannten Hauptakteuren, wissen vor allem Michael Shannon (als Typ mit gehöriger Psycho-Macke) und natürlich Kathy Bates (wie sollte es auch anders sein, gehört sie doch zu meinen Lieblingsschauspielerinnen) zu gefallen.

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                                          cpt. chaos 21.09.2013, 18:36 Geändert 30.03.2022, 18:09

                                          Ein verbitterter, von Hass erfüllter und auf Rache sinnender suspendierter Cop (Glenn Ford), ermittelt auf eigene Rechnung nach dem Mörder seiner Frau sowie dem Drahtzieher des Mordauftrags.

                                          "Heißes Eisen" ist ein gut erzählter Old School-Krimi von Fritz Lang aus dem Jahr 1953, der jedoch insgesamt etwas arg spannungsarm daherkommt. Maskenbildnerisch zudem extrem ausbaufähig, dafür aber mit der bezaubernden Gloria Grahame und dem jungen Lee Marvin bei einem seiner ersten Leinwandauftritte.

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                                            cpt. chaos 20.09.2013, 16:23 Geändert 23.10.2021, 01:17

                                            "Ich bin gleich wieder da!"

                                            Tja, von wegen…

                                            Robert Zemeckis' moderne Robinson Crusoe-Variante, lässt den Zuschauer mit dem gestrandeten Tom Hanks mitfühlen und -leiden.

                                            Zugegebenermaßen habe ich "Cast Away" nach dem ersten Mal recht langweilig empfunden – ein paar Tiere auf der Insel hätten ja schon ein absolutes Highlight dargestellt… Ohne alldem lässt sich jedoch selbstverständlich die völlige Ausweglosigkeit und totale Verzweiflung wesentlich intensiver rüberbringen. Inzwischen mag ich diese kleine Südseeinsel mit ihrer niedrigen Bevölkerungsdichte, so wie sie ist; ebenso wie das zu Tränen rührende Ende, welches dabei nicht einmal kitschig wirkt. Das ist wirklich großes Gefühlskino, was da Tom Hanks und Helen Hunt abliefern. Da wird einem richtig warm ums Herz, und die letzte Kameraeinstellung ist auch absolut toll!

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                                              cpt. chaos 19.09.2013, 19:06 Geändert 08.11.2021, 22:24

                                              Bob, der liebenswerte Psycho, infiltriert die Familie seines karriereorientierten und selbstverliebten Seelenklempners und dankt es ihm damit, dass er ihn in den Wahnsinn treibt.

                                              Obwohl Bill Murray die meisten Lacher auf seiner Seite hat, ist Richard Dreyfuss für mich der eigentliche Star dieser sympathischen Komödie, die keinerlei Verschnaufpausen einlegt.

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                                                Sommer 1986: Meine damalige Freundin – mittlerweile mein holdes Eheweib seit fast unzähligen Jahren - und natürlich meiner einer, wackelten als Nordlichter durch die Düsseldorfer Rheinmetropole. Nicht, dass wir uns gelangweilt hätten, aber irgendwie hatten wir nichts Besseres zu tun, als bei herrlichstem Wetter ins Kino zu gehen. Vermutlich waren es die vom strapaziösen Umhergelaufe inzwischen glühenden Füßchen, denen wir ein wenig Ruhe gönnen wollten…

                                                Da zwischen dem ursprünglichen Kinostart und dieser Filmaufführung bereits einige Jährchen lagen, wir die Nachmittagsvorstellung wählten und die Sonne nicht gerade geizte - also anders als die gegenwärtig fast schon arktisch anmutenden Temperaturen - fanden wir uns in dem großen Kinosaal ganz alleine ein. Um uns herum lauter freie Plätze, was auch so bleiben sollte. Einem entweder romantisch veranlagten oder aber völlig abgestumpften Filmvorführer, war es letztendlich zu verdanken, dass wir die "Blues Brothers" sahen, in einem Kino, das wie für uns alleinig angemietet schien. Und das hatte echt was! Kein nerviges Gesabbel, keine Popcorn-Fresser, keine durchs Bild laufende Menschen – einfach geil!

                                                Dennoch werde ich diesen Film "emotionslos" bewerten, völlig objektiv - eigentlich wie immer...

                                                Jake (John Belushi) und Elwood (Dan Aykroyd) sind natürlich zwei absolut coole Säue; die eigentlichen Men in Black! Die Jungs begeben sich auf eine göttliche Mission, bei der mal so ganz nebenbei - mit freundlicher Unterstützung der trotteligen Bullen - ein Einkaufszentrum in Schutt und Asche gelegt wird. Auf der Flucht vor der Staatspolizei (u.a. John Candy), dem dämlichen Nazi-Pack, einem geprellten Club-Besitzer, den "Good Old Boys" und einer verschmähten Hochzeitsbraut (Carrie Fisher) geht natürlich einiges zu Bruch, inklusive abschließender Massenkarambolage, bei der unzählige Streifenwagen geschrottet werden.

                                                Für den eigentlichen Feel-Good-Trip sorgt der kultige Soundtrack ("Gimme Some Lovin´", "Think", "Everybody Needs Somebody to Love"…), der die Füße unentwegt mitwippen lässt. Wer kann da schon widerstehen? Garniert wird das Ganze durch diverse Größen aus dem Blues- und Soul-Bereich (u.a. Ray Charles, Aretha Franklin, John Lee Hooker, James Brown und Cab Calloway!!!). Und zum Ende hin darf sogar noch Steven Spielberg sein Gesicht in die Kamera halten.

                                                Auch wenn ich manches zu fett aufgetragen finde, ist der Kultstatus natürlich gerechtfertigt! Daher zählt "Blues Brothers" auch einerseits zu den besten Komödien, die die Achtziger hervorgebracht haben und besagter Soundtrack gehört zudem selbstverständlich in die Top Ten der Musikfilme!

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                                                  Diese französische Animations-Produktion braucht sich qualitativ sicherlich nicht großartig hinter Genre-Brüder aus den Häusern Pixar, DreamWorks oder Walt Disney zu verstecken. Andererseits sei zugleich hinterhergeschoben, dass ein Film nun einmal mit seiner Geschichte steht oder fällt, denn da offenbart "Ein Monster in Paris" für meinen Geschmack erhebliche Defizite.

                                                  Als der mutierte Flo, der nicht gerade besonders putzig dreinschaut, welcher vom Pariser Polizeichef gejagt wird, urplötzlich anfängt zu singen und dazu eine kesse Sohle aufs Parkett legt, war mir klar, dass ich den falschen Film am Start hatte, zumal die englischen Gesangsnummern so gar nicht zum Pariser Ambiente passen wollten. Ganz abgesehen von den ausbleibenden Lachern, auf die ich bei einem Animationsstreifen ungern verzichte.

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                                                    Wunderschöne Landschaftsaufnahmen des gebirgigen Montanas, unterlegt von einer einfühlsamen Off-Stimme, die eine Geschichte über das Erwachsenwerden zweier Brüder, die Liebe, Poesie, gesellschaftliche Probleme (Alkoholismus, Prostitution, Rassismus) und natürlich das Fliegenfischen erzählt.

                                                    "Wie kommt es, dass die Menschen, die am meisten Hilfe brauchen, sie nicht annehmen wollen?"

                                                    Insgesamt ein sehr ruhiger filmischer Vertreter - wie es sich für Robert Redford nun einmal ziemt - den man ansehen sollte, um mal zwischendurch etwas runterzufahren. Eine Wohltat für die Augen, und auch die Ohren erhalten einen kurzen Wellness-Trip in Form des angenehmen und unaufdringlichen Scores.

                                                    Neben dem jungen Brad Pitt, ist übrigens auch der ganz kleine Joseph Gordon-Levitt in seinem Spielfilmdebüt zu sehen.

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