cpt. chaos - Kommentare

Alle Kommentare von cpt. chaos

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    Der mehrfach angeführte Vergleich zu Nolans "Prestige", der zwar thematisch in ähnliche Richtung geht - daher sicherlich auch nicht vollends abwegig, beide Filme miteinader zu vergleichen - ist für mich jedoch nicht recht nachvollziehbar, schon gar nicht, wenn man damit beabsichtigt, die beiden Filme annähernd auf ein und dieselbe Stufe zu stellen.

    Edward Norton stellte für mich lange Zeit schauspielerisch etwas Besonderes dar. Mit Filmen wie "Zwielicht", "American History X", "Fight Club" und mit leichten Abstrichen auch "Roter Drache", spielte er sich geradezu um den Verstand, danach ging´s dann aber leider kontinuierlich bergab, was mitunter auch manch weniger prickelnden Rolle geschuldet gewesen sein mag.
    Als Illusionist liefert er zwar keine schwache Vorstellung ab, aber großes Kino geht definitiv anders!

    Jessica Biel sieht zugegebenermaßen nett aus, reißt aber auch nichts raus! Paul Giamatti als Chefinspektor Uhl, stellte somit auch für meinen Geschmack das einzige schauspielerische Highlight dar.
    Wenn ich dann hingegen die "Prestige"-Crew mit Hugh Jackman, Christian Bale und Michael Caine dem gegenüber stelle, die allesamt nicht unbedingt zu meinen Lieblingsschauspielern zählen, geht der Punkt eindeutig an "Prestige"!

    Ebenso verhält es sich mit der spannenderen und weitaus wendungsreicheren Story – glasklar liegt da "Prestige" weit vorne! Insbesondere wenn man sich vergegenwärtigt, dass Nolan sich alle größte Mühe gab, dem Zuschauer die gezeigten Zaubertricks zu erklären, was diesen zusätzlichen Aha-Effekt auslöst – dagegen ist "The Illusionist" mit seiner Aufdröselung bestenfalls ein laues Lüftchen, alles andere als eine steife Brise!

    Gleiches gilt für Score, Setting und Atmosphäre!

    Im direkten Vergleich daher klarer Punktsieg für den qualitativ hochwertigeren "Prestige"!

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      cpt. chaos 30.08.2013, 10:28 Geändert 20.04.2022, 10:10

      "Der letzte König von Schottland" basiert auf knallharten Fakten. Das mörderische Treiben des ugandischen Diktators Idi Amin (Forest Whitaker in seiner mit Abstand besten Rolle, für die er völlig zu Recht einen Oscar und diverse Schauspielpreise einheimste!), der nach außen hin charmant und humorvoll wirkt, jedoch während seiner Amtszeit über 300.000 Menschen ermorden ließ, wird mit einer fiktiven Geschichte angereichert, die den schottischen Jungmediziner Nicholas Garrigan (vom ebenfalls sehr überzeugenden James McAvoy dargestellt) an die Seite des Diktators stellt.

      Der unbedarfte Lebemann, der sowohl als Leibarzt, politischer Berater und vermeintlicher Freund fungiert, lässt sich zunächst vom Luxus, der ihm geboten wird, blenden, um die blutige Realität erst zu erkennen, als es für ihn selbst schon fast zu spät ist. Ein packender Politthriller, den man unbedingt gesehen haben sollte!

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        cpt. chaos 30.08.2013, 09:44 Geändert 02.12.2021, 14:49

        Mit einigen zwischenzeitlichen Längen versehen - über die sich allerdings angesichts des Mitwirkens von Steve McQueen und Richard Attenborough wohlwollend hinwegsehen lässt -, inszenierte Robert Wise 1966 dieses epische Werk anhand der gleichnamigen Romanvorlage. Mit von der Partie ist im Übrigen auch Richard Crenna, der wohl vielen sicherlich besser bekannt sein dürfte in seiner Rolle als "Colonel Trautman" aus den ersten drei Rambo-Teilen. Aber auch Makoto Iwamatsu und Larry Gates erkennt man sofort wieder und fragt sich fortan: "Mensch, die kenne ich doch! Wo hab ich die Kerle denn bloß schon mal gesehen?"

        Zudem geleitet ein angenehmer Score durchs Programm, und das Ganze wird durch ein toll restauriertes Bild garniert. Wären da noch einige zusätzliche dramaturgische Höhepunkte eingebaut oder aber die Laufzeit ein wenig reduziert worden, so hätte es ein richtiger guter Film werden können, der aber auch so zu unterhalten versteht, wenn auch nicht auf ganz hohem Niveau.

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          cpt. chaos 27.08.2013, 14:05 Geändert 05.11.2023, 18:27

          Und erneut ist dreimal Bremer Recht! So lange hat es jedenfalls benötigt, bis ich nunmehr "Starship Troopers" etwas Positives abringen konnte.

          Einige Szenen bleiben natürlich strunzdoof, wie bspw. die, als am Ende die Trulla mit einem riesen Loch in der Schulter, ohne mit der Wimper zu zucken, einfach wieder aufsteht, durch die Gegend joggt und sich offenbar bester Gesundheit erfreut – okay, wird wohl das Adrenalin sein… Aber natürlich muss man in diesem Zusammenhang eben auch feststellen, dass sich dieser Streifen nicht sonderlich ernst nimmt, von daher geht das im Grunde soweit auch eigentlich alles okay!

          Besagte ist Denise Richards, die als Dauergrinsebacke zuweilen fürchterlich abnervt und daher mitunter geradezu fehlbesetzt wirkt und damit zugleich wieder einmal eindrucksvoll unter Beweis stellt, dass man auch ohne vorhandenes Talent im Schauspielgewerbe mehr oder minder erfolgreich sein kann. In megaflachen Komödien wie u.a. "Loaded Weapon", "Blond und blonder" (der Titel sagt bereits so ziemlich alles…) und "Scary Movie 3", kann sich diese Schauspieler-Spezies von mir aus bis zum Erbrechen austoben, da sie dort keinen Schaden anrichtet, aber nun gut, ist schließlich kein Film, der mit darstellerischen Leistungen punktet, obwohl ich Typen wie Jake Busey, Michael Ironside, Marshall Bell und Clancy Brown ganz kernig finde – also es ist daher nicht alles schlecht, was sich vor der Kamera tummelt!

          Und auch ansonsten bereitet Paul Verhoevens Bug-Gemetzel ordentlich Spaß, zumal hier nicht gerade zimperlich zu Werke gegangen wird, was für manchen Schwachsinn mächtig entschädigt! Da fliegen allerlei Körperteile durch die Luft, Blut spritzt zentnerweise und abschließend wird das Ganze mit Alien-Schleim in diversen Farbtönen garniert. Für einen Film aus dem Jahr 1997 ist "Starship Troopers" mit überwiegend beeindruckenden Special Effects versehen, die wirklich extrem gut gealtert sind!

          Edit: Die Blu-ray ist mit einem fantastischen Bild und fetten DTS-Sound ausgestattet! Eine absolut lohnenswerte Anschaffung!

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            cpt. chaos 27.08.2013, 09:42 Geändert 05.05.2025, 21:52

            Vier Städter prallen auf eine nahezu unberührte Natur, die schon sehr bald nicht mehr das sein wird, was sie einst war. Jedoch wird am Ende dieses Wochenendausflugs rein gar nichts mehr so sein, wie es mal war…

            "Könnt ihr denn nicht begreifen, was da vernichtet wird?"
            "Das ist nun mal die Zivilisation!"
            "In Atlanta gibt´s dafür ein bisschen mehr Elektrizität, für mehr Klimaanlagen. Die machen einen doch bloß krank! Und wisst ihr was passieren wird? Sie werden unsere ganzen Landschaften vergewaltigen. Vergewaltigen, sag ich euch!"

            Vergewaltigung ist in der Folge auch das Schlüsselthema dieses Survival-Trips, der seine unterschwellig anklagende Öko-Botschaft gut und präzise zu formulieren versteht.

            "Diese Hillbilly-Brüder sehen ganz schön verwegen aus!"
            "Beurteil die Menschen doch nicht immer nach ihrem Aussehen, Dicker!"

            Die "Nachtaufnahmen" sind aus heutiger Sicht doch arg misslungen (Verwendung von Blaufilter bei Tageslicht). Ansonsten gibt es aber nicht besonders viel zu beanstanden. John Boormans "Beim Sterben ist jeder der Erste" hat sich seinen Charme über die Jahrzehnte bewahrt und weiß mit seiner Darstellerriege (Jon Voight, Ned Beatty mit seinem gelungenen Schauspieldebüt, Ronny Cox und natürlich Burt Reynolds als ambitionierter Naturbursche, in einer seiner besten Rollen) zu überzeugen.

            Unvergesslich, und daher auch erwähnenswert, das Duell zwischen Banjo (Hillbilly) und Gitarre (Städter).

            EDIT:
            Ein wirklich prima gealterter Survival-Klassiker, der in jede anständige Filmsammlung gehört (wer so etwas heutzutage überhaupt noch sein eigen nennt...).

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              Abend für Abend erhält Radiomoderator Barry Champlain (Eric Bogosian) Anrufe von ratsuchenden und mitteilungsbedürftigen Menschen – manche verzweifelt oder frustriert, andere gar ausgestattet mit einer gehörigen Portion aufgestauter Aggression, die sie einfach nur mal jemanden ins Gesicht schleudern wollen. Aber nicht mit Barry! Er kontert mit markigen Sprüchen und überzieht selbst die wehrlosesten Anrufer mit Spott und Hohn.

              Trotz aller Eloquenz und allem Provokativem, hatte ich "Talk Radio" interessanter in Erinnerung. Gewiss ein Film, den man mal gesehen haben sollte, aber in jedem Fall hat Oliver Stone schon weitaus bessere Werke abgeliefert.

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                "Bad Teacher" ist einer dieser Filme, die man sich heute ansieht und nach wenigen Wochen wieder vergessen hat – insgesamt einfach zu belanglos, dabei sind einige Szenen recht witzig und unterm Strich reicht es noch so gerade eben, um sich einmalig mehr oder minder gut unterhalten gefühlt zu haben, aber das war´s dann auch!

                Prollig kann Cameron Diaz wohl am besten, dazu ist als Grundlage nicht einmal eine anspruchsvolle Story notwendig – megaflach reicht da halt auch schon! Die lustlos bis gar nicht unterrichtende Lehrerin, hat sich zum vorrangigen Ziel gemacht, ihre von der Natur benachteiligte Oberweite mit medizinischer Hilfe aufpeppen zu lassen, damit sie sich auf dem partnerschaftlich orientierten Markt wieder bestmöglich einbringen kann.

                Kann man sich mal geben, zählt aber ganz sicherlich nicht zum Pflichtprogramm!

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                  cpt. chaos 26.08.2013, 12:07 Geändert 14.12.2022, 19:57

                  Caroline Wolff (Ellen Barkin) zieht als alleinerziehende Mutter gemeinsam mit ihrem Sohn Tobias (Leonardo DiCaprio) durch das biedere Amerika der 1950er Jahre. Sie flüchtet von einer gescheiterten Beziehung in die nächste, um schließlich die Ehehölle zu finden.

                  Wenngleich für meinen Geschmack einige Szenen etwas drastischer hätten dargestellt werden können, ist es aber nun einmal letztendlich eine autobiografische Verfilmung, und da muss nun nicht alles unnötig überzogen werden, denn auch so ist es ein durchaus sehenswertes Drama. Robert De Niro weiß seine Stärken als tyrannisches Familienoberhaupt auszuspielen, obwohl das mit leicht angezogener Handbremse verfasste Drehbuch, ihn ein wenig in seinem Handlungsrahmen einschränkt. Dennoch bleiben in jedem Fall genügend starke Szenen.

                  Einerseits als "einfühlsamer" Ehemann:

                  "Du kannst es von hinten kriegen und von der Seite, aber nicht anders! Das ist mein Haus, und ich habe das Sagen, verstanden?!"

                  Andererseits als "verständnisvoller" Stiefvater:

                  "Ich glaube nämlich nicht an diesen Scheiß, weißt du?! Na klar gibt es Jungs, die sind eben böse, böse, richtig schlecht! Und es ist jetzt meine Aufgabe dich zu verändern, dich zurecht zu rücken! Ja genau, töten oder heilen. Töten oder heilen!"

                  Klasse Vorstellungen von Ellen Barkin und selbstverständlich auch Robert De Niro. Aber insbesondere Leonardo Di Caprio in seiner ersten großen Rolle, stellt hier wirklich eindrucksvoll unter Beweis, dass seinerzeit ein neuer Stern am Schauspielhimmel aufgegangen war!

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                    cpt. chaos 25.08.2013, 19:34 Geändert 22.01.2015, 16:30

                    Zunächst einmal muss ich loswerden, dass ich mich für all diejenigen riesig freue, die in "Take Shelter" ein phänomenales filmisches Meisterwerk erkennen und allem voran Michael Shannon grandiose Schauspielkunst attestieren.
                    All das hätte ich auch gerne zu erkennen vermocht, blieb mir aber leider weitestgehend verwehrt!

                    Mir war es unterm Strich viel zu zäh und eine spezielle Atmosphäre, die mich im Idealfall von Beginn an vollends in ihren Bann gezogen hätte, habe ich leider auch vermisst. Mitunter gab es einige Alptraumsequenzen, die mich auf filmische Besserung hoffen ließen, aber schließlich ging das Ende, auf das ich geradezu hoffnungsvoll fokussiert war, in eine ganz andere Richtung.

                    Insgesamt leider überhaupt nicht mein Ding!

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                      cpt. chaos 25.08.2013, 13:38 Geändert 18.06.2024, 13:09

                      Gewiss ist "Master and Commander" kein hochklassiges Seeabenteuer, dennoch habe ich mich immerhin nach der nunmehr dritten Sichtung – nicht jeder Film bekommt derartig viele Chancen von mir – insofern erweichen lassen, als dass ich bewertungsmäßig ein wenig aufgebessert habe. Handwerklich gibt es ebenso wenig zu mäkeln, wie bzgl. der um Russell Crowe solide aufgestellten Schauspieltruppe. Ein üppiges Budget ermöglichte es Peter Weir zudem, dass alles recht aufwendig in Szene gesetzt werden konnte.

                      Was mich jedoch immer wieder aufs Neue stört, ist, dass diese Seereise zwischendurch etwas zu bedeutungslos vor sich hin plätschert. Selbst einige doch im Grunde höchst dramatische Szenen, wie bspw. die Armamputation oder aber auch der Mann über Bord, berühren mich nicht so, wie es wohl eigentlich angemessen wäre. Das ändert sich jedoch, als die Mannschaft einen Sündenbock sucht und kurzerhand findet. Klasse auch die zunehmend freundschaftliche Tiefe zwischen Kapitän Jack Aubrey (Russel Crowe) und seinem Schiffsarzt Stephen Maturin (Paul Bettany), deren teils unterschiedliche Auffassungen, für einige Spannungen zwischen den beiden sorgen. Und dann gibt es da natürlich noch die lang ersehnte finale Seeschlacht, die das Treiben auf hoher See recht versöhnlich abrundet, wenngleich es insgesamt ruhig ein wenig spannender hätte zugehen dürfen.

                      EDIT:
                      Ganz ohne Frage hätte eine FSK 16-Fassung dem Seeabenteuer besser zu Gesicht gestanden, um das raue Leben an Bord stimmiger rüberzubringen. Auch hätten die Schlachtszenen durchaus etwas mehr Pepp und ein paar zusätzliche Spritzer Kunstblut vetragen können. Audiovisuell hat mich die erneute Sichtung jedoch glücklich gemacht, weshalb ich noch einen Punkt nachlege.

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                        In direkter Verbindung mit dem weitaus brutaler angelegten Vorgänger - allerdings auch nur so und nicht anders, jedenfalls nicht als eigenständiger Film - funktioniert die gemächlichere Fortsetzung des Racheepos, dem sogar, wenn man den hartnäckigen Gerüchten Glauben schenken mag, noch ein dritter Teil folgen soll, obwohl eigentlich alles erzählt sein dürfte. Nun denn, lassen wir uns doch einfach mal überraschen, was das kranke Hirn noch so alles preisgibt.

                        Für diejenigen, die unter Klaustrophobie leiden, hat Tarantino freundlicherweise die Sargszene eingebaut – also mir war jedenfalls reichlich unbehaglich zumute. Was sich kurz darauf im beengten Wohnwagen so alles abspielt, stellt für mich das eigentliche Highlight dieses Tarantino-Streifens dar! Angefangen mit dem unschönen Ableben Budds (Michael Madsen als versoffener Sack) und einer hammerharten Prügelei – Auge um Auge, Zahn um Zahn. Die Ladys schenken sich echt rein gar nichts!

                        Ansonsten bleibt es jedoch für mich weiterhin dabei, dass einige unnötige Längen das Gesamtwerk insgesamt etwas zu zäh wirken lassen.

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                          cpt. chaos 20.08.2013, 11:55 Geändert 26.03.2023, 11:20

                          Also der gute, alte Quentin weiß schon, wie er seine Fans bei Laune hält – ein paar Beispiele gefällig?

                          „Dein Name ist Buck! Richtig? Und du bist hier für n Fuck! Richtig?"

                          „Sohn Nr. 1, diese göttliche Schwanzlutscherin ist nicht tot!"

                          „Aber solltest ihr es wagen, entweder meine chinesische oder amerikanische Herkunft negativ zu erwähnen, zahlt ihr mit eurem Kopf dafür, genau wie dieses abgefuckte Arschloch hier! Also wenn einer von euch dreckigen Scheißkerlen noch irgendwas dazu zu sagen hat, dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt!"

                          Damit aber natürlich nicht genug, denn tonnenweise rote Körperflüssigkeit, die teils fontänenartig das Geschehen blutig einfärbt, sowie unzählig umherfliegende Körperteile, dürfen selbstverständlich bei einem Tarantino-Streifen nicht fehlen. Man könnte glatt meinen, dass dem Regisseur, mit dem ausgeprägten Faible für Gewaltexzesse, der vorangegangene "Jackie Brown" selbst ein wenig zu dialoglastig geraten ist, sodass er hier scheinbar reichlich Nachholbedarf hatte.

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                          • Den Film habe ich mal vor einer Ewigkeit gesehen, wusste aber mittlerweile weder Titel noch sonst was. Nun kann ich mir den also bald mal wieder ansehen.
                            Danke für diesen Beitrag!!! ;o)))

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                              über Wanted

                              Der Anfang macht zunächst richtig Spaß, allerdings stellt sich die unterhaltsame Erzählform plötzlich ein und "Wanted" entpuppt sich zunehmend als lupenreiner No Brainer.
                              Nach einem tieferen Sinn sollte man also nicht unnötigerweise suchen. Hier geht es viel mehr darum, sich vom Action-Feuerwerk und dem teils genialen CGI-Gewitter berieseln zu lassen, sowie den Kugeln in Slow Motion zu folgen, wie sie sich ihren Weg bahnen, teils um die Ecke fliegend. Diverse blutige Einlagen machen deutlich, dass hier mir roter Soße nicht gegeizt wird, was der zum Ende beachtlich ansteigende Body Count auch nochmals kräftig unterstreicht.

                              Ursprünglich fand ich diesen Streifen sogar noch etwas unterhaltsamer, inzwischen muss ich allerdings meine Bewertung ein wenig nach unten korrigieren und dabei einräumen, dass ich manches Mal gar heftig mit den Augen gerollt habe - ist eben Stumpfsinn in fast schon höchster Vollendung. Aber egal, das hat mich im vorliegenden Fall ausnahmsweise nicht so übel gestört, hab ich jedenfalls schon allzu häufig wesentlich anstrengender gesehen. Allerdings kann ich vernichtende Kritiken bestens nachvollziehen, denn es ist bei derartigen Filmen von extremer Bedeutung, in welch Gemütsverfassung man sich befindet.

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                                cpt. chaos 19.08.2013, 15:05 Geändert 15.01.2020, 23:03

                                Da mich die aktuellen Filmbeiträge vor lauter Begeisterung zuletzt nicht immer gerade ausrasten ließen, muss zur Abwechslung zwangsläufig mal wieder ein altbewährter Film herhalten. "L.A Confidential" ist ein solcher, bei dem es so richtig Spaß macht, etwas genauer hinzusehen! Wenn man sich vor allem vergegenwärtig, wer denn hier so alles mitwirkt, fängt man geradezu an vor lauter Vorfreude nervös auf der heimischen Couch hin und her zu rutschen: Kevin Spacey als mediengeiler Cop, Russell Crowe, der bei jeder sich bietenden Gelegenheit die Fäuste fliegen lässt, Guy Pearce als eloquenter und unbestechlicher Gesetzeshüter, James Cromwell in der Rolle des korrupten Vorgesetzten, der die harte Gangart seiner Gefolgsleute mit allen Mitteln unterstützt, Kim Basinger als Edelhure, Danny DeVito mimt den schmierigen Schreiberling eines Skandalblattes, David Strathairn als zwielichtiger Geschäftsmann im Prostitutionsmilieu und, und, und!!!

                                Ein wahrlich erstklassig besetzter Action-Thriller im Film Noir-Style, welcher nicht ganz zimperlich zu Werke geht, und der zudem mit einem raffinierten Handlungsstrang – ohne es jedoch unnötig kompliziert geraten zu lassen - sowie einem grandiosen Finale, bei dem die Luft reichlich Blei geschwängert ist, zu punkten versteht!

                                Ja, so und nicht anders sollten Filme sein!

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                                  cpt. chaos 15.08.2013, 17:52 Geändert 16.03.2021, 23:08

                                  "Ein guter Cop kann nicht schlafen, weil ihm ein Teil des Puzzles fehlt, und ein schlechter Cop kann nicht schlafen, weil sein Gewissen ihn plagt!"

                                  Schlaflosigkeit, ein ungelöster Mord und Korruption sind die zentralen Themen dieses Katz- und Mausspiels, welches 2002 von Christopher Nolan absolut klasse inszeniert wurde. Vor der Kamera finden sich Stars wie Al Pacino, Robin Williams und Hilary Swank ein, die in ihren Rollen zu überzeugen verstehen – selbst besagter Williams, der ansonsten eher in albernen Rollen unterwegs ist, macht eine richtig gute Figur.

                                  Richtig klasse sind auch die toll eingefangenen Landschaftsaufnahmen, die für eine grandiose Atmosphäre sorgen, und damit der durchgängig vorhandenen Grundspannung den würdigen Rahmen verleihen.

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                                    "Scouting vs. Analytiker" wäre sicherlich ein passender Alternativtitel, aber zugegeben natürlich nicht sonderlich prickelnd…

                                    Anfangs war ich noch reichlich skeptisch, da sich der Auftakt zunächst etwas zäh präsentierte und ich daher schon das Schlimmste befürchtete. Allerdings wirkt neben Brad Pitt und Philip Seymour Hoffman, deren Reibereien allemal sehenswert sind, ein Jonah Hill mit, den man ansonsten aus teils klamauklastigen Komödien kennt, der seine Sache mehr als überzeugend macht – wirklich prima Vorstellung! Absolut geil natürlich auch Joe Satrianis klampfender Kurzeinsatz, während er die Nationalhymne spielt – schönes Ding!

                                    Dennoch muss ich ein wenig auf die Euphoriebremse treten, da ich, so simpel Baseball grundsätzlich auch gestrickt sein mag, nicht besonders viel von dem Spiel verstehe – ähnlich erging es mir übrigens mit Oliver Stones "An jedem verdammten Sonntag". So gesehen kann ich die rhetorische Frage: "Wie kann man dem Zauber von Baseball widerstehen?" nicht vollends abnicken.

                                    Insgesamt jedoch recht interessant, der Blick hinter die Kulissen; da werden Spieler, ohne deren Wissen, von A nach B transferiert und mittels zwei Sätze vor vollendete Tatsachen gestellt. Tja, da haben es unsere heimischen Multimillionär-Sportler mit ihrer Berufswahl doch bedeutend besser getroffen. Einige vertiefte Einzelschicksale hätten diesen Sportfilm sogar noch einen zusätzlich dramatischen Anstrich verliehen, der "Moneyball" gewiss etwas mehr Bedeutung verliehen hätte.

                                    Letztendlich werde ich die DVD neben Stones besagten Football-Beitrag einreihen, davon ausgehend, dass mich die nächste Sichtung noch etwas mehr packt!

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                                      über Moon

                                      Was bin ich doch heilfroh, dass ich "Moon" noch eine zweite Chance eingeräumt habe! Erst im zweiten Anlauf konnte ich die subtile Grundspannung für mich entdecken, und natürlich die einzigartige One-Man-Show Sam Rockwells, die mir selbstverständlich schon nach der ersten Sichtung prima gefallen hat, aber nun eben bedeutend besser!

                                      Visuell und atmosphärisch macht "Moon" einiges her, vor allem wenn man berücksichtigt, dass David Bowies Sohnemann lediglich 5 Mio. Dollar zur Verfügung standen, um dieses Projekt zu verwirklichen.

                                      Ein toller SciFi-Beitrag, der fast alleinig von seinem überragenden Darsteller getragen wird und zudem einen Seitenhieb auf die Konsumgesellschaft austeilt.

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                                        über Psycho

                                        Die Nerven sind vielleicht nicht unbedingt zum Reißen gespannt, aber es liegt doch fast über die gesamte Laufzeit eine knisternde Spannung, die in der unvergesslichen Duschszene ihren zwischenzeitigen Höhepunkt findet, für die immerhin sieben Drehtage anstanden, bevor die 45 Sekunden im Kasten waren. Damit aber nicht genug, denn da wäre u.a. noch der einzigartige Drehort mit dem legendären Horrorhaus, in dem sich so mancherlei abspielt…

                                        Nachdem Janet Leigh frühzeitig abgedankt hat, betritt mit Vera Miles eine alte Bekannte die Bühne, welche schon in Hitchcocks "Der falsche Mann" mitwirkte. Martin Balsam in der Nebenrolle des Detektivs und natürlich Anthony Perkins, sind für mich jedoch die eigentlichen Stars im Ring.

                                        Meine persönliche Lieblingsszene findet nach dem eigentlichen Blutbad statt: Die Kamera folgt dem Rinnsal, welcher in dem Badewannenabfluss verschwindet, zoomt heran, neue Kameraeinstellung auf das starre Auge, zoomt langsam weg, distanziert sich vom leblosen Körper und schwenkt durch das nebenliegende Hotelzimmer, um schließlich durchs offene Fenster aufs Horrorhaus zu blicken. "Mutter! Mein Gott! Blut! Mutter, wie kommt das Blut hierher?! Mutter!"
                                        Und wenn wir schon bei Filmzitaten sind, dann darf natürlich auch dieses nicht fehlen: "Sie ist weder verrückt, noch wahnsinnig oder tollwütig, oder so. Sie ist höchstens ein wenig bösartig und auch nur manchmal. Aber sind die Vernünftigen nicht auch bösartig? Sind Sie es nicht auch manchmal?"

                                        Zu Recht ein Kult-Klassiker, auch wenn der Spannungsgehalt mit den heutigen Standards natürlich inzwischen nicht mehr so ganz mithalten kann. Dennoch gehört dieser meisterhaft inszenierte Thriller selbstverständlich in jede gut sortierte Filmsammlung!

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                                          cpt. chaos 08.08.2013, 11:08 Geändert 04.11.2016, 18:51

                                          Mit einem üppigeren Budget ausgestattet als der Low Budget-Erstling dieser Endzeit-Trilogie, kann Max im zweiten Teil entschieden mehr Gas geben. Wiederum wuseln allerhand fertige Typen durch die karge und trostlose Wüstenlandschaft, so wie etwa der Spinner mit seinem abenteuerlich zusammengebastelten Fluggerät, der eine Schlange zum Weggefährten hat, oder aber auch Humungus, der Anführer der Rohstoff-fixierten Truppe und natürlich der kleine Scheißer mit seinem todbringenden Bumerang. Die Geschichte ist genauso einfach gestrickt wie schon der Vorgänger, eigentlich sogar noch etwas simpler angelegt, funktioniert aber trotzdem, da das Endzeitszenario korrekte Action bietet. Das Teil macht eben einfach Spaß, vor allem in der letzten Viertelstunde wird ordentlich rausgerotzt! In jedem Fall um einiges besser, als der müde Neuaufguss mit Tom Hardy!

                                          Insgesamt gefällt mir zwar der zweite Teil ein bisschen besser als sein Vorgänger, da die Actionszenen etwas mehr Qualität besitzen, bewertungsmäßig macht sich das aber nicht entscheidend bemerkbar, zumal ich seit jeher auf die Vergabe von halben Punkten verzichte. Im Dezimalbereich würde das wohl so aussehen: Mad Max I: 5,7 / Mad Max II: 6,4 – hätten wir das also auch geklärt… ;o)
                                          Letztendlich ist "Mad Max II" ein kultiger Endzeit-Thriller, der gleichzeitig Mel Gibson den endgültigen Durchbruch bescherte.

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                                            cpt. chaos 05.08.2013, 11:08 Geändert 11.02.2023, 12:03
                                            über Shaft

                                            John Shaft ist eine absolut coole Sau; ein Typ, der sich von niemanden etwas sagen lässt und daher kein Blatt vor dem Mund nimmt! Der Soundtrack – insbesondere der Titelsong – ist ebenso kultig wie Richard Roundtree und das ganze 70er-Flair, aber dennoch ist die Geschichte streckenweise lahmarschig – hatte ich jedenfalls besser in Erinnerung und spannend geht auch echt anders!

                                            "Shaft" ist sicherlich einer dieser Filme, die man gesehen haben sollte, da sie das Kino ihrer Zeit mitgeprägt haben. Aber Klassiker und Kultstatus hin oder her, für meinen Geschmack weit davon entfernt, zu den großen Meilensteinen der Filmgeschichte zu gehören.

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                                              cpt. chaos 01.08.2013, 13:37 Geändert 04.06.2020, 14:11

                                              Wenngleich ich die menschlichen, fast schon liebenswerten Züge, die Bruno Ganz in der Rolle des zutiefst verachtenswerten Massenmörders offenbart, extrem kritisch betrachte und daher eher als unangebracht empfinde, ist diese deutsche Produktion, die sich mit dem dunkelsten Kapitel unserer Geschichte auseinandersetzt, als äußerst lobenswert zu bezeichnen.

                                              Zwar soll es nicht die Leistungen der übrigen Darsteller schmälern, aber so phänomenal wie Bruno Ganz hier aufspielt, sei er an dieser Stelle nochmals ausdrücklich hervorgehoben – schlichtweg genial!

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                                                "Freeway" möchte offenbar so vieles sein, verhebt sich daran aber unübersehbar. Insgesamt schwankt diese moderne Rotkäppchen-Variante von unterirdisch bis unterhaltsam und ist somit insgesamt unterdurchschnittlich. Dabei ist die überschaubar gestrickte Geschichte grundsätzlich gar nicht mal schlecht, jedoch ist Reese Witherspoon, die mal dümmlich-naiv um die Ecke kommt, um im nächsten Moment den eiskalten Racheengel zu mimen, eine glatte Fehlbesetzung. Gleiches gilt natürlich insbesondere für Brooke Shields in einer Nebenrolle, die aber zumindest hübsch anständig ihre Hirnmasse auf die Badezimmerkacheln verteilt. Kiefer Sutherland, mit seiner extrem verunstalteten Fresse, ist daher auch letztendlich eines der wenigen Highlights.

                                                Nachtrag:
                                                Ich hab mir den Streifen doch tatsächlich nochmals angesehen, aber was auch immer ich mir davon erhofft habe, es hat sich nicht erfüllt!

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                                                  cpt. chaos 27.07.2013, 13:19 Geändert 03.11.2022, 13:10

                                                  David Fincher zählt nicht ohne Grund zu meinen Lieblingsregisseuren, was er nochmals mit "Panic Room" eindrucksvoll untermauert, ohne jedoch an seine ganz großen Erfolge ("Sieben" und "Fight Club") heranzureichen.

                                                  Zu meiner Schande muss ich allerdings gestehen, dass ich diesen klaustrophobischen Thriller bislang eher nicht so prickelnd fand. Manchmal tut man eben gut daran, Dingen im Leben eine zweite Chance zu geben - in diesem Fall das mit Jodie Foster, Forest Whitaker, Jared Leto und der kleinen Kristen Stewart gut besetzte Katz- und Mausspiel, welches zudem mit grandiosen Kamerafahrten durch das mehrgeschossige Stadthaus überzeugt.

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                                                    Die Videospieladaption weiß visuell durchaus zu überzeugen und auch der Score ist als stimmig zu bezeichnen, aber dafür kränkelt es mehr als offensichtlich an der Story, die man, um es freundlich formulieren zu wollen, bestenfalls als dürftig bezeichnen kann.
                                                    An der Spielkonsole mag "Silent Hill" Spaß gemacht haben, aber als Film erweist sich die Nummer als Rohrkrepierer.

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