cpt. chaos - Kommentare

Alle Kommentare von cpt. chaos

  • 6
    cpt. chaos 31.07.2019, 14:51 Geändert 01.10.2019, 06:28

    Während des Zweiten Weltkriegs treiben es der Lagerkommandant Sergeant-Major Bert Wilson (grandiose Vorstellung von Harry Andrews, der während seiner langjährigen Schauspielkarriere in diverse Militärrollen schlüpfte) sowie seine rechte Hand, in Person von Staff Sergeant Williams, in einem britischen Militärgefängnis mächtig auf die Spitze. Unter der sengenden Hitze Nordafrikas, die sich ebenso unbarmherzig wie der unmenschliche Militär-Drill erweist, werden die Gefangenen immer und immer wieder in voller Marschausrüstung über einen Hügel getrieben. Unter ihnen befindet sich auch der wegen Befehlsverweigerung degradierte Sergeant-Major Joe Roberts (Sean Connery), der ebenfalls auf sadistische Weise den Gefängnisalltag zu spüren bekommt. Lediglich Sergeant-Major Charlie Harris (Ian Bannen, der übrigens 30 Jahre später im grandiosen „Braveheart“ die Rolle des leprakranken Robert Bruce bekleidete), stellt sich seinen unmittelbaren Vorgesetzen in den Weg und prangert dessen Methoden - die damit einhergehenden Konsequenzen in Kauf nehmend - öffentlich an.

    Regie-Legende Sidney Lumet wählte teils lange Kameraeinstellungen, die das Geschehen mitunter etwas zäh wirken lassen. Die Schauspieldarbietungen hingegen sind wirklich klasse, ebenso wie die zumeist geradezu geschliffenen Dialoge sowie die Charakterentwicklungen, bei denen sich der afroamerikanische Soldat Jacko King (Ossie Davis), der sich kurzerhand seiner Uniform entledigt, um den militärischen Gehorsam rigoros zu verweigern, als der absolute Hammer entpuppt!

    Nicht wenige Szenen sind etwas zu lang geraten, worunter der Erzählfluss leidet. Möglich jedoch, dass mich das bei einer weiteren Sichtung schon nicht mehr sonderlich stört, um dann bewertungsmäßig etwas nachzubessern.

    5
    • 5

      Den inneren Konflikt, den der junge, aber inzwischen kriegserfahrene Major Gresham als Jagdflieger während des Ersten Weltkriegs mit sich selbst austrägt, wird von Malcolm McDowell schauspielerisch ganz ordentlich veranschaulicht. Ein paar korrekt choreografierte Luftkämpfe, runden das Geschehen über den Wolken ab. Ansonsten gibt die vorgetragene Geschichte nicht übermäßig viel her.

      Wer daher einen wirklich durchweg überdurchschnittlichen Film mit vergleichbarer Thematik sehen möchte, dürfte mit dem 10 Jahre zuvor gedrehten „Der blaue Max“ deutlich besser bedient sein! Aus besagtem Film sollen übrigens sogar einige Szenen verwertet worden sein. Sachen gibt’s!

      5
      • 4
        cpt. chaos 29.07.2019, 07:15 Geändert 29.07.2019, 14:15

        Morgan Freeman, Ashley Judd und Jim Caviezel heißen die namhaften Akteure, die diesem Militärgerichtsthriller Leben einhauchen sollen. Insgesamt zwar durchaus solide inszeniert, bietet der Streifen jedoch ausschließlich leidvoll spannende Unterhaltung. Trotz einer ordentlichen Geschichte im Gepäck, vermag es Regisseur Carl Franklin („Teufel in Blau“ und „Out of Time“, die mir übrigens beide deutlich besser gefielen) die knapp zweistündige Angelegenheit nicht sonderlich interessant zu gestalten. Exemplarisch hierfür steht die finale „Wendung“, die sich bereits lange Zeit zuvor mehr als deutlich abzeichnet, und mit der der geneigte Zuschauer als Dankeschön dafür, bis zu Letzt wacker durchgehalten zu haben, schlussendlich regelrecht abgestraft wird.

        9
        • 3

          Mal abgesehen davon, dass man im vorliegenden Fall so etwas wie eine Geschichte völlig vergeblich sucht, denn irgendwie ist das Ganze einfach nur wild zusammengeschustert, bewegt sich die Fortsetzung auf einem ziemlich hohen Fäkalhumor-Level. Dabei reagiere ich auf derartiges grundsätzlich nicht einmal komplett allergisch, nur sollte das Vorgetragene dann doch schon unterhalten. So wie etwa die Anfangssequenz mit dem Hirsch, oder aber auch einige weitere Szenen. Allerdings gibt es hingegen etliche - für meinen Geschmack deutlich zu viele -, die sowas von dermaßen drüber sind, dass es einfach schon wieder mächtig anstrengend wird.

          6
          • 3
            cpt. chaos 25.07.2019, 07:53 Geändert 25.07.2019, 13:07

            Zwar fand ich den Streifen schon damals nicht sonderlich beeindruckend, ein derartig glatt poliertes Sozialdrama hatte ich allerdings nicht mehr in Erinnerung, ansonsten hätte ich mir ganz gewiss eine erneute Sichtung erspart. In bester Fremdschäm-Manier geht es hier Betroffenheit heuchelnd zur Sache. Völlig unwirklich, fern ab jeglicher Realität, krempelt Michelle Pfeiffer als Klassenlehrerin, die von der Schulleitung auf die Schnelle eingestellt wird, um ein personelles Loch zu stopfen, einen Haufen disziplinloser und extrem kriminell veranlagter Kids um. Tja, und wenn man schon im Heile-Welt-Modus unterwegs ist, gehört es sich natürlich auch, dass ihr am Ende alle förmlich aus der Hand fressen. Ende gut, alles gut!

            Einzig der wohl allseits bekannte Rap-Song „Gangsta’s Paradise“, bleibt weiterhin in guter Erinnerung.

            9
            • 5

              Arthur Hiller drehte 1992 eine Hommage an die Baseball-Legende George „Babe“ Ruth. Hierzu reiste er kurzerhand neunzig Jahre in der Zeit zurück, um zu zeigen, wie der damals siebenjährige „Babe“ als völlig undisziplinierter Junge von seinem Vater in eine katholisch geführte Besserungsanstalt für Jungen abgegeben wird. Dort lässt Bruder Mathias (James Cromwell) zum Zeitvertreib Baseball spielen und entdeckt dabei das Talent des unförmigen Jungen für die damalig populärste Sportart Amerikas. Zwölf Jahre später wird er in die Obhut eines Talentspähers übergeben und bahnt sich fortan seinen erfolgreichen Weg zum bestbezahltesten Sportler seiner Zeit, trotz exzessiven Tabak- und Alkoholkonsums sowie regelmäßiger Völlerei.

              John Goodman schlüpft dabei in die Hauptrolle, welche ihm ganz offensichtlich gehörig Spaß bereitet haben dürfte. Mit seiner sympathischen und herzerfrischenden Art, verkörpert er den Volkshelden geradezu vortrefflich. Leider präsentiert sich „The Babe“ trotz einiger sportlicher Highlights, die hier hübsch aufbereitet werden, nicht sonderlich spektakulär, sodass es zwar nach rund 25 Jahren mal wieder ganz nett war, den Film gesehen zu haben, nochmals muss es aber nicht unbedingt sein.

              8
              • 4
                cpt. chaos 23.07.2019, 06:56 Geändert 10.03.2023, 20:04
                über Rififi

                Der Heist-Krimi wird detailliert - für mein Empfinden zäh, streckenweise sogar viel zu langatmig - vorgetragen. Dabei hat man sich bei der Ausführung des Coups alle Mühe gegeben, um etwaige Logiklöcher gekonnt zu umschiffen. Von der Herangehensweise wahrlich nicht schlecht, nur konnte mich der französische Film Noir-Klassiker aus dem Jahr 1955 leider nicht überzeugen, da mir allem voran belebende Spannungselemente gefehlt haben und ich zudem mit den Akteuren nicht so recht warm wurde. Die Langfassung (7 min. zusätzliches Filmmaterial) empfand ich im Übrigen unnötig, da es sich hierbei um unbedeutendes Füllmaterial handelt.

                Es soll sich jedoch niemand durch meine ernüchternde Bewertung abschrecken lassen, zumal „Rififi“ in diversen Listen der „Schwarzen Serie“ einen der vorderen Plätze für sich beansprucht.

                4
                • 6

                  Zack Snyder („300“, „Watchmen“, danach ging es leider ab „Sucker Punch“ steil bergab) präsentiert mit diesem düsteren Animationsabenteuer einen Streifen, der zurecht eine FSK 12- Einstufung erhalten hat, die man wohl auch besser zum Wohle der Kleinen beherzigen sollte. Optisch ist das eine regelrechte Augenweide; die Geschichte empfand ich hingegen lange Zeit etwas arg dürftig vorgetragen, ehe sich vermehrt teils geradezu tiefsinnige Dialoge untermischten.

                  Werde ich mir in jedem Fall mit dem nötigen Abstand nochmals ansehen.

                  5
                  • 5
                    cpt. chaos 23.07.2019, 06:32 Geändert 12.09.2021, 17:38

                    So, die erste Staffel wäre geschafft!

                    Nach recht verhaltenem Beginn, der mich vor über einem Jahr frühzeitig aus der Serie aussteigen ließ, war es dieses Mal die vierte Episode, die mich zum Weitersehen bewegte. Danach verflacht das Geschehen allerdings auch schon wieder. Nach dem üblichen Serienmuster werden dem geneigten Zuschauer zu Beginn und am Ende einer jeden Episode ein, zwei Brocken hingeworfen, während der teils recht ausgedehnte Zwischenteil nicht immer übermäßig unterhaltsam ist. Ja, da merkt man mal wieder, dass ich nicht der ultimative Serien-Junkie bin. Die letzte Episode gestaltete sich dann hingegen so spannend, dass ich mit mir am Hadern bin, ob ich mir nicht doch auch noch die zweite Staffel ansehen werde.

                    Von der Grundausrichtung ist der Plot, welcher sich verschiedener Genres (allem voran SciFi, Mystic-Thriller und Coming of Age) bedient, wirklich interessant. Das tolle 80er-Setting und die getroffene Songauswahl runden den Gesamteindruck positiv ab, zumal das Ganze auch schauspielerisch korrekt aufgestellt ist. Wenn da nicht die besagten zwischenzeitlichen Hänger wären, würde mir „Stranger Things“ deutlich besser gefallen. Aber nun gut, was nicht ist, kann ja vielleicht noch werden…

                    5
                    • 4
                      cpt. chaos 22.07.2019, 07:52 Geändert 13.08.2019, 13:52

                      Ich habe es ja nicht so mit Edgar Wallace, ganz im Gegensatz zu meiner Frau. Da aber dieses Relikt deutscher Krimiunterhaltung für viele Moviepiloten zu den allerbesten Wallace-Filmen zählt, ich mir den Streifen ohnehin mal vorgemerkt hatte, dachte ich mir, es könnte nicht schaden, trotz besagter Abneigung, mal einen Blick zu riskieren.

                      Abgesehen davon, dass ich den Film doch bereits schon kannte, machen Joachim Fuchsberger, Klaus Kinski, Eddi Arent & Co. nun nicht gerade so dermaßen viel her, dass sich meine geringschätzende Haltung maßgeblich ändert. Es bleibt somit dabei: Ich steh‘ auf Miss Marple, von mir aus auch noch Pater Brown, aber diese biedere deutsche Krimi-Unterhaltung der 60er mit ihrem angestaubten Liedgut, das hier zwischenzeitlich zum Besten gegeben wird, ist einfach nicht meins.

                      6
                      • 5
                        über Dunkirk

                        Versehen mit diversen Archivaufnahmen, hat der Kriegsfilm zeitweise dokumentarischen Charakter. Schauspielerisch teils eher bescheiden und auch inszenatorisch nicht sonderlich überzeugend, wird „Dunkirk“ den zumeist durchschnittlich gestimmten Rezensionen vollends gerecht. Zwar gestaltet sich der Handlungsrahmen nach einer guten halben Stunde zunehmend erträglicher, eine halbwegs ordentliche Geschichte entwickelt sich jedoch zu keiner Zeit, was u.a. auch an den eingestreuten Originalaufnahmen liegt, die wie Fremdkörper wirken. Hervorzuheben sind somit lediglich die Massenszenen am Strand sowie der geschichtliche Aspekt, der hinter dieser groß angelegten Rettungsaktion steckt.

                        4
                        • 6

                          Ein religiös motivierter Serienmörder treibt in Chicago sein blutiges Unwesen. Er sammelt Leichenteile. Kopf und zwei Arme hat er bereits. Es fehlen ihm somit bloß noch der Rumpf und zwei Beine, um sich seinen „eignen“ Leichnam zusammenzubasteln…

                          Leider erweist sich Christopher Lambert in der Hauptrolle nicht gerade als die Idealbesetzung für diesen ansonsten weitestgehend spannend, vor allem aber ziemlich blutig inszenierten Thriller, der im Fahrwasser von „Sieben“ dahinschippert. So gestaltet sich die Hatz nach dem Serienkiller - übrigens ebenfalls im Dauerregenmodus - nicht gerade übermäßig innovativ, da sich nun einmal immer wieder geradezu zwangsläufig Vergleiche zum Flaggschiff der Psychothriller aufdrängen, gegenüber dem „Resurrection“ allerdings lediglich die B-Variante darstellt. Sogar ein alter Bekannter findet sich hier vor der Kamera wieder: Während Leland Orser als Nebendarsteller mit „Sieben“ seinen gelungenen Einstand gab, fungiert er hier an der Seite von Christopher Lampert als ermittelnder Detective.

                          6
                          • 5

                            In der Rolle von Ralph Waldo Greene startet Don Cheadle als Ex-Knacki durch, um sich zum kultigen Radio-DJ zu mausern. Innerhalb kürzester Zeit erlangt er Ende der 60er hohes Ansehen unter seiner vorrangig afroamerikanischen Radiohörerschaft, da er stets sagt was er denkt und fühlt. Mit dem steigenden Bekanntheitsgrad erhält er schließlich eine eigene Fernsehshow, womit sich Ruhm und ein gewisser Wohlstand einstellen. Auf der Schwelle zum großen Durchbruch, besinnt er sich jedoch seiner Wurzeln…

                            So richtig überzeugen konnte mich „Talk to Me“, der einen wirklich tollen Soundtrack parat hält, jedoch leider nicht, da sich das Biopic trotz interessanter Ausgangslage nur mäßig entwickelt. Hinderlich stehen dabei sicherlich einerseits der für meinen Geschmack nicht ganz gelungene Mix aus lockeren Sprüchen und dramaturgischer Akzente sowie andererseits das beschleunigte Ende einem gelungeneren Filmerlebnis im Wege.

                            4
                            • 3

                              „Ich hab‘ mir da einen Film ausgesucht, den ich mir gerne ansehen würde... Anacondas“!

                              Nein, nicht den!!! Na gut, als fürsorglicher Ehemann, dem das Wohlergehen der holden Gattin am Herzen liegt, lässt man zuweilen auch schon mal den allergrößten Schund über sich ergehen. Auf Anhieb hatte ich den glatt mit „Anaconda“ verwechselt, der zwar zumindest noch einen namhaften Cast aufzuweisen hat, es ansonsten aber auch nur geringfügig besser macht.

                              Stinklangweilig präsentiert sich der Streifen über fast die gesamte Laufzeit und der CGI-Einsatz ist obendrein von echt übler Sorte. Filmischer Ausschuss, von dem man besser die Finger lässt, was sich aber inzwischen allgemein rumgesprochen haben dürfte. Selbst meine Frau hatte das im Nachhinein registriert…

                              4
                              • 7

                                Der Plot ist natürlich komplett für die Tonne. Aber hey, wen interessiert das schon, sofern der Scheiß unterhält? So ist bspw. der Fallschirmabsprung des zusammengewürfelten Superhelden-Teams, zu dem meine Freunde von Känguru-Island mit „Thunderstruck“ ihren musikalischen Beitrag leisten, richtig klasse! In diesem Zusammenhang sei natürlich auf die Extended Version hingewiesen, die einige echt krasse Szenen bereithält. Der Body Count schnellt dabei mächtig in die Höhe, noch dazu auf teils recht innovative Weise.

                                Der erste Teil ist aber letztendlich trotzdem besser, allein schon wegen des in diesem Fall nicht ganz so geglückten Showdowns, der mir eine Spur zu CGI-lastig geraten ist.

                                5
                                • 6

                                  Das mit Kevin Spacey und Jeff Bridges in den Hauptrollen außerordentlich gut besetzte Zeitreisen-Drama, wirft einige interessante Fragen auf. Eigentlich ist „K-Pax“ mit seiner unterschwelligen Message eine Art Feel Good-Streifen, zugleich aber auch ein Fantasy-Märchen für Erwachsene, welches am Ende noch mit einer tragischen Komponente versehen ist. Untermalt wird das Ganze zudem mit einem wirklich tollen Score.

                                  Alles in allem somit ein mehr als solider Streifen! Weshalb der mir vollends unbekannte Regisseur Iain Softley daher so dermaßen unbedeutend geblieben ist - „Der verbotene Schlüssel“ ist der wohl noch einzig erwähnenswerte Filmbeitrag, den seine Vita ansonsten noch hergibt -, ist mir eigentlich schleierhaft.

                                  9
                                  • 6
                                    über Ballon

                                    Spätsommer 1979 in Ostdeutschland, nahe der innerdeutschen Grenze: Die Familien Strelzyk und Wetzel wollen mit einem selbst zusammengezimmerten Heißluftballon in den Westen rübermachen. Kurzfristig wird umdisponiert und die vierköpfige Familie Strelzyk versucht es alleine. Das Unterfangen scheitert jedoch wenige Meter vor der Grenze, woraufhin sich der gesamte Staatsapparat der DDR in Bewegung setzt, um die gescheiterten Republikflüchtigen zur Strecke zu bringen. Während sich die Schlinge immer weiter zusammenzieht, fassen beide Familien den Entschluss, nochmals alles auf eine Karte zu setzen…

                                    Vor so viel Mut muss man ehrfürchtig den Hut ziehen!

                                    „Bully“ Herbig hat mit „Ballon“ einen wirklich äußerst korrekten Filmbeitrag abgeliefert, der das seinerzeit allseits gegenwärtige Misstrauen innerhalb der Bevölkerung und die pure Verzweiflung der Flüchtenden spürbar werden lässt. Trotz bekannten Ausgangs wird der Film stetig spannender und zum Ende hin gar höchst dramatisch, was der Score prima unterstreicht.

                                    11
                                    • 5

                                      Susan Carpenter (Naomi Watts) kümmert sich als alleinerziehende Mutter aufopferungsvoll um ihre beiden Söhne. Der eine hochintelligent (Jaeden Martell, der schon ordentlich auf sich aufmerksam machen konnte mit „St. Vincent“ und „Es“), der andere vielleicht eine Spur zu bräsig (Shooting-Jungdarsteller Jacob Tremblay, bestens bekannt aus u.a. „Raum“ und „Wunder“), was aber wohl insbesondere im Beisein seines überaus begabten Bruders allzu offenkundig wird.

                                      Der Storyverlauf ist für meinen Geschmack allerdings schon ein wenig zu eigenartig angelegt, da sich der Genre-Mix aus Komödie, Coming of Age und Drama nach einem recht ausgelassenen Beginn etwas eigenartig entwickelt. Von der Grundidee eigentlich ein 6- bzw. sogar eher 7-Punkte-Film, jedoch wirkt manches zu aufgesetzt und insbesondere im weiteren Verlauf reichlich überkonstruiert. Wahrlich kein schlechter Film, aber letztendlich überwiegt die Enttäuschung, da vom Gefühl her ganz offensichtliches Potenzial verschenkt wurde.

                                      6
                                      • 3

                                        Eine gewisse schaurige Atmosphäre kann man der Produktion aus den legendären Hammer Studios sicherlich nicht absprechen, jedoch ist es im Grunde auch schon das einzig Positive, das erwähnenswert wäre. Während der erste Teil noch die tollen Settings als Grundlage für einen durchaus funktionierenden Old School - Gruselstreifen nutzt, um hierauf eine ordentliche Geschichte aufzubauen, die mit Daniel Radcliffe in der Hauptrolle ordentlich besetzt ist, hat die unwürdige Fortsetzung nichts weiter zu bieten. Die kindgerechte FSK 12-Einstufung wird ihrer Vorgabe vollends gerecht, dürfte vermutlich aber selbst die meisten unter den jüngsten Filmkonsumenten noch völlig unterfordern.

                                        Ein absolut entbehrlicher Streifen, um den man besser einen riesengroßen Bogen machen sollte!

                                        5
                                        • 7
                                          cpt. chaos 09.07.2019, 06:23 Geändert 23.04.2023, 23:46

                                          Dass mich eine Netflix-Produktion doch noch eines schönen Tages zu unterhalten versteht, hatte ich angesichts diverser äußerst ernüchternder Filmbeiträge aus der Netflix-Schmiede inzwischen schon nicht mehr für möglich gehalten. Das Mötley Crüe-Biopic hat mich jedoch von der ersten Minute regelrecht in seinen Bann gezogen. Irgendwie fühlte ich mich während des gemeinsamen Trips mit den selbstverliebten, sexgeilen und drogensüchtigen bunten Jungs, ebenfalls die ganze Zeit über dauerbreit und zu allen Schandtaten bereit.

                                          Mir war schon klar, dass die Jungs, deren Scheiben ich in den 80ern ziemlich regelmäßig auf meinem Plattenteller laufen hatte und dann später selbstverständlich, wie es sich für einen getreuen Konsumenten der Musikindustrie ziemt, Zug um Zug gegen CDs austauschte, keine Waisenknaben sind, allerdings war ich bislang der Auffassung, dass ihr ausschweifender Drogenkonsum mit ihrem musikalischen Niedergang einhergegangen sei. Wie man sich doch täuschen kann!

                                          Auch wenn so manches überzogen wirken mag, so wie bspw. das Aufeinandertreffen mit dem völlig durchgeknallten Ozzy - wer den Film gesehen hat, weiß, welche Szene ich meine -, ist grundsätzlich natürlich tatsächlich schon so einiges möglich, insbesondere, wenn man mit den „richtigen“ Leuten um die Blöcke zieht. Wie ich aus zahlreichen früheren „Selbsterfahrungsseminaren“ mit freundlicher Unterstützung meiner liebevollen Bandkollegen am eigenem Leib teils exzessiv zu spüren bekommen habe, sind die zerstörerischen Wechselwirkungen aus übermäßigem Alkoholkonsum, anderweitiger Substanzen und Adrenalin zeitweise womöglich gar förderlich. Zumindest um mal zwischenzeitlich richtig Dampf abzulassen. Da macht man halt schon mal Sachen, die zur allgemeinen Legendenbildung beitragen mögen. Dauerhaft natürlich nicht unbedingt empfehlenswert, da bekanntermaßen eher schädlich und nicht gar selten mitunter recht tragisch endend.

                                          Wie dem auch sei, ich hatte mit den Jungs echt mächtig Spaß! Mit der Bereitstellung eines etwas höheren Budgets, hätte das Teil vermutlich qualitativ noch ein wenig mehr in Richtung „Almost Famous“ driften können – für mich übrigens nach wie vor das ultimative Flaggschiff aus dem filmischen Rock n Roll – Universum!

                                          EDIT:
                                          Prima Biopic, das auch beim zweiten Mal richtig klasse gefunzt hat!

                                          11
                                          • 4
                                            cpt. chaos 04.07.2019, 14:44 Geändert 10.04.2022, 12:31

                                            Nach dem recht vielversprechenden Einstieg, bei dem sich „Cleaner“ herrlich schwarzhumorig präsentiert, war ich über mich selbst doch reichlich verwundert, dass ich diesen Streifen bislang so dermaßen lange unbeachtet vor mich hergeschoben habe. Leider entpuppt sich das Ganze, bei dem Samuel L. Jackson in die titelgebende Rolle des Tatortreinigers schlüpft, im weiteren Verlauf als stark spannungsreduzierter Thriller, dessen namhafter Cast (u.a. noch mit von der Partie der ansonsten so knochentrockene Ed Harris, die hübsch anzusehende Eva Mendes und Luis Guzmán, der stets einen guten Nebendarsteller abgibt) im ersten Moment zunächst aufhorchen lässt, wobei sich jedoch hier schauspielerisch niemand außerordentlich hervortut.

                                            Das Script um Korruption innerhalb des Polizeiapparats ist leider eindeutig zu einfältig und unspektakulär, um letztendlich für einen nachhaltigen Eindruck zu sorgen, sodass sich wohl auch erklärt, weshalb „Cleaner“ an den Kinokassen so gnadenlos floppte. Lediglich etwas mehr als ein Fünftel der eigentlichen Produktionskosten konnten weltweit wieder eingespielt werden.

                                            9
                                            • ?

                                              Nach einer knappen halben Stunde habe ich mich von diesem Elend erlöst…

                                              3
                                              • 4

                                                Im Grunde dreht sich so ziemlich alles um „Psycho“, sodass man von keiner lupenreinen Biografie sprechen kann, was man womöglich titelbedingt als geneigter Zuschauer zunächst einmal erwartet. Das wäre selbstverständlich noch problemlos zu verzeihen, nur fühlen sich die gerade einmal etwas über 90 Minuten Laufzeit deutlich länger an - sicherlich kein Qualitätsmerkmal.

                                                Abgesehen von den hübsch hergerichteten Settings, der namhaften Besetzung um Anthony Hopkins, Helen Mirren, Scarlett Johansson und Toni Collette sowie einigen wenigen netten Einblicken ins Privatleben des Master of Suspense, hat „Hitchcock“ nämlich nicht übermäßig viel zu bieten. Stattdessen werden Eheprobleme und massive Unstimmigkeiten mit Paramount Pictures in Bezug auf die Produktion des legendären „Psycho“ in den Vordergrund gerückt. Noch dazu ist das alles verhältnismäßig belanglos vorgetragen. Wirklich schade, denn ich bin mir ziemlich sicher, dass Hitchcocks Lebenswerk durchaus mehr hergegeben hätte, als die präsentierten Anekdoten.

                                                7
                                                • 7

                                                  Das Fehlen von Jeremy Renner, der hier und da mal einen knackigen Spruch raushaut, macht sich von Beginn an bedauerlicherweise ebenso stark bemerkbar, wie ein halbwegs überzeugender Plot. Daher bedurfte es auch zunächst rund eine Dreiviertelstunde, bevor ich mit den Geschehnissen allmählich warm wurde. Lange Zeit hatte ich daher schon die Befürchtung, dass sich die neue Mission ähnlich enttäuschend wie der schwache zweite Teil entpuppen würde, was sich aber glücklicherweise im weiteren Verlauf weitestgehend relativierte.

                                                  Mit dem Einsetzen der ausgedehnten Verfolgungsjagd quer durch Paris, änderte sich das somit fast schlagartig. Plötzlich fing das Treiben an Spaß zu machen. Selbst die weiterhin eher dünne Story, die mit ein paar zu viel dummen Zufällen gespickt ist, welche so manches Mal meine Äuglein entnervt rollen ließen, war auf einmal auf geradezu wundersame Weise weitaus besser zu ertragen. Bis zum Showdown geht es fast unaufhörlich hin und her.

                                                  Sofern man sich auf die actionlastige Agenten-Hatz einlassen mag, kann man auch schon mal über so manch im Grunde unübersehbare Schwäche hinwegsehen. Sicherlich nicht gerade die beste Mission, die Ethan Hunt mit seinem Team bewältigt, aber zumindest ist Kurzweil garantiert.

                                                  11
                                                  • 3
                                                    cpt. chaos 01.07.2019, 19:23 Geändert 17.10.2019, 18:17

                                                    Schräg, wirklich äußerst schräg, aber sowas von!

                                                    „Secretary“ ist die etwas andere Liebesgeschichte, bei der vor allem all diejenigen mit masochistischen Neigungen voll auf ihre Kosten kommen dürften! Also sollten die Macher dieses Streifens diese vorrangige Intention gehegt haben, so ist ihnen das wahrlich gelungen. Auch wenn ich, wie es bereits meine äußerst dürftige Bewertung unschwer erkennen lässt, mit diesem Streifen herzlich wenig anfangen konnte, möchte ich ebenfalls nicht unerwähnt lassen, dass Maggie Gyllenhaal wirklich sexy rüberkommt und obendrein schauspielerisch absolut korrekt abliefert. Dennoch leider absolut nicht mein Ding. Kann man nichts machen!

                                                    9